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Volksbote
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Seite 7 von 10
Datum: 14.02.1929
Umfang: 10
mit einem glänzend weißen Schleier auf dem Haupte. Di« Frau wandte sich zum Hirtenmädchen nur lieber Frage: „Was machst du.' „Ich bin im Begriffe, den Rosenkranz zu boten', gab Dominika zur Aniwort, ganz entzückt von der erhabenen Schönheit, welche aus dom Antlitz der Herrin strahlt«. Hieraus fuhr diese fort: „Du hast Jesus Md Maria an- gorufon. Es ist wahr. Jesus und Maria wollen -dir halfen, erinnere dich nur stets des Leidens Jesu'. Md fügte noch hinzu: „Nicht wahr, Du wolltest noch mit anderen Per sonen

Md Herrlichkeit des Himmels.' Dabei sang «in mächtiger Chor den Freuden-Auti» vhon „Himmelskönigin, frene dich', während die Glocken jubelten, die Mustkkavellen auf dom Platze Freudenklänge erschallen ließen und die Dorp« vom Krachen der Böller rvider- hallten. Alle Anwesenden waren lief ergriffen und aus den Augen vieler bvarl>en Dränen. Wir wollen nicht noch die drei wetteren Erscheinungen der Gottesmutter vor dem Hirtenmädchen schildern, aus Grund deren ein kanonischer Prozeß von der kirchlichen

oingehen. Er wollte dies aber nicht tun unabhängig von der'freien Zu- sttmmMg jener, welche Er zu feiner Frau erkoren hatte. Sie war bestimmt Mr Ver treterin des ganzen Menschengeschlechtes ge mäß jenen schönen und wahren Worten des hl. Thomas von Aquin: „BÄ der VorküM- gung wurde dis ZustimmMg der seligsten Jungfrau im Namen Md an Stell« der ganzen Menschennatur erwartet.' Daher kommt es auch, daß mit voller Geltung ge sagt werden kann: „Keine der Gnaden, welche uns aus dom Mgoheuren Schatze Jesu

Menschengeschlecht anvertraute und empfahl. Solcherart stellte sie sich selbst uns vor, da sie großmütigen Herzens lene schwere Erbschaft übernahm, welche ihr sterbend ihr Sohn zurückkieß. Don jener Stunde an weihte sie alle Ihre mütterlichen Sorgen dom Wahle 'ihrer Kinder. Die Apostel und Ne Urchristen verstanden sofort mit größter Freude das BW der Barmherzigkeit, das durch göttliche Anord nung in Maria verwirklicht, durch den Mllen Jesu Ehvistt bestätigt worden ist. Ebenso be griffen es di« ehrwürdigen Väter

Seiner Kinder und nur auf wahres Wohl sieht. Uns. ist es nicht gegeben, das ttefe Geheimnis der göttlichen Vorsehung in der Leitung der Well Md der Seelen M durchschauen. Der Dag-wird aber kommen, an dem derseSbe. Gott in Seiner Oute di« vielen writver-' zweigten Ursachen der Geschehnifse offen- , baren wird und wir worden deutlich «in» schm. wie mächtig die Mrksamkeit des Ge botes in der Ordirung des Weltgeschehens war. Mr werden sehen, daß es dom Gebete zuznschreiben bst, wie sich viele mittm

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 13.09.1928
Umfang: 12
in Gottes Willen.' — Die Müllerin beugte sich vor, einm star ren Blick in den großen dunkeln Augen. „Machen Sie es kurz, Herr Vikar! Ist er tot?' ■ - Ein« kleine Pause, die mehr sagte als alle Worte — dann lehnte sich die unglück liche Mutter vornüber und bedeckte ihr Ge sicht mtt den Händen. Ob sie wcchl -hörte, was der Mkar aus dem Brief« des Feld» kapl-ans erzählte? Am Abend nach dom Gefecht hatte man Peter auf dom Schlachtfeld« gefunden, dm Kopf auf dem Arme ruhend, das Gesicht halb verborgen

Worte; Bärbel ver stand ihn sogleich. „U-m Gottes willen, Herr Mkar! Ist das ein Kreuz!' jammerte sie kaut. Martha starrte wortlos bald auf die Mutter, bald auf den Geistlichen; Theodor stürzte fort. Er al-arMerte die ganze Mühle und wenige Minuten später das Häuschen Brenners Mt dom Rufe: „Dom Peter ist etwas passiert. Der Herr Mkar hat es gesagt.' Frau Mari« eilte nach der Mühle, Me sie ging und stand. Schon aus der Treppe erfuhr sie von Bärbel, was geschehen war. Dann setzte

zu ihnen dran-g: „Wo ist denn unser Fräulein? Sie soll hoimkommml Dm Peter hart d' Fvan- zosm erschossen.' Mit einem lauten Schrei fuhren die bei den Mädchen auf. Anna flog mehr als sie lief zur Mühl« zurück. Toni «Me in die Schenke, wo ihre gelähM« Mutter faß. „O Mutter, ist es wahr?' „Frellich ist es wahr,' antwortete Ihr Dater» der Storchenwirt. Er war dom Mkar bei dessen Rückkehr aus der Mühle begegnet und hatte von diesem di« Trauer kunde gehört. — Toni floh in ihr Stübchen, um sich auszuweinm

—' „Was ist's Mt Peter? Verwundet? oder —' Der Müller -blieb stehm und sah dm Nach bar an und las ms dessen Gesicht, was er fürchtete. Dann eilte er weiter, daß ihm der andere tarm folgen konnte. Toten bleich trat er in die Stube. Dort sah di« Base Marie Brmner mtt dm Kindern. Sie hatte die Müllerin vermocht, daß sie zu Bett ging. Die verweinten Gesichter be stätigten dom Heimkehrendm die Trouer» kunde. „Ist es wahr?' fragte er mtt heisere,' Stimme. Marie nickte wortlos und gab ihm dm Brief -des Feldkaplans

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 06.09.1928
Umfang: 12
in den unteren Räumen des Hauses erfragt, daß Jakob wie- der feit mehreren Stunden abwesend sei. und glaubt« hierin den Grund für die Verstim mung ihres Mannes zu finden. j „Verdruß? Mehr als Verdruß! Es kommt eins zum andern. Der dom Dauschreiner in Stuttgart werde ich einen Haufen Geld ver lieren, und der Talmüller, dein Vetter, ist auch auf der Gant. Meviel dort auf dom Spiel« steht, weißt du. Und Ms 1. Oktober habe ich eine große Zahlu-yg zu machen. So viel Geld ich ausstehen

und nicht ausge-lvgt, seinen täglichen Morgen- spaziergang zu machen. Eine Tasse Milch stand unberührt neben ihm auf dom Tische. „Aber, Aehne, Ihr habt eure Milch ganz kalt werden lassen,' sagte Man«, seine Schwiegettochter, vorwurfsvoll. Sie saß an der Nähmaschine und ließ einen bunten Stoff über die Platte gleiten. Hinter ihr Ms dem Kanapee log ein -halbsertiges Kinderkleid zu sammen mit Futterstoffen, Schnittmustern, farbigen Schnitzeln und Bandschieisen. FrM Marie war als geschickte Näherin im Städt chen

in das große Wohnzimmer trat und ohne „Grüß Gott!' die Botschaft herstam- melte: „Meine Mutter läßt sagen, der Aehne sei schwer krank. Man hat ihn versehen.' „Was?' rief Frau Rosine und band ihre Schürze los, „versehen hat m ihn? Und das erfahren wir jetzt erftF Sie war schon aus der Türe, um zu dom Kranken ju eilen, ehe der Müller begriff, was vorging. Die Zeitung zwischen den Hän den haltend, hatte er weder aus den Knaben noch Ms dessen Botschaft geachtet. Erst die teilnehmenden Worte seiner Tochter Anna

