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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 05.07.1923
Umfang: 12
- -> weiter — früher hätte man gesagt Kaiser wetter — allein war es nicht, was ihn so schön geinacht. Es war alles so herrlich: die Reden, die ungeheure Zahl der Teilnehmer aus allen Gauen Oesterreichs — die ein drucksvollen religiösen Kundgebungen, Hxrz- erhebend war vor allem, daß sich gerade im Katholikentag offenbarte, daß nicht bloß ein politisches, sondern auch ein religiöses Erwachen durch Oesterreich geht. Cs hatte schlimm ausgesehen nach Kriegs schluß. Dunkle Mächte — allen voran das Judentum

und der in Oesterreich mit dem selben verbrüderte Sozialismus — nützten das Unglück des Landes aus, um damit gegen - alles Christliche einen haßerfüllten Bernich- tungskampf zu führen. Das christlichsoziale Wien — das Wien des Lueger — war ein rotes Wien — ein Wien des roten Seitz, Glöckl und Austerlitz geworden. Der rück sichtslose Terror dieser Leute hatte gar viele der Gutgesinnten eingeschüchtert. Die ganze christliche Bewegung schien tot geschlagen. Cs schien nur so. Denn insbcsonders im letzten Jahre

-der Teilnehmer. Trotz der Teuerung, der Ver- kchrsschwierigkeiten usw., waren doch Tau sende aus allen Gauen des nur mehr kleinen Oesterreich zum Katholikentage nach Wien geströmt, um teilzunehmen an diesem lauten Glaubensbekenntnisse, an dieser gewaltigen Glaubenskundgebung. Besonders die letzten Tage begegneten einem überall, mochte man hingehen wo man wollte, Männer und Frauen, die des Katholikentages Abzeichen an der Brust trugen. An der Schlußverfammlung, über die ich noch eigens berichten will, nahmen

es in den verschiedensten Tonarten heraus, daß die Katholiken Oester reichs vor allem in ihrem Privatleben mit dem Christentum ernst machen müssen. Erst darauf kann ein neues Oesterreich aufgebaut werden. Zum Katholizismus der Tat rief der Kardinal Piffl bei der Schlußvevsamm» lung die österreichischen Katholiken auf. Eine solche Tat war es auch, daß sich am Sams tag, den 30. Juni in sämtlichen Kirchen Wiens die Katholikentagsteilnehmer in gro ßer Zahl zu den Beichtstühlen drängten und am darauffolgenden Tage

. Ein Chorgesang — „die Ehre Gottes' — von mehr denn taufend Sängern — eröffnete die Feier. Und nun betritt der Kardinal das Rednergerllst in seinen purpurroten Kardi- nalsgewändern und beginnt feine tief l .n die Seele sich senkende Ansprache, in der er u. a. sagte: Katholisches Volk von Oesterreich, das du im Krieg und Umsturz so bettelarm gewor den, einen Schatz aus der uralten Vaterzeit birgst du noch in deiner Herzkammer, den alten, angestammten katholischen Glauben; aber auch nachihm strecken

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 01.03.1934
Umfang: 16
- und Anleihen« Politik ändern, oder aber unsere innere Wirt schaft auf eine nationalistische Basis , stellen. Am besten wäre es, eine Vermehrung der aus ländischen Kaufkraft auf dem Wege von Zoll- Herabsetzungen und - eventuell durch neuerliche Anleihen zu erreichen, wobei- man ja im Aus tausch für geliehene Gelder gewisse Waren an nehmen könnte,' . Der Sozialistenaufstand und die daraus fol genden Ereignisse innerpolitischer Art haben Oesterreich im Handumdrehen zum gegenwärtig wichtigsten

Aeberblick über die Stellungnahme und die weiteren Ab sichten ihrer Rivalen zu gewinnen. Ein Ergeb nis des Zusammenbruchs der österreichischen Sozialdemokratie ist der Verlust mancher Posi tionen'der 'Kleinen Entente und sine Ber-' ringerung des ftanzöstschen Einflusses.-ioas von' Italien zu einem scharfen Vorstoß benützt wird, das gegenüber Oesterreich im Hinblick auf den dortigen Kampf gegen den Nationalsozialismus und gegenüber Ungarn im Hinblick auf die Kleine Entente die nachdrückliche Unterstützung

der Regierungen von Wien und Budapest über nommen hat. Obschon das politische Konzept auf der Hand liegt und von der Türmer „Äampa' in die Formel gefaßt wurde, der Weg nach Budapest führ« über Wien, huldigt die auswärtige Politik Mussolinis dem Geist der Vorsicht und Wirklichkeit. Alle phantastischen Gerüchte über einen neuen Dreibund oder ein eigenes Organisationsstatut für Oesterreich, Ungarn und Italien sind falsch. Nachdem zwischen Rom und Budapest sowie zwischen Wien und Budapest zwei Konsultativ- patte

bestehen, ist es naheliegend, daß sich die Beziehungen zwischen den drei Hauptstädten enger gestalten und in allen wichtigen Fragen ein fortlaufendes Einvernehmen gepflogen wird, das vorerst keiner schriftlichen Niederlegung be darf. Der alte Plan Italiens, nach Herstellung einer , politischen Freundschaft und Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen mit Ungarn Und Oesterreich stufenweise positive Lösungen mit einzelnen Ländern der Kleinen Entente zu -suchen, ist bekannt. Zwischen den Vorgängen

im Donauraum und der internationalen Lage bestehen «»hlreiche Berührungspunkte. Die Reisen Lord Edens» die Besprechungen des bulgarischen Königs Boris mir Bartyou und die Konferenzen, die von legitimistischer Seite in Steenokerzeel geführt, worden sind, lenken die Aufmerksamkeit auf Frankreich, dessen Senat soeben, da» Abkommen Mit Oesterreich über die Holzpräferenzen geneb» migt hat.- Die Belgrader „Politika' veröffent licht Erklärungen von französischer Seite, die Jugoslawien uiü> der Kleinen Entente

