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Volksrecht
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Seite 2 von 8
Datum: 15.10.1922
Umfang: 8
. Am Montag ivnrde der stenographische Bericht über die Anssprache veröffentlicht, die am 21 . September von einer uns dreißig Mitgliedern bestehenden Mord- mrng des Gencralrates des Gewerkschaftsi kon g r e s s es mit Lloyd George und anderen Mit gliedern der Regierung über, die Orientpositik der Re- gierung abgehalten ivordon ivar. Tie Aussprache zwischen Lloyd George und den Vertreteril der Arbeiterpartei, bei dereil Schluß der Arbeiterführer Thoiilas dem Pre mierminister das Zeugiris ausstellte

, er habe klar zu erkennen gegeben, daß er wirklich nur die Politik der britischen Arbeiterschaft erfülle, und die Politik Lloyd Georges „unsere gemeinsame Politik' 'nannte, beginnt mit den Ausführungen der Arbeiterführer William Ben Tillet, Miß Bonfield und Thomas, worin sie den Stand punkt der britischen Arbeiterschaft in der Frage kriege rischer Möglichkeiten im nahen Osten, darlegen. Ben Tillet erklärte n. a., die britische Arbeiter schaft trete eilt für die Freiheit der Meerengen n!nd die Freiheit

sie, daß es ein Bund der Völker sei, das ist aller Völker. - Hier warf Lloyd George ein: Das heißt, wenn sie (Dentschland und Rußland) ihm beitreten wollen,; bisher habeil sie es beide abgelehilt, beizntreten. Aus die Erklärung des Arbeiterführers Thomas, daß, lucit'u man, Vo'oiS' Deutschland betreffe, sich die Tatsachen Ver gegenwärtige, die Frage, ob Dentschland den Beitritt ab gelehnt habe, ciir anderes Gesicht annehme, erwiderte Lloyd Geid'r ge: TiedDeutschen wissen! sehr gut, daß, wenn sie um Aufnahme

nachsuchteir, wir sie unter stützen würden. Wir werden ihnen UikterstützMg gewäh ren nicht wrr in dem Sinne, daß sie Mitglieder des Bundes werden, foitbcm daß sie auch in semeitt-. Rate sitzen sollen. Was Rußland betrifft, so weiß ich, was Herr Tschitscherin über den VölkerVnnd denkt. Thomas -antwortete hierauf, cs sei mcyt aus reichend, weiln er (Lloyd George) im Unterhause, wo er Fir sich selbst spreche, etwas erkläre.und es dann! du ich Poincarü oder eilten anderen' verwerten lasse. Als Lloyd George

erklärte, er . würde auch Amerika in beit Völkerbund einschließeu wollen, erwiderte Thomas: Auch tute glauben, daß Amerika, nachdem es zu dein' Versailler Vertrag und feinen Schwierigkeiten, bei ge tragen hat, kein Recht hat, von seinen Berpfsichtnngen! ivcgziilaufen. - In seinen Antworten ans die Darleg ungen der Arbeiterführer betonte Lloyd George immer wieder, daß die Regierung keine Politik des Krieges ver folge. Wenn sie energische Maßnahmen getvoffeir habe, so sei es geschehen, weil sie fest

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Volksrecht
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Seite 2 von 4
Datum: 26.04.1922
Umfang: 4
Gerte 2 Lloyd George empfing uns in demselben Saale, in welchem die Eröffnungssitzung stattfand.. Es waren nicht nur Journalisten anwesend. - Die Nachricht, daß Lloyd George sprechen würde/ hatte zahlreiche Zuhörer aus verschiedenen Kreisen angelockt. Jede Delegation Hatte — so nebenbei — einige ihrer Getreuen entsendet, Lloyd George erschien heute ernst, gesammelt. Er sprach leise und etwas eintönig. Die heitere Beweglich keit und. konzentrierte Kraft, die ihn bei der Eröffnungs sitzung

zu ^seinem Erfolg verhatf, schien verschwunden. Nur in den Einleitungsworten streute er geschickt einige geistreiche Bosheiten aus, die Heiterkeit, und Beifall anslösten. Lloyd George sagte, er freue sich stets Vertreter der Presse bei sich zu sehen, wenngleich er immer ein wenig befangen sei, 'wenn er vor einem größeren Kreis voir Journalisten spräche. Aber besser als sein Vortrag wir ken könnte, wäre tß, wenn man an ihn Fragen stellen würde, die er beantworten wolle. „Das', sagte Lloyd George, „tvird

das beste Mittel sein, um Klärung in die dunklen Angelegenheiten, dieser Tage zu bringen. — Was soll ich Ihnen über den Geueralpunkt sagen? — Gott ist im Himmel und die .Konferenz ist in Geirna. Sie, ineine Herren, sind ja viel besser informiert wie ich. (Große Heiterkeit.) Wenn ich.wissen ivill, >vas ans der Konferenz vorgeht, lese ich die Zeitungen. (Er neute'Heiterkeit,) Alis diesen habe ich auch einige Sachen erfahren, über die ich f>icr sprechen will.' Lloyd George fuhr, nachdem er einen kteiilen

allein die Konfereuz von Genua Europa den Frieden und die Wiederherstellung nor maler Verhältnisse bringen lvird. — So, und nun, meine Herren, stellen Sie au mich Fragen, nur bitte ich Sie, mir diese Fragen schriftleich zu überreichen. Die erste Frage stellte ein Genueser Journalist: „Weshalb erklärt Rathenau, Lloyd George habe von dem Mkommen von Rapallo gewußt?'- Lloyd George antwortete mit Schärfe und Be- stiimntheit: „Ich köimte es Ihnen mit dem besten Willen nicht sageic; ich weiß

auch nicht, >vie Rathenau dazu kommt. Ich habe gestern sowohl ihn,. >vie Wirth bei nrir gesprochen und sie haben mir gegenüber eine ähn liche Bemerkung nicht gemacht. Wenn sie es getan hätten, so hätte ich ihnen sagen müssen, daß ihre Ansicht absolut falsch sei! Ich spreche es aber jetzt mit aller Deutlichkeit aus.' Dann sagte Lloyd George weiter: „Deutschland akzeptiert den Ausschluß von den Koinmissionssitzllngen, welche die russische Frage betreffen. Deshalb halte ich iveitere Erörterungen über beit deutsch

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Volksrecht
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Seite 1 von 4
Datum: 09.03.1921
Umfang: 4
wöchentlich ' Redaktion und Administration: Bozen, Gilmfiraste IS (GewerkschafishauS). — Telephon Nr. 399. I und zwar am Dienstag, Donnerstag und Samstag mit dem Dalum des öiirauffolgendsn Tages. r > Die forftaufcnbe Annahme des Blattes gilt dis Abonnements-Verpflichtung. > Ar. 28 Bozens Mittwoch- den 9. März 1921 2; Jahrgang rmh*m : Das Ultimatum der Herr Lloyd George hat eine wunderschöne Rede gehalten. Gr erklärte, .ein unzufriedenes, versklavtes Deutschland wäre eine ständige Bedrohung

nicht an, dann beginnt jenes SpielHer „Sanktionen', das das deutsche Volk durch die Zerstörung seiner Volks wirtschaft, durch den Hunger in seinen Städten und die .Arbeitslosigkeit seiner Arbeitermassen zur Kapitulation zwingen soll. Herr Lloyd George trieft von Moral. Deutschland hat gesündigt, Deutschland muss seine Sünden sühnen. Dass die Erfüllung dieser sittlichen Forderung dem Finanz kapital von Paris und London den Anspruch auf die Milliarden gibt/ die aus den Knochen des verelendeten deutschen Arbeiters

herausgepresst werden sollen, ist nur eine unbeträchtliche Begleiterscheinung der Wiederher stellung der verletzten sittlichen Weltordnung. Haben nicht deutsche Heere Frankreichs Städte und Dörfer zerstört? Oft es also nicht gerecht, dass deutsche Arbeit die verheerten Provinzen wieder aufbaut?. Ganz gewiss. Nur ver schweigt Herr Lloyd George'die Kleinigkeit, dass von den 226 Milliarden, die er fordert, höchstens ein Drittel erforderlich ist, die wirklichen Kriegsverwüstungen wieöer- , gützumachen; zwei

gelitten > haben I Herr Lloyd George ist sittlich entrüstet. Hat nicht Habsburgs Ultimatum an Serbien, Deutschlands Ultimatum an Russland und Frankreich die Welt in Flammen gesteckt? Gewiss. Eben deshalb erpresst jetzt die Entente mit ihrem Ultimatum die Früchte deutscher Arbeit! Hat nicht Deutsch land den belgischen Neutralitätsvertrag frevlerisch wie einen »Fetzen Papier' zerissen? Freilich. Eben darum behandelt jetzt die Entente den von ihr selbst diktierten Friedensvertrag als ■ einen' »Fetzen

