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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 12.08.1924
Umfang: 8
eine Abteilung des Oefterr. Gebirgsvereins von Wien nach Ried i. L. Die Herren wollten Touren und Partien im Stallanzer Alpental, wo der Verein eine Schutzhütte zu bauen geplant, und andere GebirgStouren machen. Am nächsten Tag begab sich nun einer dieser Herren, Otto Krawath, Gastwirt, zum Inn und wollte dort in einem Tüm pel ein Bad nehmen. Dabei wagte er sich zu nahe der starken Jnnströmung und wurde von den Wel len sortgerissen und erst in Prutz nur mehr als Leiche herausgezogen. Der Ertrunkene war erst

. Verkehrsnachrichten. Erleichterung der Einreise nach Oesterreich. Die öster reichischen Behörden haben nunmehr die kürzlich angc- kündigten Erleichterungen der Einreise nach Oesterreich praktisch durchgeführt. Demnach werden zunächst für die' österreichischen Vertretungsbehörden in den europäischen, Staaten besondere Sichtvermerkmarken (für mehrmalige- Einreisen, für einmalige Einreise und für einmalige! 221 Das sechste Gebot. Roman von Ewald Haufe. „Pardon, ich selbst habe den Otto, bei dem du wohntest, mit eben

sein, betrogen?... Un möglichst' rief er atemlos. Plötzlich blieb er stehen. „Ich muß nach Hause, noch KMe!" sagte er. „Rosa soll mir sagen, ob alles Lüge und Verleumdung, oder was an der Sache ist... Es muß alles klar werden wie der Tag!" In demselben Augenblicke sah er Otto vor sich. .Kurz entschlossen redete er ihn an. „Haben Sie von den Gerüchten gehört, welche hier über Sie verbreitet sind?" frug er ihn. „Gerüchte? lieber mich?" versetzte Otto. „Man sagt es." „In welcher Angelegenheit?" „Mit meiner Frau

." Otto lachte. „Mit Ihrer Frau?" „Als Sie noch Mädchen war." „Wer hat Ihnen diesen Bären aufgebunden," erwiderte er, aus vollem Halse lachend. „Sie haben falsch gehört." „Ich kann die Person nennen, die das wieder holt gehört hat." „Sie wissen, lieber Jmhos, daß es keine Ehe ohne Klatsch gibt. Eine infame Verleumdung das! Und Sie haben das geglaubt?" „Ich kann es selbst nicht glauben. Allein man spricht überall davon." Otto stutzte; es schien ihm gut, nicht unschuldig zu erscheinen. Mit gewohntere

und nicht mit meiner Frau verkehrten. Ist das die volle Wahr heit?" frug Konrad, ihn scharf anblickend. Otto legte seine Hand aus Konrads Schulter und erwiderte gemütlich: „Freund, es ist so, und nicht anders! Aber — Ich erwarte von Ihnen als > Ehrenmann, daß Sie die Susanne mit dieser Her zenssache nicht noch nachträglich behelligen. Die Sache ist beendet. Sie werden es gestern'selbst ge merkt haben." Konrad ging beruhigt von dannen. Als er anderen Tages im Freihofe mit Rosa al lein war und über den Erfolg in Paris

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 14.07.1923
Umfang: 16
Sette 14 DölkS.Zeitung GmraStog den 14. Juli 1928 Nr. 188 Otto Dauer: Die österreichische Nevolutton. 284 Seiten. Verlag der Wiener Volksbuchhandlung, Wien, VI, Gum- pendorferftraße 18. Preis der Ausgabe aus holzfreiem ; Papier 80.000 K- Preis der Ausgabe auf satiniertem Pa-. >pier 80.000 K. - Es ist nicht allein die Geschichte der Re» volution Deutschösterreichs, die Otto Bauer zu schildern unternahm, sondern die Revolutionsgeschichte aller Völ ker, die das Gebiet der habsburgischen Monarchie

befiedel- , ten. Diese umfassende Darstellung erscheint auch notwen dig, um die Geschicke Deutschösterretchs zu begreifen Denn erst die Revolution der Südslawen, der Tschechen, der Polen hat in Deutschösterreich die Revolution geweckt. Die slawischen Nationen waren die Träger der Revolu tion, Deutschösterreich und auch die Magyaren waren ihre Opfer. Darum eröffnet Otto Bauer seine Darstellung mit der Schilderung der südslawischen Revolution. Gr zeigt, wie sich allmählich in den südslawischen Volksstäm

da. um die Rationell unter das alte Joch zu zwingen. Sie rissen sich von Habsburg los und begründeten ihre Na tionalstaaten. Üebrig blieb dann Deutschösterreich und Ungarn. Bauer schildert dann die Daseinsbedingungen der deutschösterreichischen Republik inmitten einer impe- realistischen Umwelt, ihren Kampf um den Anschluß an Deutschland, die Intrigen der Anschlußfeinde im Innern. Und nun entrollt Otto Bauer das großartige dramattsche Bild der sozialen Revolution in Deutschösterreich, ihre Entfaltung

gegen die Fronde der Länder, gegen die Restaurationsversuche Karl Habsburgs, die Kämpfe um das Burgenland, gegen Wirtschastsnot und Wahrungs- verfall, erleben nur in der fesselnden Darstellung Otto Bauers wieder. Und wir lernen den Genfer Vertrag als * den Versuch erkennen, "die Herrschaft der Bourgeoisie über die Arbeiterklasie mit Hilfe der internationalen Hoch finanz wieder aufzurichten. Im letzten Kapitel zieht ' tOto Bauer eine Bilanz der Revolution und skizziert die unmitetlbaren Ausgaben

