- sinden werde, nahmen auch die Zeitungen für und wider die Gymnasiallehrerin Stellung. Aber der Postbeamte Giuseppe Forti führt seinen Kamps um die ungetreue Braut weiter. Er will nicht dul den, daß sie vor ihm in ein anderes Geschlecht flüchte. Rom, 12. Dez. (-) Die Ghumasiallehrerin Teresa Cardellino wandte sich dieser Tage an die Florenzer Polizei mit der Bitte, sie offiziell als Mann anzuerkennen. Im Hintergründe dieses Er suchens spielt eine tragikomische Liebesaffäre. Teresa Cardellino
ist 24 Jahre alt, hübsch, talentiert, und erwavb erst im Juli dieses Jahres das Diplom einer Gymnasiallehrerin an der Florenzer Universität. Sie stammt aus Racconigi und kam vor einigen Jahren aus ihrer Heimatstadt nach Florenz, schon als Verlobte des ebenfalls aus Racconigi gebürtigen Postbeamten Giuseppe Forti.- Ms die angehende Studentin sich seinerzeit von ihrem Bräutigam verabschiedete, um in die ferne Univer sitätsstadt zu fahren, schworen beide sich ewige Liebe. Dann kam die Studentin
auf und hatte mit ihr eine lange Aussprache. Teresa hatte sich in den vergangenen fünf Jahren sehr geändert. Sie war nicht mehr die anmutige hübsche Kleinstädterin von vor mals/sondern eine Frau, die klug redete und vielleicht auch etwas von oben herab. Von dem Liebesschwnr in Racco nigi wollte sie nichts mehr wissen und hielt Giuseppe einen wissenschaftlichen Vortrag über die Schwärmereien der Ju gend, aber auch diese neue Teresa gefiel dem Postbeamten, sie gefiel ihm sogar vielleicht noch mehr. Sie imponierte ihm. Er blieb
einige Tage in Tetti Pesio, bestürmte die Abtrünnige mit Liebesanträgen und verfolgte sie auf Schritt und Tritt. Bis eines Tages Teresa ihm klipp und klar erklärte, sie wünsche seine Anwesenheit nicht und for dere ihn aus, die Stadt zu verlassen. FÄ bin n'cht, was dn glaubst Tief gekränkt und unter Drohungen verabschiedete sich Giuseppe von seiner früheren Braut, aber nicht für immer. Die Gymnasiallehrerin erhielt von ihm täglich Briefe und Telegramme, in denen er bat. flehte und drohte. Bis eines Tages
Giuseppe Forti einen langen, lehr sonderbaren Brief von Teresa bekam, in dem ihm das Mädchen mitteilte, es habe ihm den wab»m Grund seiner Weigerung bisher ver schwiegen: sie sei kein Mädchen mehr, sondern ein Mann. Vor zwei Wochen ersckien dann Teresa Cardellino bei der F'lorenzer Polizei und überreichte ein Gesuch wegen Be- Raubüberfall aus ein Gehöft Tilsit, 12. Dezember, (Wolfs.) In Pomeyken wurde aus dem einsam liegenden Gehöft Cüsh d-ie 50 Jahre alte Toch ter des Besitzers im Stall beim