1.274 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1888/14_03_1888/SVB_1888_03_14_1_object_2460301.png
Seite 1 von 8
Datum: 14.03.1888
Umfang: 8
. Die Zeichnung liefert uns das „Grazer Volksblatt'. Sie lautet: Friedrich Ludwig Wilhelm wurde am 22. März 1797 geboren zu Berlin als der Sohn König Wilhelm lil. und der Königin Louise. Er machte die kriegerische Bewegung der Jahre 1813 und 1814 persönlich mit, stieg dann schnell zu den höheren politischen und mili tärischen Würden empor und vermählte sich 1829 mit der 1811 gebornen Prinzessin Auguste von Sachsen- Weimar. Nachdem sein Vater 1840 gestorben war, nahm er als präsumtiver Thronfolger (Fr. Wilhelm

IV., sein Bruder war kinderlos) den Titel „Prinz von Preußen' an. Im Jahre 1848 war er der von den Liberalen und Radicalen bestgehaßteste Prinz; er mußte vor ihnen nach England fliehen. Prinz Wilhelm galt als der Träger des militärischen und absolutistischen Gedankens. Im Jahre 1849 über- , nahm er die Führung des Bundesheeres gegen die Auf ständischen in Baden, die ihn dafür in wenig glimpf licher Weise sogar mit Spitznamen bedachten. Als Militär-Gouverneur der Rheinlande und Westfalens residierte Wilhelm

in Koblenz; 1854 wurde er General, Feldmarschall und Gouverneur von Mainz; 1857 über nahm er die Stellvertretung seines erkrankten, Hochedlen Bruders und im Oktober 1858 die Regentschaft; end lich wurde er nach des Bruders Tode am 2. Jänner 1861 wirklicher König und ließ sich im October in Königsberg krönen, wobei er selbst die Krone vom Altare nahm. Vom Beginne seiner Regentschaft an suchte Wilhelm den Lieblingsplan der Armee-Organisation durchzuführen, stieß aber auf den unbeugsam scheinenden

liegen, damals heulten und tobten. Die „Junker'-Regierung kümmerte sich um die Versassung, auf die sie freilich den Eid abgelegt hatte, wenig oder nichts, organisierte das Heer und unternahm gemeinsam mit Oesterreich gegen den Protest der Kammer den Zug nach Schleswig-Holstein. Im Mai 1866 ließ es die Regierung Wilhelms zu einem Conflict mit der Kammer gar nicht kommen, sondern löste diese auf und unternahm den Krieg gegen Oesterreich. Der König Wilhelm versicherte spater dem Kaiser von Oesterreich

auf dem Spiele, und man kann davon überzeugt fein, daß KönigWilhelm mit Bangen in denselben zog. — Das Glück und der Ersolg war auf Preußens Seite— und von jetzt ab wuchs die Popularität des Monarchen ins Unendliche. Im Norddeutschen Bunde übernahm König Wilhelm die Präsidentschaft und Bis marck segelte in der Frage der inneren Politik im liberalen Fahrwasser. Er hatte die Liberalen zur Königs liebe gezwungen und acceptirte sodann die volkswirth- schaftlichen und politischen Regierungs-Grundsätze

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1904/27_08_1904/SVB_1904_08_27_1_object_2529135.png
Seite 1 von 10
Datum: 27.08.1904
Umfang: 10
Wilhelm im Sommer 1871 betreffen. Schaffte führt aus: Die Zusammenkünste des Kai sers Franz Josef und Beusts mit Kaiser Wilhelm I. und Bismarck zu Wels, Gastein, Jschl, Salzburg waren vielleicht eine Mache Beusts auch gegen uns gewesen. Beust hatte es rasch erreicht,-sich bei Bis marck durch Geschäftigkeit gegen die „rote und die schwarze' Internationale zu insinuieren. Gegen die „Schwarzen' hatte er den „Liberalen' zu Gefallen die Schulgesetzgebung des Bürgerministeriums eifrig unterstützt, und seit

Gastein lag er dem Kaiser Franz Josef nicht bloß wegen der „Internationale' der Roten, wovon die Rede war, sondern sehr an gelegentlich auch wegen dessen in den Ohren, was in Deutschland alsbald als der famose „Kultur kampf' — gegen die „schwarze Internationale' — sich enthüllen sollte. Wahrscheinlich unterstützte da mals Bismarck den Grafen Beust gegen Hohenwart. Zwar nicht durch Vorstellungen, die er bei unserem Monarchen selbst gemacht hätte oder durch Kaiser Wilhelm hätte

machen können, aber nach Spuren, auf die wir stießen, durch die offiziöse Journalistik. Hohenwart hatte das Original einer Weisung eines Berliner offiziellen Preßbureaus an die „Alte Presse' in die Hände bekommen, worin es hieß: „Beust gegen Hohenwart stützen!' und argwöhnte, daß Beust die Zusammenkunft im Jntrige gegen uns betreibe. Daher hatte Hohenwart den Kaiser vor der Zusammenkunft in Wels gewarnt. Dieselbe war jedoch nicht zu umgehen. Kaiser Franz Josef fuhr mit Kaiser Wilhelm von Wels über Gmunden nach Jschl

, eine Fahrt, über welche Kaiser Franz Joses dem Grafen Hohen wart folgende Mitteilung machte: Der Kaiser Wil helm habe erklärt, ehe er den Krieg von 1866 be gonnen, habe er acht Tage lang im Gebete mit Gott gerungen und danke dem Kaiser (Franz Josef) für seine versöhnte Stimmung; 1870 sei für Napoleon die Folge von 1866 und die Vergeltung sür 1859 gewesen; in der Nähe von Gmunden angekommen, fragte Kaiser Wilhelm sehr bewegt dreimal nach dem Befinden j des Königs von Hannover und ließ sich die Lage

der dortigen Villa des letzteren zeigen . Nach der Änkunst in Jschl fand eine weitere intime Unterredung beider Kaiser statt. Kaiser Wilhelm habe dabei beteuert, sich in die österreichische Staats krisis nicht einmischen zu wollen, und habe ^ nur die Bitte ausgesprochen, wenn möglich zu verhüten, daß „Schlnerzensschreie' nach Deutschland dringen. Eine ähnliche Aeußerung machte Kaiser Wilhelm auch gegen Beust, der sie sofort, aber vergeblich, beim Kaiser Franz Josef zu verwerten suchte

2
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1918/18_05_1918/SVB_1918_05_18_1_object_2525477.png
Seite 1 von 8
Datum: 18.05.1918
Umfang: 8
Vurian, dem Botschafter Prinzen Hohenlohe, dem Chef des Ge- ueralstabes GO. Frh. von Arz, den Generaladju- tauten Prinzen Lobkowitz und GM. Frh. von Zeid- ler, dem internistischen Chef der Kabinettskanzlei von Hawerda, FML. von Klepsch. Jeder der beiden Monarchen sprach längere Zeit mit den Ratgebern und Begleitern seines Verbün deten. Dann fuhr Kaiser Wilhelm in sein Quartier, .Während Kaiser Karl sofort Audienzen erteilte, dar- Hte^ auch, oln WM. von Hindenburg und General derHnfanterie

^Mit Ludendorff. M' 11 Uhr kam Kaiser Wilhelm zu seinem Freund und Verbündeten. Die beiden Kaiser ver brachten etwas mehr als eine Stunde im gemein samen Gedankenaustausch. Ehe es noch zum Früh stück ging, erstattete noch der Minister des Aeußeren Graf Burian seinen Vortrag. Das Frühstück fand im Quartier des Deutschen Kaisers statt. Zu Sei ten unseres Kaisers hatten der Reichskanzler Graf Hertling und GFM. von Hindenburg Platz genom men. Zur Rechten des Kaisers Wilhelm saß Oberst- Hofmeister Graf Hunyady

