2.287 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/17_11_1956/TIRVO_1956_11_17_5_object_7690986.png
Seite 5 von 12
Datum: 17.11.1956
Umfang: 12
, das eine Gruppe von 130 Dörfern umfaßt. Mitten im Zentralhimalaja gelegen, ist Kulu bekannt als das Tal der Götter, denn jedes Dorf besitzt hier seine eigene Gottheit. Es ist unbestreitbar göttlich schön. Hohe Berge schließen die Sicht auf allen Seiten ab, ihre weißen Häupter zeich nen sich von einem blauen Himmel ab. Die unteren Hänge sind besät mit pittoresken kleinen Dörfern, bestehend aus Gruppen von zweistöckigen Häusern mit tiefhängenden Dächern, die gedeckt sind mit Schieferplat ten und weithin

leuchtenden Dachrinnen. Um jedes Dorf herum liegen die hübsch terrassierten Felder, grün oder golden, je nach der Saison, die von oben gesehen wie festgefrorene, fallende Wellen aussehen. Die oberen Hänge sind bedeckt mit dichten Wäldern. Im Tal, das vom Fluß Beas durchflossen ist, stehen die Berge nur wenige Kilometer zurück. Die sanften Abhänge tragen bis zum Flußufer hinunter schöne Plateaus, die die Gärten von Kulu sind. Jeder Quadratmeter Land, der bebaut werden kann, wurde unter den Pflug gebracht

, daß selbst die elementarsten Notwendigkeiten und Bequemlichkeiten fehlen. Das Dorf Manali zum Beispiel hatte nie eine befriedigende Wasserversorgung. „Wir haben all diese Jahre Schlamm getrunken“, sagte Channyram, der Dorfvorsteher. Das Dorf Sarsi hatte nicht einmal eine Elemen tarschule. Das Dorf Jagafisukh hatte eine solche Schule, aber kein eigenes Gebäude dafür. In keinem einzigen Dorfe waren die Wege gepflastert. Sie waren nur aus roher Erde und Steinen und verwandelten sich in Schlamm, Pfützen und Teiche

, wenn es reg nete, und hier in den Bergen regnet es oft. Aerztliche Hilfe war weit entfernt und schwer erreichbar. Auf der Straße nach Jari sah ich beispielsweise das bedrückende Schauspiel einer Frau, die schwach und bleich auf dem Rücken eines Mannes den steilen Bergpfad zum weit entfernten Dorf getragen wurde. Ihr Gatte, ein alter Mann, trug, in Lumpen gehüllt, ein armseliges klei nes, eben geborenes Baby. Es war buchstäb lich am Straßenrand zur Welt gekommen. Eine Herde Ziegen und Schafe folgte

Nützlichkeit und gewöhnen eich ab, die Heilung ihrer körperlichen Lei den allein ihren Göttern zu überlassen. In Ähnlicher Weise erhielt jede Gruppe von fünf oder sechs Dörfern eine Volks schule, und der Schulbesuch in dieser Stufe ist obligatorisch und kostenlos. Dies ge schieht auf einem Hintergrund von fast voll ständigem Analphabetismus. Fast jedes Dorf unter dem Gemeindeent wicklungsprojekt hat auch ein Freizeit zentrum mit einem Radio, einer Bibliothek, Spielen und Zeitungen. Der bedeutendste Beitrag

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1955/15_09_1955/TI_BA_ZE_1955_09_15_1_object_8388733.png
Seite 1 von 8
Datum: 15.09.1955
Umfang: 8
und Staat in seiner Ge samtheit auswirken. E. B. Bürger- und Bauerntum und Konsum Ein Iseltalcr Bauernbündler schreibt uns: In Osttirol steht irgendwo ein altes Wirtshaus an der Straße, mitten in einem Dorf. Seit vielen Jahr zehnten ist dieses Gasthaus nicht mehr in Betrieb und daher auch nicht mehr in bestem Zustand. Nun soll es verkauft werden. Als ernstlicher Interessent meldet sich — der Konsumverein. Bürgerlich und bäuerlich denkende, gut christlich eingestellte Leute

meinen, man sollte auf das gute Angebot des Konsumvereines eingehen. Wenn sich in diesem Dorf auch schon drei Lebensmittel geschäfte befinden, so sei doch zu bedenken, daß für dieses alte, zum Teil schon baufällige Haus kaum jemand Einheimischer mehr zu bieten ver mag. Welch gefährliche Unüberlegtheit! So ist es bis her schon oft, und oft gegangen und man fragt und wundert sich dennoeb über den Vormarsch der Sozialisten auf das Dorf. Und weil es im Kon sumgeschäft gelegentlich etwas billiger ist als anderswo, kauft

der Bürger wie der Bauer, ja selbst der Ortsvertrauensmann der ÖVP und der Pfarrer dort ein. Die Konsumvereine in unseren Orten sind nicht wesentlich anders zu beurteilen als die USIA- Betriebe. Es sind die mehr oder weniger getarn ten Parteistellen der SPÖ im Dorf. Wer dort ein kauft, unterstützt bewußt und unbewußt den roten Vormarsch auf das Dorf. Wie erschreckend gedankenlos und billig verkaufen wir uns selbst! Würden wir nur bei all unseren sonstigen Aus gaben auch so auf den Groschen schauen

wie bei unseren Einkäufen im Konsum. Das Konsum geschäft, mag es noch so freundliche Bedienung und auch etwas niedrigere Preise haben als ein anderes Geschäft, es ist und bleibt das gefähr lichste Politikum im Dorf und in der Gemeinde und nagt und zehrt mit „Freundschaft“ am boden ständigen Element. Wenn man sich in einem Dorf in Osttirol schon kaum mehr überlegt, ein altes Wirtshaus an der Straße an den meistbietenden Konsumverein zu verkaufen, dann kann man nur die bange Frage stellen: Wie und wie lange

