doppelt darum zu thun, den verhaßten Prediger wenigstens in Folge des zweiten Anklagepunktes, den Herrn Fridolin Plant betreffend, in'S Loch zu bringen. AlleS sah deßhalb mit der größten Spannung der Schlußverhandlung entgegen, die auf den 18. d. M. anberaumt ward. Nachdem der incriminirte Prediger schon vorher verlangt hatte, man möge seine Zeugen auch über diesen Punkt verhören, ihm aber dieses verweigert wurde, wiederholte er dieses Verlangen vor der Schlußver handlung noch einmal, worauf
begründend, „daß sich so der Angeklagte wehrlos derVer- ürtheilung preisgeben müsse', aber vergebens. Darauf (9 Uhr) begann die Verhandlung. Um wenigstens Einen Entlastungszeugen zu haben, hatte der Angeklagte drei Schandbilder, aus der Bude des Herrn Plant stammend, mitgebrächt, nämlich: Kaulbach's Arbues und die schmutzige Karikatur, Napoleon HI. Abmarsch von Frankreich nach Sedan darstellend, PiuS IX. mit der Tiara auf dem Haupte und der Jnfallibilitäts-Bulle in der Hand wird von der Kaiserin Eugenie
, die sehr laSciv gekleidet ist, in einem Rückkorbe auf das schändlichste kari- kirt, nachgetragen, und die bekannte Karikatur: „neueste Jnfallibilitäts- Quadrille', die Pius IX. mit der sehr obseön gekleideten Eugenie tanzt, und wobei die 4 souveränen Fürsten Europa's auf der Gallerie als Zuschauer fungiren. Herr Fridolin Plant gestand, diese Bilder, die alle Anwesenden „abscheulich' fanden, verkauft zu haben. Um 1 Uhr Rächmittag ward die Verhandlung geschlossen, mit dem Bedeuten, daß daS Urtheil beiden
Parteien „heute noch' zuge stellt werde. Der Angeklagte erhielt dasselbe am folgenden Tage 11 Uhr Mittggs, eS lautete auf „schuldig', und zwar: 14 Tage Haus arrest und Tragung der Gerichtskosten. Nachdem ?. Carl schon im Vorhinein die Verurtheilung erwartet hatte, wurde er davon auch natürlich nicht sonderlich fravpirt. Weil Fridolin Plant gegen das Urtheil, weil es ihm zu mild bedünkte, den Rekurs angemeldet hat, konnte Z?. Carl auch nicht umhin, ihn zu ergreifen. Ob die dWrte Strafe von 14 Tagen