Ein Leben im Dienste der Dorf kultur Wer Eduard Gruber bei seinem täglichen Gang durchs Dorf sieht, möchte nicht meinen, einem Fast- Achtziger begegnet zu sein. Ir gendwann, vor zehn oder zwölf Jahren vielleicht, scheint die Zeit für ihn stehengeblieben zu sein. Und so macht er weiter seine heimatlichen Wanderungen (mit verkürztem Radius) und ab und zu eine Kulturfahrt (mit recht weitem Radius), gibt Auskunft über die Kunst-, Orts-, Landes-, Familien- und Höfegeschichte — und was weiß
bearbeitet hat. Seine Forschungen bilden nach wie vor die Grundlage der Lananer Ortsgeschichte. Als Heimatpfleger, als Mitglied der Baukommission und der Fried hofskommission, als Verwalter des Kulturhauses und der Volkshoch schule, vor allem aber als uner müdlicher Berater, Mahner und Helfer in zahllosen heimatpflegeri schen Belangen sowie durch sein fundamentales Wissen' um die Orts-, Familien- und Kunstge schichte nahm Eduard Gruber ein Menschenalter lang die Aufgaben eines Dorfkonservators wahr
und sich, und vor al- lern: Er wird gebraucht. Durch ihn begreift sich die Gegend." Besser könnte man das, was Eduard Gru ber für Lana war und ist, glaube ich, nicht sagen. Christoph Gufler Karolina und Daniel feiern Hochzeit Als Sohn eines Buchdruckers und einer kulturell sehr aufge schlossenen Mutter kam er 1914 im noch österreichischen Tirol zur Welt. Schon früh erschloß sich ihm die Welt der Bücher, was den geistigen Horizont und die bereits in jungen Jahren erwachten hei matkundlichen Neigungen des jungen Lananers
prägte. Da in je nen schweren Jahren nach dem Ersten Weltkrieg an ein Studium nicht zu denken war, besuchte Eduard Gruber nach der Pflicht schule die Landwirtschaftsschule in Dietenheim. Sein umfassendes Wissen um Geschichte, Land schaft, Kunst und Volkskunde sei ner engeren und weiteren Heimat erwarb er sich weitgehend als Au todidakt. Daß dies neben der har ten Arbeit als Knecht am Gutshof Brandis, als Schuldiener, Briefträ ger und Arbeiter geschah, ist umso bewunderungswürdiger. Erst
in den letzten Jahren vor seiner Pensionierung fand Eduard Gruber als Verwalter des Kultur hauses F. W. Raiffeisen eine seinen geistigen Neigungen angemesse nere Tätigkeit. Das kulturelle Wir ken des Jubilars geschah von vie len unbemerkt. Ähnlich wie Ma thias Ladurner-Parthanes oder Luis Oberrauch-Gries, mit denen ihn eine tiefe Freundschaft verband, veröffentlichte Eduard Gruber nicht eben viel. Was aber im „Schiern", im Kirchenführer von Lana, in der Festschrift zur Einwei hung des Kulturhauses