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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 27.05.1882
Umfang: 10
noch seinen Wähler» i» Schluckenau erklärte: die liberale Partei könne a» eine Erweiterung des Wahlrechtes nicht denken, well sie dadurch einen Selbstmord begehen würde; das hinderte ihn nicht in dem Augen blicke, wo die konservative Partei energisch die Wahlreform in die Hand »ahm und für ihn die Gewißheit bestand, daß eine Erweiterung des Wahlrechtes durchgeführt werde, auch wenn er noch so heftigen Widerstand leistete, den Versuch zu wagen, die Vorschläge der con servativen Partei zu übertrumpfen. Damals

schien es, als ob die Liberalen in der Erweiterung des Wahlrechtes nicht weit genug gehen könnten, als ob fie am liebsten das allgemeine Wahlrecht einführe» wollten. Heute liegen die Dinge wieder ganz anders. Heute zeigt die liberale Partei ihr wahres Gesicht. Die liberalen Herrenhausmitglieder wollen von einer Erweiterung des Wahlrechtes überhaupt nichts wissen; sie bekämpfen dieselbe mit dem Aufgebot aller Kräfte. Er bärmlicher hätte die liberale Partei i» der ganzen Frage sich nicht benehmen könne

, um dies zu begründe», gar nicht auf andere Umstände hinzuweisen» wo ma» hinblickt, zeigt sich i» de» Reihe», die bisher sich zu der liberalen Partei rechnete», tiefe Gäh- rung, ei» großer Theil der Bevölkerung wendet ihr de« Rücke», well er sie viel zu sehr verjudet findet. Vor einigen Monaten ver kündeten die liberalen Blätter triumphirend, daß für den Antisemitis mus in Oesterreich kein Boden sich vorfindet. Vor einiae» Woche» gab der Großmogul der hiesige» liberale» Presse die Parole auS, jede a»tisemitische

Bewegung todtzuschweigen und gester» versammelte» sich über ein halbes Tausend der feinsten Bürger WienS, um offe» die Nothwendigkeit der Pflege praktischen Christenthums zu bekennen. Daneben laufen die Bestrebungen eine österr. VolkSpartei zu gründen, welche au» deutsche» Elemente« bestehen und den vo» de» Liberalm hochgehalte»en Nationalitätenhader zum Schweige» bringen will. Der Handwerkerstand hat sich längst überzeugt, daß vo« der liberale» Partei, welche nur die Interessen deS Kapitals

und der Großindustrie vertrete» hat, in einem Maße, daß für sie der Name: „VerwaltungS- rathS'Partei' geschichtlich geworden ist, absolut kein Heil für ihn zu erwarte« steht. Die Bauern haben alle Lockungen der Liberale» nicht zum Uebertritt in ihr Lager vermocht. Die Arbeiter stehen de« BörsenliberaliSmuL geradezu haßerfüllt gegenüber. Dürfen wir da nicht hoffen, daß unter diesen Umstände» die liberale Partei bald i» das Nichts zurücksinkt, wie sie eS »ach ihren Grundsätzen und »ach ihrer Thätigkeit vollauf

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 27.11.1880
Umfang: 10
, daß die liberale Partei nur deßhalb mit solcher Erbitterung gegen die Sprachenverordnung sich erhoben hat, weil sie ihre Agenten in der Bureaukratie zu verliere» fürchtet, deren Bundesgenossenschaft und tägliche Liebesdienste sie Angern vermißt. Die Regierung aber, deren Grundsatz es sein muß, daß die Beamten dem Staatsdienste völlig angehören und über den Parteien zu stehen haben, wird, hoffe ich, nun um so ernstlicher darauf bedacht sein, die Fäden z zwischen der Bureaukratie und der liberalen Patei

zu zerschneiden.' So Fürst Liechtenstein in seiner herrlichen Rede.' „Ist wohl die liberale Partei überhaupt berechtigt, als Anwalt des deutschen Volkes in Oesterreich aufzutreten? frägt Fürst Liechten- st e in. weiter, und er - antwortet darauf: „Wer im Nflmen eines? Volkes spricht, muß ein Mandat hiezu vorweisen können; Derjenige, dem dieses Mandat fehlt, mischt sich im besten Falle in Dinge, die ihn nichts angehen. Nun will ich gewiß ohne Zögern zugeben, daß die liberale Partei heute noch auf eine achtbare

ausgeschlossen und. die städtischen Wahlkörper find mit Beamten schaft überfüllt, die darinnen häufig den Ausschlag gibt. Die großen Massen in den Städten stehen theils uns sympatisch, theils den Liberalen gleichgiltig gegenüber, wenn sie nicht gar geradezu feindselig gegen den Liberalismus austreten, wie bei Gelegenheit des letzten liberalen Wiener Parteitages.' „Draußen auf dem Lande aber findet die liberale Partei allent halben eine zunehmende, eine herzliche und unverhüllte Abneigung

, auf welche sie in der Zukunft um so sicherer rechnen darf, als dieselbe durch eine jahrelange verkehrte und rücksichtslose Behandlung der Bauernschaft reichlich verdient hat.' „Die liberale Partei hat die Bauernschaft in ihrem Gewissen beunruhigt, in ihrer Wirthschaft zerrüttet, in ihren Gefühlen verletzt, an ihrem Vermögen beschädigt : ihre materiellen Interessen hat sie nie verstehen und nie besorgen wollen; in der religiösen, der wichtigsten Frage des Herzens aber, hat sie sich vom Volke, das treu am Glauben

ist die Zerstörung der conservative« Majorität, um die liberale Partei wieder zur Herrschast zubringen. (Bravo!) Wenn doch die deutschen Nationalitäten durch irgend jemand oder gar durch Deutsche nicht absichtlich, sondern unabsichtlich durch Unklugheit ge-

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 09.06.1883
Umfang: 8
' und zur Abwehr. Zur Lehr', damit man sich in Zukunft weder vo» liberale» Phrase» blenden »och durch die Taktik der Gegner irreführen lasse; zur Abwehr, weil der conservatiöen Partei Vorwürfe btS Gesicht geschleudert wurden^ die sie» ich tauf sich ruhe» lasse» darf. Eine sachgemäßeDarstel- Äng der Wählvörgange MögtDge»,^ auf welcher Seite ehrlich gekämpft wurde. Zur Erwnerung endlich, weit eS manchmal sehr gut ist, wenn man gewisse Dinge »icht sobald vergißt ! Aie Candidatur ThalguLer 'S. Die liberale Partei

wahrscheinlich die außer- ordeutliche Geschäftigkeit deS Herrn Doktor selbst Anlaß gegSen hat. Wir lasse» dieses dahmgesteW sein. Gewiß ist, daß keine Partei für de» Mera»er Bürgermeister sich son- derlich erwärmte, well derselbe bei aller, persön lichen Ehrenhaftigkeit m polRfche» Dingen kei»e» seste» Standpunkt einnimmt u»d daher m dieser Hinsicht »icht verläßlich ist. Darum suchte» sich sowohl die Conservative» als auch die Liberale» ei»e» „Politisch ausgeprägteren^ Charakter als Landtags - Ca»didate

