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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 04.12.1915
Umfang: 8
Seite 4 Die Chrsnid dsr Krisgsereiguiffe 1915 November. 22. Im Sandschak wird Prijepolje besetzt. Un sere Truppen nähern sich Mitrowitza. Günstige Kämpfe der Deutschen und Bulgaren am Amsel selbe. (2500 Gefangene, 14 Geschütze.) Angriffe gegen die montenegrinischen Stellungen am Kozarasattel. — Heftige Angriffe aus die Podgorahöhe bei Powma und OSlawija werden abgewiesen. Vorübergehende Zurückdrängung der Front südwestlich deS Monte Michele an den Westrand von San Martins. O st- lich Selz

. Nach Eroberung der feindlich n Stellungen im Nordosten wird Mitro witza besetzt. (10.700 Gesangene, 6 Moser, 12 Ge schütze.) Die Bulgaren bes.tzen nach zehntägigen Kämpfen Pristina im Verein mit den Deutschen. (7400 Gefangene, 6 Geschütze.) — Erbitterter Kampf um Monte Michele und bei San Martins. Alle Angriffe werden blutigst abgewiesen. Ein solcher aus den Monte dei sei Busi vereitelt. Der Bahn« Hof und die Altstadt von Riva werden beschossen, Ala von unseren Fliegern mit Bomben belegt. — Die Türken sehen

nördlich deS Monte Michele werden wieder herauSgeworsen und auch bei San Martino nach wechselvollen Kämpsen die alte Stellung wiedergewonnen und behauptet. Ein Angriff aus Oslawja wird abgewiesen, Görz weiter» beschossen, Tolmezzo von unseren Fliegern mit Bomben belegt. — An der Dardanellensront werden kindliche Stelluvgen bei Anasorta und Ari Burnus durch Artillerieseuer zerstört. An der Jraksront werden die Engländer durch Gegenangriffe an der Einrichtung ihrer neugewonnenen Stellung verhin dert

, ein Flugzeug erbeutet. 25. Ein UeberschreitungSversuch der Misse bei Pulp wird vereitelt, Angriffe bei Bersemünde und an der Westsront von Dünaburg werden abgeschlaen. — Die Montenegriner werden über den GoleSberg und den Kosarasattel gedrängt, Eojnice gewonnen. Südwestlich Sieniea werden sie auf der Giljava Planina geworsen. Südlich Novibazar wird die Mokra Planina erstiegen. DaS Amselfeld wird gänzlich besetzt. — Angriffs gegen OSlawija schei tern. Heftige Kämpse um den Nordhang deS Monte Michele

dehnt sich gegen Norden aus. Es werden Angriffe am Mrzli vrh, vor dem Tolmeiner Brückenkopf, bei Plava, Olawija, Tuoler ÄoiLsblaU Pevma, die Podgorahöhsn und den Monte Michele abgew esen., desgleichen vereinzelte Angriffs in den Dolomiten. Im Irak wird der Feind verfolgt. 27. Die Montenegriner werden über den Me- talkasattel geworfen, das Grenzgebiet von Celebie gesäubert, an der Straß? Mitrowitza—Jpek Rudnik befetzt. (1300 Gesangene.) Die Bulgaren verfolgen auf Prizrend zu. (3000 Gefangene

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 19.06.1915
Umfang: 8
gelang eS Wan»insn^. ^ gegen einen mehr als Haupts zv ^enen ^ ^ner erfolgreich zu be- lagers dem Kommando des Ober- am 30.Mai n? stehende Mannschaft hatte um 4 Uhr früh die Stellung auf dem Monte Maggio bezogen. Bald darauf wurde sie von feindlicher Artillerie lebhaft mit Schrapnell- euer beschoffen. DaS F uer wurde vom Feinde erst eingestellt, als am Nachmittag dichter Nebel fiel. Unter dem Schutze dieses Nebels begann der un- gesähr 300 bis 400 Mann starke Feind seinen Angriff gegen unsere schwache