2
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1945/23_03_1945/TIGBO_1945_03_23_2_object_7760566.png
Seite 2 von 4
Datum: 23.03.1945
Umfang: 4
. Moskau kündet den Freundschaftsverrrag mit der Türkei. Nach neutralen Informationen hat Moskau den auf das Jahrr " - " - Der Ritterkreuzträger Erzählung von Carl Hans W a tz i n g e r Er war der Sohn einer Magd, ein lediges Kind. Kinder der Liebe nennt man sie in meiner Heimat, die seit je als gut bäuer lich bekannt ist im ganzen Reich. Auf dem Hofe war er .mit den Kindern des Bauern aufgewachsen. So war seine Kindheit fröhlich gewesen, er hatte ein ganzes Dorf zum Ort seiner Spiele gehabt

, er hatte das Dorf erforscht, bevor er noch die Schule besuchte. Wieviel war da auch zu erkunden! Die dunklen Scheunen, die warmen Ställe mit den stattlichen Pferden und den runden Kühen, und dann die Felder mit ihren Hecken, die Wiesen, der Bach längs dem Straßel, der im Frühling und im Herbst anstieg und die Ufer überschwemmte. Alles, ein Dorf in seinem Leben, das nur kennt, wer so manches Jahr in ihm verbracht hat, wurde groß mit ihm. und er liebte sein Dorf, ihn zog es auch nicht nach der Stadt

Gespräch führen zu können: „Treten Sie ein, lieber Herr, ich sage Ihnen, ich freue mich sehr über Ihren Besuch, man sieht hier ja niemand, der nicht zum Dorf gehört, und gar aus einem fremden Lande... mein lieber Herr, vor achtundzwanzig Jahren habe ich das letzte- mal einen Ausländer gesehen . . . jaja, Anja Ssowerchnewa, komm morgen wieder, du siehst doch, daß ich Besuch bekommen habe, ich kann dir ohnedies nicht helfen, also heul mir nicht, komm meit- netwegen her, aber rede nicht lange ^herum

. Sie hatten da eine besondere Gemeinschaft gebildet, und es fehlte etwas, wenn man die Kameraden, wie gewohnt, nicht um sich hatte. So war der echte Geist der Infanterie, die Grenadiere schlossen sich eng zusammen. Sie waren bei dem harten Einsatz auch mehr auf gegenseitige Hilfe angewiesen. Hans erhielt kurz nacheinander das Eiserne Kreuz 2. und 1 . Klasse, und die Leute im Dorf waren allgemein stolz auf ihn. Manchen Bauern, der einen Sohn, noch nicht ausgezeichnet. . an der Front hatte, wurmte es freilich, daß just

, und wenn ich Kleidungsstück brauchte, dann mußte ich in die Stadt auf den Mar! gehen und es gegen etwas anderes eintauschen: ich habe da eine schönen, guten Globus, noch aus der Zeit vom Väterchen Za würden Sie mir nicht das Hemd da dafür geben? Oder vielleich für das Buch da, es stehen alle Krankheiten drin..." Er schwieg. „Und Ihr Tätigkeitsbereich", fragte ich nach einer Weile, „wa E ... skaja?" „Mein Tätigkeitsbereich geht von N. bis W., 90 Kilomete Herr. Wenn irgendwo in einem anderen Dorf jemand krank

3
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1948/15_01_1948/TI_BA_ZE_1948_01_15_3_object_8384707.png
Seite 3 von 8
Datum: 15.01.1948
Umfang: 8
Donnerstag. 15. ISnner 194g ffrettr P« t» «1 n % tlfo ti n Nr. 8 Sekte 8 Lauer un» Lantlehrer Von Franz Braumann Mitten im Dorf steht ein stattliches Haus mit großen hellen Fenstern, ein blühender Garten rundum, davor ein silbern plätschernder Brun nen. An schönen Tagen aber, wenn die Fenster offen stehen und es geht gegen die Mittagszeit zu oder in den Stunden des Nachmittags Klingt aus diesem Hause der helle Klang von Kinder- stimmen, daß es hallt übers Dorf hinaus bis zu den ersten Feldern

