UE era il. Was soll idi von diesem vielbesungenen Meran noch schreiben ? Ehe ichs selbst gesehen, hörte ich Jemanden sagen: »Es ist ein Paradies«, und ich war neugierig zu erfahren, ob ich denselben Eindruck haben ■würde. Allerdings war ich aufs Angenehmste über rascht. Man fühlt sich da schon ganz in Gebirgs gegend, wie getragen , wenn man aus den tiefer ge legenen, wärmeren 'Winter-Gurorten kommt. Das Auge weilt mit Entzücken auf den sich rings erhebenden Bergen (worunter der Küchelberg
der bekannteste ist), die im Winter um so mehr sich malerischer ausnehmen, derweil sie mit Schnee bedeckt, grossartig contrastieren mit der freundlich strahlenden Sonne und den schönen grünen Pflanzen, die mit Sorgfalt in Gärten und An lagen, trotz des Winters, erhalten werden. Man könnte sich also der Illusion hingeben, vor sich die Firnen der Alpenwelt und den ewigen Schnee zu haben, während im freundlichen Thal e alles grünt und duftet. Die Lage M er ans ist unstreitig pittoresk, erhöht
noch durch den Fluss, die Passer, die an mehreren Stellen kaskadenähnliche Strömung hat, über Felsblöcke und Gestein hinweg rollend. Wenn auch der Winter längere Einkehr als in Gries und Arco hält, da die Lage eine so bedeutend höhere ist, so ist man um so mehr entschädigt, wenn der Frühling herannaht mit seinem strahlenden Lächeln. Welch' herrliche, schattige Plätzchen giebt es da! Welche Wonne, zu lustwandeln in den unabsehbaren, blumenreichen Wiesen, die Meran so anmutliig in frisches Grün hüllen
