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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 25.05.1907
Umfang: 8
noch nicht abgeschlossen sind — die Stichwahlen statt, insgesamt 170. Die Resultate derselben sind mit wenigen Ausnahmen bereits bekannt. Sie ergaben das vorausgesehene Resultat, eine weitere Stärkung der Sozialdemokraten, die bereits über 80 Mandate zählen, sowie die Rettung der frei sinnigen Parteien mit Hilfe der Sozialdemokraten. Die Deutsche Volkspartei und die Fortschrittspartei haben einige 40 Mandate mit dieser Schützenhilfe gerettet, sie sind aber dafür den Sozialdemokraten zu großem Danke verpflichtet

und werden das auch zu fühlen bekommen. Die christlichen Parteien haben bei den Stich wahlen gegen die vereinten Gegner zu kämpfen gehabt, und darum ist ihnen auch nicht der Löwen anteil an den Stichwahlmandaten zugefallen. Immerhin stehen die Christlich-Sozialen mit 66 Mandaten und das katholische Zentrum mit 31 Mandaten imponierend da und gegen die 100 Mann des katholischen Blockes wird der deutsche Freisinn wohl nicht aufkommen können. Die Riesenerfolge der Sozialdemokraten sind die Frucht ihrer eisernen Organisation

, 10 Deutschfortschrittliche, 4 Deutsche Volkspartei, 1 Freialldeutscher, 1 Christlich-Sozialer, 8 Sozial demokraten. Von den 30 Abgeordneten Steiermarks sind 29 Resultate bekannt, davon sind: 9 kathol. Zentrum, 6 Sozialdemokraten, 3 Deutsche Volks partei, 3 Christlich-Soziale, 1 Alldeutscher, 1 Deutsch radikaler. 3 katholische Slowenen, 3 liberale Slo wenen. Ausständig ist die Stichwahl zwischen einem katholischen und liberalen Slowenen. Von 11 Abgeordneten in Dalmatien sind 8 Kroaten und 2 Serben gewählt, ausständig

ist eine Stichwahl zwischen einem Serben und einem Demokraten. Von 7 Abgeordneten des Kronlandes Salzburg sind gewählt: 3 Deutsche Volkspartei, 4kath. Zentrum. Von den 15 Abgeordneten Schlesiens sind: 2 Deutsche Volks Partei, 6 Sozialdemokraten, 2 Deutsch-Fortschrittliche, 1 Freialldeutscher, 2 deutsche Agrarier. 1 böhmischer Agrarier, 1 Pole. Von den 10 Kärntner Abgeordneten sind 6 Deutsche Volkspartei, 2 Sozialdemokraten, 1 katho lisches Zentrum, 1 Christlich-Sozialer. Von den 12 Abgeordneten in Krain

sind: 10 katholische Slowenen, 1 liberaler Slowene, 1 deutscher Agrarier. Von 64 Abgeordneten Niederösterreichs gehören 44 den Christlich-Sozialen, 16 Sozial demokraten, 3 Deutsch-Fortschrittliche, , 1 Deutsche Volkspartei. Von den 33 Wiener Wahlkreisen blieben am ersten Wahltag 6 Wahlkreise unent schieden^ Bei den gestrigen Stichwahlen wurden 2 Christlich-Soziale, 2 Sozialdemokraten und 2 Deutschsortschrittliche (Baron Hock und Doktor Ofner) gewählt. Der langjährige Abg. Schneider unterlag

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 07.06.1911
Umfang: 8
, die von ungefähr 500 Per- sonen besucht war, nahm einen äußerst stürmischen Verlauf, da die Sozialdemokraten in einer bedeutend größeren Anzahl erschienen waren, als in jener Versammlung vom 29. Mai, wo sie auf das heftigste beschimpft wurden. Die angesetzte Zeit des Beginnes der Versamm lung war schon längst verstrichen, der Saal voll besetzt, jedoch vom Kandidaten noch keine Spur vorhanden. Gegen 9 Uhr abends wurde endlich von einigen Parteifreunden des Kandidaten, die ihn an der Saaltüre erwarteten

, und wenn er nach Meran komme, habe er Gelegenheit, mit Bozen in Berührung zu kommen. '(Wahrscheinlich auf der Durchfahrt.) In nationaler Richtung ge höre er der deutschnationalen Partei schärferer Rich. tung an. Frei sei die Schule, srei das Wort, frei die Forschung. Nachdem der Kandidat sein Pro gramm entwickelt hatte, tadelte er die beiden christ lichen Parteien, daß diese einen gemeinsamen Kan didaten sür Bozen-Meran aufstellten und ging auf die Sozialdemokraten über. Diese seien eine Par tei

, die sich auf einem Irrwege befinde. „Die tschechischen Sozialdemokraten stehen auf einem viel höheren Standpunkte,' führte der Kandidat weiter aus, „als die österreichischen. Wenn unsere Sozial demokraten einmal auf diesem Standpunkte stehen werden, dann werden wir uns etwas näher finden. Es gibt keine Partei, wo der Despotismus so herrscht wie in der sozialdemokratischen. Wo sich der Natio nalismus hebt, werden Sie finden, daß die Sozial- demokratie herabsinkt. Wenn Sie glauben, daß ich Ihres Vertraueus würdig

in den Vorkonferenzen noch nicht vorhanden gewesen zu sein, denn anfangs konnte man sich für die Kan didatur Kraft nicht erwärmen!) Unter allgemeiner Spannung bestieg der Wort- führer der Sozialdemokraten, Bern hart, das Po dium und leitete seine, mit der größten Ruhe vor- gebrachten Ausführungen mit den Worten ein: „Wir werden den Fehdehandschuh, den uns die Freisinnigen hingeworfen haben, aufnehmen und sie werden sehen, ob sie damit das Richtige getroffen haben.' Seine weiteren Aussührungen wurden oft

von den Frei sinnigen durch Protestrufe, jvon den Sozialdemokraten durch Beifall unterbrochen. Bürgermeister Dr. Perathoner trat den Ausführungen des Vorredners entgegen. Ebenso Dr. Markar t-Meran, der auf die Sozialdemokratie wuchtige Hiebe niedersaußen ließ und unter anderem den Sozialdemokraten zurief: „Sie sprechen von sozialdemokratischen Arbeitern, die hungern müssen. Haben sie schon einen hungernden sozialdemokrati schen Führer gesehen?' (Großer Beifall bei den Freisinnigen; Widerspruch

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 24.10.1923
Umfang: 8
24. Oktober 1923 Karl Niedrist, Prälat Dr. Schöpfer, Hans Steinegger und Stadtbaumeister Ilmer: dann der Sozialdemokrat Simon Abram. In Osttirol. Das Ergebnis des gesamten Bezirkes ist noch ausständig. Es herrschte jedoch starke. Wahlbeteili gung, was auch aus dem bereits bekannt geworde nen Ergebnisse in der Stadt Lienz ersichtlich ist. Dort erhielten die Volkspartei 1223, die Groß deutschen 524, die Sozialdemokraten 1241 und die Hausbesitzer 192 Stimmen. Vorarlberg. Bregenz, 22. Okt. Gewählt

sind 3 Christ lichsoziale, während die Großdeutschen und So zialdemokraten kein Mandat erhielten. In den Vorarlberger Landtag wurden nach bisheriger Ermittlung gewählt: 21 Christlichsoziale, 4 Sozialdemokraten, 2 Großdeutsche, 2 Landbünd- ler. Ein Mandat konnte noch nicht ermittelt werden. An Stimmen erhielten: Christlichsoziale 44.676, Sozialdemokraten 12.323, Großdeutsche 6220, Land bund 6042, Kommunisten 118. In Kärnten hat die bürgerliche Einheitsliste einen schönen Sieg errungen. In Klagenfurt wurden

für den National rat abgegben: Klagenfurt-Stadt, abge gebene Stimmen 14.903; für die Kärntner Ein heitsliste 9616, für die Sozialdemokraten 5068, für die Kommunisten 129, für die Kärntner Slowenen 90^ In Villach (Stadt): Kärntner Einheits liste 5819, Sozialdemokraten 5990, Kärntner Slo wenen 17, Kommunisten 12. Für den Landtag: Klagenfurt (Stadt): Einheitsliste 9063, Sozialdemokraten 5047, Natio nalsozialisten 665, Kommunisten. 126, Kärntner Slowenen 92. Villach (Stadt): Einheitsliste 4952, Sozialdemokraten