- chosnik, das ist der auf der Kolchose (Gemein wirtschaft) Beschäftigte. Die oftmals gebrauchte deutsche Übersetzung Kolchosbauer sagt schon zu viel. Von dem, was mir unter Bauer verstehen, ist wenig mehr vorhanden. Wieso? In Sowjetrußland sind alle Produktionsmittel (Maschinen, Verkehrsmittel usw.) im Besitz.des Staates. Auch der Grund und Boden. Dieser wird durch die Kollektivwirtschaften bearbeitet und verwaltet. Ein Dorf oder mehrere Dörfer bilden eine Kollektivwirtschaft, an deren Spitze

der Vorsitzende steht, dem Agronomen und Buchhal ter zur Seite treten. Diese Kolchose erhält vom Staat einen genauen Anbau- und Aussaalplan und einen noch viel genaueren Adlieferungsplan. Jeder männliche und weibliche Dorfbewohner, so weit er nicht in der Industrie oder sonstwie in der Stadt beschäftigt ist, ist Arbeiter auf jener Kolchose, zu der sein Dorf gehört. Dort wird ihm täglich die Arbeit zugewiesen und seine Leistung genau überprüft. Zu diesem Zweck gibt es viele Hefte und Tabellen, in denen genau

des Christentums und unseres Volkstums hat sich die österreichische Turn- und Sportunion zum Ziel gesetzt. Daß sie damit auch auf dem Lande immer mehr Boden gewinnt, bewies am leisten Sonntyg das in Telfcs im Stubaital vom dortigen Sportverein abgewickelte Ski- und Rodcl- rennen, an dem das ganze Dorf begeisterten An- teil nahm. Mehr als 80 Teilnehmer beiderlei Ge schlechtes stellten sich zum sportlichen Wettkampf in der prächtigen Wintcrlandschast des Stubai- tales und führten die originelle Idee

- und sportbegeisterte junge Menschen vom Lande, wie man einen solchen Abend unter Dor- anstellung und Betonung unserer Volksbräuche,, wie Schuhplattln, Volkstanz und Gesang, vorbild lich zu gestalten und fast das ganze Dorf mit dem Bürgermeister an der Spitze durch Stunden fes selnd zu unterhalten und zu begeistern vermag. Bei der Preisvcrteilung, die von einer beispiel haften Gebefreudigkeit der Gemeinde Zeugnis gab, überbrachte Dr. Mair die Grüße des Lan desobmannes des Tiroler Bauernbundes, über- reichte

4
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1942/13_05_1942/NEUEZ_1942_05_13_3_object_8176977.png
Seite 3 von 4
Datum: 13.05.1942
Umfang: 4
, ein Mensch zu sein!" Als Murcks seine Frau ansah, merkte er, daß sie eingeschlafen war. Vorsichtig stand Murcks auf. Er ging ins Neben zimmer ans Telephon. Sorgsam wählte er eine Nummer — und damit begann er von neuem sein tätiges Leben. f / Lrlebnis aus clen Sergen WU| f i / von Horst Thieme Manchmal schon waren in den Bergen Stein lawinen niedergegangen; dann bebte auch der Fel sengrund im Talkessel, aus dem das Dorf stand. Die Blicke der Menschen,hatten oftmals ängstlich empor geschaut. Da hingen

die Berge und Hänge hoch über ihnen, als wollten sie jede Minute auf die kleinen Häuser herabstürzen. Aber das war nie geschehen. Viele Jahrzehnte schon lag das Dorf hier, und niemals war etwas geschehen. Natürlich war es kein leichtes Dasein. Arbeit, die man in der Ebene an einem Tage machen konnte, dauerte hier eine Woche. Dennoch, die Menschen hingen an ihren kleinen Häusern, an ihren steinigen Aeckern und dürftigen Wiesen. Der Boden war ihnen vielleicht desto lieber geworden deshalb

weniger Wasser gaben. Bis sie überhaupt versiegten — das Dorf hatte kein Wasser mehr. „Das war das-Donnern", sagte Fränzel und hob den Kopf und blinzelte in die Sonne. Und mit be dächtigen Worten begann er den Leuten auseinander zusetzen, daß es so etwas gäbe. Da fänden mitunter Verschiebungen statt, da polterte es im Berge, da könnte auch gut und gerne eine Wasserader ver schüttet sein, und nun waren also deswegen/ die Brunnen versiegt. Jawohl, er hatte es gleich ge wußt, daß das Donnern

aus dem Berge gekommen war und etwas zu bedeuten hatte. Eine schlimme Zeit brach herein über das Dorf. Wo man neue Brunnen graben wollte, stieß man auf Felsengrund. Man hatte kein Wasser mehr; um sich vor dem Dursttode zu schützen, mußte man aus dem nächsten Orte das Wasser holen; und das war mühsam, beschwerlich und nahm viel zu viele Arbeitskräfte in Anspruch. Dabei verbrannten die Gartenpflanzen doch, die Blumen verwelkten, das Vieh brüllte vor Wassermangel, die Menschen schlichen lustlos und verzweifelt

umher. Das ging nur eine kurze Zeit so: Wenn nicht Wasser geschafft wurde, war das Dorf verloren. Einige Männer aus der Stadt kamen, die rannten hierhin und dahin, steckten die Köpfe zusammen, klopften an die Felswände und hoben die Schultern. Dann verschwanden sie wieder; aber nach einigen Tagen schon hieß es, daß das Dorf geräumt wer den müsse. Wo kein Wasser ist, kann kein Leben gedeihen. Was denn? Das Dorf räumen? Das hieße ja, alles im Stiche lassen, das Haus, den Acker, die Wiese

5
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1948/06_05_1948/TI_BA_ZE_1948_05_06_3_object_8384831.png
Seite 3 von 8
Datum: 06.05.1948
Umfang: 8
Cöldhäuschen zu Füßen des schlanken Kirchturms, der den Ruhm genießt, der spitzeste Turm Tirols zu sein! Das ganze Dorf im Frühling von einem einzigen blühenden Garten umgeben. Erbhof der Familie Bücher, Axams PhoiO: Holzmann Der Name Axams weckt die ältesten Zeiten der Tiroler Vorgeschichte. Er erinnert an die Ur bewohner illyrischen Stammes. Aber kein Ge schichtsforscher kann das Dunkel dieses geheim- nisvollen Namens erklären. Es ist jedoch kein Zufall, daß in nächster Nähe von Axams, bei Bir- gitz