, der Tad nahte. Di« Weihe des erhabenen Augenblickes be» schwichtt-gie den Sturm -in des Millers Seel«. Lag denn am Ende so viel an Geld und Gut? Hatte er sich nicht -bis jetzt ehrlich durchgehol- fen? Würde es nicht Mch fernerhin durchzu kämpfen sein? Er gab sich einen Ruck und richtete sich auf. Mit einem Seufzer fuhr er .sich über die Stirn«, als wollte er -die widerstreitenden Ge danken verscheuchen, ehe er die Frauen rief. Ja, die Frauen und Kinder sollten herein» kommen und hier neben dom

und -besser, wenn er in der Anlage des KapitÄs, das stets dm Enkeln Melchers gesichert blieb, nicht behin dert war. U-nd während der Müller sein Gewissen aus diese Weise zu beruhigen suchte, starrten zwei große, erstaunte Knabenaugm nach der halb geöffneten Kammettüre. Auf -dem Kanapee, das halb vom Ofen ver deckt wurde, kMette FrMz Breuner. Cs -hatte ihn nicht länger in der Küche geduldet; unver. merkt war er in das Wohnzimmer geschlichen, um näher beim Großvater zu sein, dom ein zigen Vater

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 08.05.1930
Umfang: 12
prächtiger Bursche. So, und jetzt komme gut heim; und dom Wirt am Mchl sag', es mühte mir eine Hexe auf dem Zwilling sitzen, wenn ich ihm nicht einen schweren Rehbock liefere.' Draußen war es stille, friedliche Nacht. Die Erde atmete in leisem Schlummer und leichte Nebefitrefien zogen gleich Traumbildern über ihr hin. Im tiefen Dannendunkel rieselte rast los zwfichsn Fels und Blume der klare Quell und stürzte sich dann wie ein kecker, über mütiger Knabe, di« Steinwand hinab, ein flüssiger Silberstom

, ins Glicht schäum «rtb einander onstohen und zuflüstern. Das gehört sich nun einmal nicht, sollen lieber an des Pfarrers Predigt denken, stünde wahrlich den Dubm bester an, als daß sie vor dom Friedhofe Maulaffen feichaben.' Die Bäuerin lächelte. „Da könntest du dir als Pfarrer so viel Verdruß kausm, daß du für dein. Lebtag genug hättest. Denn der Bauer läßt sich an seiner Gewohnheit nichts nehmen; lieber kündet er. dom Pfarrer die Diebe auf. Ja, schau nur, Mädel, es fit schm so. Uebrigens

' mir mit dom auf!' »Und wenn st ein Pfleger nicht richtig und tüchtig fit?' Dafür sind der Pfarrer und das Land gericht da. Wir Bauem habm ihn just darum gewählt, weil wir ihn nicht mögm und weil wir ihm die Plage gönnm.' . Äsidor schüttelte unzufriedm dm Kopf. Zu dieser Weisheit, konnte-« sich nicht evfchwin- gen. Ehe « noch «ine Antwort fand, : ging die Stubentüre aus und d« Kirchenpfleg« trat ein. „Grüß Gott. Weidhastr! Ah, der Isidor! Schönm guten Mvvgm, befiammm. Immer wohlauf?' .La, schön' Dank

trotzig - aufgeworfen; ab« er antwortete nicht. . D« ■ Gedanke, wir Bauern haben auch unstr Recht und unserm harten, festen Kops, tat dom sonst gerechten und gutgesinnten Manne fast wohl. „Nun, das find nur st Meinung».«« mir,' unterbrach der Weg« das Schweig», indes fein Auge zusrtedm aus dem Weidhof« ruhte. „Das kommt und zeigt sich alles mit d« Zeit.' „Recht hast. Pfleg«', bestätigte d« Haus. i j vater, sich mit der stachen Harte Üb« dst Stirn fahrend; „mit d« Zeit zeigt stch .Mles. i Mr Dauern

Weidhostr schmunzelte stille vor Ü sich hin. Bald schielte « nach seinem Sost«, bald nach dom Wieg«. »Nun,' sprach «, »w» möchtest du ! > «. - »— > — «« . :-i YMMvN r |j- D« Bau« hatte diese Worte mtt'ein«» st eigen» scharsm Nachdruck gosproch», dcrß zi der Weg« verwundert aufsah. Er versuchte Z zu lächeln, ward dann Meder v«l«gm, rieb I sich Vl« Hände, trippelte in d« Stube auf ! und ab, kurz, sein ganzes Wssm verrtett daß i «sich in gwß« Aufregung bestnde. Gortsttzung sttgt^ \\

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Seite 3 von 12
Datum: 02.02.1928
Umfang: 12
, weitvorspringendem Gie- böidach, einem schöngeschnitzten Altan an der Vorderfoi-te und auf dem First ein gwhes Holzkreuz. Rückwärts verkängert sich das Wohngebäude zu mählich weiten Räumen für das Dich und die Ernte; den Schluß macht die Tenne, von der ein gemauerter Weg in sanfter Böschung hinabführt. So steht di« Schwaige seit fünfzig Jahren. Der jetzige Besitzer hat sie erbaut an Stelle des alten braunen Bauernhauses, in dom seine Niem und Voreltern seit undenklichen Zeiten ge schafft und gelebt und den Grund

fliegen, weil ich kein' Flügel Hab, wie d' Schwalben da unterm Dach? - Weit g'fehlt, Zenzi, weit g'sehltl Fliegen - kann ich frei«!* ;i Dabei schaute er sie schelmisch mit seinen ehrlichen Augen an und blinzelte dom Seppl vergnügt zu, der seinen Bmder ebenso gevrr reden hörte. wie erseltzst schwieg. -Ah...gehl* rief das Mädchen ungläubig'. Der Toni machke eineu.gi^m Schntt.auf sie zry .. _.r/. „Fängst etwa schon an z'fliegen?' lachte sie jUWb trat zurück. ;• „Daß - da , unter, deiner Nasen

hin unter, wo 's wild Wasser geht, da magst mich suchen. , wenn d'nein sagst!' Jelfusl* .rief., sie und dachte an den Man ger Seppl, der auf so schreckliche Weise sein Leben eingebüßt hatte.. Er tat einen Schritt rückwärts. Sie fchvi« auf in jähem Schreck Md erhob die Hände. „Dem Hardi wird's mx machen. ' Zenzi, aber mich, — mich bringet'» um, wenn ich dich als das Weib eines andern sehet!' Sie sah ihn scheu von Mten M, . wie er mächtig aus dom Felsgeftein herauswuchs, wie feine kraftvollen Glieder bebten