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 11.10.1923
Umfang: 12
Oesterreich vor den Mahlen. Oesterreich steht gegenwärtig ganz im Zei chen der Wahlen. Die Losung ist:Für Sei«' pel oder gegen Seipel! Das heißt nichts anderes als: Für die weitere Gesun dung Oesterreichs oder gegen dieselbe. Die Christlichsozialen und Grohdeutschen (Deutsch- nationalen) . entscheiden sich für Seipel und sein Gesundungswerk, die Sozialdemokraten dagegen. Bon all den vielen Wählerversammlungen erregen natürlich jene das meiste Interesse, m denen Seipel selber spricht

kann, von dem das neue Oesterreich Seipels beseelt ist und das erfreuliche Wiederaufleben dieses vor einem Jahre noch todkranken Staates. . Seipel sägte in Zell am Ziller: „In allen Bersammlungen. die wir jetzt in Oesterreich hin und hin halten, ist ein fest licher Zug, überall fällt einem der himmel weite Unterschied auf gegenüber der Stim mung, die vor einem Jahre und früher ge- herrscht hat. Das kommt daher, daß wir in diesem Wahlkanrpfe alle unsere Kräfte sammeln müssen, damit wir das begonnene Werk sortsetzen

können; es kommt daher, daß unser Oesterreich wieder, lebt, und daß die Oesterroicher spüren, daß ihr Oesterreich lebt. Ich muß heute hier an jene Tage erinnern, da wir in Wien sehr stark die Meinung hat ten, .es liege den Tirolern nicht mehr viel an Oesterreich. Wir haben es damals begrei fen können, denn das alte Oesterreich, das die Tiroler so gerne gehört und für das sie in den .vergangenen Jahrhunderten die größten - .Opfer-gebrackt, hatten, es, ist ,nicht mehr, Auch kein Wunder, wenn damals

das Empfinden haben, sie verdanken ihre Rettung allein nur dem Auslande. Nein, die Oesterreicher sollen es wissen: Der große Umschwung zum Bessern ist ln erster Linie durch die Oefterreicher erfolgt. Die Gefahr eines neuen Zusammenbruches in der Vergangenheit bestand lediglich darin, daß die Oestereicher nicht an sich selbst, an ihr Land, an Gottes Hilfe und an die Zii- künft glaubten. Und jene draußen, die uns geholfen haben, sie wissen es: Auch sie hät ten allein unser Oesterreich nicht erhalten

können, wenn wir selbst nicht mitgewirkt hätten. Ich sage ihnen heute, ein paar Wochen vor den entscheidenden Wahlen dies alles, weil ich einen anderen Gedanken daran an- knüpfen möchte. Auch in der Zukunft wird es gerade so sein: Wenn wir Oefterreicher den Willen haben, daß uns unser Oesterreich erhalten bleibt, wenn wir uns durch das Geschick, das über uns gekommen ist, nicht völlig aus der Bahn werfen lassen; wenn wir den Glauben an uns selbst nicht aufgeben, dann kann uns nichts zugrunde richten. Wir müssen aber diesen Glauben

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Seite 2 von 12
Datum: 14.02.1924
Umfang: 12
. Seipel — der Lebensretter. Der österreichische Bundeskanzler Doktor Seipel hat in der vergangenen Woche eine Reise nach der rumänischen Hauptstadt B u k a r e st unternommen. Zweck der Reise war, verschiedene zwischen den beiden Län dern noch schwebende Wirtschastsfragcn zu erledigen und die Vorbereitungen für ein Handelsübereinkommen zwischen Rumänien und Oesterreich zu treffen. Seipel wurde von den Rumänen in der herzlichsten Weise emp fangen. Aus Anlaß seines Bukarcster Aufent haltes erinnerten

ich auch desgleichen dem würdigsten Genera lissimus Erzherzog Äarl zu übersenden, und zu bitten, daß er mir als einen Unbekannten verzeihe, daß ich auch Ihn um Hilfe anflche uns Tiroller nicht zu verlassen, denn auch ivir wollen Oesterreich nicht vergessen und alle Kräften nach Möglichkeit zum Streiten an spannen. Desgleichen bitte ich auch unsere geliebteste-n Kaiserin und Muter Tirols davon zu verständigen, daß Sie uns als ihre Kinder, wie ihre.Frömmigkeit ohnehin bekannt ist, in ihren Geboth cinschließe

hinaus nach Oesterreich. Boy seinen treuesten und verläßlichsten Freunden, die allein von seinem Aufenthalt wußten, erhielt er von Zeit zu Zeit Nachricht, wie es steht in der Heimat, was vorgeht draußen in der Welt, vor allem in Oesterreich. Diese vermittelten ihm wohl auch die Botschaften an seine Kampfgenossen im Junta! und hinunter in die Kaiserstadt Wien. Unter den Bertrauten Hofers befand sich ein Sterzinger Bauernsohn, namens All ton Wild. Durch diesen hatte er den Brief an Erzherzog Johann

als Bertheidigungs-Mitbrü- der zl« zählen, sprach ich meinen Waffenbrü dern zu: „Haus Oesterreich verlaßt uns nicht ' und ans diesem Grunde rüsten mir im Tonner der Kanonnen und kleinen Geschütz: „Auf, auf Brüder! und lustig! der edlen Religion und den: sanften Sccpter Haus Oesterreichs zu Lieb!' Ja selbst der Spruch feindlicher Mächte herschet in Tirol, Tiroler Tapferkeit ist die Ursach, Oefterreichs fo lan ger Bestandheit, und unserer Truppen Schwach h c i t, sie, diese Fein de wünschen Tiroler Herzen

an sich zu bin den, und drohen dem edlen Haus Oesterreichs gewogene Tiroler seine Hüte über sein Haupt einzuäschern, und ihm seiner Güter und Le bens z» berauben, wenn er Oesterreich nicht vergessen will, und doch erschüttert er sich nicht, er orschröket nicht, und spricht: „A lies für Gott und Haus Oesterreich...' ja wenn sich nntcr Tiroler Vertcheidigern einige befanden, die muthlos wurden, so sprach ich ihnen Muth zu mit diesen Worten: „Bald werden wir »estcrreichische Truppen bey uns sehen.' und so wurde der Zaghafte

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Seite 2 von 12
Datum: 07.09.1922
Umfang: 12
auf den europäischen Festland, die derzeit unbestritten ist, sehr unangenehm. Sie suchen darum alles zu stärken, was den Franzosen Verlegenheiten bereiten kann. Das ist der Grund warum sie Oesterreich den Italienern ausliefern möchten. Die Ita liener, welche in der europäischen und noch weniger in^der Weltpolitik etwas zu reden haben, sind eben ein Stein im Schachspiel Lloyd Georges mit Poincare. Es ist klar, daß die Franzosen mit einem Gegenzug nicht zurückhalten werden. Mit Recht wird man -nun aber fragen: Mas

sagt man denn in Oesterreich zu der nekten Bescherung? Den Oesterreichern geht es diesbezüglich wie, Leuten, die sich erst den Schlaf aus den Augen reiben müssen. Obwohl schon seit einiger Zeit davon geredet wurde, daß un- ' ter Umständen ein Wirtschaftsbündnis uns Italien von einigen Politikern in Aussicht genommen werde, zu diesen gehört u. a. auch der ehemalige österreichisch-ungarische Außenminister Graf Czernin, der aus seiner früheren Tätigkeit am meisten wissen könn te, wie wenig Verlaß

