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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 6
Datum: 27.08.1923
Umfang: 6
Nr. 7v. Annoncen und Verwaltung: Bozen, Waltherplatz Nr. IS. Telephon Str. 18V. Ausgabe taglich 2 Uhr nachmittags. Einzelnummer LS Cent. Nr. 194 Montag, den 27. August 1923 31. Jahrg. Zahlen oöer wir bleiben! Eine Schwindelrede Pomcares. Frankreich und Amerika. Paris, 27. August. Ministerpräsident Poineare hat gestern wieder zwei politische Reden gehalten und zwar eine in Chaussey bei Enthüllung eines Kriegerdenkmals und eine in Gondreeourd anläßlich der Enthüllung eines Gedenksteines

für die dort ausgeschifften ersten amerikanischen Hilfstruppen im Weltkriege. In der ersten Rede gab Poincare seinem Mißtrauen gegenüber einem nicht amtlichen internationalen Organ zur Abschätzung der deutschen Zahlungs fähigkeit Ausdruck und erklärte, daß Frank- reiclp Standpunkt in der Zahlungsfrage schon lauge genug bekannt sei und nicht geändert werden könne. Ebenso wie Frankreich nach 1871 guten Willen und Glauben gezeigt habe, müsse es heute auch Deutschland tun, sonst müßte Frankreich die Drohung durchführen

, die im genannten Jahre die Deutschen aussprächen: „Zahlen oder wir bleiben!' In der zweiten Rede, in Gondreeourt, er klärte der französische Ministerpräsident, daß die Zurückhaltung der Vereinigten Staa te n europäischen Fragen gegenüber nicht als Mißtrauen oder Abneigung gegen Frankreich ausgelegt werden dürfe, «denn das amerikani sche Volk sei in der großen Mehrheit der An sicht, daß Frankreich nur sein gutes Recht aus nütze, wenn es einen widerspenstigen Schuldner zum zahlen zwingen wolle. Zum Schlüsse

bedauerte «er noch, daß es leider nach dem Kriege nicht zu einem Bündnisse zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten ge kommen sei. Die erste Rede Poineares und die Heranzie hung der deutschen Zahlungsforderung nach dem 1870er Krieg ist ein großer Schwindel. Damals handelte es sich im Verhältnis zu dem, 'was heute von Deutschland erpreßt wird, um eine ganz bestimmte und verhältnismäßig geringfü gige Summe, welche Frankreich bei gutem Wil len leicht abzahlen konnte und tatsächlich in kürzester

Frist ohne an seiner Wirtschast Scha den zu nehmen, abgezahlt hat. Weiter hat Deutschland während der Besetzungszeit in kei ner Weise die französische Wirtschaft behindert, während Frankreich systematisch, die deutsche Wirtschaft lahmlegte, um eben angesichts der Unmöglichkeit der Zahlung seine weitern, auf das Bleiben hinausgehenden Ziele verfolgen und verwirklichen zu können. Das ist ein großer Unterschied. Die letzte englische Note bat gezeigt, daß man in England sich dieses Unterschiedes be wußt

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 02.07.1921
Umfang: 10
, der große und ritterliche Alexander, welcher großmütig und ritter lich mar, auf Deutschlands Kosten, und das deutsche Land blieb von neuem bei Frankreich! So wollten es die Verträge von 1815. Sie waren infam und sie müssen zerrissen werden! König Wilhelm ist mit Kaiser Napoleon einig darüber.' lieber das europäische Gleichgewicht äußerte sich Kürn berger am 17. August 1870 folgendermaßen: „Diese? Frank reich mar nicht größer als Deutschland, aber har immer die Macht gehabt, In Deutschland etrvas

gewor den, wohl aber um sämtliche deutschösterretchilchen Länder kleiner, und das nennt man In Frankreich Entschädigung! „Frankreich kann nicht leben, wenn es nur Frank reich hat und nicht auch die Länder seiner Nachbarn! Ohne diese wäre es unfähig, leine europäische Mission zu erfüllenI Nun! dieses „verstümmelte' Frankreich wäre genau das Frank reich Richelieus; und war dieses Frankreich nicht stark, Ich! mächtig, hat es nicht laut und vernehmlich in Europa mit geredet, hat es nicht schön

zu sein, Ideen zu haben und im guten Geschmack zu exzellieren, so bleibt zu wissen — daß Athen diese Mission unverwüstlich erfüllt hat, nachdem es schon längst unter mazedonischer und römischer Herrschaft stand.' Am Tage vor dem Siege bei Sedan schrieb Kürnberger: „Jene Bubenphrase: Europa ist ruhig, wenn Frankreich be friedigt Ist, dürste wohl auch der letzte Hund eines europäischen Fürsten noch als tätliche Impertinenz empfunden haben, abge sehen daß es ein logischer Schnitzer ist, denn Frankreich ist nie

anders befriedigt, als eben durch die Beunruhigung Europas. Deutschland kann sich auf seine ganze Geschichte berufen, daß esmitdergrößtenMachtnoch friedliebend ist, gegen Frankreich aber zeugt seine ganze Ge schickte, daß es mit mäßiger Macht noch immer fried störend gewesen. Ein befriedigtes Deutschland ist die Ruhe Europas I' Genug der Proben. Wenn man sie heute nach fünfzig und mehr Jahren liest, muten sie seltsam zeitgemäß an. Sie zeigen, daß Kürnberger nicht nur einer der geist- und gehaltvollsten

sind den ■ Polen ausgeliefert: über anderthalb Millionen mit Elsaß- Lothringen an Frankreich gekommen: und dennoch ist immer ! nur von einem einzigen deutschen Irredentismus die Rede: von ■ jenem in Südtlrol. Warum mache man denn immer nur Front gegen Italien und niemals gegen die Tschechoslowakei, gegen Polen und Franzosen?' Und dann klingt uns ans dem Nationalistenblatt die Antwort entgegen: „Weil die Italienische äußere Politik all diese Hoffnungen bestärkt!' Wir wollen der „Jdea Nazionale

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 09.11.1922
Umfang: 8
. Boznerboden S0 Cent. PoMooto-KoniÄ. Bo»«, ZmneisiW. den S November lSZZ. Der Kamps um die Dardanellen. Frankreich hat mit dem Sturze Lloyd Eeorges auf eine englisch-französische An näherung gehofft. Eine solche Annäherung jedoch kann nie als eine andauernde be trachtet werden. Der Gegensatz zwischen England und Frankreich ist uralt. Die französische Politik bezweckt mit der Nie derwerfung Deutschlands nichts anderes, als die Möglichkeit eines gemeinsamen Zu sammengehens zwischen England und Deutschland

für alle Zukunft auszuschalten. Mit dem Zusammenbruch Deutschlands wird Frankreich unbeschränkter Herr in Europa. Den Umstand, daß gegenwärtig in England eine Politik im Zeichen des Wahl kampfes nicht so fest und sicher nach außen wirken kann, da ein endgültiger Träger der Verantwortung fehlt, diesen Umstand will jetzt Frankreich ausnützen: Einerseits seine Rheinpläne zu verwirklichen, ander seits Englands Macht im Orient zu bre chen. Ob es ihm gelingen wird? Ob sich England seiner einstigen Machtstellung

er innern wird, durch kluge Benützung des europäischen Gleichgewichtes eine Fest- landsmacht durch die andere in Schzch ge halten zu haben? Mit der Unterschrist Äoyd Georges unter das Versailler Dik tat ist das europäische Gleichgewicht zer stört. die jahrhundertalte Macht, die Eng land auf die Festlandstaaten ausübte, ver nichtet worden. Frankreich zieht jetzt, ge stützt auf sein Heer, die Vorteile aus der Nachgiebigkeit Englands seit vier Iahren. Aber England wird sich seiner Tradition besinnen