der Bursch; feine Rechte fuhr an die Brust und krumpfte sich da zusammen. Seine Augen verloren den Glanz wie erlöschende Sterne und er wankt« einen Augenblick. Dann schritt er langsam weiter und' int Gehen wandte er sich noch einmal um: ,,Das Liebste hast mir g'nommen, Naz; aber besser .ist's jetzt, als später! — Und um die ganze Welt mocht ich nit du feint* Der Zenzi schossen die Tränen in die Augen. -Besser jetzt als später!' wiederholte sie. Der HaM kniet« droben nieder vor dom weihen MuttergottesbM

ist das Kreuz auf dem Glockentürmchsn smmon- beleuchtet. Dort wird die Zenzi künfüg woh nen mit ihm — mit ihm! Warum gerad er, er — er der Stumm geht der Burg» hard in. sein armes kleines Hans. Einen Monat später wurde Kreszentia mit dom Schweighofer in der Ettoler Kloster kirche getraut. Ms die schöne Braut mit ihrem weihen Kranz den Drautzungfem vor aus über den Gottesacker schritt, da fiel «in« Rose aus ihrem braunen Haar und die Luft trug die Blätter alle einzeln wie Schnee flocken

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Volksbote
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Seite 6 von 16
Datum: 15.07.1926
Umfang: 16
hier eine seltene Feier statt. Schon in der Frühe sah man auf der letzten Wegstrecke zur Kirche Men neuen recht net ten, einfach und solid gearbeiteten Kreuzweg ausgestellt und mit Krängen zur'bevorstehen den Wethe festlich gegiert. Nachdem die Leute über Ursprung, Bedeutung und Zweck des Kreuzweges aufgeklärt wurden, fand nach mittags die feierliche Cinweihung statt unter sehr zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung. Diese schöne und andächtige Weihefeierlich- keii sand in der Kirche ihren Abschluß mit dom

„Großer Gytt wir loben dich' und dom sakramentalen ÄLgen, wobei die neue und schön gearbeitete Monstranz erglänzte. Diese zwei Stücke: die neue reichvergoDete und foingearbeitete Monstmnz,. sowie der nette Kreuzweg mit sMen schönen zur Andacht stimmenden Bildem> geben der Bevölkerung S. Gertrude Me ehrendes Zeugnis. Die Leute hoben — ohne daß eine Sammlung oorgonommen wurde — nur auf eine kleine Anreg-ung hin, Mt vielen Holggoschenken und so manchem Geldbeitrag die schöne Monstranz dem sakramentalen

aus der Mckkehr von der Villnösser Primiz Und von der Mallsahvt nach Trens. Vor dom Wi dum evwartetm ihn die schntz-idigen Welsen der Musikkapelle und das Krachen der Böl ler. Am Sonntag lachte die Sonne vom Him mel u-nd der Wind, pfiff ein lustiges Wed. Festfreude strahlte aus den Augen der Seel- sovgskinder, die -ihrem treuen Seelenhirten ei« kleines Jubiläumsgefchen-k machen woll ten durch fleißigen Sakramentsompfang und auch durch andere Gaben. Jn feuriger Pre digt ermunterte der hochw. Herr Dekan

Ma- gagn-a die Zuhörer zur Ehrfurcht, Dankbar keit und Gehorsam gegen ihren Herrn Seel sorger und stellte den Priester dar als zwei ten Christus, der Jesus nachahM in seiner Gewalt, tn seinen Leiden und Freuden. Beim feierlichen Jubelwmt führte der Kirchenchor eine Filkemesse -auf. Nach dom Tedeum, dem föieMchen kirchlicheu Dan-kgesang, zog man unter Musikbegleitung zum Danzhauser, wo die Festgäste ein Gabelfrühstück oinnahmen. SchuMnder sagten Derslein auf und auch die Vertreter der Gemeinde sprachen

lasse auf dom Wog zum Baterlandt Milkelvinschgau. 11. IM. (Allerhand.) In den letzten Tagen erhielten die Musik kapellen der vevschiäiMen größeren oder klei neren Gemeinden Binschg-aus die Kund machung, daß sie zu einer Kons-umfteuer in der Höhe von 150 Live jährlich verhalten seien. Dieser Erlaß dürfte für manche Kapellen das Todesurteil -bedeuten. „Woher sollen wir dieses Geld nehmen?' lautete die Frage. „Wir oeMenen ja nichts.' Und so ist es wirklich. Sie verdienen nichts. Bei kirch- lichM

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Seite 17 von 24
Datum: 11.03.1926
Umfang: 24
Neuntes Kabinett Briand. Der franzöfifche Ministerpräsident wieder in Genf. Poris, 10. März. Briand hat das Kabinett wen gebildet. Dieses setz! sich im großen und ganzen so zu sammen wie das bisherige, nur ist das Filwnzministerium dom Herrn Rudolf Peret, das Jnnemninisterum dem Herrn Mwlvy, das Unterrichtsministerium dom Herrn Lamou- reux und das Justizministerium dom Herrn Lava! anvertraut worden. Briand bohielt den Vorsitz und das Außenministerium. Letzterer ist heute abends mn 8 Uhr

35 wieder nach Genf abgereist. Dom Standpunkt der Parteipolitik ist her- vorzuhvben, daß das neue Ministerium, ab gesehen »von den Unterstaatssekretären, zwei radikale Sozialisten, zwei Sozialrepublikaner, zwei Abgeordnete der radikalen Linken, zwei Links-Republikaner und einen Wilden um faßt. Als Briand um halb 3 Uhr nachts nach der Borstellung des neuen Ministeriums den Pa last des Präsidenten der Republik verließ, zeigte er sich vom Erfolge seiner Bemühungen schr befriedigt und erklärte: „Wie ihr scht

über die Raschheit der Lösung, die es dein Außenminister Briand erlaubt, sich als Ver treter Frankreichs wieder nach Genf zu be geben. Der „Ouotidien' zweifelt stark an der Lebensfähigkeit des umgebildeten Ministe riums. Die „Ere Nouvclle' freut sich über die rasche Lösung und fordert, daß ehestens ein Wahlreformeniwurf dom Parlament vor- gelegi werde. Der „Figaro' ist der Meinung, das neue Kabinett habe keinen anderen Zweck yls den, seinem Oberhaupt zu er möglichen, in Genf mit der nötigen Autori tät

sich jetzt. Ich neigte mich über ihn, seine Augen starrten mich fremd an und.schienen in unabsehbare Fer nen zu schauen, der arme Geist wandorte unter dom Einflüsse des Fiebers, in abge brochenen Worten kamen Reden-über seine Lippen, die mir das Blut in den Adern stocken machten. „Muriel,' flüsterte er, „bist du hier? — Weiht du es, daß ich dich liebe? — Nein, du hast es nie gehört — einmal, ein eingigmal Hab' ich es dir gesagt, aber da logst du schwach und ohnmächtig — welch «n Glück

