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Volksbote
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Seite 7 von 12
Datum: 24.04.1924
Umfang: 12
von Dteizehnünden. Wie es im Himmel sein wird. Bon F. Schröghamer-Heimdal. Die alten Lindlbauernleut haben unlängst übergeben und sitzen jetzt im Wtenstübel. Heber ein Menschenalter lang haben sie ge haust und gewerkt mitsammen, haben das Höst schön cchalten, die Leinwand in der Truhe vermehrt, haben den Stadel bauen, ein neues Ziegeldach aufsetzen und jeden Scha den ausbestern lassen in Stube und Stall ha ben ein paar Tagwerk Grund dazugetouft und die Kinder mit einem schönen Batzen Geld ausgeheiratet

. Sie tun ein übriges: die Lindlbäuerin läßt den Taber nakel neu vergolden, und der Lindlbauer stif tet ein neues Zügenglöcklein, weil das alte schon gar so schebberig getan hat. Sie nen nen- das- >,-einen-Staffel-den-Himmel bauen'. Ja, unser Herrgott wird der Lindl bäuerin die Güldenwohnung auf seinem ir dischen Dorfaltar wohl vergelten und ihr auch ein gutes Plätzlein Herrichten im Him mel, und wie sanft und lieblich wird er den Lindlbauer einmal zu sich in den Himmel la den. Ist ihm doch, als klinge

das Sterbe- glöcklein schon jetzt nur seinen Namen: Lindl bauer, Lindlbauer, Lindlbauer. Der Lindlbauer sitzt auf der Ofenbank, raucht sein Pfeiferl und denkt gerade an den Himmel. Die Lindlbäuerin sitzt am Fenster tisch und liest in einer Legende, wenn sie nicht gerade ein Schlücklein aus der Kaffee tasse nimmt oder auf die Gaste schaut, wer vorbeigeht und was die und die für ein Kleid anhat. Denn die Lindlbäuerin ist noch hübsch frisch und hat flinke Augen, wie sie alleweil heller und rescher

gewesen denn ihr Mann, der gerade Mich!. „Lindlbäuerin!' sagte der jetzt. „Was denn?' sagt sie. „Me wird's denn einmal im Himmel fein?' Die Lindlbäuerin setzt ihr Augenglas! auf und schaut den auf der Ofenbank ganz ver dutzt an. Daß ihm nur eine solche Frage ein- fällt! So hat er noch nie gefragt. „Na, wie wird's denn' sein?' sagt sie nach einer Weile. „Recht schön halt, und Alleluja wird man halt singen.' ,La, schön,' sagt der Lindlbauer, „schön kann's schon sein von mir aus. Aber das Allelujasingen gegen mir nit

und nippt verlegen an ih rer Schale. Sie hat ja sellbst noch nie daran gedacht, wie wohl die ewige Seligkeit einmal beschaffen sein mag. „An das ewige Alleluja glaub' ich nit,' sagt der Alte verstockt und klapst seine Pfeife aus. „Wie wird's etwa mit dem Esten aus- fchauen im Himmel? Meinst, daß man hie und da ein Gesuchtes kriegt und einen recht schaffenen Knödel dazu? Wenn's keinen ge scheiten Knödel gibt, kann ich mir keine rechte Seligkeit denken.' „O, du Narr du!' wundert sich die Lindl bäuerin

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 08.02.1923
Umfang: 12
rück wärts auf den bequemen Sitzen des Wagens Platz nehmen, der Arzt schwang sich zu dem Kutscher auf den Bock, munter wieherten die Gäule — ein Schnalzen in der Peitsche — und fort ging es leicht und, flink über das troffliche Sträßchen. .durchs, Tal, hinein. Die Berge glänzten, zwei Schneekuppen standen Me ungeheure Glührosen über dem hellgrü nen Waldkamm, jubelnd stiegen die Lerchen in den Himmel und sanken trillernd wieder zur Erde, die beiden Fräulein im Wagen lachten und schäkerten wie Kinder

Wiesenpfad und schritten eine Zett- lang rüstig aus. . Je höher sie kamen, desto weiter tat sich die Alpenwelt-auseinander, de sto riesenhafter und höher wuchsen die Berge in den Himmel. „Fräulein Zilli, die Berge steigen mit uns, sie werden immer größer!' rief die Wienerin entzückt; „ich hatte keine Ahnung, daß sie so schwindelnd hoch wären.' Im -Westen tauchten die Schneefelder der und Ciskolosse der Oetztaler und Stubaier Ferner auf, im Süden ragten die Türme und Burgen der Dolomiten fast trotzig

in den Him mel, tief hinten gegen die Schweiz zu leuch teten durch -den gelblichen Dunst himmelhohe weiße Kuppen, ungeheure Gletscherkränze schweiften links mrd reclsts aus. Hier stachen die Gipfel wie aus Glas geschnitten, in das Himmelsblau hinein» dort hatten sie krausige Wolkennrützen aufgesetzt, um die Sonnen strahlen abzuwchven, da spannten sich wieder von einer Bergruppe zur andern riesenlange Wolkenbänke, aus denen der Himmel rastete. Die Wienerin siel von einem Staunen ins andere. \ „Nein, nein

halbstündiger Wanderung erreichten sie endlich den Gamsanger. Es ist dies eine tellerförmige DergmulVs, um und um mit saftigem Gras bewachsen, Ms dem taufend duftige Höhenblümlein ihre Köpfchen recken. Da oben herrscht an schönen Sonunertagen eine fast überirdische Stille. Kein Lüftchen weht, kein Rauschen, kein Summen, kein Glockenbimmeln, nicht der leiseste Ton wird laut, nichts regt sich, nichts bewegt sich, Mr die flockigen, weihen Wölklein huschen lMtlos über den bläuen Himmel hin. Sie ließen

sich lm Gras nieder. Da sagte die Wienerin: „Aber hier ist es merkwürdig. Der blaue Himmel und die Wolken lassen sich ganz zu uns herunter, man kann sie fast angreifen.' „Und eine Rul-e ist hier wie In der andern Welt' bemerkte Fräulein Zillj. „Ja, ja,' sprach lächlnd der Doktor, „Das Ist der Sonntag in den Bergen. In den Ber gen herrscht immer diese wunderbare Sonn- tagsstille, weil die Berge eben durchs ganze Jahr Festtag haben, ©efjt nur, wie andacht versunken sie dastehrn, Md doch glänzt ihr Gesicht

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Volksbote
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Seite 4 von 16
Datum: 17.06.1927
Umfang: 16
entbehrt, Der sicher in der Scheide Haft gefesselt halt das scharfe Schwert, Nein, um den Frieden in der Brust, dem's mitten in der Schlacht nicht graut. Weil auf den Felsen deines Worts mit festen Pfeilern er gelbaut. Wso muß das demütige Flehen fein, dann wird Weltfronleichnam werden. MSrkyrer! Nach einer wahren Begebenheit. Bon Julius Echreinzer. In wolkenloser Bläu« lag der südliche Himmel über Guadalupe-Hidalgo» dem be rühmten Wallfahrtsort nördlich der mexikani schen Hauptstadt. Ein sanfter