. Wie sich seine Politik auch gestal ten mag, es wird nie freiwillig darauf ver- zichten, die erste Macht in der Welt zu sein. Doch muh diese Politik, die bisher von Deutschenhaß getragen wurde, von die ser Belastung frei gemacht werden. Der Gegensatz zwischen Englaild und Frankreich, der sich in der Orientfrage auf zeigt. wird durch die Ausführungen des englischen Arbeiterführers Mr. Ewer in helle, geradezu erschreckende Beleuchtung gerückt. Er schreibt: «Englisch-französische Feindschaft ist der Schlüssel

Widersprüche. Die Mel- ! düngen von einer Entführung des Sultans, i von Truppenzusammenstößen, stammen aus > Paris, so dag man nicht weiß, inwieweit sie im Sinne der französischen Politik gesärbl ! oder erfunden sind. Man muß aber anneh- - men, daß dieses Pressemanöver keinen ande- ^ ren Zweck hat. als die konservativen englischen Regierungsfreunde über den wahren Zweck der französischen Politik hinwegzutäuschen. Frankreich verfolgt zielsicher seinen Weg zum Orient. Die Orientkonferenz selbst rückt

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 10
Datum: 25.08.1923
Umfang: 10
Italiano' alles auswendet, um «diese Gefühle zu festigen. ! in Rom, der an Stelle des „Giornale di Roma' Man wirft Italien vor, daß seine Haltung von j getreten ist und sich die Ausgabe stellt, ein fa- vornherein Frankreich ermutigt habe und bs- schistischer „Corriere della Sera' zu werden, mit antwortet die italienischen Feststellunaen, -daß der italienische Vertreter in der Revarations- kommission im Jänner gegen die Ruhraktion gestimmt habe, damit, die Entsendung von ita lienischen Ingenieuren sei

wieder aufzubauen und zwar auf der festen Grundlage eines Vertrages, der nicht verleugnet werden freundlicher war die Aufnahme der italienischen ! kann und unter Berücksichtigung der nationalen Note in Paris, wo man eine viel weitere Über einstimmung Italiens und Englands befürchtet hatte. Die italienische Presse aber reklamiert sür die iwlienische Politik das Verdienst, von bei den, von Frankreich wie England, unabhängig Interessen, die ihre beste Rechtfertigung in der Anerkennung der Interessen

haben kann Oer Kanzler spricht. B erlin, 25. August. Gestern hielt Stresemann, seine große Rede vor den Industriellen, welche mit allgemeinem Beifall und Zustimmung aufgenom men wurde. Er Mach über die Gesetze des Welt handels, die noch nicht erschienen, aber demnächst er scheinen und zur Anwendung kommen werden. Er drückte sein Bedauern aus, daß Frankreich nicht ein mal geantwortet habe und erklärte, mehr könne von Deutschland nicht verlangt werden, als daß es seine ganze Industrie und seinen Grund

vielfach überzeugt sei, daß die Angaben Frankreichs viel zu nieder sind. Besonders in Amerika sei man sich dessen bewußt. ! - lands ist. sie fordert Äer. daß Deutschland, °ls ! ^ der z Besiegter, zuerst entgegenkomme und di« Resi- > ki^° Dwwni^n die in^talwn I stenz aufgebe gegen die Zusicherung, daß dann j Frankreich die Besetzung zurücknehme. Wer Äer soll dies Deutschland verbürgen, wer könnte dies gewährleisten von den Alliierten? Die Erfahrungen Deutschlands, der Weltbetrug mit den vierzehn Punkten

Wilsons, haben Treu und Glauben in der Welt ver nichtet und wie Frankreich, so muß auch Deutschland Sicherungen und Pfänder fordern. Die Forderungen Italiens sind im besonderen: Herabsetzung der deutschen Schuld auf eine leist bare Summe, Moratorium u. Verbindung zwi schen Herabsetzung der Reparation und Nachlaß der Kriegsschulden zwischen den Alliierten. Einen interessanten Kommentar gibt hiezu im „Corriere della Sera' vom 18. d. Sena tor Einandi. Er fordert, daß England trotz der Zahlung

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 27.08.1921
Umfang: 8
Frankreichs ist, die Bek undungen zwischen Frankreich und den ihm bisher freundlich jesinnten Ländern fester zu knüpfen. > Die Mission Frankreich-Schweiz veranstaltet in der Eid- ;enossenschaft Kunstausstellungen, literarische und andere Bor- ttäge, sie verbreitet in der Schweiz französifche Literatur und i t selbstverständlich nebenher in deutschfeindlichem Sinne tätig, ltan veranstaltet gemeinsam mit den Schweizern Kundgebun gen zugunsten Frankreichs und gegen Deutschland. Wie das gemacht

wird, ist einer Schilderung des „Courrier de Bevey' über eine Reise von 536 Waadtländern, Wallisern, Freiburgern and Genfern in die ehemals besetzten Gebiete Frankreichs zu : rntnehmen. Die Reise fand anfangs August unter dem Pa- - ttonate der „Amis de la France' statt. Begleitet waren diese welschen Schweizer von der „Militärmusik' in Le Locle. Die .Militärmusikanten' durften dank des gütigen Entgegenkom- j Mens der französischen Regierung ihre Galanteriedegen nach .Frankreich mitnehmen. Ln Saint Maur des Fofses

vor übergehen lassen, ohne Frankreich zu verherrlichen und Deutsch land zu beschimpfen. Es ist dies gerade heute um so unbe greiflicher, als Frankreich erst in den letzten Wochen in der Zonenfrage neuerdings seine Rücksichtslosigkeit der Schweiz ge genüber an den Tag gelegt hat. Nicht nur in der deutschen Schweiz wurde die von Frankreich der Eidgenossenschaft auf gezwungene Lösung der Zonenfrage als grober Rechtsbruch an gesehen, nicht nur die deutschen Schweizer haben das neue . französifchi-schweizerische

des Desieglfeins Zurückbleiben.' Während alle wahren Eidgenossen entrüstet sind über die Vergewaltigung der Schweiz in der Frage der freien Zonen, zieht Herr Ador, der frühere Bundespräsident, mit 536 Waadt- ländern, Wallisern, Freiburgern und Genfern nach Frankreich, um unter dem Schutz« der „Amis de la France' die Franzosen zu verhimmeln und die Deutschen zu beschimpfen. Es geht wirk lich nichts über diese Art von Eidgenossen, di« zuerst „Amis de la France' und dann erst Schweizer sind. Politische Übersicht

befristet war und die Meistbegünstigungsklausel enthielt. Nun soll wieder ein Handelsvertrag abgeschlossen werden. Italienische Verstimmung. Die Stellungnahme der Verbündeten zu Italien in der letzten Zeit hat eine wachsende Verstimmung der öffentlichen Meinung In Italien hervorgerufen. Gegen England richtet sie sich, weil es durch die Begünstigung Groh-Griechenlands die italienischen Levantepläne vereitelt und jetzt in der adriatischen Frage Schwierigkeiten macht. Gegen Frankreich richtet