die Conservative» Herrn BoScarolli die Stimme nicht geben — und warum sie Freiherrn v. Biegeleben wählen werden. Die Gründe sür Erstere», führte er deS weitere» auS, läge» kei»eSwegS i» der Persön lichkeit des Rametzer Schloßherr», so»der» in de» Grundsätze», die er selbst auSgespryche» u»d die im liberale» Wahlaufrufe als da» Programm semer Partei wäre» publicirt worde». Diese Gruudsätze — (Einsührung deS Grundbuches) — Fortschritt auf geistigem Gebiete — Wisse» ist Macht — keme Ver kümmerung der VolkSerziehu

ist.* Während ma» hierüber u»terha»delte trat sowohl i» Mera» als » Kalter» mit großer Bestimmt heit das Gerücht auf, daß die Liberale» mit der Candidatur Thalguter'S nur ein Schei»manöver beab sichtigte», um i» letzter Stunde einen ausgesprochenen Parteigä»ger durchzubringe». Anmerkung. In der „Meraner Zeitung* vom 26. Mai protestiert Dr. Max Putz dagegen, daß er sich in diesem Sinne geäußert habe. Hierüber eingezogene Erkuu« . ^ diguvgen rechtfertig« ihn auch vollkommen von dieser Annahme, zu welcher höchst

». Die Erstere» fa»de» eine» solche» in dem vo» Kaltem vorgeschlage»e» Freiherr» v. Biegelebe», die Letztere« in Herr» BoScarolli auf Ramch w ObermaiS. Beide Parteim nähme» also ihre» Co»didaLe» außerhalb der Stadt Mera» — ei» Zeiche», daß in Mera» zwar die Häuser u»d die BolkSzahl sich ver mehre», nicht jedoch die Mä»»er, de»e» vo» der ei»e» oder andere» Seite' allgemeines Vertraue» e»tgegenge- bracht wird. 1 ^ ' l ll. Sie erste liberale Vühlewersm^öng. i n Mit der Publikation der beiden Candidaten begann

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Seite 2 von 8
Datum: 14.10.1882
Umfang: 8
^'E»n HMgewicht von einigen Wtiuw»n verMffO det emen PaM ^ GMzymdbeptze''24 'MMdat^ aDeuWal .Hnt^lieK die andere ünvmrtten. Selbstverständlich war damW auH der AüSfH der Wahlen im böhmischen Großgründbesitze nahezu entscheidend für die Gestaltung der parlamentarischen Mehrheit überhaupt. Gerade diese große Wichtigkeit der Wahlen dieser Curie hat die liberale Partei zu den großartige» Wahlfälschungen des ChabruS (jüdisches Wort) verführt, zu den '«»saubern Mittels durch Ankauf großen Grund- besitzeS die Wahlen

zu beherrsche«. Tausende und Tausende sind durch das Gebühren der in de» ChabruS verwickelte» Wiener Banken arm? geworden und denken mit Grauen an dieses Heldenstück liberaler Corruption. ES ist darum nur recht und billig, daß die jetzige Wahl- - resorm derlei Zustände künftighin beseitigt und eS ein für allemal verhindert^ daß die liberale Partei, je wieder die conservGve in der Art mundtodt macht, wie sie bisher (die letzten Älchlen'anSgMmme»)' dies gethan hat. Dafür hat die liberale Partei

, also jene Staatsbürger, wöche'mi»d.eßeuS.''''!l.0^fl.^ SO kr. direete Steuer mit den damit ver bundene» verschiedenen Zuschlägen also 32 fl. jährlich bezahlen, dursten bisher wählen und selbst diesen wurde erst durch daS cönservative. Ministerium Hoheuwart unter dem Widerstände der liberalen Partei daS Wahlrecht ettHeÜt. Natürlich, die liberale Partei hatte bei ihrer iuniaeu Verbinbüng mit der Börse — war ja doch sast die ganze Partei Ein Verwaltungsrath -7-' gar kein Interesse, der Mittelklasse der Äet>ölkerung

der Heuchelet und der Sophisterei sich widersetzt. Das Gebahres, da? die liberale Partei hiebei entwickelte, war geradezu jämmerlich. Der- M«ff vök' s-mei WähM.°^i>' öffentlich und feierlich erklärt hatte, daß jede Aenderung der Wahl ordnung, selbst we»» sie von der liberale» Partei ausginge, emen Selbstmord derselben bezeichnen würde, überbot bei de»-Debatten über die Wahlreform die Rechte in den weitgehe»dste» freisinnigen Anträgen, well er wußte, daß 'er damit nicht beim Worte genommen

aber auch die Gewiß heit, daß ße selbst niemals nach eigenen Recept terrorifirt w^rde» kann. Denn «ach den neuen Bestimmungen wählt ^der böhmische Großgrundbesitz in mehreren territorial genau begrenzte» Wahlgruppen» was eine gerechtere Verkeilung seiner 24 ReichSrathSma^date er- mMicht^ Selbstverständlich behagt gerade dieses der liberalen Partey nicht. Mne Partei, die anständige Gegner sich gegenübersteht und HerseitS vo»^ keinem Mittel weder der List noch deS Betruges (ChabruS) zurückjcheut, läßt

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Seite 2 von 8
Datum: 11.03.1891
Umfang: 8
gegen Dr. Kronawetter durch, der mit 1141 Stimmen in der Minorität blieb. In der einzigen Stichwahl in Alsergrund drang der Kandidat der Deutschliberalen, Professor Wrabetz mit 2082 Stimmen gegen Professor Warmuth mit 1865 Stimmen durch. Die Großgrundbesitzer von Oberösterreich wählten drei conservative Abgeordnete; die liberale Partei enthielt sich der Wahl. Der fideicommissarische Großgrundbesitz in Böhmen wählte fünf conservative, der nichtfidei- commissarische 12 Conservative und 6 Liberale. Der Großgrundbesitz

Wälschtirol. (Zu den Städtewahlen.) In Trient wurde Baron Johann Ciani (liberal) mit 734 Stimmen gewählt. Der conservative Candidat Dr. German Conci erhielt 373 Stimmen. Neun Stimmen wurden zersplittert. — Ja Rovereto erhielt Baron Valerian Malfatti (liberal) 550 Stimmen, der con servative Candidat Prof. Theol. Josef Lange 240 und Ognibene 54 Stimmen. Beide Erwählte sind also National. Liberale. Im ersten Wahlkörper des adeligen Großgrundbesitzes wurde als Reichsraths'Abgeordneter gewählt

