oder deren Raum S kr. für ein-, 7 kr. für zwei- urd S kr. für dreimalige Einrückung. Bei größern Jnsertionen entsprechenver Rabatt' Zur Beantwortung eventueller Anfragen wird die betreffende Freimarke erbeten. .M 3. Wozen, Samstag, 11. Jänner 1896. XXXV. Jahrg. Rückblick und Borblick. II. Ueber Ungarn hat das abgelaufene Jahr viel Schlimmes gebracht. Wenn ein Ministerium geht, kommt ein anderes, das noch mehr, wenn möglich katholiken feindlich ist. Freilich konnte man schon lange voraus sehen
, daß über die katholische Kirche in Ungarn schwere Zeiten kommen werden. Wer die dortigen Ver- Hältnisse kennt, weiß, daß dort Vieles faul ist, Gottes Gerechtigkeit hat die Wurfschaufel genommen, um den Spreu von dem Weizen zu sondern. Mit unendlicher Geduld erträgt die Dynastie die dynastiefeindlichen Bestrebungen d?r Kossuthi« ner. Wenn nur diese Geduld nicht mit riesigem Undank bezahlt würde! Wie bedaueruSwerth ist es, daß die dortige Regierung mit einer Nachsicht und Schwachheit dem hochverräterischen Treiben
der Kossuthianer gegen übersteht, daß wiederholt die Behauptung ausgestellt wurde, sie symp athisire mit derselben. Das Jahr 1895 charakterisirt in Ungarn die Be wegung zu Gunsten der Juden und gegen alles Christ liche. Civilehe wie Indenreception wurde ange nommen. Die kirchenpolitische Gesetzgebung nach den Plänen des Judenliberalismus wurde im Laufe des Jahres abgeschlossen. Gegen die Vertretung des hl. Stuhles gieng man in Ungarn auf eine solche Weise vor, die im diplomatischen Verkehre wohl einzig dasteht
. Einem persönlichen Conflikte mit dem ungari- schen Ministerpräsidenten Bansfy fiel Graf Kalnoky nach 14jähriger, verdienstvoller Thätigkeit zum Opfer. Obwohl Banffy's Ministerthätigkeit schon wiederholt selbst von seinen eigenen Parteigenossen sehr abfällig beurtheilt wurde, so hält ihn der Judenliberalismus doch am grünen Tische fest, denn er ist ihr immer ein williges Werkzeug. Wie weit wird es etwa in Ungarn noch kommen? Die Bedrückung der Nationalitäteu', die nicht Magyaren sind, feierte in Ungarn Orgien
, und die Wahlvorgänge in Neutra, in Stampfen und ander wärts. wo immer die Candidaten der neuen Volks partei sich zeigten, stellten die Gerechtigkeitspflege Bävsfy's in ein merkwürdiges Licht. Eine hübsche An zahl von' hervorragenden Führern und Trägern des Iudenliberalismus kamen im verflossenen Jahre in Schimpf und Schande, da Dinxe von ihnen bekannt wurden, die alles eher als ehrenvoll sind. Der Juden- liberalismus in Ungarn ist aufS innigste verbrüdert mit der Loge, deren Bestreben dahin geht, Ungarn