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Seite 5 von 8
Datum: 13.01.1938
Umfang: 8
Schmuckkästchen. Die Zierde feines Gotteshauses lag ihm so am Herzen, daß er dafür ganze Tage und Nächte opferte. Wenn er im Dom arbeitete, war er mit Leib und Seele dabei und es war nicht ratsam, ihn hierin zu stören, namentlich vor Festzeiten, wo die Arbeit sich häufte. Auch als Sakristei- direkkor waltete er mit in vorbildlicher Weise seines Amtes. Das bestätigt ein flüchtiger Blick in die Schränke, in denen Paramente und Kirchenwäsche verwahrt liegen. Außer feiner Berufstätigkeit im Dom leistete

war jedesmal eine Un menge von Arbeit zu bewältigen; Herr Dom pfarrer Mair ruhte und rastete nicht, bis nicht alles bis ins Kleinste in Ordnung war. In Würdigung seiner großen und vielen Verdienste auf den verschiedenen Gebieten seines Wirkens wurde er erst vor kurzem vom Hochwst. Fürstbischof zum geistlichen Rat ernannt. Am schwersten werden den Herrn Dotn- pfarrer Mair seine geistlichen Mitbrüder ver missen, denen er durch seinen Humor zahllose köstliche Stunden bereitet hat. Roch nach Jahrzehnten

, das er uns getan. So möge Gott ihm alles lohnen! * * Das Begräbnis ist am Freitag, 14. Jänner, um Uhr nachmittags vom Dom aus. Etwas vor 4 Uhr wird die Leiche vom Dom pfarrhaus in den Dom getragen, wo dann um 4 Uhr das Totenoffizium gebetet wird. o Beschlüsse des Podesta von Breffanone. 1. Er höhung der Summe für den Bau der Holzbrllcke in Albes von 50.000 auf 80.000 Lire. 2. Er höhung der Summe filt Reparaturarbeiten an

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Seite 8 von 12
Datum: 19.07.1928
Umfang: 12
die eifrigen Vorbereitungen zeigten, daß die Kastolruther alles daran fetzten, ihrem Ortskind dom hochw. Herrn Vinzenz Karbon einen würdigen Ehrentag zu be reiten. Doch dieser Eifer, eine Primizfeier würdig zu begehen, ging weit über die Grenzen der Helmatsgomeinde «des hochw. Herrn Primizianten hinaus. Es wurde ein Volksfest für die ganze Umgebung und legte so Zeugnis ab vom tiefen Glauben unseres Volkes und von der Berohrung, die es dem Priester Gottes entgogenbringt. Am Sams tag um 6 Uhr abends wurde

ein«en Fviodhofsumgang, um auch den Verstorbe nen seinen frischen Priestersegen zu erteilen. Möge der Wunsch, der oft ausgedrückt wu«rde, «daß dom hochw. Herrn Vinzenz Kar bon recht «bald wieder einer zum Al«twre Nach folge, in Erfüllung gehen und unser Primi ziant mit Gottes Segen im Weinberg des Herrn recht lange Lahre wirke. Siuks in Paff., 17. Juli. (Vom Leiden erlöst.) Heute schloß sich das Grad über dem sterblichen Leibe des Johann Hofer, Marx-Bauer, welcher erst vor zwei M«onaten d«as 40. Lebensjahr vollendet

punkt «nicht erzielen können. Die Feststellun- -gen wurden dadurch erschwert, «daß «bei dom Unglück die meisten Fahrgäste den Zug plötzlich verließen und sich «auf dem Bahn gleise nach dom Unglück erkundigten. Eine «weitere Aufklärung «bedarf, wie «das Signal für freie Fahrt zustande kam, wo durch die Ausfahrt des Hauptzuges u«nd der Zusammenstoß erfolgte. Drei Angestellte (Stellwevkmeister und Weichenwärter) wur- «den verhaftet, doch herrscht «die Meinung vor, daß mit diesen d«vei kleinen

« Renolverfalve gegen R«wdv«sch ab, der nur von einem Schuß am Arm gesteift wurde. Trotz sofortiger Ver folgung konnte keine Spur des Flüchtigen gefunden werd«en. Tag danach tauchte Bal ger in Pfeildorf imweit Jägerndorf auf. Er überwältigte eine a-uf dem Felde arbeitende Bäuerin und Mang sie, sich auszuziehsn, und legte ihre Weibexkleider an. Seine eigenen, «durch die verwegene Flucht arg mit genommenen Meidungsftücke ließ er auf dom Felde liegen. t Dahnunglück ln Derona. Maniag, 16. Ju«st, nachm, rasteten

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Seite 3 von 12
Datum: 01.05.1930
Umfang: 12
wie Gottes Auge selbst über die Zacken der Berge und goß mit seinem Lichte Ruhe und Frieden über das Dal. Dom Dorfe weg führte ein enger Weson- pfod aufwärts nach dem OeGergkirchfein. Der Pfarrer blieb inmitten der Wtssen- flüche stehen und pflückte mit stillem Ver gnügen «in einsames Blümchen, das zu seinen Füßen vielleicht schon feinen stillen Nacht traum träumte. Der Priester fegte das Müm» tein in sein Brevier, nicht beachtend» daß «in Mädchen ihm zur Seite stand und seinem Dun Schah- „Grüß Gott

, daß «inen unser Herrgott feschalten muß, damit man brav bleibt; aber ich Mll einmal -nicht sckflecht sein und da verläßt Mch dann der Himmelvater auch nicht.' Der Pfarrer hörte lächelnd dom Mädchen zu, indes er in seinem Brevier nach einem Bilde suchte. „Hier,' sprach er, dem Mädchen ein Marienbi-ld reichend; «nimm das zum An denken an den heutigen Abend, rack» Gott fei Mt dir!' Nachtigall sah mit unzufriedenem Blick auf das Geschenk. „NehM Euer Bild nur wieder, Pfarrer!' „Ei, was sst dir denn', rief

dieser voll Erstaune». „Ich mag's nicht, bis Ihr Mch nicht Meder für gut mch brav haktet.' „Aber du bist ja aut.' Das Mädchen wischte stch die Helten Tranen aus den Augen. »Gute Nacht, Pfarrer!' sprach -es leise und ging den Jühsfedg «ach dom Dorfe abwärts. Der Priester fah dem prächtigen, trotzigen Kinde lange nach. Sein Antlitz Mderstrahlte Freude und Zufriedenheit. Er legte das Bild lächelnd Meder in das Brevier. „Du Mrst nicht mehr hergeschenkt,' sprach er für stch »„sondern gehörst in de« geheimen

Mtenfafzikel der Pastorvfersahrung, und zwar einer recht freudigen. Der Kirchonpfleger hat gesagt» es gibt schlechte Menschen; er hat es mit feiner Person bewiese«, dcch er recht hat. Aber es gibt gottlob auch gute Menschen, und diesen Drost hat mir die treuherzig fromme Nachtigall gegeben.' Langsam und in frohes Denken versunken schritt er nach dom Oelbergkirchfein hinauf. Drüben kniete er sich unter bas Kreuz und betete lange und oisl; und das Gebot muß wie Himmelstrost für ihn gewesen fein

sich stechend nach dem Boden. Nun bleibt er in der Mitte des Zimmers stehen und feeuzt die Arme auf der Brust. „'s ist nur gut, daß ich dom neuen Pfarrer zum Empfang keinen Kranz gebunden habe. Der route Mch in Ewigkeit noch. Nein, der ist mein Mann nicht. Der Mensch ist Me ein Lamm, meint man; und wenn er einen an schaut, so ist's, als schaute er dir bis auf den Boden der Seele. Wie er mich so kurz an- gelassen hat, Mch, den Kirchenpfleger! Und dann, Me er Mch so ungut -verabschiedet hat! Mir ist's beinahe