, eine vorgeschichtliche Siedlung aufgedeckt worden ist. Die älteste geschichtliche Erwähnung der Ortschaft erfolgte in einer Urkunde des Hoch stiftes Brixen um 955. Wenige Ortschaften Tirols können sich solch früher Erwähnung rühmen. Das Dorf könnte daher mit Recht eine Iahr- taufendfeier abhalten! Die Dorfgeschichte und das Dorfleben von Axams bieten viele Denkwürdigkeiten und Eigenarten: Durch den Fleiß und die Regsamkeit der Bewohner erfreute sich das Dorf einer großen wirtschaftlichen Blüte. Berühmt

war der Axamer Flachs, der im ganzen Land als der beste galt. ..Er galt als besonders fein und rein, ja er stand dem Brabanter Flachs nur wenig nach", wie der Chronist Stafflex erwähnt. Die jährliche Ernte betrug gegen 1000 alte Zentner. Neben der wirtschaftlichen Bedeutung ragt die kulturelle Stellung des Dorfes weit über ein ge wöhnliches Tiroler Dorf hinaus: Axams bildete den Mittelpunkt des geistigen und kulturellen Lebens des Mittelgebirges! Noch heute erinnern die reichverzierten Giebel

der Bauernhäuser mit Fresken an den kunstreichen Sinn der früheren Bewohner. Ein gewaltiger Chri- tophorus von Axams wird im Ferdinandeum auf- ewahrt. So wie Malerei und bildende Kunst hatte >ie Dichtung und das Bolksfchaufpiel in Axams ine blühende Stätte gefunden. Große Talente hat >as Dorf hervorgebracht: Der Ilmefer Schuster sranz Jordan, ein Bauerndichter, ein zweiter Hans Sachs, fein Verwandter Sylvester Jordan, Unwer- 'itätsprofeffor von Marburg, und Karl Schönherr ils größter Tiroler Dramatiker

er. , „Sie haben auf allen Poststationen im Tal an gefragt und an den Bahnhöfen, es ist nirgends eine Frau gesehen worden, die der Gunnin geglichen hätte." Er zog ein paar Bilder aus der Brieftasche, in die er sie am Morgen gesteckt hatte, und zeigte sie den Knechten. Die Bäuerin war auf allen gut getroffen und sofort zu erkennen. „Eins drucken sie in der Zeitung ab. Ich glaube nicht mehr, daß es nützt." Er blickte vor sich hin. Immer noch trug er den Sonntagsrock, mit dem er ins Dorf gegangen war. Er hatte das Kleid vorhin

6
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1938/20_06_1938/NEUEZ_1938_06_20_2_object_8185230.png
Seite 2 von 6
Datum: 20.06.1938
Umfang: 6
Gemeinde Ostmark-Dorf spielt sein eigenes Schicksal Karl Springenschmid schrieb das Weihespiel für den Der Gau Salzburg wird in Zukunft den 25. Juli, den Tag der opfervollen nationalsozialistischen Erhebung in Oester reich, auf eine besonders festliche Weise begehen. In dem Dorf Lamprechtshausen, das damals der Schauplatz schwer ster Kämpfe war, sind schon jetzt die Arbeiten in) Gange, eine gewattige Freilichtbühne für ein Weihespiel zu schaffen, das der Salzburger Dichter Karl Springen schmid

über den Opfergang dieser aufrechten deutschen Ge meinde schrieb. Das Dorf selbst wird hier sein eigenes Schicksal spielen. In nächster Nähe des Ortes, so nahe, daß das Dorfbild selbst noch in die Spielgestaltung miteinbezogen werden kann, wird bereits ein Buchengehölz gefällt, um ein Gelände fteizulegen, das die Möglichkeit gibt, einen Zuschauerraum für etwa 10.000 Menschen zu schaffen. Die Freilichtbühne wird so angelegt, daß das Dorf selbst unmittelbar im Hintergrund des Spieles als lebendige Kulisse steht

. Die Dorfgemeinschaft selbst wird das einfache, schlichte Weihespiel aufführen. Der Grundgedanke des selben ist der O p f e r g a n g dieser aufrechten deuffchen Dorf gemeinde, die sechs ihrer besten Söhne im Kampf für den Nationalsozialismus verloren hat. Doch nicht der Haß und Zwiespalt jener Tage soll durch dieses Spiel wieder aufgerissen werden, sondern vielmehr der alles überragende Opfermut und der nationalsozialistische Gemein- fchaftsgedanke dieser Kämpfer zum Ausdruck kommen. So soll dieses Weihespiel

8
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1943/05_03_1943/NEUEZ_1943_03_05_3_object_8178498.png
Seite 3 von 4
Datum: 05.03.1943
Umfang: 4
französisch geworden ist. machten wir uns von Minden aus auf den Weg und kamen herm Alle zehn, die wir von hier sind." Heinrichs Stimme wurde hastig. „Wir können doch nicht die Waffen gegen unseren jetzigen Herrn heben." Er stand vom Stuhl auf. „Und jetzt laß es gut fein. Vater. Morgen ist Sonntag. Das ganze Dorf soll unsere Heimkehr feiern. Und was nun die Uniform betrifft, so ziehe ich sie aus. für immer." . ,, . Was ist mir nur ms Herz gefahren, dachte der Alte. Dann packte er des Sohnes Arm und rief

