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Volksrecht
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Seite 1 von 8
Datum: 28.08.1921
Umfang: 8
in der italienischen Partei. Noä) ist die Wunde, die der Kongreß von Livorno der sozialisiischen Bewegung in Italien geschlagen hat, nicht ganz vernarb!, nnd schon wird die italienische Partei von einer neuen gefährlichen Krise aufs heftigste geschiillell. Genau wie vor dein Parkeilag in Livorno haben sich innerhalb der Partei wieder mehrere Richtungen herausgebildet, die bereits die Form besonderer Parlei- gebilde innerhalb der Partei angenonunen haben. Aber während in Livorno der Streit von außen hcrcingelragen

worden war, entspringt er heule der nationalen Politik der Partei selbst. Denn der große überraschende Sieg, der nach den lebten Wahlen die Sozialisten als stärkste Partei in' das Parlament einziehen ließ, hat die in der Partei lebendigen Tendenzen nicht etwa verwischen lassen, sondern diese in ganz besonderer Zuspitzung hervorgekehrt. Kälten die Sozialisten nur eine geringfügige Man- dalzahl erhallen, so wäre niemand unter ihnen in die Versuchung gekominen, die natürliche Opposilionsstellung

gegenüber der Bourgeoisie im Parlament aufzugeben. Jetzt aber hat innerhalb der neuen Parlamenlsfraklion die Meinung platzgegrifsen, daß die. sozialistische Partei ihre parlamentarische Stärke nach jeder Richtung hin ausnützen muffe und gegebenenfalls selbst nicht davor znrückschrecken dürfe, geineinsam mit bürgerlichen Parteien unter gewissen Zusicherungen die Regierung zu über nehmen. Merkwürdigerweise hat diese Strömung, die auf dem Kongreß in Livorno völlig ausgelöscht schien. gerade

in der sozialistischen Parlamentsfraktion einen nicht unbeacht lichen Einfluß gewonnen. Unter den Befürwortern dieser Taktik befinden sich sogar manche hervorragende Mit glieder, die noch in Livorno auf dem äußersten linken Flügel der Partei gestanden haben. Zu dieser Entwicklung - hat nicht zum geringsten Teil der Fascismus beigelragen, der alle verfassungsmäßigen Rechte aufgehoben und da mit die Kampfstellung der Sozialisten ungleich erschwert hat. Die zur Teilnahme an der Regierung drängenden Teile

der italienischen Partei sind daher zu einem großen Maße von der Koffnung geleitet, durch Eintritt in die Regierung die Wiederherstellung verfassungsmäßiger Zu stände erreichen und dem polüisch und gewerkschastlich organisierten Proletariat günstigere Kampfmöglichkeiten schaffen zu können. Eine weitere Erwägung bildet die über Italien hereingebrochene Wirtschaftskrise, die wiederum in erster Linie aus die Arbeiterschaft drückt und sich am sinnfälligsten in dem fast beängstigenden Anwachsen der Arbeitslosen

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Volksrecht
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Seite 1 von 12
Datum: 12.12.1920
Umfang: 12
. — Erscheint dreimal wöchentlich und zwar am Dienstag, Donnerstag und Samstag mit dem Datum des daraussolgenLen Tages.. 97 Sonntag, den 12. Dezember 1920 ' 1. Jahrgang Einheit oder Spaltung? Zum nächsten italienischen Nationalkongress in Florenz. Bekanntlich umfasst auch die italienische sozialistische Partei verschiedene Richtungen, von denen die äusserste Rechte, die Mittlere, die äusserste Linke nur drei sind. Den grössten Zwiespalt in der Partei' selbst rufen aber eben diese drei hervor, insofern

als sozialdemokratisch verrufenen politischen Gedanken des rechten Flügels unserer Partei zum Aus druck kommen. Die Zwietracht besteht, wie gesagt, schon lange; aber den unmittelbaren Anstoss zur „Los von Turati'-Bewegung gaben die 21 Moskauer Punkte, worin unter anderem dem rechten Flügel- die obige Be zeichnung gegeben, somit die Trennung aus der sozia- ' listischen Partei ausgesprochen wurde. Seit dieser Ver urteilung hat der kommunistische Flügel unserer Partei noch nie abgelassen, gegen die Turatianer

zu schimpfen, sie als Verräter unserer Partei hinzustellen und deren sofortige Entfernung zu fordern. Ss ist wohl wahr, dass der rechte und der mittlere Flügel sich vor einiger Zeit zu einer Zusammenkunft in Reggio Emilia einfanden, bei welcher sie sich Einstimmig zu.den Befehlen der 3. Internationale bekannten, - wenn jene den italienischen Verhältnissen angepasst würden. Das genügt aber dem kommunistischen Flügel nicht, weil er' behauptet, der andere Flügel bezwecke nur kleinbürgerliche Ziele

der Ihm versprochenen politischen und wirschaftlichen ^Be freiung. Von der Bourgeoisie betrogen, die es in die Kriegsmetzelei unter dem Versprechen führte, ihm Grund eigentum und die ihm zukommenöeN Rechte zu gewähren, fand es nur in der sozialistischen Partei seinen einzigen Retter, der ihm uneigennützig zum gesellschaftlichen Selbstbewusstsein,, somit zur gesellschaftlichen Unabhängig keit verhelfen konnte. Nun/treten aberUn der Partei zwei Richtungen zu Tage. Die eine möchte sofort — koste es was es wolle

ein solcher den Zusammenbruch der Bourgeoisie selbst besiegeln wird. Es handelt sich nur darum, festzustellen, wie Die ganze Partei in Zukunft zuk Erreichung ihrer Ziele zu verfahren hat. Das soll eben die Ende dieses Monats in Florenz stattfindende nationale Zusammenkunft ent scheiden. Ist von der Partei unter den heutigen nationalen und internationalen Verhältnissen die Methode des rechten oder die deö linken Flügels zu befolgen? Sollen, falls der Kongress diesbezüglich kein einheitliches Vorgehen zustandezubringen

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Volksrecht
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Seite 1 von 8
Datum: 22.09.1922
Umfang: 8
.' Es soll in diesem' Augenblick iticht verschwiegen iverden, daß- die komUrende Vereiirigte Sozialdclnokra- tische Partei Deutschlands ein Kind mehr der Vernunft, als der Neigung sein >oird; deirir zuviel stand in der Vergangenheit zwischen der Sozialdemokratischen und der Unabhängigen Partei, als daß das alles jetzt , mit -einem Vcrbrüdernirgskuß allsgelöscht werden könirtc. Wer die Erfahrung lehrt, daß ^ zu einer dauerhaften! Ehe Nicht irnr Liebe, sondern-auch Verstand , gehört, und so darf man erivarten, daß^der Kampf

gegen die.der gairzen Arbeiterschaft gemeinsamen Not deir festen Kitt bilden ’iuirb, der aus der einigen Partei eine dauernde Vereinigung proletarischen Willens' macht. Tie 'sozialdemokrattschc Beivegung in Deutschland hat «schon einmal eine Einignirg erlebt. Es war im Jahre '1875, als sich in Gothadcr Allgemeine Deutsche Arbeiterverein, die Lassallcaner, mit der Sozialdemo kratischen Arbeiterpartei, den Eisenachern, vereinigte. „Nach jahrelangeil gegenseitigen erbittcrteil ■ Kämpfeit standeil

in seinen Lebenseriilnernugen. 1875 schuf die politische Unterdrückung aller Arbeiter 'die Borans- setzungen 'ftir die Einigung, 1922 führt die drohende lvirtschaftliche Vereleichung das Proletariat zusammen. ' 2. - ' ; Die Vereiirigte Sozialdemokratische Partei des Jahres -1922 wird ein anderes Gesicht tragen, als die lSozialdemIokratische Partei des Jahres 1914. Däzwi-! scheu liegen die Zeiten des Weltkrieges, des politischen und Ulilltärischerl ZnsainNleilbruches 'Doutschlailds, eine. Revvlntionierung