5930, Nationalsozialisten 1026, Slowenen 19, Kommunisten 15. Salzburg. Gewählt: 4 Christlichsoziale, 1 Sozialdemo krat. Die Großdeutschen werden ein Reststim menmandat erhalten. Die Sozialisten Hecken das zweite Mandat verloren. Vorläufiges Gesamtergebnis: Christlichsoziale 61.344, Sozialdemokraten 30.993, Großdeutsche 11.044, Landbund 5549. Oberösterreich. Linz, 22. Okt. Gewählt worden sind 13 Christlichsoziale, 5 Sozialdemokraten. 1 Groß deutscher. Niederosterreich (samt Wien) Wien, 22. Okt

. Innsbruck: Christlichsoz. 10.957 (9062); Sozialdemokraten 10.863 s 11.778); Großdeutsche Volkspartei 7071 (10.927); Landbund 826; Kom munisten 146. ^ Hölting: Chr. 1546 (1209); Soz. 2182 (2478); Grd. 737 (1176); Ldb. 381; K. 10. Hall: Chr. 2070 (1590); Soz. 925 (947); Grd. 511 (977); Ldb. 165; K. —. Absam: Chr. 649 (479); Soz. 321 (327); Grd. 102 (214); Ldb. 20; K. —. Schwaz: Chr. 2264 (2164); Soz. 716 (896); Grd. 323 (574); Ldb. 253; K. 11. Jenbach: Chr. 414 (353); Soz. 544 (50?>i; Grd. 85 (254); Ldb

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Seite 1 von 8
Datum: 20.10.1920
Umfang: 8
, NS. 16, Kom. 6, MP. 6. Pol. BezirkKnsstein: VP.11.171,Gr. 2307, Soz. 5226, NS. 18, Kom. 18, MP. 26. Pol. Bez. Schwaz: VP. 10.219, Gr. 1503, Soz. 1987, NS. 26. Kom. 46, MP. 13. Pol. Bez. Reu tte: VP. 5081, Gr. 732, Soz. 610, NS. 4, MP. 1. Pol. Bez. Laude!: VP. 8795, Gr. 657, Soz. 1312, NS. 15, Kom. 12, MP. Zusammen wnrden daher abgegeben: Für dieTirolerV o l k s p a r t e i 80.662. (Im Februar 1919 — 82.666.) Für die Großdeutsch eVolk spart ei 19.104. (Im Februar 1919 — 23.309.) Für die Sozialdemokraten

Unterkirche r, Handelskammer beamter in Innsbruck. In Ostttrol ist Hofrat Dr. Amelian Schöpfer gewählt worden. Pon der «roKdentschen Uolkspartei: Dr. Sepp Straffner, Staatsbahnoberkom- missär in Innsbruck. ^ Ms« de» Sozialdemokraten: 1. Simon Abram, Druckereibefitzer. 2. Wilhelm Scheibein, Oberkondukteur. Das Endergebnis in Vorarlberg. Die Gesamtzahl der abgegebenen gültigen Stimmen beträgt: 63.606, davon entfielen auf die Christlichsozialeu 88.172 die Sozialdemokraten 11.S71 die Großdeutschen 7.887

den Unabhängigen Vorarl. Bauernbund 5.866 eS erscheinen somit gewählt die drei Christlichsozia leu Jodok Fink, Emil Scheider und Michael Iutz und der Sozialdemokrat Hermann Her mann. Das Gesamtergebnis in Gesterreich. Es Warden gewählt: . Ja Wien: 16 Christlichsoziale (-s- 5), 28 Sozialdemokraten t— 4), 3 Großdeutsche (^ 1), 1 Arbeiterpartei; Im übrigen Niederösterreich: 20 Christ lichsoziale (-j- 4), 13 Sozialdemokraten (— 2); in Oberösterreich: 15 Christlichsoziale (-!- 4), 5 Sozialdemokraten, 2 Großdeutsche

(— 4); in Salzburg 4 Christlichsoziale (-z- 1), 2 Sozialdemokraten, 1 Großdeutscher (— 1); tu Steiermark: 12 Christlichsoziale, 9 Sozialdemokraten (^ 1), Großdeutsche (— 1); in Kärnten wurde nicht gewählt, es bleiben wie bisher: 2 Christlich soziale, 4 Sozialdemokra ten, 3 Großdeutsche; in Tirol: 6 Christlichsoziale, 2 Sozialde mokraten, 1 Großdeutscher; ^ ^ ^ in Vorarlberg: 3 Christlichsoziale, 1 So zialdemokrat. ' Znsammen: 78 Christlichsoziale <^l4) «4 Sozialdemokraten <-5). - 17 Großdentsche

Volkspartei: 9042 Stimmen. ..^ Sozialdemokraten: 9445 Stimmen. ^ Nationalsozialistische Partei : 943. Major Kollarz: 214. « Kommunisten: 438. TeUrefnltate ans Nsrdtirsl. (Die eingeklammerten Ziffern bedeuten die Wahl ziffern vom Februar 1919.) Hall: VP. 1727 (1590), Gr. 715 (977), Soz. 859 (947), NS. 24, Koll. 16, Kom. 8. Mühlau: 985 St. VP. 334 (294), Gr. 291 (421), Soz. 329 (367), NS. 21, Koll. 6, Kom. 4. Kufstein: VP. 908 (942), Gr. 1029 (1049), Soz. 1205 (1542), NS. 11, Koll. 12, Kom. 3. TelfS

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 19.04.1921
Umfang: 8
20. April 1921 Tiroler BolSblatt. Seite ö Püggen ablehne, so werden die Sozialdemokraten das Gesetz unter andere Sicherungen nehmen. . Die Familie Habsburg sei keine gewöhnliche Krivatfamilie. Sie behaupte, unsere Dynastie zu lein. und. ihre Thronansprüche bedeute» eine fort währende Herausforderung des österr. Volkes. Der Nairenstreich (!) des Exkaisers sei durch eine von sehr einflußreichen Leuten gefühlte Politik ermutigt worden, von einer Gruppe von Menschen in Wien mit nur wenigen

bei dm Sozialdemokraten und Großdeutschen.) Habsburg M für die deutsche Bauernpartei erledigt. Es be dürfe daher keiner weiteren Ausnahmsbekimmun- gen. Die deutsche Bauernpartei werde geplante llm- ßurzversuche von Rechts und Links auf das schärfste bekämpfen. Es sei bezeichnend für die Vorlage, daß man solche Gesetzesbestimmungen seinerzeit für die ausgewiesenen Bolschewismen nicht notwendig ge- Wndeu habe« (Beifall bei den Christlichsoziateu, Zwischenrufe bei den Sozialdemokraten.) Die Par- lehne daher die Vorlage