Papier', indem - sie Forderungen weit über den Friedensvertrag hinaus stellt lunö ihre Erfüllung im vollen Widerspruch zum Friedens- Vertrag mit „Sanktionen' erpressen - will. Herr Lloyd George entrüstet sich über den schmählichen Gewaltfrieden, ' den die Ludendorff, Hoffmann, Kühlmann, Ezernin in der Stunde ihres Sieges Russland und Rumänien aufer legt haben; aber er selbst übertrumpft selbst Brest-Litowsk und Bukarest durch noch schmählicheren, noch brutaleren Missbrauch des Sieges

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Volksrecht
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Seite 1 von 4
Datum: 09.05.1923
Umfang: 4
nicht eingeheit konnte. Heute handle es sich nicht darum, Tentschland Ratschläge zu erteilen oder Aufträge zu geben, sondern nur um die Antivort Frankreichs nnd Belgiens ans die Argnmente des Reichslänzlrrs Enno. Tie alliierten Regierungen konnten ans die deutschen Vorwürfe hin nicht schiveigen. Es sei allein Sache dieser beiden Re gierungen, ihre Politik zu rechtfertigen. Cloyd 6eotge gegen Sen Sozialismus. Lloyd George ruft feine Landsleute zu einem .Sf r e n z z n g gegen di e ’i vzia

I i st i s ch e G e f a h r ans. Er sprach in Aianchester i» einer' Versammlung nnd sehte.auseinander, daß die größte Gefahr, die dev Freiheit drohe, nicht der Faseismns, nicht die neuen l Kriege, die von den Lloyd Georges aller Länder vor bereitet iverden, sondern der Tozialismns sei. Und Lloyd George ist nur ans dem Grunde ein Feind des Sozialisnins, iveil der Sozialisnuis der Feind der Frei heit ist: Freiheit geht aber Lloyd George über alles, oie er in vem gewaiugen >npiiniijetiu;e>> cniiui: un geübt hat nnd vielleicht

»och einmal an sich zu reißen, hofft. Lloyd George warnt seine englischen. Mitbürger vor dem Sozialismus: aber er liebt keine Abstraktionen, sonder». Tatsachen nnd auschanliche Beispiele. Er meint, ivenn die Welt erfahren ivvlle, ivelche Zukunft ihr bevor stehe, ivenn sie dem Sozialisnuis verfallen sollte, dann möge sie sich die Lage Rußlands nnd den. Zustand der Welt wahrend des Krieges vergegenwärtigen. Dieser Hiniveis auf Soivjelr'nßland ist ein alter Ladenhüter, den sich ein Mensch

, der sich so gut aufs Blasen ver steht wie Lloyd George, eigentlich schon nicht leisteit sollte. Es weiß ja heute schon jedermann, daß in. Rußland nicht eine sozialistische, sondern eine s r ü h- kapitglistische Gesellschaft ansgebant ivird. Aber daß der Krieg die Veeivirklichnng des sozialistischen Ideals ivar, auf diese Erfindung sollte sich der gewesene britische Ministerpräsident ein P,ilen.t geben lassen. Er meint es damit ganz ernst und er hat zur Ueberzengung seiner verblüfften nnd geblufften Zuhörer

noch angeführt, daß er, als er Im großen Krieg Munitionsminister war, einer sozialistischen' Produktionsivetse Vorstand. Nachdem Lloyd George zur Verivnstnng der Welt einen guten Teil beigetragen hat, erklärt er, daß sich nicht der nach Oelseldern, Flottenstützpunkten, Kolonien. Kriegsgewin- nen lüsterne Kapitalisnins int Kriege geoffenbart hat, sondern der Sozialismus! Weil der Sozialismns eine vernünftige und geregelte Wirtschaft anfbanen ivill, iveil er Tiszipliit fordert und die proletarische Ai acht

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Volksrecht
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Seite 1 von 4
Datum: 25.10.1922
Umfang: 4
deutschen Ar beiters Lohndrnck und Arbeitslosigkeit in aller Welt zur iineiitrinnbareil Folge hat. Tenn es ist ein neuer Triumph des Imperialismus, der diesen Sturz der deutscheil Mark hervorrnft. Lloyd George ist gefallen. So zwieschlächtig seine ganze Politik und so erbärmlich schwach und inkouscgnent sein Wider stand gegen die Exzesse des französischen Imperialismus war, cs war doch immerhin noch ein Widerstand. Nach seinem Sturze, einer konservativen Regierung in Eng land gegenüber, glaubt

Poiuearü haben ganz reckst- Tenn was sie dem Deutschen Reiche aufzwingcn wollen, cs ist haargenau dasselbe, was Bundeskanzler Dr. Seipel i ails Genf für Oesterreich mitgebrackst hat! Tas Beispiel i voll Genf hat furchtbar schnell Nachahmung gefunden. j Teuerung zu beraten. In Betracht kommt hauptsächlich schanlichcn Beredsamkeit Lloyd Georges, dieses größten eine Verschärfung der Devisenordnung, vielleicht gar eine Temagogcn unter den Staatsmännern. ; Beschlagnahme derselben. In sozialdemokratischen

Krei- Lloyd George kam aus dem radikalen Lager und der scn wird erklärt, daß die Partei nicht mehr länger die Kampf gegen die Wacht der Lords brachte ihn in die Verantwortung an der Regierung tragen könne, wenn Höhe. Seine Reden aus dieser Zeit, in der er das Veto-, nickst energische Maßnahmen zur Stützung der Mark ge- reckst der Lords• abschaffte, das Budgetreckst des Unter- troffcn werden und der Preislvncher nicht mit allen, Hauses verteidigte und die Altersversicherung der Ar beiter einführte

und damit in Großbritannien bcu staat lichen Arbeiterschutz erst schuf, sie lesen sich heute tvie j die Reden eines Vcrsammlnngsrcdners der Arbeiterpartei, i Er hat sich aus dem freihändlerischen, arbeiterfreundlichen, ! pazifistischen bürgerlichen Radikalen von ehemals nun Mitteln bekämpft lvird. Der UmclMimg in knglana. britische politische Leben. Alle stillen Gegnerschaften gegen die inncre lind gegen die auswärtige Politik des bri- tischen Kabinetts, lvas ja Lloyd Georges Rcgieriulg iroch nüren Imperialismus

„entlvickelt'. Er hätte nach deiii Siege der Enteilte alle Trümpfe in der Hand, er hätte mit Wilsons Hilfe Europa einem demokratischen Zeit- innner war, wurden lebeudigj unb als Ergebnis 'dieses ^ entgegeilfichren könne,l, aber fiir ihu wareu die von so viele,r Seite,r ko„l,ueude,r Angriffes fjnt die Re- S«tc«|fc,i der Erdolkouige und d,e nckitarlsche Beh r- gierung Lloyd George demissioniert und wird die Führung M>mg der Meerenge, wichtiger afe, bic bcntoF g Lr. r„„fr,',7 «7c, 7 Entwicklung