der Arbeiterbewegung. Ein Aktivposten der Reaktion aber >vär die' Uneinigkeit des Proletariats. Der Zusanilmeitschluß der Arbeiterklasse schlägt der Bour geoisie eine, ihrer gefährlichsten Waffen' aus der Hand. Die Sozialdemokratische? Partei der Vorkriegszeit stand in- ständigem iniierent Zwiespalt zwischen der .Be kämpfung der staatlichen Einrichtungen und ihrer Ails- Mltznng ftir beit proletarischen Klasscnkampf. Zuerst eine Partei der Agitation und der Ausrüttlung, mußte sie sMer intmer. mehr

ihre Aufmerksamkeit der Lösung aktueller' Fragen' 'zuwenden. 'Von der Verlvaltnng der großen staatlichen Einrichkuitgen war die Partei ausge schlossen, sie durfte höchstens-im Reichstag und in deck einzclstaatlichen Landtageit eine oft ergebnislose Kritik übeir. Iit der Theorie war die deutsche Sozialdemo- kratie revolutionär, sie verlangte den. Sturz der bis herigen Gesellschaftsordnung und die Verwirklichung des Sozialismus; in der Praxis der täglicheit Kleinarbeit aber, in der Gewerkschaft

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Seite 1 von 8
Datum: 04.11.1921
Umfang: 8
Stimnten bekommen, als im Jänner auf dem Kongreß in Livorno lein Fortschritt ifjucu Idee): die mittlere Partei, die sogenannte Ein- heitssraktion, welche Verinittlnngsdienste zwischen den beiden andere» anstrebte, erfreut sich nicht vieler Stim- inen, während eine vierte Gruppe unserer Partei, mit Mg. Lazzari an der Spitze, welche wohl ebeirsäll's die Einheit der Partin, aber nur unter Ausweisung der Geiwssen des rechten Flügels beabsichtigt, eine noch ge ringere Anzahl Stimmen zu verzeichnen

hat, ein Be weis, daß in unserer Partei wenige Mitglieder mit kom munistischen Ideen vorhanden sind. Ans Grund des Parteitages ist der Beitritt zur Dritten Internationale.von der Partei .selbst, perschoben nnd die Spaltung vermieden worden, da Turati und Trcves aufrichtig erklärten, sie würden wohl die Frei heit ihrer Denkweise bewahren und eifrig verteidigen; sich aber nie erneut Beschluß der Partei eirtziehen. So nnt tvard also auch die Disziplin der Partei gerettet. Daß es so kommen mußte, war voranszusehen

. Trotz des unheimlichen FascislenrreibenS, trotz der Schutz- zülle, die (wie jenes) auf eine Zersprengung nicht bloß unserer. Partei, sondern der ganzen marxistischen Par- teibewegung abzielt, darf sich die sozialistische Partei in Italien noch nicht zur Mitarbeit verleiten lassen, da, eine solcl^ gegenwärtig nur Vorteile der Bourgeoisie zustande bringt, also eine aiitiproletarische Tat de-- günstigen würde. Es ist wohl nicht zu leugnen, daß unsere parlamentarische Gruppe an Händen und Füßen gebunden

Lage sind derart ge staltet, das; die Arbeiierrlasse ans einer geineinsanren Tätigkeit mit ihren bisherigen Ausbeutern mir die Ver nichtung ihrer Klassen- nnd Znkunftsideale ziehen würde. Dein Proletariat selbst sowie unserer Partei bleibt nichts übrig, als die Stellung zu behalten, die sie eingenom- »tcir haben nnd in ihr Gewehr bei Fuß zu verharren. Nunmehr obliegt es der Partei, die nächstfolgende Zeit zum Ausbau und zur Ausgestaltung dessen zu benutzen, wessen.' sie am meisten bedarf. Es. gilt

diese Prodnktivgeiwssenschasten, deren Kühnheit und Ar- beitsfreudigkeit bewnnderttngswürdig sind, sind nur auf Kredit und Arbeitskraft gäbänt, müssen so umtzestaltet iverden, daß sie durch und durch rein sozialtstischen Zweck dienen. Was die Presse betrifft, so steht das sozialistische ) Italien iti dieser Hinsicht fast allen übri gen Lander zurückl In einem Lande-mit Kd Millionen Einwohnern besitzt unsere Partei, die wohl l^ute die stärkste ist, ein einziges Tagesblatt, von dessen drei Ausgaben eine in Mailand, eine in Turin nnd

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Seite 1 von 8
Datum: 06.08.1922
Umfang: 8
: Dic i t al i e n i s che i v z i a l i ft i s ch e P a r t e i befindet s. i ch i n e i n e r Krise, die jener bei der Absplitterung der Unabhängi ge >> in Deutschland verteufelt ähnlich sieht. ES handelt sich um die Parteitaktik. Ter Kampf mit diese ist zwarsv alt wie die Partei selbst, es ist aber bedaner-- lich, daß er gerade zur Eittscheidnng drängt, wo das Proletariat am ehesten der Einigung bedurfte. Betrach ten ivir die Pvrgänge der legten Zeit objektiv: . sDie Krise der Sozialistischen

Partei hat in einer Abstimmung der Parlainentsfraklion Anfang Juni ihren änfteren Aiisdrnck gefunden. Mit übergroßer Mehrheit nahm die Parlanientsfrattivn in einer Sil.mng eine Tagesordnung an, in der es hieß, die Fraktion fei be reit, „einer besseren Regierung ihre Unterstützung zu leihen'. .Das; die Mehrheit der Fraktion mit der An nahme dieser so harmlos erscheinenden Tagesordnung Zirardini nicht nur den Bruch mit ihrer bisher befolgten parlamentarischen Tallik, sondern auch eine grundsätzliche

Revision.der Stellung der Sozialistischen Partei zu der bürgerlichen Negierung zum Ausdruck bringen wollte, das zeigte sich erst ganz klar in-den Ereignissen der fol genden' Tage. Die Parteileitung'berief init der Erklä rung, das; die Parlamentsfrallion nicht selbständig unter Umgehung der Parteitagsbeschlnsse ihre eigene Politik betreiben könne und der Parteileitung unterstellt sei, den Nationalrat der Partei ein. Dieser sprach sich zwar cinstimmig gegen die Tagesordnung Zirardini ans, wo- put

der Interessen des Proletariats und leine Garantie für die Wiederkehr eines freiheitlichen Regimes sein, die.Haltung der ParlamentSfraktion miß billigt und de» .Kampf um die Einheitsfront und die Steigerung der Aktivität der Organisationen und der Partei fordert --- diese Tagesordnung wurde mit 13 gegen sechs Stiminen bei fünf Stiinmenenthaltnngeu- angenommen. Gleichzeitig sprach sich aber eine erwei terte Sitzung der Leitung der Eonfederazione Generale del Lavoro für die Kollaborationisten ans. Die Par

der Partei und der Gewerkschaften.. Aber tu Wahrheit geht es natürlich nicht bloß darum, ob die sozialistische ParlamentSfraktion direkt oder in direkt in der gegenirärtigcn -Lage eine bürgerliche, anti- sascistisch orientierte Regierung unterstützen sollte oder nicht — es sind g r nn d sätz liche Dff e rejn z e n zwischen den Maximalisten der Gruppe Serrati und dem rechten Flügel unter Führung Tnratis, die nun- akut geworden sind. Die Massen sind müde; durch dreijährigen Kampf und die furchtbaren- Opfer

