, um Kriegsgefangene für die Rote Garde zu gewinnen. Die Rote Garde war als Truppe neben der Armee gedacht zum besonderen Schutze der Regierung und auch zum Schutze der Revolution. Anfänglich klein wurde sie besonders in Rußland der kräftigste Stützpunkt der Sowjetregiernng. Nachdem der Anfang gemacht war, wurde mit allen Mitteln auf ihren Ausbau hingearbeitet. Während der drei Wochen, die wir auf der Station in Tschitta lagen, hatten wir Gelegenheit, verschiedene neue Formationen der Roten Garde zn beobachten
, die bald an die Semjonoff-Front an der mandschurischen Grenze abgingen oder von dort kamen. Ein Trans port trug nicht wie die andern das rote Bändchen auf der Mütze, sondern sie hatten schwarze und nannten sich Anarchisten. Es war auch ein ganzer Wageu Wiener dabei, Typekräftige Plattenbrüder, die sich in ihrem neuesten Beruf sichtlich ganz wohl fühlten und mit Verachtung von den „Roten', Weichs auf dem Nebengelelse standen, sprachen. In Jschitta selbst war damals das Leben in der Stadt noch normal
, die meisten Geschäfte noch offen. Die roten Kreise hatten besonders gegenüber den tschechischen Gefangenen, die man an allen Stationen sah und die sie als Genossen der Ent entemächte betrachteten, ein starkes Mißtrauen. Die Entwaffnung eines tschechischen Transportes in Jrkutsk, bei der ein tschechischer Soloat dsbei er schossen wurde, war das Sigual zur Erhebung der Tschechen jenseits des Urals und verhältnismäßig rasch war oie rote Herrschaft in Sibirien beseitigt. Es zeigte sich damals, wie armselig
die ersten roten Organisationsformen ausgebaut Waren, wie die erdrückende Mehrheit der Bevölkerung gegen das rote Regime war, das, freilich so fast über Nacht vor die schwersten Aufgaben gestellt, sie begreiflicher weise nicht meistern konnte. Es ist ein eigenes Kapitel für sich, wie große Städte, wie Jrkutsk, Tomsk und Omsk in dem ersten halbes Jahre Tiroler Volksblatt. regiert, zerstört und in ihrem ganzen wirtschaftlichen Leben fast vernichtet worden waren. Da treffen wir einen Schneider
nicht nur bei den Roten, sondern bei allen anderen russischen Parteien. Koltschak selbst nimmt alle Kräfte zusammen und macht einen kräftigen Vorstoß gegen die Rote Armee, die im Ural steht. Im Süoen Rußlands geht Denekin vor. Zwischen beiden ist der tele graphische Verkehr bereits bereits seine Absicht, um sich aus der fremdländischen Umklammerung zu be freien, daß er sich Denekin unterstellen wolle. Die Offensive hat auch wirklich Erfelge und dringt bis an die Wolga vor. Großer Jubel. Dort bleibt sie stehen