ab. (Beifall bei der Bauernpartei und bei -den Christlichsozialen, an hauende Zwischenrufe bei den Sozialdemokraten und Grotzdemjchen.) Abg. Dr. Wauuek (großdeutsch) erklärt, heutigen Tage au dürfe niemand, der es ehr- der Ansicht sein, daß die großdeutsche «otrspartei mit der deutschen Bauernpartei auch oas Geringste meHr gemein habe. Sollte das ^eietz mcht angenommen werden und Karl Habs- 0M oder ein anderes Mitglied der Familie in . republikanischen Gedanken feindseligen Aoilcht wieder nach Oesterreich

zurückkehren, so isunte er versichert sein, daß die deutsche Bevöl- Selbsthilfe greifen werde. (Beifall bei n Großdeutschen und Sozialdemokraten.) Wir A .'em einiges, sich wiederaufbauendes Groß- Deutschland.^ Dieses Ziel werden wir mit der Mastie Habsburg nicht erreichen. Wer freiheitlich Mund wez in Wahrheit für die Angliederuug au Deutschland ist, wird mit uus stim- m ^ ^ Sozialdemokraten.) Auf Antrag Sever wird über die Frage be- nefteno Eingehen in die Spezialdebatte in na- meutllch er Abstimmung

Oesterreichs uud der der Landes- gewerkschaftskömmisston angeschlossenen freien Ge werkschaften. Das Ergebnis der Stadt Innsbruck mit Ausschluß von Müh lau und Hötting ist fol gendes: Es entfielen auf die einzelnen Sektionen : Arbeitersektion: Nichtsozialdemokrate» 284 Stimmen, Sozialdemokraten 1913 Stimmen, Kommunisten 6 Stimmen. An gestelltenfektion: Nichtsozialdemo- kraten 1036 Stimmen, Sozialdemokraten 874 Stimmen. Arbeiter- und Angestelltensektion der Verkehr sunt ernehm uugen, Telegraphen amt

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 16.06.1906
Umfang: 10
in der sozialdemokratischen Presse geworden, der allgemeine Streik der Arbeiter soll das furchtbare Kraftmittel der Sozialdemokraten gegen die störrischen Bürgerlichen werden wenn sie noch länger die Erledigung der Wahlreform hinausziehen. Die österreichischen Sozialdemokraten wollen durch die Proklamierung des allgemeinen Streikes und durch die Einstellung sämtlicher Betriebe zeigen, daß sie die Macht im Staate haben, und daß von ihrer Willkür das wirtschaftliche und industrielle Leben abhängt. Vorläufig planen

die Sozialdemokraten, gleichsam als Generalprobe für den allgemeinen Streik in ganz Oesterreich, einen dreitägigen General streik in Wien allein, und als Streiktage sollen der 29. und 30. Juni und der 1. Juli in Aussicht genommen fein. Eine dreitägige vollständige Arbeits- iuhe soll das schärfste Mittel der Sozialdemokraten im Wahlrcchtskampfe einleiten. Es ,st ein frivoles und sehr gewissenloses Spiel, das die Führer der Sozialdemokraten mit dem Generalstreik arran gieren. Der Generalstreik ist der Ruin für viele

Arbeiter und eine äußerst gewagte Probe auf die Verläßlichkeit der Parteidisziplin. Die Verwerflich keit des Massenstreiks i5> nicht etwa bloß Ansicht der Gegner der Sozialdemokraten, sondern die Sozialdemokraten selber, ja dieselbe „Arbeiter- Zeitung', die heute mit vollen Backen zum General streik aneifert, hat im Jahre 1889 am 11. Oktober folgende Verurteilung des Maffenstreiks gebracht. Das Zentralorgan der österreichischen Sozialdemo kraten schrieb an jenem Tage: „Ein Generalstreik bringt

gegen die Streikenden, bedeutet eine schließliche Empörung der Mehrheit der Streikenden und ihrer Familien gegen die treibenden Elemente des Streiks; und wenn dnse Sozialdemokraten sind, bedeutet er eine Erstickung der Sozialdemokratie durch eine Volkserhebung. Und selbst wenn der Heroismus und die Disziplin der Massen- groß genug wäre, daß die Gefahren abgewendet blieben, so endete der allgemeine Streik doch aus jeden Fall mit einer völligen Niederlage des Proletariats, mit einem glänzenden Sieg des Kapitals

, sondern auch deswegen, weil sie sie als das erkannt haben, swas sie sind.' So schrieb die „Arbeiter-Zeitung' vor 17 Jahren, dieselbe, die heute den Generalstreik predigt. Heute setzt sie das Leben und die Existenz Tausender von Arbeitern auf das Spiel, um den politischen Zweck zu erreichen. Angesichts des angedrohten General streiks und weil die Sozialdemokraten auch in Tirol gegenwärtig recht großsprecherisch auftreten, sei noch auf die sozialdemokratische Organisation in Tirol hingewiesen. Nach dem Berichte

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Seite 2 von 8
Datum: 22.02.1919
Umfang: 8
Seite 2 SttMwevergebntAe: Wien: 936.746 abgegebene Stimmen, davon: 523.047 Sozialdemokraten, 210.548 Christucysozmle, auf die gekoppelten Demokraten-Listen 43.421, auf die gekoppelten Deutschnationalen-Listen 70.453) Tscheche« 55.047, Jüdisch-Nationale» 7770, auf die national-sozialistischen Arbeiter 6514, deutschösterr. Volkspartei 1621. Steiermark: Sozialdemokraten 92.198, Christlichsoziale 68.948, Deutschdemokrateu 14.857, Nationaldemokraten 7951, Steirische Bauernpartei 26,697

, Nationalsozialisten 4395. Oberösterreich: Sozialdemokraten 71.877, Christlichsoziale.137.680, deutsche Volkspartei 23.127, deutsche Demokraten 35.261 Stimmen. StiMmettergedni« i« Uordtwol: Tirol« V-lksP-rtei- 82.81t WArM- 32-380 Deutschfreiheitliche: 26.231 Sozialdemokraten: 32.547. Stimmenergebnis aus dem ganzen Be- Tiroler Volkspartei:^13.S11 > 'Deutschfteiheitliche: 871 > Sozialdemokraten: 1823 Nach diesem Resultate würden der Tiroler Volkspartei 7 Mandate, den Sozialdemokraten 1 Mandat zufallen

. ' ' Von den besetzten Gebieten in Böhmen sollen 28 Deutschsreiheitliche, 22 Sozialdemokraten und 4 Christlich/oziale vom Staatsrat bis zu den defi nitiven Wahlen berufen werden. ' ) Aus Untersteiermark kommt ein Christlich- sozialer, 1 Deutschfreiheitlicher und 1 Sozialdemo krat zur Berufung. . ' Gefamtrefuttat i» Deutfchösterreich: 79 Christlichsoziale i s 52 Deutschsreiheitliche ^ n 94 Sozialdemokraten. / / Kkurzepolitische Nachrichten. * Die jugo-slaMchen Vertreter in Paris haben den Vorschlag unterbreitet