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Seite 1 von 4
Datum: 13.04.1921
Umfang: 4
im Textteil für dir Peiilzeile 1 Lire. — Lr>^ ggg. | und zwar am Dienstag,.Donnerstag und Samstag mit dem Datum des Die fortlaufende Annahme des Blattes gilt als Abonnements-Verpflichtung. '-->n- M.43 Bozen- Mittwoch- den 13. April 1921 Jahrgang Landeskonferenz der Sozialdemokratischen Partei Süötirols. Am Sonntag tagte im Bozner Gewerkschaftshaus die aus allen Teilen Süötirols mit Delegierten beschickte Sandeö-Konferenz unserer Partei. Gs waren aus 23 Sek tionen 49 Vertreter erschienen. Die Trientiner

Vertreter der Meraner Iugendorganisaiion der Konferenz den besten Grfolg. Rach Festsetzung der Geschäftsordnung erstattete Gen. Tapp ein er den Bericht der Partei-Exekutive. Die am 8. Februar 1920 eingesetzte Exekutive hat in 10 Sitzungen ihre Agenden erledigt. Oeffentliche Ver sammlungen fanden in Bozen, Meran, Brixen, Sterzing, Franzensfeste, Kaltern, Seifers, St. Jakob, Auer, Klausen, Ridnaun und Maiern statt, ja sogar am Schneeberg wurde am 22. August den dortigen Bergarbeitern das Wort

war die Exekutive vertreten. Zu den Autonomieverhandlungen in Rom hatte unsere Partei die Genossen Dr. Gruber, Menz und Tappeiner entsendet, welche der Regierung unsere selb ständigen Forderungen vorlegten. Dieser Anlaß wurde benützt, um in anderen wichtigen Fragen, wie Affidavit nachzahlung, Kriegsanleihe, Sicherheitswesen, Koalitions recht, Mieterverordnung, Fremdenverkehr und Wahlrecht zu intervenieren. Am 1. Mai erschien zum erstenmale unser Parteiblatt, von allen klassenbewußten Arbeitern lebhaft begrüßt

. Der allgemeine Wunsch nach Uebergong zum Tagblatt sei auch jener der Parteileitung und werde sobald als möglich erfüllt. 2lm 22- Dezember beschwerte sich eine Deputation der Parteileitung bei Gxz. Lredaro in Trient über die Ausweisung von angeblichen Kom munisten, welche in Wirklichkeit aber Vertrauensmänner unserer Partei waren und von deutschen Unternehmern denunziert wurden. Bet dieser Gelegenheit wurde über die Optionsfrage Klarheit verlangt, die aber nicht. zu erzielen war. Weiters hatte die Exekutive

eine große Anzahl persönlicher Interventionen, Eingaben an die Be hörden usw. zu bewältigen. Die nächste wichtige Aufgabe der Parteileitung sei die systematische Heranbildung von Vertrauensmännern und Referenten durch die ins Leben gerufene Parteischule. Die finanzielle Sage sei eine ge ordnete und befriedigend. Anschließend folgten die Berichte der Bezirksver trauensmänner über die Entwicklung der Partei in den einzelnen Orten, die im allgemeinen eine zufriedenstel lende zu nennen

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Volksrecht
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Seite 1 von 6
Datum: 26.08.1921
Umfang: 6
Theo- relikcr des Sozialismus und einer der vcrdieulefle» Führer der sozialistischen Partei in de» Vereinigten Staaten, weilte kürzlich in Berlin. Er Hai einem Mit arbeiter der .Freiheit' folgende Darstellung der Lage i» den Vereinigten Staaten gegeben: licges »»geheuer gesteigert morde». Der Waffe,islill lind und der Friede» lraine» so ziemlich iiiinorbereilel »d das Ergebnis war vor allen Dingen, daß alle auf ai Krieg besonders eingerichlelen Industrien die Arbeil lel;li6) einstellen inußlen

-. |i»den werden. Die ersten Symptone eines derartigen rwachens sind bereits hie und da zu verspüren. Dann !rd auch in der amerikanischen Arbeiterschaft die sozia- islische Bewegung voraussichtlich eine größere Rolle spielen >s in der Vergangenheit. Gegenwärtig ist es um diese Bewegung recht schlecht cstellt. Die sozialistische Bewegung Amerikas hat seit t'iii Eintritt Amerikas in den Krieg viel gelitten. Die |o.;>alislische Partei, die damals den Höhepunkt ihrer stärke erreicht hatte, war fast einmütig in der Opposition

Artikel gegen den Krieg. Neben der Aegiernngs- erfolgung wurde hauptsächlich durch die kapitalistische 'esse eine allgemeine Hetze gegen alle radikalen Be rgungen entfaltet, die an Roheit nirgendwo ihresgleichen ^reichte. ilnlor dem Drucke dieses Terrorismus wurde >e Partei, hauptsächlich im Westen und mittleren Westen, O völlig gesprengt. Als dann nach den, Wassenstillsland r Slimmung normaler wurde und die Partei sich an , >e Arbeit des Wiederaufbanes inachen konnte, kamen I°>e Zwistigkeiten

, die aus der kommunistischen Agitation Wuchsen. Dabei ist noch zu bemerken, daß die sozia- >> tische Partei Amerikas, wie das amerikanische Volk im p tgenreinen, zum großen Teil aus Einwanderern aus mlei, Ländern Europas bestand: die eingewanderlen Arbeiter bildeten fast - autonome Organisationen in der Partei und trieben Propaganda in ihren eigenen Sprachen. Von diesen ausländischen Gruppen wendete sich die große.Mehrzahl de», Koinmunismns zu, merkwürdiger weise auch die Majorität der deutschen Sozialisten

, die in der Regel durchaus nicht aus jungen Männern, sondern aus alten Genossen, teilweise aus Flüchtlingen aus der Zeit unter dem Sozialislengesetz, bestanden. Die Mil- gliedschasl der Partei ist aus allen diesen Gründen sehr stark zrifammengeschmolzen; aber es beginnt jetzt ein alt gemeiner Klärnngsprozeß. der hoffen läßt, daß die Partei in kurzer Zeit wieder gekrästigt wird. Auf dem lehlen Parteitag, der Ende Juni in Delroit abgehoben wurde, faßten wir den Beschluß, uns vorder hand von jeder inlernationalen

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Volksrecht
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Seite 2 von 6
Datum: 27.01.1922
Umfang: 6
, 7 Sozialdemokraten, 7 Rinnovamenw. — Irr C a v a l e s e und Predazzo erhalten die Sozialisten die Minorität. HenüMNg ürr Partei taktik? Rom, Ende Jänner. Die wachsende Zuspitzung der innerpolitischen Lage und die Sorgen, die die Unsicherheit der auswärtigen Politik zeitigt, haben nun auch die italienische Arbeiter bewegung dahin gebracht, die Frage einer Revision der Parteitaktik als aktuelle, sofort auf eine Lösung drän- gerrde Frage ins Auge zn fassen. Die Generalkonföderation der Arbeit har am l2. d. Mts

und ungehindert anwendet. Macht man sich nun klar, daß sich die fascistische' Bewegung gegen die stärkste politische Partei des Landes, eben die sozia listische Partei, wendet, die 125 Wgcordncte im Par lament hat und 2000 Kommunen verwaltet, die Mehr heit irr einem- Drittel aller Provinzialvevvaltungen inne- hat, so wird man begreifen, daß ein derartiger Zu stand in den Massen die Forderung anölösen muß: „Schützet uns gegen diese Ote-nntft oder leint uns. uns selber zu schützen!' Zum Schutz

gegen den Fascismus gab es zwei Wege: die Massen bewaffnen und der Gewalt Gewalt entgegen- stellen, oder die Regierung zwingen, den Fascismus aus gesetzlichem Wege inr Zaum zu halten. Run dünkr das Bewaffne» der Massen wohl den Konrmnnisten als eine Maßnahme, die technisch spielend bewältigt und mensch lich leicht verantwortet wird. Unsere Partei sieht die Sache etwas arrders an. Sie weiß auch, daß cs bei der heutigen Handhabung der Gesetzgebnrrg über das Waffentragen llnne Kleinigkeit wäre, die proletarischen

