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Volksbote
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Seite 1 von 14
Datum: 15.09.1921
Umfang: 14
sich jedoch dem Gedanken durchaus nicht fremd, daß unsere Forderungen in der Militärfrage irgend wie durchführbar seien, Das Falschspiel Salatas. Als nach den Wahlen unsere Abgeordneten zum erstenmal« vor den Leiter des Zentralamtes für die neuen Provinzen hintraten, wurde die Mili tärfrage aufgeworfen. Salata antwortete auswei chend. Cr tat so, als ob die Angelegenheit noch lange nicht dringend sei. Mit keinem Worte wur den die Abgeordneten darauf aufmerksam gemacht, daß etwas in Schwebe fei. Kurz

nach dem Empor kommen des Ministeriums Bonomi tauchte in den Blättern die Nachricht auf, daß das italienische Militärgesetz auf die neuen Provinzen ausgedehnt werde. Wir sprachen neuerdings bei Exzellenz Sa lata vor und auch beim Ministerpräsidenten Bo nomi, die uns erklärten, die Regierung könne von der Ausdehnung des ital. Militärgesetzes nicht ab- sehen, weil sonst die Staatshoheit erschüttert wer de. Immerhin können gewisse Ausnahmen gemacht werden und wir wurden aufgefordert, diesbezüg liche Vorschläge

zu erstatten, jedoch müßten solche Ausnahmen für das gesamte Gebiet der neuen Provinzen gelten. Salata vertröstete wieder mit dem Hinweis, daß wir für den Augenblick keiner lei Besorgnisse zu haben brauchten. Die Dienst pflicht werde ja nicht von heüte aus morgen einge führt werden. Gleich darauf erfolgte eine Anfrage im Senate, in deren Erwiderung der Kriegsmini ster erklärte, daß die Ausdehnung des Wehrgesetzes auf die neuen Provinzen unmittelbar bevorstehe. Die Abgeordneten des Trentino verlangten

. Falls Ausnahmen gemacht würden, so müßten sich die selben auf alle neuen Provinzen erstrecken. Be züglich der weiteren Pläne äußerte sich der Kriegsminister, daß die deutschen Rekruten in den großen Städten Italiens ihre Dienstpflicht ableisten müßten, um so mit der Grö ße Italiens vertraut zu werden. Die Konferenz ist also ergebnislos verlaufen. Als der Kriegsmini ster nach Südtirol kam, sagte er, der Entwurf über die Rekrutierung liege schon von früher her vor. Erleichterungen und Ausnahmen

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Volksbote
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Seite 2 von 14
Datum: 15.09.1921
Umfang: 14
gestellte Ausdeh nung des italienischen Wehrgesetzes auf die neuen Provinzen im Gesellenvereinshause in Bozen versammelten Gemeindevertreter, Vor steher und Bürgermeister Südtirols erblicken in der Absicht der ital. Negierung, die Söhne un seres Landes zum italienifchenHeeresdienste her anzuziehen, eine ungeheuerliche, nicht zu verant wortende Schädigung der nationalen, kulturel len und wirtschaftlichen Interessen der Südtiro ler Bevölkerung sowie auch der gesamtstaatlichen Jnteresien Italiens

veröffentlichte, durch das die Pflicht des Militärdienstes nun auch auf Südtirol ausgedehnt wird. In diesem Gesetzesdekret heißt es u. a.: „Der Ministerrat hat über Vorschlag des Kriegsministers das Gesetz über die Ausdehnung der Wehrpflicht auf die neuen Provinzen beschlos sen. Danach müssen alle jene Bürger, die bereits unter Oesterreich rekrutiert waren, neuerdings in die Listen eingetragen werden. Diejenigen, welch« noch nicht gemustert wurden, haben sich der Mu sterung zu unterziehen

zusammen zuarbeiten. auch wenn wir wollten. Die Versammlung verlieh der Zustimmung zu den Ausführungen Toggenburgs in folgender mit Stimmeneinhelligkeit aufgenommenen Entschlie ßung Ausdruck. „Die heutige Vorsteheroersammlung nimmt Kenntnis davon, daß die Regierung die Einset zung von außerordentlichen Landesausschüssen in den neuen Provinzen beabsichtigt. Sie begrüßt es, daß, — wenn auch nur in provisorischer und in den Landesgesetzen nicht vorgesehener Weise, — endlich ein Schritt

, direkten Steuern und die riesigen neuen indi rekten Italiens. Eine nicht mindere Belastung stellt der neue Zolltarif dar. Eine maßgebende Stelle hat ihre Verwunderung darüber ausgedrückt, daß das Erträgnis der Steuem in den neuen Provinzen doppelt so hoch war, als es veranschlagt war. Das beweist einfach daß man in Italien mit Steuerhinterziehungen rechnet, die Steuern keines wegs strenge eintreibt, während bei uns die Steu erbehörden erpresserisch vorgehen. Als sich die Ab geordneten für di« Erhöhung

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