der Sozialdemokratie. — Das Buch Otto Bauers darf ruhig das größte und bedeutendste -Geschichtswerk der Revolution genmmt werden. Es ist ein wahres Lehrbuch der Polittk. Jeder, deru nsere Zeit ^ verstehen will, muß es lesen. Das Buch ist durch alle ! Buchhandlungen sowie durch den Verlag zu beziehen. Wiener Mche Inhaberin: Witwe Agnes Wiere» empfiehlt guten billigen Mittags- und Abendtisch sowie sehr guten Kaffee per Glas 1200 Kronen. Riesengaffe 11, Parterre. : Gamin!- K. IMi all- Stempel , mü» Mstttarten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 31.07.1924
Umfang: 8
und zugleich ein gehobenes durch das künstlerische Element. Konrad selbst fühlte sich fchaffensfreu- diger denn je; die schwellende Liebe befruchtete sein Empfinden, und Vater Strobel liebte ihn wie sei nen Sohn. „Er ist ein Stern," pflegte er zu sagen, und Susanne pries seinen idealen Sinn. So kam es, daß Rosa sich ihm mehr hingab, als das Herz es verlangte, und wenn dasselbe wieder von Zwei feln erfüllt war, sah sie sich an der Seite eines berühmten Künstlers in München und Otto als Freund. Sie folgte

, daß das Verhältnis von Konrad und Rosa, wie ihr Verhältnis Kt Otto sowohl dem Strobel, als der Donnerstag den 31. Juli 1924 Nr. 174 ihnen sonst infolge ihrer wirtschaftlichen Lage entbehren müßten. Die Krankenkaste der Oesterr. Bundesbahnen erhält bereits eigene Erholungsheime in Neulengbach, in Neuhaus in Oberösterreich und den Karawankenhof bei Klagenfurt, so daß das Gasteiner Kurhaus die vierte An. statt ist, die von dieser Institution in eigener Regie be- trieben wird. Das Bad Gasteiner Kurhaus

, österreichische, dänische,! spanische, amerikanische, französische, holländische,! ungarische, jugoslawische, lettische, mexikanische. Susanne unbekannt war und selbst Otto nichts zu befürchten glaubte. Ottos Besuch war Oel in Rosas Herzensflamme.! Jetzt war es ihr klar, daß sie sich und Konrad ge täuscht. So lange sie -mit ihm vertrauli verkehrt und Otto fern war, glaubte sie noch, K. wad mit! der Zeit tiefer zu lieben; jetzt, als er in if)i n Hause war, zweifelte sie -nicht mehr, daß sie sich etäuscht. Don

nichts,! welche man Konrads Genie zollte, noch -der Um stand. daß ihn Otto in ein schlechtes Licht gestellt, wie Rosa dachte. „Ich weiß nicht, ob ich im Winter nach München kommen kann," sagte sie, als sie sich mit Otto im Walde ein flüchtiges Stelldichein gab. „Der Vater! will es nicht, daß ich so oft komme." „Kind, die Sache ist einfach," entgegnete er. „Ich spreche mit der Tante, und nötigenfalls finde ich einen Vorwand — es ist kein Zweifel, daß er -dich fortläßt." „Ach, es wäre schön! — Ich sehne mich fort

von hier, der Winter ist so lang." „Ist es nur wegen des Winters?" Rosa wurde rot. Es war ihr, als sollte sie alles sagen; allein der Kamps war ein kurzer. „Sie wif-! sen, weshalb ich komme," sprach sie, sich an ihn schmiegend, und Otto küßte sie und sie preßte ihn, an die wogende Brust. (Fortsetzung folgt.)

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 04.08.1924
Umfang: 8
ich nicht, ; daß ich das Vergnügen haben werde, Sie und Fräulein Rosa zu begrüßen. Mit einem Handkuß, 1 Ihr dankbarer Otto Krause/ ' Die Aufmerksamkeit rührte die Tante und wenn sie auch wegen ihres Leidens verzichten mußte, | ihren Schützling auf der Bühne zu sehen, trat sie doch dafür ein, daß ihre Nichte in das Theater ginge und nach der Vorstellung mit Otto den Tee bei ihr tzinnähme, selbst für den Fall, daß sie schon zu Bette sein sollte. , Rosa strahlte vor Glück. «Man soll mir das Landmädchen nicht anfehen und Otto

; doch 'als sie in dem Unglücklichen niemand anderen als Otto erkannte, erbebte sie vor Wonne, riß er ja das Publikum zu stürmischem Beifall hin. Sie fühlte sich eine Königin, blickte erhobenen Hauptes um sich, und sie war die Schönste. Der Abend war für sie ein ungewöhnlicher. Otto wurde sechsmal vor die Rampe gerufen und mit ieinem Lorbeerkranz geschmückt, und bald fuhr er mit Rosa im Wagen durch den frisch gefallenen J Schnee. «Die Tante scheint zu Bett zu sein/ sagte sie, dem Wagen entsteigend und von Otto gehalten

•'% geworden, als sich Otto an- schickb heimzukehren. «Ich komme also gegen Mit tag, schönes Kind," sagte er. «Grüße die Tante und erzähle, wie schön es war!" und sie drückte ihn an die volle Brust, schloß die Tür ab und leise, wie sie gekommen, suchte sie ihr Zimmer auf und träumte von allem, was sie berauscht. Tante Marie mußte lange warten, ehe sie ihren Liebling wieder sah. Inzwischen hatte Konrad in der Rue Mont pellier die Skizze um 65*Francs versetzt, wodurch es ihm möglich war, die Sachen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 18.07.1924
Umfang: 8
die vom Bezirkssekrekariat sowie die vom Landesjekretariat ausgesandten Fragebogen an das Bezirkssekretariat nach Kufstein ei «gesandt. Die sänmi- gen Organisationen werden ersucht, endlich einmal ihren Pflichten nachzukommen. 6) Das sechste Gebot. Roman von Ewald Haufe. • Otto kochte vor Wut, aber er wußte, wie tief er gefallen, und auch, daß er kaum schreiben konnte. . Aber er war vom Hochmutsdünkel befallen, der bei 'einem günstigen Wendepunkt des Schicksals keine ! Grenzen kennt. Am liebsten hätte er Konrad