- msche Uebeclegenheit besitzt, entgcgcmrcren würde. Unter solchen Umständen kann wohl die Gewalt aus der Situa tion aeboren werden; sich plötzlich aufreckcn, urwüchsig, das Leben selbst, um das es geht, vor allem geschrie benen Recht, über allem geschriebenen Recht, Äs ele mentare Selbstbehauptung, aber sie kamc nicht von einer politischen Partei angeraten und vorgeschAeben werden. Als geplante politische Massenaktion wäre sie eine Tor heit, weil sie zum sicheren Mißerfolg vorbestimmt wäre

. Und wenn die Partei die gewaltsame Wwehr nicht anraten und nicht organisieren konnte, so lag es doch nicht im Interesse der hetmgesuchtrn Bevölkerung, diese Unfähigkeit zuzugeben. Man hat also nur in den selten-- sten Fällen den Massen offen gesagt: „Mit dem, was wir an Gewalt aufznbringen vermöchten, wäre euch gar nicht geholfen.' Und durch dieses Versclpveigen, das viel leicht taktisch notwendig war, gab man. einerseits den Kommunisten Gelegenheit, das die Gewalt ablehnende Verhalten der Partei als Mangel

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Volksrecht
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Seite 1 von 8
Datum: 23.07.1922
Umfang: 8
i dieser, morgen in jener Provinz, emporzüngetn...Und c»l dein Tage au, als auch die Anhänger der christ- hsozialen Partei Italiens in den Strildel der fortge- tzten Kämpfe mit beu Fascisten hineingerissen wurden, s auch Führer dieser Partei am Leben bedroht und ,re Wohnstätten verwüstet ivurdcn, ivar es unt das abinctt Facta geschehen. Eine Regierung, welche die uarchie nicht meistcrit kann, hat kciire Daseinsbercch- gnng mehr. Und so wurde in der KaMmersihung vom tittwoch nach einer außerordciillich

Bewegung, in der sich tnrmer zur EntinUkigung der Zweifel gesellt, ob die Abivehrtaktik auch die richtige sei. Solange die Dinge gut gehen, denkt die große Masse nicht daran, über die Taktik zu diskutieren. 'Die Diskussion fängt an, sobald die Dinge schlecht gehen, und durch den in neren Zwist gehen ftc dann doppelt schlecht. ■ ! Geradezu, typisch ist in dieser Hinsicht das Ver halten der italienischen Partei dem Iascismus ge genüber. Man hätte iiteinen sollen, daß einem so kraft vollen

nicht darauf' einge- stellt, sich mit Messern' und Handgranaten ihrer Haut zu ivehrcn. Gerade die 25 Jahre.sozialistischer Schu lung in Italien hatten viel dahin gewirkt, die/gewalt samen.Instinkte der Massen im Zaume zu halten.' Des halb wendete sich das Landvolk an die Partei um' Hilfe, was umso natürlicher war, als alles Unheil des' Fas- cisinns ja gerade wegen ihrer Partei- und Gewerk- schaftszngehörigkcit über sic' hcreinbrach. Daß die Partei nicht helfen konnte, darf auch nicht verwundern. Sic

hat immer auf dem Boden der lega- litärcn Taktik gestanden und koirnte weder einen Plan noch ein Waffenarscnal zur gewaltsamen Dlbwehr haben. Und so tröstete man das unter der faseistischen, Fuchtel seufzende Landproletariat damit, daß es.'sich nm.^ine vorrevolutionäre Erscheinung handelt, riet immer, sich nicht provozieren zu lassen und anszuhältcn. In der Parlamentspvlitik der Partei herrschte die. Ansicht, vor, daß cs int Interesse des Proletariats liege, der Re gierung das Leben so. schwer

als möglich zu machen. Gerade dadurch hat man aber die wechselnden bürger lichen Rcgierungeit in ihrer natürlichen Tendenz be stärkt, sich auf den Fascismus zu stützeic oder ihn ge währen zu lassen. Seinem' Wesen nach ist der'Fascismus die Leibgarde der Reaktion und wenn er sich in-der neuesten Zeit auch gegen die Klerikalen wendet, so liegt dies an der schwankenden .Haltuitg dieser -Partei.'. ' Das offizielle Bündnis..Mit deil Fascisten schloß Giolitti, als er im Mai 1.920 die Parlamentswahlen im Zeichen

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Seite 1 von 8
Datum: 08.08.1920
Umfang: 8
80 Cenlcsiini. - Erschein! dreimal wöchentlich und zwar am Dienstag. Donnerstag und Samstag mit dem Dalum des daraussolgenden Tages. Mm , | L ,11 iujnTirnn.pwnMiLT.rjw Nr. 43 Sonntag, den 8. August 1920 1. Jahrgang Erklärungen zur Frage der Annexion. Der Vorstand Oer sozialdemokratische» Partei Italiens hat vor einigen Tagen an die Exekutiven der Partei gruppen in Deutschsüdtirol und im Trcntino die Auf forderung gerichtet, sich endgültig schriftlich zu erklären, ob sie vorziehen, der österreichischen

Reptiblik anzugehvren oder die Annexion wünschen und in diesem Falle, ob und welche Gattung Autonomie sie begehreir und was sie von der Ginführung der italienischen. Gesetzgebung halten. Unsere Antwort hat folgenden Wortlaut: „Die Sozialdemokratische Partei in Süütirol fordert auf Grund des Nationalitätenprogramms das Selbst bestimmung 8 recht für alle von einer fremd sprachigen^ Nation u n t e r j o ch t e n Völker. Diesen Grundsatz hat die österreichische Sozialdemokratie von jeher hochgehalten unö

für . Reich, Land unö Ge meinde bekommen, welche am Tage der An ne x i o n i n S ü ö t i r o l ansässig sind/ und sich bereit erklären, die italienischen Staatsangehörigkeit zu erwerben. Bezüglich unserer Stellungnahme ,zur italienischen Gesehgebllng verweisen wir auf unsere Gingabe in der Frage der Autonomie an die Regierung.' Die Stellungnahme der Trientiner Partei genossen. Die „Internationale' teilt folgende Antwort an die Parteileitung mit: ,1..Gs wird die Annexion gewünscht, nicht aus Hin neigung

Germain in der italienischen Kainmer. ' In unserer letzten Samstag-Nummer hatten wir der Drahtmeldung über das Zusammentreten der parlamen tarischen Prüfungskommission des Friedenövertrages die sehr richtige Ueberschrift „Die italienische Sozialdemokratie hilft allein Deutschsüdtirol' gegeben und einen Auszug aus einem Interview des Abg. Gappa betitelt- „Die Popolari gegen eine deulschc Autonomie'. - Beide Spiy- marken sind deshalb sehr richtig, weil in Italien keine einzige bürgerliche Partei

der Erörterung zieht, die mit der Sache entweder gar nichts zu tun haben oder lediglich dem Neklamebedürfn is des Deutschen Verbandes dienen sollen. Zunächst wird kühn behauptet, es sei eine glatte Lüge — Sozialdemokraten können nach Bernhard dem Großen, überhaupt nur lügen! —, daß . die Popolari gegen eine deutsche Autonomie seien. Der-in Rede ge standene Abg. Gappa habe sich' lediglich gegen, das Ver langen der sozialdemokratischen Partei gewendet, nur Deutschsüdtirol eine Autonomie zu geben