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Volksrecht
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Seite 2 von 8
Datum: 24.09.1922
Umfang: 8
fühlt, die Teilnahme an einer Aktion gegen die Türkei, die doch auch eine Aktion für Griechenland tväre, zu ertvarten, nruß geradezu als eine Naivität bezeichnet werden; Italien tut ittcht nur nicht uttt, sondert! hat seine Truppen aus der neutraleil Zone schon zurück gezogen, um nur ja jede Berührung mit den Türken zu vermeiden. 'Dasselbe ist auch , der Fall mit Frankreich, das'- mit der Angora-Regierung geradezu verbündet ist; im übrigen auch wohl das Bedürfnis haben tvird, Lloyd George

, wem: Thrazien samt^Adria- nopel an die Türkei fiele. Vielleicht, daß Rumänien beit englischen Standpunkt teilt; aber.zu einem uttlitärischen Einschreiten tvird es nicht laugen. Aber auch' in den Dominions findet die englische. Einladung nur kühle Aufnahme, die Lloyd George damit nicht wettmachen tvird, daß er den Premiuiekmiuister von Australien und Neuseeland über ihre Antwort die „größte Genugtuung' ausgedrückt hat; daß er meint, das britische Reich könne nicht zugebeu, „daß die Ergebnisse

energischer Elttsprüch gegen dett Be schluß der Regiertmg, Truppen nach Kaitstanttuopel zn entsenden, erhoben wird. Wir verpflichten uns, heißt es in der Entschließung, .daß, soweit wir in Betrachl komUten, nicht ciu. Manu und nicht ein' Schiff oder Muuittou zur Unterstützung des Krieges Cugland ver lassen werden... Die TürkeuPolitik Lloyd Ge orges ist eben ans der ganzen Linie bankerott ge- tuotetu ' Sie ist ohne Zweifel die größte Dimttnhpit, die Lloyd George begehen konnte. Schott daß sich die eng

hat.zunächst mit dem entschie densten Widerstand der englischen Arbeiterschaft zu rech-, neu. Am Tlonnerstag haben, die Vertreter oer Getverk- schaften und der Partei bei Lloyd George vorgesprochen und erklärt, daß sie einer Kriegsaktion absoluten Wider stand entgegensetzen würden. Ter Premierminister be tonte, daß di« Rcgierttng mit ihrer festen Haltung nur die Anfvechterhaltnug des Friedens austrebe. Das gleiche haben auch 1914 alle.Regierungen erklärt. Aber auch das Bürgertum ist durchaus

nicht be geistert voit der neuen Wendung der Orientdktlge. So ver öffentlichten die „Times' einen Artikel des frützerett Außenministers Lord Grey, der sich mit der Polittk Lloyd Georges in der Orietltfrage - befaßt. Lord ^ Grey verurteilt entschieden, daß Lloyd George allein in der Frage Vorgehen will. Ohne ein Einverständttts der an deren Miierlen sei eine Regelung der Frage nicht mehr möglich. Wentt diese Politik noch -weiter geführt tverde, so sei dies nicht nur für die Entente, sondern'auch für England

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Volksrecht
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Seite 2 von 8
Datum: 23.04.1922
Umfang: 8
aller Länder verfluchten blnligen Roten ?lrmee forderte als Erster die Abrüstung! Und cs war Frankreich, lvar Herr Barthon. der sofort hochsvra'ng mtb'beit Antrag, der den Frieden der Welt-wollte, be kämpfte. Und cs war sein Alliierter, Lloyd George, che \! ihm zu Hilfe kam' mit der Versicherung, daß ans der Konferenz von Ahrlistnn'g nicht die Rede sein- iverde. Soivjetrnßland, das verhöhnte kommunistische Reich der Bauern, und Arbeiter, bot die .Hand znm Frieden, zur Vernichtung der Waffen die Vertreter

. * * * Zum Abschluß des deutsch russischen Svnderverlrages. ^ (Bon unserem Korrespondenten.) Genua, 19. April. Der Beginn der zweiteii' Konfcrenzwoche setzte mit einer nicht minder kräftigen Sensation ein wie die erste. Der Abschluß eines deutsch-russischen Vertrages schlug hier >vie eine Bombe eül und es besteht noch heute die ernsteste Gefahr, daß das „schiverbeladen'e. Konferenz- schiff' -- um iin Bilde Lloyd-Georges zu bleiben bei diesem böigen regnerischen Osterwetter an irgendeiner Klippe stranden

kann'.' Es cherrscht hoher- politischer Seegang. . . ' ,.Ein intc hrliches Manöver der Deutschen', mit diesem kräftige» Worte lstzeichnete heute der Se kretär Lloyd Georges einem Kreise Jonrilalistcii gegen über die Handlungsweise der Deutschen und die Lloyd George nahesteheilde Presse sandte gestern zieinlich schwarzgefärbte Telegramme nach London, 'in -welchem sie .in /der .Haltung der Franzosen die unbekannte Ge fahr von morgen. erblickt. ' Er bemerkte, daß Lloyd George ebenso überrascht, von diesem Ereignis

lvar. Das sehr beachtete »nd weitverbreitete sozialistische Genueser Aiorgenblatt „I,l Lavoro' setzt ironisch hin zu: ..Mit- dem ausfälligsten Eifer versucht der erste Mitarbeiter Lloyd Georges die. Franzosen und auch alle anderen — zu überzeugen, daß sie. die Engländer, nichts, gar'nichts, nein wirklich ganz und gar nichts von dem abgeschlossenen Vertrage wußten.» Dieser Feuer eifer, den Unwissenden zu spielen, ist ein bißchen aus fällig. Man könnte diese Versicherung akzeptieren

und dem englischen. Jnformationsd-ienst ein ..Ungenügend' erteilen, wenn demgegenüber nicht die Kleinigkeit fest- znstellen wäre, das; die Einberufung der Interalliierten (Italien, England, Frankreich, Belgien, Japan) gestern um 12 Uhr mittags nur den'Zweck. Haltes die durch den deutsch-russischen Vertrag neugefchaffene Situation einer Prüfung zn nnKrzieheii. Und Sie ivollen nichts gewußt haben, Herr Lloyd George! Aber, aber ...' Und'dann: derselbe .Herr Edward Grigg gab gestern abend zn, daß die-englische

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Volksrecht
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Seite 1 von 8
Datum: 12.03.1922
Umfang: 8
die Freiheit der Existenz »nd des KnlnpfeS gewährleistet, das Leben zu erlauben. Lee kranke Lloyd George .. M) wäre noch., verfrsthh ZvWlJ'englijcheir. .Prenrier- niinister Llo N d Ge a r g e den' stolitiscl-en,' Nekrolog zn schreiben, doch deuten- alle Zeichen darauf hin, das; .seine Tage gezählt sind. VielleichtJvird sein Kabinett »nd die'Koalition der Konservativen und Parlcunentslibeea- lrn, auf die eS sich anfbaut, bis zum Tage.der Neu wahlen Vorhalten, aber. Llohd (Keorge selbst wird troh

aller ihm zuteil werdenden Stnhnngsversnche kaum die Konferenz von Genna überleben, .vmt^ doch.seht schon einen „Er.hol»ilgsnrlanb' angetreten. vor wenigen Wochen wurde Lloyd George in begeiWjer Weise als glänzendcr^Staatsmann gefeiert, da cs^ihm gelungen war, die Rerständignng mit Irland, wenn' auch zn- gimsten Irlands, dnrchznfnhren. Ter friedliche.Abschlns; deS schier unlösbar scheinenden irischen Problems durch ein unleugbares Mast von Geschick schien das Prestige Lloyd Georges dauernd zu erhöhe