Se. Hoch würden und Gnaden Leo TreuinfelS, Abt des Benediktinerstiftes Marienberg. L. Im übrigen Oesterreich. Am 6. März fanden 23 Reichsrathswahlen statt. Es wählte der Großgrundbesitz in Mähren und Salzburg, die Handelskammern in Böhmen, G a- lizien und der Bukowina, die Städtebezirke Görz und Jstrien. Gewählt wurden 3 Jungczechen, 1 Alt- czeche, 8 Deutschliberale, 3 Polen, 3 vom Coroniniclub, 1 Deutschconservativer, 4 von der mährischen Mittel partei. Bei den Handelskammerwahlen in Böhmen ent

in Schlesien und in Krain wählte die 5 bisherigen liberalen Abgeordneten. Die Städte Klageufurt und Villach wählten deutschnational.Z In der „Oesterreich. Volksztg.' lesen wir u. A. fol gendes: „Wir stehen in Oesterreich an der Schwelle einer neuen Zeit. Wie die neuen Partei-Gebilde in ihrer Vollendung aussehen, kann wohl noch nicht gesagt werden. Die altczechische Partei, bekanntlich das Rückgrat der vor. Reichsrathsmajorität, liegt in Böh men vollständig zerschmettert am Boden, wie es wohl

noch keiner Partei anderswo derart geschehen ist. Von den bisherigen 38 czechischen Mandaten wurden nur die wenigen in Mähren für die Altczechen gerettet; aber auch hier wagt sich die Partei der „Alten' nicht mehr recht an die Oeffentlichkeit. Der alte Czechenführer Dr. Rieger, dessen Haus in Prag gegen das eigene fana- tifirte Volk polizeilich stark bewacht werden mußte, er griff am Dienstag in der vorigen Woche förmlich die Flucht nach Italien — behufs „Erholung'. Eine folche Parteizerstampfung in so engem

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 29.12.1883
Umfang: 8
;. und nun entsendet auch der ^ stockmagyarische Wahlbezirk Keckskemet einen Anti semiten in den Reichstag. Bei den nächsten allgemeinen en werden jedeHzlls der jüdisch - liberalen Partei ^^^^Ä^Ve'be rra sch u n gen bereitet werden. / ?e Vereinigte Linke unter der Leitung des inisters Chlumeszky ein Preßbureau sich ge schaffen hat, welche die liberale Presse in den Provinzen mit Leitartikeln und Correspondenzen versieht, wissen Sie. Auch die liberalen Blätter in Tirol beziehen daraus Unterstützung. Neu dürste

von der Noth wendigkeit eines Geg en besuch es unsers M onar- chen am savoyischen Hofe. Wie ungeschickt der Augen blick gewählt ist, bezeugen die Nachrichten über die De monstrationen, die in Venedig und Trieft zu Gunsten des Meuchelmörders Oberdank stattgefunden haben, die noch ganz frisch sind. Was kümmert aber auch unsre liberale Partei sich dämm, ob Se. Majestät der Kaiser in Ita lien den Insulten einer österreich-feindlichen Partei ausgesetzt ist oder nicht, wenn er nur als erster katholischer Monarch

^ Damit ist der Nachweis erbracht,' daß die Regierung in diesen- drei Jahren allerdings Schulden gemacht, deren Ertrag aber überwiegend zu Ausgaben verwendet hat, die sich sicher noch rentiren werden. Als die liberale Partei nach dem Ausgleich mit Ungarn 1867 zu regieren begann, hatte Cisleitha- nien gar wenige Schulden außer der gemeinsamen Schul denlast. Und als sie 12 Jahre später abtrat, besaß Cisleithanien über 300 Millionen Gulden-neugemachte Schulden, und dazu waren außerdem noch fast sämmt- liche Staatsdomänen

die Betheiligung an den Wahlen nicht sehr lebhaft, da von circa 50.000 Wählern der dritten Klaffe der Gewerbekatagorie kaum 7500 ihre Stimmen abgaben. Viele hat wohl vor der Stimmenabgabe die wüste Agitation abgehalten, welche die liberale Partei mit Hilfe des-deutschen Schulvereins und des Juden Oppenheimer entwickelte. Die Stimm zettel wurden von diesem wie Käspapier aufgekauft und entsprechend verwerthet. Oppenheimer selbst rühmte sich, in einem Briefe/ daß er wohl an 3000 Stimmzettel durch Kauf

eilage Mi „Tiroler Volkstilat!'Nr403 Samstag» den 2S. Dezember 188S. ' Wiener Briefe, . . Vik?/ um Weihnachten. Ein neuer.Rector. Liberaler Rechenschaftsbericht Einleitung in Ungarn. Liberales Preßbureau. Wie die liberale Presse unsern Kaiser gerne in den Quirinal nach Rom schickte. Dielibcrale Presse undder Staatshaushalt. Wettermacher. Die Handelskammer- ? ^ ^ Wahlen in Mederösterreich. Agrarreform. ' Am 21. Dez.wurdeDr.Victor ^ Lang anStelle des Dr. Wedl zum Rector' d er Universität er nannt

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Seite 1 von 4
Datum: 05.06.1867
Umfang: 4
man um die Proteste der deutsch-liberalen Partei nicht viel geben zu dürfen, einmal deßwegen nicht, weil diese Proteste nur von einem winzig kleinen Theile der deutschen Bevölkerung in Oesterreich aus gingen, und fürs zweite deßwegen nicht, weil gerade diese protestirende deutsch-liberale Partei ihre völlige Regierungsunfähigkeit nach fünfjähriger parlamentarischer Wirthschaft selbst einbekennen mußte.— Es kam anders. Die wohlbegründete Erwartung patriotischer Österreicher fiel in dem Augenblick in's Wasser

Variationen behandeln. „Die Niederlage von Königgräß wäre unmöglich gewesen, tönt es neuerdings von der ^u'dncrbühne herab, wenn der Liberalismus in Oesterreich in Herr schaft geblieben wäre.' — Gedankenlose Leute, die so reden und schreiben; ^ute mit schwachem Gedächtnisse. Es war in den Juni-Tagen 1865, daß die deutsch-liberale Partei das ueuerdings beliebte Steckenpferd D Tod geritten hatte, nachdem sie den Reiter hatte in den Sand IMken lassen. — Aber hievon abgesehen, hat die deutsch-liberale Partei

die deutsch-liberale Partei den verdächtigen Ausdruck „Sistirungs'- Politik und „Sistirung der Verfassung' und indem die Partei so vorging, zeigte , sie, daß ihr das eigene Interesse mehr gilt als die Wahrheit. Denn was wurde durch das September- Manifest „siltirt'? Etwa die den Völkern feierlichst garantirte Ver fassung? Keineswegs; sistirt wurde» nur die Uebergrisfe der deutsch-liberalen Partei, die das Reich auf eine Sandbank getrieben hatten und dieß geschah, nachdem jene „Reichsvertretung' entlassen

der deutsch-liberalen Partei über Bord warf, um auf Grund der gegebenen und zu Recht bestehenden mannigfachen Verhältnisse eine Verfassung dem Reiche zu geben, daher erfand jene Partei, die so gerne „Volks vertretung' spielt, den verdächtigenden Ausdruck: ,,^istirungs'-Politik uud „Sistirung der Verfassung.' Wie man sich dem Glauben hingeben kann, mit einer Partei lasse sich die österreichische Verfassungsfrage lösen, und mit einer solchen Partei, wie Deutsch-Liberale einzig und allein, könne Oesterreich

, in welchem es sich darum handelte, die Grundsätze des September-Manifestes durchzu führen. Das Iannuar Patent erschien zwar, aber es erschien nur um vorderhand in die Registratur zu wandern. Anstatt die gleich berechtigten Stimmen aller Königreiche und Länder zu hören, ward inseitig von der Regierung der s. g. Ausgleich mit Ungarn abge- ichlossen und die Partei, welche schon einmal vor den „Erfolgen' ihrer eigenen Thaten die Flucht zu ergreifen genöthigt war, welche lich selbst ein Königarätz im Hause