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Seite 1 von 6
Datum: 08.10.1920
Umfang: 6
hatten - £ - ein unvergesslicher Tag der Feier eines epochalen Triumphes über die Macht einsichts- und gewissenloser Reaktion- der Tag, an welchem das „Gesetz gegen die gemein gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie' nach zwölfjähriger Herrschaft schwach- und fluchbelastet in den OrkuS versank. Dieses infame Ausnahmegesetz, das unter dem heuchlerischen Vorgeben, die bestehende Staats- und Gesellschaftsordnung vor „gewaltsamen Umsturz' schützen zu sollen, nicht nur gegen die sozialdemokratische Partei

Arbeltervereinigungen, auch ohne dass sie auf besondere ausnahmegesehliche Be stimmungen sich hätte stützen können, ausnahmerecht- lich, d. h. als ausserhalb des gemeinen Rechtes stehend, unter Vergewaltigung dieses Rechtes mit Unterstützung durch die Fustiz zu tyrannisieren,' zu drangsalieren, zu schädigen, wo immer es nur möglich war. Wir'waren solche Praxis schon längst gewohnt. Seit Begründung der sozialdemokratischen Partei durch Lasalle im Fahre 1863 batte sie bis zum Erlass des Sozialistengesetzes 1878 schon immer

, das im Parteiprogramm enthaltene Bekenntnis, dass die Partei die Verwirklichung der. sozialistischen Grundsätze und Forderungen mit allen > gesetzlichen Mitteln erstrebe, fallen zu lassien und das Wort „gesetzlich' zu streichen. Wie hätte die Partei, nachdem ihr durch öas Ausnahmegesetz jede gesetzliche Agitation unmöglich gemacht worden war, jenes Bekenntnis auf rechterhalten können? Zeder Versuch/ für.unsere Be strebungen einzutreten, sogar die aus die Reichstagswahlen gerichtete Propaganda, jedes Bemühen

, ihren ^wahren Eharakte.r' als Partei des „ge waltsamen Umsturzes' deutlich erkennen lasse — eine Lüge, die der Regierung, der Polizei und der Fustiz dazu diente, ihre brutqlen Vergewaltigungsmassnahmen mit besonderem Nachdruck zu „rechtfertigen'. Wie hätte mail vernünftigerweise erwarten dürfen, dass alle die als Sozialisten rechtlos gemachten, einer schrankenlosen Polizei willkür, den schmählichsten Ungerechtigkeiten unterworfen, es als ihre Pflicht erachten würden, das Ausnahmegesetz zu respektieren

, sich geduldig, hundsdemütig unterdrücken, ducken, misshandeln zu lassen? Dieses Gesetz liess uns üur die Wähl; entweder vor der Polizeigewalt unter Preisgabe unserer Grundsätze und der Partei zu kapi tulieren, oder gerechte Notwehr zu üben. Wir übten sie — wie,, darüber berichten die besten Ruhmesblätter der Geschichte der Partei. Sofort , mit dem am 21. Oktober 1578 erfolgten In krafttreten des Gesetzes eröffnete die Polizei, vorweg natürlich wieder führend und massgebend die p r e u ss i sch

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Seite 2 von 8
Datum: 20.02.1921
Umfang: 8
gewählt werden: in diesem Fall sind di« Unter nehmerkommissionen entsprechend zu vermehren. , , Schweizerbrief. Scharf« Töne schlagen hier in letzter Zeit die Blätter der sozialdemokratischen Partei an, aus der sich an allen grösseren Industriezentren eine Linke konstituiert^hat mit eigener Presse. So in Zürich; • Basel und anderwärts. 2m „Basler Vorwärts' lesen wir einen schneidigen» von Dr. Äelti mit „Sammlung' überschriebenen Artikel, in dem sich der mutige Satz findet: „Wir werden den frucht baren

habe. Also nur wenn dis demokratischen Freiheiten der eigenen herrschenden Partei zuguie kommen, sind sie recht - andere dürfen sich nicht auf sie berufen: Darin liegt die Erklärung, warum die Demokratie auf die Dauer nicht befriedigen kann, sondern zur Sozialdemokratie sich fort- entwickeln muss/ Sie ist unwahr geworden. „Wer eine zeitlang in gewissen Kantonen gelebt und. das Geistes leben hier .verfolgt hat,' schreibt unser Gesinnungsgenosse, „der begreift' die geschichtliche Tatsache,- wie auS Re publiken

eines Tages Monarchien entstehen, die vorher schon lange faktisch durch gewisse Herrenmenschen re präsentiert wurden.' Nun, Extreme berühren sich-eben in ihren höchsten Spitzen. Aber auch eine freie Schweiz, die sich seit Ausgang des-Weltkrieges zu ihrem'Schutze westwärts orientiert hat, wird sich gegen das gefürchtete „Licht vom Osten' nicht völlig absperren können. Kleins poMfche Nachrichten. Die Geschlossenheit der tlallenischen Partei. Der Mailänder »Avanti' kann täglich aus Sektionen.und Provinzen

melden, datz nur ein ganz geringer Teil der bisherigen Mitglieder zu den Kommunisten adgesplittert ist unddatz fast überall die Organisationen geschlossen hinter der allen Partei stehen. Dabei benutzt die ita lienische Partei die in Livorno vollzogene Spaltung- zu einer gründ lichen Neinignng der Parleireihen. Wer bei der Abstimmung nicht sür die Resolulion Serrali ober.Baldesi gestimmt hat. geht des Mit- gliedrechts verlustig und mutz sich erneut einschreiben lassen. — Dar aus geht hervor, datz

Deutschlands zu den Vereinigten Staaten von Amerika gestalten werden. Neue sozialdemokratische Partei ln der Tschechoslowakei. Aus Prag wird gemeldet: Wie dis Blätter melden, hat der Obmann der sozialdemokratischen gewerkschaftlichen Abgeordneten Brodecky in einer Versammlung erklärt, daß er die Absicht habe, eine neue ozialdemokratische Partei zu gründen, da die Masten der Arbeiter- chast nicht mehr hinter den Rechtssozialisten stünden und die Links- ozialisten bereits zu einer anarchistisch

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Volksrecht
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Seite 1 von 6
Datum: 29.12.1920
Umfang: 6
des südslawischen Volks- und Staatsgedankens ist der Wahlausfall ganz gewiß; die, der Vergangenheit zugekehrt, die Staatseinheit im reak tionären Sinne vereinen, die Frankianer und die jüngst von der Raditsch-Partei Abgesplitterten, haben in Kroatien von 84 Mandaten gerade zwei erhascht; den auf einen Zerfall des SüdslawenreicheS erpichten Haböburg-Knechten in Wien und Horthy-Schergen in Budapest sind die Felle gründlich fortgeschwömmen. Obwohl föderalistische Blätter über eine Niederlage des Zentralismus

frohlocken, läßt sich das Wahlergebnis sogar als Volksentscheidung für die zentralistische Einrichtung des Staates ^«sprechen, denn auf dem Boden des Einheitsstaates begegnen sich die beiden größten Parteien, die Südslawische demo kratische Partei mit 94 und die Radikalen, die Gefolg schaft Paschitsch' und Protitsch' mit 93 Stimmen, mit dem Landwirtebund, der Selbständigen slowenischen Bauernpartei, den Sozialdemokraten, den Kommunisten und den Republikanern. Von den 419 Konstituantemit gliedern umfassen