, von Blüten duft geschwängerter Südwind strich von der Hochebene herab, an deren Südwand der mächtig« Kegel des Popocatepett gegen den Himmel anftieg. Tiefer Frieds lag über der zauberischen Landschaft ausgebreitet. Fand er auch «inen Widerhall in den Herzen derer, die sie bswohMen? Es schien nicht so! Dort, wo di« Straße von der Hauptstadt schnurgerade «ine kleine Höhe hinanstieg, di« von Tamariskensträuchem bestanden war, lagevt« eine Truppe von etwa dreißig Köp fen. Einen unbefangenen europäischen Beob

wieder klang «in Name hervor, der mit dem Stärkenverden der Laut« wie «in mächtiges Brausen zum Himmel emporstieg. — „Maria!' Cs waren Kinder der gütigen Himmels mutter, die zu ihrem Gnadenbilde in Guada lupe zogen, um in innigsten-Bitten ihre mächtige Hilfe für ihre Bedrängnis herabzu flehen. In. langen, langen Reihen zogen sie hemm» an der Spitze zwei Jünglinge, die ein gro ßes Kreuz mit dem Heiland trugen. „Hilf uns Jungfrau Maria!' So ertönte es in ergreifender Innigkeit von den Lippen der Hunderte

, die Trost und Stärk« zu er flehen nach dem Gnadenorte der Himmlischen Jungfrau pilgerten. Tränen standen in ihren Augen, die flehend emporblickten zum wol kenlosen Himmel, als wollten fte die Hilf« ihrer Mutter herabziehen aus den lichten Höhen. Es war ein Schrei um Erbarmen, der aus dem Herzen eines schwergeprüften Bolkes kam» auf dem di« satanische .Geißel eines freimaurerischen Staatsoberhauptes lag, das ihm sein« teuersten Güter entreißen wollte, seinen Gott — seinen Bater und fein« geliebte Mutter

. „Hilf uns Jungfrau Maria!' — Me ein Treuschwur, mächtig, unwiderstehlich, Wol ken durchdringend, braust« immer und immer wieder der herrliche Ruf zum Himmel empor. Cs war ein ergreifendes DM, wie hiev arm und reich, Mann und Frau, Greis, Jüngling und Knabe, sie all«, alle miteinander in inniger Harmonie, den Rosenkranz in den Händen, zu ihrer gemeinschaftlichen Mutter zogen, hin zu ihr, der Trösterin der Betrüb ten, der Mutter der Barmherzigkeit. Auf di« finsteren Männer auf der Anhöhe oben machte

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Seite 6 von 8
Datum: 03.05.1940
Umfang: 8
.— Und wenn deine Mutter gestorben ist, geht sie dir überall ab, du kannst sie nicht ver- gessen, wenn du auch aü würdest wie Methusalem: der Gedanke, daß du mtt dei- mit Mutter wieder einmal zusammenkommst m einem anderen Land, wo es keine Tren nung mehr gibt, ist eine deiner süßesten Hoffnungen. — Jetzt will ich dir aber etwas sagen. Wenn du deine leibliche Mutter im Himmel droben wiederfindest, wird eure Liebe zueinander noch viel inniger und zärt- . ße je auf Erden gewesen ist. Aber du findest da droben

und Millionen und Hundertmillionen Kinder hat, wich dir eine Zärtlichkeit und Liebe zuwenden, als. ob du ihr eigenes Kind wärest. Aber auch alle übrigen Kinder beglückt sie mit derselben Mutterliebe wie dich. Da fragst du nun, wie denn dies überhaupt möglich fei. Schau, das Zusammengehören, das Leben und Lieben der Verklärten im Himmel ist ein vollständig anderes als die Beziehungen der Menschen hier auf Echen. Ich kann dir das nicht f iau auseinandersetzen, weil es zu wett ren würde; aber ein Gleichnis

, jäm merlich zu- erfrieren, und die Gräser krie chen wiäier tiefer unter das warme Deck bett der Erde; denn gar manche, die zu früh aufstanden, sind schon ganz blau und braune geworden'vor Kälte. Wenn aber nun end lich warmes, miDes Wetter eintrifft und eines Morgens die Sonne strahlend in ihrem funkelndsten Glanz am Himmel steht, da geht ein Treiben und Wachsen und Glü hen und Blühen los in der ganzen Natur, so vielfältig und so mächtig, Haß man mtt den Augen gar nicht ' folgen kann. Die Sonne

sämtliche Strahlen, alle Wärme und Liebe der Sonne. So ähnlich stelle ich mir die Liebe Gottes vor zu der unzählbaren Menge seiner Kinder und bei läufig so auch die Liebe der Mutter Maria zu- den Ihrigen. Es mag vielleicht nicht ganz stimmen, doch ein Bild lst's immerhin. Das bleibt aber auch wahr, daß Maria jedes ihrer treuen Kirwer mit einer solchen Liehe umfängt, Äs oll es ihr einziges Kind wäre und sie gar kein anderes hätte. Und jetzt will ich dir noch etwas sage». Maria wird nicht bloß, im Himmel

in allen Kirchen und Kapellen des Heimatlandes hängt. Zwar, das Heilig werden kommt dem Micherl freilich so himmel hoch erhaben vor, daß er stch gar nicht getraut, dem lieben Bruder Konrad auf diesem Wege nachzuwandeln. Das muß einem, meint er, von oben gegeben sein. Dem Micherl wäre es schon mehr als genug, wenn er nur recht selig würde, im Himmel uno auf Erden. Ein Bauernhof auf Erden und ein liebes Weib dazu, wär Micherls dringender Wunsch. Und im Himmel tät dann schon auch noch ein gutes Platzerl

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Seite 4 von 12
Datum: 13.08.1925
Umfang: 12
das Festgeheimnis von Maria Heimgang um rankt? Seliges Marienleben- und Marien sterben findet heute seinen Kranz und seine Krone. O, wie stimmt unser Herz fröhlich ein in den Engeljubel, der heute Himmel und Erde erfüllt! Voll ehrfürchtiger Sehnsucht ist die Mutter nach dem Kinde. Viel tausend Engel rufen und geleiten sie heim, durch die silberblaue Luft, höher und höher bis zur goldenen Himmelspforte. Im brausenden Ju bel seligen Willkommens sinken Mutter und Kind einander entgegen in die weit aus gebreiteten

, der mit ihm spielen und ihm vom Paradies und dem himmlischen Vater erzählen sollte. Einer der Spielgefährten des Jefukindes war der kleine Johannes, eben jener, der später den Heiland im Jordanflusse taufte. Ihm erzählte Jesus alles wieder, was er -Schönes von den Engeln gehört hatte. So sagte er ihm, daß der Himmel eigentlich eine große Wiese sei, auf der tausend und abertausend hellglänzende Sternblumen wüchsen, die von den Menschen, die das nicht so genau wüßten, Sterne genannt werden. Und auf dieser Wiese

es und erzählte allen anderen Kindern, er habe in seinem Garten einen echten Stern vom .Himmel gesät. Da guckten sie über den Zaun und guckten alle Tage und warteten auf das Aufgehen des Samenkornes. Aber sie mußten lange warten, denn so schnell wachsen die Himmelssterne nicht. Sie mußten sich erst an den irdischen Boden gewöhnen. Als aber der Herbst kam, da sproßten wun der-, wunderschöne. Sterne an langen Stie len aus dem Boden und schauten verwundert mit großen/ offenen Gesichtern zum fernen hohen Himmel

. — Aus Wolkenfte'm Auf Maria Himmelfahrt Ein alles Kirchenlied Maria, Mutter Jesu Christ, Alleluja, Gen Himmel aufgefahren ist, Alleluja. Gott sandt viel Engel hoch herab. Den Schatz zu nehmen aus dem Grab. Biel tausend Engel waren da, Die fuhren auf mtt Maria. Was Freud war hie, was Lust dabei, O Lust, O Freud, o Harmonei! Die Jungfrau rot wie eine Ros, Ihr Glanz, ihr Schönheit Wunder groß. Ihr Seel durch sie glänzt überall. Als wann die Sonn glänzt durch Kristall. Wie Perl im Gold ihr Herz im Leib

, Nichts gleich erschaffen diesem Weib. Ihr Schuh der Mond, zwölf Stern die Krön- Ihr Kleid die Sonn: gedenk wie schon) Im Himmel sie sehr willkommen kam. Sie Christus auf mtt Freuden nahm. Sehr hoch bei Gott ward sie gesetzt. Da all ihr Gut das Herz ergötzt. Gott gab ihr alles in die Hand, Den Sohn im Schoß, das teure Pfand. 3m Himmel ist die Königin Und aller Welt ein' Trösterin.