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 6
Datum: 27.08.1923
Umfang: 6
Seite 2 gen das seegewaltige England! Was könne schließlich Frankreich mit seiner Luftwaffe ma ichen? Zur Landung von Truppen reiche sie, selbst aus 10000 Flugzeuge gebracht, nicht aus. Die gelandeten Truppen würden totgeschlagen. Würden aber die französischen Flieger die eng lischen Industriezentren mit Bomben bewerfen, so würden sie dem Wirtschaftsleben des Gegners tiefe Wunden schlagen, sicher aber neben der Gegenwehr eine Volkswut. niemals aber ein Friedensverlangen schaffen. Dagegen

würde England auf der ganzen Welt einen Blockade krieg gegen Frankreich führen, seine Verbin dungen im Mittelmeer unterbinden und sich an seinen Kolonien schadlos halten. So viel Behauptungen, so viele militärische Fehlschlüssel sagt ein anderer deutscher Sachver ständiger in der „Deutschen Allg. Ztg.' Was zunächst die Blockade angeht, so ist Frankreich in einer ganz «anderen Lage als das inselartig abgeschlossene Deutschland im Welt kriege. Frankreich hat den Rücken frei und wahrscheinlich dank

englischen Freunde sich das vor Augen halten.' Mit einem Flugzeugüberfall würde sich Frankreich also nicht begnügen, wohl aber bei Tag und Nacht gewaltige Bomben- und Kampf- geschiva^cr gegen England, seine Städte und Ortschaften, seine Fabriken, Häfen, Schisse, Ei senbeh nen, loslassen und durch vernichtendes Bomben geschütz- und Maschinengewehrfeuer die ungehemmte Arbeit der Industrie, das Wirt schafte-, ja das alltägliche Leben, völlig unter binden.. Ob die Millionenbevölkerung seiner Groß

- und Industriestädte sich unter diesem Drucke mit der Entfachung der Volkswut be gnügen und ob diese sich nicht in eigenartigster Weise entladen würde, mag offen bleiben, letzte res, ist das wahrscheinlichste. Das wird sich Frankreich leisten können, da es die unbedingte Luftüberlegenheit besitzt und sich diese, wie der französische General de E li ste ln au es in diesen Togen im Hinblick auf die englische Lustrüstung unter dem Beifall der Kammer öffentlich aussprach, auch nicht mehr entwinden lassen

. Was nun das Schadloshalten der Engländer an den französischen Kolonien anbelangt, so ist zu beachten, daß Frankreich in seinen sämtlichen Kolonien die allgemeine Wehrpflicht eingeführt hat und England dort also, nicht wie in den deutschen Kolonien im Weltkriege auf wenige 1000 Mann, sondern aus wohlgerüstete Kampf verbände stoßen wird. Man darf vielmehr fest davon überzeugt fein, daß die französischen po litischen und militärischen Strategen auch hier den machtpolitisch richtigen Grundsatz anwen den werden, nämlich

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 07.07.1923
Umfang: 8
nach Erfüllung der Verpflichtungen von Seiten Deutschlands nur noch notwendiger, zumal von Amerika und England ein Druck auf die Bezahlung der Kriegsschulden Frank reichs gemeldet werde. „Wir stehen vor dem Versuche' — schließt das Blatt — „die Aufrich tung einer drückenden Hegemonie zu erleben, wie sie Europa noch nie gesehen hat.' London, 3. Juli. Der „Observer' mel dete, daß die englische Negierung, wenn Frankreich auf den Londoner Fragebogen keine Antwort gibt, wahrscheinlich den Fragebozen

veröffentlichen wird, um der Welt zu zeigen, daß Frankreich direkt auf den Ruin Europas hinarbeitet. Zwischen dem genannten Blatte und dem Pariser „Temp s' ist ob dieser und mancher anderer Meldung ein wüten der Kamps ausgebrochen. Das Pariser Blatt, er klärt, daß die Einschüchterungsversuche von London her nutzlos sein werden. Das Londoner Blatt gehe nur darauf aus, den gemeinsamen Sieg zu unter wühlen. Wer die Meinung des „Observer' teile, der sei ein Feind. Auch der sozialistische „Populaire' spricht

sich in ähnlichen Worten aus. Paris, 5. Juli. Bei der Enthüllung eines Denkmals sür die amerikanischen gefallenen Kriegsfreiwilligen hielt Poincare eine Rede, in der er u. a. sagte: Die Menschheit werde nicht zulassen, daß Deutschland jetzt den Sieg der Al- liierten in das Gegenteil verwandle. Frankreich brauche heute Friedenssreiwillige, die Frank reich in der ganzen Welt als das darstellen, was es ist, nämlich: friedfertig, gerecht, maßvoll und nichts fordernd als Wiedergutmachung der Schäden und Sicherung

seiner Grenzen. In der Kammer teilte gestern der Regie rungsvertreter mit, daß eine Flugschrift in Vor bereitung sei, die aus der ganzen Welt verbrei tet werden soll, um zu widerlegen, daß Deutsch land bereits 42 Milliarden Goldmark an Wie dergutmachungen bezahlt habe. . .. London, 5. Juli. In englischen Regie rungskreisen macht sich immer mehr die Ansicht geltend, daß mit Frankreich in der Repa- rationssrage keine Einigung zu erzielen sein wird. Lord Eurzon habe bei den Unterredun gen mit dem französischen

, daß Poincare kei nen Glauben verdiene, wenn er den Vorwurf des Imperialismus von sich abweise, denn er verlange von Deutschland unmögliche Summen und wolle an der Ruhr bleiben, bis er bezahlt worden sei (das heißt aus immer)^ „Epoca' schreibt, kein Europäer sei heute so naiv oder so dumm, um an Poincares Unschulds beteuerungen zu glauben. Die „Jdea Nazionale' betont, daß Frankreichs politische Literatur klar die französischen Gelüste aus das Rheinland bewiesen. Frankreich verfolge tatsächlich

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 08.03.1923
Umfang: 8
oöerMlles verlieren Bei allem Geschrei der Pariser Presse, die sich in den Kundgebungen ihrer Siegeszuversicht und in der hundertfach wiederholten Versicherung, daß an der Ruhr alles nach Wunsch gehe, nicht genug tun kann, ist unverkennbar ein Tasten und Fragen zu spüren, wie denn eigentlich die Sachs- ausgehen soll. Dieselbe Presse, die auf der einen Spalte ver sichert, daß die Zeit für Frankreich arbeite, regi striert auf der anderen Spalte mit trauriger Re signation die Tatsache, daß die Zahl

einer märchenhaft reichen Beute^ Heute bescheidet man sich, in harmloser Verlegen heit, die Millionen Papiermark aufzuzählen, die die französischen Diebe in Uniform aus deutschen Geld taschen erobern, und die Kohlenwagen aufzuzählen, die das Ruhrgebiet in der Richtung Frankreich ver lassen. Es ist wahrhastig selbst bei der tempera mentvollen Tonart der Pariser Blätter keine Klei nigkeit, ein von oben eingegebenes Triumphgeschre« in einem Atem über ein paar Monate hin anzu halten, was aber heute

in diesen Blättern immev vernehmbarer mitklingt, das ist hohle Resonanz der Unruhe: Was soll denn nun eigentlich werden? Denn es glaubt in Frankreich im Ernst keu? Mensch daran, daß die Zei t sür Frankreich ar beite. Diese bequeme Formel stammt ans einer Epoche, in der Frankreich aus die bewaffnete Unter-, stützung einer halben Welt gegen das mit dem- Rücken an der Wand kämpfende Deutschland war tete. Die Hilfe kam und rettete Frankreich. Heute ist daran nicht zu denken. Unter dem zunehmenden! Abscheu der ganzen