Abteilung einzusetzen, indem er von beiden Seiten, rechts von der Cima Malingo, links von Monte Gesella vorrückte. Ruhig und kaltblütig ließ unsere Abteilung den Fe nd bis auf etwa 150 Schritte herankommen und eröffnete dann ein derart wirkungsvolles Feuer, daß die gegen die linke Flanke vorrückende feindliche Ko- onne sich unter schweren Verlusten zurückziehen mußte. Als aber auf dem Räume der Alpe Milegna teilweise im Rücken der Stellung unserer wackeren Abteilung eine Kolonne vorging und der Angriff

auS der Richtung Monte Gesella erneut ausgesetzt wurde, da erst entschloß sich Oberjäger Webhoser zum Rückzüge auf feinen ihm zugewiesenen Stütz Punkt, wobei er eS nicht unterlassen hatte, tele phonisch um die Feuerunterstützung sür die Be wegung zu ersuchen. Er selbst mit seiner Abteilung nahm sofort die Beschießung der feindlichen In- anterie auf, die durch das Feuer dieser Abteilung und der eigenen Artillerie gezwungen wurde, sich hinter die Kuppe des Monte Maggio zurückzuziehen Als nun insolgedessen

der Monte Maggio am 31. Mai wieder von den Unseren besetzt werden konnte, zeigte eS fich, daß der Feind schwere Ver luste erlitten hatte. So hat den Oberjäger Peter Webhoser mit seiner kleinen Abteilung vollen Erfolg erzielt. Dem in gewaltiger Uebermacht vordringenden Feind wurde unter Zusügung großer Verluste nicht nur solange als nur möglich Widerstand geleistet, son- dern auch der Kampfplatz, nachdem er für kurze Zeit geräumt werden mutzte, ungeachtet der Nähe bedeutend feindlicher Kräfte neuerdings

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 09.10.1915
Umfang: 8
zu haben und schießen wie wütend. Unser wackerec Bursche antwortet. Die Welschen erlahmen — eS wird stiller und mit Eintritt der Nacht wieder nächtliche Ruhe in unserem Abschnitte; nur der Tritt der Patrouillen ist hörbar. Der Kampf «m den Monte Coston. Dem »B. T.' meldete aus Innsbruck der —S—-Berichterstatter: Fast vier Monate lang hat unser tapferer Grenzschutz den Monte Coston gehalten, dessen Steilhänge Ströme italienischen Blutes getrunken haben. Zehnsache Uebermacht, die den weit vor unseren Stellungen

Werke von Lasraun und Vielgereuth berührten natürlich auch unsere Stellung am Monte Coston. Mitte September begannen die Italiener nun einen großen, umfassenden Angriff gegen den Monte Coston ein zuleiten. In der Nacht vom 17. auf den 18. S?p tember stürmten starke feindliche Infanteriewaffen gegen den Berg und gegen unsere Stellungen nörd- lich des GipselS an, sie wurden jedoch unter schweren Verlusten abgewiesen und zurückgetrieben. Drei Tage später erneuten die Italiener ihren Angriff

des FelSgipfelS bis auf eine schmale Lücke, die den heldenmütigen Ver teidigern noch den rechtzeitigen Rückzug möglich machte. Ein weiteres Halten der Stellung, die, wie schon erwähnt zum größten T il aus italieni schem Boden lag. wäre nur unnützes Blutvergießen gewesen. Die Italiener haben keine Ursache, sich dieses Erfolges zu erfreuen. Er hat sür sie keinen taktischen Wert und ist teuer genug bezahlt. In der Geschichte der Landesverteidigung Tirols werden die Käwpse um den Monte Coston ein ruhmvolles

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Seite 3 von 6
Datum: 03.11.1915
Umfang: 6
und besetzten Vranj?. In Mazedonien ist die Linie Egri Palanka Slip von ihnen überschritten. — Ausdehnung der Kämpfe an der Jsonzofront. Heftige Angriffe und Geschützfeuer gegen den Arn, den Tolmeiner Brückentopf bei Plava, gegen den Görzer Brücker köpf, den Monte Sabotiuo und Peteno. Die Angriffe werden sämt lich abgewiesen. — An der Dardanellenftont erfolg» reiche AufklärungSgefechte. 19. Fortschritte bei Mitau. Andauer der Kämpfe bei Kolki, Eroberung eines Panzerzuges an der Putilowka. — Annäherungen