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Seite 2 von 8
Datum: 09.06.1883
Umfang: 8
? deS Herr» BoScarolli. Man beachte nun die folgende liberale KampfeSweife ! ^^ ? Anmerkung. Der obgenannte Aufruf war unterzeichnet: »DaS eonservativeWahlcomitö?. Darüber ärgerten sich ..die liberaler Herren ganz.gewaltig. Die Conservative« hätten auch eS ihnen nachmachen und Namen ^«vtttsch« soÄm! Wir meinen, es thue jede Partei r?-! in gerade so^ wie eS ihr^ambesten scheint. Die : Conservativen'Hatten eine gute Eache und -brauchten IV. DiezVe'tte liberale Wählerversamnllung. Daß die confervativ

echebeu/kann, hatte sich eingefunden ' ConservcWerseitR hätte man beschlossen,sichalS Partei a» dieser Ver sammlung nicht zu betheiligen, da »ach dem Porge fallene» eine Einigung Dicht mehr zu hoffen warf Ma» hätte »u» erwarte« könne«, daß die liberale« HeLre« wirklich schar fu»d deutlich zeigte«, wie ihre „klar dargelegte« Grundsätze' von den Conservativen „ver dreht' worden seien,Haß sie mithin b eweise« würde«, daß die von ihnen pl akatirten Phrasen ^Wissen ist Macht' u. f. w. unmöglich

«werthe Persönlichkeit» in de« Vordergrund, kleideten ihre Grundsätze in zweideutige«Phrasen, die sieNichterklärten und empfahlendieWahl ihres Ca«didate« größte«LheilS aus persönliche« und local» Motive«; die Conservative» hingegen ließen die Per son» Möglichst «»berücksichtiget, arbeiteten »it Grund sätze« n«d trüge» bei der Wahl ihres Eandidate» auch der großen Interessen des Landes gebührende Rechnung. , A? de» folgende» Tagen kv««te man neben dem liberale» auch. ei«eu confervativen Wahlaufruf ange

«Euch immerwiederdiese nämliche« Gru«d- fätze, dieLllleS rui«irt Haben,ualS Fortschritt anpreist, während alles Andere Stillstand genannt wird.' Jedem unbefangen» Leser dieser Stellen ist eS' auf dem erste« Blicke'ckar, daß der conservative Wahl- auftuf wohl eine Polemik gege« die liberale» Aru « dsätze »thält, die „an de« Mauerecke« ange schlagen' worden waren, ni ch t im geringsten aber einen Ausfall gegen- die P er so«e«, welche de» liberalen Wahlaufruf unterzeichnet hatten, am alkr- wenigsten gege» die Person

» Wahlaufrufe in der ersten Nacht größtentheilS Herabgerisse«, Haß neu angeklebte i« der Folge?z« wiederholte« Male« ^ einmal sogar q^.dHMHe der R^ftioy'Hex.^M^^Zchung'..-^^ Mit Koch beschmiert.waren, sei nur nebenbei erwähnt. Am 21. Mai sta«d» die Leute vor «eueu Plakate« folgende» Inhaltes: „Die Kundgebung der conservcuio» Partei enthält eine solche Verd rehH»g der von «nS i» ««serem Wahlaufrufe entwickelten und von unserem Kandidaten i» der Wählerversammlung - vom, 11. Mai klar dargelegte» Gru»dsätze

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Seite 2 von 8
Datum: 14.03.1891
Umfang: 8
, von dem aller Orten das Volt sich abwendet. Vergleicht doch die Stimmenzahlen srüherer Wahlen in Bozen*) mit der heurigen und Ihr müßt zugeben: Der Liberalismus hat verloren; die katholische Volkspartei ist gewachsen und erstarkt. Noch ein solcher Sieg und Ihr seid verloren! — ' Mit Opfermuth und Ueberzeugungstreue eilten die katholischen Wähler zur Urne, sich ihrer Pflicht be> wußt, katholisch zu wählen. Ihr „Liberale' mögt sagen, was Ihr wollt: die Stunde wird sicher kommen, in der Ihr — möge es nicht zu spät

für Euch sein — erkennen werdet, daß es Gewissenspflicht jedes Katholiken ist, gegen einen Mann (dessen Persönlichkeit wir nicht richten wollen) zu stimmen, der auf Grund jenes Programmes ausgestellt ist oder sich jener Partei anschließt, welche kirchenfeindliche Institutionen, die con- fesstonslose Schule festhalten will. Nur der Grad der Dummheit wird für Manchen eine kleine oder größere Entschuldigung sein. — Wenn Ihr einst nicht unver schuldete Unwissenheit oder die Dummheit für Euch haben werhet, bann wahrlich

bald „fern von Madrid' versetzt würde, so erblickten wir in einer solchen dem Wunsche der „Bozn. Ztg.' entsprechenden Versetzung keine Ver setzung auS „Dienstesrücksichten', und soll dann die Wahl in Bozen ein Nachspiel im Parlamente finden, wo es keine Confiscation gibt! — Wenn man Beamte denuncirt und Gewerbetreibenden mit Entziehung der Kundschaft droht, so wollen wir gewissen Herren auch eine Perspektive eröffnen. Ihr „Liberale' von Bozen spielt nicht mit dem Feuer und Werst nicht mit Steinen

, wenn Ihr in einem gläsernen Hanfe wohnt! Es könnte uns sonst beifallen, der Land bevölkerung zu sagen, sie möge nicht zu gewissen „libe ralen' Advokaten gehen und nicht bei gewissen „libe ralen' Kaufleuten und Fabrikanten Maschinen. Geräthe, Wein, Schnaps, Kerzen, Tuch, Kleidungs..ücke zc. ?c>, kurz ihre Bedürfnisse einkaufen, damit diese „liberalen Größen' mit ihrem Verdienste und Gewinn dann nicht um so leichter und übermüthiger „liberale' Wahlagi tation -betreiben! — Wenn Ihr „Liberale' Euch nicht schämt

, m solcher Art gewissenstreue Beamte zu dennnciren und katholi schen Gewerbetreibenden gegenüber durch Drohung der Knndschastsentziehung GewissenStyrrannei zu üben, dann habt Ihr es Euch selbst zuzuschreiben, wenn wir anch Euch „Liberalen' — den Brodkorb höher hängen. — Die Geschichte der Wahlen in den verschiedensten Ländern hat die Freiheitsseindlichkeit des „Liberalismus' und die Gewissensbedrückung durch „liberale' Geld männer dargethan. Auch Bozen kann davon erzählen. Aber seine Wählerschaft

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Seite 5 von 8
Datum: 07.03.1883
Umfang: 8
und wlrtdfchastliche Verhältnisse seit dem Niedergang der liberale« Partei in steter B ssernng begriffe» feien. Die Wirkung dieser Rede war eine großartige; verblüfft hörte die Linke alle die Ausein andersetzungen, die HauSner mu feiner Ironie vor brachte. Die Redner, welche die Linke entsendet halte, hatten sich aber auch gar zu weit vorgewagt. Wie am ersten Tage, so trügen ihre Redner auch gestern eine Leidevschufllichkeit zur Schau, die blind machen muß« Ihr erster Redner war gestern Max Menger, ei» Advokat

und ein General-Redner; er redete sich in förmliche Wuth hinein, warf der Regierung Knebtlung des BereinSrechteS und der Pr.fse, sowie Ausbeutung deS Wahlgesetzes vor und theilte dabei, ohne eS selbst zu ahne», an die liberale Partei, der Oesterreich sein vorsükdfluthlicheS Wahlges.tz, sein engbegrenzteS VereinS- recht und sei» Paßgesetz verdankt, die allerschönsten Hiebe auS. AlS er der Regierung überdies vorwarf, daß sie in den Arbeitern durch ihre Haltung Hvffnun- ge» nähre, an deren Erfüllung er zweifle