über die Lage Oesterreichs reinen Wein einzufchänken und sie insbe sondere darüber aufzuklären, daß man, jetzt keine Anschlußpolitik machen könne, sondem daß sich Oesterreich mit seinen andern Nach barn auf guten Fuß stellen müsse. In Berlin erfuhr Dr. Seipel auch, daß Deutschland der zeit für Oesterreich gar nichts tun könne. Das ist, wenn man die Quälereien kennt, denen Deutschland seitens der Entente ausgesetzt ist gar nicht zu verwundern. Von Berlin reiste Dr. Seipel direkt nach Verona. In Bozen stieg

die Verhandlungen mit dem österreichischen Vertreter fortgesetzt, wobei wegen der Auszahlung des italienischen Kre dites von 70 Millionen Lire an Oesterreich ein Uebereinkommen erzielt wurde. Nach einer italienischen Blättermeldung wird das Schatzamt die Hälfte dieser Summe bereits am 8. ds. auszahlen. Ferner sollen die Grund züge für einen Handelsvertrag in, gegensei tigen Einvernehmen festgelegt worden sein. Weiters wird berichtet, daß Italien neuer dings einen 40 Millionen-Kredit an Oester reich gewähren

wolle, der ausschließlich zur Fundierung der neuen Notenbank bestimmt sein soll. Dafür wolle Italien innerhalb des Gründer-Konsortiums die Stimmenmehrheit haben, also sozusagen das große Wort führen. Diese italienische Politik, die darauf aus geht, sich in Oesterreich Einfluß zu oerschas- fen, selbst unter schweren Geldopfern, ist Deutschland hat dadurch wenigstens wieder etwas Zeit gewonnen. Der französische Ministerrat hat die Ent scheidung der Wiederguttnachungskommission zurKenntnis genommen

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Seite 2 von 12
Datum: 01.06.1922
Umfang: 12
werden. Die Mlttäraushebung der Südliroler. Die Militäraushebung, die aus den Söh- ' nen des Landes Tirol italienische Soldaten machen soll, geht schoniingslos weiter. Alles wird behalten. Auch schwere körperliche Ge brechen sind kein Hindernis der Tauglichkeit zum italienischen Heere. Unter - Oesterreich wurde selbst bei den Kriegsmusterungen nicht ein so hoher Prozentsatz behalten. Die Leute greifen sich an den Kopf und fragen, wozu Italien, dag doch angeblich gegen den Militarismus Krieg geführt hat, so viele Sol

daten brauche. Auffällig is»die verhältnismäßig große Zahl jener, die ^u den Musterungen nicht erscheinen. Das Ungeheuerliche an der Sache ist noch, daß die Musterungsbehörden selbst nicht wis sen, wer eigentlich zur Musterung verpflich tet ist. So ist es vorgekommen, daß Bur schen aus den Jahrgängen 1899 Und 1900, die schon unter Oesterreich als militärdienst- untauglich erklärt worden find, nun wiederum zur Musterung vorgeladen und teilweise auch für tauglich erklärt worden sind. Nun be sagt

werden, wie sie in Volks botenbriefen aus den verschiedensten Teilen des Landes geboten werden. Bilder zur Militäraushebung.' Lana, 24. Mai. Es dürfte die Leser interessieren, etwas über das Benehmen der herumziehenden Stellungskommission zu hören. Daß jede Katze tauglich ist, ein italienischer Soldat zu werden, ist schon allbekannt. Die. Burschen haben sich allgemein über das Benehmen der Kommisstonsmitglieder bitter beklagt. So wars in Oesterreich nicht. Der Mund wurde dem Stellungspflichtigen mit rohester Gewalt

aufgerissen, indem man ihn an der Nase und am Kinn ergriff. So macht mans beim Vieh auf dem Marktplatze, nur etwas schonlicher. So war so in Oesterreich ilicht. Daß die Burschen -darüber empört wurden und Protestruse ausstietzon, kann keinem verübelt werden. Aber man drohte: „Gebt Ruhe, sonst geht's, wie in Passeier. Dort haben sich die Burschen schmählich benom men und haben dafür sofort einrückon müs sen.' Als Einrückunxsort wurden Rom, Si zilien und andere Orte genannt. Zum Tröste wurde noch erklärt

: „Sie regieren mit Kerker und Kasernen'', so verstehen wir das vollständig. Bon den Jahrgängen 1001 bis 1002 sind von 37 Stellungspflichtigen 31 für tauglich er klärt worden Einer ist gestern verschwun den. Wahrscheinlich ist er über die Berge. Was will man eigentlich von uns Deut schen? Sollen wir Tripolis zurückerobern? oder will man uns in den Städten Italiens gegen die Fasczsten verwenden? Merkwür dig! Als man trotz Erneuerung des Drei bundes an Deutschland und Oesterreich den Krieg erklärte, gab

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Seite 5 von 12
Datum: 02.12.1920
Umfang: 12
, daß besonders die Klelikalen, das,sind die Gcistachen, die katholischen Parteien und die kath. Zeitungen anr Kriegsaus brüche schuldig sind. ^ Darm sagte er, daß die karh. Kirche schr reicq ist. In Oesterreich besitzt sie reiche, grvpe Klüster mi'ü ihr ganzer Besitz wurde amllich ans. 880 Aiillioiren bewertet. Dann sagte er, daß die Geistlichen die christliche Barmherzigkeit predigen Und nicht üben. Dann >ag.e er, daß früher nur der reiche Bub, aber nicht der arme Bub hat stu dieren rönnen. DalM redete

er noch voll den Bauern und andereir' minder ivichtigen Dingen. Darauf erdob sich der Kooperator und legte ganz ungestört seinen Liaudrunkt dar. Er erkannte da8 Gute, was die Sozicllonuckratie hat, an; dann schritt er zur Aöivehr. Er sagte, am Kriegsausbruch baberr alle Schutz, auch die Sozi. Er sagte, daß die deuischeu Sozi von Oesterreich auf ihrem Parteitag im Oktober 19 7 zng> geben haben, daß sie durch Anaeiidullg von Streiken z. B. aus den Ehenbaonm und sonst hätten die Mobilisierung' anshalten

können, al>er es ist nichts gesch hcn. Ja, sie tzaoen zuge geben, daß sie sogar die eigenen Leute zum Krieg gegen Rutzlaiid aufgepeitscht haben. Dana har der Koovermor vorgelesen, daß noch 1918 die größte Sozizeitling Oestei reichs, die Arbeiterzeitung, die Schlachten in Frankreich be vunrert hat. Er hat auch vorgclesen, daß die gleiche Zeitung noch 1915 den Arbeiter eingebettet hat, daß Oesterreich gegen die Serben hat Ernn machen rntlssen. Der Genosse Tappeiner hak^ gesagt, daß die Kirche schr reiche Klöster besitze

