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Brixener Chronik
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Seite 10 von 12
Datum: 06.04.1901
Umfang: 12
; Kunstwaben und deren Anfertigung. Die Ceremonie der Fußwaschung wurde von Sr. Majestät gestern, Gründonnerstag, in der Wiener Hofburg in gewohnter Weise an 12 armen Greisen vorgenommen; der Kaiser bediente die Greise auch bei der Tafel und legte jedem einen Beutel mit 30 Silberkronen um den Hals. Kleine Chronik. Abg. Wolf in Nöthen. Ein fchlimmerTag war für Wolf der I.April. Er hattein der Leopoldstadt (Wien) eine Bismarckfeier veranstaltet, wozu ein halbes hundert Juden erschienen

. Aber auch 80 Antisemiten hatten sich eingefunden. Als Vonseite der All deutschen „Los von Rom!' und auch „Los von Oesterreich!' ertönte, antworteten die Antisemiten mit brausenden Rufen: „Hoch Oesterreich!« „Hoch unsere Religion!' „Nieder mit den wolfischen Judenknechten!' und stimmten die Volkshymne an. Dann hieß es: „Wolf ist nach seinem eigenen Parlamentsgebrauche zu be handeln!' Die Antisemiten stürmten auf den Tisch zu, wo Wolf saß. Dieser schrie: „Ich fürcht' mich nicht!« und versteckte sich tapfer

hinter seinen Getreuen, die nach Polizei riefen und 20 Mann Wachmänner kommen ließen. Jetzt athmete der tapfere Wolf auf und trocknete den Angstschweiß von der Stirn. Die Ruhe wurde hergestellt, da die Antisemiten großentheils freiwillig den Saal verließen. 28 Antisemiten haben sich in der Leopoldstadt unter Handschlag geeinigt, Wolf bei allen seinen Agitationen gegen die Christlichsocialen in diesem Bezirke nach seinem eigenen Recepte zu behandeln, das er im Parla mente verwendet. Keiters katholischer

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 03.05.1900
Umfang: 8
in Marburg gehalten wurde. Ueber 2000 Deutsche sollen daselbst die Politik des Radicalismus rückhaltlos gebilligt haben. Das „Volksgericht' galt natür lich den Christlichsocialen, aber auch der Deutschen Volkspartei. Erstere nannte Wolf, der als Redner auftrat, wieder wie beim „Deutschen Volkstag' in Wien „die größte Gefahr für das Dentsch- thum der Ostmark'. Also mehr als Czechen, Juden oder Judensoci hasst Wolf nunmehr die Christlichsocialen und erklärt den Kampf gegen sie als erste Pflicht

der Deutschradicalen. Warum? Weil sie offenbar die gefährlichsten Gegner der „Los von Rom'-Bewegung sind. Von dieser gesteht Wols: Sie sei aus einer politischen (!) Bewegung eine Bewegung der Herzen (?) und Geister geworden. Weil sich die Deutsche Volks partei stetig an die christlichsociale annähere, müsse sie ebenfalls bekämpft werden. — Man sieht, Wolf hat wieder schlimme Zeiten; er sieht nur mehr Feinde und weiß gegen sie nicht rasend genug loszuschlagen. Den Christlichsocialen stellt er damit ein glänzenderes

Zeugnis aus, als deren beste Freunde es thun könnten. — Die Versammlung erhielt überdies ein für Wolf nicht angenehmes Nachspiel. Der rasende Abfallshetzer hatte in seiner Rede auch den Pettauer Bürger meister Ornig angegriffen, weil derselbe kürzlich sür das Landvolk deutsche und slovenische Placate anschlagen ließ. Darob herrscht nun auch bei den Deutschnationalen große Missstimmung gegen Wolf, weil Ornig in der Vorderlinie des Kampfes gegen die Slovenen steht und großes Ansehen

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 23.04.1901
Umfang: 8
nehmungen beschäftigten Arbeiter.—Die Centrums abgeordneten Hagenhofer, Huber (Graz) und Ge nossen brachten einen Antrag ein, dass Minder jährige sich ohne Zustimmung ihrer gesetzlichen Vertreter in fremde Dienste nicht verdingen können. Der Alldeutsche Hertzog machte sich zum Wolf („Löwe' wäre zu edel ausgedrückt) des Tages, vielleicht aus Aerger, dass die Deutsche Volks Partei ihm mit der Interpellation wegen der That des Thronfolgers zuvorgekommen war. Der stalldeutsche Abgeordnete, der vor Ostern

Rücksicht, auf welche Mitglieder des Kaiserhauses voll berechtigten Anspruch haben, nicht gewahrt wurde. Die Stalldeutschen antworteten auf diese sanfte Zurechtweisung: „Er bleibt doch ein gemeiner Kerl', »Hoch Ferdinand der Katholische- (natür lich als Spott); Wolf schrie: „Die beste Antwort darauf ist: ,LoS von Rom!'' Und der Chor der Preußenseuchler secundierte sofort mit dem Gebrüll: „Los von Rom!' Nachdem also die erste Sitzung nach Ostern glücklich wieder einen Scandal erster Güte ge bracht, wurde

und den Bauschwindel in Wien und schloss mit dem Wunsche, dass auch die gerechten Forderungen des Gewerbestandes vom Parlamente gewürdigt werden. Das Haus beschloss durch Abstimmung, m die Specialdebatte einzugehen. Die Zierde der Deutschen Volkspartei, der ehemalige, später degradierte Oberlieutenant Malik, häufig der wandelnde Pomadetiegel genannt Apostat und wüthender Pfaffenfresser, fühlte sich m semer Partei schon länger nicht mehr behaglich; es zog ehr zu Wolf und Schönerer hin, wo er auch hlnpasst

