, daß die liberale Partei nur deßhalb mit solcher Erbitterung gegen die Sprachenverordnung sich erhoben hat, weil sie ihre Agenten in der Bureaukratie zu verliere» fürchtet, deren Bundesgenossenschaft und tägliche Liebesdienste sie Angern vermißt. Die Regierung aber, deren Grundsatz es sein muß, daß die Beamten dem Staatsdienste völlig angehören und über den Parteien zu stehen haben, wird, hoffe ich, nun um so ernstlicher darauf bedacht sein, die Fäden z zwischen der Bureaukratie und der liberalen Patei
zu zerschneiden.' So Fürst Liechtenstein in seiner herrlichen Rede.' „Ist wohl die liberale Partei überhaupt berechtigt, als Anwalt des deutschen Volkes in Oesterreich aufzutreten? frägt Fürst Liechten- st e in. weiter, und er - antwortet darauf: „Wer im Nflmen eines? Volkes spricht, muß ein Mandat hiezu vorweisen können; Derjenige, dem dieses Mandat fehlt, mischt sich im besten Falle in Dinge, die ihn nichts angehen. Nun will ich gewiß ohne Zögern zugeben, daß die liberale Partei heute noch auf eine achtbare
ausgeschlossen und. die städtischen Wahlkörper find mit Beamten schaft überfüllt, die darinnen häufig den Ausschlag gibt. Die großen Massen in den Städten stehen theils uns sympatisch, theils den Liberalen gleichgiltig gegenüber, wenn sie nicht gar geradezu feindselig gegen den Liberalismus austreten, wie bei Gelegenheit des letzten liberalen Wiener Parteitages.' „Draußen auf dem Lande aber findet die liberale Partei allent halben eine zunehmende, eine herzliche und unverhüllte Abneigung
, auf welche sie in der Zukunft um so sicherer rechnen darf, als dieselbe durch eine jahrelange verkehrte und rücksichtslose Behandlung der Bauernschaft reichlich verdient hat.' „Die liberale Partei hat die Bauernschaft in ihrem Gewissen beunruhigt, in ihrer Wirthschaft zerrüttet, in ihren Gefühlen verletzt, an ihrem Vermögen beschädigt : ihre materiellen Interessen hat sie nie verstehen und nie besorgen wollen; in der religiösen, der wichtigsten Frage des Herzens aber, hat sie sich vom Volke, das treu am Glauben
ist die Zerstörung der conservative« Majorität, um die liberale Partei wieder zur Herrschast zubringen. (Bravo!) Wenn doch die deutschen Nationalitäten durch irgend jemand oder gar durch Deutsche nicht absichtlich, sondern unabsichtlich durch Unklugheit ge-