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Seite 4 von 12
Datum: 29.11.1928
Umfang: 12
, ein Himmel auf Erden sein! Aber gibt es nicht viel Schatten, Nieder lage und Unterwelt zwischen uns Christen? Gleicht unser Elaubensleben nicht oft der Altarkerze, die während des Gottesdienstes leuchtet, sonst aber ohne Licht ist? Zwischen den Kirchenwänden, im gemieteten Kirchen stuhl, da flackert unser Glauben vielleicht etwas auf, dort mag er manchmal einer lodernden Flamme ähnlich fein; aber drau ßen vor der Kirchentür, da scheint er erloschen, auch wenn kein Sturmwind um die Ecke saust. Die Schrift

da Christus nicht mehr und mehr zurücktreten, kam er nicht immer weniger zu Wort, mußte er nicht vor der Schwelle stehen wie ein Bettelmann? Und wenn er an die Türe unseres Herzens anklopfte, da ward ihm noch lange nicht immer aufgetan. Wir hatten ja mit einem nichtsnutzigen Weib zu tun, mit Madame Welt, mit Frau Sünde. Die schwatzte uns die Ohren voll, die nahm unsere besten Kräfte in Beschlag. Barmherziger Vater im Himmel! Wir haben dein Kind, wir haben den Heiland verloren! Wir müsien ihn zurückholen

uns in uner müdlicher Arbeit aus dem Herzen schaffen, was das Auge Christi stört, woran sein Fuß nicht stoßen will, was seinem Herzen wehe tut: den Weltflnn, den Sündensinn. Christus sei unser Leben, damit Sterben unser Ge winn sei, der seinesgleichen sucht auf Erden. I. Kl. s Helland, reib den Himmel aus! Gin altes Adoentslied aus dem 16. Jahrh. O Heiland, reiß den Himmel auf! Herab, herab vom Himmel lauf! Brich Schloß und Riegel, tritt hervor. O Heiland, aus des Himmels Tor. Gott, einen Tau vom Himmel

gieß! Im Tau herab vom Himmel fließ! Ihr Wolken brecht und regnet aus Den König über Jakobs Haus. Schlag aus, o Erde, werde grün, Daß Berg und Tal ringsum erblühn! O Erd hervor dies Blümlein bring! O Heiland aus der Erde spring! Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt, Darauf sie all ihr Hoffen stellt? Ach komm, ach komm vom Himmelssaal Komm, tröst uns hier im Jammertal! Hier leiden wir die größte Not, Vor Augen steht der ew'ge Tod; Ach komm, führ uns mit starker Hand Vom Elend in das Vaterland

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Seite 13 von 16
Datum: 28.06.1934
Umfang: 16
sich das Schauspiel. Während der Nacht erschollen von den grö ßeren Pagoden in gleichmäßigem Takte geisterhafte, trommelartige Töne, um «« die Götter nicht vergeffsn zu kaffen, baß bas Satt immer noch wartet auf die Erfüllung ihrer berechtigten Wünsch«. Da ballen sich Wolken am Himmel zusammen, türmen sich hochauf und erfüllen den ganzen Horizont. Di« Trommeltüne werden lebhafter, da» Petarden geknatter schneller und häufiger, aber am nächsten Tag wölbt sich wieder ein blauer, wolkenloser Himmel über Stadt

und Land. Es war klar, die Götter hauen versagt und Generalstreik durchgeführt. Armes Bo»! Bon Figuren aus Holz und Papier erwartet es Hilf»! Roch niemand hat es gekehrt zu beten: ..Dater unser, der du bist in dem Himmel', niemand. hat es aelehrt. an der Baterhand Gattes durchs Leben zu gehen, ihm zu vertrauen,, ihm. seine Not zu klagen. Da steiat au« dem Herzen der Mis sionäre ein heißes Gebet zum Himmel auf, viele, viele Gnaden auf diese Heiden regnen zu lassen, damit sie zur Einsicht kommen

, der Himmel bleibt blau und hettir, die Erde trocken 'M Reishalme knicken zusammen. ' ./ Ueber dem blauen Himmel aöer thront ein Baker im Himmel, den dis'm'eisten Bewohner' der Stadt nicht kennen,' def die Sonne auf- gehen läßt über Gute.und'Böte und Regen schickt zur rechten Zeit'.' 'Bielleicht will der Vater der Menschen die Richtigkeit der Götter zeigen, die sich das Heidsnvölk selbst ge macht. und hält darum zurück Mit der Fülle seines Segens, der auch den Heiden Brot und Glück brinaen könnte. AwR

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Seite 4 von 8
Datum: 16.08.1929
Umfang: 8
, um ein Dogma, d. h. um einen ausgesprochenen Glaubenslehrsatz der Kirche, so daß einer, der diesen Glauben nicht teilen wollte, deswegen nicht einer Irrlehre bezichtigt werden könnte. Doch wäre es eine Sunde gegen den Glau ben, wenn man nicht annähme, Maria sei mit Leib und Seele in den Himmel in den Him mel ausgenommen worden. Denn an der Wahrheit und Tatsächlichkeit der Aufnahme Mariä in den Himmel ist ein berechtigter I Zweifel nicht möglich. Ein Beweis aus der Heiligen Schrift ist ! zwar für unseren

Glauben nicht zu erbringen, ! wenn auch die hl. Väter die Psalmworte: ! „Steige hinaus, o Herr, in deine Ruhe, du ' und deine heilige Arche' (Psalm 131) als jeitte Weissagung auf die Himmelfahrt Jesu .und die Himmelausnahme seiner heiligen ! Mutter auslegen. Aber sagt uns nicht unsere - Vernunft, daß Maria auch dem Leibe nach im Himmel sein muß? In dem reinsten ! Schoße Mariä hatte der Sohn des allmäch- 1 tigen Gottes hier auf Erden feine erste Wieg«; !<ms ihrem fungfräulichen Blute bildete

wirst, oder ein katholisches Herz schlägt, da ist man überzeugt: „Maria ist mit Leib und Seele in den Himmel aus genommen worden.' So allgemein und fest und unwidersprochen ist diese Ueberzeugung, daß bis heut« ein Dogma, eine Lehrbeyaup- tung der Kirche nicht nötig war, denn was man so allgemein und so überzeugend in der katholischen Christenheit glaubt, das braucht die heilige Kirche zu glauben nicht noch vor zuschreiben. . Wo die gesamte heilige Kirche, wo alle Gläubigen oie Himmelaufnahme Mariä auch ihrem Leibe

in den Himmel ein Irrtum, dann hätte die Kirche Jesu nicht alle Wahrheit. So freue dich denn! Cs ist wahr, was du mit der ganze' heiligen Kirche glaubst: Maria Ist mit Leib und Seel« in den Himmel aufaonommen! Jelus nahm feine Mutter zu sich, auch mit ihrem heiligen Leibe, und führte sie seinem Vater zu, daß er sie kröne und be lohne; und der Heilige Geist schmückte mit Himmelsschönheit seine Braut, worin er das Wunder der Menschwerdung gewirkt hatte. „Ausgenommen ist Maria in den Himmel, es jubelt

