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Volksbote
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Seite 7 von 8
Datum: 23.09.1937
Umfang: 8
. Und als sie nach einer Stunde beide nach der Kröte sehen wollten, fanden sie nichts mehr als die leere Flasche. Der Mesner aber entlagte dem Weine vollständig. Das Skammkrügl. Unfern von Köln lebte ein Ritter namens Rüdiger, der so sehr dem Wein ergeben war, daß er sogar Feste und Weihen in entfern teren Städten auffuchte, einzig zu dem Zwecke, viel guten Wein zu trinken. Auf allen seinen Wegen führte er einen beson deren Becher mit, der aber weder besondPis wertvoll, noch von besonderer Kunst war, sondern dessen Vorteil

einzig und allein darin bestand, daß viel hineinging und daß nur seine Lippen ihn netzten. Als es mit diesem Ritter frühzeitig zum Sterben ging, bat ihn seine Gattin, er möge Ihr Innerhalb dreißig Tage nach' seinem Tode einmal erscheinen. Worauf er antwortete, er werde cs tun, sofern er könne; mnd verschied. Es waren noch keine 30 Tage herum, erschien er auch seiner Frau und sagte:: „Hier bin ich, wie du es von mir gewünscht hast.' Und er trug im Arm jenen Becher, den er schon zu Leb zeiten nie

hatte lassen können. „Mann,' sagte da die Frau erschrocken, „was trägst du da im Arme?' Und der Ritter tat einen tiefen Seufzer und sagte: „Meinen Becher, meinen ewigen Trank aus Pech, und Schwe fel; immer werde ich ihn trinken müssen und nie will dieses Gefäß leer werden.' Und damit verschwand er. Seine arme Gattin aber erkannte, sowohl aus seinem vergan genen Leben wie aus'der Strafe, daß nur geringe oder gar kerne Hoffnung auf Er lösung für ihn bestünde. Der Saltner. Zur Erntezeit trug der Kellermeister

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