!" und ein spöttischer Zug umspielte seine Mundwinkel. „Lasten Sie mich mit Ihren Ansichten ungescho ren," entgegnete Konrad. „Freuen Sie sich, daß : Sie Glück gehabt haben, und tun Sie etwas für • den Vater!" Otto lachte. „Für den Vater?" rief er. „Wissen Sie wohl, wie der gelebt hat? Ha, ha, ich danke ' für Moralpredigten! Hätte ich einen besseren, wäre ich heute noch ein ganz anderer Junge, mehr als zehn Makart zusammengenommen, jawohl, und /besäße noch das Haus am Maximiliansplahe. Mein Alter war ein Luftikus

, Der Mutters Geld verspielt, daß sie an der Schwindsucht starb. So ist's, Herr Jmhof!" „Eben deshalb sollten Sie eiue Lehre daraus ziehen!" versetzte Konrad mit Nachdruck. Otto lachte, daß er rot wurde. „Wie klug Sie i -reden!" erwiderte er. „Sie studieren wohl die Mo- j ral aus den Büchern? Also, wie steht's," frug er, „kommen Sie heute Abend mit oder nicht?" „Ich verzichte aus das Vergnügen," entgegnete Konrad, und Otto empfahl sich mit einem Liedchen. „So sind die Menschen, die es zu etwas brin gen

," sagte Konrad. „Und so müßten Sie aus- sehen, wenn Sittlichkeit ein Unsinn wäre. Ich dan-ke . . . Er ist der ordinärste Kerl, den ich ge sehen!" Und er griff zur Mappe und ging in das Atelier, wo er sich als Künstler fühlte, der den Höhen zustrebt. 7. Konrad und Otto waren so verschieden ange legte Naturen, daß ein Zusammengehen beider ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre. Ottos Na tur war eine verdorbene, seine Erziehung eine so vernachlässigte, daß er schon als Knabe zu allem zu gebrauchen

, um sich des lästigen Berichtes durch eine leichtere Hand zu erledigen. So schrieb Otto, und bald, was ihm beliebte. Jetzt, nachdem er überzeugt war, daß Konrad mit Rosa ein Verhältnis an geknüpft und er befürchtete, unter Umständen den Kürzeren zu ziehen, war es ihm eine Kleinigkeit, die Briese so zu halten, daß der Vormund Ver dacht schöpfen konnte. „Es ist das eigentlich der einfachste Weg," sagte er sich, „meinen Neben buhler bei Zeiten kalt zu stellen. Der gestrenge Herr Vormund wird ihn eines Tages einfach

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 25.07.1924
Umfang: 8
. Die Bilder ergriffen ihn; er fühlte sich frei, und im vollen Sonnenlicht schritt er der Alm ent gegen, welche die versteckte Sennhütte durch den schweren, dicken Rauch verriet. Kaum in ihre Nähe gelangt, erschallten Stim men, und eine rief: „Hoch die Künstler!" Es war Otto mit Touristen. Ein Zusammentref fen mit ihm war ihm ärger als ein Schnitt durch die Hand. „Es ist, als ob mich sein Schatten verfolgte," sagte er. „Schau, Moidele!" rief Otto. „Wieder einer, der hier bleibt!" und er drehte

wie dreihundert Sauen," rief Otto, „noch ein Almlied, daß einem 's Herz im Leibe wackelt!" Was Konrad nicht gedacht, geschah: es klST>a rein und schön: Auf der ul'n, n?o n-nlein stehn. Wo ' v lehn. Da ! In ... 7 Nacht. Die schwere Wirtschaftskrists in der Metallindustrie. Auf dem Verbandstag der Metallarbeiter in Wien hielt, wie schon gemeldet, Genosse Nationalrat Domes eine große Rede über die wirtschaftliche Lage. Seine Ausführungen über die Krisis in der Metallindustrie sind überaus wichtig. Wir geben

und die Pfropfen knallten. „Wo wollen Sie denn malen?" srug Otto. „Im Wildtal, ja?" „Warum nicht!" „Ah, Monsieur Jmhof im Wildtal!" rief Otto. „Ja, was wollen Sie dort? Wifien Sie, daß es dort sakrisch schöne Mädels gibt?" Konrad schien nichts zu hören. „Na, vorsichtig! Die Burschen hier schlagen zu, wenn man in ihrem Wasser fischt!" Niemals hatte seine Schauspielkunst einen größeren Triumph er rungen, als an diesem Morgen, an dem er die bezaubernde Mädchenschönheit gekostet, von welcher Konrad Tag und Nacht

träumte. „Ich habe schon gehört, wie wütend die Burschen auf Sie find," erwiderte derselbe. „Wer hat das gesagt, he?" rief Otto. „Die Leute da unten. Sie werden es wohl wis sen," versetzte er. „Ha. ha. ha!" trällerte Otto. „Der Hansl Jakob und seine Leute mögen nur kommen, ich will ihnen zeigen, wo der Zimmermann das Loch gelassen! — Gelt, Moidl!" Und er hob.sie in die Luft. Konrad wurde von Zorn ergriffen und so packte er seine Dachen und ging davon. „Daß mich der Himmel vor ihm bewahre!" sagte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 39 von 44
Datum: 31.12.1921
Umfang: 44
19221 Prosit Neujahr! 1922 Wörgl und Umgebung -HU BahnerhalLnngs-Exekutive Wörgl. SieLo!omotMhrer do» WLrg! entbiete« alle» Berufskollegen, Freunden und Be- kannten die beste« Wünsche zum Jahreswechsel Walser Leo samt Familie. Ksfler Adolf samt Familie. Gradnitzer Adolf famt Familie. Scholz Rudolf samt Familie. Frinder Max samt Familie. Kohl Karl samt Familie. Stummer Otto samt Familie. Zimmermauu Göttlich samt Familie. Lanzinger Peter samt Familie. Leitner Anton samt Familie. Hochmuth Johann

samt Familie. Rißbacher Heinrich samt Familie. Wache! Josef samt Familie. Jandorek Franz samt Familie. Pesendorftr Franz samt Familie. Scharnagl Willi samt Familie. Sittenthaler Karl samt Familie. Bloonstein Martin samt Familie. Dialer Fritz mit Frau. Krrbacher Otto mit Frau. Fellier Karl mit Frau. Kostner Michael mit Frau. Pletzer Josef mit Frau. Paul Karl. - i Schmid Josef. Sommer Alfred. Oberlindober Johann. Untergugge über ger Michael. Re Lokomstivheizer do« Wörgl wünschen allen Kollegen