. Der andere nickte. „Ich wies ihn von der Tür. Ich . . ." Mehr hörte Hederich nicht, er ging schon wieder weiter. Wie ein Pferd in den Sielen stampfte er dahin, vorn übergeneigt, die Arme hingen schwer wie Blei an seinem Körper herunter. * Ein großartiger Tag sollte dieser Sonntag werden, ein Tag mit Tanz und Musik. Ganz Brünen hatten die Heimgekehrten geladen. Der lindenumsäumte Platz mitten im Dorf konnte kaum alle fassen. Hoch oben auf einem Wagen thronten ein paar Fiedler. Die hatten die Burschen

sich von auswärts gleich mit gebracht Nun standen sie und warteten auf den Dorf schulzen. der eine Rede halten sollte. * Die Zehn standen abseits. Wie lange das alles nur dauerte. Kam der Schulze denn immer noch nicht? .. . Hatte er vergessen, was man Heimkehrern schuldig ist? . . . Und wie schwerfällig die Menschen hier noch waren, wie verstockt. Da standen sie nun. setzten unfreundliche Gesichter auf, und taten als seien sie. die Hesingekommenen, für sie Luft. War hier eine Trauergemeinde versammelt

an eurem Tisch leiden?" „Nie!" „Und ich frage die Mütter, die Bräute: Wollt ihr Söhne bei euch dulden, Männer euch zu eigen neh men. die uns in Schande stießen, die Ehre mit Füßen traten?" „Niemals!" Mit hartem Schritt trat der Alte auf die Heim gekommenen zu, drohend hob er die Arme und rief: „Aus dem Dorf! Hier ist für euch kein Bleiben!" Die Zehn standen wie gelähmt. Ihre Augen suchten irrend einen Halt in der Menge. Sie fanden keinen. Wohin sie auch blickten, nur zürnende Gesichter. Den noch glaubten

sie an Vergebung. Aber die Welle des Zorns schlug immer lauter an ihre Ohren, immer mehr Arme reckten sich empor, um sie aus dem Dorf zu weisen. „Zurück zur Fahne! Zurück zum Regiment! Erst wascht euch wieder rein!" Immer drohender wuchs die Wand aus Menschen vor den Erschrockenen auf. Und schob und drängte, und brandete gegen sie an. bis sie von Furcht gepackt, sich wendeten und aus dem Dorf flohen. — Zur Erinnerung an die aufrechte Tat der Bewoh ner von Brünen, die auch in schwerbedrängter Zeit treu

9
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1943/26_11_1943/TIGBO_1943_11_26_2_object_7759678.png
Seite 2 von 8
Datum: 26.11.1943
Umfang: 8
als einmal zulammenzubrechen glaube. Aber die Revolver trieben mich vorwärts. Gegen Abend kommen wir in ein kleines Dorf. So fort wird die Bevölkerung zusammengetrieben und zu Lebensmittellieferungen gezwungen. Dabei erhalte ich ein erstes Stück trockenes Brot und eine Tomate. Dann wer den wir in einen leeren Raum gesperrt. Hier liegen wir auf kaltem Steinboden ohne jede Decke. Gegen Abend wird mir auf dringendes Verlangen ein Zahnarzt ge schickt, der endlich meine Wunde verbinden soll. Diesem Griechen, selber verschleppt

in Verzweiflung. Wenn ich nur geahnt hätte, daß in Wirklichkeit deutsche Polizeitruppen dem Gesindel auf der Spur waren! Dann aber wurde es doch ernst. In das stille Gebirge schlug dröhnend der Schall berstender Gra naten. Das ganze Dorf geriet 'in helle Aufregung. Männer, Frauen und Kinder stürzten in wilder Flucht in die Berge, -schleppten auf Eseln und Handkarren ihr gan zes Hab und Gut aus dem Dorf. Die Banditen aber schlugen sich in die Büsche und gingen in Kampfstellung. Ich selber war, in der Aufregung

unbemerkt, mit der Be völkerung geflüchtet. Inzwischen brausten deutsche Pan zerspähwagen durch das Land, kämmten das Gelände ab, räucherten die Schlupfwinkel aus. An: Abend stand das ganze Dorf in Flammen. 1500 Banditen fanden, wie ich später erfuhr, bei dieser Aktion den Tod. Ich selber floh nun allein durchs Gebirge, wanderte fast drei Tage lang durch die Wälder, ständig in der Angst, von herumstreunenden Banden von neuem ergriffen zu werden, getrieben von Hunger, Wundschmerz und der lockenden

10
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1944/28_02_1944/TIGBO_1944_02_28_3_object_7759877.png
Seite 3 von 4
Datum: 28.02.1944
Umfang: 4
und schaute drunten in der Gaststube, aber nirgend konnte er Amalie und den Langen entdecken. Und draußen war es Nacht. Schwer hing der Nebel über dem Dorf und ließ keinen Stern üurchfchimmern. Der Seehofer S ing über den Sudhof und schrie: ..Amalie! Amalie!- Keine lntwort kam. nur das Echo seiner eigenen Stimme sprang aus den Winkeln des Hofes zurück. Der Seehofer kehrte schließlich wieder in den Saal zurück, weil ihn erstens in Hemdärmeln fror und weil es zweitens sehr sinnlos war. sich die väterliche

