Seite 2 — Jhr. 4 „Volf «fcofe* Donnerstag, den 22. Qfinner 1981 Genfer Tagungen An Genf begann a« 12. d». die M. Tagung des Böllerbundrates. Bei vieler Gelegenheit wurde ebendort einige Tage früher, am 10. ds.. die erste Tagung der Etudlenkommission für eine europäische Union eröffnet. Diese Studienkommission wurde auf der Bölkerbundstagung im letzten September ins Leben gerufen und soll die Gründung der von Vriand angeregten europäischen Union, mit einem anderen Worte Paneuropa», in die Wege
derStudienkommisfion für eine europäische Union brachte eine Sensation. Ita lien und Deutschland verlangten nachdrücklich und mit englischer Unterstützung, datz auch Eowsetrutzland und die Türkei zur Teilnahme an den Arbeiten der Studienkommission ein- aeladen werden. Sie haben ihren Willen gegen den Widerstand Frankreichs durchgesetzt und es wurde beschlossen, Rußland und die Türkei ein zuladen. Zugleich wurde allerdings vereinbart, datz die Studienkommission die Weltwirtschafts krise studieren wird, so weit ste
die europäischen Staaten umfaßt, so daß Rußland und die Türkei eigentlich nur zu wirtschaftlichen, aber nicht zu politischen Beratungen geladen werden. Unter den Minlsterbesprechungen, die dieser Tage in Genf stattfanden, verdient besondere Beachtung eine elnstündige Unterredung zwischen Grandi und Turtius. Richtnack ArankretchsWunsch Zwanzig Außenminister und vier Minister präsidenten nahmen an der Eröffnung der Tagung der Studienkommission für eine euro- S Union oder, kürezr ausgedrückt, an der »-Konferenz
gefunden, die europäische Politik in jenen Gleisen weiterzulenken, die den Bedürfnissen der französischen Vorherrschaft entsprechen. In diesen Rahmen fügt sich die betonte Be reitschaft des deutschen Außenministers Curtius, an den Gegenständen der europäischen Union, wie man das schönfärbend nennt, mit aller Kraft mitzuwirken. Da der politische Inhalt, den Briand seiner paneuropäischen Idee geben wollte, bereits tot ist, kann die wirtschaftliche Zusammenarbeit, die Turtius forderte, nur von Nutzen