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Seite 1 von 8
Datum: 18.06.1919
Umfang: 8
für die Tiroler Landesversammlnng und gleichzeitig für den neuen Innsbrucks Ge- meinderat. Es liegen bisher nicht alle Einzelresul tate vor, aber immerhin ist das Gesamtergebnis der Wahlen zu überblicken. Fürs erste ergibt sich eine allgemeine Minderbeteiligung als bei den Na tionalratswahlen am 16. Februar, wo fast 90^ der Wähler zur Wahl gingen. Am stärksten sind die Einbußen der Deutsch freiheitlichen, die knapp die Hälfte ihrer Stimmen behaupten dürften. Der Stimmenrückgang der Sozialdemokraten

ist nach der „V.-Z.' auch sehr groß. Sie dürften am Sonntag ein Sechstel ihrer Stimmen verloren Haben. Besser schnitt die Volks partei ab. Die Volkspartei wird im Landtage ÄMWv /WM'. . fem, als LmWUM- lenden Landesversammlung Mar. Die „V.-Z.' tröstet sich damit,, daß der „weit mehr als not wendig beschnittene Anteil' der Sozialdemokraten in Zukunft von der Kritik in Anspruch genommen werden wird. „Die-Schwarzen haben die Macht, ihnen bleiben auch die Sorgen überlassen, die sich an die Macht knüpfen

.' Während bei den Nationalratswahlen im Fe bruar sich nur drei Parteien gegenüberstanden, gab es diesmal sünf kämpfende Parteien. Damals stan den sich die Tiroler Volkspartei, die Deutschfrei heitlichen und die Sozialdemokraten gegenüber. Am Sonntag kämpften neben diesen drei Parteien noch die „Wirtschaftliche Bereinigung' und die „Kriegs geschädigten'. Nach den bis jetzt vorliegenden Resultaten, die in einigen Bezirken noch unvollständig sind, er- .gibt sich folgendes Bild der Landtagswahlen; (T. V. — Tiroler Volkspartei; Dfr

. — Deutsch- Bozen, Mittwoch, 18. Juni 1919 freiheitliche; Soz. — Sozialdemokraten; W. V. — Wirtschaftliche Vereinigung; Kg» Kriegsge« schädigte.) T. V. Dfr. Soz. W. V. Kg. Bezirk Schwaz 9059 776 1639 300 380 „ Kufstein 10260 1011 4115 866 503 „ Landeck (unvst.) 6989 264 1215 338 103 Innsbruck-Land „ 16153 2441 5123 433 482 Bezirk Rattenberg 4432 274 639 201 133 „ Kufstein 5828 737 3476 685 370 „ Kitzbühel 715 323 415 . 165 24 Summe 53436 5826 16648' 2988 1995 dazu Innsb ruck 7519 6601 8199 630 480

Zusammen 60955' 12427 24847 3618 2475 - Settres«ltate. T. V. . Dfr. Soz. W. B. Kg. Innsbruck Hötting Mayrhofen Hochfilzen Kundl Zell a. Z. Telfs Matrei Wattens '' - Gries a. Br. Kufstein . Landeck Fließ Jenbach Hall Absam Amras Steinach Schwaz Reutte Jmst Bei den Februar Wahlen erhielten Innsbruck die Sozialdemokraten rund Deutschfreiheitlichen 12.000 und die 10.000 Stimmen. 58. Jahrgang 7519 6601 8199 630 480 1284 696 2023 51 109 .. —...» '''282 ^ Ä6 30 21 1b 83 34 18 5 — 320 46 84 , 41 29 . 252

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Seite 1 von 12
Datum: 27.04.1912
Umfang: 12
, mit dem man sich gegenseitig bewarf, turmhoch, so hoch wie der Stephansturm auszischten. Wien hat uns in diesen Tagen wenig Ehre gemacht. An Brutalität und Widerwärtigkeit des polnischen Kampfes hat es den Rekord erreicht. Die Gegner der Christlich-Sozialen sind vor nehmlich die Sozialdemokraten und die Freiheit lichen, beides erbitterte Feinde der Religion und einer konservativen Staatspolitik. Mit Entsetzen würden es gewiß alle Gutgesinnten vernehmen, wenn solche Parteien wieder in die Metropole deS Reiches einziehen

und hievon Besitz ergreifen würden. Der erste Wahlgang im dritten Wahlkörper, in dem 21 Mandate zur Besetzung gelangen, hat für die Christlich-Sozialen sehr schlimm geendet. Sie konnten nur vier Mandate retten, während die Sozialdemokraten bereits sechs wieder eroberten. In den übrigen elf Bezirken sind sie in die Stichwahl gedrängt. Am empfindlichsten ist für sie wohl der Durchfall des Obmannes des christlich-sozialen Bürgerklubs in Wien, deS Oberkurators Steiner. Er ist schon im ersten Wahlgange

gegen einen Sozialdemokraten unterlegen. Das nominelle Haupt der Partei ist also tatsächlich abgeschlagen, wie denn überhaupt die Mandate der christlich sozialen Führer um vieles gefährdeter find als die von ganz unbe kannten und unbedeutenden Persönlichkeiten. Die Gegner machen also anscheinend zuerst auf die Hirten Jagd und hoffen dann wohl, daß die Heerde sich von selbst zerstreuen werdr. Wien, 24. April. Gestern fanden die Gemeinderats wahlen in den vierten Wahlkörper statt. Jeder von den 21 Gemeindebezirken

hat je einen Gemeinderat zu wählen. Bei den letzten Wahlen dieses Wahlkörpers im Jahre 1906 errangen die Christlich-Sozialen gleich bei der Hauptwahl 14 Mandate, die restlichen sieben fielen den Sozial- demokraten zu. Bei den gestrigen Wahlen erkämpsten die Christlich-Sozialen vier, die Sozialdemokraten sechs Mandate; in den übrigen 11 Bezirken sind Stichwahlen notwendig, au denen die Christlich- Sozialen beteiligt sind und zwar müssen dieselben in drei Bezirken gegen die Judenliberalen und in acht Bezirken

gegen die Sozialdemokraten kämpfen. Die bereits gewählten Christlich-Sozialen sind die Herren Panofch, Arnold, Solterer und Eder; in die Stichwahl kommen die Christlich-Sozialen Bieloh- lawek, Preyer, Weidinger, Schwarz, Haaß, Angeli, Marx, May, Kunschak. Gebhart und Rykl. Be reits im ersten Wahlkampf unterlegen sind die Christlich-Sozialen Oberkurator Steiner, Görner, Spalowsky, Hötzel, Wiletel und Wallner. Die bereits gewählten sechs Sozialdemokraten sind die Reichs- ratsabgeordneten Domes, Reumann, Skaret, Schuh

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Seite 1 von 8
Datum: 30.01.1907
Umfang: 8
, denn allgemein hoffte man in Deutschland für die Neuwahlen ein weiteres Anschwellen der Sozial demokratie, Der Zentrumsabgeordnete Dr. Schädler sagte z. B. gleich nach der Auflösung des Reichs tages, datz den Vorteil nur die Sozialdemokraten haben werden, die ein paar Dutzend Mandate mehr gewinnen werden, und noch am Freitag schrieb die Wiener „Reichspost', daß die deutschen Sozialdemo kraten wahrscheinlich bei diesen Wahlen statt der 3 Millionen Wähler — 4 Millionen erreichen werden. ?)öch die Sache kam

anders! Die deutsche Regierung wollte in erster Linie auf das Zentrum schießen, trnf aber 'nK FinK »ipntvizm aebt allerletzten Meldungen wahrscheinlich mit über 100 Mandaten glänzend als Sieger aus der Wahl' schlacht hervor, während die Sozialdemokraten bis jetzt schon einige 20 Mandate verloren haben. Sie zählten im letzten Reichstag 82 Mann, im neuen Reichstag werden sie im besten Falle kaum viel über 50 Mandate verfügen. Nach der „Augsburger Postzeitung' ergibt die neueste Zählung 9 3 Man- date des Zentrums

gegen den Bauern bund Sieger geworden. Das Zentrum steht in 34 Wahlkreisen in der Stichwahl, von denen es im Jahre 1V03 auch in der Stichwahl 12 Mandate gewann. Auch diesmal sind die Aussichten des Zentrums gut. Die liberalen Parteien und die Sozialdemokraten sind meistens auf die Stichwahlen angewiesen. Einige 60 Nationalliberale und 92 Sozialdemokraten stehen in Stichwahl. Für sie ist die Haltung des Zentrums ausschlaggebend. Es ist nicht zu zweifeln, daß das Zentrum auch diesmal wieder, wie immer