, zu seiner Linken der Minister des Aeußern Graf Burian. Ein langer Cercle folgte dem Frühstück, dann kehrte Kaiser Karl in seine Appartements zurück, in denen er die Vorträge seiner Räte entgegennahm Eben weilte Graf Burian Leim Monarchen, als Kaiser Wilhelm vor ^6 Uhr nachmittags in den Salon seines Verbündeten eintrat. Kaiser Karl kam ihm aus dem Arbeitszimmer entgegen. Die beiden Monarchen nahmen nun den Tee allein; sie weilten über anderthalb Stunden beisammen. Kaiser Karl begleitete hierauf den Deutschen

Kaiser bis zum Automobil. Unmittelbar darnach trat' Reichs kanzler Graf Hertling, nach ihm Staatssekretär von Kühlmann in das Arbeitszimmer des Monar chen. Indessen hatte Kaiser Wilhelm die Vorträge seiner Ratgeber gehört und die hohen österreichisch ungarischen Funktionäre in besonderen Audienzen empfangen. Beim Reichskanzler pflogen die Diplo maten ihre Verhandlungen, wiederholt beriet GO. Frh. von Arz mit GFM. von Hindenburg und G. d. I. von Ludendorff. Während Herr von Kühlmann noch bei unserem

Monarchen weilte, hatten sich im Salon des Kaisers Wilhelm die Gäste zur Abendtafel versammelt; sie harrten des Kaisers Karl und des kaiserlichen Haus herrn. Ueberall kleine Gruppen. Auf einem Tische sind die Pläne für den geplanten Ausbau des Plauenschen Bollwerkes ausgebreitet, dessen großes Eingangstor Wappen und Namen des GFM. von Hindenburg sübren wird, im offenen Kamin prasselt ein behagliches Holzfeucr, kus Lichtkörpern an der Decke und Stehlampen fällt ein wohlabgetöntes Rot über den Raum

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1897/06_03_1897/SVB_1897_03_06_4_object_2509940.png
Seite 4 von 8
Datum: 06.03.1897
Umfang: 8
. (Die Centenarfeier Kaifer Wilhelm I.) Am 22. März soll im deut schen Reiche der hundertjährige Geburtstag Kaiser Wil helm I. festlich begangen werden, so wünscht es Kaiser Wilhelm II. und allem Anscheine nach wird diese Fcur von den Nationalliberalen und den preußischen Junkern zu Parteizwecken tüchtig ausgenützt werden. Dass König Wilhelm von Preußen nicht der große Mann war, zu dem man ihn jetzt so gerne machen möchte, weiß jeder, der die neuere Geschichte nur einigermaßen kennt, und Bismarck

, der seinen Kaiser doch am besten kannte und zu beurtheilen weiß, hat durch seine Veröffentlichungen dessen Strahlenkranz gar sehr verdunkelt. Man weiß ja jetzt ganz genau, dass Kaiser Wilhelm I.. kein großes einiges deutsches Reich, sondern nur ein großes Preußen wollte. Er nannte sich deshalb auch niemals „deutscher Kaiser,' sondern immer nur König von Preußen. Somit ist gar kein Anlass vorhanden, diesen Fürsten vom deutschnationalen Standpunkt so srhr zu feiern. Wenn nun die Preußen diesen ihren König seiern

wollen, so kann man ja nichts dagegen haben, aber die übrigen Deutschen soll man damit in Ruhe lassen, besonders Bayern, das König Wilhelm mit dem Schwert be kämpfte, Hunderte von seinen Söhnen erschlug und dem er ein schönes Stück Land und 30 Millionen Gulden im Jahre 1866 abnahm nach dem mörderischen Bru derkriege. Man darf nicht glauben, dass dieses böse Jahr in Bayern schon vergessen ist. Der König von Preußen wollte sog»r den ganzen nördlichen Theil von Bayern damals bis an die Donau annectieren. Dass das nicht geschah

, ist nur Bismarck zu verdanken, wel cher schon damals den Krieg mit Frankreich plante, wozu er Bayern wieder brauchte. Noch ein schwarzer Schatten ruht auf dem Andenken Kaifer Wilhelm I-, nämlich der sog. „Culturkamps', den die deutschen Ka tholiken auch noch nicht vergessen haben. Wenn es dem Kaiser Wilhelm I. und seinem Kanzler Bismarck ge lungen wäre, dann gäbe es jetzt in Deutschland keine römisch-katholische Kirche mehr. Im Namen dieses Kaisers wurden die Katholiken auss brutalste 20 Jahre lang verfolgt

, die Ordensleute verjagt, die pflichttreuen Priester und glaubensmuthigen Bischöse in die Gesang' nisse geworfen. Und nun sollen die Katho.iken diesen Mann als einen weifen und gerechten Herrscher seiern! — All die vielen Denkmäler, welche in den letzten Jahren Wilhelm I. errichtet wurden, sie werden und können diese tiesen Schatten, welche auf seiner Regierung ruhen und die die Geschichte unerbittlich festhalten werd, nicht austilgen. Ein Erlass des Prinzregenten von Bayern ordnet an, dass auch in Bayern

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1914/08_08_1914/SVB_1914_08_08_2_object_2518598.png
Seite 2 von 8
Datum: 08.08.1914
Umfang: 8
haben, können unmöglich ein einheitlich, organisiertes Heer haben und die englische Flotte wird zwar eine kleinere, aber erstklassige deutsche Flotte als nicht leicht zu nehmenden Gegner vor sich bekommen. Siegen wir, dann können die hintertückischen Gegner was erleben! Nachstehend die Depeschen: Kerti«, 4. August. Dem Reichstage wird heute ein Weißbuch vorgelegt. Unter den dem Weißbuch angeschlossenen Aktenstücken befindet sich eine Reihe zwischen Kaiser Wilhelm und dem Zaren gewechselter Telegramme. Am 28. Juli

telegraphierte Kaiser Wilhelm dem Zaren: Mit größter Beunruhigung höre ich Von dem Eindruck, den Oesterreich Ungarns Bor- gehen in Serbien in Deinem Reiche hervorruft. Die skrupellose Agitation, die seit Jahren in Serbien betrieben worden ist, hat zu dem empörenden Ver brechen geführt, dessen Opser Erzherzog Franz Ferdinand geworden ist. Der Geist, der die Serben den eigenen König und dessen Gemahlin morden ließ, herrscht heute noch in jenem Lande. ZweiselloS wirst Du mit mir übereinstimmen, daß wir beide

zu bestänmen, eine offene befriedigende Verständigung mit Rußland anzustreben. Ich hoffe daß Du mich in den Bemühungen, alle Schwierig keiten. die noch entstehen könnten, zu beseitigen, unterstützen wirst. Dein sehr aufrichtiger und ergebener Better gezeichnet Wilhelm. Der Zar telegraphierte an Kaiser Wilhelm am LS. Juli: „Ich bin erfreut, daß Du nach Deutsch- kand zurück bist. In diesem so ernsten Augenblick bitte ich Dich inständig, mir zu helfen. Ein schmäh licher (!) Krieg ist einem schwachen Lande

: Nikolaus. Kaiser Wilhelm antwortete dem Zaren am. LS. Juli: - Ich habe Dein Telegramm erhalten und teile! Deinen Wunsch nach Erhaltung jdeS Friedens;' jedoch kann ich, wie ich Dir in meinem ersten Tele-! gramme sagte, das Borgehen Oesterreich Ungarns! nicht als schmählichen Krieg betrachten. Oesterreich- Ungarn weiß aus Ersahrung, daß Serbiens Ver-; sprechungen, wenn sie nur aus dem Papier stehen, gänzlich unzuverläßlich sind. Meiner Anficht nach ist Oesterreich-Ungarns Vorgehen als ein Versuch

an meine Freundschaft und Hil^S- bereitwilligkeit angenommen habe, wäre untergraben. Gezeichnet Wilhelm. Am 30. Juli telegraphierte Kaiser Wilhelm dem Zaren: Mein Botschafter ist angewiesen. Deine Regierung auf die Gefahr und die schrecklichen Konsequenzen einer Mobilisation hinzuweisen. DaS gleiche sagte ich Dir in meinem letzten Telegramm. Oesterreich Ungarn hat nur gegen Serbien mobilisiert, und zwar nur einen Teil seiner Armee. Wenn Rußland, wie eS jetzt nach Deiner und Deiner Re gierung Mitteilung der Fall