Peter samt Familie. Erharter Karl samt Familis. Calliari Jakob sarnt Familie. Wartlstrinrr Peter samt Familie. Mayerl Max samt Familie. Heinz Rudolf samt FsmMe. Nestler Heinrich samt Familie. Sordo Otto samt Familie» Gärtner Lndwig samt FamMe. Kühlechner Johann samt Frau. Schlager Rupert samt Frau. Sauddichler Angnft, Tischler. x - Schipslinger Alois, Schlosier. Gaßuer Christi a«, Schlosset. Die Kohlenarbeiter des Heizhauses Wörgl. Günderer Johamr. Hohenauer Ludwig samt Frau. Prosch Johann samt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 11.08.1924
Umfang: 8
herausbeschwört. Susanne war in München bei der Tante, welche über das Glück der Neuvermählten etwas hören wollte, zugleich aber zu erfahren hoffte, ob etwas an dem sei, was man sich von Ottos und Rosas Verhältnis erzähle. Trotz der größten angewende ten Vorsicht, dasselbe mit dem Schleier der Nacht m verdecken, hatte sie doch darüber etwas in Er fahrung gebracht. Die Tante konnte es zwar nicht glauben, allein weil Otto sich mehr und mehr von ihr zurückgezogen, befürchtete sie, daß an der Sache

gesprochen." „Wovon?" „Von dir und Otto." „Ich Unglückliche," ries sie, zusammenfahrend. „Jetzt weißt du Ls... Ich liebte ihn." Susanne bebte zurück. „Warst du voriges Jahr die ganze Zeit mit ihm in München?" „Ja," stöhnte sie. „Und Konrad wußte nichts davon?" „Nein!" ries Rosa und ein Schrei entfuhr ihr. „Verrate mich nicht, rch beschwöre dich, sonst... sonst bin ich verloren!" stotterte sie, und Susanne hatte keine Kraft, ihre Schwester vom Boden zu erbeben. Susannes Schmerz war ein überwältigender

; die Slbam machte sie rot. „Konrad!" stöhnte sie. zurücktaumelnd. „Verrate mich nicht, ich flehe dich an!" hauchte Rosa, am ganzen Körper zuckend. Der Moment' war erschütternd; Susanne umarmte Rosa und ge lobe Schweigen. Von dieser Stunde an spielte aus Susannes Antlitz ein Schatten; die Frische der Wangen schien zu schwinden, die Augen wurden matter, nie Ruhe wich der Unruhe. Eines Tages, als Konrad mit ihr von Otto sprach, erblaßte, sie und suchte das Gespräch abzu brechen. Die Verlegenheit war so groß

, daß Kon rad glaubte, sie liebe Otto. Er sah sie wieder mit ihm in der Ausstellung und erinnerte sich, wie er mit ihr intim im Freihos verkehrt. „Ihr stillesj Wesen," dachte er, „hat mich getäuscht, und Otto, dieser Mädchenheld, hat mit der Unschuld leichtes Spiel!" „Und doch, wie sollte eine Natur wre Susannes," sagte er sich, „einen Otto lieben? Sollte sie nicht , fühlen, was er ist, wie erniedrigt von Leiden- i schaff?"

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 11.08.1924
Umfang: 8
. In letzter Zeit wurde eine behördliche Prüfungsftelle geschaffen und durch den Allein ihr Bild trat vor seine Seele, und er be wunderte ihre Reinheit und Weiblichkeit und srug sich, ob er wohl Otto, den er von jeher ge- 1 haßt, nicht vielleicht Unrecht getan; und es tat ihm j leid, daß er gegen Susanne hart über ihn geurteilt. „Eins ist sicher: sie ist, wie Rosa, anders gewor- > den!" sagte er sich. „Ob es wohl gut wäre, Otto i für ein paar Tage einzuladen?" Die Frage sollte sich von selbst lösen

brannten Qual und 'Schmerzen. Sie konnte ihn nicht mehr ersehen, sie wußte, was er war. ' „Mit uns ist es aus!" sagte sie, als er ihr M- 1 leinsein benützte, um seine ehrlose Handlungsweise 'durch eine Flut von Lügen zu rechtfertigen. „Fort von mir, der du mich in den Tod treibst!" warf sie ihm ins Gesicht, die Tür vor ihm zuschlagend; und ; als er versuchte, Susanne mit Liebenswürdigkeiten ; zu übers-bulten, mußte er es sich gefallen lasten, . daß sie nicht zu Tisch kam. Konrad, der noch glaubte, Otto

sei wegen Su sanne gekommen und zeige sich kühl, um sich nicht . zu verraten, benützte die Gelegenheit, mit Otto !über sie zu sprechen; er hoffte, daß er ihm eine Andeutung, wenn nicht mehr, machen würde. Al lein Otto, besonders durch Susannes Benehmen unangenehm berührt, scheute sich nicht, eine Reihe Verdächtigungen gegen dieselbe anzubringen, wußte er ja, daß es sür ihn mit dem Freihofe für immer zu Ende sei, so daß sich Konrad schließlich genötigt sah, Ottos Worten mit Entschiedenheit