Welt vor dem scheußlichen Trei ben der Franzosen im Ruhrgebiet ist diese Hoff nung längst begraben. Die Entwicklung geht viel- mehr den entgegengesetzten Weg. Niemals sind in . Frankreich unsinnigere Gerüchte über den bevor stehenden Zusammenbruch des deutschen Widerstan des kolportiert und selbst in den ernstesten Zeitung!« breitgetreten worden, als heute. Das Moment dev Schwäche kann nicht deutlicher zur Schau gestellt werden. Niemals auch sind unvermeidliche Sensa tionsmärchen, die in London

oder anderswo zu durchsichtigen Zwecken ausgeheckt wurden, leiden schaftlicher von der französischen Presse aufgegriffen worden. Wir sind weit entfernt, schreibt die „Deutschs Allg. Ztg.', von einem Optimismus, der in den Tak sachen keine Begründung findet. Es müssen erA Dinge in Frankreich geschehen, mit denen verglichen die jetzt dort auftauchenden Zeichen der AbneigunE gegen das Ruhrabenteuer eben nur schwächet Symptome sind, bevor eine entscheidende Wendung in der Kohlenschlacht an der Ruhr zu erwarte

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 11.11.1922
Umfang: 12
Seite t Samstag Äußerungen Mussolinis zu den brennenden europäischen Kragen. Rom, 11. November. Ministerpräsident Mussolini gewährte gestern den Sonderbericht erstattern der sechs größten Pariser Zeitungen eine Unterredung, aus der folgende wichtigsten Fragen und Amworten hervor zuheben sind: «r^. n J. e renz^oon Lausan n e. Italien ist , _ , yj _ — .. ~ V» | M •> <« V» 1 vollständig mit Frankreich einer Meinung, da» die Konferenz sobald als möglich abgehalten werden muß, um eine eventuelle

, erhalten bleiben soll. Die Beziehungen Italiens zu Frankreich. Frankreich und Italien müssen vollständig harmonieren, In einigen Fragen müsse mit größter Rückhattslosigkeit und Offen heit gesprochen werden. Der in den nächsten Tagen zum Abschluß kommende Handelsvertrag zwischen den beiden Staaten wird die Beziehun gen sicher weiter konsolidieren. Tunis. Wir verlangen von Frankreich, in Tunis eine liberale Politik und keinen Versuch, Der Kampf gegen Genf. Wien, 11. November. Der Finanzausschuß

, daß wir zu einem Ein verständnis kommen werden. Reparationsfrage. /Hier haben wir die gleichen Interessen wie Frankreich. Wir brauchen das deutsche Geld. Kann aber Deutsch land zahlen? Können wir es zahlen machen? Wie können wir es zahlen machen? Müssen wir mit Ueberzeugung arbeiten? Das find bren nende Fragen, die auf eine Antwort warten. Generalvollmacht für die Regierung. R o m, 11. November. In römischen politischen Kreisen wird versichert, daß von der Regierung eine Gesctzesvorlage im Parlament «eingÄracht inerben

, in 'der «beschlossen nüvd, dem Ministerium ihr 'Vertrauen ouszusprechen. Die Unitarier holten am 13., 14. und 15. ds. Versammlungen ab. Die Marimoiisten fordern ihre Anhänger auf. Geld z»im Wicdcraufbau des „Avanti' zu zeich nen. Zusammenschluß der Faschisten und Nationalisten. Rom, 11. NovÄmber. Die Nationalisten wer den sich mit den Faschisten zu einer Partei zu- sammenschließen. lien und Frankreich seien Weirzeugt, daß Ruß land von der Diskussion der Meerengen nicht ausgeschlossen werden könne, zumal

kam- men von Mudania von der Angoraregiemng aufgestellt worden find. Frankreich tritt für Rußland ein. Ir Paris, 11. Noveniber. In der Kammer sprach gestern Poinoarö über die französische Politik. Er riet den Engländern, der französi schen und italienischen Orientpolitik zu folgen, damit endlich der Friede hergestellt werde. Jta- So wurde einst den Amerikanern von England die Haut über, die! Ohren Mögen. Wenn wir «doch endlich Mit dem Meinen Un fug aushören wollten, in den unvermeidlichen

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 26.07.1922
Umfang: 8
liche Arbeiterschaft demonstriert wohl zu Hun derttausenden zur Ermordung eines reichen Bourgeois, aber zur Ermordung der gesam ten Nation zu protestieren, fällt ihr nicht ein. Das könnte vielleicht die feindlichen Pläne stören. So legt sich die Dämmerung der Gleich gültigkeit über das Land, in der der Feind um so ungestörter sein dunkles Handwerk treiben kann. . Frankreich geht aufs Ganze. Poineare muß rasche Erfolge haben, sonst bricht seine Herr schaft zusammen. Die Berichte

wird die Reihe der Argumente größer, zwingender und weittragen der. Im festen Entschluß, seinen Willen, den Engländern nötigenfalls auch mit Waffen auf zuzwingen, baute Frankreich unmittelbar nach dem Verfailler Diktat die Befestigungen an fei ner Nordküste aus. Di6 neuen II-Bootshäfen und -werften sind augenblicklich allerdings noch nicht in der Lage, genug Massen für einen wirk lich wirksamen Handelskrieg auszuschicken, und leer stehen auch noch die Batterien, unter decen Feuer London einmal liegen

und Europas. Vanderlip sagte, zu helfen sei augenscheinlich niemandem» weder Deutschland noch Europa. Es sei aller dings in einer Richtung ein Fortschritt zu ver zeichnen, insofern nämlich, daß man in den alli ierten Ländern mit jedem vernünftigen Men schen über die Notwendigkeit der A e n derun g des Versailler Vertrages sprechen könne und daß man selbst in Frankreich anfange, diese Notwendigkeit einzusehen. Die ses Einsehen werde aber durch die furchtbare Angst Frankreichs vor der deutschen Re vanche

wieder das Heft in der Hand haben. Mit anderen Worten: Wird Deutschland so stark gemacht, daß es seine Re parationszahlungen prompt leisten kan n, dann wird es bald so stark sein, daß es sie nicht mehr leisten wird. Das ist nach Vanderlips Ansicht die Klippe, an der die Verständigungsversu'che scheitern. Deshalb meint er, wird Frankreich den Versailler Vertrag nicht anrühren lassen, so lange das zu verhindern ist, und deshalb wird keine Anleihe zustande kommen. Das heißt? zu helfen ist wohl, wenn ganz Europa

von Versailles gegeben sein. Unter den jetzigen Umständen wäre es verfehlt, eine solche Anleihe vorzunehmen, denn Europa ist nicht zu helfen, solange der Friedensver? trag von Versailles in seiner jetzigen Form bestehenbleibt. Wenn die Franzosen Deutschland in einer Lage erhalten, die es dem Lande unmöglich macht, seinen Verpflichtungen nachzukommen, so ist auch der Zusammenbruch Frankreichs unaufhaltbar. Was Frankreich jetzt noch beiein ander hält, das sei die Hoffnung auf die deut schen Zahlungen. Stellt