, die Teilung nach Stämmen mehr bedeutet als nach Klassen. Für die Radikalen wurden Kugeln in die Urnen geworfen, weil sie trotz ihres neuen südslawischen Firmenschildes als eine, als die serbische Partei gelten, die Bauernpartei Raöitsch' verdankt ihre Erfolge zum Teil der schroffen Betonung ihres rein kroatischen Eharakters, und auch die Ehristlich- sozialen in Krain haben stets das Slowenische gegen über den unnachgiebigen Zentralisten unterstrichen. Aber die Ehristlichsozialen treten bewußt

als die Partei des kleinen Mannes gegen das Großkapital auf, die Kroatische Bauernpartei verficht fanatisch die Inter essen des Dörflers gegen den Städter, und vollends der eue Lanbwirtebund, die Sozialdemokraten und die n Kommunisten sind, den Querschnitt durch öle Gesellschaft legend, keine Stammes-, sondern Klassenparteien. Von ihnen haben die Anhänger Raditsch' mit 232.830 Stimmen und 49 Mandaten alle anderen Parteien Kroatiens bei weitem überflügelt; und auch der Sand wirtebund kann mit 30 Sitzen

Sozialdemokratie, wenn sie auch wegen des mittelalterlichen Wahlsystems derLandesvertretungen parlamentarisch nicht zur Geltung kamen. Der Krieg riß auch hier die Partei des proletarischen Aufstieges in Stücke. Die geeinten südslawischen Sozialisten verschütteten es durch ihre anfängliche Teilnahme an der S. H. S.-Re- gierung noch gründlicher mit den durch die Not radikal gestimmten Massen; innerhalb der Kommunistischen Partei siegte im Sommer 1920 auf dem Kongreß zu Vukovar die ganz auf Moskau und die nahe

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Volksrecht
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Seite 1 von 4
Datum: 25.01.1922
Umfang: 4
haben, erzielt worden. In anderen Gemein den sind einzelne Parteiftennde. durchgedrungen. Der Dimtsche Verband hat seine Taktik, mit fingierten Wirt- schaftsparteien oder durch Ausgabe nerschiedenartiger Stimmzettel die Oppositionsgruppe.it und die Sozial demokraten zu verdrängen, am Soinitag ebenfalls in mancheit Genteinden mtt Erfolg angeivendct. Es wird Aufgabe tritserer Partei sein, für alle hiitkinifttge.il Wah len die Ausgabe von n mtl icheit-Stimmz ettel n und Wahl knverts nnd die Anwendnng

eines ge rechten Proporz verfahre ns zu fordern, damit die wirtschaftliche Beeinflussung endlich einmal ein. Ende ninrnrt, jede Partei ungehindert ihre Kräfte entfalten kann nick eine entsprechende Vertretung Das Hauptinteresse der Bevölkerung galt der sonn tägigen Wahl in. der Stadt.Bozen. Während dort, wo ein eigeiAicher Wahlkanrpf nicht gesührt witrde, wie un Kurbezirk Meran/ die. Wahlbeteiligung eiue ziemlich schwache war - (60 Prozent), sind in Bozen fast 75 Prozent- der Wähler zur Urne geschritten. Diä

, wie er gestimmt, da die Verbands- stimutzettcl „fettig' gedruckt wurden und daher sofort kenntlich sind. Und dies hat man auch unter der Wähler schaft kimdgemacht. Der Deutsche Verband hat alle seine Machtmittel angewendet. Die Anlegung dev Wählerliste ist eitle geradezu skandalöse zu nennen; viele Arbeiter fehleit/ die Wohnnitgsadresseit' stiitmten nicht, manche Wähler, aber nur gewisse, sind doppelt drinnen,, unsere Partei bekam zirka 300 Kuvert als gestorben, unbe kannt üsw. retour

. Die -sozialdemokratische Partei war bestrebt, beit Wahlkampf in anständiger Form zu rühren, und hat es mich genracht. Es ist eine Lüge, wenn die bürgerliche Presse schreibt, dach die Mauern mit sozialistischen und italienischen Pllftäten beklebt waren. Auch nicht ein Plakat war an den Häusern von unserer Partei, wohl aber Hunderte der Fascisten, was wir verurteilen, tveil es nicht notwendig war. Die sozial demokratische Partei hat ein KompronM mit den Jta- .lieuisch-Bürgerlichen abgelehnt, sie hat lediglich die ita

. Unsere Partei hat ers Kampf kraftvoll durchgcführt. Von einer E'robcftuitgderGeiiteind«:stube.roitnte wohl-nie die Rede sein. .Dem Deutschen. Vecband.sind durch die Zeitsus- stimmen ganz bedeutende Reserven, zugewachsen. Zu froh locken braucht er nicht. Matt hat tms wieder cinntal als Menschen jedes deutschen Denkens und Gefühls bar er klärt^ nick rms d adnrckp vieleSympathiestinnnen genommen Trotz alledem koerdert wir iveiterarbeiten im Interesse der Stadt Bozeit, aber auch im Interesse

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Volksrecht
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Seite 1 von 4
Datum: 02.08.1922
Umfang: 4
sich ab und fielen schon bei den ersten von den Gewerkschaften cingcleiteten Aktionen den anderen sozialistischen Parteien in den Rücken. Nun mußten auch die Gewerkschaften erkennen, daß ein weiteres Zu sammenarbeiten mit den Kommunisten der Bewegung züin Schutze der Republik keinen Vorteil bringe. Umso mehr aber wuchs die Entschlossenheit der zur mehrheits sozialistischen und zur unab hängigen Partei gehörenden Arbeiter, die Einheitsfront zit verwirklichen. Die Schaf fung der Arbeitsgemeinschaft der beiden

, in der sich die Republik befindet, schlver möglich und so entstand der Gedanke, ihre Stellung in der Negierung dadurch 'zu stärken, daß sie auch die Unabhängigen heranzogen. Als. die biirgerlichen Parteien aus ihrer Zwiespältigkeit heraus die Aufnahme der Unabhängigen in die Regierung ver weigern wallten, wenn nicht auch die Deutsche Volks partei herangezogen werde, traten sie an die Unab hängigen mit dem,Plan zur Schaffung der Arbeitsge meinschaft heran, wodurch die Grundlage, auf die sich die sozialdemokratischen

der beiden Parteien, als deren weitere Aolge Mittwoch ' trat Paul Levi cjit, der Führer der ehemaligen Kour- muttistischcn Arbeitsgemeinschaft, während Lcdebour sehr entschieden verlangte, daß die volle Selbständigkeit der Partei unter .allen Umständen aufrecht erhalten werde. Er erklärte .sogar, eine Verschmelzung mit der sozialdemokratischen Partei nicht mitmachen zu. wollen.' Die Funktionäre haben aber mit 1200 gegen 100 Stimmen die von Lcdebour beantragte Entschließung gung im Kampfe gegen wendig

erklärt, und die Parteilcitnihg aufgcfordert, auch weiterhin alle Mittel zu prüfen und auzuwenden, die geeignet sind, diese Einigung zu einer dauernden zu gestalten.' Die Entscheidung über die Form der Einigung wer den die Parteitage der beiden Parteien fällen, von dienen der der Sozialdemokraten amt 17. September in Augs burg, der der Unabhängigen äm st. Oktober in Gera stattfinden wird. ... * ^ * * Vertreter der Partei vor stände der .Sozialdemo kratischen Partei und der Unabhängigen Sozialdemokra

tischen Partei traten am Freitag, den 28. Juli,^zu einer Sitzung zusammen, in der eine allgemeine Aus sprache über die Frage der Einigung beider Parteien stattfand. Es herrschte auf beiden Seiten Einmütigkeit darüber, daß die Selbständigkeit beider Parteien in keiner Weise beeinträchtigt werden darf, bis die Parteitage Stellung genommen haben, daß aber andererseits in der Presse, in den Versammlungen und in den öffentlichen Vertretungskörperschaften alles zu vermeiden ist, was der Einigung Hindernisse