, wie zum Beispiel iu Gries, dann auch in Ober- und Niederösterreich, ja daß ihr Vermögen in Oesterreich allein 880 Mil lionen Kronen betrug. Da sagte der Kooperator, daß zur selben Zeit, der einzige Jltde Rotschild nach amtlicher Feststellung 11 Milliarden, also zwölf mal sovcel wie die Kirche mit allen Klöstern und Psarreien in Oesterreich, belaß. Das . ist aber nicht der einzige reiche Jude von Oesterreich! Da meinte der Koperator, gegen die Juden soll man Vorgehen. Aber sagte er, das gehe

nicht, weil die Sozm dcmokraiie die Juden schützt. Er hat uns da interessante Lachen erzählt. Er erzählte uns, daß die Sozi in der. ersten Nationalversammlung in Oesterreich von 1918—1919 unter 39 Aogeord- Ncten 9 Juden und in der zweiten Nationalver sammlung un er 71 Abzeordnrien 22 Juden halten. Er sagte ferner,, daß die Juden in Wien alle thre Leute am 17. Okt. 1920 bei der Nationalratswahl sozialdemokratisch wählen machen. Denn, sagten sie öffentlich, nur die Sozialdemokraten schützen

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Seite 2 von 16
Datum: 21.09.1933
Umfang: 16
Politik heute auf die engere Zusammenarbeit mit Italien und Eng land abzielt. In den Pariser Besprechungen dieser Woche werden die französischen Staatsmänner vor allem auf die amerikanische Zustimmung znr Kontrolle ein besonderes Gewicht legen, weil sich England und Italien nicht ohne Rot zu den Bereinigten Staaten in Gegensatz stellen werden. LsterrMtsche ettfonmgen Verschiedene Umstände haben in Oesterreich die Harmonie im Äegierungsblock vorübergehend getrübt. Eine Rede des deutschen Außen

ministers v. Neurath vor den Vertretern der Weltpresse, welche die Forderungen des Nationalsozialismus gegenüber Oesterreich mit den Grundlätzen der wahren Demokratie ver teidigte, wird allerdings, soweit sie das Ver hältnis zwischen Wien und Berlin bettifft, ein mütig zurückgewiesen. Hitler besitze nicht das Recht, im Namen der individuellen Freiheit andern Ländern innenpolitische Bedingungen zu stellen. Der Konflikt mit Deutschland und der Verlauf des Katholikentages veranlatzten auch den Erzherzog

(Pfingsten ISA)). Die Hermwehr sei gegen voreilige Friedensangebote, die den Anschein erwecken, als könne Oesterreich die Verhandlun gen mit Deutschland nicht mehr erwarten. Die Behandlung des „Stahlhelms' und Hugenbergs verderbe den Geschmack an vorzeitigen Friedens- Verhandlungen: Deutschland müsse auf die Ein mischung in die inneren Verhältnisse Oester» .reichs verzichten. Hinsichtlich der inneren Poli tik appellierte Sterdle an den Bundeskanzler, er müsse alles vermeiden, was die Durchführung

! ür kommende Generationen verzichte. Ein elbständiges Oesterreich müsse im Vertrauen auf sie eigene Kraft seinen von nüchternen Ueber- legungen diktierten Weg gehen. Die Ertüchti gung der Jugend, die Äufrechterhaltung der Ordnung seren keine Aufgaben privater Äehr- formationen, sondern die Pflicht des Staates. Das Volk erhoffe die langsame Einführung der Miliz. Die Nationalstänoische Front verfolge den Weg der Mitte und sei gegen Gleischaltung, gegen Gesinnungszwang und gegen die Uni formierung des Geistes

. Die freie und auf rechte Gesinnung dürfe nicht untergehen. Es feien nicht nur der Bolschewismus in allen seinen Formen, sondern auch der Staatssozialis- rnus von rechts abzulehnerr, möge er aus dem Norden oder dem Süden kommen. Landfremde Ideen feien zu bekämpfen und die gesunden Elemente der Demokratie zu beschützen, indem nicht mehr die Parteien, sondern die Berufs stände zu Trägern des öffentlichen Lel>ens wer de». Die Vorstöße der Heinuoehren erschwerten die Zusammenarbeit. Oesterreich verzichte

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Seite 1 von 8
Datum: 10.03.1938
Umfang: 8
Worten '.einen ernsten Appell an seine engere Heimat und an ganz Oesterreich. DerDundeskanzler.er klärte, daß es ihm . jn dieser ernsten Stunde ein inneres Bedürfnis setz der Heimat und dem Lande etwas zu sagen, um Klarheit zu schassen. Cr sei deswegen nach Innsbruck ge kommen, um sich itf seiner Heimat Kraft und Ueberblick zu holen. Dr. v. Schuschnigg forderte zu Friede und Einigkeit auf. Cr appelliere in erster Linie an den Verstand. Jn kurzen Zügen legte er dar, daß Oesterreich schon

der Bundeskanzler fort, ist vor allem Ruhe im Lande notwendig. Ruhe gilt für alle, die die Verantwortlichkeit in sich fühlen, und für die, welche entschlossen sind, dem Volke das zu. geben, was es braucht. Denn Oesterreich wolle! leben. „Um diese Arbeitsprobleme durchs, führen zu können, muß Ich wissen, ob dgs> Volk von Oesterreick einverstanden ist mil dem Wege, den die Regierung geht.' ■ -J Der Bundeskanzler erinnerte daran, daß er vor vier Jahren als ein.er der ersten an. der Bahre des Dr. Dollfuß.geständen

fei und, dort den Vorsatz gefaßt habe,' das Dollfuß' Programm durchzuiühren. „In solchenAugen» bllcken faßt man Vorsätze, mit denen, man steht und fällt und von denen man nicht ab weichen.kann. Wir wosten.den Frieden,.den Dollfuß wollte, dem Lande erhallen, weil ohne Friede das Vaterland gefährdet ist. Wir wollen ein freies deutsches Oesterreich. Wir wollen ein unabhängiges und soziales Oester reich. Wir wollen ein christliches und einiges Oesterreich. Wir wollen Brot und Frieden im Lande

und wollen die Gleichberechtigung aller, die zu Volk und Heimat stehen. In Konsequem dieses Weges wurde das Abkom men mit Deutschland«»! 11. Juli 1936 und eine Rede mit den ofers: „Mander, es ist dann das Berchtesgadener Abkommen ab geschlossen. Wir'wollen es kalten und wollen, wie es seinem Wortlaut und Sinne entspricht: Aber die Regierung will wissen, ob das Volt von Oesterreich dieses freie, deutsche, unab hängige, soziale, christlich« und keiner Partei- zerklüstung zugängliche Vaterland will.' Deshalb — so teilte

^di« ihn dann auch' immer wiedermitnichtxnden wollenden Zurufen auf den Balton der Hofburg her- ausriefen. Die Volksabstimmung findet in.ganzOester- reich am Sonntag, den 13. ds., in der Zeit von 6 bis 17 Uhr statt. Es wird nur die einzige Frage beantwortet: „Aiollt ihr das freie, deutsche, unabhängige, soziale, und christliche Oesterreich?' Diese Frage ist auf dem Stimm zettel mit Ja oder Rein zu beantworten. Alle anders lautenden Stimmzettel sind ungültig. Zur Abstimmung berechtigt sind die öfter reichischen