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Volksrecht
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Seite 4 von 4
Datum: 26.04.1922
Umfang: 4
russischen Blockes als wahrscheinlich bezeichnet wird. Frankreich müsse mit kaltem Blute der Stunde ins Auge sehen, die 'für die Zukunft Europas und für Frankreich entscheidend sein könne. > Genna, 25.'April. Im allgemeinen hat inan hier die' Ansicht, das; die Konferenz ihrem Ende entgegengehe. ° Als erstes Anzeiclxn dafür Mrd ausgelegt, das; Llovd George für Samstag seine, Abreise angeküudigt hat. Ein Schveizer Delegierter erklärte/ das; die Konferenz mit einem glatten -Misteeststg endigen

in seiner Vaterstadt Nimes eine Rede-gehalten,-in ^ der er erklärte, .das; Frankreich im äußersten Falle auch,von der Abreise von Genua und vor einer Sonderaktion gegen Deutschland , nicht zurüclschrecke. Poincaröz ver sicherte, das; kein französischer .Staatsmann jemals daran gedacht habe, Gebiete zu annektieren. gegen dein Wlinsch der dieselben bewbhnendeu Bevölkerungen, doch Frankreich habe kein' anderes Mittel, um Tentschlaiid zur Erfülliiug seiner Verpflichtungen zu zivingcn. Er bezeichnete in seiner. Rede

, weiter den 31; Mai als einen entscheidenden Tag. Tie- Kontrotlkoinmissioil habe ihre Ausgabe lauge nicht erfüllt und bevor Tentschlaiid nicht gänzlich entwaffnet sei,' könne Frankreich unter steinen Umständen abriisten. Wenn Tentschlaiid seinen Repara- tionsverpslichtnngen nicht nachkomiiü, so haben,die Al liierten die Pflicht, mit allen Mitteln, die der Versailler Vertrag ihnen in die Hand gibst ans die Erfüllung der Verträge zn. dringen ^und sollten die' anderen Alliierten- nicht dazu bereit sein/so.wird

Frankreich mit einer Sön- deraktion sich sein Recht zn verschaffen wisscii. Er schlos; die Rede mit Len -Worten, das; es nicht geduldet iverden könne, das; Frankreich unter der Last des Krieges zu-- sainmcnbrcche, während Deutschland anfblühe. Berlin, 25. April'. Tie deutsche Presse erklärt bei der Köinmentierimg der Rede Po'inearös in Rimes, das; Ereigirisse von höchster Bedeiitnng für die.nächste. Fnknnft bevorstchen. Hier habe wieder einmal das wahn sinnige Frankreich .gesprochen und der Traum

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 20.04.1867
Umfang: 12
haben überhaupt keine diplomatischen Erörterungen über die Luxem burger Frage (d.h. zwischen Paris und Berlin) statt gefunden. Die Angelegenheit befindet sich in völligem Stillstaude. * Karlsruhe, 15. April. (Zur Luxemburg Frage.) In einem länger« Artikel bespricht die offizielle „Karlsr. Ztg.' den Charakter der gegenwärtig zwischen Frankreich und Deutschland obschwebenden Differenzen. Es wird hervorgehoben, daß ebenso wenig wie der ehemalige deutsche Bund der gegen wärtig in der Bildung begriffene

eine prononcirte Haltung an zunehmen und dadurch zur Schärsung der Gegensätze beizutragen. Wir zweifeln nicht, die badische Bevöl kerung wird unsere Ueberzeugung theilen, es fei von hier aus Alles zu vermeiden, was entweder kriege rische Gelüste in Deutschland erwecken oder eine berech tigte Empfindlichkeit in Frankreich verletzen könnte. Bor Allem scheint es für die Erhaltung des Friedens wichtig, daß die bösen Leidenschaften, daß waghalsiger Uebermuth und wüster Nationalhaß nicht wachgerufen

Ver wickelungen, sind durch die Stuttgarter Konvention vom 5. Februar d. I. schon längst eingeleitet, und haben nur den allgemeinen Zweck, einen ordnungs mäßigen Friedensstand der Heereskörper herzustelleu.' Schweiz. * Lern, 12. April. (Die Allianz mit Frankreich.) Bekanntlich wurde jüngst die Nachricht verbreitet, Frankreich habe einBündniß mit Belgien, Holland und der Schweiz angeregt, das zuerst unter der unschuldigen Maske eines Zollvereins auftreten, sich aber später als Schutz- und Trutz

- bündniß demaskiren würde. Dies hat die gesammte schweizerische Presse in nicht geringe Aufregung ver setzt und die Bundesbehörde konnte mit leichter Mühe die Ueberzeugung gewinnen, daß sie schon um der ösfeutlicheu Meinung willen, eine solche Zumuthung, falls sie von Frankreich noch gemacht werden sollte, auf daS Entschiedenste von der Hand weisen muß. Auch nicht ein einziges Blatt wagt einem solchen Bündniß das Wort zu reden. „Neutralität, strenge bewaffnete Neutralität!' das ist das Losungswort

, welches durch die gesammte schweizerische Presse tönt; dieses Wort ist aber Frankreich gegenüber um so be- ' deutungsvoller, als man doch hier vor einigen Mo naten noch an ein Bündniß mit Süddeutschland alles Ernstes dachte. Frankreich. * Paris, 14. April. (Die lu xemburgische Frage) steht einstweilen still; sie wird erst dann ihren weiteren Fortgang nehmen, wen« die europäischen Mächte ihre Meinung über die Trag weite der Verträge von 1839 abgegeben haben; Frank reich soll denselben erklärt

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 30.08.1921
Umfang: 8
festzuklammern, die sie sicher früher oder später doch aufgeben muß, so kann daraus dem normalen Gleichgewicht des internationalen Handels großer Schaden erwachsen und die Welt der allgemeinen Deravmung entgegengeführt werden. Frankreich» verschleierte Annexionspolitik. Noch einmal bespricht „Echo de Daris' Frankreichs Rhein- landspolltik. Niemand in Frankreich will eine Annexion des linken Rheinusers, aber alle glauben daran, daß der Friedens vertrag die Besetzung für 15 Jahre sichere, mit dem Recht

der Erfüllung des Ultimatums durch Deutschland haben bet der französischen Regierung Befürchtungen über die Finanzlage Deutschlands erweckt. Loucheur soll sich in Wies baden eingehend über diese Fragen unterrichten und von dem Ergebnis seiner Erörterungen wird es abhängen, ob er von Wiesbaden sofort über Paris nach London reist. Das Ziel der Reise Loucheurs ist, den kürzlich zwischen den Alliierten bespro chenen Verteilungsplan über die deutschen Entschädigungszah lungen zu beseitigen, da Frankreich