5
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1894/04_08_1894/SVB_1894_08_04_5_object_2441415.png
Seite 5 von 8
Datum: 04.08.1894
Umfang: 8
und ein paarmal auch scheute, gelang es ihm jedoch bislang immer, das Pferd zu beruhigen. Am Unglückstage ritt Erzherzog Wilhelm durch die Rainerstraße der Stadt zu. Er ritt eine Zeitlang hinter einem in gleicher Richtung ver kehrenden Zuge der elektrischen Bahn, ritt demselben dann vor, wurde aber bald von dem Zuge eingeholt, und ritt demselben ein zweites Mal vor. Inzwischen näherte sich der Train dem Reiter, eben wollte der Erzherzog versuchen, ob das Pferd sich an das hinter ihm ertönende Geräusch gewöhne

und mehrere Hofdamen anwesend. Der Pfarrer von St. Helena wurde herbeigerufen, und diesem gegenüber zeigte der Erzherzog die ersten Zeichen 'von Bewußtsein. — Am Krankenlager erschien dann Professor Weimechner aus Wien, der telegraphisch hierher berufen worden war. Nachmittags kehrte das Bewußtsein auf kurze Zeit zurück, und wurde Erzherzog Wilhelm während dieser Zeit mit den Sterbe-Sacramenten versehen. Um halb 6 Uhr verschied der Erzherzog. Unmittelbar nach dem ^ er folgten Unfälle traf Erzherzog Otto

aus Wien hier ein; nach dem Hinscheiden des Erzherzogs Wilhelm kamen dle Erzherzoge Carl Ludwig und Friedrich. Ferner kamen noch auf dem Abende Ihre k. u. k. Hoheiten Erzherzog Rainer aus Gmuuden und Erzherzog Eugen A!. Auch wird das Eintreffen Sr. Majestät des Kaisers erwartet. Die Leiche wurde am 30. Juli, in die Ordenskleider des Hoch- und Deutschmeister-Ordens gekleidet, nach Wien überführt. ^Erzherzog Wilhelm, geboren in Wien am 21. April 1827, war der Sohn des Erzherzogs Carl, Siegers von Aspern

. Schon in früher Jugend zeigte der Prinz eine besondere Vorliebe für die Artillerie, die sich bis sein Lebensende seiner Fürsorge als General- A^llerie-Jnspektor erfreute. Im Jahre 1845 trat Erzherzog Wilhelm in den deutschen Ritterorden und wurde im Jahre 1863 zum Großmeister dieses Ordens, Mvie.als Hoch- und Deutschmeister zum Inhaber des Wienerischen 4. Infanterie-Regiments ernannt. Seine ^ militärischen Lorbeeren errang sich der Erzherzog n den Jahren 1848 und 1849, wo er mit den Erz- Mogen

Albrecht und Franz Joseph, unserm jetzigen ^>^.ln den Schlachten von St. Lncia und Mantua r 5 öer Belagerung von Malaghera tapser mit- > Ht. An der Schlacht von Königgrätz im Jahre 1866 nahm Erzherzog Wilhelm rühmlichen Antheil und wurde durch einen Streifschuß am Kopfe verwundet. Der Erzherzog besaß seiner Milde und Leutseligkeit wegen die Verehrung und Liebe nicht blos seiner unmittelbaren Umgebung, sondern auch weite Kreise der Bevölkerung, die seinen Tod als schweren Verlust empfinden

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1897/27_10_1897/SVB_1897_10_27_9_object_2511967.png
Seite 9 von 10
Datum: 27.10.1897
Umfang: 10
, die die Welt je gesehen hat. Mit ihr verglichen in Bezug auf Ausdehnung und Lebensdauer, schrumpfen die mächtigsten Reiche zusammen und trotz ihrer Fehler ist sie sür Jahrhunderte eine unversieg bare Quelle von heldenmütiger Nächstenliebe, Heilig keit und Gesittung; ihre Geschichte ist durch alle Zeiten hindurch wie ein aufgeschlagenes Buch von einer Logik, welche die Vernunft überwältigt und die Phantasie ge fangen hält.' Der deutsche Kaiser Wilhelm und die Freimaurer. In jüngster Zeit brachten

die deutschen Blätter die Nachricht, der deutsche Kaiser Wilhelm habe der Frei maurerloge „Georg zu den drei Säulen' in Einbeck eine Copie seines von Lenbach hergestellten Brustbildes in Lebensgröße, mit eigenhändiger Unterschrift und im Goldrahmen mit der Kaiserkrone, zum Geschenke gemacht. Diese Gunstbezeugung des deutschen Kaisers an die Freimaurer ruft in uns wieder einige historische Erin nerungen wach, welche uns einerseits zeigen, wie rasch die Arroganz und Frechheit der Freimaurer, mit der sie einst

dem kaiserlichen Ahnherrn Wilhelm I. entgegen getreten sind, vom jetzigen Kaiser von Deutschland vergessen wurden, und andererseits, wie sich derselbe bemüht, sich durch dieses Geschenk die Gunst (?) der Freimaurer wieder einigermaßen zu sichern, die er sich seinerzeit durch seine vielfachen Aeußerungen über die Freimaurerei verscherzt hatte. Unsere historische Reminiscenz sührt uns zurück in das Jahr 1870, wo die französische Freimaurerei (Be schluss vom 21. October 1870, gefasst von 12 Logen, die vom Groß

-Orient zu Paris abhängen) zuerst den König Wilhelm und dann auch den Kronprinzen Friedrich Wilhelm wegen des deutsch-französischen Krieges auf den 29. October vor ihr Tribunal geladen und nachher, als dieselben nicht erschienen, einen Preis von je einer Million Franken auf ihre Häupter gesetzt. In diesem freimaurerischen Edicte bringen sie folgende Anklagen vor: „Die deutschen Fürsten haben sich deS größten Verbrechens schuldig gemacht, eines Verbrechens, welches desto

verabscheuungSwürdiger ist, weil Wilhelm von Hohenzollern und sein Sohn, die Führer des deutschen HeereS, bei ihrer Aufnahme in die Frei maurerei feierlich geschworen haben, deren Gesetze zu beobachten. Wilhelm von Hohenzollern und sein Sohn sind demzufolge angeklagt des Meineides und der Pflicht vergessenheit. Die Freimaurerei der Welt ladet sie vor die Schranken ihres Gerichtshofes innerhalb einer Zeit von drei Monaten von diesem Tage an Sollten Wilhelm von Hohenzollern und fein Sohn dieser Vor ladung nicht nachkommen

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1897/18_08_1897/SVB_1897_08_18_1_object_2511245.png
Seite 1 von 10
Datum: 18.08.1897
Umfang: 10
selbst in meinem Herzen festhalte. Gehen Sie hin zur Arbeit! Die Vorsehung, Jeuill'eton. Die Macht des gute« Beispieles. (Fortsetzung.) Die Reise gieng anfangs gut, als man aber am ^tten Tage in einen großen Wald gelangte, ließ sich ^ den Gebüschen ein grelles Pfeifen hören, das den rasen veranlasste, sich und seine Begleiter in Ver- kldigungszustand zu setzen. .^Seien Sie unbesorgt, Herr Graf', fagte Wilhelm, »weiss, wie man diesem Gesindel anworten muss.' damit zog auch er eine kleine Pfeife hervor