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Seite 2 von 16
Datum: 22.03.1934
Umfang: 16
zwischen Italien. Oesterreich und Ungarn auf der Grundlag»-der in Stresa und durch das im Sep tember letzten Jahres von Italien verfaßte Donau-Memorandum festgelegten Empfehlungen. Eie sehen vor: 1. Die Ausgestaltung der zwischen Italien, Oesterreich und Ungarn bestehenden Handelskon ventionen zur Erleichterung und Förderung des gegenseitigen Warenaustausches. 2. Die Zubilligung von Vorzugszöllen für österreichische Jndustrieprodukte und eine An näherung der österreichischen und italienischen Industrien

, die auf naturgegebenen Voraussetzungen beruht, wurde schon anläßlich des Konfliktes um die Zollunion zwischen Deutschland und Oesterreich klar. Damals über ließ die römische Diplomatie den Dortritt bei der im Völkerbundsrate geführten Aktion, die den Verzicht auf diese Zollunion erzwang, den Franzosen. Diesmal hat sich nun Muffolini mit rückhaltloser Entschiedenheit für den Bestand und die Unabhängigkeit Oesterreichs eingesetzt, viel deutlicher und rückhaltloser als selbst Frankreich — was durchaus den bestehenden

etwas Inter nationales. Der Prinz hat einmal in seinem Leben, in einem höchst kritischen Augenblick der Geschichte Europas, eine Rolle gespielt, die seinen Namen der großen Oeffentlichkeit bekannt ge macht hat. Als in der zweiten Hälfte des Welt kriegs Kaiser Karl von Oesterreich, der das Erbe seines Großonkels Franz Josef in einem furcht baren Augenblick angetreten hatte, den Bestand seines schwer erschütterten Reiches vor dem un mittelbar drohenden Untergang zu retten suchte, trat er mit der feindlichen

Entente in Berüh rung; es bildete sich bald ein vertraulicher Ver kehr heraus, «ober Prinz Sixtus von Parma im Einverständnis mit den Regierungen der Entente eine Bermittlungstätigkeit umfang reicher Art entfaltete. Mehrmals fuhr er zu diesem Zwecke nach Oesterreich, wo er mit Kaiser Karl, der sein Schwager war, im Schloß Laxen burg bei Wien zusammentraf. Diese Besprechung gen führten u. a. dazu, daß Kaiser Karl am 24. März 1917 dem Prinzen einen Brief schrieb, von welchem der damalige Minister

vergiftet und in die Kehle ge schnitten. Er ItotjB einige Tage darauf, aber nicht an den Verletzungen, sondern an einer Lungenentzündung. Entgegen dem Wunsche der Rechten, die durch aus die Wiedereinsetzunq des abgesetzten Polizei präfekten Thiappe wollte. hat die Regierung Herrn Roger Langeron zum Polizeipräfelten er nannt. *• Oesterreich. Dollfuß hat in Rom den Heiligen 'Vater besucht und hatte mit dem Kardinalstaatssekretär Pacelli eine Unterredung, die.zu einem sehr befriedigenden Ergebnis ge- führt

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Seite 1 von 12
Datum: 22.03.1923
Umfang: 12
ge stalten wird. Vor 10 Monaten sah es ja so aus, als ob Oesterreich zugrundegehen müsse. Viele gab es, die damals sagten, die ser Staat sei nicht lebensfähig und von der Regierung fast eine Bankerotterklä- rung verlangten. Was wäre damit ge dient gewesen? Oesterreich wäre einfach auf geteilt worden» wie es im hohen Rat der Mächte nahezu beschlossen war. Darum unternahm Dr. Seipel den letzten Versuch das sinkende Schifflein zu . retten. Er machte das Ausland, durch feine Reifen nach Prag, Berlin

und Verona aufmerksam, daß Oester reichs geographische Lage ein bestimmendes politisches Element in Mitteleuropa ist. „Damals' — so sprach Dr. Seipel in Innsbruck — „haben wir uns entschlossen, der Welt draußen zu sagen, daß dieses O e - st erreich leben kann. Natürlich nicht leben kann, wenn man es einerseits in das enge Kleid der durch den Friedensvertrag neugeschasfenen Grenzen einzwängt und wenn man andererseits nichts tut, daß die ses Oesterreich, so lange es in diesen ihm ge waltsam aufgezwungenen

Grenzen leben muß, die Hilfen von auswärts findet, die nichts sind als ein kleiner Ersatz für das, was man diesem Oesterreich gewaltsam und widerrechtlich weggenommen hat. Fast wider Erwarten hat dieses Wort draußen ein Echo gefunden und, besonders hat das andere Wort efn Echo gefunden, daß wir Oester- reicher zwar wissen, wie es um uns steht, und daß wir uns allein nicht helfen können, daß wir aber nicht gewillt sind, unser Schick sal nur von anderen bestimmen zu lassen. Und da hat sich die Meinung

-vMlMMM^^^« ig äx.t &ir Ein solcher Boifall wie er am-Schlüsse der Rede Dr. Seipels losbrach,, hat den Inns brucker Stadtsaal selten einmal durchbraust. Man fühlte es den Leuten nach, daß sie in, diesen Staatsmann aus vollem Herzen ihren Führer begrüße^ dem sie mit Vertrauen folgen wollen. Oesterreich scheint tatsächlich auch gegen das Bild, das cs noch vor einem Jahre bot völlig verändert. Die Schieber haben jetzt schlechte Zei ten, weil die Währung stabil ist und solide Arbeit und Tüchtigkeit

dieser feierlichen Versammlung den Sang <w* zustimmen, der all unseren Schmerz, aber auch alle unsere Hoffnung ausdrückt, den Sang Tirols, das Andveas-Hofer-Lisd.' . Und nun durchbrausten di« Klänge des Andreas-Hofer-Liedes, aus Tausenden von . Kehlen gesungen, den Riesensaal. Das packte, so manchen in dem Innersten seiner Seele und auch in so Manches Mannes Auge glanz te eine Träne. - Es geht in Oesterreich wieder vorwärts, aufwärts. Es gibt hier wieder etwas, — was endgiltig verloren geschienen —. die Freude

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Seite 1 von 12
Datum: 22.06.1922
Umfang: 12
himmelwärts, schwören dir Erlöserherz Cw'ge Lieb' und Bundestreue. (Br. Norbert.) Rundschau i« der Melk. was ist mik Oesterreich los? Recht unliebe Nachrichten sind letzthin über den Brenner gekommen. Da hörte man, daß in Wien und Innsbruck die Revolution aus gebrochen fei, der Anschluß an Deutschland und der Einmarsch stemder Truppen sowie die Aufteilung Oesterreichs bevorstehe. Es wurde erzählt, daß die Geschäftsleute nichts mehr verkaufen und zahlreiche Läden geplün dert worden seien