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Volksrecht
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Seite 1 von 6
Datum: 17.08.1923
Umfang: 6
m— a<M^;w»a»aawaBi3wnwiTn Nr. 98 Bozen, Freitag, den 17. August 1928 4. Jahrgang eine neue Arbeiterpartei. Tic Krise tu der sozialistischen Partei Italiens hat .zu einer iteneu >Ab splH te ru » st geführt. In Nom ist das Organ dieser neuen Partei, La Gironda, erschie nen und hat das Manifest der Separalistengrnppe, an deren Spitze die Abgeordneten Alessandri und Um berlv Bia acht stehen, veröffentlicht. Im Aufruf wird »»sgejührl.. dast mährend des Krieges der Inlernalio- ualisinus Schiflbnich erlitten

und nicht eine Er-- Henning vociibergehender Natur. Die Stärke der saseisti- che» Negiernng beruht nicht ans der Miliz, sonderst; »f dem 'Znirauen der Mehrheit des Volkes, das über engt ist, 'daß die Negierung den Wiederaufbau .Italiens u Ende 'führeil wird.' Damit kommt innerhalb der italienische» Arbeiier- hnft eine vierte Partei znstailde, die man als natio- alsoziali sti sch bezeichnen vder auch die Partei der rv lata rische n Rciiegale» Nennen kännle. Wie iveit sie liihängerschäst findet 'und behält, bleibt

für sie finden wir in der mgiigelhafteii Or ganisation der italienischen Partei und ttu Hang zur theoretischen Cpintisirerei der Führer. Statt sich zn- sainmenziislhtiestcn. zerfällt die Kraft der Arbeiterschaft- in zahllose Brnchstücke und die Kapitalisten lachen sich ins Fäustchen. Trohdem betrachten >vir die neue Partei »nr als eine vorübergehende Erscheinung, die als Answnchs am allznrnsch grostgewordenen Partei körper zn betrachten ist. Var ^Merentrum der Reaktion. Von Fränz L i kl, Wien

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Volksrecht
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Seite 2 von 6
Datum: 03.09.1920
Umfang: 6
Antwort erhalterr- „Der Kongress der Dritten Internationale nimmt eure Begrüßung mit Befriedigung zur Kenntnis. Die der Dritten Internationale angeschlossenen Parteien aller Länder haben auf dieser Tagung beschlossen, durch un bedingte Disziplin und solidarische Tat die Idee der Sowjets in allen Ländern zu verwirklichen. In Deutsch österreich führt diesen Kämpf die Kommunistische Partei. Ist es euch tiefer Ernst mit eurer Sehnsucht nach dem Endsieg der Weltrevolution, dann>habt

ihr in Deutschösterreich die ernste und heiligste Pflicht zu erfüllen - Vernichtungskampf gegen den Teil der deutsch österreichischen Sozialdemokratie, die vertreten wird durch die reformistischen sozialverräterischen Führer Renner, Bauer, Fritz Adler, Hueber, Tomschik, Domes, um nur die bekanntesten zu nennen. Bedingungsloser Bruch mit der reformistischen Sozialdemokratie und Vereinigung mit der Kommunistischen Partei Deutsch österreichs, Kampf im Arbeiterrat um die Durchsetzung der kommunistischen Forderungen

von . Luzern sei ein neuer Beweis für die Unverschämtheit der imperia listischen Bourgeoisie. Es zeige von neuem den liefen Laß dieser Kerren gegen S o w j e t-N u ß l a n d. Die sozialistische Partei Italiens solle unverzüglich die Einberufung bei Parlaments verlangen, um über die Besprechungen von Luzern zu verhandeln. Die wirtschast- lichen und politischen Organisationen sollten beschlieszen, falls dieser Forderung nicht entsprochen werde, im ganzen Lande den General streik zu erklären

und 6 Bauernblindler gewählt. Dementsprechend-nahmen die Sozialdemo kraten die Bürgermeisterstelle für sich in Anspruch und kandidierten den Besitzer Romaü Puttner, der seit mehreren Ichren Partei mitglied ist. Wenige Tage vor der Wahl wurde er im Anschlüsse an einen Wirlshausstreit von dem bauernbiindlerischen Gegenkandi daten . e r sch lagen. Dle Gertchlskommission konstatierte als Todes ursache Gehirnlähmung infolge Blutauslrittes ins Gehirn, oeranlatzt durch einen/Schlag mit einer Weinflasche

auf die Schadeloecke. Der Täter hat sich dem Gerichte gestellt. (Refrain nach der bürgerlichen Presse: Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein.) . ' Der Parkeilag der Sozlaldemokralischen Partei Deulsch- lands (Mehrheitssozialisten) findet voraussichtlich im Oktober in Kassel statt. Der wichtigste Punkt der Tagesordnung wird die Revision des Parteiprog rammmes sein, für welche Genosse Dr. Adolf« Braun als'Berichterstatter bestimmt ist. Um die Dis kussion vorzubereiten

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Volksrecht
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Seite 3 von 8
Datum: 07.08.1921
Umfang: 8
allein stark genug, um dem Imperialismus der herrschenden Stände Widerstand zu leisten. Parteitag der polnischen sozialistischen Paistet. Der in Lodz abgehaltene Parteitag der polnischen sozialistischen Partei verhandelte hauptsächlich die Frage der zukünftigen Taktik der Partei. ' Der linke Flügel der Partei, »»ter der Führung öeS Genosse» Zaremba, vertrat den Standpunkt der Wiener Interiiatioiialen Arbeitsgemeinschaft, während der rechte Flügel, deren Wortführer Daszinski und Diamand (früher

Mitglieder öeS österreichischen AeichöralcS) und der Ehef- redakteur deS Zentralorganes der Partei, des Nabotnik und Dr. Perl waren, die Zweite Internationale warm 'verteidigten. Der linke Flügel hob besonders hervor, das) die Teilnahnre an einem bürgerlichen Ministerium unter keinen Umständen zu zulassen, das) dagegen die Aufgabe der Partei gegenwärtig in der Erziehung der Arbeiter , und der-landlosen Bauern für die Ergreifung der politischen Macht zu erblicken sei. Die andere Seite hingegen.vertrat

den Standpunkt» das) die Hauptaufgabe augenblicklich in der Stärkung des demokratischen Gedankens im Staate bestehen müsse. Die Resolution der Rechten wurde mit 161 gegen 112 Stimmen angenommen. Die 112 Stimmen wurden für die Nesolution der Linken abgegeben. Man sieht, dass in der polnischen sozialdemokratischen Partei ein grosser inneres Kampf- entbrannt ist und die Umwertung der Parlei- prinzipien rasch vorwärlsschreitet. Bozen, 6. August. Todesfälle. Kier'sind ßerr Karl Sicher, 32 Jahre alt, und Frl. Anna

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Seite 2 von 8
Datum: 01.09.1922
Umfang: 8
Völker Europas dahin brausen würde. Deshalb die Besprechungen und Kon ventionen. Dabei umkreisen sie wie .Hyänen ihr Opfer und warten auf sein Ende, weil sie sich zu dessen Lebzeiten über den ihnen znfallenden Teil nicht einigen tömicu. Heber diechrisllichsoziale Partei veröffentlicht ein Bozner unter den deutschen Stim men der „Jl Ponte' eine Betrachtung. Er bezeichnet das Fahncnattcntat der vorigen Woche als das Werk deutscher Kreise und teilt diese dann in drei Richtungen