, eine sehr geschickte Stichwahlpolitik machen wird, auf die sich der Libe ralismus jedensalls nicht besonders zu freuen braucht. Die Sozialdemokraten werden jedenfalls beim Zen trum Schützenhilfe suchen. Auch die Nationallibe ralen stellen sich als Bittsteller ein, aber es hat den Anschein, als ob sie einen Stein statt Brot bekommen werden. Der bayrische Kammerpräsident Dr. v. Orterer hat in München bereits erklärt: Unter keinen Umständen den Nationalliberalen auch nur eine Zentrumsstimme! Das sind bittere Worte

! Werden unsere Wahlen für die Katholiken auch günstig ausfallen? Für unsere Wahlen ist die Niederlage der deutschen Sozial demokraten wenigstens insofern günstig, als dadurch der Uebermut unserer Sozialdemokraten ein bißchen abgekühlt worden ist! Diese Leute glaubten schon, die ganze Welt gehöre ihnen; jetzt ist ihnen bedeutet worden, daß auch für sie Niederlagen möglich sind! Germania äooet! Nach einer, übrigens von der „Augsb. Post- ztg.' schon korrigierten Zusammenstellung in deutschen Blättern, isi

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 29.10.1921
Umfang: 8
und Händeklatschen.) Aber darum werde ich mich nicht kümmern, aus welchem Grunde sich Anhänger unserer Partei auf den Boden der Republik gestellt haben und ich werde von ihnen nicht verlangen, daß sie Anschauungen, an denen sie im Innern, sei es aus wissenschaftlicher Ueber- zeugurg, sei es aus Tradition und Empfindung festhalten, abschwören. Vielleicht sollen wir gar von unseren Leuten verlangen, daß sie dieselben Wegs gehen wie Sie (Rufe bei den Sozialdemokraten: Jawohl l), daß sie alles, was in der Vergangen

heit gewesen ist, in der unser Vaterland groß und ruhmvoll war (Lebhafter Beifall und Händeklat schen), in der niedrigsten Weise in den Kot zerren und beschmutzen. Dr. Renner, der vergessen zu haben scheint, daß er einmal Staatskauzler war, hat wieder ein mal die Schuld an allem Unglück in diesem Staate den Christlichsozialen gegeben. Er hat darüber ge- lammert, daß wir so wehrlos geworden sind und kriegerische Unternehmungen gar nicht ins Werk ntzeu können. (Rufe be: den Sozialdemokraten

: Das hat er nicht gesagt!) Ich stelle vor diesem Hause die Frage: Wer hat uns denn wch:los ge- Macht? (Lebhafter Beifall bei den Christlichsozialeu. I- Rufe bei den Sozialdemokraten: Die Habs burger! — Auhalterche Zwischenrufe und Lärm.) Präsident mahnt zur Ruhe und ersucht, die Freiheit der Meinungsäußerung zu wahren. Abg. Dr. Seipel: Ich habe nur eine Frage gestellt, nicht einmal noch die Antwort gegeben und die Schuldigen schrekn schon. (Lebhafter Beifall bei den Chrt tlichsozialsn. — Zwischenrufe

bei den ^oztaldimok aten.) Wir sind wehrlos geworden, natürlich ourch die übermütigen Sieger, die uns em Heeressystem aufgezwungen haben, das der Natur und den Neigungen unseres Volkes gar nicht entspricht, aber es ist unser Staat in diesem besonderen Maße wehrlos gemacht worden durch einen gewissen Herrn Dr. Julius Deutsch. Wie ans ein Kommando setzt nun auf der Seite der Sozialdemokraten tumultuöser Lärm ein. Die erste Garnitur gestikuliert, die zweite und die dritte brüllt und kneift. Baß, Tenor und Diskant

wett eifern, sich in Beschimpfungen verständlich zu machen. Abg. Dr. Baue? verlangt den Ordnungsruf für Dr. Seipel, weil er ein Mitglied des Hauses be leidigt habe. Wer zugehört hat, muß feststellen, daß Dr. Seipel kein einziges beleidigendes Wort gesprochen hat — im Gegensatz zu den Ballungen von Verbalinjurien, die von den Sozialdemokraten gegen ihn gebrüllt wurden. Der emvfindliche Führer der Sozialdemokraten, der die Feststellung einer wahren Tatsache/ wenn ^es ihm unangenehm

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 02.12.1922
Umfang: 8
einhalten will,-will wissen, wie Österreich über die Genfer Lösung denkt. Der Generalkommissär wird eine ganz andere, viel leichtere und homogenere Stellung haben, wenn er weiß, daß er im Einver ständnis mit der Majorität Österreichs handelt und wenn das sozialdemokratische Märchen von der „Anti-Genfer' Majorität zerstört ist. , Viel wichtiger aber noch ist das innerpolitische Moment: Die Sozialdemokraten haben am letzten Sonntag eine Komödie aufgeführt, wie sie Wohl ein zig dasteht in der Geschichte

des Parlamentarismus. Sie wissen/ meine Herren, daß der Seipelsche Ent wurf bezüglich der Ausschaltung des Parlaments ohne Zweidrittelmajorität nicht zu machen war, da er eine Verfassungsänderung involviert. Daher hat ten also die Sozialdemokraten die Möglichkeit, das Gesetz und damit den ganzen Genfer Plan zu wer fen — ohne sie war es nicht zu machen. Seitz und Renner hielten am Sonntag Brandreden gegen den Vorschlag, bezeichneten ihn als eine Katastrophe, be schimpften den Seipel in unerhörtester Art — und fünf

Minuten darauf stimmten sie geschlossen dafür. (Heiterkeit.) Oie ganze Komödie ist ungeheuer durchsichtig. Die Sozialdemokraten wissen ebenso gut wie wir, daß der Genfer Plan die einzig mögliche Rettung ist, sie konnten ihn werfen und die Regierung selbst über nehmen, haben dies aber wohlweislich unterlassen, weil sie Oesterreich nicht sechs Wochen vor dem Zu sammenbruch hätten schützen können. Sie wählen daher nach bewährtem Muster einen anderen Weg. Sie lassen uns Bürgerliche Österreich retten, oppo

nieren für die Galerie, stimmen wie ein Mann da für und erzählen das Märchen, sie wären vergewal tigt worden! Ja, lver hat sie denn gehindert, das Gesetz zu werfen und eine Regierung Seitz zu bil den, die Österreich „aus eigener Kraft' rettet? (Leb hafte Zustimmung.) Wenn die Kommunisten die Sozialdemokraten als „Komödianten' bezeichnen, so haben sie vollstän dig recht und niemals ist ein dursichtigeres, unauf richtigeres und frivoleres Spiel getrieben worden als jetzt. Und wie spekulieren

