Verwunderung ohne weitere Bemerkung. (1897 hatte er den Zusatz gemacht: „Ich gelobe, für die Rechte des deutschen Volkes mit allen Kräften einzustehen.') Auch die berühmten Schreier Wolf und Klofac verhielten sich ruhig. — Es wurde dann der Einkauf verlesen, worunter sich mehrere neue Wuhlproteste befanden. Hierauf wurden jene Wahlen, gegen welche kein Protest vorlag, als verifieiert (giltig) erklärt. Um 12 Uhr 20 Minuten unterbrach der Präsident die Sitzung, damit über die Präsidentenfrage in den Clubs
Handelskammer, Neu mann, betreffend das Zollbündnis mit Ungarn, fagte der Kaiser: »Wir werden gewiss mit Un garn beisammen bleiben.' Dem Mitgliede des Balleomit6s, Westel, mit dem der Monarch über den Export sprach, sagteer: „Eswird ein schweres Stück Arbeit (mit Erneuerung der Handelsver träge) geben.' Die Los von Rom-Bewegung geht den Bätern derselben, Schönerer und Wolf, viel zu flau. Schönerer wollte wenigstens alle deutschradicalen Abgeordneten zwingen, seinem Abfallsbeispiele zu folgen; deshalb
erklärte er bekanntlich, dass Katholiken nur als Gäste in seiner Partei geduldet werden. Dieser Utas hat jedoch böses Blut gemacht. Schönerer musste nachgeben und auf seine Forderung verzichten; Abgeordneter Dötz erklärte ausdrücklich, die übrigen Programmpunkte Schönerers nehme er an, aber los von Rom könne er sich nicht sagen. Natürlich ist diese Niederlage den Häuptern der „Alldeutschen' höchst unangenehm. Das Wolf- Blatt sucht in einem Leitartikel die Erklärung sür den schwachen Erfolg der „Los
Aufgaben vor sich hat; sobald man den religiösen Boden betritt, kommt man in schwierige Probleme hinein'. Wolf be kennt damit, dass er nicht das Zeug hat zu einem Religionsstifter oder Reformator; er sieht ein, „loS von Rom', ohne zu wissen, wohin, muss doch jedem denkenden Mann albern erscheinen. Aber andererseits brauchen Wolf und Schönerer die Abfallshetze nothwendig zu ihren Zwecken, um Oesterreich auseinanderzusprengen, denn ein guter Katholik wird bei dieser Arbeit nie mit thun; wer
aber von der einzig wahren Religion sich lossagt, wird sich auch weniger daraus machen, seinem Kaiser die Treue zu brechen. Daher predigt Wolf dennoch „religiöse Reform', nicht als Wuotanscult, das wäre noch zu früh, son dern zunächst die Bekehrung zu einem „gläu- bigen (?) und freien, tiefen und klaren deutschen Christenthum'. Wie dieses schöne „Christenthum' im einzelnen ausschauen soll, darüber können sich andere den Kopf zerbrechen ; Wolf hat jtzt nicht Zeit dazu, da es wieder gilt, im Parlamente mit Fluchen