, unterbrach Stille,' da nahm der Wald ein Ende, 'Helm erschien auch wieder neben dem Reisewagen. „Nun haben Ew. Excellenz nichts mehr zu befürchten', sagte er. „Und auf welche Art ist es Ihnen denn gelungen, uns zu sichern?' sagte der Graf darauf ziemlich ernst. „Erlassen Sie mir, Herr Gras, die Antwort bis zu gelegenerer Zeit', erwiderte Wilhelm. Der Graf schwieg und kam ohne ferneres Abenteuer mit feiner Gattin in der Residenz an. Schon hatte er den Vorsall im Walde vergessen, als er hier gleich

am anderen Tage nach seiner Ankunft auf eine unangenehme Weise wieder daran erinnert wurde. Er gieng aus, Wilhelm hinter ihm; da kamen zwei Polizeidiener und suchten sich des Jägers zu bemächtigen, dieser aber schlüpfte in eine Nebengasse und verschwand. Der Graf erfuhr, dass man in seinem Begleiter den längst gesuchten Anführer der Räuberbande entdeckt hatte, die jene Gegend fo unsicher machte. Obgleich nun nicht zu leugnen war, dass Wilhelm sein Wort gehalten, und die Sicherheit des Grafen bewirkt

hatte, so hielt er es dennoch aus Besorgnis sür seine Schwester für feine Pflicht, ihr so eilig er konnte, Nachricht von diesem Vor falle zu geben, umsomehr, da Wilhelm, aller Nachforschun gen und Bemühungen ungeachtet, verschwunden blieb. Das Entsetzen der Gräfin bei dieser so höchst uner warteten Neuigkeit war nicht gering; sie hatte längst des Jägers Rückkehr erwartet, war aber weit entfernt gewesen, auf einen solchen Verdacht zu fallen; es schien ihr jetzt noch unglaublich, was der Bruder schrieb

. Bei reiflicher Ueberlegung war sie indes gezwungen, sich zu gestehen, dafs der Jäger wenigstens sehr verdächtig ge worden war, und dass sie ihn süglich nicht mehr im Dienste behalten könne. Sie erschrack vor der Möglichkeit, dass er wieder zurückkehren könnte, sie sah sich gezwungen, alle Maßregeln der Klugheit vorzukehren, um ihn daran zu hindern. Zu diesem Ende musste sie diese widrige Geschichte preisgeben und ihren Leuten streng verbieten, Wilhelm, der nichts mehr von ihr zu sordern habe, jeden Einlass

8
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1908/09_05_1908/SVB_1908_05_09_8_object_2544637.png
Seite 8 von 10
Datum: 09.05.1908
Umfang: 10
erschienen. Inmitten der Tasel saßen Kaiser Franz Josef und die deutsche Kaiserin, zur Linken der Kaiserin saß der Sachsenkönig, zur Linken des Kaisers Franz Josef Kaiser Wilhelm. Bei der Tafel trug Kaiser Franz Josef die Uniform als Chef des preußischen Kaiser-Franz-Joses-Gardegrenadier-Regiments Nr. 2 mit dem Bande des Schwarzen Adlerordens, Kaiser Wilhelm die Uniform des österreichisch-ungarischen Husaren - Regiments Nr. 7. Bei dem Galadiner brachte Kaiser Franz Josef folgenden Trinkspruch

wollen, die Meinen innigsten Dank wachruft und in Mir die Ueberzeugung festigt, daß die so engen zwischen Uns bestehenden Beziehungen uns allen ein wahres Herzensbedürfnis sind. Von dieser Zuversicht durchdrungen, möge Mir gestattet sein, dieses Glas auf das Wohl, sowie aus unsere unerschütterliche Freundschaft und Bundesgenossen schaft zu erheben und dabei auszurufen: Meine erlauchten und hohen Gäste leben hoch'!' Kaiser Wilhelm erwiderte mit folgendem Toast: „Im Namen Eurer kaiserlichen und königlichen apostoli schen

. Wir sassen alle diese Gedanken zusammen, indem wir den Rus erheben: ,Der allgeliebte Kaiser und König Franz Josef lebe hoch'!' Nach dem Galadiner brachten 7000 Sänger und die vereinigten Militärkapellen der Wiener Garnison vor dem Schönbrunner Schlosse eine Serenade; während derselben erschienen der Kaiser und seine Gäste bei den Fenstern und dankten. Hierauf war Defilierung der Sänger, wobei dem Kaiser, dem Kaiserpaar und den Fürst lichkeiten begeisterte Ovationen bereitet. Kaiser Wilhelm

mit der Kaiserin und dem Prinzen August Wilhelm ist um 9 Uhr 20 Min. abends nach Donaueschingen abgereist. Der Kaiser gab dem Kaiserpaar das Geleite zum Bahnhofe; außerdem hatten sich am Bahnhofe eingefunden: Botschafter Szögyenyi, Botschafter Tschirschky mit Gemahlin, die Herren der Botschaft, Staatssekretär Schön. Die beiden Monarchen verabschiedeten sich vonein ander in ganz besonders herzlicher Weise. Kaiser Franz Josef verabschiedete sich ebenso herzlich von der Kaiserin und dem Prinzen August Wilhelm

an, welche Ihr heute Se. Majestät der deutsche Kaiser, unser erhabener Bundesgenosse und Freund, persönlich aussprechen. Vittorio Emanuele.' Der Kaiser antwortete telegraphisch: „Ich bin außer ordentlich gerührt von der zarten Aufmerksamkeit Euer Majestät, Mir Ihre Glückwünsche anläßlich der Erreichung Meines sechzigsten Regierungsjahres an demselben Tage auszusprechen, an welchem Se. Majestät der Kaiser Wilhelm, unser erhabener Bundesgenosse und Freund, und die deutschen Fürsten um mich versammelt

9
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1897/27_03_1897/SVB_1897_03_27_3_object_2510111.png
Seite 3 von 10
Datum: 27.03.1897
Umfang: 10
27. März 1897 „Tiroler Volksblatt' Seite 3 wurden Kaiser Wilhelm I. feiernde Gedenkreden gehalten. Mittags hslte der Kaiser vom Bahnhofe die Fahnen und Standarten der Regimenter ein, deren Chef sein Großvater gewesen, und führte dieselben an der Spitze der Fahneneompagnie unter endlosem Jubel des massen haften Publikums zum Palais Wilhelms I., wo sie im Zimmer deponiert wurden, worin sie zu dessen Leb zeiten gestanden. Mittags fanden Gedächtnisfeiern im Reichstage, in der Universität uud

im Rathhause statt. Der Reichstagspräsident Buol sprach die Gefühle tiefster Verehrung und Dankbarkeit für den Verewigten aus, gab den Entschluss kund, an der Lösuug der Auf gaben, welche Kaiser Wilhelm als Vermächtnis hinter ließ, nach Kräften in nie wankender Treue gegen Kaiser und Reich und unerschütterlicher Hingabe an Kaiser Wilhelm II. mitzuwirken, und brachte den Ruf aus: „Das deutsche Reich wachse, blühe und gedeihe, der Kaiser lebe dreimal hoch!' Bei der Jahrhundertfeier der Gemeindebehörden

im Festsaale des Rathhauses hielt zunächst Oberbürger meister Zelle eine Ansprache. Im „Armee-Verordnungsblatte' veröffentlicht der derzeitige Kaiser im Hinweise auf die Waffenthaten seines Großvaters und die unter Wilhelm I. geschlossene Waffenbrüderschaft der deutschen Bundesstaaten den Beschluss aller Bundes sürsten, dass daS ganze Heer die deutsche Cocarde mit den Farben des gemeinsamen Baterlandes tragen soll. Der Prinzregent von Bayern hat bereits eine Verordnung in diesem Sinne erlassen. Das Armee

