große Steuersummen herauszupressen. „Bei uns in Tirol zum Beispiel zahlt jeder, auch derjenige, der keine direkte Steuer zahlt, mit am Getreideaufschlage, Bier- und Weinaufschlage eine hohe Summe, und ich glaube, daß die indi rekte Belastung bei uns sowohl von Seite des Reiches, als auch des Landes, durchschnittlich auf den Kopf gerechnet, bedeutend größer ist als die direkte.' Was folgt nun aus diesen Sätzen? Aus diesen Sätzen folgt auch, daß es christlich ist, daß es ge recht und klug
ist, wenn die Besitzlosen den Be sitzenden, wenn die Arbeiter den Bauern und Ge werbetreibenden bei der Wahl niederstimmen, ihn mundtot machen. Wenn Herr Schraffl sagt, ein Pluralsystem in dem Sinne, daß jedem, der 8 Kr. direkte Steuer zahlt, eine zweite Stimme einge räumt wird, ist ungerecht, so müßte man das auch für die Vergangenheit gelten lasfen und sagen: „Bauer, du hast bisher zuviel politisches Recht ge- habt!' In Tirol hat man von Herrn Schraffl freilich etwas anderes gehört. Herr Schraffl sagte weiter (liest
): „Die direkte Steuer ist als Maßstab für Rechte ungerecht, weil zum Beispiel ein einzelner Besitzer, der 8 Kr. Steuer zahlt, ganz bestimmt dem Staate eine viel geringere Summe an Jahresbeiträgen ab liefert als einer, der keine 8 Kr. direkte Steuer zahlt und fünf Kinder hat, weil es eben unmöglich ist, daß ein einzelner fünfmal so viel Zucker, fünfmal so viel Wein, Bier und andere Artikel konsumiert, auf welchen die hohen Konsumsteuern liegen. Unge recht wäre auch ein doppeltes Wahlrecht der 8 Kronen-Männer
, den Petroleumzoll, sie zahlen Zuckersteuer u. dgl. nicht nur für sich und ihre Familienglieder, sondern auch für alle Dienstboten, für Knechte und Mägde. Des- halb wird auch die direkte Steuer als Maßgabe für die Staatslasten und daher auch für die Staats rechte mit Recht angenomen. Herr Schraffl sagt weiter (liest): „Ja, meine Herren, bei uns in Tirol, beson ders im italienischen Tirol, gibt es Hunderte, Tau fende Handwerker, Realitätenbesitzer und Kleinbauern, die nicht 8 Kr. Steuer zahlen.' Da wurden
dann Zwischenrufe gemacht: Hört! Hört! Wie ganz anders redet aber Herr Schraffl hier und wie ganz anders in Tirol! Da sagt Herr Schraffl, die Bauern in meinem Wahlbezirke, das ist nämlich der Bezirk Landeck, Reutte und Jmst, seien die reinsten Fretter, so daß viele nicht einmal 1 Kr. Steuer zahlen; aber auf seinen Versamm lungen in Tirol wurde den Bauern vorgeredet, daß sie viel zuviel Steuer zahlen, daß sie von dem Er worbenen noch einen ziemlichen Teil dem Steuer- eintreibe? abliefern müssen. Ich möchte