» und- seine Stellung ans unabsehbare Zeit hinaus zn festigen. Tie Nach richten darüber, das; seine Stellung aufs schiverste er schüttert ist, scheinen daher auf den ersten Blick nber- raschend »nd doch reicht der Ursprung der Krise, die ihn nnii zn verschlingen droht, schon längere Zeit zu rück. Es iiitb gleichermaßen- innere wie änstere Schwie rigkeiten, die mit unfehlbarer Sicherheit das Ende seiner Negierung bereiten helfen. Im Grunde genommen geht Lloyd George an den' Folgen de-s Iinperlalismns zu grunde

diesen . Wahlen wegen der infolge der. Krise radikatisierteil Ar- beitcrschäst bangend entgegen, Wie die jüngst vorgenom menen Nachlvahlen znm Uuterhaiise' zeigen-: mil Recht. Alle diese Wahlen brachten .den' in der Koalition ver tretenen Parteien schivere iLiederlagen, während die Un abhängige 'Arbeiterpartei nnd die linksstehenden -libera len überall Erfolge davontrugen. Tie. Wahlen gaben ein Bild der Stiitnnung im Lande, die sich völlig von -der Richtung der Politik Lloyd Georges.abgewendek hak, ein Bild

, das im Kleinen den voraussichtlichen Llnsfall der ParlainentSwahl-m veranschaulicht.^ Die Bemühn»- geist' der Wählerschaft- die schrecklichen Folgen eines' Sieges der Arbeiterpartei in gruseliger Weise vor Augen zn führen, blieben erfolglos und der den Wählern vor gehaltene Popanz ivird voranssickstlich bei den allge meinen Wahlen die erhoffte Wirkung versagen. Iw der Tat hat das Sinken des Sternes der Lloyd George- Koalitioi: seine ausgiebige Begründung, denn -von ihrer ebenso schmailkcndcn wie fehlerhaften

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Seite 4 von 4
Datum: 17.05.1922
Umfang: 4
. Als Hehler wurden der Eisengießer Karl Stock und der Tnchhändler' Hans Dngaczik ermittelt. Bei den Tätern und ihren Angehörigen sowie bei den Hehlern wurden gestohlene Waren im' Werte htm meh reren Millionen Kronen beschlagnahmt. Wie die österreichische chr istli ch soz i n le Re gier ii» g e i n g e s ch ü tz t w i r d. In der bürgerlichen Presse zirkuliert nachstehende ivitzig sein 'sollende Er zählung: „Dieser Tage gingen Lloyd George »nd der französische Ministerpräsident -Barthon

, aber sie bringt das Deutsche Reich nicht um. Wir müssen etwas anderes ersinnen, so kommen wir nicht weiter.' Lloyd George erwiderte.:' „Ich . weiß mir auch keinen Rat, doch halt, da sehe ich gerade einen pol nischen Inden Vorbeigehen. Ich habe immer gehört,, daß die polnischen Juden sehr gescheite Einfälle haben. Viel leicht kann uns dieser einfache Mann aus dem Volke einen Rat erteilen, den sich unsere Tiploinatcnweisheit gar nicht träumen läßt.' Lloyd George ries dem Manne zn: „Guter Freund, kommen

Sie nähey!' Ucberrascht folgte der Jude der Aufforderung und trat ehrerbietig auf den. Premier», inistcr zu. „Lieber Freund,' meinte Lloyd Ge orge, „ich habe gehört, daß Ihre Leute manchmal ganz gute ..Ideen haben.. Geben Sic auch mir einen Rat. Könnten Sic uns' nicht sagen, wie wir - das Deutsche Reich ganz zilgrilnderichteil kvliiltcn?' Der Angespmchcue war ganz fassungslos. „Mich, einen, armen Mann,' sagte er, fragen die zwei größten Staatsmänner der Entente um Rat? Sie müsscn das doch besser wissen

.' „Nein,' meinte -Lloyd George, .und Barthon lächelte. Es liegt nils^ viel daran, Ihre Meinung zu hören. Sagen Sie- freimütig Ihre Meinung, wie Deutschland vollkommen und für Jahrzehnte hinaus zugrunde gerichtet werden könnte.' Der Olefragte überlegte einen Moment, dann schlug er mit der Hand ans die Stirn und sagte: „Ich häb's. Könnte man nicht hie östr-reichische Regierung veranlassen, die Verwaltung in Deutschland zu> übernehmen'?' Lloyd- George blickte Barthon an mtb-j meinte: „Das- ist wirklich

, , vor Ablauf dieser Zeit kein. Mkominen mit den Russen zu schließen.'und auch keine Älbmachuugen von Untertanen niit Rußland anzyerkenneir noch zn unterstützen. Dvntsch- land Ivird zu die>er Konferenz nicht eingeladen, weil es ja |ciiic N Beziehungen zu Rußland iu dein Abkonunen j von Rapallo eindeutig geregelt hat. . : ( Genua, 16. Mai. Der Schtveizer Delegierte Motta erklärte, daß der in der heutigen Plenar- und Schluß sitzung zur Sprache kommende Burgfriedenspakt Lloyd > Georges sich auf die russischen

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Seite 1 von 8
Datum: 22.10.1922
Umfang: 8
, ist die tniterpol i t i sch e -. S i tuat i o.nt, wobei tzre bcvörfteheirden Neuwahlen inld die Haltung Lloyd' Georges im-Fälle.-- der Auflösung)-der liberal- koilservativen'iKoalitiou die: .Hauptrolle spielt.- ?' Den'-umnittelüarcn Anstoß zur gegcnMrti gen - Krisis Habens' dien Wer«vi ckl mng en i m näh e r e n -O fteja gegeben?' Es'bestanden -im lKabinott zweifellos, Meinuugs- eineäudere,!! diealle Mittelder'VerhandllMgerschijpseir wollte/ nM'.'eillest Krieg zn vermeiden...Das' Land geriet in:'eine'Ausre

^g//die- blirch den' alarmierenden Appell des Pr'emiermlmsters'än die- Kolonien, und die Erkennt nis des scharfen Gegensatzes, in den Man zu Frankreich! geraten' war,' erhöht wurde. Der kouscrvative Führer Bonar Law schrieb einen außerordentlich bedeutsamen, Brief' an die ',/Times', 'in-dem- er Poincarv vor dem v ölligeil i-Brnch! mit» -Eiigländ'. warnte;;;die GAoerkschafts- sühier-> hatten' eine' Unterredung-i Mit: Lloyd > .George,/ in derenVerlauf! - sie-Mscinandersetzten, daß, die - arbeitende Bevölkerung

Persönlichkeit ver- Wahleu im Dezember stattsinden werden, nnd zwar treten sein muß. • gleichviel/ ob -Lloyd George znrücktritt oder nicht. Nur - Paris, 20. Okt./ Der Rücktritt des Kabinettes herrscht ^Unklarheit- über -den Ansinarsch?der Parteien/Lloyd Göorge wird in Frankreich als ein Sieg der und über den Ansgang der Schlacht. Sicher ist das Politik Pioincar6s betrachtet. Wenn man mich Aüftauchm einer Zentrumspartei^ die eine Art von Ab-^ Bonar Law nicht gar gern an der Spitze der englischest

wehrorgauisation gegen die -Arbeiterbowogmlg' darstclten. Regierung, sieht, so einpsindct man doch Lloyd Georges würde. Das Ergebnis des Ringens ist jcdmfalls gänzlich unübersehbar. Einstweilen hoffen die Konservativen, die stärkste Fvaktion zu werden, aber die absolute Mehrheit ^ über 300 Sitze — scheint ihnen, selbst li-nerreichbar. Die-Aussichten-der Liberalen sind wmig günstig; die Arbeiterpartei, die hmte über 70 Mandate , ver fügt, wird, wie gesagt, sehr gut abschneiden, die Schät zungen bewegen