- Verordnungsblatt veröffentlicht ferner eine kaiserliche Urkunde, betreffend die Stiftung einer Medaille zur Erinnerung an Wilhelm den Großen. Die Medaille aus Bronze von eroberten Geschützen zeigt auf der Vorderseite das Brustbild Wilhelms des Großen nebst der Inschrift: „Wilhelm der Große, deutscher Kaiser, König von Preußen.' Auf der Rück seite steht die J. schrist: „Zum Andenken an den hundertsten Geburtstag des großen Kaisers Wilhelm I. 1797—1897', darunter auf einem Lorber- und einem Eichenzweige ruhend

10
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1914/26_08_1914/SVB_1914_08_26_1_object_2518726.png
Seite 1 von 8
Datum: 26.08.1914
Umfang: 8
, die fich auf den politischen Meinungsaustausch zwischen Deutschland und Eng land unmittelbar vor dem Kriegsausbruch beziehen. ES ergibt fich aus diesen Mitteilungen, daß Deutsch, land bereit war, Frankreich zu schonen, falls Eng land neutral bliebe und die Neutralität Frank reichs gewährleistete: Telegramm S. Kgl. K. des Prinzen Keinrich an de« König von ßngtand vsm 30. IM 1914. Bin seit gestern hier. Habe das, waSDu mir so sreundlich im Buckhivgham PalaiS am Vorigen Sonntag gesagt hast, Wilhelm

mitgeteilt, der Deine Botschaft dankbar entgegennahm. Wilhelm, der sehr besorgt ist, tut sein Möglichstes, um der Bitte Nikolaus nachzukommen, sür die Erhaltung deS Friedens zu arbeiten. Er steht in dauerndem tele graphischem Verkehr mit N kolauS. der heute die Nachricht bestätigt, daß er militärische Maßnahmen angeordnet habe, welche einer Mobilmachung gleich kommen und daß diese Maßnahmen schon vor füns Tagen getroffen wurden. Außerdem erhielten wir die Nachricht, daß Frankreich militärische

^ und vielleicht einzige Möglichkeit, den Frieden zu erhalten. Ich möchte hinzufügen, daß jetzt mehr denn je Deutschland und England fich gegenseitig unterstützen sollten, um ein surchtbareS Unheil zu verhindern, das sonst unabwendbar erscheint. Glaube mir. daß Wilhelm in seinen Besprechungen um die Aufrechlhaltung deS Friedens von der größten Aufrichtigkeit ist. Aber die Militärischen Vorbereitungen seiner beiden Nachbarn können ihn schließlich zwingen, sür die Sicherheit seines eigenen Landes, das sonst wehr

los bleiben würde, ihrem Beispiel zu folgen. Ich habe Wilhelm von meinem Telegramm an Dich unterrichtet und hoffe, Du wirst meine Mitteilungen in demselben freundschaftlichen Geiste entgegen» nehmen, der sie veranlaßt hat. Gez.: Heinrich. Tetegramm des Königs von ßngtand an de» ?ri«ze« Keim ich vs« Preuße» vom 30. Anli 1914. Dank für Dein Telegramm. Sehr erfreut von WilhelwS Bemühungen zu Hörens mit Niko laus fich sür die Erhaltung des Friedens zu einigen. Ich habe den ernsten Wunsch

, daß ein solches Un glück wie ein europäischer Krieg, das gar nicht gut zu machen ist, verhindert werden wöge. Meine Regierung tut ihr Möglichstes, um Rußland und Frankreich nahe zu lsgev, weitere militärische Vor- bereitungcn aufzuschieben, sallS Oesterreich fich mit der Besetzung von Belgrad und dem benachbarten serbischen Gebiete akÄ Pfand für eine befriedigende Regelung seiner Forderungen zufrieden gibt, während gleichzeitig die andern Länder ihr Kriegs- Vorbereitungen einstellen. Ich vertraue darauf, daß Wilhelm

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1888/07_07_1888/SVB_1888_07_07_1_object_2459303.png
Seite 1 von 8
Datum: 07.07.1888
Umfang: 8
,' von 1870 an war die Fühmng an Deutschland auch äußerlich übergegangen. Es will mir nun beinahe scheinen, als ob hierin eine Aenderung bis zu einem gewissen Grade eintreten könnte. Wilhelm II. kann, das liegt auf der Hand, nach keiner Richtung hin die Autorität in Anspruch nehmen, die Wilhelm I. hatte und Friedrich 111., würde ihm der Himmel ein längeres Leben beschicken haben, rasch er worben haben würde. Wilhelm II. ist nicht der Nestor europäischen Fürsten, er ist nicht gleich seinem Vater

des Kontinents ist ^user Kaiser jetzt an Jahren, wie an politischer Er- lUhrullg der reichste, und der legitime Einfluß Oester- ^chs im Rahmen des Zwei-Kaiser-BündnifseS und im ^lttheil überhaupt scheint uns berufen, sich in auf legender Linie zu bewegen.' Kaiser Wilhelm II. kein Freimaurer. . ^ konservative „Reichsbote' nimmt Akt davon, p in Nr. 26 der „Bauhütte' die Notiz enthalten ist, uß der Kaiser „ein unbesiegbares Vorurtheil gegen die ^ttmamerlogen' habe. In allen christlichen Kreisen . utschlands

' weiter aus, habe nur noch einen fictiven Werth. Die Ersetzung des klatey.CKiAeHMms durch abgewaschene Humanitäts ideen, die Zerstörung desselben durch Beförderung des jüdischen Einflusses, der in den Logen heute einen un glaublich weitreichenden Arm besitzt, sei von Uebel. Der Händedruck der Freimaurer habe einen sehr materiellen Beigeschmack erhalten dadurch, daß man als Bruder allerlei Stellen viel rascher erlange. Auch der geistige Einfluß der Logen hätte sich als ein sehr verhängniß- voller erwiesen. Kaiser Wilhelm unternehme

sind, hat auch Exzellenz Windhorst zur Theilnahme eingeladen; es besteht die Hoffnung, daß dieser gefeierte Führer der Katholiken Deutschlands zur Versammlung erscheinen werde. ' Deutschland. Wie von gut unterrichteter Seite ver sichert wird, soll die Zusammenkunft des Kaisers Wilhelm II. mit dem Kaiser von Oesterreich un mittelbar nach der Begegnung des erstem mit dem Zaren von Rußland erfolgen. Diese ist nunmehr auf den 15. Juli definitiv festgesetzt. Hierauf wird Wilhelm nach Monza reisen, wo er mit dem Köuig

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1888/06_10_1888/SVB_1888_10_06_4_object_2458582.png
Seite 4 von 8
Datum: 06.10.1888
Umfang: 8
werden, wurden vielerorts vernichtet. Eine Mißerute ist in Indien eingetreten. Sowohl- in Bombai wie in Dektan haben die Feldfrüchte stark durch Dürre gelitten, während in Bengalen große Ueber- schwemmungen furchtbare Verheerungen angerichtet haben. Telegramme des „Tiroler Zollsblatt.' Wien, 5. Okt. Beim Galadiner im prächtig geschmückten großen Redouteusaale erschien Kaiser Wilhelm in österr. Uniform, der österreichische Kaiser, der Kronprinz und die Erzherzoge Carl Ludwig, Albrecht und Wilhelm

in preußischer Uniform. Kaiser Wilhelm führte Kaiserin Elisa beth; er nahm zwischen dem Kaiserpaare Platz. Nach dem vierten Gange erhob sich der österr. Kaiser zu folgendem Toast: Ich gebe der innigen Freude und dem Danke Ausdruck, daß es mir gegönnt sei, Se. Majestät den Kaiser Wilhelm in unserer Mitte zu begrüßen mit den Gefühlen jener herzlichen, treuen unauflöslichen Freundschaft und Bundesgenossenschaft, welche uns zum Besten unserer Völker vereint; ich trinke auf das Wohl unseres kaiserlichen Gastes