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Seite 2 von 11
Datum: 18.05.1922
Umfang: 11
nahmen an ihm teil. Es war ein unvergeßliches Bild: Die Zehntausende und Zehntausende von Män- nern und Frauen, Jünglingen und Mäd chen, alle erfüllt von tiefer Begeisterung, wie sie eben nur religiöse Kraft zu erzielen, ver mag. Die Hunderte von Fahnen und Stan darten, die wie ragende Symbole aus der weiten Menschermafse zum Himmel wiesen, die brausende Zustimmung,, die die Reden begleitete, der urgewaltig aus der Menge aufquellende Erschöpfungsschrei der in ihren heiligsten Gütern verletzten

unhörbaren Schritten nahte — nämlich jener glänzende Himmel, zu dem Felix fein inbrünstiges Auge erhoben, als er jene schwere Bitte abgesandt hatte, jener glänzende Himmel, zu dem er vielleicht damals ganz allein emporgeblickt, war feit der Zeit wochenlang ein glänzender geblieben, und wohl hundert Augen schaurcn nun zu ihm ängstlich auf. Felix, in seiner Erwartung befangen, hatte es nicht bemerkt: aber eines Nachmittags, da er gerade non der Heide dem Dorfe zuging, fiel ihm auf, wie denn heuer gar

gewesen, und der heutige schloß sich wie seine Vorgänger; nämlich abends war der Himmel gefegt und zeigte eine blanke, hochgelb schimmernde Kup pel. Felix ging zu der Schwester, und als er spät abends in sein Haus zurückkehrte, bemerkte er auch, wie man im Dorfe geklagt, daß die Halme des Kornes so dünn standen, io zart, die -wolligen Aehren pfeilrecht emporstceckend wie ohnmächtige Lanzen. Am andern Tage war es schön, und im mer schönere Tage kamen und schönere. Alles und jedes Gefühl verstummte endlich

vor der furchtbaren Angst, die täglich in den Herzen der Menschen stieg. Nun waren auch gar keine Wolken mehr am Himmel, sondern ewig blau und ewig mild lächelte er nieder aus die verzweifelnden Mensckien. Auch eine andere Crscheimnig sah man jetzt oft auf der Heide, die sich wohl früher auch mochte er- ' eignet haben, jedoch von niemand beachtet; aber jetzt, wo viele tausend und tausend Blicke täglich nach dem Himmel gingen, wurde sie als unglückweissagender Spuk betrachtet: nämlich ein Waldes- und Höhcnzug

, jenseits der Heide gelegen und von ihr aus durchaus nicht sichtbar, stand nun öfters sehr deutlich am Himmel, daß ihn nicht nur alles sah, son dern daß man sich die einzelnen Rücken und Gipfel zu nennen und zu zeige!: vernwchte — und inenn es im Dorfe hieß, es sei wieder zu sehen, so ging olles hinaus und sah es an, und es blieb manchmal stundenlang stehen, bis cs schwankte, sich in Längen- und Breitenstreisen Dg. sich zerstückle und mit eins verschwand. Die Heidelerche war verstummt; aber dafür tönte

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Seite 7 von 12
Datum: 12.06.1930
Umfang: 12
man noch ein anderes Mittel. Bekanntlich war der hl. Antonius voll Liebe zu den Armen. Wo er nur helfen konnte, half er, und reichten die natürlichen Mittel nicht mehl aus, so wandte er sich an Gott. Gott hatte das demütige Flehm seines Dieners erhört und wirkte durch ihn Wunder und Zeichen. Im Himmel hört die Liebe nicht auf, ja im ge- steigertm Maße dauert sie weiter und so ist Antonius auch fetzt noch für uns ein hilfs bereiter Heiliger. Allen sucht er zu Helsen, besonders aber jenen, die ihm Nachfolgen

es sich um die gleiche Person, die auch in anderen Orten ähnliche Diebstähle vollführte. Todesfall. In Fie verschied am 10. Juni Herr Dominikus Ebner, lediger Zimmermann. Das Begräbnis fand heute dortselbst statt. Merano undSmgebmg Tragisches Schicksal Tod ans dem Eevedalt. Merano, lv. Jmü. einem tragischen Unglück wurde die Familie Himmel in Maia alta, Verwandte des Autounternehmers Himmel dortselbst, betroffen. Der 25jährige, bei der Firma Tavosi LeschSst» tigte Sohn Willy unternahm über die Pfingst- feiertage

mit mehreren Meraner Kameraden eine Skitour ins Ortler» und Eevedale-Eeviet. Samstag brach die Gruppe von Merand auf nach Saldo, von wo man zirka 2 Stunden zur Schaubachhütte aufftteg und dort Über nachtete. Sonntag früh ging es auf den Skiern von der Schaubachhütte über den Eisseepaß und den Langenferner zum Teoedale und von dort zurück zur Lasattthütte. Himmel war dabei wohlauf und guter Dinge und machte die ganze für so ge übte und gut traintette Skifahrer, wie Himmel einer war, nicht zu ansttengende

Tour mit. Zeitig beim Morgengrauen brach ein Teil der Meraner Skifahrer auf, um die Ueberschreitung der Suldner- und Ortlerfernergruppe über die Tuckettspitze zu machen, wahrend Himmel mü einem Bergkameraden auf der Tasattihütt« blieb, um eine kleinere Tour zu machen. Am Vormittag fühlte sich Himmel aber nicht ganz auf der Höhe, ttotzdem er, wie gesagt, am Vortage bester Dinge war, und wollte mit den Skiern zur Zufallhütte abfahren. In Begleitung seines Kameraden machte er sich auf den Weg und kam

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Seite 9 von 20
Datum: 20.12.1934
Umfang: 20
in die Haare geflochten hatte, zur Mutter Gottes hin und sagte: „Du armes Himmel- mueterl, dich hab'n sie ja ganz vergessen! Bist voller Staub und zerrissen! Na, so kann i di nit stehen lassen. Das wär' woll a Schand für den Rautnerhof!' Es staubte schrecklich vom Altar herab, als die Bäuerin in der Kapelle aufräumte. Alles bis auf den letzten Leuchter muhte ge wischt und gebürstet werden. Dann freilich war es blank wie neu und die liebe Mutter Gottes stand wieder unter Blumen, ja, sie konnte jetzt sogar

durchs Fenster auf die Felder schauen, wo das Korn des Rautner- bauern in hohen Aehren stand. Es zogen also Frühling, Sommer und Herbst mit leuchten den Gesichtern an dem Kirchlein vorbei und zuletzt kam der Winter, der so viel Schnee warf, daß der Knecht das Tor ausschaufeln mußte, wenn die Bäuerin zur lieben Himmel mutter beten gehen wollte. Sie kam gar oft, öfter als sonst, denn sie hatte ein großes Anliegen. Sie schritt nämlich gesegnet einher und hätte gar zu gerne haben wollen, daß sie Mutter