». Das ist nun schon einmal Gewohnheit der Opposition und kann schli.ßlich, wen» die Ziffer» doch eine andere Sprache rede», leicht ertrage» werde». Die Rechte hatte gestern ei»e» glückliche» Tag. Ab geordneter Mattusch sprach ganz vonreffiich «nd eben falls durchaus sachlich über das Budget, versäumte darüber doch nicht, dem Abgeordnete» Menger zuzu- rufech daß die Rechte die Mängel der Vv» der liberale» Partei gegeben« Wahlgesetze einsehe und gerne die Hand zu einer entsprechenden Wählrefor» biete. Die Rede

, vergaß er ganz, daß die Linke erst kurz vorher durch die Ein bringung der sozial politische» Anträge Chlumrcky's Wukllche Bauernfängerei mit den Arbeiter» getrieben habe. Auch feine Ausführungen über den Werth deS österreichischen Parlamentarismus kehrten sich schließlich gegen seine eigene Partei, welche ja die Verfassung gegeben und durch die Wahlges.tze ihrer Parteiregierung selbst einen großen Ei»fluß zur Sicherheit ihrer ewige» Herrschaft allerdings schließlich ohne Elfolg, vorbehielt. Nögen nie

wieder die Zeiten kehren, in dir eine öster- aeichilche Regierung Lusser, genannt AuerSperg vor offe nem Parlamente erklärte, es wolle mit Freuden der Partei dienen. Nach Menger sprach Hofrath Beer, der einzige von allen liberalen Rednern, der eine gewisse NobUsse «nd Ruhe sich bewah te. Er hielt sich a» die Sache, be leuchtete die Ziffergruppe» deS Budgets und daru« muß seine Haltung anerkannt werde», anch wen» er die Tendenz »icht verbergen konnte, die Verhältnisse möglichst grau in grau zu male

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Seite 2 von 10
Datum: 03.05.1890
Umfang: 10
Arbeiterbe wegung angenehm zu machen, ging so weit, daß der Abgeordnete Herbst den Antrag stellte, die gegen anar chistische Verbrechen gerichteten. Ausnahmsgesetze gerade jetzt aufzuheben, jene Gesetze, welche das „liberale' Bürgerministerium mit Herbst und dem Trinkgeldmanne Giskra an der Spitze zur Zeit der uneingeschränkten Herrschast der liberalen Partei geschaffen hatten. Noch bezeichnender - war die Rede des „liberalen' Hofrathes Exner, der gerade jetzt das allgemeine, directe Wahlrecht

, zum 1. Mai seit dem Bestände der liberalen Partei begehrte, die sich früher, auch der kleinsten Ausdehnung des Wahlrechtes hartnäckig widersetzt, hatte. Für Denjenigen, der mit den wahren Absichten, mit den letzten Zielen und Zwecken der liberalen Partei nur halbwegs vertraut ist, wird der innere Zusammen hang all' dieser Dinge sofort klar. Die liberale Partei fühlt, daß ihre Zeit vorüber, daß ihre Herrschast un- widerbringlich verloren ist, wenn die Dinge so bleiben un!> sich weiter entwickeln

Man- chesterthume wie bisher zur Ausbeutung überlassen wird. Da die liberale Partei über das gesammte mobile Ka pital versügt, hofft sie dann um so leichter durch^ Be stechung der ganz armen Bevölkerungsschichten ihre Leute bei den Wahlen durchzubringen. Das wichtigste Motiv für diese Haltung der liberalen Partei liegt aber in dem Umstände, daß sie in voller Abhängigkeit vom capitalistischen Judenthume sich befindet, daß sie zu einem bloßen Werkzeuge iu der Hand des letzteren herab gesunken

und herbei geführt wurde. Jede Brganisatzon. Ästet GeÜt und über eigenes Geld verfügt die österreichische Arbeiterpartei gewiß nicht. Man weiß nun auch, woher das für diese Organisation erförderliche GM herAkomrnen ist. Wir wollen nun nicht behaupten, daß die liberale Partei die so' bedauerlichen l^cesse angeordnet hat. Aber die durch die „Aufklärung' der liberalen Neuschule unö durch den Einfluß der verlotterten Judenpresse entsittlichte und' verthierte Völksmasse, die an keinen. Gott und keine Ewigkeit

hat, daß trotz 'all' der von der judenliberalen Partei der Socialdemokrätie beigesellten, jüdischen Führer die alte Antipathie der Massen gegen den Bürger Sem nicht zu beseitigen ist. Aber mindestens den einen Vortheil haben diese nicht genug zu bedauernden Ausschreitungen für die juden liberale Partei gehabt, daß sie der Judenpresse und ihren parlamentarischen Partisanen Gelegenheit zu den erbärmlichsten Denunciationen gegen den Antisemitismus geben. Und dafür läßt das Großjudenthum es sich gerne gefallen

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 20.10.1888
Umfang: 8
wird, daß sich ein solcher Fall kein zweites Mal ereignet. Die Veränderungen im Cabinet Taaffe bereiten der liberalen Partei sehr unangenehme Stunden. Wie weit die Hoffnungsseligkeit bereits gediehen war, zeigt die Rede des Dr. Kopp, welche er selber in der vorigen Woche über die „poli tische Lage und die Aufgaben der Deutschen in Oester reich' gehalten hat. Dr. Kopp machte in dieser Rede besonders aufmerksam, daß die Uneinigkeit unter den liberalen Deutschen die Ursache gewesen sei, warum die ^liberale Partei die Herrschaft

in Oesterreich verloren ! habe. Es sei ein großer Fehler, daß die liberale Partei ! in der letzten Zeit nicht „regierungsfähig' hab? sein - wollen, da eine Partei, welche nicht die Macht erlangen ! wolle, keine politische Berechtigung habe. Auch in anderer Z Beziehung hat die liberale Partei gerade in der letzten Woche eine große Enttäuschung erlebt. Die liberalen i Blätter munkelten viel davon, daß ein Theil des böhmi- j fchen Großgrundbesitzes, insoweit er bisher mit der ! Regierung gegangen sei

zu können, die man gelegentlich recht hätte erweitern können. Man begreift vollkommen den Schmerz, daß die liberale Partei nun auch diese schöne Hoffnung mitbegraben muß. — Die liberale ungarische Presse ist von den Neuernennungen im Cabinet Taaffe durchaus nicht erbaut. Graf Taaffe, schreibt der „Pester Lloyd', scheint vorbehaltslos nach rechts hinüberrücken und sein Ministerium zu einer klerikalen Parteiregierung machen zu wollen. Prag, 15. Okt. (?. Johann Nep. Öhler 8.5.f.) Weil das „Tiroler Volksblatt' über diesen edlen