; der Allmächtige geleite Ihn auf der Bahn, die er mit jugendlicher Kraft, männlicher Weisheit und Entschiedenheit betreten. Se. Majestät der deutsche Kaiser und König von Preußen, Ihre Majestät die Kaiserin und Königin und das königliche Haus leben Hoch! Die Musik intonirte die preußische Hymne. Kaiser Wilhelm erwiederte Sr. Majestät: Ich spreche für die huldvollen Worte aus gerührtem Herzen den innigsten Dank aus; , es freut mich besonders, dies an Sr. Majestät Namenstag thun

, dreimal Hoch ! Jeder Hochruf fand stürmischen Wiederhall. Abends erschienen Kaiser Wilhelm und die österr. Kaiserfamilie zum Thee bei Erzherzog Carl Ludwig. Wien, 5. Okt. Der Kaiser ernannte den preußischen Prinzen Heinrich zum Corvetten- Kapitän; er verlieh Herbert Bismarck das Groß kreuz des Leopoldordens, dem Generallieutenant Hahnke das Großkreuz des eisernen Kronenordens. Der König von Sachsen ist morgens eingetroffen und wurde vom Kaiser am Bahnhof empfangen, herzlichst begrüßt

und nach Schönbrunn geleitet, wo auch der Baiernprinz Leopold eingetroffen. Kaiser Wilhelm begab sich morgens mit dem Kronprinzen in den Thiergarten nach Lainz zu mehrstündigem Pürschen. Er begibt sich sodann nach Schönbrunn, von wo Nachmittags die Ab reise zur Hochwildjagd erfolgt. Telegraphischer Cours von Wien vom 4. Oktober 1838. Papierrente für 100 fl. Silberrente. . . Goldrente . . bproz. österr. Rente zu 100 fl. Actien der Nationalbank Actien der Creditanstalt London für 10 Pfund Sterling Napoleonsd'or

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1915/10_04_1915/SVB_1915_04_10_7_object_2520401.png
Seite 7 von 8
Datum: 10.04.1915
Umfang: 8
, Besitzer, u. b. A. Reichhalter. 5. Maria, d. F. Heritsch, Heizer, u. d. Johanna Schiffer. Johann, d. Angel. Pintarelli, Arbeiter, u. d. U. Carbonare. 7. Franz, d. F. Adami, Naumann, u. d. Kath. Pichler. Josef, d. I. Folie, Bauer, u. d. R. Marschall. Margareth. d.A Netz, Partiefüyrer, u. d. A. Casagranda. 8. Irma, d. I. Platzer, Schlosser, u. d. S. Wergles. Ludwig, d. Guido Grosser u. d. Julia Nicoletti. 9. Wilhelm, b. S. Blasinger. Hausknecht, u. b. M. Piper. Wilhelm, d. P. Luchling. Verschiebe

, d. F Rabanser, Bauer, u. b. Josefa Tengler. 16. Frieda, b. I. Chiochetti, Maurer, u. d. F. Etschmann. Aloifia, d. P. Zingerle, Sefangenaufs., u. d. A. Dasser. Wilhelm, d. F. Schenk, Kondukteur, u. b. M. Volgger. Franz, d. I. Plattner, Baumann, u. d. H. Penn. 17. Ludwig, b. I. Marchio, Hausknecht, u. d. A. Morin. 13. Johann, d. I. Ganz, Buchdrucker, u. b. K. Tomafini. Frieda, d. B. Prosen Hausierer, u. d. M. Streng. Josefine, d. A. Vonmey, Metzger, u. b. Th. Laimer. 19. Josefine, d. S. Gabrielli, Frücht

, led. Steinarbeiter, 37 I. Pater Jgnaz Harold, Professor, 42 I. 3. Anna Lobis, led. Näherin, 65 I. Michael Haßlinge?, Taglöhnerskind, 10 Mon. 4. Adolf Peer, led. Arbeiter, 27 I. Anna Meier, Fuhrmannsgattin, 22 I. 5. Eduard Bologna, Fuhrknechtskind, 5 Tage. 7. Wilhelm v. Stenizer, Gymnasiast, 14^/z I. Alois Schwaigkofler, Baumannskind, 9 Mon. Alfred Valecsi, Maurerskind, 2^ I. Theres Kindl, Witwe, Privat, 69 I. 9. Klara Lanziner, Zolleinnehmerskind, 7 Mon. 11. Anton Tirler, verh. Privatbeamter

. Franziska, d. Franz Morandell u. d. Kreszenz Luggin. Wilhelm, d. Johann Morandell u. d. Maria Slauser. Anna, d. Franz Tscholl u. d. Ottilia Schweigl. Franziska, d. Alois Anderlan u. d. Aloisia Pernstich. Robert, d. Robert Ambach u. d. Katharina Gschnell. Berta, d. Franz Florian u. d. Maria Schlosser. Ida, d. Antonia Romen. Rudolf, d. Hugo Pugneth u. d. Maria Plattner. 3. 7. 11. 15. 18. 26. 27. 28. 29. 30. 1. 2. 3. 8. 10. 10. 12. 14. 15. 15. 21. 21. 22. 24. 24. Getraute: Jänner. 7. Wilhelm GiuS, Besitzer

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1908/02_05_1908/SVB_1908_05_02_7_object_2544575.png
Seite 7 von 10
Datum: 02.05.1908
Umfang: 10
, wo das unerhörte Attentat stattgesunden hat, war über diese Missetat derart erzürnt, daß sie die Missetäter lynchen wollte; die Wache hatte ein hartes Stück Arbeit, um die Ver brecher vor der Wut des Volkes zu schützen. Kaiser Mithelm auf einem österreichi schen Kriegsschiffe. Aus Korsu, 27. April, wird geschrieben: Kaiser Wilhelm traf heute mittags in Begleitung einiger Herren seines Gefolges hier ein, um der österreichisch-ungarischen Eskader einen Besuch abzustatten. Unter dem Salut der Geschütze begab

sich Kaiser Wilhelm an Bord deS Schlacht schiffes „Erzherzog Karl' und unterzog eS einer eingehenden Besichtigung, worauf die Geschützmann schaft eine Reihe von Uebungen aussührte, welche den vollen Beifall des Kaisers fanden. Kontre- admiral v. Ziegler gab dann an Bord des ^Erz herzog Karl' zu Ehren des deutschen Kaisers ein Frühstück. Bei demselben brachte der Kontreadmiral einen Toast auf Kaiser Wilhelm aus, welcher mit einem Trinkspruch erwiderte, indem er seiner großen Freude darüber Ausdruck gab

, die österreichisch ungarische Eskader besichtigen zu können. Der deutsche Kaiser schloß seinen Toast mit einem „Hurra!' auf Kaiser und König Franz Josef I. Beide Toaste -fanden ein begeistertes Echo. Gegen 4 Uhr nach mittags kehrte Kaiser Wilhelm wieder in das Schloß zurück. Das neue Zeppelin sche Luftschiff wird eine Geschwindigkeit von 80 Kilometer in der Stunde erreichen und in einem Tage eine Strecke zurücklegen können, die das Doppelte des Weges von Lindau bis Königsberg in Ostpreußen beträgt. Nachrichten

und Othmar Noldin. II. Altersklasse: Alois Brunner und Alois Oberrauch. III. Alters- !lafle: Ivo v. Tschurtschenthaler, Johann Robatscher, Ludwig Mitterdorser, Anton Kindl, Rudolf Meßner und Rudolf Giacomuzzi. — Bon Fremden in der I. Altersklasse: Franz Kolovrat, Anton Eferl, Franz Sket, Alfred Gabriel, Franz Kvech, Franz Tenk, Roman Puschnig, Jstvan Bogner, Franz Moscodeletz, Franz Scheiber, Robert Spiß, Magnus Wechsel lerger, Eduard Böhler, Chrisant Gasser, Wilhelm Zathrein, Christian Oberlohr, Alois