-. und- der Sozialismus in England vor d?r-Tür stünden. . , ’y, t' .j ■ ■ ; * ^ . Lloyd George demissionierk / .Vorgestern hatte die konservative Partei im Carlton Cülb zn' Londoit eine Berätung über das- fernere Ver halten der ^Koalition gegenüber imd besonders bei den töiNrnendm! Wahlen.!Das Resultat der Besprechlmg war folgende Resoluttön: - „Die '-gegcnwärttge VersamUlltMg von Mitgliederll der könforvattvon' Partei des Unter hauses ist der Allsicht, daß- die koirservative Partei, wenn, sie -airch bereit ist, nkit

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Seite 3 von 8
Datum: 22.05.1921
Umfang: 8
Slr. 60 ,.Do!ksrechl' Sette 3 erklärt sich zu einer Konferenz bereit, die öen Streitfall bereinigen soll; das Pariser Regierungsblatt antwortet sehr unhöflich, Herr Briand werde kaum das Bedürfnis haben, Herrn Lloyd George wiederzusehen. Nach der Latente cordialc, dem herzlichen Einvernehmen, sieht ä das nicht aus. In der Tat haben die Meinungsverschiedenheiten tiefe Ursachen. Lloyd George steht unter dem mächtigen Drucke der schweren industriellen Krise. Die englische In dustrie

auch sind,' so ist doch die Hoffnung der deutschen bürgerlichen Presse, der Streit werdezurAuflösung des Siegerbundes führen, sehr töricht uitd ihr Hübet über Lloyd Georges Rede zum mindesten voreilig. Wie die Dinge nun einma liegen, ist die Entente für England das einzige Mittel, Frankreich wenigstens einigermassen zu binden. Zerfiele das Bündnis, so könnte Frankreich, ohne England fragen zu müssen, erst recht tun, was der französischen Herren klaffe beliebt. Was könnte England dann noch tun, Frankreichs Gier Schranken zu setzen

? Es könnte hoch stens wirtschaftliche Zwangsmassregeln anwenöen; aber damit würde -es die Krise, an der die englische Industrie ungleich schwerer leidet als die französische, erst recht ver schärfen, sich selbst also am schwersten treffen. So hat England vorläufig am Fortbestand der Entente ein stär keres Interesse als Frankreich. Daher die Nachgiebigkeit Lloyd Georges auf allen Konfereiizen. Daher wird man auch diesmal nicht allzusehr auf Lloyd Georges Festig keit bauen dürfen. Und wird, ganz im Gegensatz

zur deutschen nationalistischen Presse, sehr wohl bezweifeln dürfen, '»b die Auflösung der Entente nicht erst recht alle Schranken, die dem französischen Imperialismus noch im Wege sind, nieöerreissen, die Lage Mitteleuropas noch verschlimmern würde. Die Spekulation auf den Zusammenbruch der Entente ist so wenig begründet wie alle Spekulationen des deutschen Nationalismus. Nicht Lloyd George, nicht die Londoner Eily wird das deutsche Volk vom Druck deö Entente-Imperialismus befreien. Nur der Aufstieg

der Arbeiterklasse zur Macht kann den westlichen Impe rialismus brechen. Wären heute die französischen Arbei ter auch nur so stark und kamffähig, wie es die englischen schon sind, dann spräche Herr Briand nicht anders als Herr Lloyd George'spricht.' Noch ist das französische Proletariat gespalten, geschwächt, ohnmächtig. Aber auch der Tag wird kommen, an dem die Entente des Prole tariats, dem Imperialismus der Entente das Ende setzt. Meine Politische Nachrichten. Anklagen gegen eine Millliirmission

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Volksrecht
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Seite 2 von 4
Datum: 19.04.1922
Umfang: 4
haben, aus die Kinder erzieherisch einzilivirkeu. Hier also er- ösfnet sich das eigeiUliche Gebiet der „Kiuderfrellude'- Arbeit, wenn sie eine sozialistische sein soll; sie kau» in nichts anderem bestehen als in der sozialistischen Er ziehung. ■ _ Genua-Konferenz. ■ .Einen besonderen Raum nimmt in den Kviumis- sioilsberatullgen die russische Frage ein: Tie betreffende Uiiterlommission ist. am Freitag, und Samstag in der Billa Lloyd Georges zusninmengetreteii. Tort haben Lloyd George, Barthou. Schanzcr und Juspar

andere R'ech- nung vorgelegt: die Russen verlangen'von den.Alliierten ' nicht lveniger als süllszig ^Milliarden Gold- eub e l, und zwar fünsunddrcißig Milliarden als Gut- machnng der Schäden, die die verschiedenen gegenrevv- lutionären Armeen in Rußland angerichtet haben, und fünfzehn Milliarden als Ersah für Beßarubiep. Das hat Lloyd George mit den schärfsten Worteil als un annehmbar erklärt, und die Konferenz ist nun an dem kritischen Punkt gelangt. Tschitscherin hat'sich mit einer . Verteidigung

des Friedens von Brest-Litowsk begnügt, den Lloyd George als Ve.rrat. bezeichnet hatte: Lit winow hat darauf zu erkennen gegebeij, daß die fünfzig Milliarden nicht das letzte Wort sind, daß dabei noch , gehandelt werden kann. Nun ivird den Russen Zeit zur „neuerlichen Ueberleguug' gelassen.; man will an scheinend erst erfahren, ob die. unerwartet große For derung Ernst oder ein Manöver ist; lieber die Aussichten der Verhandlungen betreffs der russsscheil'Frage meldet die Agentur Stesani: Obwohl Freitag

des Fascismus gegen'! dcr Sowjets. ^ie Zahllurgen, die Rußland trotz dreier Proletariat ist das Voähandenseilr einer großen. 'i)lrr-' Losmuna nocb rn lei ten batte, belanseir ltclv nur unae- , <...' - i Löschung noch zu leisteir hatte, belaufen, sich auf ringe führ 21 Milliarden Göldrnbel. Weiters verlautet, Lloyd George habe den.Plan, zahl von Flüchtlingen in den verschiedenen Städten Italiens. Die nieisteu dieser iinglücklichen Genossen. ... .., . ...... ... , .- . > mußten ihren - bisherigen

iver- i den, und wer es versucht, iir.seine Heimat zurückzukelchen, - ^ Wird mit'brutaler Gewalt daran gehindert. In den ge- : . , nannten Städten »lacht sich aber tätlich stärker die wirt- CXiUte?rt füt bl€ weftefte schustliche Krise bemerkbar, weshalb es immer schwerer .jv„ . rr^.t ^ wird, den slüchtigeu Genossen unter'die Arme zu greifeu, |p)UCf|C! zumal auch überall große Atvhlllingsuot herrscht. Der Bürgerkrieg in IrlanS. - Lloyd Georges iliegiernug macht die größten Au- strcngiingeu

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Volksrecht
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Seite 5 von 8
Datum: 14.08.1921
Umfang: 8
angegriffen wurde, jo datz. Feuer gegeben werden mutzte und infolgedessen 4 Tole und zahl reiche Verwundete ani Platze blieben. Ini Strasanstalls- gebäude haben die Arrestanten alle Einrichtungen in den Ärbeitssäleu zerstört. Komödie im Obersten Rat. Paris, 12. August. Die Konferenz scheint dem Abbruche nahe zu sein. Lloyd George erklärte, datz er wegen sehr schlechter Nachrichten aus Irland (Das ist der Vorwand für die Oessentllchkeil! Die Red.) spätestens heute obzureisen gezwungen sei. London