Parole Stim men gewinnen und sie werden sie gewinnen, wenn man ihren Plan nicht stört. Aber wer hindert uns — die Majorität des Hauses — dieses sofort aufzulösen und den Herrn Sozialdemokraten ihr Konzept zu verderben H Warum sollen wir nicht wählen lassen zu einer Zeit, da die Bevölkerung noch unter dem richtigen Einbruch einer Lebensrettung durch die Bürgerlichen steht?« Ich war ein treuer Soldat der bürgerlichen Regie rung, ich habe ihr geholfen, wo ich nur gekonnt habe, und ich habe mich dabei

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Volksblatt
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Seite 3 von 12
Datum: 07.12.1912
Umfang: 12
hat guten Klang, österreichischer aber auch. Rußland «nd die österreichische Sozialdemokratie. Sogar den Sozialdemokraten wird die Sache zu dick. Sie drohten bisher immer, dem eigenen Vaterland in den Rücken zu sollen. Jetzt haben sie aus einmal „Kehrt euch!' gemacht. Sie erklären, fest und treu zu Oesterreich zu stehen. ES mag bei der ganzen „Bekehrung' auch ein wenig Taktik war blitzschnell, musterhast. Selbst aus London und Paris meldeten sich die Leute am dritten Tage schon bei ihrem Kommando

. In banger Hoffnung auf die glückliche Ab wicklung der Balkanfrage standen wir alle in sehn- lichster Erwartung. Vorwärts oder abrüsten? Im April 1909 wuroe abgerüstet, aber gar mancher General sprach: Wer weiß, ob wir nicht wieder in kurzem rüsten werden? dabei sein, aber immerhin, unsere Gegner können nicht mehr darauf rechnen, daß ihnen etwa die österreichische Sozialdemokratie im Ernstfalle Hand langerdienste leisten könrie. Die Erklärungen dcr Sozialdemokraten im österreichischen Reichsrate

werden entschieden Auf sehen erreqen. Zueist war es ein polnischer Sozialdemokrat, nämlich der Abgeordnete Dr. Liebermann, der los ging. Er erklärte: „Die polnischen Sozialdemokraten verkennen nicht die Gefahr, in der sich der Staat befindet. Sie find nicht geneigt, den serbischen Imperialis mus. hinter dem die russische Barbarei steht, zu stärken. Wenn Rußland Oesterreich an greist. werden die Polen in Galizien ihre Pflicht erfüllen und speziell die polnischen Sozialdemokraten werden in diesem Fall«- sür

eine Volkserhebung sorgen, wie sie inGalizien seit hundert Jahren beispiellos ist. Sie werden meinem Kriege mit Rußland Oesterreich treu zur Seite stehen.' DaS läßt sich hören. Dem Polen folgte übrigens also gleich der Deutsche. Der sozialdemokratische Abgeordnete Dr. Renner gab die Erklärung ab, daß es im Falle eines Angriffskrieges keinem Sozialdemokraten einfalle, sich der Defensive zu begeben. Der Redner schließt sich als deutscher Sozialdemokrat vollinhaltlich den Aus- sührungen Dr. LiebermannS

an. Wenn durch den russischen Zarismus Recht und Freiheit und die Entwicklung bedroht würde, werden alle Sozialdemokraten wie ein Mann bereit sein, ihre ganze Kraft einzusetzen. DaS werden übrigens die Russen auch nicht gedacht haben, daß sie durch ihre österreichfeindliche Politik die Sozialdemokraten dem Staate in die Arme treiben. Patriotische Kundgebung für Kaiser und Keich. Czernowitz, 4. Dezember. In der gestrigen Gemeinderatssitzung wurde einstimmig beschlossen, eine solenne patriotische Kundgebung sür Kaiser

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 27.11.1909
Umfang: 10
an die katholische« Meister und Unternehmer Tirols! AuS Kreisen der christlichen Gewerkschaften wird uns folgendes geschrieben: „Die Katholiken Tirols stehen im Jubeljahr gleichzeitig im Zeichen des heftigsten Kampfes, des Kampfes gegen die erbittertsten Feinde ihres Glau bens, die Sozialdemokraten. Wo haben die Sozialdemokraten ihre Haupt kraft? In der Arbeiterschaft! Um die Zauberkraft die Arbeiterschaft an sich zu reißen, worin liegt die für die Sozialdemokraten? In den großen Leistungen ihrer Organisation

? Gott bewahr?! In der Güte ihrerLehre? Noch weniger? Worin dann? ,Jn der Mithilfe der katholischen Arbeitgeber' liegt die Stärke der Sozialdemokraten. Wieso? Ganz einfach. Sucht ein christlicher Arbeiter Stellung, kommt der Genosse pünklich zur Stunde und ver langt die Entlassung des Christen; der katholische Arbeitgeber gibt nach, erfüllt bereitwillig den Wunsch des Sozialdemokraten. Der christlich organisierte Arbeiter wird standhalten, aber Hunderte von nicht organisierten Arbeitern

werden so, wenn auch gegen ihren Willen, den Sozialdemokraten in die Arme getrieben.. Freilich trifft diese Mitschuld nicht alle katholischen Arbeitgeber, aber diese Ausnahmen be weisen, daß Arbeitgeber ganz gut geschäftlich existieren können, wenn sie die rote Peitsche nicht küssen und sich nicht der roten Tyrannei beugen. Wollen die Katholiken Tirols die Macht der Sozialdemokraten brechen — und diese liegt in der Arbeiterschaft — so müssen sie sich entschließen, als katholische Männer die Unterdrückung katholi scher Arbeiter

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Seite 2 von 8
Datum: 27.10.1923
Umfang: 8
Seite 2 Stadt Vils: Chr. 260 (222); Soz. 31 ,9); Dfr. 48 (55). Tann heim: Chr. 344 (313): Soz. 1 (13); Dfr. 7 (11). Die Wahlen in Wien. Wien, 23. Okt. Wien entsendet in den Natio-' nalrat 16 Christlichsoziale, 1 Großdeutschen, 28 ^ Sozialdemokraten. Gewählt sind die Christli ch- sozialen: Seipel, Schmitz, Fritz Rainer, Ed. Heinl, Kienböck, Partik, Odchnal, Mataja, Volker. Spalowsky, Jerzabek, Kunschak, Vangoin, Schön steiner, Heigl. Die Sozialdemokraten: Otto Bauer, Rieger, Leuthner, Glöckel

, Burgenland) ist zur Stunde noch nicht vollständig festgestellt. Lanötagswahlen. Am Sonntag fanden auch in einigen Bundes ländern Landtagswahlen statt. Der steirische Landtag zählt jetzt 34 statt bisher 31 Christlich soziale, 24 Sozialdemokraten wie bisher, 4 Großdeutsche statt 7 und 8 Landbündler wie im alten Landtag. Die Christlichsozialen verfügen über die absolute Mehrheit in der Landesregie rung, in die sie 7 Mitglieder statt wie bisher 6 entsenden. In den Bundesrat schickt der Land tag nunmehr

wird aus 78 Sozialdemo kraten. 41 Christlichsozialen und 1 Mitglied der Jüdischen Wahlgemeinschaft bestehen. Da für alle Gemeind-eratsbeschlüsse nur die absolute Stimmenmehrheit erforderlich und weiter zur Beschlußfassung über gewisse Vorlagen nur die Anwesenheit der Hälfte aller Gemeinderatsmit- glieder nötig ist, werden die Sozialdemokraten wie bisher nach ihrem Willen die Verwaltung der Stadt führen können. Die 8 amtsführenden Stadträte und auch die 4 Stadträte «der christ lichsozialen Minderheit befinden

sich wieder un ter den Gewählten. Ins Rathaus wird nur ein neuer Bürgermeister einziehen — Karl Seitz, bisheriger zweiter Präsident des Natio nalrates, ist dazu ausersehen —, sonst dürfte alles fo ziemlich beim alten bleiben. Der neue Gemeinderat, der zugleich als Wiener Landtag fungiert, ist aus fiinf Jahre gewählt. Die Christlichsozialen hatten bisher in vier Bezirken (Innere Stadt, Wieden, Neubau, Io- sefstadt) mehr Stimmen für die Bezirksvertre- tungen aufgebracht als die Sozialdemokraten und demgemäß