' mit mir!' Und sie fingen an zu beten. Bei den Worten: „Dein Wille geschehe wie im Himmel also auch auf Erden!' stockte die Bäuerin. Da sagte die liebe Mutter Gottes: „Sek stark, Bäuerin! Sei gläubig! Schau, i bin da neben dir! Glaub'! Dann ist zwischen Himmel und Erde nur ein ganz kurzer Weg. Geh' ihn und du stehst vor deinem Buben tat Himmel!' „Dein Wille geschehe...!' betete die Rautnerin, erst stockend, dann fest und immer ; sicherer und fühlte plötzlich wieder Kraft in! sich, stand aus, wollte der Mutter Gottes

die Hand reichen und sagen: „Gehen wir doch ein blßl an die Luft!' Aber die liebe Mutter Gottes war schon wieder auf den Altar gestiegen. Hinter. Blumen und Kerzen strahlte ihr mildes. Gesicht. „Dein Wille geschehe!' wiederholte dies Bäuerin, als sie ins Freie trat. Am Himmel leuchteten die Sterne. Der! Schnee funkelte. Es war Weihnachtszeit. . ! „Dein Wille geschehe!' betete die Rautnerin! weiter und es war ihr, als neigte sich der Himmel nieder, sodaß es nur einen Wiesen steg weit in die Ewigkeit

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Seite 10 von 24
Datum: 21.12.1933
Umfang: 24
Ausschau nach Regen, der di« Hitze mildert» die Dürre aufhebt, sodaß es grünen und blühen kann in den armen Heidenfeelen. Himmlischer Gnadentau fäll: vom Himmel durch das Gebet so vieler Prie- ster und Christen und lockert das Erdreich, nimmt Hitze und Trockenheit, sodaß es auch Maienzeit werden wird in den Herzen des chinesischen Volle». Gottes Güte. Graue Wolken überzogen während der Nacht den funkelnden Sternenhimmel. Schwüle herrschte ringsum. Hoffnungsvoll schaute ich zu den Wolken

auf. die Frische den Menschen und Feuchttgkeit dem an- gebauten Boden bringen konnten. Der gütige Vater im Himmel hat die Wollen aus gespannt» er wird auch zur rechten Zeit den nötigen Regen schicken. Mehrere Stunden zittert« kein Laub an den Bäumen, die sonst munteren Dögel waren stille geworden und die Menschen atmeten schwer in der feucht warmen Luft. Endlich rieselte ein feiner Regen Hemieder, so dünn und sttll. daß man es kaum hört«. Dann regnete es mehr und immer mehr, bis ein starker Tropenregen

sich und die vielen jungen Reisfelder bekamen wieder neue Nahrung, denn sie brauchen Wasser wie der Fisch in Fluß und' Teich. Wie güttg ist doch der Vater im Himmel! Er schickt den Menschen, ob gut oder bös» Regen zur rechten Zeit. Selbst den Heiden/ die ihn nicht kennen, di« ihn nicht bitten um das not wendige Naß für ihre Felder, teilt er leinen Segen aus und nimmt ihnen hundert Sorgen um da» tägliche Brot. Aber kein Dank steigt zum gütigen Vater auf, keine Hände falten sich im frommen Gebete bis die Boten

. Zusammen wirken: der Heiland mit seiner Gnade und der Missionär, der. gehorsam wie ein Soldat, den Befehl des großen Königs ausführt. Ein Dkaienkag. Einen klaren Himmel und frische reine Luft hat uns di« letzte Maiennacht gebracht Der letzt« große Regen hat Stadt, Berge. Hügel und Täler reingefegt. Run weht Weihnachten im MtMonslan- Bon Missionär Franz Figl. Weihnachten daheim! Eine Fülle von lieben und trauten Erinnerungen steigt bei diesen zwei Worten in meiner Seele imf. Wie schön

. Aber die bunten Blumen fehlten. Kein helles Primelgelb leuchteten aus den Wiesen, kein Vergißmeinnicht umiäumte muntere Bächlein, keine milchweißen Blüten streckten ihr« Kelche der Sonne entgegen. Kein Duft buntfarbiger Tropenblumen war zu spüren. Nur änige Gräsevarten freuten sich des Malentages. Wo liegt all die Schönheit erwachender Natur? Noch verborgen im Schoße der Erde. Es grünt und wächst wohl auf jedem Fleckchen Lehmerde, aber maien» schöne Blumen fehlen. Der Himmel lockt mit seiner warmen Sonne

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Volksbote
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Seite 4 von 12
Datum: 06.12.1928
Umfang: 12
, heiße verlangen nach Erlösung und Be freiung aus, das den ganzen Advent durch-, zittert, das durch dm großen Dölkeradoent vor der Ankunft de» Weltenheilandes wie «in bitteres Heimweh geklungen ist und seinen ergreifendsten Ausdruck gefunden hat in den Worten. die der Priester beim Introitus betet: »Tauet. Himmel, dm Gerechten; Wolken, regnet ihn herab! Es öffne sich die Erde und sprosse den Heiland hervor!' Durch den Mund des Priesters schallt dieser Sehnsucht», schrei der sündigen Menschheit

wieder hinaus zum Himmel. Ader es ist nicht Derzweislung ohne Trost und Verträum und Hoffnung, nein, mit fester Zuversicht warten wir auf die Erfüllung unserer Sehnsucht: »Du zeigst dich deinem Land« huldvoll. Herr, und wendest Jakobs Schicksal.' heißt es weiter :m Introi tus (Eingangsgebet zu Beginn der Messe). Noch inbrünstiger, flehender schallt der Hilferuf der verirrten, in Sünden verstrickten Menschen hinauf zum Thron der göttlichen Crbarmung im Kyrie: »Herr!... Herr!... Erbarm« dich unserl

, den 6. Dezember 1928 tritt im Evangelium' vor unsere Seel«. Cs ist der Beg.nn der großen Erlösung das Werben Gottes um eine Mutter für seinen Sohn, der Mensch werden will, das Werben des Heiligen Geistes um fein« Braut. Die Szene ist das einfach schlichte Kämmerlein eines jüdischen Mädchens und da vollzieht sich jetzt das groß- artigste Schauspiel, das Himmel und Erde je «riebt haben, die Menschwerdung des Gottes sohnes. »In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, namens

werden soll. Sohn Gottes heißen. Siehe, auch deine Verwandte Elisabeth hat in ihrem Alter noch einen Sohn empfangen und sie. di« für unfruchtbar gilt, zählt schon den sechsten Monat. Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.' Da sprach Maria: »Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Worte.' Und der Engel schied von ihr. Jetzt ist das Unfaßbare, das Große ge schehen. Gott selbst ist vom Himmel in den Ähoß eines , armen Menschenkindes nieder gestiegen, um die Sündenfchuld von den Menschen

himvegzMehmen, um die Welt von dem Fluch zu erlösen. Maria hat einge willigt. sie hat das große Wort gesprochen, auf das Himmel und Erde mit Spannung ge wartet, das sie ersehnt haben mit dem glühen den Verlangen: „Siehe, ich bin eine Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Worte.' Maria wird Msere Mutter, unsere Mit- erlöserin, unser« Herrin, und Königin. Als solche tritt sie im Advetit immer wieder vor uns hin, sie geleitet uns durch die Zeit des Wartens, des Harrens auf die heilige Nacht. Und darum grüßt