, 12.August. Die „Zentral News' meldet, datz Lloyd George und die englische Delegation am Freitag, vormittags nach London obreifen werde, da keine Einigung in der oberschlesischen Frage erzielt werden konnte. Paris, 13. Aug. Sofort nach der Eröffnung der gestrigen Sitzung des Obersten Rales' erklärte Lloyd George, datz England, Italien und Japan sich im Prinzipe damit einverstanden erklärten, daß die ober schlesische Frage dem Schiedsgerichte des Völkerbundes zugewiesen werde? wogegen Briand sowie

die Sachver ständigen und die verbündeten Konunissäre keine Ein wendung erhoben hätten. Lloyd George hob die Wich tigkeit dieses Ilebereinkommens hervor, eine andere Ent scheidung hätte angesichts der Anfregung in Oberschlesien zu Schwierigkeiten' führen können. Der Rat des Völker bundes sei in seiner Entscheidung unabhängig. Bis zu der Entscheidung können Trnppenverslärkungen nach Oberschlesien entsendet werden. Briand gab sein Ein verständnis damit kund. Bonomi gab die gleiche Er klärung ab. Bezüglich

werden» sollen, aber auch Japan' füge' sich der Entscheidung des Zöllrer- bundes. Der amerikanische Delegierte, K a r v e ysagte, es handle sich nur um eine europäische Frage, daher die Vereinigten Staaten, die nicht Mitglieder 'des Völker bundes seien, nicht eingreisen. Briand beantragte, das; die UeberweisunH der Entscheidung ay den Völkerbund von Juristen redigiert werde und daß Deutschland und Polen ausgesordert werden, inzwischen Ruhe zu halten. . Lloyd G e o r g e bezweifelte zwar die Möglichkeit

von Unruhen, ist aber mit der Aufforderung einverstanden. Briand drückte seine Befriedigung darüber aus, datz die Eintracht unter den Verbündeten aufrecht erhalten bleibe, wvinit auch Lloyd George sich zufrieden er klärte. ; Eine tschechische Regierungskrise? Prag, 12. Aug. Die letzten Vorfälle in Aussig und die damit zusammenhängende parlamentarische Obstruk tion des Deutschen Verbandes haben die Stellung des tschechoslowakischen Beamtenkabinettes Cerny so er schüttert, datz die Presse bereits

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Volksrecht
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Seite 4 von 12
Datum: 16.04.1922
Umfang: 12
Genua! .21 Jahre sind es her, alT ich dich zum erstenmale, 1.0 Jahre seit ich dich znm letztenmale sah.' Schöner bist du geworden, siouen Innse.il - die Züge ab. Hier eine Menschjeninsel. Tie japanische Delegation und die Spanier werden durch Eiupfangsmissionc'u begrüßt. Plötzlich drängt alles nach einem anderen Teile des großeil Bahnhofes, drüben, wo die Züge aus Ventimiglia uitb Nizza einlaufen. Kinooperateure kurbeln im Schibeiße ihres 'Angesichtes. Lloyd George kommt eben an. Ich bringe

mein Gepäck unter, dann lasse ich mich von der Meu'schenivelle zum Ausgang tragen. Christoph Kolumbus blickt in steinerner Ruhe verwundert auf seine Genueser »herunter,, auf die Armee von Photographen, von denen einige versuchen, den' Globus, ans den er mit würdiger Forschermiene zeigt, respektlos zu er klettern. Und . nun erscheint. Lloyd George, ruhig, beherrscht, ein unmcrkliches.Lächeln um den ausdrucksvollen Mund, als das erste schüchterne Beifallsgcknatter ertönt. Bln- mcuspenden werden seiner'Frau

', höchste.gestiegen. Ministerpräsident Facta und die Mi nister. Rvssi und Schanzer nehmen ihre. Plätze » ein; lebhafte Bewegung entsteht als Llvhd Gcor»ze eintritt. Ihm folgt der Erzbischof,von Genua, Msgre. Signori. Als Lloyd George seinen Platz einuimmt, begrüßt ihn lebhafter Applaus; er sieht frisch, sicher und Zuversicht-, lief) aus. Das kleine Häuflein der Oesterreicher unter Schobers Führung begibt sich auf seine Plätze, ebenso die Ungarn. Es erscheinen Dänemark, Schweden und die Schweiz; Japan mit fünf

Delegierten und. acht Sekre tären. Als die deutschen Delegierten, Dr. Wirth und Rathenau, eintrete», entsteht Bewegung,' Wirth sieht ernst nus; .mit korrekter Verbeugung.nimmt er seinen Platz ein. Barthon streicht sichtlich nervös seinen Bart und begrüßt Facta .und Lloyd George. Die Dele gation der kleinen Entente hat in der Nähe der Oester reicher und Ungarn.Platz genommen, als — wie man annimmt absichtlich —, im letzten Mouient. die Russen cintreten. Allgemeines Murmeln geht durch den Saal

dieses furchtbaren Krieges größte' Völkerln-gegmmw^ N'd. Nach einein Begriisningstelegraunic des Königs '' . < «.. . . ...... vimt CefnftiMt (tbft nv otHMt SHrtn-f $T5nnii*itri-»S hnr. hi*r von Italien liest er einen Brief Poincaräs vor, der bedauert/durch Amtsgeschäste'in Paris festgehalt'en zu sein. Der Brief schließt mit Wünschen für eine bessere Zukunft und fruchtbare Friedensarbeit. (Beifall.) Mail sicht auch Wirth applaudieren. Tschitschcrin sitzt un beweglich La. , . anil erteilt er das Wort Lloyd Geo

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Volksrecht
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Seite 8 von 12
Datum: 30.04.1922
Umfang: 12
werden müssen und von dem! .Programm der Kottferenz gestrichen werdeit tyußten. Deutschlaud und Rußland liegen im Todeskainpf gegenüber dem übrigen Europa und Unhctlsahueit erfüllt die-Lust, Rnß- lattd und Deutschland, ^ zwei grbße Nationen, die zwei Drittel.Europas aüstnachen ----lasset es mich frei sagen, bemerkt Lloyd George — in Fesseln zu schlagen, ist unmöglich, ist eine Narretei, eilt Unsinn. Wir müssen zn einent Uebcreinkommen gelattgen, in. das auch diese beiden Staaten ' inbegriffen

zu Unterdrücknitgon und Ungerechtigkeiten musitützeit, so ist die Rache unvermeidlich.. Wir müssen uns gegenseitig Gc- vechtigkeit widerfahren lassen, und-nus in tmseremSie- gestriuinph wohl koittrolliecen, sonst wird Europa bald wieder eine Schlachtbank. Ich sehe ain Horizont Eu ropas drohende Wolken auftaucheti und es ist bedatter- lich, daß-matt vom Egoismus noch immer- nicht abkassen kann. Ich wollte, die Konferenz von Genua brächte nlts einen wahren Friedensvertrag. Lloyd George bedauert es im weitereit

Verlauf der Rede, daß Amerika iticht zur Kottferenz erschien. Jettes Amerika, das kaltblütig, frei und unabhäugig seine Meiiumg hätte - Ageu köttneü und sicher zur .Versöhnung viel hätte tun können. Weiter bittct-der Redner die Joiiritalisten? au dem Werke des Gelingens der Konfereitz mitzuarbeiten., Besserung -er Lage in Genua. Genua, 29. April. Die Pleitarsitzung der Kou- ereuz, die auf Montag attgesetzt war, wttrde auf Vor schlag der eiiglischcit Delegatton verschoben. Genna, 29. April. Lloyd

hat hier eine Kottferenz ftaügefitubeu,. au welcher der Unterrichtsminister, der Justiztninister, der Generalzivilkomntissär Credaro und der Leiter des Zentralamtes der netten Provinzen, Sa- lata, teilgettonrmen' haben ttnd hie sich auchchließltch' mitt der Lösung der Südttroler Schulfrage beschäftigt hat.. Lloy- George: Momentan sin- wir -ie herrschenden-aber.. .? .Genna, 28. Llpril. Gestern abends hielt Lloyd George vor englischen und amerikanischen Journalisten in/der Olympia eine längere Rede. Int ersten Teile

dcrselbeit bemerkte Lloyd -George, daß kein Grund vor- handeu sei, an. dem Erfolg der Konferenz zu zwei feln, nachdem 'sie nicht Dt 14 Tagen die Lösung der durch welches den Japanern , volle politische Freiheit iit verschiedenen Fragen gebracht habe. Die Konferenz von Nvrdchina nnd-Frankreich' in Südchin.a zugeftan- Washington habe doch auch Monate gedauert und nie- den wird. . G eit u a, 29.' April..- Bon gutinformierter franzö- zösischer Seite tvird hier erklärt, daß sich Bartholt des halb