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Seite 3 von 12
Datum: 30.08.1928
Umfang: 12
Auge der Mutter. Die vollen Lippen unter dom kecken SchnurrbSr-tchvn lächelten den Kindern fröh lich zu. die ihm mit Sträußchen in der Hand entgegsneilten. „Ähr h-abt's gut. Blumen suchen und Lie- der singen, wer dazu Zeit hätte!' sagt« er heiter, kniff Martha, di« sich an feinen Arm hängte, in die Wangen und begrüßt« MÄ» eher. „So, Peter, willst auch nach der Gärtnerei schauen?' „Ich suche den Vater. Ich habe ihn doch vorhin mit euch zusammen über ton Hof gehen sehen, Detter.' „Dein Vater ist wohl

im Schreibstübl; er besorgt mir eine Schreiberei. — Wie g'fallt bir's daheim?' „Gut gefällt mir's Detter. Ich bin am lieb- sten daheim. Nirgends auf der Weit ist es so schon.' *2«, ja, jetzt muß er daheim bleiben und ' dom Vater brav hekfvn,' nahm die Müllerin - das Wort. „Mr brauchen ihn notwendig [ jetzt, wo der Müller den Holzhandel arge- i fangen hat und so viel von zu Hcmse weg ist. ! So drei Jahre beim Militär, das ist «ine j lange Zeit. Nächstes Jahr kommt der Jakob dran.' j „Das muß ich sagen

: einen stramme« Bur- - schön haben sie aus dir g'm-acht' Peter,' und der Wie nickte gar wohlgefällig. „Halt, Peter, wir gehn miteinander,' rief er dem sich Ent- ' fernenden nach und verließ mit ihm den Garten. Unter dem Mühlentor« stand der Müller. „Wo ist der Jakob?' fragte er Peter. „Er ist vorhin mit dom Knecht nach Aldin gen gefahren.' „Das hättest du nicht zugebon sollen, Peter. : Ich sehe es nicht gern, -daß der Dub sich im mer mit den Knechten heru-mtreibt und sich . um die Arbeit drückt

Stockes, der „guten Stube' des Müllers. Vor ihnen lagen merkwürdige Papiere aus- gebroitet, mit Wappen und allerlei Schnör keln und Figurm und farbigem Dmck, so daß st« dem Akten wie Bilderbogen oor- kamen. Das warm Obligationen, wie tor Müller sagte. Vorne stand der Wert groß gedruckt. Und dann warm Zinsschoine dabei» kleine Zettel, die brauchte man nur an dom bestimmtm Tage abzuschneiden und aufs Kameralamt zu tragm, so bekam man Geld dafür, ton Zins, tor darauf goschriobm stand. Der Müller rechnete

dem Melcher vor, was die Papiere gekostet -hatten und wieviel Zinsm sie trugen. Der Alte nickte nur: „'s wird schon recht sein.' — Mt eigentümlicher Scheu sah er auf di« Papiere, Äe er kaum zu berühren wagte. „Peter, pack' 's weg. Daß es ja Niemand merkt!' „Ja, jetzt sind wir fertig. Seht, hier ist alles ausgeschrieben.' Auf dem großen Bogm Papier, den tor Müller dom Greise Über reichte, warm di« Scheine alle mit ihrm Nummern verzeichnet. Mi seiner eigmm Hcnid bezeugte darauf der Müller, daß diese Papiere

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Seite 3 von 12
Datum: 22.03.1928
Umfang: 12
Auf der Schwaige Don Georg Fretherrn von Dy Herr n. 7. Fortsetzung und Schluß Die Schwaige war heimgesucht mm Bich seuche ünö Ueberschwe-lmmmg: Heustadel waren verbrannt, vom Blitz getroffen: im Walde hauste der Borkenkäfer und ver wüstete die schönen Stamme, so daß der grüßte Teil niedergebrannt werden mußte. Der Segen schien von dom Hause genommen. Oer Toni rannte im Gebirg unuber gab dom Vater nie ein gutes Wort, kam spät erst heim. Soppl, der sein fmchlba^es Ge heimnis kannte, flößte dom

das Gebetglöcklein läuten — wann? Er mußte in kurzem zur Fahne ermüden; der Toni hatte eine hohe Nummer gezogen und war so gut wie frei. Der Toni wußte noch nichts von dom Der« löbnis seines Bruders und der Zenzi. — Ehe er von der Schwaige ging, wollte Seppl es ihm sagen. — Der Alte lag auf seinem Bette, traurig anzusehen. Sein Gesicht war uralt geworden, durchfurcht und grau, und das wirre Haar hing wild um die Stirn; tiefe Linien» in deren Mitte «ine blaue, angeschwollene Mer hinlief, zogen

, daß sie dein Weib wird. Mir tauget die Schwakg nimmer, Seppl, ich geh für dich zum Militär; nit als ob ich', dir z' Web tät. über's geschieht mir selbst ein G'fallen. Brauchst mir affo kein' Dank z'sagen!' Die Glocke verstummte. Die Zenzi trat ein mit weinenden Augen. Ein Blick sagte ihr alles. Sie gab dom Seppl die Hand. So standen sie am Lager des Der- ftvrbenen, von dessen Antlitz der Finger des Todes all« Härte hinweggenommen hatte. Sie knieten nieder in gemeinsamem Gebet für seine Seele. — Ende

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Volksbote
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Seite 6 von 12
Datum: 21.05.1925
Umfang: 12
trotz aller möglichen Hilfe unserer beiden Herren Grmebndeärzte und unter geistlichem Beistände gestorben. Herr Ruedl diente seit mehr als 20 Jahren treu und pflichteifrig ber Gemeinde und war ein fachmäßigor Kenner der weitverzweigten Wasserleitungen. Der Verstorbene war über 40 Jahre lang Mitglied der Bürgerkwpelle, Mtglicki des Pfarrkirchen- u. Franziskaner- kirchen-Choves als treffsicherer Bläser. Bei der sroiw. Feuerwehr bekleidete er die Char ge des Hydranten-Meifters. Er war vor dom Kriege

Verwandtschaft. Diesen schloß sich Herr Bürgermeister Baron Georg Di Pauli mit dom ganzen Gemeinde» rat (svüher Gemeindeausschuß genannt) samt den Gem-eiindebsamten, sowie überaus zahl reiches Volk beiderlei Geschlechtes an. Die Gemeinde widmete ihrem pflichttreuen An gestellten ein Chrengrab. Der Männerchor fang ein ergreifendes Gvablied. Den letzten Gruß widmete noch am Grabe ihrem braven und allgemein beliebten Mitglied«, die Bür gerkapelle durch «inen rührenden Trauer marsch. Auch di« Waisenkinder

beherbergt. — Begrüßens wert ist die sich mehrende Bautätigkeit in Meran-Mais, wodurch doch wieder etwas Platz geschaffen wird. Freilich wird dadurch di« Wohnungsnot noch nicht völlig gebannt und mehr als ein halbes Hundert Familien muß noch im Laufe dieses Jtzhres die zwangsweise Ausquartlemmg erwarten. Wo hin dann? Da kann einzig nur die Stadt ab helfen, indem sie mit dom Bau der geplanten Zinshäuser Emst macht. — Letzte Woche gab es in Meran große Hundc-Jmpfung; es sol len an die tausend Hunde geimpft

