zahlreich zu 'erscheinen. Da man anscheinend fürchtete, daß die ! Tiroler Bauern zu den Führern des Tiroler Bau- < ernbundes, den diversen Advokaten, Geistlichen und 'sonstigen reich gewordenen Viehhändlern und Bret- -fterjuden kein allzugroßes Vertrauen mehr haben ' und daher zu Hause bleiben könnten, hat man als - Zugrösser gleich 24 Referenten bestellt, von denen ^zwei einzige aus Tirol sind. Nämlich der Herr 'Stadtbaumeister Jlmer aus Hall soll über '„Kleinbauernstand und Sozialismus" reden, wäh
aus Bayern, vier österreichische Nationalräte, einen Bundesrat, zwei Landtagsabgeordnete, zwei Universitätsprofefforen, einen Ingenieur, einen Direktor, einen Regierungs rat und natürlich vier Advokaten (ohne die geht's beim Bauernbund einmal nicht). Ob Bauern in Talar und Kutte auch noch kommen werden, scheint vorläufig noch nicht sestzustehen, wahrschein lich ist es aber. Und alle diese „Größen" wollen und werden zu den Tiroler Bauern reden. Diese er barmen uns heute schon, wenn sie den Wortschwall all
man auch diesen Zugrössern nta^ recht traut. Mit Recht vermuten die Führer des Tiroler Bauernbundes, daß sich viele Bauern ' Unseres Landes fragen werden, was verstehen denn diese fremden Redner von unseren Tiroler Ver hältnissen und was wißen sie, wo uns der Schuh drückt, wir bleiben zu Hause. Unsere Bauern find nämlich kühle Rechner, sie fragen sich, was kann mir der Reichsbauerntag bringen. Und beim besten Willen werden sie sich sagen müssen, viel mehr als ein Loch in den Bauch reden, wird bei der ganzen Sache
nicht hevauskommen, und dafür ist es schade ums Geld, das ihnen die Sanierungskünstler ohne dies nach allen Regeln der Kunst Herauspressen. Daher hat man also den Reichsbauerntag zeitlich so gelegt, daß er mit dem Tiroler Kriegergedächt nisfest zusammensällt; aus diese Weise hofft man doch einige Tiroler Bauern nach Innsbruck zu be kommen. Der Hauptgrund, warum diesmal der Reichs bauerntag in Innsbruck abgehalten wird, dürfte aber darin zu suchen sein, daß man die Tiroler Klein- und Mittelbauern
für die Profitinteressen der Ober- und Niederösterreicher, sowie der burgen ländischen Großbauern und Großagrarier einsan gen will. Es ist ein öffentliches Geheimnis, daß es in der Tiroler Bauernschaft gärt, und zwar sehr gärt. Die hohen Sanierungssteuern, die den Menschen fortgesetzt das Leben verteuern, die ungeheuerliche Höhe des Zinsfußes, die es jedem Bauern unmöglich macht, Gelder für Investitionen, Berbesierungen usw. auszuleihen, der Mangel an Ä r b e i r 8 - u n d Verdien st gelegen- heiten, speziell