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Seite 1 von 4
Datum: 10.05.1922
Umfang: 4
8§n«a. von Ccopold Cbu.tncr. ©cititrt, 6. Mai. Tie Konferenz von Genna gleicht einem Kranken, der nicht leben nnd nicht sterben kann. Tie „zärtlichen Verwandten' find an feinem Schmerzenslager versam melt. Sie haben seinen stündlichen Tod seit Wochen vor- allsgesagt. . . Aber er tut ihnen den Gefallen nicht. Seine Konstitution erlveist sich stärker, als iiian glaubte, nnd die bernhigenden Kampfereiiispritzungen des Kreis arztes von Europa, Lloyd George, tun das klebrige. An allerlei Ilcberrafchiliigen

niedliches Spiel unserer Kindheit tailcht ans: „Vater, Vater, leih' mir die Schcer!' Zum erstenmal wird der „Onkel Doktor' Lloyd Ge orge ernstlich böse. Diesmal soll er mit der Abreise gedroht haben. Inzwischen haben die Franzosen eine neue Kontre- mine gelegt. Aber diesmal haben sie die Belgier vor- geschiüt. In der Kommissioil der Neuen Mächte zogen sich bei der Beratung über Artikel 7 (Znrückerstattnng des Privateigentnins) zicr allgemeinen Ueberraschnng die Bel gier plötzlich zurück. Belgien könne

einer solchen Ab machung, die seinen vitalsten Interessen widerspräche, nicht zustimmcn. Von Lloyd Georges strahlender Heiterkeit der Er öffnungstage ist nicht mehr viel übrig geblieben. Tie Franzosen operieren iricht ungeschickt. Ans der ernstlich drohenden Isolierung Frankreichs soll ivelligstens eine Isolierung Lloyd Georges werden. Aber Lloyd Georges dürfte sein bestes Pferd noch im Stall haben. Man kennt den zähen „Walliser' schlecht, wenn, man glaubt, daß er 'das Spiel verloren gibt. Sein Name, seine Achtung

. Das Ergebnis der. letzten BesPrechMgen scheint kein befriedigendes zu sein, denn nach einer Londoner Mel dung soll Lloyd George erklärt haben, er werde die französische nnd russische Regierung dafür ver antwortlich machen, daß durch ihre Schuld die Verhand lungen in Gelina zn nichts geführt haben und die Welt- lviederherstellung sticht gelungen sei. Kleine »olttyche Nachrichten. Parlamentsbcricht. In der 'Sonntag nach- ' mittags stattgefnndenen Sitzung der Kammer wurde nach Erledigung einiger Anfragen

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Volksrecht
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Seite 1 von 8
Datum: 03.04.1921
Umfang: 8
, der .Eity Temple in London; War mit Gläubigen' dicht gefüllt und aller Augen richteten sich äüf die Kanzel, /wo jetzt der Geistliche/ Gh'rwüröen Gampbel 'erschien,' an seiner Seite der allbekannts.^Gröste Mann' Enchanös,,Ll'ohd GWo/rg'e,- damals Finanz? minister / (Lbancellcir/ ok tile Kxedqüer)/' Bachbem - der Geistlich^ ein - kürzes ' Gebet, gesprochen, zog ew sich. zurück und Lloyd George trat an seine Stelle. / ?' . ' Gr sprach von' öer Not der Armen, von -der' mast losen. Ueppigkeit

?bin- -stolz,. dast diese Rede in meiner Kirche gehalten worden ist. Lch Höffe, dast. wir alle es. noch erleben, den Redner , als Minister präsidenten zu sehen.' Und nun erhob sich eine Frau und' fragte, ob. all das Elend,!-das -der:Minister geschil dert,-nicht-ein. Beweis dafür sei, dast die Regierung- sich in schlechten Händen befinde 9 — Lloyd George gab. jhr recht - und - sagte: »Ich werbe für. jedes Gesetz stimmen, das .den Frauen .ermöglicht, mitzüwirken an-der--Zer störung dieses infamen Systems

, sondern lieber an den Ehristus,' den die Sehnsucht im Herzen guter Menschen auferweckt.' Gr hatte sich nicht gescheut, Bernarö Shaw/ ein' andermal- sogar die Budhistin Annie Besant von seiner Kanzel sprechen^ zu lassen. ^.Campbell war ein Pionier auf dem weiten Wege, der die Menschheit führen soll zum grosten Ziele, öer Religion'der Liebe, der all umfassenden Liebe, die keine konfessionellen Schranken' mehr kennen wird. - . ‘ , Und ein solcher Bahnbrecher war auch Lloyd George auf anderem Gebiete

. Gr war es, der.ein neues England schuf, aus einem Lande, ig dem' der Grunürentner die Reichtümetz äufsog, ohne eine Hand zu rühren, ein Län der Arbeit machte. All die. Blutsauger des englischen Volkes .fanden in .ihm einen furchtbaren Gegner, , der in zahllosen Versammlungen für die Rechte des arbeitenden Volkes furchtlos eintrat und die Zuhörer mit sich f.ort rist. Lloyd George hatte einen Blick in das graue Elend geworfen, das neben dem immensen Reichtums nur um so entsetzlicher ihm entgegentrat. Er sah

jede Belastung der Nahrungsmittel des Volkes vermieden; äüch nicht den Geschäftsbetrieb wollte er fassen, sondern nur die Rente und -den Profit: Freilich wurde er Demagoge und Umstürzler ge scholten und in gehässigster Weise auch persönlich - ange griffen. Aber er blieb , seinen Gegnern dis Antwort' nicht, schuldig.. Lloyd George ist durchaus kein Feind.der bür gerlichen Gesellschaft, im Gegenteile, er will diese befestigen. - Aber nicht dadurch, dast . er unhaltbar gewordene Privi- . legien zu,verlängern

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Seite 4 von 4
Datum: 11.10.1922
Umfang: 4
hat, bralicht wohl'nicht erst dargetan zu werden. Ein Kilo Kartoffel kostet bereits 15 Mark, ein Zentner Kohle 900 Mark. Es versteht sich von selbst, daß unter diesen Umständen in den Ncichsctat für Reparations leistungen nichts mehr eingestellt werden kann. Ter „Vor wärts' fordert energische Maßnahmen gegen die Speku lation und die Verwendung des Goldbestandes der Neichs- bank für eine Stützungsaktion der Mark. Lloyd Georges letzte Tage. Lo ndio n, 9. Okt. Ter „Obferver' schreibt: „Die Koalitionsregierung

ist cirdgültig tot. Personen und System der Regierung müssen nach doit letzten Mißer folgen endgültig 'geändert werden. Tie Stellung des Premierministers ist. unhaltbar geworden. Wenn er noch irgendwie eine Autorität in England bchälton>odcr der Nation' noch nützlich sein will, sö »ruß sich Lloyd George so bald als möglich bereit erklären, stabzn- treten. Umso leichter wird es dann der Nation fein,; sich laus den gegenwärtigen Schwierigkeiten zu be freien'. Paris, 9. Okt. Der Chefredakteur des „Matiir

' greift in einem .außerordentlich heftigen Artikel Lloyd George an, den er als Kriegstreiber bezeichnet. Durch seine Schuld werde alle sechs Monate Europa erschüttert. Wie lange werde Europa noch beit größten Straud- räubcr, den die Geschichte kenne, am Steuerruder^ dulden. London, 10. Okt. Die Blätter fordern nachdrück- lichst den Rücktritt Lloyd Georges lind den Sturz der. Koalitionsregierung. Als Nachfolger Lloyd Georges wird fCham'berlain gcnaiuit. .Auch die nationale Arbeiter partei