. Es ist begreiflich, daß man bei uns von lebhafter Beunruhigung erfüllt wurde über das, was in Nordtirol und Oesterreich etwa vorgehe. Darum will ich aus führlicher als sonst darüber erzählen. Nicht nur der Friedensvertrag, sondern auch eine sehr ungeschickte Politik haben in Oesterreich unerträgliche Verhältnisse geschaffen. Alles stellt Forderungen, niemand will mehr Pflichten erfüllen, der Arbeitseifer hat nachgelassen und auf das Sparen hat man ganz vergessen. Der Staat hat riesige Lasten übernommen

schien und suchten sich frenide Währungen, also Lire, Mark, Francs und Dollars zu beschaffen. Das ist in kurzen Zü gen das Bild der Entwicklung In Oesterreich seit November 1918. Aber wie alles nur eine bestimmte Zeit lang geht, so kann man mit Schuldenmachen und Geldverschlechtern nicht ewig weiterkommen. Schließlich kommt ein mal der Augenblick, m das Geld jeden werk verloren hak und an Stelle der wirtschaftlichen Ordnung, die Unordnung einsetzt, damit aber zugleich das ganze Gefüge

, so brauchts kein Schuldenmachen. Aber die Staatseinnahmen kann man wohl sehr steigern, aber nicht bis ins Ungemessene erhöhen. Sind die Steuern so groß, daß sie den größten Teil des Erwer bes von Landwirtschaft, Handel und Gewer be verschlingen, so wird bald alle Schaffens lust aufhören; die Zahl der Geschäfte wird sich vermindern, kurzum eine so wahnsinnige Steuerwirtschast würde sich selbst zugrunde richten. Es blieb also auch in Oesterreich kein anderer Entschluß übrig als der, die Staats ausgaben

Partei Prälat Seipel. Gestützt wird er von seiner Partei und den Großdeutschen. Er verkün dete das alte Programm: Arbeiken und Sparen. Das hat nun den Sozi durchaus nicht gefal len. Sie wollten einer Regierung, die mit der Gesundung Oesterreichs Ernst machen wolle, gleich von vorneherein ein Bein stel len. Sie verlangten, daß die Arbeitslosen unterstützung von 1000 auf täglich 2000 Kr. erhöht werde. Es gibt zahlreiche Menschen in Oesterreich, die durch ehrliche angestrengte Arbeit nicht '2400 Kronen

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 30.06.1933
Umfang: 12
Teile. Während die Sturmabteilungen und Selbstschutz» abteilung sowie der „Vaterländische Schutzbund' aufgelöst wurden, ist das Verbot der natio nalsozialistischen P a r t e i in die Form gekleidet, daß der Hitlerpartei jede Betätigung in Oesterreich, darunter auch die Bildung anderer Parteiorganisationen, untersagt wird. Über tretungen werden mit Geldstrafen bis zu 2000 Schilling oder Arrest bis zu sechs Monaten be straft. Gegen ein Urteil ist keine Berufung möglich, wenn die Steifen nur 1000

auf die Kommunisten abschieben, ist die Regierung nach diesen Vorfällen z» den radikalsten Maß nahmen entschlossen. Die Reigern ng ist durch aus optimistisch gestimmt. Eine Rundfunkrede des Justizministers Schuschnigg ließ keinen Zwei fel, daß bei einer weiteren Fortsetzung der Atten tate und Sabotageakte der Belagerungszustand verhängt wird: Oesterreich werde sich diesmal nicht dem Vorwurf aussetze», die notwendigen Maßnahmen zu spät ergriffen zu haben. Die Bildung einer schwarz-braunen Koalition

sich nicht gewinnen, solange die Aktion noch in vollem Gange ist. Die Zahl der in den letzten Tagen festgenommenen Angehörigen der ver- botenerl Linksparteien geht jedenfalls für sich allein schon in die Tausende. Die konfessionellen Gewerkschaften und Arbeitervereine stnd verboten worden. Ueber Berlin und andern deutschen Städten erschien ein ganzes Flugzeuggeschwader, dessen Nationalität unkenntlich war, und warf Flug zettel ab. die Beschimpfungen gegen die Reichs regierung enthielten. *** Oesterreich. Nachdem

hat. sondern sich mit einer Verurteilung terroristischer Methoden begnügte, rät zur Ein berufung des Parlaments. Allerdings stnd die Eroßdeutsche». die in der „Nationalen Front' verbleibe», dem grundsätzlichen Irrtum ver fallen. zur Herbeiführung einer Verständigung zwischen Deutschland und Oesterreich nur der Wiener Regierung gute Ratschläge zu erteilen. In den letzten Tagen haben sich wieder einige unschädliche Sprengstoffanschläge ereignet, außer dem wurden an einigen Stellen verborqene Bomben und Waffen gefunden

Außenminister Benesch. Beide kamen mit einem schwerbelade nen Herzen nach Paris, da sie annehmen, cs sec geplant, zwischen Ungarn und der Republik Oesterreich eine Personalunion unter dem Hause Habsburg herzuftellen. *** England. Zwischen Außenminister Simon und dem rusiischen Außenminister Litwinow haben Unterredungen begonnen. *** Bulgarien. Die Regierung hat über Sofia den Belagerungszustand verbänqt, da man eine revolutionäre Erhebuna befürchtete. Zur Bekämpfung der zahlreichen Mordanschläqc

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Seite 2 von 12
Datum: 20.07.1933
Umfang: 12
in der Aus deutung der unvermittelten Richtungsänderung, zu der sich der Nationalsozialismus veranlaht ge sehen hat, einige Zurückhaltung wahren. Deruhisunv in Oesterreich Die allgemeine Beruhigung der innenpoltti? schen Lage ln Oesterreich zeigt infolge der Aus wanderung der wichtigsten nationalsozialistischen Führer nach Deutschland wettere Fortschritte, da einiTeil'der Wähler von der verbotenen Paktes abgerückt ist, und der Nest die wettere Entwick lung vielfach passiv abwartet. Die national sozialistische

habe, aber Hitlers Anhänger im gerbst; noch einige Gesechte liefern dürsten. Allerdings ist der Nationalsozialismus von vornherein im Nachteil. Da die Reichsregierung die nationalsozialisti schen Flüchtlinge aus Oesterreich unterstützt, werden die Beziehungen. zwischen Wiest und Berlin als hoffnungslos angesehen. Der bay rische Justizminister Frank' deutete den Rechts- hilfevertrag zwischen Oesterreich und Deutschland in einer Weise, dah den Auslieferungsbegebren des Wiener- Kabinetts nicht mehr Folge geleistet

wird. Der kürzlich erfolgte Abwurf von nationalsozialistischen Flugblättern von einem aus München kommenden Flugzeug über Salz- ' '■ Esindruck. bürg hinterlieh leinen besonderen ~ V Politiker “ ' .Manche Politiker versichern, die auswättige Politik des selbständigen Oesterreich werde m Zukunft ohne jede ' land geführt. de Rückstchtnochme auf Deutsch- t Bom Matterhorn abgestürzt. Aus Mai land wird berichtet: Auf der Südseite des Matterhorns haben drei italienische Alpi nisten einen tragischen Tod gefunden