entgegenzutreten. Es wäre beinahe zu einem Auf tritte gekommen, hätte Konrad nicht ein beschwich tigendes Moment in dem Gedanken gefunden, daß Susanne mit ihm keine Beziehungen gehabt. Die Umstände brachten es sogar mit sich, daß Kon rad und Otto zusammen nach München reisten. 28. Die Ausstellung, wegen welcher Konrad nach München ging, hatte für ihn eine andere Bedeu tung gewonnen als damals, als er mit Susanne im Glaspalaste zusammentras. Er hatte ein Stück Leber^ hinter sich und war in den Tiefen der Kunst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 10.12.1923
Umfang: 8
des ungarischen Volkes gewaltsam unterdrückt hätten In der nächsten Zukunft wird König Otto feinen Thron bestei gen. Mag diese meine Erklärung manchen Leuten als Träumerei Vorkommen, ich erachte es aber derart für Wirklichkeit, daß ich meinen Sohn zur Besteigung des Thrones vorbereite, und als Ziel meiner Tage erachte ich. ihn zum König zu machen. Wir haben beschloffen, daß Otto vor seiner Volljährigkeit die Geschichte seiner Familie nicht erfahren dürfe. Für Otto wurde der Thron vakant

, und wenn er großjährig wird übernimmt er das Herrschertum in Ungarn. Wir erkennen nicht die revolutionären Aenderungen der Landkarte Mittel europas an. Graf Degenfeld unterrichtet den kleinen Otto auf Grund der Vorkriegslaudkarten." Natürlich besteht für keinen vernünftigen Men schen, der sich nicht nur mit der politischen Neuord nung in Mitteleuropa abgefunden hat, sondern sich in der Demokratie recht wohl fühlt, ein Grund, die dummen Prahlereien des ehrsüchtigen Weibes ernst zu nehmen. Daß die politischen Pläne

, welche die Parmanitin mit dem „Vaterland" Ungarn hat, Pläne bleiben werden, dafür wird schon die Kleine Entente sorgen, die zu verhindern wissen wird, daß „König Otto seinen Thron besteigt". Anerkennens wert ist von der Frau Zita als Mutter, „daß Otto vor seiner Volljährigkeit die Geschichte seiner Fa milie nicht erfahren darf", denn Gutes könnte dem jungen Habsburger von seinen Ahnen wohl nicht erzählt werden. Es wird für seine Nerven früh genug sein, wenn er einmal als Mann von den Schändlichkeitn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 05.01.1928
Umfang: 8
find tanM für unser Bundesheer. Wien, 4. Jän. Im Finanz- und Budgetausschuß er klärte vor Eingehen in die Tagesordnung Abg. Doktor Deutsch (Soz.), er sehe sich genötigt, einen Fall vorzu tragen, der keinen Aufschub vertrage. Wie bekannt, sei der Zahntechnikergehilse Otto R-otstock, der am 10. März 1925 auf den Schriftsteller Hugo Bettauer ein Attentat verübt hatte^ aus Grund eines Geschworenenverdikts einer Irren anstalt übergeben, nach einiger Zeit aber als nicht irr sinnig erklärt

und freigelaffen worden. Am 5. Dezember 1927 hat Otto Rotstock vor der Assentkommission des Pionierbataillons Nr. 2 in Korneuburg gestanden, wurde untersucht und der Arzt erklärte, daß sein Gesundheits zustand nicht gerade hervorragend, sein stigmatischer Index nicht besonders günstig sei. Er wurde aber trotzdem schließ lich als diensttauglich ohne Gebrechen erklärt. Rotstock > wandte sich um das gesetzlich vorgeschriebene Leumunds zeugnis an die Polizeidirektion, die am 10. November be- ! sch einigte

, daß wider Rotstock !in moralischer und staatsbürgerlicher Hinsicht Nachteiliges nicht vorliege. i Daraufhin hat sich die Heeresverwaltung zur Kontrolle -neuerdings an die Polizeidirektion gewendet und am 17. Dezember die Antwort erhalten: „Keine mitzuteilende Strafe vorgemerkt. In den hieramtlichen Fahndungsbehel fen nicht enthalten." Daraufhin hat die Heeresverwaltungs stelle an das Heeresministerium den Antrag gestellt: „Der Bewerber Otto Rotstock entspricht den Bedingungen des Wehrgesetzes

. Ent weder herrsche bei der Polizei eine unfaßbare Schlamperei und Unfähigkeit, oder sie beuge bewußt das Gesetz. Redner erwartet, daß der Bundeskanzler diesen Fall restlos auf klären werde. Seipel beschönigt das Verhalten der „besten Polizei der Welt". Bundeskanzler Dr. Seipel: Nach den gepflogenen Erhebungen hat sich tatsächlich Otto Rotstock im Zuge der im Dezember 1927 durchgeführten Werbungen zur Auf nahme in das Bundesheer gemeldet. Rotstock ist auch taug lich befunden worden. Dem Referenten

bei der Heeresver waltungsstelle Wien war die Identität dieses Bewerbers mit dem wegen Tötung des Redakteurs Bettauer ange- klagten Otto Rotstock nicht, bekannt. Er hat daher auf Grund der Aktenlage sein Referat dahin ausgearbeitet, daß Rotstock zur Bestätigung vorgeschlagen werde. In die sem Stadium ist der Akt gemäß 8 31a Absatz 6 des Wehr gesetzes dem Vertrauensmann der Heercsverwaltungsstelle zur Aeußerung zugemittelt worden. Die Genehmigung des Aktes durch den Leiter der Heeresberwaltungsstelle oder- gar