: 1. In solche, die sich mit den politischen Verhältnissen abacfundcn hätten. 2. In die pangerinanistischen Hetzer und 3. in die große Masse der Indifferenten. Uns in teressiert nun hauptsächlich, was der Bozner über die zweite Gruppe sagt: „Kategorie zwei setzt sich ans den heterogensten Elementen zusammen. Ihr Rückgrat--bil det heute zweifellos die Anhängerschaft der Tageszei tung „Der Tiroler' mit dem Generalstab, der christ lichsozialen Partei, den Abgeordneten, um die sich unter der Flagge des Deutschen Verbandes alle Restbestände

der früheren Parteien gruppieven. Nun ist aber die christlichsoziale Partei im Lande gerade wegen 'ihrer Verbrüderung mit ehemaligen prinzipiellen Gegnern, wegen ihrer verneinenden, nicht mit den tatsächlichen. Verhältnissen rechnenden Resistenz- und Sabotagepolitik' in einem langsamen, aber unaufhaltsamen Ze»-' bröckln ngsprozeß begriffen. BerscUedene Zu ständewirken dabei mit, wie die unfruchtbare Tätigkeit der Abgeordneten, die Schädigung des Volkes durch! die! demselben von den Kanzeln herab

aufgedrängte Kriegs anleihe, die schlechten Erfahrungen nnt Geldinstituten und anderen Unternehmungen, mit denen die Partei eng.verknüpft ist...' !Der Verfasser dieser Betrachtung vermengt Rich tiges mit Nirrichtigern. Bor allen Dingen schadet der christlichsozialen Partei das Bündnis mit den Freisirr- nigen gar nichts; im Gegenteil, es ivirkt zersetzend auf den Freisinn? -Auch die intransigente. Haltung der führenden Presse, die in erster Linie dem Agitations- bcdürfuis und dem Monneutenfang dient

, schadet der Partei nicht im uriudesten. Die nationale Hetzerei wird übrigens von allen bürgerlichen Zeitungen betrieben, wenn auch nach dem Rate Toggcnburgs jetzt nicht mehr mit. der Faust auf den Tisch geschlagen >vird. Sie wird gefördert durch das rabulistische und phraseugeschlvollcne Treiben der Gegenseite, die nicht begreifen will, daß zwischen einem befreiten und einem annektierten Land ein kleiner Unterschied besteht. Dagegen wird aber der Tiroler Volkspartei die lebhafter werdende hmd

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Volksrecht
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Seite 2 von 4
Datum: 10.09.1920
Umfang: 4
!;■ k Hunger gekrieben, in öen vielen Bureaus öer Sowjet regierung Unterschlupf und treibt dort vielfach Sabotage. Von öen Mitgliedern der Kommunistischen Partei ist öer größt« Teil in irgend einer Sowjeteinrichtung angestellt. Rach öer letzten offiziellen Statistik öes Zentral komitees öer Partei waren von öen 604.000 Mitgliedern, die sie in ganz Rußland zählt, nur noch 70,000, das heißt 11 Prozent, als Arbeiter tätigl Bonden übrigen 89 Prozent öer Mitglieder sind tätig: 36.000 (6 Prozent

) als Parteibeamte, 12.000 (2 Prozent) als GewerkschaftS- und Genossenschaftsbeamte, 162.000 (2? Prozent) als Militärbeamte und Soldaten, 318.000 (33 Prozent) als Staats- und Munizipialbearnte und 6000 (1 Prozent) als Handlungsgehilfen. Die ganze Partei verwandelt sich also allmählich in ein Heer von Vureaukraten, die mit ihrer Existenz unmittelbar an öer Aufrechterhaltung öer Diktatur interessiert sind. Man spricht bereits von öer neuen „Sowjetbour geoisie'. In Moskau zählt man kaum 100.000 Ar beiter

, heißt es in einem in letzter Stunde eingetroffenen Telegramm, ver hält sich neutral. Trifft das zu, so ist es klar, daß von einem bolschewistischen. Auftakt nicht die Rede sein kann. Man darf auch nicht vergessen, die italienische Schwer industrie gehört zu den schärfsten Gegnern Giolittis und hat in ihrer Verwegenheit einmal schon versucht, öen ge haßten Mann durch eine Finanzrevolution zu stürzen. Kleine politische Nachrichten. Partei- und Gewerüschafkskonferenz in Mailand. Die sozia listische

Parteileitung in Italien hat sür 9. September die Führer der sozialistischen Organisationen der Partei und der Gewerkschasten nach Mailand einberusen. Eine Aktion des Turali-Flügels. Ein Ausschub zahlreicher sozialistischer Abgeordneter, darunter Turati, Treoes, Prampolini und anderer Vertreter der sogenannten üonzentrationsgruppe der sozia listischen Partei hat eine Kundgebung erlassen, in welcher daraus hingewiesen wird, dab die Grundsätze und Methoden des Maxima- lismus bcli Bedürfnissen der Nation immer

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Volksrecht
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Seite 2 von 4
Datum: 25.01.1922
Umfang: 4
Var Lrgednir Ser LeipÄger partettager. Me Leipziger Tagung der Unabhängigen Sozial- oeinokratischen Partei ist ein Signal an die proleta rische Welt Deutschlands und des Auslandes. Denn dieser Parteitag hat die Einigung der proletarischen Kräfte der Welt auf die Tagesordnung der Arbeiter parteien aller Lander irnd ganz besonders Drulsch'.ands gesetzt. Und sie wird nicht mehr davon verschwinden, bis sie zur Lösung gekommen ist. Das Wort von dem „Maximum an Einheit', das die Arbeiterparteien her

und Wiederanschlusses att nufere Partei kann man sehr geteilter Meinuug sein, und ich neige dazu, sie sehr gering anznschlageu. Aber einerlei, tote tnan darüber denken nrag — die U. S. P. D. tvird eineit 'solchen Akt nicht völlig äbweisert können. ES tv-ürde sich höchstens um Vorbehalte gegen einzelne. Persönlichkeiten handeln können, über' di« ich hier nichts ja sagen habe. Soviel aber steht fest, daß es sich 'nur um - den Anschluß dieser zeittoeise Abgeirrten an unsere Partei und nicht um die Einigung nnt

Angelegcicheiten hat der Partei tag im gmrzen glücklich erledigt. Das Manifest von Leipzig erfüllt nicht all. die Wünsche, aber cs har den Weg zu ihrer Erfüllnng nicht verbaut. Die Verurteilung der Koalittonspolitik ist vor: Dtttinanii ausdrücklich auf die jetzige konkrete Koalitionspolittk.der Rechtssozralisten begrenzt rvordcu: fein Wort von der Formel, die fallen muß, tvenn sie zur Fessel der Entwicklung zu >verden droht, zeigt, daß..es möglich sein wird, iu veränderter Situattou frank und frei

dieser Sätze gibt die Möglichkeit, bei der. takttscheic Haltung unserer 'RÄchstagsfraktion die Tatsache gebührend zu berück sichtigen, daß die ständige -Vermehrung des Papiergeldes die schlimmste aller indirekten Lasten ist, eine schlimmere als mau che der in Frage stehenden. Steuern' Nebetc diesen große?! politischen Ausgaben hat der Parteitag unter kluger Beschväilkimg seiner Tagung, was bei der Teuerung für die Partei von nicht geringer Be deutung. ist, eine Menge anderer ernster Arbeit gut mtd

hat in eineni Käffeehatis beit Polizeipräsidentetc von Sofia und seine beiden Begleiter erschossen. Der Mörder, ein ?lnhänger der mazedonischen Revoluttottspartei, tvoshalb er auch peirsioniert Word et: tvar, beding die Muttäl atts Rache, weil der Polizetpräsidettt, crn Gegner der Revolnttons- partci, dieser Tage eimge Führer der Partei hatte ver haften lasjlen. .' »Bolltsrechk-- Tafchenkalender ist noch zu habe«. Der Kalender ist zum Preise von Lire 2.60 in 8ex Buchdruckerei „VoHsrech^, Wlmstraß

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