alledem! Parteiexelmllve für Südttrol. ver Aeg in das Utrdtrbtn. Wie», 22. April. Nun must es wohl auch de» begeisterten Enthnsia- sten des Genfer Knechtnngsbertrages klar werden, daß der Weg, den Herr Seipel für Oesterreichs Rettung vvr- grzeichnet hat, immer unverkennbarer in das sichere und nnentrinnbare Verderben führt. Tie vieleic Steuern, Zolle, nnd Tarife, mit denen die fromme Regierung in echt christlicher Denkungsart die Bevölkerung heimgesncht hat, haben sich »och keineswegs vollends

, die von Herrn ' Seipel so geschickt angebahnt worden war, nnd vergast, dost die Preise nur deshalb für einige Zeit auf gleicher Höhe blieben, weil sie eben die Welt Parität erreicht hatten, und die nun, wenn man sic erhalten wollte, keinerlei Mastnahmen erlrngen, die eine weitere Belastung des allgemeinen Konsnines darstellten. Nun war aber bas ganze W i e d e r a u s b a n g e s e tz, wie es dir christliche Regierung mit dem Völkerbund ans Grund des Genfer Vertrages znsanlinengebrant

des Verkehres bewirkt, so das; man sich' genötigt sah, die Tarife wieder entsprechend zu ermüstigen. Die Waren- um sah sten er, auf die die Regierung ganz beson deren Wert gelegt hat, ist am k. April in Kraft ge treten, nnd die Wirtnng offenbart sich bereits seht ans dem ganzen Warenmarkt. Rach der Indexberechnnng der paritätischen Kommission haben sich die Lebens koste» in der Zeit vom U. März bis k l. April neuerlich 'unk sieben Prozent erhöht. Tie nach einer kleinen Ruhepause »nieder ansteigende

schreckliche Teuerung hervor-- rnjen. Tast man nicht davon znrüclschreckte, in einenl Lande, das fast achtzig Prozent seiner Lebensmittel aus dein Anslnnde beziehen must, 'solle ans Lebensmittel festznsehen, durch die jedes Kilogramm Salami um 5000 Krone» nnd jedes Kilogramm Salzheringe am 0500 Kronen verteuert wird,'beweist so recht, >vie. die christliche Regierung die 'lrhte Krone ans den Taschen des armen Mannes heranshvlt. Die Folge» dieser ivnnderbaren „Saiciernng' zei gen sich daher bereits jetzt ans

für die zunehmende Unsicherheit der Existenz. In den Versahämtern sind die Tarlehensgeschäste seit Jänner im ständigen Amvachsen begrisfen, denn es gibt Fami lien/ die den lehten Hausrat versehen, »veil ihnen der Saniernngsplan des jrommen Prälaten keinen anderen Ansiveg gelassen hat. Es ist natürlich, die reinste Fri volität,' wenn die Regierung alle diese traurigen Zeichen der Zeit als unvermeidliche Schmerzen eines Gesnn- s dnngsprozesses nnd als eine Art Sanierungskrise hin- znstellen versucht

Regierung gegen den Plan Branrings, des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Schwedens, den Streit »in die Ruhr dem Völkerbund vorznlegen, Einspruch erhob und ihn vereitelte, antworteten die französischen 'Sozialisten da mit, daß sie sich über die Köpfe der französischen Negie rung hinweg an den Völkerbnndsrat wendeten und ihn aufforderten, den ganzen Streit um die Reparationen an sich zn ziehen. Aber so entschieden die Oppositionellen unserer französischen Genossen gegen das Rnhrverbrechen

Trümmerchauseii. Immer noch ist Paris voll von Zeh'n- tausenden, die im Kriege all jhr Hab und Gut verloren haben. Darum jst in Frankreich der Hast gegen Deutsch land noch immer' so stark. Darum findet noch! immer jede Mion der französischen Regierung, die Deutschen zu zwingen, die Billigung der grasten Mehrheit in Frank reich. Die Zerstörnngen ans dem Kriegsschauplatz, die beispiellosen Verbrechen der Kriegführung Lndendorsfs, sie rächeir sich jetzt am deutschen Volke in der Kraft des französischen

und eventuell auch die Msschceibnng von Neuwahlen notwendig sein. Die Junker werben frech! , Berlin,- 22. Juli. Im a'usivartigcnMtsschnß des Reichstages wurde gestern die Negierung Von den Rechts parteien scharf 'angegriffen, weil 'sich yerausstellte, daß dre Verhandlungen mit denk 'Garantiekomitce ohne Be fragung des Reichstages vollständig abgeschlossen wor- dcn sind. Der' Reichskanzler selbst.und die' Sozialisten verteidigen die Regierung. Die' Rechtsparteien 'stellten den Antrag auf die Vertrauensfrage