Gamper, Alois Zrler, Franz v. Vilas, Josef Sladek, Rudolf Hamp, Johann Mühlmann, Leo Wairather, Wilhelm Schuhen, Rudolf Wenzel und Josef Böhm. II. Altersklasse: Ludwig Hofer, Josef Oberluggauer, Josef Lösel, Karl Auer, Johann Hasieber und Jo- zann Schachner. III. Altersklasse: Franz Koenich, Albin Fröschl, Friedrich Materna, Johann Schund, Josef Geißler und Karl Perwanger. Stellungsplan für Kszen-Umgebnng. Die ZieSjährige Militärstellung für den politischen Be zirk Bozen findet an folgenden Tagen

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1923/01_08_1923/SVB_1923_08_01_7_object_2541517.png
Seite 7 von 8
Datum: 01.08.1923
Umfang: 8
Anführung auf den Straßentafeln als eine Demonstration gegen die staatliche Selbständigkeit des tschechischen Volkes an gesehen werden könnte. Das sind natürlich in er ster Linie die Dynastien des alten Österreich und des monarchistischen Deutschland. Man hat auf Grund dieser Verfügung in Asch daher auch den Namen „Wilhelm-Weiß-Gasse' verboten! Warum?. Weil — der letzte deutsche Kaiser und sein Groß vater „Wilhelm' geheißen haben. Deshalb keine Wilhelm-Weiß-Gasse. Die Landesbehörde hat der Berufung

der Gemeindeverwaltung insofern Folge gegeben, als sie. entschieden hat. daß bloß das „Wil helm' wegfallen müsse, „Weißgasse' dürfe es hei ßen! Aber da wird aus einer „Karl-Kramarsch- Gasse' in tschechischen Orten Wohl auch nichts wer den, denn Karl hat ja der letzte — Kaiser geheißen! Wenn man bei Wilhelm Weiß an Wilhelm Hohen- zollern denken muß, so könnte einem natürlich bei Karl Kramarsch der Name Karl Habsburg ins Ge dächtnis kommen. Die nächste Folge wird natur gemäß sein, daß in der Tschecho-Slowakei Tauf

namen wie Wilhelm, Franz. Karl, Josef, Leopold, Max, Ferdinand und Friedrich von den Straßen tafeln verschwinden müssen; nur Wenzel, Nepomuk oder Wratislav werden auf die Weise bleiben dürfen. Italien vor einer Rekordweinernte von Hektoliter? Im Mailänder „Eorr. vinieolo' vom 15. l. M. prophezeit Camillo Man- cini für Italien eine Rekordernte sowohl an Ge treide. als auch an Wein. Wenn ^ auch gegen wärtig nur Vermutungen ausgesprochen werden können, so hat man nahezu mit Sicherl>eit eine Weinernte

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1904/28_12_1904/SVB_1904_12_28_7_object_2529825.png
Seite 7 von 8
Datum: 28.12.1904
Umfang: 8
28. Dezember 1904 Tiroler Volksblatt Seite 7 Ein japanisches Geschwader von starken Kreuzern unter dem Befehle des Admirals Ka mi ni ura dampfte ins südchinesische Meer ab, um der baltischen Flotte entgegenzufahren. Der „Nordd. Allg. Ztg.' zufolge hat d er deutsche Kaiser dem Geschlechte der Bü- low das Präsentationsrecht zum Herren- Haus verliehen. Kaiser Wilhelm gab dem Reichs kanzler am 24. d. M. hievon Kenntnis. Admiral Togo meldet: Die M e hrzahl der Schissed er japanischen Flotte sei

von Port Arthur zurückgezogenworden. König Alsons von Spanien ernannte Kaiser Wilhelm zum Marschall des spanischen Heeres. Der preußische Kultusminister ist gegen die Los von Rom-Bewegung in einem Erlasse aufgetreten, der den Kirchenräten verbietet, aus den Kirchenkassen für die evangelischen Gemeinden im Auslande Geld zu geben. Ueber diesen Erlaß ist der protestantische „Reichsbote' außer sich und nennt ihn eine Kapitulation vor Rom. Telegramm. Petersburg, 27. Dezember. Ein Regierungs- communique

Amonn sen. und Familie. Herr Emil Amonn und Frau. Herr Albert Amonn, Prokurist Herr Marius Amonn, Architekt. Herr Feldmarschalleutnant v. Ettmayer. Frau Marie v. Ettmayer. Herr Hofsekretär Dr. v. Ettmayer. Herr Paul Jaeserich, Pastor, mit Frau. Herr Wilhelm Kürschner, Stadtarchitekt. Frau Anna Ganner. Forstkommissärswitwe. Herr Oberpopverwalter Laurenz Resch mit Frau. Knapp und Ueberbacher, Eisenhandlung und Schlosserei. Herr Postkontrollor Ulrich Maschner mit Frau. Herr Marzell Christanell. Herr

. Herr Wilhelm Bewie, Posamentierer, mit Frau. 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 «2 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 ^73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 LZ 84 8s 86 87 88 89 90 91 92 Frau Berta Witwe Oettel. 93 Frau Marie Witwe Ringler-Ottel mit Familie. 94 Herr Karl Theobald Paxmarer, k. k. Hauptsteuer einnehmer, Bozen. 95 Herr und Frau Albert Wachtler. 96 Herr Albert Wachtler jun., Prokurist. 97 Firma A. Wachtler. 98 Herr Inspektor Wierer, Stationschef, mit Frau. 99 Herr Alfred Sajowitz, Südbahninspektor

, mit Familie. 100 Herr Johann Florian Mayr, Hausbesitzer, mit Frau und Sohn Karl Marie Mayr, Stud. 101 Herr Karl Happak, Inspektor der österr.-ung. Bank, mir Familie. 102 Herr Josef Bergmeister, Privat. 103 Wilhelm Aigner, Steuereinnehmer i. P. 104 Familie Oswald Gasteiger. 105 Josef Kräuwer, Bierbrauerei, Blumau. 106 Herr und Frau Ludwig Kräutner, Blumau. 107 Herr Dr. Wilhelm Pfaff, Advokat. 108 Herr Dr. Franz Mumelter, Advokat, mit Frau. 109 Gaswerk Bozen. 110 Herr Fritz Hofreiter, Gaswerkverwalter

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1888/24_10_1888/SVB_1888_10_24_1_object_2458703.png
Seite 1 von 8
Datum: 24.10.1888
Umfang: 8
müssen fein; aber es ist nicht so,so z. B. meinte die „IWUg.' in Mailand, der Kaiser fei nicht der Italiener , sondern seinetwegen gekommen. Die »vaxitale' in Rom ist darüber wüthend, daß Kaiser Wilhelm gar so frühzeitig nach seiner Ankunft den Papst ^ besuchte und die „Comödie' aufführte, mit eigenem Wagen und Pferden und nicht vom Quirinal aus dort- /hin zu fahren. Auch ärgert es ^ieBuMrri nicht wenig, daß die „Cöln. Ztg.' gar so klar und deutlich es heraussagt, die Kaiserreise nach Rom

habe keine andere Bedeutung als den des Besuches des Mixten Monarchen. Die katholische Presse in Italien macht ihre Randglossen dazu, daß der Dreiweibermavn CriSpi vom deutschen Kaiser den Schwarz-Adler-Orden erhielt mit den Worten: ^Niemand verdiene ihn besser als er.' Auch die zwei Ausdrücke, welche die beiden Monarchen gebrauchten, rügen sie. Kaiser Wilhelm gebrauchte von Rom den Ausdruck „Hauptstadt Von Italien', während König Humbert den Quirinal seinen Palast nannte. Der Quirinal würde nämlich vom Papste Paul III