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 16.11.1926
Umfang: 8
bezeichnen das Stärkeverhältnis tn den Ausschüßen, wobei die erste Ziffer die Zahl der frei-' gewerkschaftlichen Vertreter aufzeigt — gewählt. Derwaltungsausschuß (7:3). Hütterckerger Franz, Obmann; Diefeniholer Konrad. Sand Hans, Pfeffer Rudoff. Zedrosser An- ton, Oehm Wilhelm, Härtl Rudolf, Troidl Otto, Loreck Rudolf. Fauster Jofef. Arbeiter- und Angestelltenrecht (7:3). Härtl Rudolf, Obmann: Hüttenberger Franz, Ochm Wilhelm, Scheiner Otto, Reinisch Alfred, Pichler Amton, Sand Hans. Troidl Otto. Loreck

Rudolf. Fairster Jofef. Lehrlingsbeirat (4:2). Ochm Wilhelm. Obmann; Vogl Franz. Härtl Rudolf, Feichtinger Karl, Troidl Otto, Inen Franz. Bildungswesen (6:3). Pfeffer Rudolf, Obmann; Zedrosser An ton. Schlechtleitncr Eduard, Reinisch Alfred, Hirschegger Michael, Klapphotz Max. Urrteriourzacher Johann, Troidl Otto. Fauster Jofef. Verkehrswesen (62). Arnold Alois, Obmann; Hirschegger Michael, Tiefenthaler Konrad, Lamprecht Christoph. Pfeffer Ru dolf, Fuchs Jofef. Dhonra Julius, Ing. Dietl. Handel

und Gewerbe (4:2). Weinzierl Wilhelm. Obmann; Belutti Alb recht, Härtl Rudolf. Madrnttner Hans, Zedrosier An ton, Witsch Johann. Bergwesen (5:2). Karrer Sebastian, Obmann; Ochm Wilhelm, Egger Johann, Weiß Josef, Weißkopf Josef, Witsch Johann. Ko- stenzer Johann. Sozialversicherung (7:3). Klappholz Max, Obmann; Hütten- berger Franz. Härtl Rudolf, Tiefenthaler Konrad, Auckenthaler Friedrich, Froschauer Karl, Sand .Hans Troidl Otto. Speck- bacher Josef. Fauster Josef. Finanz und Sozialisierung (7:2). Sand

Hans. Obmann; Nei nisch Alfred, Gaßebner Josef. Scheiner Otto. Hirschegger Michael, Minatti Anton. Kofler Matthias, Ta vier Rudott Juen Franz. Stattstik (4:2). Unterwurzacher Johann. Obmann; Gottein Rudolf, Oehm Wilhelm, Pichler Anton. Arnold Mois, Weinzierl Wilhelm. Volksernährung (4:2). Danler Rudolf Obmann; Gaßebner Josef. Fuchs Joses. Kausinmm Martin. Neubauer Karl, Juen Franz. Demagogische Mätzchen. Nach den Wahlen gaben für die christlichsoziale Fraktion KR. Steinegqer und für die nationale

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Seite 2 von 8
Datum: 07.11.1922
Umfang: 8
blieben ihm versagt. Da war niemand, der ihn lieb hatte. Er besaß weder Eltern, noch Geschwi ster. Nur ich war ihm zugetan, weil er ein guter, braver Kerl war. Doch auch ich habe ihn bitter enttäuschen müssen. Und dennoch war er noch in letzter Stunde bereit, mir Gutes zu erweisen. Tausend Dollar! Viel Geld. Aber ich kann es nicht nehmen. Was würde auch Otto dazu sagen! Sie besann sich auf dre erste leidenschaftliche Auseinandersetzung, in ihrer Ehe. Sie waren noch nicht ein Jahr lang verheiratet

, um ihm gebührlich antworten zu können?" „Otto!" „O freilich! So muß es sein'. Nun bist du mit mir verheiratet, und da wirst du plötzlich daran erinnert, daß noch irgendwo in der Welt sich ein seiner, guter Mensch befindet, mit dem ich mich nicht vergleichen kann." „Wie magst du so reden!" „Ich mag nicht so reden, ich muß so reden! Die Tatsachen zwingen mich dazu. Dieser Bursche wagt es, dich aus seine Sehnsucht aufmerksam zu machen. Und was tust du? Du sagst mit einer Stimme, die vor Rührung und Verlangen bebt

: er ist ein feiner, guter Mensch." „Meine Stimme hat nicht gebebt." „Ja," schrie er, „sie hat gebebt! Und den ganzen Nachmittag hast du hier gesessen und mit verklär tem Blick die Karte betrachtet." „Das habe ich nicht getan!" i „Natürlich hast du es getan. Eine alte Neigung ist in dir aufgewacht, und es tut dir von Herzen leid, daß du einen Kerk wie mich geheiratet hast, während deine Neigung dem feinen, guten Men schen in Amerika gehörte." „Otto — du weißt recht gut, daß ich dich hei ratete

, weil ich dich liebte." „Weiß ich das? Nein — ich weiß es nicht mehr, seitdem ich diese Karte da gesehen habe. Du wur dest meine Frau, weil die Zeiten schlecht sind und du einen Mann brauchst, der dich ernährt." „Otto — du beleidigst mich!" „Ich bin eben kein feiner, guter Mensch, wie dein ^treuer Freund Karl, der jetzt so viel Geld verdient, daß es sich für dich wohl gelohnt hätte, auf ihn zu warten. Es geht dir natürlich sehr nahe, daß du nun erfahren hast, wie voreilig es war, mich zu heiraten. Was macht

