. „Daily Telegraph' schreibt die Regierung, wün- /che die Sühnenwßnahmm so schnell als möglich aus der Welt zu schaffen und in Genf seien keiner lei Hindernisse zu erwarten. Die Regierung werde uuch alles unternehmen,^ um die kommerziellen Verbindungen mit Italien rasch wieder herzustellen. Man werde allerdings dabei auf Schwierigkeiten stoßen, doch werde man nichts unversucht lassen, um diese so bald als mög lich zu überbrücken. Die Opposition tobt inzwischen gleich wie bisher und trägt
seinen großen Irrtum offen einbekennt, und sich bereiterklärt, seine Politik nun der Wirk lichkeit anzupassen. Außerordentlich bezeichnend für die Meinung, welche im britischen Kabinett vorherrscht, sei die vorbehaltlose Anerkennung des italienischen Sieges in Oftafrika, eine Anerkennung, der Eden noch die offene Erklärung beifügte, daß effektiv heute im ganzen Territorium des gewesenen aethiopischen Kaiserreiches keine abessinische Pseudo-Regierung mehr existiert. Paris mißgestimmt P a r i s, 20. Juni
politik ins Schlepptau der, britischen Regierung hängenzulassen: Die Tatsache, daß sich der französische Außenmi nister nach der gestrigen Sitzung des Kabinette? weigerte, den Pressevertretern irgendwelche Erklä rungen abzugeben, wird allgemein als ein »Be zeichnendes''Schweigen' betrachtet, womit man auf die kritische Lage hinweisen will, in die sich die Ver treter der Volksfront plötzlich versetzt sahen. Die heutige Regierung konnte notgedrungener Weife nicht umhin, die Aufhebung der Sühnemaß
- nahmen im Prinzip anzunehmen, trachtete sich jedoch dadurch zu entlasten, indem sie alles versucht, um die Frage der Reform des Völkerbundes nicht zur Sprache kommen zu lassen. Kurz, zum Unterschied von der britischen, will die französische Regierung von einer grundlegen den Reform der Genfer Liga anscheinend nichts fen, oder wenigstens trachten, dieses Argument zur wissen, oder wenigstens trachten, dieses Argument zur Sprache kommen zu lassen. Man will vielmehr auf die eràrderliche Ver stärkung
der kollektiven Sicherheit hinweisen, ein Argument, das bei der kommenden Kammer- und Senatssitzung am Dienstag im Rahmen der ange Anscheinend, gedenkt Frankreich im Hinblick auf die bevorstehende Genfer Tagung dieses Argument in den Vordergrund zu rücken und man scheint von einem ganz anderen Grundgedanken ausgehen zu wollen,, als jenen, der die britische Regierung zu ihrelff Entscheid veranlaßte. Nach der Ansicht sinss, gewöhnlich sehr gut in formierten Blattes, soll Frankreich folgende For derungen stellen