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Volksbote
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Seite 4 von 12
Datum: 26.04.1923
Umfang: 12
kommen müßte. Der Kaiser sah seinen Abend kommen. Die Kaiserin, unterstützt von Gräfin Vik toria Mensdorff und portugiesischen Aerzten, tat das Unmögliche, um das fliehende Leben anzuhalten. Aber der'Sonnenstrahl, der sich nur allzüselten zu dem Leidenden stahl, kam nicht vom österreichischen Himmel, das Rau schen der Wälder, das zu seinen Ohren drang, kam nicht aus ungarischen Forsten. Das Ringen des Kranken um den Atem erfüllte den armseligen Raum, der das Sterbezimmer eines Gekrönten

kein Heilig tum» das man öfter findet» als di« Marien kirchen und Liebfrauenkapellen. Jngleichen sind auch keine zarteren, glühenderen und süßeren Lieder zusammengestellt und in Töne gesetzt worden, als die Muttergotteslieder. Wie erklärt sich denn diese Erscheinung? Ganz einfach: Die christliche Welt ist seit zwei tausend Jahren Millionen- und millionenfach darauf gekommen, daß sie eine gütige, milde, süße Mutter im Himmel hat. Soviel Stern lein am Himmel steh'n, soviel Regentropfen aus den Wolken fallen

, soviel Biümlein jedes Frühjahr aus der Erde sprießen, soviel Gna- dengaben, soviel Liebesgeschenke, soviel linde Tröstungen hat Maria vom Himmel gestreut und aus dem Boden wachsen lassen. Die un geheure Breite und Tiefe der Muttergottes verehrung kommt daher, weil die Menschen die wundertättge Hilfe der Himmelsmutter in zahllosen Fällen augenscheinlich und hand greiflich erfahren Haben und weil gar kein Zweifel aufzukommen vermag, daß eine Mut ter im Himmel lebt, die uns stärker liebt

dich, holdselige Mutter!' — Im vergangenen Kriege hatten einmal protestantische Soldaten in ihrer Stellung ein Täfelchen aufgehängt, und darauf stand die rührende Bitte, Maria möge auch ihnen Mutter sein, trotzdem sie Protestanten wären. Das ist das christliche Herz, das naturgemäß zur Himmelsmutter hinstrebt. Und das Herz der Himmelsmutter strebt zu ihren Kindern. 'Eine schöne polnische Sage erzählt, droben am Himmel stehe allezeit eine kleine Pforte offen, und durch den Spalt fallen die Strah len

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Volksbote
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Seite 5 von 12
Datum: 26.03.1925
Umfang: 12
Bändern der vielen weltlichen Staaten um flochten. Auch meinen Lebensfaden sah ich, er war aber sehr nebensächlich. Thomas von Aquin durfte ganz nahe an die Maschine Herangehen, und als er lange Zeit hineingeschaut hatte, sagte er ganz ver wundert und befriedigt: „Ach so!' „Hast du alles verstanden?' fragte Ehri- stus. „Ja,' antwortete Thomas, „aber mein menschlicher Verstand reichte nicht aus. Da habe ich rasch das neue Auge aufgemacht, das ich beim Eintritt in den Himmel be kommen

waren. Auch Thomas leuchtete so herrlich. Er hatte immer noch nicht zu finiten und zu singen aufgehört, denn das Lied war sechs Strophen lang. Längst schon hatten die Engel und Heiligen angefangen mitzusingen. Bei der letzten Strophe aber, die ein Lobpreis des dreisaitigen Gottes ist, da ging es brausend und jubilierend durch den ganzen Himmel: ~ ✓ ,/Genitori Genitoque Laus et iubilatio, Salus, honor, virtus quoque Sit et benedictio: Procedenti ab utrvque Eompar fit laudatio!' Cs war einfach herrlich

. Es war, als wollte sie aus dem Himmel auswan dern und auf die Erde gehen. Wer sie war ja schon aus der Erde, weil sie allgegenwär tig ist. Wenn die Engel und Heiligen noch wie wir auf der Erde gesprochen hätten, so wür den sie nicht auf das Wort „Kommunion' verfallen sein, als das Meßglöcklein aus Amerika ertönte, sondem eher auf das uns so liebe Wort „heilige Messe'. Aber die Engel und Heiligen haben unterdes erfahren, daß die heilige Kommunion der Zielpunkt der heiligen Messe ist, auf den die Opferhandlung einmündet

mit und sieh, dir einmal die heilige Kommunion vom Himmel aus an. Du hast sie bisher immer nur von der Erde aus ge sehen. Du hast bisher nur gesehen, wie die Menschen zur Kommunion gehen und den Heiland mit seiner ganzen Gottheit und Menschheit, mit Leib und Seele, mit Fleisch und Blut wahrhaft, wirklich, und wesentlich in der heiligen Hostie empfangen. Siehe, von: Himmel aus gcht der Heiland zur heiligen Kommunion. Er will nicht bloß empfangen werden, er will auch selbst empfangen. Er will nicht bloß

die heilige Messe. Bor der Kommumon- bank kniete ein Mensch. Cs wird wohl ein junges Mädchen gewesen sein, aiber wie ge sagt, vom Himmel aus sicht man nicht so sehr auf diese Unterschiede des Alters und des Ge schlechtes, auch nicht auf Gestalt und Form, sondem oben auf das Wesen. Wmn ich sagen wollte, daß ich eine Gestalt gesehen habe, müßte ich am ehesten sagen, es war die Ge stalt eines feinen, weißen Weizenbrotes. „Siche einmal,' sprach Thomas zu mir, „recht in das Innere dieses Wesens.' Ich tat

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Seite 4 von 12
Datum: 16.08.1928
Umfang: 12
, daß du bist der Vater der Fürsten und Könige, der Lenker des Erdkreises, der Statthalter unseres Er lösers Jesus Christas, dem Ruhm sei und Ehre in Ewigkeit!' Heute feiert die katho lische Kirche den Heimgang einer Tochter Adams, die trägt auch eine dreifache Krone, eine niegesehene, unvergleichliche Krone, deren Glanz die Kronen aller Päpste und Kaiser, aller Engel und Heiligen überstrahlt. Sei uns gegrüßt am Feste deiner Himmel fahrt, o allerseligste Jungfrau Maria! Dir ward vom ewigen Gott gegeben und geschenkt

wird Christus' (Mt. 1, 16). Hier funkelt uns im Wunder glanze die Mutterkrone Mariens entgegen. Diese Frau war so hoch erhaben über alle Wesen, so voll der Gnade, daß sie von Gott zur Mutter erwählt wurde. Der aus ihrem Schoße geboren ward, der sich von ihr im Stalle kn die Krippe betten ließ und der unter dem Kreuze entseelt in ihren Armen ruhte, er war der ewige unendliche Gott, und er rief sie mit dem süßen Mutternamen und sie nannte ihn ihren Sohn. Wer im Himmel und auf Erden steht Gott so nahe

sie Euch, obwohl ich es wider meinen Willen tue!' Wir hauen eine Königin im Himmel, die bittet für uns und mildert die gerechte Strenge des göttlichen Richters. O Maria, wie oft hast du einem Sünder eine letzte unverdiente Gnade der Bekehrung erwirkt und so das Tor des Him mels geöffnet! Dank, tausendfacher Dank sek dir gesagt! Die Eottesgelehrten sind der Meinung, daß die Gnade der Beharrlichkeit im Guten bis ans Ende nur durch Gebet er langt werden könne. Es ist immerfort auf Erden ein großes Sterben