hat nicht nur die liberale, fondern auch die — officiöse Presse in Har nisch gebracht. Diese Thatsache ist für unsere Zustände überaus bezeichnend. Die offiziösen Blätter, gleichfalls von Juden geschrieben, fürchten nämlich in dem Grafen Schönborn den eifrigen Katholiken und zittern vor dem Jnslebentreten der konfessionellen Schule. Es ist unseres Wissens zum ersten Male der Fall, daß Regierungs organe gegen die Berufung eines Ministers remonstriren. Man sieht hieraus, daß die verbündeten Juden und Liberalen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 20.06.1891
Umfang: 8
ausschließenden Weise die Stellung der judenliberalen Partei zur Regierung zu präzisiren. In dieser seiner Rede erklärte er, daß die liberale Partei eS um jeden Preis vermeiden werde, in die Opposition gegen das Kabinet Taaffe gedrängt zu werden. Sie hätte auch anläßlich der Verhandlungen mit dem Grafen Taaffe die Ueberzeugung erlangt, daß man sie nicht in die Opposition drängen wolle, und darum sei sie gerne bereit, an der gemeinsamen Arbeit mit dem Kabinet Taaffe theilzunehmen. Wenn man bedenkt, in welch

heftiger Weise durch 12 Jahre die liberale Partei und deren Presse das gegenwärtige System befehdet hat, wie dasselbe stets als der Inbe griff der Feindseligkeit gegen das Deutschthum und die Staatseinheit hingestellt wurde, dann muß man über diesen Gesinnungswechsel, für den sich nicht der geringste sachliche Grund anführen läßt, billig erstaunt sein. DeS Räthsels Lösung liegt aber sehr nahe. Die Herren Judenliberalen haben gerade in letzter Zeit, wo sie sich mit den festesten SiegeShoffnungen trugen

', gab Namens seiner Partei in ziemlich feierlicher Weise die Erklärung ab, daß die liberale Linke für diese Post stimmen werde. Diese Stellungsnahme der Judenliberalen ist um so bedeutungsvoller, als sie vollständig freiwillig erfolgte und bei früheren Budgetberathungen stets von liberaler Seite die Verweigerung des DipositionSfondS ausdrücklich damit motivirt wurde, daß in der Bewilligung desselben ein entschiedenes Vertrauensvotum für die Regierung zu erblicken wäre. Die Hoffnung, sich allein

ist, daß eS auf jede politische Partei angewendet werden könnte. ES wäre deshalb auch eine politische Unklugheit ersten Ranges, wenn die deutschconservativen Abgeordneten sich etwa dazu herbeilassen würden, diesem Gesetzentwurfe, der bei einer demnächst eintretenden Verschiebung in den Regierungskreisen nur zu leicht gegen sie selber zur Anwendung gebracht werden könnte, ihre Zustimmung zu geben. Schon die Haltung, welche die liberale Partei in dieser Frage einnimmt und die entschieden als geschickt bezeichnet werden muß

, daß es Ausgabe der Partei sei, unentwegt an dem Kampfe gegen die deutschen Antisemiten und die deutschen Konservativen festzuhalten und nicht zu ruhen, bis dieselben vollständig zurückgedrängt seien. Damit machte der gute Mann in der nachdrücklichsten Weise seine EhrfurchtSbezeügung vor den Brod- und Austrag gebern der Partei, vor dem jüdischen Geldprotzenthum. Und beim Bankette ergriff Herr v. Chlumecky, der ja die lange ministerlose Zeit so schwer empfindet, das Wort, um in einer jeden Zweifel

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 21.09.1881
Umfang: 8
zu stellen, daß vielmehr mehrere derselben diese ausdrücklich anerkenne«. Für denkende Leser haben die liberale» Blätter sich damit das Urtheil über ihr Vorgehen bei diesem Anlaß selbst gesprochen. Die national-deutsche Partei^ welche Dr. Herbst dem nächst „gründen', beziehungsweise zu der er die bisherige „Ver fassungspartei' umgestalten will, füllt noch immer die Spalten der liberalen Blätter. Keines derselbe» erörtert indeß die Frage, was mit den lib. Abgeordneten italienischer und rumänischer

, die sich als solche ausgeben, fühlen sich als Liberale geeint und verbrüdert, während die Partei des rechten Centrums im Reichsrath, die Abgeordneten der kern deutsche« Landbevölkerung i« den kerndeutschen Kronländern Tirol und Vorarlberg, Salzburg, Steiermark u«d Oesterreich und die Nationalen in Böhmen und Galizien sich zu conservativen Ideen bekennen. Und so kommen wir zurück zu dem, waS wir so oft scho« betonten und was immer wieder ausgesprochen werde« muß, daß all der nationale Eifer, den unsre Liberalen urplötzlich

haben sich nämlich in St. Petersburg, wie in Moskau pansla- vistische Bestrebungen in den Vordergrund gedrängt; gegen diese sucht sich nun der Czar durch engen Anschluß an den Westen, insbesondere an daL durch alte Familientraditionen mit Rußland enge Fühlung habende Preußen zu stärken. Angenehm aufgefallen ist der herzliche Toast, den unser Monarch bei den Armee-Manövern in Ungarn auf den russischen Kaiser ausgebracht hat. Sehr unangenehm auffiel dagegen die Nach richt, daß die verfassungstreue Partei

in Niederösterreich den Prälaten des SchottenstifteS in Wien, Dr. Hauswirth, für die am 20. Sept. stattfindende Ersatzwahl eines niederösterreichischen Landtagsabgeordneten kandidirt. Er hat die Annahme bereits zugesagt und somit sich offen der liberalen Partei angeschlossen. Ehe die Liberalen nicht, wenn sie wieder zur Herrschaft kommen (was Gott verhüten wolle), die Auf hebung der Klöster beschließen, scheinen diese Herren nicht zur Ein sicht zu kommen. Weil wir gerade von auffälliges Dinge« sprechen, müssen

wir hier gleich erwähnen, daß die unerwartete Ernennung des Grafen Richard Beleredi zum Präsidenten deS obersten VerwaltungSgerichtS- hoseS sehr angenehm aufgefallen ist und zwar 1. weil Graf Beleredi als StaatSminister, als Statthalter und Lande?chef sich als ein ausgezeichneter Kenner des ganzen Gebietes der innern Verwaltung erwiesen hat; 2. weil er ein überzeugungstreuer Katholik ist; 3. weil die liberale Presse von dieser Ernennung keine Ahnung hatte, ein fröhliches Zeichen, daß die feinen Faden

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 28.09.1892
Umfang: 8
. Mit der noch dazu einstimmig erfolgten Aufstellung des Dr. Krona wetter als Kandidaten der liberalen Partei im Bezirke »Innere Stadt Wien' hat der Liberalismus in Oester reich sich felbst.de« Todtenschein ausgestellt. WaS ist Dr. Krouawetter, welchen politische» Ausgangspunkt hat kr genommen, was war seine öffentliche Thätigkeit? Dr. Kronawetter trat als der entschiedenste Gegner des Liberalismus in die politische Arena. Er bekämpfte die liberale Partei als den Inbegriff der schmutzigsten Korruption und der gröbsten