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Volksbote
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Seite 5 von 8
Datum: 29.11.1945
Umfang: 8
etwas zu bieten noch von Italien etwas zu empfangen, für wel ches es nur eine Alpenweide ist. wogegen es für Oesterreich- ein äußerst wertvoller Wein- und Obstgarten ist. Seine Rückgliederung an Oesterreich würde durch die Zurückgabe so wohl der 200.000 Tiroler Lebensmittelerzeuger als auch der Verbraucher von Manufakturarti keln sowie auch durch den erhöhten Fremden verkehr die wirtschaftliche Bilanz Oesterreichs mit seiner immer noch unverhältnismäßig über völkerten Hauptstadt Wien, beträchtlich ver bessern

. Alle Wahrheitsucher wissen, daß die wahre Grenze dort liegt, wo die Sprachgrenze sich immer befunden hat. — nämlich zwischen Bo zen und Trient. Trient und Triest waren ge rechterweise die Zwillingshauptstädte der Ita- lia Irredenta und wurden an dem gleichen stol zen Tage 1918 zurückgeholt, aher auf halbem Wege zwischen Trient und Bozen beginnt Oesterreich und alles bezeugt dies. Die Sprache, die Form und das Material der Häuser und wie sie angelegt sind, die Art der Bodenbearbeitung, das Aussehen der Talhänge

und des Volkes, das alles bezeugt deutlich, daß sowie der Trentiner italienisch ist. alles was sich nördlich davon befindet, durch und durch österreichisch ist. Trotz der Hitler-Mussolini-Vereinbarung vom 12. Oktober 1939 sind ungefähr noch zwei Drittel der Bevölkerung in ihren alten Heimen während dessen die größte Mehrzahl der 70.000. die übersiedelt wurden, wieder versuchen, zurück zukommen. . Die ..großen Drei“ haben ihren Wunsch nach einem unabhängigen Oesterreich kundgetan

, aber dies kann nur bewerkstelligt werden, wenn Südtirol und sein Volk ihm wieder zu rückgegeben werden. Das abgetrennte Nord tirol fühlt natürlich eine gewisse Anziehung nach Deutschland, aber einmal wiedervereint miteinander, werden die Tiroler jedem Ver such widerstehen, zu Deutschland zu kommen und genau so feurig sich dem widersetzen wie gegen die Bayern unter Andreas Hofer im Jahre 1809. Es ist jetzt die absolute moralische Pflicht der Vereinten Nationen. Südtirol und sein Volk w'eder Oesterreich zurückzugeben. Ihr treuer

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Seite 2 von 12
Datum: 27.04.1933
Umfang: 12
ihre Herrscherrolle unter der irttllmlichen Vor aussetzung, nach den Verheerungen des Welt krieges und dem Zusammenbruch der Donau monarchie könnte Oesterreich als sozialistischer Musterstaat aufgebaut werden. In einer über völkerten Stadt, die durch die Austeilung der alten habsburgischen Großmacht ihre materiel len Grundlagen eingebüßt hat, sollte ein Wunderwerk der sozialistische» Kunst entstehen. Dieser Versuch scheiterte an der Verarmung Oesterreichs; der Kampf gegen die Freiheit und die Lebeneinteessen

- manche Angriffspunkte bietet. Es hat dem Gedanken der Demokratie auch geschadet,, daß die Sozialisten ihre Parteiztele stets mit liberalen und demokratischen Lehren bemäntelten. Gerade in den östlichen Ländern gibt es zahlreiche Personen, die immer von Demokratie und Liberalismus reden/aber stets den Sozialismus meinen und bei allen Wahlen rote Stimmzettel abgeben. In Oesterreich hat diese Verbindung dazu geführt, datz viele bür gerliche Elemente, die sich in einer Kampf stellung gegen den Sozialismus befinden

, hat sie im Wiener Stadtrat mit seiner sozialistischen Mehrheit den bürgerlichen Gruppen nie das geringste Entgegenkommen gezeigt. Im Kainpf gegen diese Uebergriffe hat Oesterreich den Boden der Demokratie noch nicht verlassen, son dern nur verschiedene Freiheitsrechte vorüber, gehend ausgeschaltet, durch das Verhalten der Sozialisten aber könnten die antidemokratischen und monarchistischen Strömungen eine bedeu tende Verstärkung erfahren. Aus dieser inneren Lage ist es erklärlich, wenn das Präsidialkabinett

die Moskauer Regierung ähnliche Maßregeln gegen England, ergriff. Die vier aus der Sowjetunion ausgewiesenen eng lischen Ingenieure sind ln Lpndon eingetroffen. Oesterreich. Ein neuer Schlag ist gegen die Sozialdemokraten durch mehrere Notverordnun gen der Bundesregierung geführt worden. Die eine dieser Verordnungen verbietet jeden poli tischen Streik, aber auch jeden wirtschaftlichen Streik in den vom Bund und den Eebietskörper- schaften verwalteten lebenswichtigen Betrieben, eine andere hebt

18.000, die Sozialdemokraten 9930, die Christlichsozialen 9400 und vier kleine Parteien (die Großdoutschen, die Stände- Parteien, die Kommunisten und eine nationale Extstonzparioi) total 2990 Stimmen abgegeben wurden, hat in ganz Oesterreich größte Aufmerk samkeit gefunden. Di- Nationalsozialisten, von nun an weitaus die stärkste Partei in Inns bruck, haben 9 Mandate gewonnen; die Groß- deutschen haben 4, die Sozialdemokraten 3 mtb-* die Ehrtstlichsozialen 2 Mandate verloren. Da mit dringen

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Seite 2 von 16
Datum: 05.07.1934
Umfang: 16
« Da di« Entwicklung in Deuts später das Verhältnis änderte Stellung der Österreichischen Legion ge» ttchtet, die in Bayern au« landesflüchtigen öster reichischen Nationalsozialisten errichtet wurde. Habicht, der nationalsozialistische Landesinspek teur für Oesterreich, war mlt Röhm befreundet. Infolge der engen Beziehungen der öster reichischen Legionäre zur Münchner SA. ist sofort der Abbau der österreichischen Legion in Angrift enommen worden. Das für die SA. erlassene lniformverbot erstrecke

sich auch auf die Öster reichische Legion. Den Grenzdienst gegen Tirol hätte die SS. übernommen. Unter den er- chossenen Nationalsozialisten befinden sich'zwei Persönlichkeiten, die auch in die österreichische Politik verwickelt waren, nämlich der ehemalige Befehlshaber der österreichischen SA., Graf Du- moulin, sowie v. Alvensleben, der vor einem 'ahre einen Mordanschlag auf den Heimwebr- ihrer Dr. Steidle unternommen hatte. Die lachricht von der Absetzung des Landesleiters von Oesterreich, des in München lebenden