Schabatz, erfolgreiche ttämpfe südlich Ripanj und Grocka. Der Uebergang über die untere Ralja wird erkämpft, südlich Lucica Bozevac der Feind erneut geworfen. Die Bulgaren befetzten den Sultan Tepe und machen in der Front Stratzin 2000 Gefangene, erbeuten 12 Ge schütze. Italien erklärt an Bulgarien den Krieg. — Zunahme deS Geschützfeuers an.der Jsonzofront. Neuerliche Angriffe im Krngebiet, am Brückenkopf von Tolmein, gegen den Monte Sabotino, Monte San Michele und östlich Vermeliano

für seine Mithilfe Cypern an. — Neue Offensive der Italiener an der ganzen Front. Sämtliche Angriffe auf die Hochfläche von Vielgereuth in den Dolo miten am Col di Lava, am Monte Fies und bei der Grenzbrücke füdlich Schluderbach, in Kärnten westlich deS VolaynfeeS und an der Jsonzofront werden abgewiefen. — Abberufung deS Generals Sir Hamilton von Gallipoli. 21. Starke Angriffe auf die Seengen bei Sa- dawe werden abgewiesen. Ein Offensivvorstoß nord» östlich, östlich und südöstlich Barovovici wird ab geschlagen

. Beschießung der bulgarischen Häfen Porto Lagos, Maroni«. Maori und Dedeagatsch durch Kriegsschiffe deS VierverbandeS. — Beginn der dritten Offensive an der Jsonzofront. Sämtliche Angriffe der Italiener werden zum Teile in Nah kämpfen unter ungeheuren Verlusten deS Gegners zurückgewiesen. In Kärnten werden Angriffe am Monte Peralba. Plöcken und im Seebachtal ab« gewiesen. In Tirol heftige Gsschützkämpfe. — Ar tilleriekämpfe an den Dardanellen. Kriegsbilder. Die Armee im Dienste der Kultur

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 06.11.1915
Umfang: 8
, auch wurden 11 Maschinen gewehre erbeutet. An den beiden letzten Oktobertagen wurde «och an vielen Punkten der Jsonzosront sehr heftig gekämpft. Am Krn versuchte der Feind noch wieder holt über seine Deckungen vorzubrechen, wurde aber stets zurückgetrieben. DaS gleiche Schicksal Hatien wehrfache Angriffe gegen den Tolmeiner Brückenkopf. Der Abschnitt von Auzza bis Monte Sabotino stand gestern nachmittag unter starkem schweren Feuer. Am Abend griff feindliche Infanterie «ufere Stellungen bei Zagora

vergebens an. Der Monte Sabotino wu de in den letzten Tagen nicht Mehr angegriffen. Dagegen versuchten die Italiener dem Brückenkopfe von Görz durch neue Vorstöße ^gegeu die Linie bei Pewma und Podgora beizu- ckommen, aber ohne Erfolg. Drangen sie hier und da in unsere Gräben ein, so wahr ihr Aufenthalt, dank unserer Bajonette, vie von langer Dauer. ^)er Abschnitt von Doberdo stand ununterbrochen unter Artilleriefeuer. Schon vorgestern wurde der Änmarsch starker feindlicher Kräfte über Sagrado «nd deren

Verschiebung gegen Sdraussina beobachtet. Ln der folgenden Nacht kam eS am Nordhange des Monte San Michele zu heftigen Nahkämpfen. Gestern nachmittag fetzten hier sehr starke, von konzentrischem Geschützseuer begleitete Angriffe ein. Die tapferen Honvedregimenter Nr. 3 und 4 kamen keinen Augenblick WS Wanken und schlugen die Feinde blutig zurück. Auch gegen den Abschnitt südlich Monte San Michele versuchten die Italiener noch einige Vorstöße, die aber keine Krast besaßen aind schon in unserem Feuer

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Seite 3 von 8
Datum: 10.07.1915
Umfang: 8
gegen die Montenegriner erneut begonnen. Da der Gegenangriff der Monte negriner am 6. Juli mißlungen war, versuchte der Feind nachts noch einen Vorstoß, der jedoch in unserem Infanterie- und Artilleriefeuer völlig zu« fammcnbrach. Nunmehr herrscht dort Ruhe. An der übrigen Front hat sich nichts Wesentliches er eignet. Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höfer, FML. Verlustliste Nr. 205. (K. u. k. KciegSministerium.) Offiziere: Beck Friedrich, Oberleutnant, 2. KjR., verw. — Beier Franz, Kadett, 2. KjR., Lot

