rastlos an dem Werke der Regenerirung Oesterreichs arbeiten, m jenen ern sten Tagen, wo ohnehin der Nationalitätenkampf ent brannt ist , da gewisse Leute die Sprache höher schätzen als die politische Freiheit; wo ls die Aus gabe jedes VaterlandSsreundeS sein sollte, Versöhnung und Eiutracht zn predigen, da rufen dieBischöfe zum offenen Kampfe , gegen Regierung und Volk. Ihre begriffe vom Staate und von der Aufgabe deS Staates, ihre Vorstellung von der Bedeutung einer großen öffentlichen Meinung
der kathollfchen Kirche bewacht, aber zugleich bedauert, daß die Bischöfe, an statt ini Einklänge mit dem Wunsche des Kaisers die ernsten Bestrebungen der kaiserlichen Regierung iu dksea wichtigsten Fragen zu unterstützen und die Lö sung im Geiste der Versöhnung zu befördern, es vor ziehen, durch die Vorlage und Uebevceichuug der Adresse, welche die Gemüther tief bewege, die Auf gabe der Regierung zu erschweren und'zwar in einer Zeit, «o Eintracht mehr denn je Noch thue. Se. Majestät der Kaiser vertraut
, auch wenn Rom und eine halbe Million- Italiener noch ein paar Jahre lang außerhalb deS uatiönaleu Staates bleiben. Was diesem Staat noth' thut, ist, daß er innerlich erstarke, nicht eine unerheb- liche äußere Vergrößerung. Eine kräftige und ehren hafte Regierung, eine geordnete Verwaltung, Herstel lung der Finanzen, Verbesserung des Unterricht«, Hebung des Handels und der Industrie, Ruhe und Arbeit, Arbeit und Ruhe — das sind die Bedürfnisse Italiens, die Bedingungen feines Gedeihens, ja seiner Existenz
. ES möchte sich täuschen, wer da glaubt: wenn nur erst Rom errungen sei, müßlen die innern Zustände sich bessern. Wie die Dinge sich jetzt gestal ten, wird Italien nach Rom gelangen entweder in' der Person Garibaldi's oder Viktor Emanuels, das will sagen: entweder ist die Insurrektion siegreich, oder' die italienische Regierung kommt ihr zuvor, und ent sendet ein Armeekorps zur Besetzung des päpstlichen Gebiets. Im ersteren Fall erhält die radikale Partei' einen ungeheuern Zuwachs an Einfluß und Macht
, und wird fortfahren, in noch viel höherm Maße als' bisher, eine starke Regierung und geordnete Zustände unmöglich zu machen. Der zweite Fall ist nicht denk-' bar ohne ein EinVerständniß mit Frankreich. Es scheid der Schluß gezogen werden zu dürfen, daß die Regie-' rnn'g weder das schnelle Aufhören noch'die' schnelle Ausbreitung der Insurrektion wünsche, indem ein langsamer Guerillakampf ohne entscheidende Kata strophen ihr nach einiger Zeit den beste« Vorwänd zur Intervention gerade im Interesse der Ordnung