von Deutschlands Zahlun gen in diesem Jahr nur einen verschwindend kleinen Teil erhal ten soll. Frankreich hat seine Zustimmung zu dem Verteilungs plan nur unter Vorbehalt gegeben. Falls die Behauptungen Keynes zutreffen, mühte sofort für Frankreich eine andere Re gelung eintreten. Wie der „Gaulois' meldet, haben die Aus führungen von Keynes bereits zu einer Beratung im französi- fchen Kabinett geführt. In dem Artikel wurde eine sehr gefähr- . iiche Tendenz erblickt, weil durch seine Veröffentlichung

der ameri kanischen Handelskammer in Frankreich: er schreibt unter an derem: „Eine furchtbare Waffel Die deutschen Farbstosfwerke vermehren sich zusehends I Sie können im Handumdrehen in Sprengstoff- und Kampfgasfabriken umgewandelt werden. In einigen Stunden ist es möglich, ein« große Farbstoffabrik in eine Sprengstoffabrik umzuwandeln und aus ihr die Mengen ^ prengitoffe und chemischen Stoffe, die man braucht, herauszu holen. Der große Krieg wurde zuerst ausschließlich mit Spreng geschossen der alten

habe. In Italien sei man der Ansicht, daß ein solches Zusammengehen jetzt noch fruchtbarer sein würde. England,' Italien und Frankreich könnten durch eine zweifache Entente noch enger als bisher zusammengeführt werden. Eine Niederlage der Griechen. Nachrichten aus türkischer Quelle bestätigen eine schwere Niederlage der Griechen bei Kara Hissar. Die griechischen Trup pen sind gezwungen worden, nach zweitägigen schweren Kämp fen nach Karaslanla zurückzukehren. Nach einer „Havas'«Mel- düng bestätigen Nachrichten

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 31.08.1861
Umfang: 8
Paolati. Rolaudo. Mo- ratta und andire wegen des gleichen Verdachtes. In ven Häusern des Vicars MareSca und Pua wurden compro- nlittirenve Papiere gefunden. Frankreich. Paris. Der „Unita ital.' wird aus Paris deu 22. Aug. telegraphirt: An der Ausmünvuug der Seine wird ein Mililärhafen angelegt. — Der Geschäftsführer in Nom wird dem Gesandten in Tun». Benedetti, untergeordnet. — 26- Aug. Der beulige Monitrur widerspricht neuer dings den Gerüchten von der Abtretung der Insel Sar» dinien an Frankreich

eS sich auch von selbst, daß es keine Verdächtigungen und Ausfälle, welche Frankreich geradezu beleidigen müßten, enthält. Seme Vor behalte und Proteste jedoch mißfielen dem Pariser Cabinet, das von oer päpstlichen Regierung mehr Vertrauen uud Resignation erwarten zu dürfen glaubt. (Allg. Z) — Der «Pays' schreibt, der Sultan werde Paris und London besuchen. England. Die Times druckt einen Artikel aus der „London Re> view' ab: «Ungarn und Oestereich'. worin es unter an- derm heißt: «Kein Wort haben d>e Ungarn geäußert, woraus ihre Bekanntschaft

: Zu den mannichfachen. Unternehmungen, welche von Franzosen in hiesiger Gegend projectirt wurdcn. ist eine neue gekommen, der Versuch nämlich. Salz aus Frankreich hierher einzu führen, Bekanntlich hat ganz Bulgarien , Serbien. Bos- uieu und die Herzogowina kein eigenes Salz. sondern es wurdcn diese Gegenden mit walächischem und moldauischem Salze versorgt. Als Pächter der Salzgrubeu in- letztge- nannten Ländern trieb „Major' Mischa Anastasievits seit langen J..MN ein Handelsmonopol mit diesem unentbebr lichen

können, bis ans.,die neueste Zeit gänzlich unbeachtet, und auch da beschränkte man sich darauf, ein ziemlich un bedeutendes Salzqnantum um sehr-gelinge Preise dem serbischen Monopolisten Mischa zu liesern. Neulich ist nun ein ziemlich bedeutendes Salzquantum von Frankreich als Probesendung hier angelangt, die zwar ebenfalls von Mischa , während sie noch auf der Reise war. aufgekauft wurde, die aber doch den Beweis geliefert hat, daß Salz aus Frankreich, ungeachtet deS weiten Transports, doch mit Vortheil

hierher anf den Markt gebracht werden kann. Angesichts solcher Thatsachen muß man wobl zu fragen berechtigt sein, wann denn Oesterreich zur Erkenntniß sei- ner reichen Hilfsmittel kommen: mann es denn aus dem national-ökonomischen Schlaf erwachen wird, in welchen es seit Jabren durch ein unglückliches büreaukratisches System eingelullt wird. Unmöglich kann sich Oesterreich die Schmach anthun lassen, daß es von dem mehrere hundert Meilen von hier gelegenen Frankreich auch im Salzhandel aus dem Felde

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 07.09.1935
Umfang: 6
und erschöpfender Weise behandelte Camilla Marebini. Präsident des Dante-Komitees von Paris, die kulturellen Beziehungen zwischen Italien und Frankreich. Nach der erst kürzlich wie der erfolgten geistigen Annäherung zwischen den beiden Nationen, sei es notwendig, alle Beziehun gen auf dem Gebiete der Sprache und der Kultur zu erweitern und auszubauen, wenn man eine schaffen wolle. Heute kann das Vordringen der konkrete Bindung zwischen Italien und Frankreich italienischen Sprache und des italienischen Gedan

kens in Frankreich, obwohl zu den besten Europas zählend,. nicht befriedigend. Die Aufnahme unse rer literarischen Produktion in Frankreich steht in keinem Verhältnis zu dem Interesse, mit welchem Italien die Werke der französischen Dichter und Denker verfolgt. Frankreich verdankt die enorme Verbreitung seiner Sprache und seines Gedankens dem Umstand, daß es mehr als ein Jabundert von dem moralischen Einfluß lebte, den es mit der Revolution errungen hat. Wenn die Völker eine neue Kulturepoche

einleiten, so erringen sie, außer den Verdiensttiteln vor der Kulturwelt, das heilige Recht der territorialen und moralischen Expansion. Und dies ist nun auch für das Volk der fascistischen Revolution der Fall. Der Duce hat der Welt ein leuchtendes Beispiel gegeben, da er als erster die kulturellen Vereinbarungen zwi schen den Völkern angebahnt und geschasfen hat. Diese Intelligenz-Abkommen müßten zwischen al len lateinischen Völkern getroffen werden und Frankreich und Italien sollten das Beispiel abge

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 23.05.1921
Umfang: 4
Deutschlands ist der Wert der scheinbar sehr entgegenkommen den Rede Lloyd Georges nicht allzu hoch anzuschlagen. Eine hoffnungsvollere Beurteilung der politischen Lage auf Grund dieser Rede wäre erst dann zu verzeichnen, wenn er cs auch verstünde, seinen Standpunkt gegenüber Frankreich durchzu setzen. Dazu ist aber nach den früheren Erfahrungen wenig Aussicht vorhanden. Die Vermutung, daß Lloyd George ge genüber Frankreich schon umgefallen oder Im Begriffe ist, ge stattet nachstehende Meldung: „Daily