, jeden Augenblick erscheinen abgeschiedene Seelen vor dem, der die Macht hat, in die Hölle zu verstoßen, und wir sind keine Stunde sicher, daß nicht die Reihe an uns komme. Wenden wir uns häufig an Maria, die Königin des Himmels, sie möge uns und allen Sterbenden auf dem weiten Erdenrund die Gnade erflehen, daß wir in wahrer Reue und Liebe aus dieser Zeitlichkeit scheiden!- Besonders heute, wo sie ausgenommen worden ist in den Himmel, wollen wir ihre Fürbitte anrufen, daß wir Genossen ihrer Freuden werden mögen

und nach altem Volksglauben ruht in den Dreißgen auf allem frommen Getier und Gewächs drei facher Segen, während selbst die giftigen Tiere und Pflanzen in diesen Wochen ihre schädliche Kraft verlieren und de» Menschen durch „Anblasen' und „Anpfeisen' nicht schaden können. Der Legende nach blieb in dem Grabe der Gottesmutter, aus dem sie in den Himmel ausgenommen wurde, ein lieb licher Wohlgeruch von Rosen und Lilien zu rück. der die blumenhaften Tugenden der heiligsten Jungfrau versinnbildlichen

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Seite 4 von 12
Datum: 29.10.1931
Umfang: 12
alle, die im Himmel ihren Triumph, ihre Vollendung und ewige Seligkeit ge funden haben. „Die Engel freuen sich und lobpreisen den Sohn Gottes und alle Gerechten sollen froh locken im Herrn und alle Rechtschaffenen lob- stngen: Ehre sei dem Vater und dem Sohne und.dem Heiligen Geiste, wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit! Amen.' Das ist der Eingangsvers zur Festfeier des Allerheiligentages. Zn der Epistel erweitert sich der Ausblick in die Freuden des Himmels. Mit dem Evangelisten

! Das Allerheiligenfest im Himmel. Vor Gott dürfen sie stehen und seine Herr lichkeit und Größe schauen, in Ehrfurcht dür fen sie ihm dienen, alle seine Heiligen, und nichts mangelt ihnen. Und Gott hat sie zu ewiger Seligkeit und Freude geführt. Sie waren auf Erden so beladen von Schwachheit und Not. Sie gehörten zu den Armen im Geiste, zu den Trauernden, zu den Hunger- und Durstleidenden, sie gehörten zu den Reinen und zu den Verfolgten um des Him melreiches willen; sie waren die Geschmähten und Verleumdeten

» die der Heiland im Evangelium selig preist. Freuen und froh locken können sie nun, denn ihr Lohn ist groß im Himmel. Zu diesen sollen auch wir gehören. Wir sollen aus der Verbannung dieses Lebens ' heim ins Vaterhaus. Wir sind mühselig und beladen und find darum eingeladen vom guten Heiland. Auch uns gelten die Ver heißungen der Bergpredigt, die uns der lehrende Heiland im Evangelium des Festes verkündet. Wir sollen den achtfachen Weg der Seligkeit gehen, der hinaufführt zu den Freuden der 'Heiligen

und mit ihm der ganze Himmel, die zahllose Schar der Engel und Heiligen. Alle kommen sie und stehen anbetend und Gott preisend um Gottes Thron und das Opferlamm auf dem Altar. Und wir dürfen in ihrer Gemeinschaft vor Gott stehen, Heilige unter den Heiligen, und dürfen von Gott genießen und uns sättigen im heiligen Opfermahl der Kommunion. Kommunion heißt Vereinigung. Vereinigung mit Gott und mit allen seinen Heiligen. Wir alle sind eins. Das Fest aller Heiligen ist auch unser Fest, geheimnisvoll im Glauben

an die Gemein schaft der Heiligen auf Erden, in wahrer Wirklichkeit einmal droben im Himmel. Vom Schlaf -es Lo-es. Der helle Glanz des Allerheiligenfestes hat heuer den 23. Sonntag nach Pfingsten über deckt. Aber sein Evangelium leuchtet dennoch durch und scheint wie ein tröstendes Lichtlein durch den ganzen Monat der Toten. In der Stadt am See ist das Töchterlein des Synagogenvorstehers gestorben. Da kommt der Heiland, tröstet die weinenden Eltern: „Das Mädchen schläft, es ist nicht tot', und dann nimmt

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Seite 4 von 12
Datum: 09.03.1922
Umfang: 12
uns von der elenden Geldsucht? Ja, Tausende ur»d Tausende stolpern auf dem Himmels- mege über einen Geldsack oder ein Geldsäck chen und brechen sich elendiglich das Genick; denn wer den» Geldteufel bient durch un rechtmäßigen Gewinn oder durch unmäßiges Zusammenscharren von Reichtümern, der kn»»n nie und nimmer ins Himr»»elreich ein- gehen. Auch derjenige, der sein Geld recht mäßig erworben hat. aber in ungeordneter Liebe, mit ganzein Herzen daran hängt, kann niemals auf den heiligen Berg des Herrn, in den Himmel

gelangen. Es geht ihm wie einem Menschen, der auf einen ho hen, steilen Berg hinaufklctteril möchte, aber in beiden Händen einen mehr als zentner schweren Metallklotz trägt. Er »vird nicht »veit kommen. Entweder läßt er das Metall zurück, oder er nmß auch i-erunten bleiben. Wenn du aber von deinen Reichtümern gor nicht lassen magst, so will ich dir einen guten Rat geben, wie du trotzdem in den Himmel kommen kannst. Mach's wie die Touristen, die einen schlveren Pack von Vorräten, Glä sern, Instrumenten

usw. auf dem. Berg droben haben »nächten.'Sie stellen mehrere Packträger an und lassen sich das Zeug hin- aufkrvxen. Ich weiß dir solche Packträger, zur Zeit gibt es deren eine Menge, — näm lich die Armen und Bedürftigen. Uebergib ihnen deine Schätze, wenigstens zum Teil, und laß dir sie von ihnen in den Himmel vorantragen, dam» kannst du droben durch die ganze Ewigkeit von deinen Reichtümern Genuß haben. Zu einer glücklichen Himmelswanderung braucht es zweitens reine Herzen. Sagt doch Gott

zu Angesicht schauen körmen. Die heklrgmachende Gnade sst das richtige Himmels-Element. Schau, das Element für die Fische ist das Wasser, das Element für die Vögel und fiir die anderen Tiere und auch für den irdischen Menschen sst die Lust. Kein Fisch kaim heraußen in der trockenen Lust leben und kein Zessig u. keine Schwal be kann es lang im Wasser aushalten. Und so kann auch die Menschen seele im Himmel nicht leben und sein ohne die heiligmachende Gnade. Sie kommt ohne die heiligmachende Gnade schim

le zu Mute, die ohne heiligmachende Gnade in den Himmel versetzt würde. Und die En gel würden eine solche Seele mit Entrüstung aus dem Himmel treiben. Darum wahret das Klell» der heiligmachenden Gnade. Be sonders ihr jungen Leute hütet euch vor den bösen Gelegenheiten, vor den nichtsmitzigen Liebschaften, vor all den Liebeleien mrd Sinnlichkeiten, die gegenwärtig leiher so sehr Im Schwünge sind. All diese Dinge verdü stern das reine Fenster des Herzkämmerleins wie ein garfttger Schwefelrauch