, die in diesen Tageic zu einem Kongreß znsamineu- tritt, hat eine Resolntion vorbereitet, in der der Rück tritt der Regiercing gefordert wird. Gestern ist Lloyd George von scinein Landsitz znrückgekehrt. Er präsidierte einen Kabincttsrat, bei oent Lord CUrzbil 'über die Pariser Verhandlungen berichtete. Aus gutinformierter Quelle verlautet, daß dem Abkommen zuerst heftiger Widerstand eintgegengesetzt wurde, bis Curzon mit feinem 1 Rücktritt drohte. Es ist wahrscheinlich, daß die eng lische Regiercing Ergänz

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Seite 2 von 8
Datum: 06.11.1921
Umfang: 8
y- ; \ «eite 2 Die Urtitnaftea HMu dar ÖegättteU rhvr» WfW erreicht. Lloyd George erhielt ein. Vertrcmensvvtmn, itric cS günstiger nicht gedacht werden kann, seine Stel lung hat sich neu gefestigt. Nicht einmal die Gruppe der Unionisten, die im ganzen 49 Sipe innchat,^ ftimrnte geschlossen gegen Lloyd George. Und so tragen sie neben dem Schaden' auch noch den Spott davon. Lloyd Georges Ausführungen über den Stand der englisch irischen Verhandlungen waren nicht von star ker Zuversicht getragen

. Möglich, daß er den oppositionellen Säbelraßlcrn zuliebe absichtlich schwärzer miftrng als es twtwcndig war. Aber es läßt sich doch nicht verkennen, daß man die rettende Formel nach mo- natelangcn Verhandlungen nicht gefunden hat und daß die Gegensätze zwischen den Interessen der englischen Krone, der katholischen Iren und der protestantischen tllsterbewohner sich tit keiner Weise ansgeglichen haben. Dadurch ivird die politische Akliviisfähigkett des Ka binetts Lloyd George nach innen und außen

gelähmt, die persönliche Teilnahme Lloyd Georges an der Washing toner „Abrüstungs'-Konsereuz, zu der Briand bereits untcrivcgs ist, erscheint fast nicht mehr möglich, und' die Frage der Neuwahlen in England, die 'von Tag zu Tag brennender wird, bleibt in der Schwebe. Kleins polttische Aachrichien. Auflösung einer 'Gemeindevertretung. Die Gemeinde- Vertretung von Riva hat sich zuin Zeichen des Protestes gegen dle andauernde Vernachlässigung der Gemeinde durch die Regierung aufgelöst. Dis

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Seite 1 von 8
Datum: 24.11.1922
Umfang: 8
hatte sie 69 Vertreter, in das neue zieht sie doppelt so stark, mit '139 Mgeordneten, ein. Sie ist nach den Konser vativen die zweitstärkste Partei geworden und ist allein bedeutend stärker als die beiden liberalen Gruppen zu sammen,' wobei die Verringerung der Gcsamtmandats- zahl nur fast hundert Sitze ebenfalls ins Gewicht fällt. (Die Zusammensetzung der verschiedenen Parteien ist endgültig die folgende: Konservative 347, Arbeiter partei 139, Liberale Lloyd Georges 59, Liberale As- quiths 52, Unabhängige 6, Partei

, schickt vier Abgeordnete in das Haus der 'Gemeinen, während die.proletarischen Bezirke mit vielen zehiitan- send Wählern nicr einen Abgeordneten ivählen könneit. Dies gilt natürlich nicht nur für London, sondern für alle den Konservativen' günstigen Gebiete. So konnte es kommen, daß Konservative mit 5,856.675 Stimrnen 347 Mandate, Arbeiterpartei mit 3,941.819 Stimmen 139 Mandate, Asquith-Liberäle 2,372.744 Stimmen -52 Mandate und Lloyd-George-Liberale nnt 1,450.632 Stimmen 59 Mandate erobert

haben. Durchschnittlich entfällt auf 15.337- konservative Stimmen, auf 27.956 Stimmen der Arbeiterpartei, änß 27.204 Stimmen, der Lloyd-Geiorge-Partei nnh auf 41.687 Stimmen der Asquith-LiöeraleN je ein Mandat. Die Konservätiven gegen verlor die Labour Party einen Sitz, den sie'bisher iluiegehabt hatte, gar mir gegen eine Majorität von! 11 Stimmen. Dafür siegte der Geiverkschaftsführer Ben Tillctt in Salford auch nur mit 21 Stimmen. Ergebnis tu Port s m'o n t h -Mitte: Konservative 7666, Lloyd- George-Liberale '7659

des Unterhauses entgegenzunehnien, forderte der Liberale Asquith den Sozialisten Clynes auf, als Führer der Opposition.mit dem Premierminister zu gehen. Dadurch hat sich Asquith' des Anspruches der liberalen.. Partei auf die Führerschaft der Opposition begeben. Lloyd haben also der Arbeitetpartei gegenüber eine doppelte, , George war im Unterhänse nicht erschienen. Der Wge- den AS'quith-Liberalen. gegenüber gäv ei'Ne-säst.dreifache.'ordnete Ramsay Macdänald wurde zum Leader PlnraliM. Arbeiterpartei iind

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Seite 2 von 4
Datum: 25.01.1922
Umfang: 4
. Nach der Erlassung des Moratoriutnsde- kreres wird es nun leicht möglich fein, beim kleinsteic Schaden der Oiläubiger die Bank zu liquidierett. T-i« Re gierung tmterstütze eifrig die Arbeiten jener, die durch Aufbriitgtnlg von Privatkapital die Wiederheisiellnng der Bank mif neuer Grundlage planen. Die 2vest soll abriistent Am Safnsiag hielt Lloyd George bei der Kon ferenz der Nationalliberalen «ine mit großem Beifall auf-! genommene Rede. Er sagte, berf die Lösung der irischeit! Frage das Ansehen Englands

. Lloyd George sprach dann Valfour zu seinen Arbeiten auf der Washingtoner Kon ferenz seine besten Glückwünsche aics und hob hervor, daß der Frieden der Welt vott einem guten Verhältnis der Vereinigten Staaten mit England abhänge, ivelches Verhältnis aitf der Konferenz von Washington, herge- stellt worden sei. Bei der Besprechtmg der Konferenz von Getma sagte er, daß man eirre solche Konferenz liätte iin Juli 1914 abhaltetr sollen, dann Ivärc tricht der Krieg im August ausgebrochen. .Mangels

eines Resultates gestatten die Konferenzen doch eine Annäherung an das Vorgesetzte Ziel. Nur Menschen, die cs nicht lieben, der Vcratcttvortlichkeit gegcnübergestelli ztt tverden, haben Konferenzen tticht gern. Mle Natiotren seien nach Genua eingeladeit, tun gemcinsatn denr Kriege Und den Krjcgs gerechten ein Ende zu machen. 'Die Wieinnherstellung des Handels erfordert Vectraueit und Erörteruttg von Angesicht ztt Rttgesicht. Lloyd 'George hofft in dieser Konferettz auch den Friederr im Orient herzustellen

. _ Da mit der Friede aber dauertcd sei, müßten die Nationen ztt Wasser, zu Land imd in der Lust abriisten. Bezüglich der Rcparatioiten sagt Lloyd George, baß man Deutsch land, unbedingt einen Zahlungsaufschub geben mußte, was jedoch nicht eine dlnnttllieruttg der Schulden bedeutet. Bei der Erörteruttg der Innenpolitik betottte Lloyd Ge orge die Nottoetrdigkeit der .Herabsetzung der Steuerlast, ohne jedoch die nationale Sicherheit ztt gefährden. Uni dieses ztt erreichen, sei aber Eittigkeit unerläßlich

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