. erbaut, durch 3 Jahrhunderte wohnten in demselben bei 30 Päpste; viermal sand dort eine Papstwahl statt, und unter seinem Dache starben neun Päpste. Auch wurde es katholischer Seite übel vermerkt, daß Kaiser Wilhelm einen Lobeerkranz für die im Kampfe gegen die päpst lichen Truppen 1870 gefallenen Italiener an der Bresche der Porta Pia aushängen ließ. Charakteristisch für König Humbert, den Vergewaltiger Roms, ist es, daß das Galadiner im Quirinal auf Freitag angesetzt wurde. Die Speisekarte

, wie überhaupt alle Speisekarten auf der ganzen Reise waren nicht französisch. Kaiser Wilhelm hat auf seiner Reise die französische Sprache auffallend gemieden. - Kaiser Wilhelm muß in Rom gemerkt haben, daß die Regierung den Radikalen und dem Gesinde! gegenüber sich etwas schwach fühle. Sie konnte Demonstrationen, von denen wir schon gesprochen, nicht verhindern. Be kannt muß es ihm geworden sein, wie man viele Ver haftungen vornahm i»nd von allen Seiten Polizeimänner herbeizog, die verkleidet

die „Salzb. Chronik' folgende authentische Dar stellung : „Gras Herbert Bismarck und die übrige Suite des Kaisers Wilhelm war in jenem Saale, der an das Zimmer anstößt, worin sich der Papst und der Kaiser befanden, und sprachen mit den Würdenträgern des päpstlichen Hofes, als der Prinz Heinrich von Preußen gerade ankam. Graf Herbert näherte sich alsbald dem päpstlichen Oberceremonienmeister Msgr. Della Volpe und bat ihn, den Prinzen anzumelden. Msgr. Della Volpe bemerkte, daß es ihm verboten sei

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1915/11_08_1915/SVB_1915_08_11_5_object_2520964.png
Seite 5 von 8
Datum: 11.08.1915
Umfang: 8
11 August 1315 Tiroler Volksblatt Seite S Kriegsbilder. tteberreichuug des preußischen Marschall stades an Erzherzog Friedrich durch de« Deutsche« Kaiser. Aus dem KriegSpreffequartier wird gemeldet: Der Deutsche Kaiser hatte anläßlich der glück lichen Befreiung von Lemberg den Armeeober kommandarten Feldmarschall Erzherzog Friedrich zum preußischen Generalseldmarschall ernannt. Kaiser Wilhelm stattete am Dienstag dem Feld« Marschall Erzherzog Friedrich im Standorte des Armeeoberkommandos

einen Besuch ab, um ihm den Marschallstab — dieses Wahrzeichen der höchsten militärischen Würde — persönlich zu Überreichen. Kaiser Wilhelm kam mit einigen Herren seines militärischem GesolgeS in das Städtchen, das der zeit das k. u. k. Armeeoberkommando beherbergt. Obzwar die Nachricht von dem hohen Besuch erst in den Vormittagsstunden bekannt wurde, waren die Häuser reich beflaggt. Trotz des strömenden RegenS brachte nun die patriotische Bevölkerung der Stadt dem erlauchten Verbündeten begeisterte

Ovationen dar. Vom Erzherzog Friedrich — der bei diesem Anlasse das erstesal die Feldunisorm des preußischen Generalfeldmarschalls angelegt hatte — auf das ehrerbietigste begrüßt, überreichte Kaiser Wilhelm im Kreise der Generalität deS Armeeoberkommandos mit einer herzlichen Ansprache dem Feldmarschall Erzherzog Friedrich den kunst« voll gearbeiteten Marschallstab. Erzherzog Friedrich dankte gerührt. Bei der daraussolgenden Mittagstafel hielt Erzherzog Friedrich eine warmempsundene An sprache

, in der er den ihm gewidmeten Marschalls- stab als das Symbol jener Einigkeit bezeichnete, der wir unsere bisherigen großen Erfolge verdanken und die uns den endgültigen Sieg, den ehrenvollen Frieden verbürgen. ^ Mit herzlichen Worten die stolze deutsche Wehrmacht apostrophierend, brachte er auf ihren obersten Kriegsherrn, Kaiser Wilhelm II., ein dreimaliges Hurra aus. Sichtlich gerührt, dankte Kaiser Wilhelm in der ihm eigenen markigen Weise, gedachte in warmen Worten der ausrichtigsten Verehrung seines erlauchten

20
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1914/02_09_1914/SVB_1914_09_02_3_object_2518786.png
Seite 3 von 8
Datum: 02.09.1914
Umfang: 8
2. September 1914 Tiroler Volks blatt Seite S Ein gesnnkenes deutsches Schiff. Kerlin, 31. August. (K. B.) Nach Meldung auS LaSpalmaS wurde der als Hilstkreuzer aus gerüstete Schnelldampfer deS norddeutschen Lloyd .Kaiser Wilhelm der Große' vom englischen Kreuzer „Higflyr' zum Sinken gebracht, als er in den neu tralen Gewässern der spanischen Kolonie Rio Deloro vor Anker lag. Gegen diese völkerrechtlich widersprechende Ver letzung deS Neutralitätsgesetzes muß Protest er- hoben

Kr., d. s. 10000 Kr. gespendet. Der Präsident dcS katholischen Volks- Vereins in Italien, Graf Dalla Torre, hat seine Stelle zurückgelegt. Er will, wie er sagt, dem neuen Papste die volle Freiheit lassen in der Auswahl der Persönlichkeiten, welche die kath. Bewegung in Italien leiten sollen. Kaiser Wilhelm Haldem Grafen S zögen y- Marich anläßlich des Scheidens vom Berliner Botschasterposten nachstehendes Telegramm gesendet: .Im Augenblicke der Abreise von Berlin möchteich Ihnen nochmals wiederholen

, daß ich Ihrer treuen, der Pflege immer engerer Freundschaft zwischen Deutschland und Oesterreich gewidmeten Tätigkeit stets dankbares Andenken bewahren werde. Gott fei mit Ihnen und den Ihrigen. Wilhelm I.L.' Der rvsstsche General Iwanow, der in der ersten Schlacht bei KraSvik verwundet wurde, ist in einem Militärlazareth in Galizien gestorben. schüchterungSversuchen Rußlands und Englands standhaft. — Kaiser Franz Josef erteilt dem öster reichischen Kreuzer „Kaiserin Elisabeth- in Tfingtau den Befehl, an Seite

von der Goltz zum Generalgouverneur ernannt. 26. August. Sämtliche FortS von Namur von den deutschen Truppen erobert. —E. stürmung der französischen Festung Longwy. — Die Armee des deutschen Kronprinzen schlägt von Verdun auS vor gehende französische Truppen zurück. — Glückwunsch telegramm jdnser Franz Josefs an Kaiser Wilhelm. Sein Eigentum hinterließ er zum Danke für die gute Pflege dem österreichischen Roten Kreuz. Der Kommandant des russischen Heeres zentrumS. DaS russische Zentrum ist in der großen

Lustkreuzer angstvoll entgegen. Die deutschen Soldaten «nd ihre Heer- führer. Ihre Majestäten Kaiser Wilhelm und der König Ludwig von Boyern besuchten die im Hauptquartier befindlichen Verwundeten und waren Zeugen eines ergreifenden Schauspiels. AlS ein Zug mit Verwundeten im großen Hauptqartier ein traf und die Verwundeten ihren obersten Kriegsherrn sahen, der sie sprechen und ihnen die Hand geben wollte, stimmten sie trotz' aller Pein und Schmerzen alle „Die Wacht am Rhein' an. Die Ktadt Köwe« zerstört

21