. Dieser Abgeordnete hatte den Unterrichtsminister interpelliert wegen einer an geblichen Maßregelung eines Privatdocenten in Graz, wobei sich Malik blamierte, da er sich zu wenig informiert hatte. Malik beantragte eine Debatte über die Antwort des Unterrichtsministers; die Deutsche Volkspartei ließ aber Malik im Stiche und blieb sitzen. Dafür musste Malik sich von Wolf auslachen lassen und meldete aus Aerger noch am gleichen Tage den Austritt aus seiner Partei. — Dr. Eisenbart, rsots Eisenkolb, machte

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 12
Datum: 22.12.1899
Umfang: 12
Jahrg. XII. Freitag, verein.) Hochw. Herr Prof. Andreas Wolf hat sich als Leiter der meteorologischen Beob achtungsstation im Vincentinum veranlasst ge sehen, in Nr. 100 der „Brixener Chronik' gegen einen Passns im Berichte über die erste Vollversammlung des Curvereines Brixen (Nummer 99 «Br. Chr.') Verwahrung einzulegen. Dieser Passus hatte folgenden Wortlaut: „Der Cur- verein hat auch erwirkt, dass die etwas einseitig gehaltenen Wetterberichte der meteorologischen Centralstation in Wien

, war nicht ganz vollständig. Der Obmann des Cur vereines hatte ausdrücklich betont, dass die Temperaturberichte der Beobachtungsstation im Vincentinum wissenschaftlich ja ganz richtig seien, dass sie aber trotzdem ein nur einseitiges Bild der hiesigen Temperatur verhältnisse geben. Fragen wir auch mit Herrn Prof. Wolf: „Wie heißt einseitig?' Wir haben Verständnis für den Witz, dass sich das Quecksilber des Thermometers bloß in verticaler Richtung bewegen kann, und begreifen auch, dass man bloß an einer Seite

peratur an der Nordseite des Vincentinums, wo der hochw. Herr Prof. Wolf seine Beobachtungen anstellt, ist doch nicht ganz so ohne weiters die Temperatur des Curortes Brixen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass das Brixener Cmpublicum die Nordmauern des Vincentinums umschwärmen wird; vielmehr wird es seine Promenaden an Hen sonnig und windstill gelegenen Orten machen. Der Herr Professor wird selbst zugeben, dass die Temperatur der sonnigen Abhänge von Krambitt und speciell der Hachel eine ganz

darum zu thun, ein offenbar vorliegendes MissverständniS aufzuklären und weiterhin einer auf die Er klärungen des hochw. Herrn Prof. Wolf sich gründenden Agitation gegen den hiesigen Cur verein entgegenzutretend Brixen, 19. December. Anlässlich des Scheidens des hochgeehrten Herrn Statlonschefs Michael Nachbauer und seiner Familie von Franzensfeste wurde am 14. December im Re staurationssaale daselbst eine Abschiedsfeier veranstaltet. Außer den zahlreichen Beamten der Südbahn und des Postamtes

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 19.04.1900
Umfang: 8
als möglich zu melden, um dadurch die Einheitlichkeit der zu treffenden Anstalten zu sichern und nebstbei Er sparnisse zu erzielen. Ausführliche Programme mit Anmeldungsformularien sind beim Herrn Anton Gradl, Wien. I., Operngasse 10. erhältlich. Ein ehrliches Geständnis legt die „Ostdeutsche Rundschau' über Luther und den Protestantismus ab. Die Herren Pastoren werden von dieser neuen That ihres Schützlings, des Abfallsapostels Wolf, der für sie ein Schreckenskind zu werden droht, freilich wenig erbaut

sein. In einem langen Artikel über Luther, „das auserlesene Rüstzeug Gottes', schreibt das Wolf-Blatt: „Luther ist vor allem ein politischer Held; um ihn gerecht zu beur theilen, um seine überragende Stellung in der Geschichte zu begreifen, muss man das wissen.' — „.. Luther.. spitzte die vorhandene Erregung auf ihren politischen Inhalt zu.' — „Die Trennung von Rom, die Luther sein Leben lang mit so ungeheurer Vehemenz verfocht, war die gewaltigste politische Umwälzung, welche überhaupt stattfinden konnte

in und aus religiöser Begeisterung gehandelt? Die Finger einer einzigen Hand wären schon viel zu zahlreich für diejenigen unter ihnen, auf welche eine der artige Behauptung allenfalls Anwendung fände. Politisches Interesse und politischer Ehrgeiz waren maßgebend.' — Von Luthers Theologie hat Wolf nicht die beste Meinung. „... Den lutherischen wie auch auch den übrigen protestantischen Dogmen gebäuden . . . kommt keine sehr hohe Bedeutung zu. Der schwache Punkt war bei Luther seine Theologie; wäre sie seine Stärke

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