es dir aus, daß ich — daß ich ohne dich nicht leben kann, daß ich vor Qual vergehe, wenn deine Erinnerung sich einem ande ren zuwendet." „Otto," sagte sie, „sei doch nicht so töricht! Ich liebe nur dich. Sieh mich an. Nur dich liebe ich." Er atmete tief auf. „Wenn ich doch wüßte, ob das Wahrheit ist!" „Es ist Wahrheit, Ich beweiset dir." Sie nahm die Karte und zerriß sie. Da strahlte sein Blick, und er küßte sie stür- misch. Sie fürchtete sich ein wenig vor dem, was nach ihrer Berechnung nun kommen mußte. Es wird ihn mißtrauisch machen, dachte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 04.02.1922
Umfang: 16
Beide flohen, veofolgt von Otto, der „bloß ein mal nachfehen wollte", ob einige seiner Kamera den unten säßen. Wir brauchen nicht auszusüh- ren, daß der Restaurantlbesitzer auf eine allge meine Wucht seiner Gäste keinen Wert legte; so wurde der Erzherzog ergriffen und in seine Uni form gesteckt. Dieses Intermezzo wurde viel be sprochen und eine zeitlang wurde das Restaurant von Familienvätern ängstlich gemieden, aus Furcht, man konnte diesem irrsinnigen Trunken bold wieder einmal nackt begegnen

. Ein anderer Skandal Ottos erregte noch grö ßere Empörung mrd wurde in öffentlicher Par- lamentssitzrrng von dem sotziatdeuilokratischeu Ab geordneten P e r n e r st o r f e r. besprochen. (Der Anlaß, der Pernerstovfer veranlaßt, von Erz herzog Otto — dem Vater Karls —im PaÄament zu sprechen, war der, daß Otto mit seinem Reitpferd- über einen Sarg sprang. D. R.) Bei einem seiner nächtlichen Saufgelage brachte Otto seine Trinkknmpane in sein Palais in die Angartenstraße und zwang sie, in das Zimmer zu gehen

hatte noch ein weiteres Nachspiel; der ehrliche Volls- - mann wurde von zwei „unbekannten" Offizieren in der Wohnung Werfällen und erwehrte sich der , Angriffe der feigen, blaiMütigen Dewis nur mit Hilfe seiner tapferen Frau. Pernerstorfer er- - Karte nun öffentlich, immer seinen Revolver bei sich zu tragen uNd denselben ohne Ansehen der Person, gegen joden, der ihn angreifen würde, zu gebrauchen. Otto trieb es, ohne Rücksüht aus Frau und Kinder oder gar auf seine (Äellung zu nehmen. Er kneipte in voller Uniform

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 06.07.1928
Umfang: 8
der Sozialisten brechen und die Arbeiter niederknüp- peln. Der Wiener Heimatschutz war eine Untergruppe des steirischen Heimwehrhäuptlings Pfriem er. Wien ist aber kein guter Boden für reaktionäre Organisationen. Der Wiener Heimatschutz, der ausgezogen ist, die Wiener Roten mausetot zu machen, liegt in den letzten Zügen, ist gestorben auf dem Felde der Korruption. Das Geld in die Tasche der Führer. Der Leiter des Wiener Heimatschutzes war der „Baron" Otto Dahmen. Herr Otto Dahmen ist schon

durch die Volizeiberichte der vergangenen Jahre keine unbekannte Persönlichkeit. Einmal wurde er auf der Straße „bewußt los" aufgefunden und erzählte die schaurige Mär, er wäre von Banditen Überfällen worden, die ihm seine Brieftasche und einen großen Geldbetrag gestohlen haben. Die polizei liche Untersuchung stellte fest, daß der Herr „Baron" seine Brieftasche selbst gestohlen hatte, das heißt Gelder, die nicht ihm gehörten, verputzt und dann diese Komödie ausgeführt hatte. Man sieht also, Otto Dahmen war der richtige

Füh rer des Wiener Heimatschutzes. Der Industriellen- verband sparte nicht mit den Nährgeldern für den Wie ner Heimatschutz. Dahmen bekam durch den Rechtsanwalt Dr. Bernwieser große Geldbeträge für seine Organi sation überwiesen. Herr Otto Dahmen erhielt für seine Mühewaltung als Kommandant einen Monatsgehalt von 500 8. Außerdem bezieht der „Herr Baron" von der Republik seine Pension als k. k. Bezirkshauptmann. Man sieht, er hatte eine ganz anständige Arbeitslosenunterstützung. Trotzdem

hat er den größten Teil der vom Jndustriellenverband durch Dr. Bernwieser an den „Wiener Heimatschutz" überwiesenen Gelder unterschlagen. Und der Herr Adjutant . . . Auch die übrigen Führer waren nicht besser. Adjutant des „Barons" Otto Dahmen war „Leutnant" Alexander Schrottner. Der Adjutant bekam ein Gehalt von 250 8. Das ist nicht sehr viel. Trotzdem machte der Herr Leutnant kostspielige Autofahrten, war ständiger Gast in den Nachtlokalen, hielt die Damen in den Nachtlokalen frei und rühmte

sich seiner kostspieligen Liebschaften. Bis man darauskam, daß auch diese lustigen Unterhaltungen mit dem Gelde des Wiener Heimatschutzes bestritten wurden. Eine nette Einzelheit. Der Herr „Leutnant" Schrottner hatte in Litschau eine Freundin. Um diese zu besuchen, mietete er aus Kosten des Wiener Heimatschutzes ein Auto und verrechnete für Spesen — er blieb zwei Tage aus — 120 Schilling. Als diese Schweinereien aufkamen, mußten Otto Dah- men und „Leutnant" Alexander Schrottner die Führung im Wiener Heimatschutz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 20.07.1928
Umfang: 12
. Fünfkampf — Frauen. 87 Döttl Paula, Salzburg. Sportler: Zehnkampf — Sportler. 101 Perlinger Johann. Hallein. 102 Wimmer Ferdinand, Hallein. " ^ 103 Knoll Josef, Hallein. 104 Pellkofer Xaver, Freie Turnerschast München. 105 Haltmeier Georg. Freie Turnerschaft München. 166 Baknle Josef, Linz-Waldegg. 107 Stix Willi, Vöcklabruck. 108 Lenz Otto, Bregenz. 309 Danninger Peter, Leonding. 110 Reischenbacher Hans. Itzling. 111 Scheer Franz, Steyr. 112 Kreci Karl, Wien. 113 Dworak Karl, Wien. 314 Starzner Franz