Angst vom Herzen zu rufen, wo vielleicht schon die Liebe ihr Machtwort sprach. Wie hätte Amalie den Pater auch rufen hören sollen. Sie wanderte mit dem Kramer Hias auf der Landstraße dahin, immer weiter, ganz langsam, im gleichen Schritt mit ihm Als sie weit genug gegangen waren und vom Dorf schon nicht mehr der leiseste Laut zu hören war. fand der Lange eine Bank zum Rasten. Und was sie sich hier auf der Bank zu sagen hatten war wiederum nichts anderes als die Liebe, die jäh aufgebrochen

bei der Haustür herein kam, ging der Seehofer zur hinteren Tür hinaus, verließ durch den Stall den Hof und ging ins Dorf. Der Hias war aber kein jo zimperlicher Kerl. Er lachte nur und sagte: «Mach dir nix draus. Einmal werd ich ihn schon üerwischen. dein Vater - Er steckte sich hinter die Seehoferin. sagte daß sie doch einmal nach Markleck kommen solle, um sein „Sach" anzuschauen und tat ihr schön wie einem kranken Rotz, damit sie den Lauern um stimme. Das tat sie denn auch. Mitten unter der Woche ging

warum der Bauer seine jüngste Tochter nicht heiraten lassen wollte. Wo fremde Leute sind, da läßt es sich gar nicht vermeiden, daß ein Gespräch nicht seinen weiteren Weg findet. Bald wußte man es auch im Dorf drunten und man war sehr erstaunt darüber, denn den Seehofer hatte man für schwerreich gehalten. Aber nie mand wagte darum den Seehofer anzusprechen. Am Ostersonntag erschien plötzlich der Kramer-Hias unerwartet auf dem Seehof. so daß der Bauer diesmal nicht mehr durch die Hintertür ausweichen

bewährte Sicherheit verlor sich in dumpfer Trostlosigkeit und schließlich marterte ihn der Gedanke, daß jemand im Dorf davon etwas erfahren konnte. Ärgeres konnte er sich überhaupt nicht oorstellen als wenn äte Leute eines Tages jagen könnten, der Seehoser ist bereits so verschuldet, daß er seine Tochter nicht mehr ausheiraten kann (Fdrtsetzung folgt.)

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1937/16_08_1937/TIRVO_1937_08_16_2_object_7667663.png
Seite 2 von 8
Datum: 16.08.1937
Umfang: 8
Spionageorganisation in Frankreich gewesen sein, die ihre Jnsormationstätigkeit über die Schiffsbewegungen und den Handel von Valencia-Spanien in Marseille konzen triert hat. Vfier Tote bei einem Autorennen R om, 15. Auguist. Bei einem Autorennen um den Merbo-Pokal ereignete !si!ch ein schweres Unglück. !Der Renn'- fahrer Evmini geriet mit seinem Wagen in die Zuschauer- wenge. Vier Personen wurden getötet. Evmini selbst ist schwer 'verletzt. Ziffeunerbaude überfällt «ein Dorf Bukarest, 14. August

. Eine Zigeunerbande unter nahm heute nachts! einen verwegenen Raubübersäll gegen das Dorf Negrent in der Nähe von Oradea. Die Zigeuner kamen in 25 Wagen nach Mitternacht nach Negreni und fielen sofort in die ersten Häuser am Rande des Dorfes ein. Das.ganze Dorf wurde durch die Schüsse und durch das Geschrei der überfallenen Bauern aufgeweckt und' organi sierte den 'Widerstand gegen die Angreifer. Es kam zu einem regelrechten Kamps, in dessen, Verkauf vier Bauern getötet und viele andere schwer verletzt wurden

. Schließlich mußten die Zigeuner das Feld räumen. Sie begäben sich nach dem nächsten Dorf Bucca ,wo sie aber nicht viel mehr Glück hat ten, da die Bauern rechtzeitig von der drohenden 'Gefahr benachrichtigt und durch Glockenläuten zum Kampf aus gerufen wurden. Die Gendarmen, verlangten' sofort Hilfe aus den benachbarten Gemeinden und eilten den Angrei fern entgegen. Nach kurzem Kampf mußten sich die Zigeuner gegen Morgen ergeben. Es ist noch nicht bekannt, ob wäh rend dieses Zusammenstoßes

14
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1943/02_06_1943/TIGBO_1943_06_02_2_object_7759300.png
Seite 2 von 4
Datum: 02.06.1943
Umfang: 4
aller Kräfte durch das prasselnde Flammenmeer. Die Munition muß heraus. Halbtot und schwarz wie die ^Neger wanken wir zurück und sacken zusammen: die Füße tragen nicht mehr. Aber die Munition ist ge rettet. Hinter uns im Dorf wütet -ein Brand nebelt dem anderen. Da, fürchterlich anzuhören, ein Schwingen und Heulen in der Luft. Wir krallen uns in die Erde: es geht drüber weg. Dann bricht der Höllenwirbel noch einmal los. Mehrere Häuser gehen in die Luft: die Trümmer brennen rauschend und prasselnd