, die Maienkönigin und Helferin der Christen, uns bei ihrem göttlichen Sohne eine mächtige Fürsprecherin sein! St Leonhard in Paff., 17.Mai. (Hunde- Impfung. — Feu«r«ehr.jubi- läum.) Am 11. Mai hatte es bei uns den Anschein, als ob ein Hundemarkt abgeholten würde. Dom ganzen Dal wurden die Hunde hergebracht, um geimpft zu werden. Dieselbe wurde in der Keyelbahnhalle des Gafthofes „Welweiß' unter Knurren und Bellen der geängftigten Opfer vorgenommen. — Am Chrifti Himmelfahrtsfefte oder im Falle

auf dem Weg nach Äsers verunglückt, indem «st auf einer Eisplatte ausglitt. Erft am 2$ April wurde er tot aufgefunden und am 29. April hier beerdigt Er war «in gebüp, tiger Grödner, war aber immer hier bedien» stet. Der Verunglückte fdand in den Siebziger- fahren. Er ruhe im Frieden! — Jakob De port« hat jetzt feine klein« Villa fertig. Auch Josef Patreider ist zur Zeit mit dom Bast eines solchen Heims beschäftigt — Diese Woche ließ «in Bauer fein schweres Fuchs, werk Wer Nacht mitten auf dem Weg stehen

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Seite 6 von 12
Datum: 05.02.1925
Umfang: 12
Auftnerksamteit schenk ten. Der Predig« stellte die Pflichte« des Seelsorger« und die der Seechngskind« «Mander gegenüber. Darauf war dds staer- Sche Hochamt, bei dom dir Lsute Gttloyenhett halten, ihren Eeefforg« von der mnsikaki. schen Seite als vürzüglichen Sänger kennen zu temen. Der neue Dekan bringt di« Fähig- keit Mt und de« basten WSlon, wie der Fest redner versichert«; möge er vüf der Seite der Seelsorgskinder ebenfalls gute« Will« fin den! Brixen, 1. Februar. (Die ^Logischer Kat hl'.) Am 30, Jänner

. Mit ihm verlieren wir zweifellos «inen tüchtigen Be amten. — Der bisherige Stadtdekan Doktor Georg Schmid wurde am Samstag als Dom propst installiert. Sein« Güte und Arbeit samkeit haben ihm in den Herzen seiner, ein stigen Pfarrktnder einen bleibend an Platz gesichert. vrlxeu. (Heiraten.) Um Lichtmeß ist all« Iah« schönes Heiratswetter. Heuer fan den sich am 3. Februar allein 4 Paare hier ein: Josef Seyr, Besitzer und Maurermeister in Sonnenburg »St. Lorenzen, Mt Maria Schuster, Neuhausertochter in Mtterlang

war die Schuljugend, die ihn wie einen Vater verehrte. Am Sonntag fand beim „Maßl' zu Ehren des scheidenden Seel sorgers sine bescheidene Abschiedsfeier statt, wobei die Gemoindevertredmg demselben für feine fegensretche Tätigkeit herzlichen Dank aussprach und ihm viel Glück and größten Erfolg im neuen Posten wünscht«. Heute ist Pfwrrprovffor Joses Köfter, dom als Koo perator in Drrmeck «in guter Ruf vorausgeht, hier angekommen. Möge es ihm recht bange und gut bei uns gefallen! Gal», 3. Februar. Unser Herr

Mitgited er war, und: legte einen Kranz auf den Gvabeshügel. Ebenst, war er Mitglied der Freiw. F«M- wchr, welche ihm korporwtto die letzte Ehre erwies. Iünglingsbund und Sängerchor be teiligten sich ebenfalls am Leichenbegängnis. Tr ruhe im Frieden! Sl. Martin ln Lnneberg. 27. Särat, (4Ein*. schwer heimgesucht« Famil»e) ist die des Matthias Ehizza« im Wetter 'Anw- Am 17. Juni vergangene« Jahre» brannte den armen Leuten Haus und Hof ab und außer dom Meh konnten sie rttcht» als dos nackte Leben retten

machen, daß er auch dem Sohn» da Äopf stet legen konnte. Dom Vater gelang ' es endlich, sich ganz herauszuorbstten. aber.

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Seite 5 von 12
Datum: 03.07.1924
Umfang: 12
, die Glassenster werden von dem Staub -befreit, der sich im Lauf der Jahr« an ihrer Außenseite ansetzte, ihre Schutzgitter werden auch neu gestrichen. Die unschönen Seitentüren werden durch neue stilgerechte Türen ersetzt. Diese waren frei lich schon längst verfertigt und warteten nur auf die Beschläge. Als künstlerisches Vorbild für diese Türen dienten solche auf dom alten Ansitz Doldersberg in Penon. — In manchen Weinbergen haben leider infolge des Wetters Rost und Peronospora argen Schaden, ange- 1 richtet

wegzutragen. Ganz zerknirscht schlichen die vermeintlichen Entführer davon, worauf der Bauer hocherfreut mÄ> stolz dm geretteten Schutzengel von feinen eigenen Buben zunächst -in seinen Hof und später zur Gratscher Kirche tragen ließ. Gegen Abend jedoch gelang es dom St. Peter« Schutzengel Loch noch» wenn auch ohne Paß des eiferfüch- tigen Dauern, zu seinem gewohnten Stand ort zurückzukehven, indem er sich einfach > heimlich entführen ließ. — Sehr betrübend war es für die Teilnehmer der Prozession

. .Nachmittags mußte die Dürgerkapelle in Feuerwehr-Bluse und Mütze ein Feuerwehrmitglied zur letzten Ruhe begleiten. Darauf war auf dom Haupt platz in Mitterlana Konzert, zu dem die Musik in Schützenmontur ausrückte. Die St. Peterkirche war prächtig geziert und be flaggt, freilich nur in päpstlichen Farben weiß-gelb. Auch die Wirte kamen auf ihre Rechnung?. da großer Besuch war. — Der vorgestrige Peter und Paulsmarkt in Mitter- lana war stark besucht; es wurde auch ziem lich gehandelt. Die StvffhäMer

Bürgerkapelle gaben dom Verstorbenen das Ehrengeleits. Die Feuerwchr. beteiligte sich am Sonntag neuer dings am Begräbnis des früheren Kamera- den Franz Mair, Gärber, der im Mer von 54 Jahren gestorben ist und vom Spital aus begraben wurde. Auch hier ging die Musik kapelle Mt. — Das Fest Peter und Paul wurde in Mitterlana feierlich begangen, um somehr als es mit dem Herz Jes-ufest zusam- mensiol. Alles war festlich geschmückt und vor der Kirche war sogar «in Triumphbogen er richtet, an dem woihgelbe Flaggen

und wurde mü ge» , wohnter Fsievlichksit -begangen. Ja noch, mchr wurde Heuer geleistet, indem durch die besondere Bomühung des Herm Gemeinde- sekretärs von St. Leonhard, Johmm Seno- ner, der Donnerer der Pfarrgemoinde nach Walten geliefert wurde, wo er auf Seite»- wegen die Prozession begleüeie und doM«rte.-M Bei der Erhebung der des hl. JkWmes aus dem Waltnerbache Keß er bä 30^Mifje im Schnellfeuer «dröhnen. Die PrHMin Wans, die stets Her Freien, stattfindet' das Ansehen eii digt hat, thias