. Rosenheim. 115 Gamauf Otto, Kufstein. *-■ 116 Hafner Hans, T. V. München-Ost. 317 Otter Josef, Innsbruck. Fünfkampf — Sportler. Wi >- 118 Stollberger Hans, Hallein. 119 Niederreiter Simon, Hallein. 120 Canon Hans, Hallein. 121 Semlhoser Ernst, Maxglan. 122 Schrmd Max. Wels. 323 Ofenmacher Alois, Bischofshosen. 124 Schroll Johann, Bischofshofeu. 125 Brandstätter Franz. Bischofshofen. 126 Brandstätter Josef, Bischofshofeu. 127 Sehwald Karl. Salzburg. 328 Gast Bruno, Salzburg. 329 Leutner Rudolf, SalzbuiH

Rudolf, Salzburg. 178 Humer Karl, Salzburg. 179 Eichinger Johann, Salzburg. 180 Eichinger Rudolf, Salzburg. 181 Kößler Johann, Salzburg. 182 Huber Hans, Freie Turnerschast München. 183 Bauer Johann, Linz-Waldegg. 184 Coufal Karl, Linz-Waldegg. 185 Brandl Otto, Linz-Waldegg. 186 Meyer Karl, Vöcklabruck. 187 Blunder Ernst, Landeck. 388 Ullmann Robert, Landeck. 189 Ullmann Walter, Landeck. 190 Tiefenbacher Karl, Landeck. 191 Rieder Packl, Saalfelden. 192 Egger Albin, Kufstein. 193 Hermann Walter

-Waldegg. 223 Neubauer Kurt, Linz-Waldegg. 224 Springer Alex, Linz-Waldegg. 225 Coufal Albin, Linz-Waldegg. 226 Flachberger August, Salzburg. 227 Stranz Ferdinand, Hall. 228 Maule Ferdinand, Hall. 229 Wendlinger Albin, Innsbruck. 230 Jelinek Karl, Innsbruck. 231 Wessiak Karl, Innsbruck. 232 Neubauer Ferdinand. Innsbruck. 233 Wasenbelz. Linz-Waldegg. 234 Springer Hans, Linz-Waldegg. 235 Lutz Walter, St. Valentin. 236 Kendelhart Otto. St. Valentin. Sportlerinnen. 237 Huber Heddy, Wels. 238 Ebner Berta

-Stammabteilung. 316 Seelos Franz, Peiting. 317 Wiedman Matth., Peiting. 318 Elmerer Paul, Kiefersfelden. 319 Pensl Otto, Steyr. 320 Erlach Franz, Steyr. 321 Sauberer Franz, Steyr. 322 Hann Franz, Steyr. 323 Holzer Anton, Wien. 324 Ludwig Hans, Wien. 325 Schuster Franz, Wien. 326 Zabal Anton, Wien. 327 Fleischmann Eduard, Wien. 328 Freudmann Max. Wien. 329 Hoch Karl, Wien. 330 Böhm Johann, Wien. 331 Ornest Hubert, Wien. 332 Knöpflmacher Rudolf, Wien. 333 Uferer Joses, Wien. 334 Cedik Heinrich, Wien. 335 Stein

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 15.12.1927
Umfang: 10
der Schrift Otto Bauers „Sozialdemokratie, Religion und Kirche" im „Tiroler Anzeiger Nr. 209 und 279 zu geben versucht. Es ist dem Schreiber dieser Zeilen unbekannt, wo sich Herr Schuschnigg seine religionswisienschaftlichen Erkenntnisse ge holt hat. Man wird aber nicht irregehen, wenn man an nimmt, daß sie die Meinungen von akademisch-abendlichen Tischgesellschaften wiedergeben, also als Niederschlag der geistigen Einstellung einer zechlustigen Runde hinzunehmen sind. Die Bierzipfelweisheit dieser Herren

den gegnerischen Ausführungen unterbreiten darf. Otto Bauer untersucht die religiösen Tatbestände in ihrer Beziehung zum gesell schaftlichen Verhalten. Es bleibt unehrenhaft, aus der blauen Luft Absichten herabzuholen. Absichten, die vielleicht einem christlichfozialen Politiker entsprechen, aber mit einer Lehrmeinung Otto Bauers nichts gemein haben. Als schänd liche Kampfesart muß aber hingestellt werden, einem Geg ner schlechte, verderbliche, geheime Vorhaben anzudichten; das tun Straßenrangen

, aber nicht ernste Männer. Mit gleicher Berechtigung könnte bewiesen werden, Otto Bauer verfolge die Absicht, von der katholischen Kirche heilig ge sprochen zu werden, da er sich eingehend mit religiösen Fra- gen beschäftigt. Insoweit Religion dem dogmatischen Inhalte nach eine Lehre, unabhängig von jeder Erfahrung, ist, kann über deren Wahrheit oder Unwahrheit nicht gestritten werden. Denn mit der Gewißheit und Sicherheit, mittels welcher jemand behauptet, es gibt einen Gott, beweist ein anderer, e8 gibt

sind in den Grundzügen die stttlich-moralischen Gesetze. Ueber deren Entstehung und Erkenntnisart können hinwiederum die vielgestaltigsten Auslegungen herrschen. Otto Bauer hat klar nachgewiesen, worin die Weltlichkeit der katholischen Religion, also die erfahrungsgemäßen Grundlagen derselben, liegen, wo sie im seelischen Verhal ten wurzeln, wo sie also irrationell sind. Entweder beweist Schuschnigg das Gegenteil der Behauptungen Otto Bauers oder er stimmt mit ihnen überein; ein Drittes gibt

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