. In unregelmäßigen Abständen zischen Leuchtspur garben über unsere Köpfe. Im Osten kriecht fahl der neue Tag herauf. Etwa vier Uhr mag es sein. An dem Riesenbrand vorbei schieben wir uns nach' vorn und suchen uns eine neue Stellung. Der Rest der Gruppe kommt nach und nach angekrochen. Wie die Schießscheiben liegen wir hier. Da schreit hinter mir einer: „Mensch, seht doch: sie greifen an!" Und dann speien auch wieder vereinzelte Granatwerfer Störungsfeuer in das brennende Dorf. Dann sehen auch wir. Ein Rohrfeld

über die freie Pläne: haufenweise bleiben die schwarzen Klumpen im Schneefeld liegen. Zwei Stunden lang währt der Angriff, zwei Stunden lang wehren wir immer neue Wellen ab: dann geben die Sowjets auf. Behelfsmäßig wird die Stellung in den Schnee ge graben. Vier Mann bleiben bei den MG's, wir an deren pirschen uns vorsichtig an der noch brennenden Scheune vorbei ins Dorf zurück? Die elende Hütte, die unsere Heimstatt bildete, ist heruntergebrannt, neben an aber öffnet uns ein anderes gastliches Haus

kann, haut ihn ein M treffer zusammen. Das Pferd ist zerschmettert, l>« Schlitten zertrümmert, der Fahrer wie durch ein WuM noch am Leben. Dieser Tag hat kein Ruhestündchen für uns. M rend des ganzen Nachmittags kreisen Ratas über M die fast pausenlosen Einschläge der Bomben erschüttern die Luft. Gegen Abend rasseln drei Kolosse heran, wahre Htt' getüme, gegen die der Infanterist machtlos zu sei" scheint. Diese dicken 52-Tonner brechen von links i« das Dorf ein, gefolgt von einer Unzahl Sowjets

15
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1928/22_07_1928/NEUEZ_1928_07_22_3_object_8158784.png
Seite 3 von 8
Datum: 22.07.1928
Umfang: 8
nach dem Weg zum Niemand aus; er kehrte aber nicht mehr zurück und seine Braut brachte die Nacht in einer Fels wand zu. Am nächsten Morgen fand sie den markierten Weg mm Niemauhaus, wo Sulyok nicht eingetroffen ist. Zwei Expeditionen sind auf der Suche nach dem Ver mißten unterwegs. Mieder ein tödlicher Eisenbahnunfall in Deutschland. Düsseldorf, 21. Juli. (Priv.) In der vergangenen Nacht gegen 3 Uhr stießen auf der Strecke N e u tz — D ü s s e l- ,dorf, kurz vor der Eisenbahn-Rheinbrücke zwei Güter- tNachöruck

, beförderte, bei Sesana gegen einen Telegraphenpsahl. Die Touristen wurden aus dem Wagen geschleudert unö fast alle verletzt, jedoch nicht schwer. Faschistische Miliz eilte zur Hilfe herbei und brachte die Verletzten in ein Triester Kranketrhaus. zweigenden Weges. „Dort drüben an der Berglehne dos große Gebäude ist der Rudishof." Wolfram deutete auf das Dorf, das in gerader Rich tung vor ihnen sichtbar war. „Das ist wohl Gnaöletten?" „Nein, das ist Planken, ein elendes Dorf, das ikicht

einmal ein ordentliches Wirtshaus besitzt. Gnadleiten liegt eine Stunde hinter dem Rudishof. „Gibt es dort ordentliche Unterkunft?" „Natürlich! Gnadleiten ist ja ein großes Dorf mit Amtsgericht und mehreren guten Rasthöfen. Deshtlv wollten wir auch hin. Aber da mußte uns der böse Fe. - gerade den Rudishofer Wagen in den Weg führen!" Wolfram warf seinem Bruder, der mißmutig vor f ::b hinstarrte, einen Blick zu. „Wir könnten wohl einen kleinen Geniestreich attZ- führen, indem wir dieser Frau von Seckendorf ihren Wagen

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1938/22_02_1938/TIRVO_1938_02_22_3_object_7676290.png
Seite 3 von 6
Datum: 22.02.1938
Umfang: 6
der Staatsanwaltschaft zwecks Stellungnahme zu. Der Oberste Gerichtshof dürfte dieses ungeheure Aktenmaterial samt der Urteilsaussertigung erst im Herbst d. I. erhalten. Die Entscheidung des Obersten- 'Gerichtshofes dürste nicht vor dem Frühjahr 1939 gefällt werden. %Jrinkl Zimier milch r ~r~ - I -'! || y 1 IWIHI—■illllliWHIH—llil standen wird. Auf einer großen Trommel werden die Nach richten von Dorf zu Dorf gegeben und durchwandern «den ganzen Kontinent, «bis -der Adressat erreicht ist. Lokvle ist «das Sprachrohr

der Neger für Freud und Leid. Jsaka und seine Neger haben- sich erhoben- und lauschen gespannt. Und wi-eder lausen- dumpf und gedämpft die ein zelnen Schläge, von- kurzen und- langen Pausen unterbro chen, über die Wildnis hinweg bis- zum nächsten Dorf, um dort weitergegeben zu werden. „Jsaka, Häuptling -der Nikundo-Neger, spitze deine Ohren, wir lassen «dich wissen: in der Nacht ist dein Weib Eume, mit dem Weißen um Dorfe Ubele verschwunden. Ka melspuren deuten gegen Westen. — Komm und sieh