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Seite 3 von 8
Datum: 04.07.1929
Umfang: 8
und schmet terte ihren Abendhynmus zum Himmel — Heimatklänge schlugen weich und traut <m Aaga Iffingers Ohr, Klänge, die sie lange nicht mehr gehört chatte. O.wie schön war die Wett — und wie traut die Heimat, die teu re, heißgeliebte!.... Lächelnd pflückte sie «inen Strauß Pri meln und steckte ihn an die Brust. Früh» lingssehnm in der Bmst, schritt sie zu Tal. Plötzlich verhielt sie dm Schritt und hob dm Blick zu dm blauen» dustumsponnenm Bergm. Ueber dm jenseitigm Höhm, auf dom breitm Borgtamm

vielumwor- bm, hatte sie einm schmuckm Bauernsohn zmn Manne gmommm, der mächtig in sie verliebt war und brav Geld ins Haus brachte. Wer dem kurzen Glück folgte bittere Enttäuschung... Der Wirt, der all zutief ins Glas schaute, mtpuppte sich als Säufer imd schlug im Rausche sein junges, schönes Wölb. Eines' Tages fiel er. stern hagelbetrunken, in der Scheune von einer Leiter und brach sich das Genick. Die Lindenwirttn betrauerte ihn nicht allzula^pe. Rach Derstuß des Trauerjahres gedachte sie dom

auf zuckte, verriet verhaltene Leidenschaft, die aus seinm Augm aufsprang wie Funkm aus lodernder Effe. Doch verstand er es vor züglich, dieses allzumenfchKchs seiner Natur unter dom Mantel der Würde und Ehrbar keit zu verhülkm. Sith vor der molligen Wirtin würdevoll verneigend, sagte er: „Wie ist's, Wirtin, wollen wir einm drah'n?... An Landle- rifchm — weißt, wie «inst im Mai! Hahaha! Sehr Lachm klang wie Schmiedegehämmer — und ein Meister vom Amboß war er ja auch, der Bürgermeister von Heimbach

! Cs gibt nichts Schöneres und Kraftvolleres, Äs wenn er im Schurzfell am Amboß stand und drauf loshämmevte, daß die Funkm sprühtm. Die Wirtin tat «in wmig schämig and ge ziert: „Jesfas, Herr Bürgermeister — ist mir a große Ehr', aber der Bvatm —' „Dafür sind toi« Mädchen dak...' entschied er. „Geh zu, drcch'n wir uns halt!' Die Linbsnwirtm erteilte hastig ihre Be fehle, warf die große Küchenfchürze ab und erschien frisch und rasig im geblümten Di rndl kleid. Lächelnd reichte sie dom Bürgermeister

heute zurück. Sie soll sich oovmählm; und dom Hof einm Erbm schonkm — das } ist die rechte Lösung des großm Rätsels.'! „Schau, schau, welche Ueberrafchung!' wunderte sich Rott und streichelt« nervös > seinm Bart. ^Ja, die Aaga! Das ist frei-! lich Edelraffe — Königsbütt! Absr fchwer ' wird's fein, einen «benbürttgm Gatten für' sie zu findm. Wer folks denn fein?' Sein« Augen iwgm auf der Lauer, «her Jffinger - wies die Frage kurz zurück. „Wart's ab! Wir werden schon dm rich tigen findm — reinstes

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Seite 4 von 12
Datum: 10.05.1929
Umfang: 12
» Därenköpfe, Däron- Iliamm, Darenkrücke noch heute bezeugen. Um das Jahr 1229 wirkte im Kloster Mün ster (Um llMnstentalle) der Priester Johannes de Grava, der in St. Maria bet Münster elne Kapelle, «in Klösterleln und «in Hospiz für Reisende erbaute. Dieser Johannes wird mit dom hl. Blutwundsr im Kloster Münster (unter Aebtiftin Adelheid, 1211—1239) und ebenso mit der Entstehung des Wallfahrts ortes Trofft in Verbindung gebracht. Im Wallfahttob-üchlvin ist zu lesen: ' Einöde am DrafftboK. Hier führte

er, sich der Versöhnung des beleidigten höchsten Gutes opfernd, inmitten jener damals noch schvecklichern Wildnis, «im der Borehrung des selben und der Gotdosmuttor geweihtes Leben, bis er später... mit dem heftigen Tuche nach Münster zunückkehrle. Dort wurde dasselbe verwahrt, bis es 1499 (Engadiner- krieg) dom Brande zum Opfer fiel... Die in Münster vorhanden« Stiftung » zen Mut' gibt noch von dem Tuche Ms. Einer andern Tradition zufolge fei P. Johannes als Einsiedler in dom Trasoier Tale gestorben

des äußern Drcchoihofes für 612 fl. 84 kl. für das Benefizium angekauft. 1790 wurde der Widum gftnmt. der auch dort stand, wo heute der neue Widum steht. Seit dom Jahre 1794 war dieses spärliche BeneGzium durchaus besetzt bis heute. Heinrich W afchgker. Hellet an! der Stelle! Verbrennungen. Krltzer. Schnitte und Ab schürfungen sollten augenblicklich mit Poster« Salbe behandelt werden. Dies antlsepüsche Mittel mildert Schmerz und Entzündung und verhütet die Eiterung. Ist unerreicht In dei Behandlung

, daß gewisse schwere RoroeNkranvheildm (Dovi- Beril) vom Genuß des polierten Reifes kom men, daß die ganz amten Teufel, die den Reis ungefckM, unpoftevt geniehm, daran nie erkranken, nur die beffsren, die zwar eine Znspsffe nicht srfchnMgen, aber doch den Reis schälen. (Mm ostasiaKscher Am«t Hot der Europäer nicht die leiseste Ahnung!) Auf Grund deGm fand man. daß in der Reishüll« gewisse Stoffe stecken, di« zum Leben notwendig sind. Gibt man dom Dorb- Beri-Kranken die fehlenden Reisschailm zu effen

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Seite 9 von 24
Datum: 25.02.1926
Umfang: 24
der Blinden Polens', in den Straßen ihrer Geburtsstadt erscheint, staut sich das DE. «Ihre Geschichte,' sagte ' der Amerikaner, „ist eines jener Wunder beim Wiederaufbau Polens — das Wunder des Blinden, der den Minden führt. Als die polnischen Soldaten aus dom Kriege zurück kehrten, war eine bemitleidenswert große Anzahl blind. Das Problem, wie man für diese hilflosen Hilden sorgen sollte, gehörte zu denen, die die ösfentichen Behörden nicht lösen konnten. Cs gab weder Anstalten, noch Schulen für Blinde

vielleicht jahrelang in ihrer Stellung geblieben, wenn es nicht das Schicksal anders bestimmt hätte. Der Gatte grämte sich nämlich über die Tren nung von seiner Frau derartig, daß er einen Selbstmordversuch unternahm. Nun machten seine Eltern kurz entschlossen dom bösen Spiel ein Ende, erforschten den Aufenthalt der Frau und sorgten für die Wiedervereinigung des Ehepaares. Der Papst „eien die leichtfertige Frauenmode. Der Papst empfing am 15. Februar die Fastenprediger der Stadt Rom und hielt