, die Sozialdemokraten in einem Gesamtangriffe zu Boden zu schlagen, habe Hunderttausende derer, die unter den Sa- nierungsmethoden leiden, der Sozialdemokratie zugeführt. Aufgabe der Partei werde es nun sein, die neu gewonnenen Schichten in ihre Or ganisation einzureihen. Im Parlament sei die bürgerliche Mehrheit wiederhergestellt. Daß die Großdeutschen und die Bauernbündler aus der Majorität und aus der Regierung ausscheiden, sei unwahrscheinlich. Im Rathause sei die Posi tion der Sozialdemokraten gestärkt worden

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 20.10.1920
Umfang: 8
. 116 (143). Galtür: VP. 169 (136), Gr. 1 (23), Soz. 24 (24). Die Mähten w Kalzbsrg. In der Stadt Salzburg wurden ab gegeben für die Großdeutsche Partei 7208, für die chrtstlichsoziale Partei 5147, für die Sozialdemo kraten 4952, für die Kommunisten 296, für die Gruppe Major Kollarz 232 Stimmen. Die Gl.oßdentschen erleiden eine Einbuße vou 1300 Stimmen in der Stadt und etwa 8000 im ganzen Laude; die Sozialdemokraten verloren in der Stadt Salzburg 1700, im ganzen Lande etwa 11.000 Stimmen

. Da« Wahlergebnis i» Gberösterreich. In Oberökerreich entfallen auf die Sozial« demokrateu 5 Mandate (früher 5), auf die Christ- lichsozialen 14 (früher 11), auf die Großdeutscheu 3 (früher 6). 13. Wahlkreis Linz uud Umgebung). Gewählt wurden 2 Sozialdemokraten, 1 Christlichsozialer und 1 Großdeutscher. 15. Wahlkreis (Hausruckviertel, Wels). Ge wählt wurden 3 Chrtstlichsoziale, 1 Großdeutscher und 1 Sozialdemokrat. 17. Wahlkreis (Mühlviertel). Gewählt wurden 4 Christlichsoziale. Die Großdeutschen verlieren

, in Ver tretung hatte, haben die Christlichsozialen alle fünf Mandate errungen. Wie», 18. Oktober. Das Ereignis des gestrigen Wahltages ist der starke Rückgang der sozialdemokratischen Stimmen, der wohl als ein Protest des Bürgertums gegen die sozialdemokratische Vorherrschaft in deu abgelaufenen zwei Jahren an zusehen ist. In Wien allein haben die Sozialdemokraten, die im Februar 1919 528.236 Stimmen aus ihre Liste vereinigen konnten, es diesmal bloß auf 435.377 Stimmen gebracht, also einen Stimmen

- Verlust von 78.859 zu verzeichnen. Dagegen sind den Christlichsozialen diesmal 279.770 gegen 210.600 bei benutzten Wahlen, also um 68.170 Stimmen mehr zugefallen. Die Tschechen find von 64.546 Stimmen im Februar 1919 auf 37.720 Stimmen zurückgefallen, haben also 26.320 Stimmen verloren. Das einzige Mandat, das die Tschechen in Wien hatten, ist au die Sozialdemokraten übergegangen. Auch die Zionisten, die in Wien ein Mandat hatten, haben dieses verloren, werden also in der kommenden Nationalversammlung

ohne Vertretung sein.- Die Wahlen find in Wien und in ganz Oester reich in vollkommener Ruhe verlaufen. Von den 48 Mandaten, die Wien zu vergeben hat, erhielten gestern: Die Sszialde«»kraten 28 (Verlust 4 Mandate), die EhriMchssziale» 16 (Gewinn 5 Mandate), dir GrsHdentschen T (Gewinn 1 Mandat), »ie bürgerliche Arbeiter partei (Ottokar Czernin) 1 Mandat. Von den Sozialdemokraten wurden nicht mehr gewählt: Der Gesandte in Berlin Professor Lndo Hartwann, der gewesene Alterspräsident David, der langjährige

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 10.04.1907
Umfang: 8
die Sozialdemokraten und sie bezeichneten die neue Zeit in Oesterreich als Mor genrot der Sozialdemokraten. Wenn man bedenkt, daß den Sozialdemokraten die Partei über alles geht, so ist das wohl in dem Sinne aufzufassen, daß die Sozialdemokraten von dem neuen Wahlrecht eine große Mehrung ihrer Mandate erhoffen. Das Eldorado der österreichischen Sozialdemo kratie sind neben einigen Städten der Alpenländer wohl Wien und dann die Fabriksorte in Böhmen. Angeblich haben die Sozialdemokraten in allen Wahl kreisen

, auch in den Alpenländern, Kandidaten aus gestellt, von denen aber wohl der weitaus größte Teil nur Zählkandidaten sind. Allerdings haben die Sozialdemokraten in Wien und Böhmen starke Organisationen und dort wird die Partei ernst ge nommen werden müssen. In Wien kommt es beim Wahlkampf eigentlich aus eine Krästemessung zwischen der christlich-sozialen und sozialdemokratischen Partei hinaus. Die Liberalen treten in einigen Wiener Wahlkreisen zwar auf den Plan, aber ihre Aus sichten sind selbst nach dem Urteile

eines solchen Blockes, der in religiösen Fragen mit den Sozialdemokraten Hand in Hand gingen, für Oesterreich eine Kulturkampfzeit an brechen würde, ist sür jeden klar, der einmal über die Vorgänge Frankreichs etwas gelesen hat. Seither ist es aber mit diesem „einheitlichen liberalen Block' recht kleinlaut geworden, die Zerfahrenheit und die Schattierungen im liberalen Lager waren größer, als die Einigungsbestrebungen. Es wird gewiß an Bemühungen nicht fehlen, vielleicht nach den Wahlen das bisher Unmögliche

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 26.11.1904
Umfang: 12
des Präsidenten wurde mit allgemeinem, lebhaften Beifalle und stürmischen Protesten seitens der Sozialdemokraten und All deutschen ausgenommen. Abg. Daszynski prote stiert unter lebhaftem Beifalle der Parteigenossen gegen den Versuch privilegierter Eindringlinge im Parlamente sich zu Oberkuratoren des Präsidiums und der Geschäftsordnung auszuwerfen, sowie gegen das Geschäftsordnungswidrige Vorgehen der Abg. Palffy und Ludwigstorff; er verliest, vom Präsi denten wiederholt zur Sache gerusen, was lärmen

den Protest seiner Parteigenossen hervorrust, ver schiedene Aeußerungen christlich-sozialer Abgeordneter im niederösterreichischen Landtage, um den Patrio tismus dieser Partei ins rechte Licht zu setzen und schließt mit der Erklärung, die Sozialdemokraten haben niemals den Träger der Krone angegriffen; sie werden sich aber nie hindern lassen, die Wahrheit über die in Oesterreich herrschende Kamarilla zu sagen. (An dauernder Lärm.) Abg. Völkl bringt in einer Anfrage an den Präsidenten eine Beschwerde