Expreß' zufolge Ist Frankreich ein neues Memorandum der englischen Regierung zugestellt worden, in dem darauf hingewiesen wird, daß die Rede Lloyd Georges in Frankreich augenscheinlich mißverstan den (?) worden sei, insbesondere seine Erklärungen bezüglich der Erlaubnis, die Deutschland erhalten solle, in Oberschlesien einzugreifen. Die englische Regierung wolle, daß alle möglichen Schritte unternommen werden, um die Erfüllung des Friedens- Vertrages zu sichern, sowohl durch die Polen

die angeblichen Besprechungen als Illusion bezeichnete. Wie gemeldet wird, hat die englische Negierung an die deutsche Negierung eine ernste Mahnung gerichtet, worin darauf hingewiesen wird, daß Deutschland strenge Maßnahmen ergreifen müsse, um ungesetz- liche Taten von Deutschen (!) in Oberschlesten zu vereiteln. Der Kernpunkt von Frankreichs Politik. In den Beratungen im Elysee wurde betreffend Oberschle- sien festgelegt: Frankreich bleibt fest. Die Zukunft Polens ist von vitalem Belang für Frankreich

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 31.05.1922
Umfang: 8
Ä. M 5 könne, die Frankreich auch nur die ge- Kriegsschuld zuschieben.- Eine solch? Windung sei wert, hundertmal mit dem zurückgetreten zu werden. „Vor dem > ging die Rede weiter, „mußten wir, z ein Wort unsere Lothringer und Elsäffer Ide verlassen, die von uns die Erlösung mgten.'' Me seurige Rede zwischen dem Genueser dem Haager Friedenskongreß ist recht inte st. Pickant ist besonders die Anspielung die Narren, wobei in erster Linie wohl englische Kollege Lloyd George gemeint sein z, llber

) haben eitlem Abeiter des „Neuyork World' gestern erklärt, Poincare die Haäger Konferenz als eine reine gastliche Beratungsstelle ansieht, und dort lein vlomat und Politiker erscheinen darf. Äreich habe während der letzten 14 Tage auf kam die politischen Strömungen in den haapt- ichsten europäischen Staaten verfolgt und her- -Miidm, daß Rußland nicht durch dieses Hrum von einer Konferenz, an der 30 Staaten 'chmen sollen, gerettet werden kann. Es sei M, daß Frankreich auf der Haager Konferenz Mik

und M dem Charakter dieses unaufrichtigen u. 'ioiiären Staatsmannes stimmt, dessen Pre- Un liberalen Kreisen einfach ein psychologi- ^Rätsel ist. Greys Brief sucht die Ursache «hwindsucht der Entente nicht in Frank- Ys Politik, sondern in Lloyd Georges Per- ünd er predigt erneut „ein enges Einver- !?n mit Frankreich' als das Heilmittel für ! Übel, wobei er es aber wieder vermeidet, ? nur mit einem Wort anzudeuten, wie er zu Zweck seine eigene Politik gestalten wohl aus dem guten Grund

, weil er i>aß die von ihm empfohlene Politik aus Me Unordnung der britischen und eurvpäi- 5 Interessen unter die Ziele des französischen Zarismus hinauslaufen würde. Bemerkens- ^ daß Asquith auf der Parteiversamm- ^ den in Greys Brief ' geäußerten Ideen ?us zustimmte und dann weniger vorsich- Grey auf Einzelheiten einging. Während Aich bisher gehütet hat, das eigentliche europäischen Politik, die Repara- ^ch nur mit einem Wort zu berüh- ' plädierte Asquith im gleichen Atem für ^ ^ 6 r Kundschaft mit Frankreich

Englands, seitdem Lloyd George zurückgekehrt sei: 1. Die zahlen mäßige Verringerung der Opposition. 2. Der Schluß, den hieraus Europa und insbesondere Frankreich ziehen könnten: , daß mit «der tatsäch lichen Macht Lloyd Georges gerechnet werden müsse. Während man vor einigen Tagen im Par lament von allgemeinen Wahlen im Laufe des Sommörs oder des Herbstes gesprochen Habs, könne man jetzt bei den Abgeordneten, welche die ministerielle Mehrheit bildeten, feststellen, daß sie überzeugt seien

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 13.04.1859
Umfang: 6
- und Finanzminister die Erklärung ab, „daß bereits vor einiger Zeit im StaatSministerium Be rathungen darüber stattgefunden hätten, welche Er mäßigungen der StaatSauSgaben für den Fall eines Krieges stattfinden könnten, und diese Berathungen hät ten zu einer Verständigung zwischen den verschiedenen Ressorte-ChesS dahin geführt, daß sille außerordentlichen Ausgaben, soweit sie nicht unabweiSlich seien, alSdann zurückzustellen und die dazu disponiblen FondS zu Kriegs zwecken zu verwenden seien.' Frankreich. Paris

> Waffenstillstand -vor dem Krieg.c Aber hier sowohl wie in England ist man auf eincn Welt krieg gefaßt, an dem zuletzt auch noch Nordamerika theil- nehmen dürfte. Man bereitet sich hier schon vor. die Volks- massen der ganzen katholischen Welt durch den Papst und die revolutionären Elemente durch demokratische Versprechungen zu gewinnen. An Mitteln die FriedenSunlerhandlnngen des Kongresses zu Schanden zu machen, wird es Rußland und Frankreich nicht fehlen; schließlich rechnet man auch »och auf neue Ercigniiie

beruhigen. Frankreich mag durchaus nicht in Deutschland angreifen, was es in Italien beschützen will. Seine Politik desavouirt jede Eroberungssucht und erstrebt Nichts als Genugthuungen und Garantien, welche daS Völker recht zum Glücke Europas und im Interesse der Völker er, heischt. Sie glaubt, daß in Deutschland sowie in Italien die durch die Verträge anerkannten Nationalitäten sich behaupten und befestigen können, weil sie dieselben als eine der wesent lichen Grundlagen der europäischen Ordnung

betrachtet. Es ist ein Widersinn. Frankreich als Feind der deutschen Natio nalität darzustellen. Die Regierung deS Kaisers hat ihre» Einfluß nur angewendet, um vorhandene Schwierigkeilen vom Standpunkte der Billigkeit und Gerechtigkeit zu begleichen. In der Schweiz hat Frankreichs offiziöses Einschreiten beige tragen, die Nenenblirger Angelegenheit auszugleichen. Selbst in Italien schreitet seine Sorgfalt nur der Schwierigkeit voraus. In der zarten Frage, welchb sich zwischen Däne mark und dem deutschen

. Wir wären eS nicht, die durch das Beispiel eines nationalen Deutschlands bedrokt wären. welches seine föderative Orga. nisation mit einheitlichen Tendenzen in Einklang brächte, deren Grundsätze bereits in der großen Haiidelsunion des Zollvereins gegeben sind. Alles was in Nachbarländern die durch Han del, Industrie und den Fortschritt geschaffenen Beziehungen entwickelt, frommt der Civilisation und Das, waS der Civi lisation zur Förderung dient, erhebt anch Frankreich. Großbritannien. London, 6. April

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.08.1868
Umfang: 6
Jahre mit Vergnügen die Fortschritte der Industrie in Ihrem Departement konstatirt; ich fordere Sie auf, hierin fortzufahren, denn nichts bedroht heute den Frieden Europa'S, haben Sie Vertrauen in dieZukunft, und vergessen Sie nicht, daß Gott Frankreich beschützt. Der „Etendard' sagt, daß in einer längern herzlichen Besprechung Lord Stanley'S mit Marquis de Moustier die beiden Minister über die Hauptpunkte der allgemeinen Politik Umschau hielten. Der gegen seitige, aus dieser vertraulichen