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Seite 4 von 16
Datum: 16.12.1920
Umfang: 16
Der neue Tag schaute zwischen den Fugen der Balken in den Heuschupfen herein. Da erwachte der den lichten Wolken empor. Plötzlich sagte er zu sei nem Brüderchen: „Du Hänsele'» da oben ist unsere Mutter.' ..Wo denn?' Da oben im Himmel, hinter den Wolken. „Geh, Zorgl. steigen wir auf den Berg hinauf, es ist gar nicht weit, dann können wir hineingehen.' O Hänsele.' bemerkte der Zörgl, „da oben auf dem Berg ist'» noch weit in den Himmel; aber es kommt schon bald die Mutter und führt

uns in den Himmel; es hat mir heute Nacht geträumt, daß die Mutter mir sagte, ste werde mich bald ab holen.' Die schönen Tage waren vorbei, und an einem Samstag abends fing es an zu schneien. Der Zörgl wollte noch einmal hinaus zum Grabe der Mut ter. bevor der Schnee es zudecke. Lange kniete er draußen. Es wurde Nacht. Er war so müde und schläfrig. Er setzte sich auf das Grab und lehnte sich mit dem Rücken an das Kreuz. Der Schnee legte feine weiche Decke über den Knaben, und der Kna be träumte. Am Morgen

fanden ihn die Kirchgänger er starrt auf dem Grabe der Mutter; ste war gekom men und hatte ihn abgeholt. Er liegt jetzt neben seiner Mutter begraben auf dem Friedhöfe zu Erlbach. Auf seinem Grabe steht ein Kreuzl.und an dem Kreuzt stnd folgende Reime zu lesen: Verlassen von der ganzen Welt. So einsam auf dem weiten Feld Schleicht fich ein armer Moasellme Zur Winterszeit dem Friedhof Er schaut zu Himmel traurig nan. Spricht lieber Gott, bitt', nimm mi auf Und führ mi in dein Paradies. Wo g'witz mei

Muetta z'finden is. Und wie er so zum Himmel fleht» Falt' er die Handlan zum Gebet, Sinkt aus. oer Mnetter Grob hinein, V'vr lauter £ Vf - • ein. fvflum h»r er u - -ir Aeuglein zu», Da träumt er sch»« rer Woafelbue: Diel Engel kommen zu ihm g'flog'n, Hab'n ihn in' Himmel aufitrog'n; Da droben da war der Baa nit fremd. Denn alle Engel hab'n chn 'kennt. Auf einmal ist's aus und g'scheh'n, Er hat sei Muetter ob'n g'seh'n; Da juchazt auf der Bue voll Freud') Mei Muetter, du mei Seligkeit

! 2 bin ko« Woasel, bin dei Kind, Hab aV-tioR i herob'n di find'. Ihm wird jo wohl vor Freud und Lust, Er fühlt stch an der Mutter Brust; Vorbei ist Kummer. Sorg und Schmerz, Glückselig ist des Kindes Herz. Den Mond mit seinem Silberstrahl, Biel tausend Sternlein ohne Zahl, Die sieht er all am Firmament, Bor Freuden er fast weinen könnt. Wie schön ist's doch im Himmel droben! Gelt. Muetter, i bleib', bei dir oben? Schick mi nit' nunter mehr in d' Wett? Was tu' i. wenn mir d' Muetter fehlt k* Und kaum daß d' Sunn

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Seite 4 von 8
Datum: 27.01.1938
Umfang: 8
, Tchmiedmelster. u. d. Rosa Bradlimrt«. 26. Erna des Albert Gatscher, Baunian», «. d. Agatha Springet. Merano Flammenzeichen am Himmel Die ungewöhnliche Naturerscheinung ain Dienstag abends, die nüchterne Leute mit der Bezeichnung „Nordlicht' oder „Polarlicht' sofort in das.ihr zukommende Fach verwiesen und in trockener Denkarbeit als leuchtende 2uft bezeich- neten. hatte nicht geringe Aufregung verursacht. Auf Straßen und Platzen, die besonders gute Sicht boten, drängten sich die Leute und be sprachen

: Durch Schaden wird man klug. Die nächtliche Lichterscheinung am nördlichen Himmel war ein prachtvolles Schauspiel der Natur, das in unseren Breiten ein seltenes Er lebnis darstellt. Sin prächtiges Nordlicht mit blutrotem Licht, das bald stärker, bald schwächer aufstrahlte, loderte am Himmel. Bon den Ber gen in Passiria zog sich der blutrote Schein über die Spitzen der Tessa-Gruppe, dir oberhalb Tirols steil gegen Himmel wuchtet. Cs war ein nie gesehenes, herrliches Schauspiel: Die viel zackige Berggruppe

. m Feueralarm in vermeintlicher Brand gefahr. Parcines, 26. Jänner. Gestern abends um ö Uhr ertönte langgezogeneo Sirenengeheul vom Turm unserer Spritzen. Halle. Wer Ino Freie eilte, erblickte gleich eine Brandrote am nördlichen Himmel- Wehrmänner eilten sofort mit der Tragsprltzc aus. dem Rücken bergcmfwärts, um einen ver. meintlichen Brand in der Fraktion Tabla zu bekämpfen. Doch, was war das? Die Röte nahm eine unglaubliche Ausdehnung an. Die ganze nördliche Gebirgsgruppe von Texel bis Sprons

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Seite 3 von 12
Datum: 22.03.1928
Umfang: 12
Erscheinung: dumpf verhallend trug der Sturm die Schläge der Mitternacht durch die Lust. „Himmel, der Manger Seppl!' schrie der Bauer, fuhr mit den Armen durch die Luft und stürzte zu Boden neben dem steinernen Apostel, bewußtlos, leblos. Die Agath. die von dem Blitz unberührt war, drückte die Hände vor di« Augen; sie wollte das Fürchterliche nicht sehen, sie sank ins Knie. Der Toni war mit feinem Bruder doch noch bei der Nacht aufgebrochen. Die bei den gingen langsam an der Berglehne hin. Da zeigte

vorübertrugen, öffnete er pGtzlich die Augen und sich irre auf die Tür. „Der Himmel hört!' stammest« er geistes abwesend und sank wieder in Ohnmacht. „Der Himmel hört!' wiederholte Seppl unwillkürlich und jene Szene, wie sie der berauschte Bater in seinem Groll gegen Himmel und Erde den Schlüssel der Kapelle in weitem Dogen in den Strom zu werfen versucht» trat ihm vor die Seele. Droben in seiner Truhe lag dieser Schlüssel. Wann würde die Zenzi kommen, wann würde die Hand der Einziggesiebtm

Linien scheidet sich die Alpenwelt vom Himmel. Der Pater hatte doch «in paarmal nach der Zenzi gefragt m dem Tage. Dann war er wieder in seine Apathie gefallen und wirre Reden gaben Zeugnis von dem Zu- ■ stand seiner „Nit läuten kann d'Glocken, nit beten farnn der alte Schweighofer. nit z'finbeu ist der Schlüssel, der bös Feind hat ihn aus« g'fangt, daß d' Kapellen zu'gsperrt sei« muß und der liebe Gott drin!' Cs war dem Sohne, als müsse er das Heiligtum öffnen; leise langte «r den Schlüssel hervor

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