die Kluft zwischen den beiden Parteien nnr noch weiter aufgerissen. Kandidat Kraft hielt feine Rede, ohne Wärme, zwar in wohlgefetzten Worten, aber sichtlich nach dem Ausdruck suchend. Man gewann den Eindruck, daß schon ganz und gar kein Grund vorliegt, gerade die sen Mann als Vertreter Bozens zu wählen. Zudem zeichnete er sich auch durch einige ganz eigentümliche Ansichten und unsinniges Phrasengeklingel aus. So meinte er, daß er dadurch, daß er in Graz wohnhaft sei, besser in der Lage wäre, die Wähler
, wie der „Bnrggräfler' bemerkt, nnr für seine Meraner Parteifreunde, weil er sonst sein Gemeinde ausschußmandat hätte zurücklegen müssen, in welchem Falle ein „klerikaler' Ersatzmann an seine Stelle ge rückt wäre, was die Freisinnigen um jeden Preis ver hindern wollten. Diese Tatsache spricht laut g e g e n Herrn Kraft. Cr nahm ein Geiiieindeansschußman- dat an, übersiedelte dann nach Graz, konnte zu keiner Sitzung mehr kommen und nichts tun für die Inter essen seiner Wähler, aber das Mandat behielt
. Er vehaiiptere da für, daß der Kandidat der „klerikalen' in das Horn der Agrarier blasen müsse. Daher sei es sür einen Wähler in Bozen nnd Meran nnr eine Selbstver ständlichkeit, daß er diesem die Trimme nicht geben könne, sondern nur dem Kandidaten der Freiheitli chen. Da müssen wir Herrn Alraft doch fragen, wel cher Partei die Exzessivagrarier Hohenbluiiis, die so genannten deutschen Agrarier in den Siidetenländern. angehören ? Nicht der christlichsozialen, sondern je ner, zu deren Anhänger sich Herr Kraft
bekennt. Für das Verständnis dieses Reichsratskandidaten höchst bezeichnend ist dessen Sentenz, daß die Grund steuer erhöht werden müsse. Diesem Großkon- sektionär wäre eS also erwünscht, wenn die Bauern noch mehr von Hans nnd Hos getrieben würden wie bisher! Nach Erledigung der Kandidatenrede erhielt Herr Kraft eine Empfehlnng von Seite des Bürger meisters Dr. Perathoner. Dieser legte vorerst die Gründe dar, warum er sich nicht mehr um das Mandat beworben habe. Ais ersten Grund führte
, so anch bei den Wahlen im Jahre 1!>V7.) Dr. Perathoner besürwortete dann die Kandi datur des Herrn Kraft, den er als Freiheitlichen über den grünen Klee lobte; dieser sei der richtige Manu. Da man diesen in Bozen bis znr Wählerversamm lung nicht einmal dem 'Namen nach kannte, bat Dr. Perathoner. man möge i h m glauben, wenn er ver sichere. Herr Krast sei der rechte Mann, 'Nun ersuchte der Sozialdemokrat Bern hart nm das Wort, der mit den Freisinnigen streng ins Gericht ging. Die Sozialdemokraten