, ist das, daß die Arbeiterschaft auch in Zukunft nicht hingerissen wird, sondern, daß sie nach wie vor ihr hohes Prinzip der Gleichberechtigung ausrecht hält und nicht verläßt. Redner kam sodann darauf zu sprechen, daß der Versuch gemacht wurde,, die Ex zesse den Sozialdemokraten, dem Pöbel, zur Last zu legen („Psui!'-Rufe) und verlas einen Artikel der in Wien erscheinenden christlich-sozialen „Deut schen Zeitung', wonach sich die Sozialdemokraten schon lange Zeit aus den Rummel gerüstet hätten. Sozialdemokraten' aus München

fried lich nebeneinander leben. (Großer Beifall.) Was dort möglich ist, muß auch bei uns möglich fein, sofern das Volk nicht durch Gewalt verhindert wird, das Versöhnungswerk zu inszenieren. Leider wird man es aber mit Gewalt verhindern, aber der elementare Wille, des Volkes wird schließlich doch zum Durchbruch gelangen. Von den Deutsch nationalen, betonte Redner, wurde der Arbeiter schaft zu wiederholtenmalen vorgeworfen, daß nur die deutschen Sozialdemokraten die Michel

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 24.06.1911
Umfang: 10
lernt und eS ist nicht jedermanns Sache, hohlen Schwätzern aufzuhorchen. Bei solchen Gelegenheiten, wie am 13. Juni, verraten die Christlich- Sozialen ihre eigentliche Denkungsart. „Nieder mit den Schwarzen!' DaS ist auch das Losungs wort der Sozialdemokraten und das war und ist die Parole aller Kirchenfeinde. Wir wissen jetzt, wo die Sache hinaus will und was von solchen Leuten zu halten ist. Unter dem „christlichen' Mäntelchen verbirgt sich die brutalste Gesinnung. Dabei hat man noch die Keckheit

- demokraten.) Ich las in einer Zeitung vom 16. Juni den Wahlausgang des Landbezirkes Male- Cles-Fondo. Es fiel mir auf, daß die Marktgemeinde Fondo einen Sozialdemokraten als Bürgermeister hat, der 964 sozialdemokratische Stimmen am 13. Juni eroberte. Fondo, eine durch und durch katholische Gemeinde einstens, zählt jetzt bei 100 ausgesprochene Sozialdemokraten, die sich eines großen Rufes erfreuen und sich ganz offen im ver gangenen Jahre anläßlich der VolLsmission gezeigt haben. Die Sozialdemokratie muß

in Fondo fio- rieren, da die Bürger ihr zu Hilfe kommen, indem sie sich einen Sozialdemokraten als Oberhaupt auserwählen. Ein solches Vorgehen verdient in den Zeitungen aller katholischen Tiroler kundgetan zu werden. — Im Jahre 1908 brachten die einjährig freiwilligen Abteilungen des k. u. k. 88. Infanterie- Regimentes und der k. u. k. 88. LandeZschützen- Brigade die Sommerserien in Fondo zu. Anläßlich des 60jährigen Kaiserjubiläums haben obgenannte Abteilungen aus eigenen Mitteln auf dem herr lichen

ist ohne Zweisel ein Jäger ge wesen; die Jäger aber findet man in Fondo unter den Sozialdemokraten stark vertreten. Laurein, 20. Juni. (Richtigstellung.) Unter Nr. 48 vom 17. Juni, S-lte 1, Spalte 2, Zeile drei von unten, berichtet das „Tiroler Volks blatt', daß in Laurein abgegeben wurden sür Dissertori 19 Stimmen, für LeyS 50, andere keine. Ersuche nun diesen Druckfehler dahin zu berichtigen, daß in Laurein abgegeben wurden 74 Stimmen und zwar alle sür Leys. Für Dissertori, Quinz und Krenn keine. Franz Santa

, als ob er denselben ohne jede Hilse der Sozialdemokraten durchgebracht hätte. Herr Kraft, der am Dienstag abenS mit der Bahn hier ankam, wurde in einem förmlichen Triumphzuge in die Stadt geleitet. Voraus, die Bürgerkapelle, die soeben dem Herrn Dekan Alois Pirhoser anläßlich seines NamenSsesteS ein Ständ chen gebracht hatte, dann kamen die „Stadtgar disten' mit Fackeln (das Publikum hat für dieselben eine andere Bezeichnung, und hierauf folgte ein Wagen, in dem der „Sieger' Kraft mit Oskar Ellmenreich saß. Den Schluß

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Seite 6 von 12
Datum: 04.07.1903
Umfang: 12
zu verfassen und werden sowohl von hier als auch von den Steuer ämtern und Gemeindevorstehungen unentgeltlich ver abfolgt. Die k. k. Bezirkshauptmannschast Bozen, am 22. Juni 1903. Falser. Große Volksversammlung. Unter diesem Titel wurde sür den 1. Juli seitens der hiesigen Sozialdemokraten eine Versammlung einberusen, die keineswegs der pompösen Einberufung entsprach. Der „große Bürgersaal' war, obwohl der Beginn der Versammlung aus 8 Uhr Abends angesetzt war, um halb 9 Uhr beinahe leer; erst

nicht alle von Sozialdemokraten abgegeben. Er gibt die Versicherung, daß dies aber doch der Fall sei, denn wo Arbeiter beisammen sind, sangen diese an ver nünftig (!) zu werden und die Folge davon ist das rasche Anwachsen der sozialdemokratischen Partei. Er erinnere sich an Bozen, wo vor einigen Jahren kaum ein Dutzend Sozialdemokraten sich getrauten, sich so zu nennen; heute ist dies anders, die Arbeiter sind zur Einsicht gekommen und haben sich organisiert, und. heute beherbergt Bozen eine stattliche Anzahl Genossen

(?). Montag war er in Lienz gewesen und da wurde ihm mitgeteilt, daß anfangs bloß drei Manderln Sozialdemokraten waren und es schwer war, den vierten dazu zu bekommen; jetzt gehe es leichter! So verhält es sich mit den Stimmen in Deutschland; die zweite Million Stimmen ist rasch gefolgt, noch rascher die dritte Million. Ein großes Verdienst an dem Emporblühen der Sozialdemokratie in Deutschland ist dem deutschen Kaiser zuzuschreiben, der jehr gerne und sehr viele Reden hält. Nicht daß der deutsche Kaiser

die Sozialdemokraten finanziell unterstütze, das sei nicht wahr, aber eine einzige Rede von ihm sei imstande, der Partei Tausende von Genossen zuzuführen. So habe seine bekannte Rede in Effen, mit welcher er die Partei vernichten wollte, allein 9000 Stimmen derselben zugeführt. In seiner satirisch-humori stischen Weise besprach sodann der Referent die Zu sammensetzung des österreichischen Parlaments, das Verhältnis zu Ungarn, welches ein „rot-weiß- zrünes' Militär wünsche, das mit „schwarz- gelbem' Gelde erhalten

werden solle, die ver fehlten Aktionen in Betreff der Militärvorlage, die Anwendung des § 14 usw. Nach 2/4II Uhr schloß der Reserent seine Ausführungen hnd nachdem sich niemand zum Worte meldete, wurde die „große' Volksversammlung vom Vorsitzenden geschlossen. Ein Dutzend „Genossen' stimmten sodann das ,Lied der Arbeit' an, unterdessen sich der Saal leerte. — Die kolossalen Wahlschwindeleien, welche den Sozialdemokraten anläßlich der deutschen Reichs tagswahlen zum Vorwurf gemacht werden, er wähnte

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