hinein. Da«nn jagt er aus 'dem Dorf hinaus und laust aus das Haus -des Weißen zu. Der Diener, der sich ihm entgegenstellt, wird über den Hausen- gerannt. Alle Räume werden augenblicks- «lang durchstöbert. Und- wieder steht Jsaka vor dem Haus ohne Ergebnis. „Wo?" Da beuten die Neger aus Kamelspuren, die gegen Westen führen. Noch sind sie kenntlich. Jsaka nickt. «Er hvlt aus sei ner Hütte zwei überaus lange Dolche, Kuchen aus Karaka- mehl, rin braunes- Tuch, das die Nikundo-Neger Überwer fen

18
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1931/12_04_1931/ALABO_1931_04_12_3_object_8272049.png
Seite 3 von 14
Datum: 12.04.1931
Umfang: 14
aus Bauern stuben. Vater und Mutter find Bauersleute, Bruder und Schwester arbeiten auf der Väterscholle. Bauern- Heimat ist die liebe, traute Priesterheimvt. Bauernblut fließt in den Priesteradern. Niemand arbeitet mit sol cher Liebe und Treue für die Erhaltung des Väter erbes. Freut sich das Bauerndorf, so freut sich der Priester mit. Er erschauert und ist der erste Tröster und Helfer, wenn über das Dorf ein Unheil kommt. Weitum kommen die Bauern im Dorfe zusammen und lassen sich auf den Knien

vom Primizianten segnen. Ihr Kind, ihr Sohn, ihr Freund segnet! Auf kein Grab rinnen so viele Tränen, wie auf das Priester grab. Das Dorf hat seinen besten Freund und Helfer verloren! Nur dem Landbund bleibt es Vorbehalten, um schnö den politischen Gewinnes wegen Bauer und Priester, Vater und Sohn zu trennen, den Freund in einen Feind umzulügen. Liberaler Protestantismus steht dem Landbund höher als katholischer Väterglaube. Hei matliebe und Familienband. Um des Liberalismus willen trägt der Landbund Zwist

und Unfrieden in das stille, gläubige Dorf. Der liberal-protestantische Kampf- lävm gegen Rom muß selbst im Dorfe an die Kirchen- und Pfarrhausmauern schlagen! Der Kampf des Landbundes und feiner Presse gegen Papst, Bischöfe, Priester, Missionäre und Kirche ist der Kamps gegen den Katholizismus. Unser braves, katho lisches Bauernvolk soll religiös liberal, also protestan tisch werden. Darum ist der Landbund durch alle katholischen Länder für das Bauerntum eine religiöse Gefahr. Katholische Bauern, behütet

20
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1942/03_04_1942/NEUEZ_1942_04_03_2_object_8177126.png
Seite 2 von 4
Datum: 03.04.1942
Umfang: 4
desselben Kommissars entsprungen sein, der auch als Zeichen für den Angriff, den dreimaligen Hahnenschrei ge wählt hat. Am nächsten Morgen muß ein Dorf genommen werden, von dem aus die Bolschewisten einige Male unangenehmes Granatwerferfeuer auf eine An marschstraße gelegt haben. Ein Skizug unter Füh rung des jungen Leutnants ist dazu ausersehen, den ersten Vorstoß zu unternehmen. Es ist ein kleines Unternehmen, einer der unzähligen Angriffe, die diese Einheit in den letzten Wochen schon unter nommen

hat. Es ereignet sich auch nicht viel dabei. Nur eine Scheune, die kurz vor dem Ort liegt und aus der sich während des Angriffes das Feuer eines schweren Maschinengewehres unangenehm bemerkbar macht, fällt erst durch den kühnen Vorstoß eines Unteroffiziers. Das Maschinengewehr in der Scheune feuert noch immer, als das Dorf selbst längst ge nommen ist. Es macht Stellungswechsel nach allen Seiten. Ein Vorstoß hat bereits einige Verwundete gekostet. Es scheint, als/ ob an diese' Scheune nicht heranzukommen wäre

. Da holt sich der Unteroffizier die nächsten beiden Männer, bepackt sich und die beiden anderen mit Handgranaten, schnallt die Ski an. In den weißen Schneegewändern heben sie sich &mm vom Boden ab. .Hinter der Scheune zieht sich ein flacher Hang hoch. Äer spielt in dem Plan des Unteroffiziers eine wesentliche Rolle. Leider ist der Hang für eine Schußabfahrt viel zu flach. Aber es wird dennoch klappen. Mit einigen Metern Abstand starten die drei Männer von der Höhe dieses Han ges. Vom Dorf her

wird schweres Feuer auf die Scheune gelegt >urd die Aufmerksamkeit auf das Dorf, das dem Hang entgegengesetzt liegt, gelenkt. Es gelingt den drei Männern auch, bis fast'an die Scheune heranzukommen, ohne bemerkt zu werden. Darm allerdings erhalten sie so schweren Zunder, daß ein Mann verwundet wird. Die beiden anderen werfen die Ski ab, arbeiten sich am Boden an die Scheune heran, während vom Dorf her ununter brochen Maschinengewehrgarben in Mannshöhe m die Wände der Scheune prasseln. Dann fliegen

21