Natio nalsozialisten Prossch, wird bestätigt. Die Wiener Presse beschäftigt sich seht mit den Gründen des tiefen Eindrucks, den die deut schen Ereignisse in Oesterreich Hervorrufen muß “>ie „Reick * ' ' sondern,auch gegen- eltung»- Regimes keinen Re, . . „ . über den Parteigenossen bilden das Pergeltungs- prinzlp und die glatte Beseitigung von Der« rätern einen Teil des neuen deutschen Recht». Das „Killen' (Töten) von Parieiverräiern Jet regierungsfähig geworden. Da da» beurlaubte Parteiheer

im Freundeskreise um Hitler al» unmittelbar bevorstehend ankündigten, richtete nochmals eine Aufforderung an die nanonalen Kreise Oestev reich», die Folgerung 'aus den Ereignissen der letzten Zeit zu ziehen. Sicherheitsminister Fey erklärte in der „Oesterreichischen Abendzeitung', der Himmel möge Oesterreich vor jeder Gleich schaltung bewahren. Während diese Worte bei dem Teil der Bevölkerung, der einfach aus Opposition gegen die Diktatur bisher mit den Äationalsozialiften sympathisierte, einen starken

Ge- neralstabsoffizieren in 2 ' '' “ rankreich. — Das Ab geordnetenhaus verabschiedete «in Flottenbau programm, nach welchem Wischen 1. März 1934 und 31. Dezember 1934 etwa 39.999 Tonnen an Kriegsschiffen auf Kiel gelegt werden können. *** Litauen. Das deutsche Direktorium des Memelgebietes ist durch den Gouverneur ab- gesetzt worden. *** Niederlande. Im Haag ist am Dienstag der Prinzgemahl (Gemahl der Königin) Herzog Heinrich von Mecklenburg gestorben. **• Oesterreich. Unter den zahlreichen kleine ren

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Seite 2 von 12
Datum: 23.02.1922
Umfang: 12
stnd, bedeutenden Alpbesitz auf. nunmehr österr. Boden. Schon ehe die Grenze festgesetzt worden war, hatte Italien und Oesterreich ein Abkommen Wer die Bestotzung der in Oesterreich lie genden Alpen getroffen. Die Abmachungen betrafen vornehmlich Maßnahmen hinsicht lich des Erenzübertrittes. veterinärpolizei- licho Maßregeln und Vorsorgen zur Verhin derung des Schmuggels. Abgesehen von der Unannehmlichkeit einer doppelten — österr. und italienischen — Viehkontrolle mit den entsprechenden

Doppelauslagen wickelte sich dieser Alpauftrieb von Süden nach Norden ziemlich reibungslos ab. Degenwürtig ist ein formeller Stautsvrrtrag zwischen Ita lien und Oesterreich in Verhandlung, der ^Erfahrungen regeln soll; die Regelung dürfte sonst ähnlich sein wie bisher. Die Abtrennung von Teilen der Gemein degebiete von Schnals, Brenner, Pfitfch u. Rain und die Zuteilung derselben an Oe sterreich wirft eine andere Frage auf, die des Uebergaiiges des Jagdrechtes. Die vier genannten SLdtiroler Gemeinden

verlieren mit den abgetretenen Gebieten, das größtenteils unprWuktives Felsland ist, das auch nicht sehr viele Alpen und nur am Brenner Waldbestarid und Siedlungen auftveist, keine eigentlich ergiebigen Steuer quellen, da es sich mehrteils um nur sehr schwach besteuerten Boden handelt. Der größte Verlust dürfte den SLdtirolern Ge meinden aus diesen Abtretungen durch den Cntgang des Jagdrechtes erwachsen. Nach dem in Sikdtirol wie in Oesterreich gelten den Jagdpatente von 1852 liegt ein Eigen

- tümerjagdreiht nur vor, wenn der Eigerr- tümmer mindestens 115 ha zufanrmenhän- genden Grundes befitzt; in allen übrigen Fällen gebührt das Jagdrecht der Gemein de. Während nun die Eigenjagdrech- t e durch die Grenzziehung selbstverständlich unberührt bleiben — wie überhaupt alle Privatrechte, z. B. Servituten — verlieren die SLdtiroler Gemeinden ihr Jagdrecht auf den an Oesterreich fallenden Gebieten; dieser'Verlust, der bei den hentigön hohen Jagdpachtfchillingen immerhin ins Gewicht fällt, ist wohl

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Seite 1 von 12
Datum: 23.10.1919
Umfang: 12
, vorab die Franzosen, schon wieder an- stmgen, sich vor Hm zu fiirchstn. Suchst wir mm Oesterreich auf der denen Landkarte. Suchen wir die allbekannten Formen der österreichisch-ungarischen Mmrar- chie, wie wir sie uns schon in der Schule ein- gepräat haben. Wir finden sie nicht mchr. Oe- 'tcWerch-ltnam'n ist von der Latch karte ver schwunden. — Doch da! Ein kleines rotes Fleckchen. Das ist noch übrig geblieben von dem einst so großen und mächtigen Habsbur gerreich. Es heißt mm Dsutschösterreich

. Nein so darf es eigentlich nicht heißen. > von Parw haben es verboten, es so zu benennen. Es muß Oesterreich' heißen. Aber dieses Ländchsn uw.'-»ßt nur mchr den achten Teil des ehemaligen Oesterreich-Ungarn. Dieses maß vor dem Kriege 676.000 Quadrat - kilometer und hatte 52*4 Millionen Einwohner (darunter 12 Millionen Deutsche). Deutsch- ö st er rei ch mißt heute nur mehr 83.000 Qua- dratlllometer und zählt nur mehr 6Million neu Einwohner. Man hat ihm nicht einmal die deutsche Bevölkerung

des chemaligen Oester reich gelassen. Fast die HAste derselben hat man ' ihm wchgenommen,' um sie fremden Völkern zu unterjochen.: Ucher 50.W0 Kärntner muh' dann- erst die VolksabstümniM^ 'eMchekdenA -ob fie-zu ^OefterrÄchoÄr i MnrMsicMschest> Staate kommen. .Wahchaftig klein gewordst ist-, die chemÄige Großmacht Oesterreich. Aber um ' >• so größer gsvorden sind seine Erben, iüe ver -: Wedenen: Steten, die man ans dem Fleische ' des alten Oesterrreich ^rausgeschnitten Hai. Da ist einmal die Tschechoslooakei

. Glech groß an Ausdchmmg wie der Südsiavischs Staat (Ju- goslavien) sst^Polen gewmden rnit 24% Mül. Einu«hnern. Rumänien ist mehr als zweimal so groß gsvotÄell,. als es früher ge - wesen. Seine Gmoohnsrzcchl ist von 6% auf 15% Millionen geftrogsr. Nur Ungarn wur de ebenso wie Oesterreich verdernütigt, und nmßte seine Haut Ergeben, damit anders sich daraus ihre Haut vergrößern konnten. Ungani sst auf den vierten Teil seines chemaLgen Umfanges zufammengeschnitten worden und' zahlt nur mehr 7% MMionen

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