. Es gelang dann schließlich, die Schwestern gewaltsam aus der Schule zu entlemen Mördertrauung im Gesllngnis. Dom Schwurgericht in Allenstoin (Ostpreu ßen) waren der Besitzersohn Clemens Za- romba und di« Häuslerstochtor Maria Czwer- tek wegen gemeinschaftlichen Mordes zum Tode verurteilt worden. Beide hatten den Vater der Ezwertek ermordet, um einander heiraten zu körmen und das Grundstück zu bekommen. Beide Urteile wurden in lebens längliches Zuchthaus umgewandelt. Um nun das im Zuchthaus geborene

zu werden. 3m Fl«»ze«i Wer Koutlneni tutb Lzemr. von London nach Kapstadt. Der bekannte englische Flieger Allan Cob- ham, der am 11. November 1925 Croydon bei London für einen 8000 Mellen langen Flug nach Kapstadt verlieh, ist am 17. Fe bruar glücklich angekommen. In 100 Stunden von London nach Bombay. Der britische LuiffchiffMinister bändigte am 17. Februar in einer Red« in Cambridge an, daß in einigen Monaten zwei große Luft schiffe dom Berkehr übergeben werden fallen, die es ermöglichen, in 100 Stunden von Lon don

. Der Attentäter eilte selbst in die nächste Wachstube und alarmierte sie. Sofort wurde die Ret tungsgesellschaft und die Unfallstation des Allgemeinen Krankenhauses verständigt und 20 Minuten nach der schweren Herzoerlet- zung wurde die Bewußtlose in die Unfall station gebracht. Die Kranke war vollständig pulslos. Dreißig Minuten nach der Derlet- zung lag sie auf dom Operationstisch. Es wurden einige Rippen durchsägt und das Herz f rei gelegt, wobei man fand, daß das Herz aus zwei Stichwunden blutete. Cs wur

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Seite 4 von 12
Datum: 07.08.1924
Umfang: 12
»Alle Häuser stünden mir offen, wenn ich als Brautwerber anklopfte, aber der Pfleger ist ein vernünftiger Mann. Cr will keine reiche, kein« stolze, sondern eine brave Frau, und eine solch« bist du, Nachtigall/ Der Werber hatte die letzten Worte mit weichem, fast bittendem Tone herausgestoßen. Sein Bück ruhte durchbohrend und flehent lich zugleich auf dom Mädchen. Der Nachtigall stürzten die Hellen Tränen «ms den Augen. „Pfleger, dank' schön,' stieß sie noch Atem ringend heraus. „Macht

! Bauer, Ihr wißt so gut wie ich, was man sich von dom alten Pfleger in die Ohren sggt; 's ist so etwas von heimlichem Morde, der ihm auf dem Gewissen sitzt. Jedermann scheut und fürchtet den Men schen mit seinen falschen Reden und seinem falschen Herzen, alle gehen ihm aus dom Wege, kein richtiger Mensch betritt sein Haus, und wenn er an der ärmsten Dorfhütte als Brautwerber anklopfte, so nähme man es dort als Schande und Schmach auf. Und Ihr, Bauer, laßt es geschehen, daß der Mensch in Eurem Hause

um mich freit. War das Spaß von Euch, so ist es schlecht; und war Euer Ernst bei der Sache, so sagt es nur frisch heraus, und ich gehe Euch aus dom Hause. Mag wahrlich nicht bei Euch bleiben, daß Ihr es nur wißt!' Di« Bäuerin hatte hinter ihrom Manne stehend die Worte der Nachtigall gehört. Sie schob denselben kräftig zur Seite und trat auf das Mädchen zu, ihr treuherzig und traurig die Hand reichend. „Trine, kannst mich wirklich verlassen?' „Nein,' sprach sie langsam das Haupt schüttelnd, „ich gehe

und der Altar mit vielen lebenden Blumm geschmückt. Alle Ehre dom Mesner, der ge wiß viel Zeit dazu brauchte. Wie ich hörte, sind heuer viel weniger Kirchtagsgäste er schienen als andere Jahre. Cs wird wohl das trüb« Wetter Schuld gewesen sein. Nun leb wohl, Heber Mich!. An andermal wieder etwas Nuies. Unkerinn, 2. August. (Beerdigung.) Am Donnerstag, 31. Juli, wurde in Unter- inn Herr Alois Zippl, Geirechofpächter, 77 Jahre alt, zu Grabe getragen. Seine Frau und drei Töchter trauern

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Seite 6 von 16
Datum: 23.12.1924
Umfang: 16
ist vollendet. Einen letzten grausamen Gang macht die Mutter nach der Wand entlang zur Tür«, wo sie den Riegel leise zurück schiebt, dann denselben Schmerzensweg Schritt für Schritt zurück. Gott' sei inniger Dank, alles ist getan! Müde, müde sinkt sie auf das Bett zurück; es war die allerhöchste Zeit, sie fühlt es deutlich. Dann hüllt sie sich in ihr« Deck«, nur di« bleiche Hand streckt sie nochch nach dom Tisch aus und sucht das GlöÄein. Jetzt läutet es — draußen ein Jubelruf; di« Tür fliegt auf; die drei

. in dem außerdem noch einige Bilder liegen» und Heini reitet bereits fein Steckenpferd, das zwar gewiß nicht zu den Luxuspferden ge hört — vielleicht hat es 50 Pfennig gekostet — aber immerhin dom Kleinen die Mög lichkeit bietet, je nach Belieben Kaiser oder schwerer Reiter oder Postillon oder Renn bub zu sein. Eines zeigt dem anderen sein kleines großes Glück. Auch zur Mutter kommen sie tmmer wieder. Diese spricht nicht viel, sie ist müde. Doch sie lächelt gütig und nickt und hat Tränen der Freude im Auge

und auf der Dreiherrenspitze. Dom Eispalast des Hoch- und WiDgall herab können sie das zierliche, einsamstille Rain betrachten. Am Kronplatz drobm fin det gleich ein ganzer Schwarm Platz; da schaut sich's gar so gemütlich aufs Brunecker- Stadtl hinunter. Auf der Plose sieht man auch ein Chörlein, Musiker sind's, Organisten, Harfner und Sänger an Gottvaters Throne. Die möchten dm Festklang der Brixner Sext einmal hören. Bon dm Oberländer Bergen flackern sie auch schon herab, diese Engels lichtlein, vom Seekofel

zu Weihnacht. So milde Feuer lein flammen auch auf dem Höhengezack, dem schlanken der Fünf Türme und aus der fest gefügten Felsburg der Tofana. Dom gebie terisch majestätisch getürmten Monte Pelmo, von dm Antelau-Pyramiden und nieder ar«ch vom - Sorapiß winken solche Geister st ämmlein. Auch der Monte Cristallo steht diesen Himmelswesen nicht zu fürstlich trutzig. nicht zu gewaltig unüberwindlich. Dom Grödner Joch gucken sie hinunter ins Tol und zurück nach dem felsenumschivmten Col- fuschg

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