Freiheitsseindlichkeit, er ließ keine Gelegenheit vorübergehen, sie mit Koth zu bewerfen! Und die liberale Partei und ihre Presse blieben ihm nichts schuldig. Zahllose Male ward er von dieser Prtsse als ehrlos hingestellt. Sein Familien leben ward von dieser Presse^ durchwühlt, nur um dem Volke die niedrige Gesinnung dieses Mannes in jeder Hinsicht zu beweisen. ES gab Skandalprozesse über Skandalprozesse, in denen dem Dr. Kronawetter von liberaler Seite die ehrenrührigsten Anwürfe gemacht wurden. Und nun ist Dr. Kronawetter

der Kandidat dieser selben Partei, die er so oft beschimpft und die ihn so häufig als einen gewissen- und ehrlosen Volks- Verführer hingestellt hat. Und warum speit die liberale Partei sich selbst ins Gesicht, indem sie ihren einstigen Todfeind auf die Schultern erhebt? Dafür gibt eS nur zwei ErklärungSgrüude. Der eine ist die bodenlose Feigheit der judenliberalen Führer vor dem kleinen, in der Partei herrschenden Häuflein von Juden, welche in Dr. Krouawetter ein ganz geeintes Werkzeug zur Be kämpfung

Nation erzielt werde. Die „Politik' berechnet, daß, wen« dieses Projekt verwirklicht würde, »ach dem gegenwärtige« Staude eine Versammlung von 214 Mit gliedern zusammenkäme. Die schlesischen LandtagSab- geordneten stimmten der Einberufung einer Ver sammlung bei. Die Zustände in Serbien. Die kürzlich ans Ruder gelangte liberale serbische Regierung hat einen' überaus schweren Stand, da die Hauptmasse der Be völkerung zur radikalen Partei hält und allen Maß nahmen der liberalen Behörden

ausbeuten zu können. Wir Unterzeichneten, aufgeklärt durch ihre jämmerlichen Ergebnisse, verlangen daher, daß man die Schulgesetze ändere, daß man in den Schulen in der Religion unterrichte, und daß man den Temeinderäthm das Recht wieder verleihe, die Lehrer uud Lehrerinnen selbst zu wählen. Politische Charakterlosigkeit. Dr. Kronawetter, der Kandidat der liberalen Partei in dereu sicherstem Wahlbezirke! Fast klingt es wie ein schlechter Witz uud dennoch ist es pure Wahrheit

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 09.08.1890
Umfang: 8
versinken. Trotzdem schwärme« unsere liberale« Judeublätter, sowie unsere liberale Partei eifrigst für die Republik. Denn das Volk ist „frei' (freilich nur vogeHrei für die liberale« Diebe und jüdischen Specu- lanten), die „Pfaffen' dürfe« eS nicht verdummen, das Christenthum ist auS Staat uud Schule getrieben und wird selbst in der Kirche blutig bedrängt. Kein Kaiser und König steht einem jüdischen , oder atheistischen Schreiber oder Wucherer im Wege, weuu dieser die Hand nach der höchsten Gewalt

st. Nutzen für seine Person auseinandersetzen? Wahrlich jenes Jammer- Bulletin über Ernst Schneider, verbreitet durch das liberale Preßbureau, brauchte die „alte Bozneriu' uicht als Leitartikel zu bringen, den» es stand ja schon zwei Tage früher im gleichgesinnt!« „Tir. Tagblatt' und ver räth durch feinen Inhalt nnd Styl die Absicht des ehemali gen zum Zuchthause verurtheilte« Jude« Weis Hauk im Interesse seiner Brotgeber der judenliberalen Partei, die Einigung der österreichischen Gewerbetreibenden

belgischen Liberalen ist die Haftung, welche unsere judeu- liberal Presse, von der „Neuen Freien Presse' ange fangen bis hinab zur „Constitntionellen Vorstadtjüdin', die den Namen deS österreichischen Voltes in ihrem Titel eitel nennt und entehrt, gegenüber den Umsturz- gelüsten der belgischen Liberalen einnimmt. Ganz offen und vhne-jeden Rückhalt spricht sich diese ebenso besteche liche wie verlogene Presse für die Absichten der belgi schen Liberale» aus, verherrlicht deren Bestrebungen

und liefert ans diese Weise zugleich eiuen glänzenden Beweis für ihre eigene antimonarchische Gesinnung. Wer all' die über einen Leist geschlagenen Leitartikel unserer Ju denblatter in der vergangenen Woche gelesen hat, kann aus denselben deutlich entnehmen, wessen die judenlibe- rale Partei auch bei uns fähig wäre, wenn sie einmal die Hoffnung aufgeben müßte, ihre Parteiherrschaft auf mindestens scheingesetzlichem Wege durchzusetzen. Fordert doch die „Neue Fr. Pr.' die belgischen Liberalen ganz energisch

auf, sich mit den Sozialdemokraten vollständig zu verbinden, um einen Umschwung zu ihren Gunsten zu erzwingen. Der offene, gewaltsame Umsturz wird, wie seit jeher, auch jetzt als probates Mittel anem pfohlen, wenn es auf anderem Wege nicht mehr gehen sollte. Wir verwundern uns über diese Offenbarungen des Liberalismus nicht im Mindesten; ja, wir haben Anderes von demselben nie erwartet. Wir fragen aber mit allem Nachdrucke: Wie lange wird man noch an maß gebender Stelle auch bei uns fortfahren, eine Partei überall

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 04.09.1895
Umfang: 8
und Gelder werden sraneo erbeten. Manuskripte nicht zurückgestellt. — Jnser^tionS »Gebühr sür die Sspaltige Petitzeile oder deren Raum 6 lr. sür ein-, 7 lr. skr zwei- und S kr. sür dreimalige Sinrückung. Vergrößern Jnsertionen entsprechender Rabatt. - Zur Beantwortung eventueller Anfragen wird die betreffende Freimarke srb^:.; 71 ozen, Mittwoch, 4. September 1895. XXXlV. Zahrg. Die jämmerliche Lage der liberale« Partei. Seit dem Zusammenbruch derCoalition hat das „Tir. Volksblatt' schon wiederholt

könnte z Einen fast zum Mitleid stimmen, wenn das Verhalten der abgehausten Partei nicht gar so erbärmlich wäre! So klagt die „Reich enberger Zeitung', das führende liberale Organ der Nordböhmen: „Die Lage der (liberalen) Deutschen in Oester reich ist gegenwärtig keine erfreuliche. In politischer Hinsicht ist wenig Aussicht vorhanden, daß die (liberalen) Teutschen wieder zu einer führenden Stellung im Staate gelangen. . ... Der Ursachen des Niederganges unseres öffentlichen Lebens gibt es viele

, die „M. N. N ', erklärt arrogant, die liberale Partei sei in Baiern „die einzige Richtung, die noch den Staatsgedanken vertrete und auf das Ge meindewohl abziele.' Das stimmt zum Lachen! Uebri-^ gens setzt sich tas Blatt selbst einen Dämpfer auf, in dem es eindekennen muß, daß die nationalliberale Partei „gegenüber den ultramontanen, und radicalen Parteien nicht mehr den nöthigen Rückhalt im Volke und in der öffentlichen Meinung' habe, daß die liberale Partei „langsam' abbröckele, einen Sitz nach dem an deren

auf die wirklich jämmerlich trostlose Lage der „Bereinigten Linken' hinge wiesen. Führerlos, rathlos und kraftlos treibt sie jetzt wie ein steuerloses Wrack, wie eine losgerissene ! schmelzende Eisscholle den Strom hinab. Die Klügsten i und Besten kehren der Partei Einer nach dem Andern l den Rücken. Und so mußte es kommen! ^ „Diese Partei', so sagt treffend die „Oest. Volksztg.', i „war von jeher nicht Vertreterin des christlichen Z Volkes, sondern Dienstmagd jüdischer Jn- z teressen und des volksausbeutenden