Besprechung hervorge gangene Eindruck wäre, daß die gegenwärtige Situa tion Europa's nur friedliche, durch das vollkommene Einvernehmen zwischen Frankreich und England be kräftigte Momente darbiete. *— Die Gerüchte über die Zollverhandlungen mit Belgien und Holland wollen nicht verstummen, sondern scheinen in demselben Verhältniß an Bestimmtheit zuzunehmen als ihnen von offiziöser Seite entgegengetreten wird. So schreibt die „Liberte': „Man versichert unö. trotz aller Dementis, daß die Zollunion

zwischen Frankreich und Belgien wirklich der Gegenstand von Besprechungen zwi schen den beiden Regierungen gewesen ist. Es soll sich um eine radicale Umwandlung des zwischen den beiden Ländern gegenwärtig bestehenden ZvllvertragS handeln. Man versichert uns, daß ein höherer Beamter des bel gischen Handelsministeriums demnächst mit dem Auftrag in Paris eintreffen soll, sich über diese Modifikationen mit den französischen Ministerien des Handels und deö Aeußern zu verständigen.' Das „I. de PariS' will sogar

in der Lage sein, genauere Ausschlüsse über die Natur und Tragweite der diplomatischen Besprechungen zu geben, welche die französische Negierung in letzter Zeit mit eini gen Staaten zweiten Rangs in der Absicht eröffnet habe, für einen gewissen Fall eine gemeinschaftliche Action mit diesen Staaten zu verabreden. Zunächst sei eS un zweifelhaft, daß zwischen Dänemark und Frankreich ein Abkommen für den Fall eines preußisch-französischen Kriegs bestehe: Dänemark habe in diesem Fall Frankreich

sein würden, sei es den französischen Truppen freien Durchzug durch ihr Gebiet zu gestatten, sei es ihnen Besatzungsrecht in ihren Festungen zu ge währen, sei es endlich ihre Truppen mit den französischen zu vereinigen, wenn Frankreich seinerseits sich verbindlich machen wollte, die Unabhängigkeit Hollands für alle Fälle zu vertheidigen und für die Unabhängigkeit und Integrität Belgiens feine effektive Garantie an Stelle der etwas idealen Garantie Europa'S zu setzen. * Man schreibt aus Turin: „Die tropische

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 07.03.1923
Umfang: 8
nicht nachgeben, bis sich die Franzosen nicht zu? friedlichen Maßnahmen bequemen. Die Erbitterung über die Besetzung der drei süddeutschen Großstädte ist jedenfalls groß. Aber, man begegnet in patriotischen Kreisen des Deutschen Reiches 'der Klage, daß die Einsicht in die Bedeutung und die Tragweite des deutschen Raubzuges keineswegs allgemein sei. Man glaubt noch immer nicht, daß -das, was Frank reich jetzt tut, der Krieg ist, Krieg in aller Form. Reisende fremder Nationen und Deutsche, die durch Frankreich

-kamen, berichten überein stimmend, daß längs aller französischen Bahn strecken das Bild einer vollständigen Mobilisie rung zu erblicken sei, überall wimmle es von Truppen und starre es von Kriegsgerät aus lan gen Zügen in 'den Stationen und auf der Fahrt, und besonders salle die Unmenge Farbiger auf, die vom Süden her immer weiter hevaufbe- schafft werden. In Deutschland halten das viele Leute immer noch sür Schauermeldungen. Was sollte denn Frankreich mit einer Mobilisierung bezwecken, wen

sollte es bekriegen wollen? Deutschland ist ja wehrlos und wenn kein Feind da ist, könne doch wohl auch ein Foch keinen Krieg ansangen! So hat im Frühjahr 1914 die ganze offizielle politische und militärische Welt ihren Unglauben bekundet, als General Keim bchauptete, Frank reich werde farbige Truppen nach Europa bringen, um sie im nahenden Weltkrieg gegen Deutschland zu verwenden! Ganz im Gegenteil, hieß es: Frankreich würde, wenn es in Europa »einen Krieg führen wollte, seine halbe weiße Armee ausbieten müssen

, um die Ausstände, die Idann in seinen Kolonien ausbrächen, zu unterdrücken. So ähnlich weitblickend urteilt Deutschland im allgemeinen auch heute, und während der größere Teil der übrigen Welt süberzeugt ist, daß Frankreich bereits den Au f- marsch vollzieht, meint der deutsche Normal st raße über Glaiten einen fahrbareil Weg anlegen. Diese Strecke erfordert jedoch wegen des rutschenden Terrains eine schwierige Anlage und ist im Winter voll Lawinenstrichen. Auch die Strecke von Moos ermöglicht keine ideale

. Dann wurde mit gewohn ter Delikatesse die Mission des Sonnenreiches ver ständigt, daß Southampton in England, nicht in Frankreich sich befinde. „Das wi^en ja auch wir,' erwiderten im Chor die fchlauen Japaner, „aber... auch Hanyang liegt in — Korea!' Das schlechte Gewissen. In semer am Samstag gemeldeten Senäts- rede bei der Beratung über die achtzehmnonatige Dienstzeit matte' der französische Kriegsmimster Marginot die Gescchr, die Frankreich seitens DeutschlaiÄs drohe, in den grellsten Farben

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 06.01.1935
Umfang: 8
und die Jnstallie- rungskosten müssen durch die damit ermöglichten . „ . v nuu, Einsparungen bei normaler Verwendung in einer! Frankreich 400 Millionen Francs. Aus dieser entsprechend kurzen Zeit eingebracht werden kön»! knappen Uebersicht geht hervor, daß die sranM- :n, sodaß sich eine tatsächliche Ersparnis ergibt/' i là Aussukn- Die Delegation der Pariser Messe, Milano. ständig ausgenutzt. Die russische Einfuhr nach Frankreich ist bedeutend höher. Insbesondere die Petroleumeinfuhr aus Rußland ließ die Import

, während die russische Ausfuhr? nach Frankreich nur um IVO. Millionen Francs zunahm. Trotz der gün--' stigen Situation für Frankreich, will sich der in Moskau weilende französische Handelsminister be mühen, eine weitere Einsuhrbewilligung franzö sischer Waren nach Sowjetrußland zu erwirken^ um zu einem Ausgleich der augenblicklich passiven Austauschbilanz zu kommen. Slempelgebühr für Plakate. Gemäß Art. 59 des Gesetzes vom 20. Dezember 1923 müßte die Iahresstempelgebühr pro 193S für öffentliche Plakate aller Art

!'lvcil'ot mis allen Ländern unterliegen und zwar nach kgl. (Leichdekret vom 14.. November 192V, Nr. .1WS, das bis jetzt nur für die Einfuhr vou Frankreich und Algerien Gül tigkeit hatte. iviìr die Emsuhr werden ohne Erlaubnis des Mini steriums jene Speditionen zugelassen,.die anöden '-joll- üationen lagern oder sich negenwärtig in Fracht l>e- rinden. Ausnahmsweise Wersen die Grenzzoilslationen auch Sendungen der olvu genannten Puppen durch lassen,. die am 5. Jänner 1935 abgesandt worden

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