des deutschen Sprach- und Siedlungsgebietes von Südtirol unterstellt ist, der Seelennot des Volkes tatenlos zusicht. Der deutsche Klerus der Diö zese Trient hat nun an Fürstbischof Endricci das Ersuchen gerichtet, beim Hl. Stuhle einen Visitator zu erbitten. Um das Vertrauen von Volk und Geistlichkeit zu gewinnen, müßte dieser die persönliche Gewähr bieten, politisch neutral zu sein und sollte daher, wie das an den Fürstbischof ge richtete Ersuchen bemerkt, deutsch sprechen und einem neu tralen Staate
angchören. Um den Religionsunterricht in der Muttersprache. Unbeugsamer Widerstand des deutschen Klerus. Das jüngst erlassene Verbot des deutschen Religions unterrichtes, das für die Mehrzahl der Kinder des oberen Vintschgaues schon im kommenden Herbst verwirklicht wer den soll, hat in der ganzen Bevölkerung tiefste Empörung hervorgerusen. Der Klerus des deutschen Dekanates Mals steht in gleicher Weise wie jener der ganzen übrigen Diözese Drixen einmüttg zum Volke und hat den förmlichen Beschluß gefaßt
, sich durch kein wie immer geartetes Verbot, durch keine Drohung und Maßregelung von der Erteilung des Religionsunterrichtes in der Muttersprache abbringen zu lassen. In der Nachbardiözese Trient ist es, Gott sei Dank, nicht anders. Das ist um so erfreulicher, als die dortige Kurie, und auch Fürstbischof Endricci, dessen schwächliches Zurückweichen vor den faschistischen Forderungen schon bis her Stück um Stück der kirchlichen Rechte preisgegeben hat, alle Mittel versucht, den deutschen Klerus auch in der Frage
des Religionsunterrichtes der faschistischen Staatsallmacht gefügig zu machen. In einer am 16. Feber in Bozen abge haltenen Konferenz der deutschen Dekane der Diözese Trient, an der auch Fürstbischof Endricci teilnahm, haben dir '10 deutschen Dekane dem Fürstbischof gegenüber die einmütige Erklärung abgegeben, daß der Auftrag, den Religionsunterricht in italienischer Sprache zu erteilen, von der gesamten Geistlichkeit des Diözesananteiles ausnahms los abgelehnt werde. Die Dekane ersuchten den Fürstbischof, diesen Standpunkt der deutschen
Geistlichkeit zur Kenntnis des Vattkans zu bringen, und diesen um Jnteroention zu bitten, damit der Religionsunterricht für die Kinder sämtlicher Volksschuljahrgänge' gesichert werde. Verbrennung von deutschen Religionsbüchern. Das Schulamt in Trient hat bekanntlich an der Jahreswende 1927/28 den Gebrauch deutscher Religions bücher auch für jene Schulen, in denen es 'vorläufig noch gestattet ist, deutschen Religionsunterricht zu erteilen, ver boten. Die italienischen Laienlehrer haben nun den sttengen