doch gefälligst auch den nach folgenden Gegenbeweis widerlegen. Im Jahre 1919 erschien in Deutschland ein Buch mit dem vielsagenden Titel: Deutsches Revolutionsalmanach 1919. Das reizende Buch enthält die Bildnisse der Be gründer und Leiter des deutschen Freistaates, an denen sich jedes treurepublikanische Herz entzücken kann; man findet Beiträge aller jüdischen und nichtjüdischen Revolutionsgrößen von Ebert, dem Vielgeplagten bis Kurt E i s n e r. Alle roten Schattierungen sind vertreten. Besonders wertvoll
: „Hungerdemonstrationen" in verschiedenen Städten Deutschlands. (Man bedenke: der Revolutions- Almanach seht „Hungerdemonstrationen", selbst in „Gänse füßchen", ein Beweis, daß die roten Führer mit solchen Demonstrationen nur Komödie treiben.) Juni-Juli: Verbreitung von revolutionären Flug blättern in Deutschland und an den Fronten . . — 28. b'.<s SO. Juni: Massenstreik in Berliner und Braun- schweiger Munitiensbetrieben. — Sommer 1916: Zum Streik auffordernde Flugblätter werden in größeren Städten Deutschlands verbreitet
, LudoHartmann, Stephan Eroßmann, Alexander Moszkowsky, Al fred Kerr, Landau, Iakobsohn, Wolfenstein und noch vieler anderer roter Karfunkelsteine. Hier liebe „Volkszeitung" versuche einmal deine Widerlegungskunst! An diesem von Sozialdemo kraten zusammengetragenen Material kannst du dir die Zähne ausbeißen. Wenn du gerade kein Exemplar des roten Ehrenbuches mit den nied lichen Revolutionsdaten zur Hand hast, so borg dir beim Verlag der „Münchner Post" oder bei deren Redaktion eines aus! Das obige Ehrenbuch
— mit dem heute die Ro ten begreiflicherweise nicht mehr recht Staat machen können, weil der Revolutionsnimbus schon allzu stark verblaßt ist — gibt uns auch den Be weis, daß, wo es um eine Revolution geht, die Ge mäßigten, die Unabhängigen, die Spartakisten, Kommunisten und Bolschewisten alle recht brüderlich Hand in Hand arbeiten. Es dürste daher gut sein, sofern im Wahlkampf die Roten sich recht unschuldig, scheinheilig und volks freundlich gebärden, noch öfter an den glorreichen
„R e v o l u t i o n s - A l m a n a ch 1919" zu erin nern. Keinem vernünftigen urteilsfähigen Menschen wird es einsallen, zu behaupten: Die Sozialdemo kraten und ihre Trabanten sind allein schuld, daß wir den Krieg verloren haben. Aber das eine steht, dank der Geständnisse roter Führer laut „Revolutions-Almanach 1919" für alle Zeiten un umstößlich fest: Daß das Kriegsende für Deutsch land und Oesterreich so furchtbar kläglich und in seinen Folgen so entsetzlich traurig war — das ist nur den roten Führern zu verdanken. Und infolge