Groß- ! kapitalS, eine ausgesprochene Feindin des ! Christ enthums und der Geltung , desselben im Staats- und Gesellschaftsleben. Und sie hat in dieser traurigen Rolle seit 28 Jahren furchtbare Ruinen unter dem christlichen Volke geschaffen. Die liberale P/irtei ist von schlauen orientalischen Fremdlingen wie eine Citrone ausgepreßt worden;-nun ist sie fertig zum Wegwerfen.' . , ^ ^ Ihre Presse jammert über die Trostlosigkeit der Lage, und das Heulen und Flennen dieser Klageweiber

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 04.12.1886
Umfang: 8
bei diesen Jeremiaden über die heutigen Mittelschullehrer auch die meisten anderen liberalen Blätter an. Nicht lange mehr und dann wird das übervoll ge preßte Herz der liberalen Partei sich auch über einen Theil der Lehrer au den Volksschulen Lust machen; an vereinzelten Magen und Seufzern über deren Haltung sehlt es ohnedies schon seit längerer Zeit nicht. Die liberale Partei hat consequent das Ziel verfolgt, sich in dem Volksschullehrer in jedem Dorfe einen gebornen Gegner des Pfarrers gewissermaßen

hat der antisemitische Ritter v. Schönerer sich eines Großtheiles der Universitäts-Stndenten zu seinen Zwecken bewältigt, und heute schreibt die „N. Fr. Presse' ganz wehmüthig im Anschlüsse an die Klage, daß die Studenten schlechter vorbereitet an die Universität kommen und verurtheilt mit sehr scharfen Worten das politische Treiben der Studenten. Die „N. Fr. Presse' hätte beifügen sollen, daß an all' der beklagten Umständen Niemand schuld ist als die liberale Partei selbst. Was die „N. Fr. Pr.' sagt

, ist nichts weiter als die Bankerotterklärung der liberalen österr. Schulpolitik. Die liberale Partei hat die Schule sür ihre Zwecke mißbrauchen wollen; darum bildete sie den Volksschullehrer zum politischen Agenten aus und suchte ihn in Gegensatz zu den kirchlichen Behörden zu bringen: dämm duldete sie eine gewisse Disziplinlosigkeit unter den Mittelschullehrern und trachtet, ihrem polit. Ehrgeize Bahnen zu eröffnen, dämm bestrebt sie sich endlich, unter Beihilfe von Universitätsprofessoren sich an den Universitätsstudenten eine ergebene

bespricht. Diese Correspondenz ist um so interessanter, weil sie liberale Stimmen citirt. Die nächste Veran lassung dazu gab der liberale niederösterreichische Landes- schulrath, der durch die Berichte von 2 Schulleitungen sich gezwungen sah, der Frage näher zu treten, inwieweit die Ausübung eines Abgeordnetenmandates mit den Pflichten eines Mittelschullehrers (Gymnasialprofessors) zu vereinbaren sei, und dieselbe dahin beantwortet, daß jedenfalls die letzteren darunter zu leiden

haben. Mit dieser Constatirung begnügte er sich, da die Frage der Vereinbarkeit des Abgeordnetenmandates mit dem Amte eines Mittelschullehrers eine staatsrechtliche ist. Damit hier gleich auch zu dieser Frage Stellung genommen werde, so genüge die Bemerkung, daß die konservative Partei den Mittelschullehrern das Wahlrecht nicht ver kümmern will. Wollen diese es aber nicht mit allen Parteien verderben, so müssen sie bei aller Betheiligung am politischen Leben in etwas doch an die Schule und an die ihrer Leitung anvertraute

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 04.03.1882
Umfang: 8
(also mit Errechnung von 17 Percent Goldagio um 50 Percent) erhöht, und doch betrug der mittlere Preis von 100 Kilogramm der 1873 in Oesterreich - Unaarn verbrauchten Sorten 95 fl., 1880 dagegen nur mehr 88 fl.- ES ist daher trotz der Erhöhung des Zollpreises um die volle Hälfte der Kaffeepreis für 100 Kilogramm um 7 fl. gefalle». Zur gleichen Zeit in dem näm lichen Jahre wurde der Zoll für Kaffee» Surrogate, um volle 200 Peicem erhöht, obwohl damals die liberale Partei am Ruder war u»d die Kaffee-Surrogate mehr

nicht gehindert werden kann, u«d daß die liberale Partei zu allerletzt sich dazu herbei lasse« würde, da sie Alles vo» der allgemeinen Konkurrenz erwartet, Wie dies ihr Verhalten in der Gewerbefrage deutlich ge»ug zeigt. Ziehen wir aus diese» Erwägungen die Schlüsse, so sehen wir in erster Linie» daß die liberale Partei durchaus kei« Recht hat, sich als de« Anwalt deS arme» Mannes aufzuwerfe», indem sie i« Jahre 1878 «icht allein de« Zoll auf K ffee mn 50 Percent erhöhte, sonder« auch de» Zoll auf Kaffee

, daß sie die Einnahme» deS Staates vermehrt, und die liberale Partei Weiß trotz ihrer Klugheit eben auch kei» anderes Mittel, um dieses Defizit ver schwinden zu machen. Die nothwendigen Ausgaben des Staates müsse» gemacht werden, wenn die Maschinerie »icht still stehe« soll, die regel mäßigen Einnahmen reichen dafür nicht auS. - es müssen also außer ordentliche Einnahmen geschaffen werden- Wenn - in Folge dessen Er höhungen der Zölle vorgenommen werden müssen, so möge« sich alle Diejenigen, welche dadurch härt

der Linken in dieser Weife für den armen Mann bekundeten wundersam, so wurden sie doch noch in ihren Wehklagen über die Noth deS Volkes übertrossen von jenen liberale» Blättern, welche um 5 fl. per Zeile (siehe Jnseraten-Tarif der „Neuen Freien Presse') alles Mögliche lobe» und vertheidigen, ^ uud die jetzt die besondere Aufgabe zu haben scheinen, Betrachtungen über das beklagenSwerthe Los anzu stellen, dem nunmehr namentlich durch die Erhöhung deS KaffeezolleS der arme Mann überliefert

von 10 kr. ausmacht. Eine Preissteigerung der Kaffee- Surrogate ist im Augenblicke nicht möglich und nicht zu befürchten, Weil die Verzollung derselben, die von der liberalen Partei beschlösse« Wurde, bis zum Jahre 1887 gar nicht abgeändert werde« kann. Möglich ist eS allerdings, daß gewinnsüchttge Kaufleute die jetzige Zollerhöhuug zu einer nicht gerechtfertigten Preissteigerung des Kaffees ausbeuten. ES ist jedoch zu bedenken, daß eine derartige Ausbeulung deS Publikums durch staatliche Vorschriften überhaupt

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