Stellung östlich der Gnila Lipa zwischen Kunicze und Luzczynce sowie nörd lich Robatyn erstürmt. (2331 Gefangene, 5 Ma schinengewehre.) Die Junibeute der Verbündeten im Osten beträgt: 25.695 Gefangene, 7 Geschütze 52 Maschinengewehre der Armee Hindenburg; 194.521 Gefangene, 93 Geschütze und 364 Ma schinengewehre der Armeen in Südpolen und Ga lizien. — Ein von mehreren Divisionen ausgeführter Angriff auf das Plateau von Doberdo in der Front Sagrado—Monte Cosich wird unter schweren Ver- lüften

bei Sa grado und Polazzo sowie Monte Cosich. Kämpfe um den großen Pal lassen diesen Berg in unseren Händen. In der Nordadria wird oas italienische Torpedoboot „17 0 3' vernichtet. Grenzgeplänkel an der serbischen Grenze. — Abweisung französi scher Angriffs bei Souchez und Les Eparges; da gegen müssen die obersten Werke am Hilsensirst wieder geräumt werden. Ein Seekampf in der Ost see nötigt das Minenfchiff „Albatros' zum Auf laufen an den Strand von Gotland. — Türkische Angriffe bei Seddil Bar

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Seite 3 von 10
Datum: 06.03.1895
Umfang: 10
Betrugsfälle, ein Fall wegen Diebstahl und ein vierter wegen Veruntreuung. Chromt. Kaiserliche Spende«. Der Kaiser hat aus Drivatmitteln gespendet den Pfarren und Kirchenver waltungen in Gvano Fracena, Cavareno, Ossana, San Zeno und San Giacomo je 100 fl., Terzolas bei Malö 200 fl., Pietra Murato, Gemeinde Drd, Arco und Cimego je 100 fl., Billa-Rendena und Verdesina, Vigo-Rendena und Comano je 50 fl., Roncone 100 fl., Monte-Terlago 120 fl., Stravigno, Gemeinde Cavedine, 80 fl.. Villa-Montagna 10l1fl

, an den selben 200 fl. sür die Herberge, sodann 200 fl. für das Spital, 200 fl. für das Collegiat, 900 fl. für die Postangestellten, 50 fl. sür den Veteranenverein und 50 fl. für den katholischen Verein. Die Meraner Fremdenliste Ztr. 51 verzeichnet einen Gesammtstand von 4360 Parteien mit 7501 Personen. Opfer von Monte Carlo. Nächst Villa sranca wurden letzter Tage die Leichen des ersten Capitäns des Dampfers „Lucia', Jean Marcot und des zweiten Capitäns Louis Garnier aufgefunden. Bei den Un glücklichen fand

man ein offenes Schreiben, in welchem sie erklärten, den Tod in d-n Wellen gesucht zu haben,, da sie ihr gesammtes Geld in Monte Carlo verspielt hätten. — Vor dem Eingange des Spielsaales hat sich am 25. Februar durch zwei Revolverschüsse die Baronin Dorvinet getödtet, nachdem ihr der Spielcommissär den Eintritt verboten hatte. Am Tage vor- ihrem Selbstmorde hatte Baronin Dorvinet nicht nur eine Barsumme von 20.000 Lire, sondern auch ein auf ihr:n prachtvollen Brillantschmuck genommenes Darlehen von 6000 Lire

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 13.06.1868
Umfang: 8
, der Schrecken der Garibaldiner. Ohne hin schon eine riesenhafte Erscheinung, war er unter dem Thorbogen von Monte Libretti wirklich furchtbar geworden. Zn zerfetzter Uniform, mit entblößtem Kopfe stand er da und ließ mit seinen nervigen Armen den Gewehrkolben einer Keule gleich auf den Köpfen der Befreier Italiens herumspielen. Vierzehn dieser rothen Bursche hatte er den Schädel eingeschlagen, als seine Kraft endlich schwand; ohne Wunden, aber völlig erschöpft, brach er zusammen, eine Beute rachedürstender

Feinde. Einer seiner Kameraden gab dem Gefallenen in naiver Weise ein herrliches Zeugniß. „Glauben Sie mir, Herr Pfarrer!' schrieb er nach der Heimat, „Sie brauchen fürJong nicht zu beten; er lebte wie ein Heiliger und starb als ein Helo.' Unter den Todten von Monte Libretti war auch Johann Stefan Crone aus Groningen. Seit den Tagen seiner Kindheit schon hatte dieser engelgleiche Jüngling ein lebhaftes Verlangen in sich verspürt, für den Glauben sein Blut zu verspritzen, als mit einem Male der Aufruf

Crone — so nannte man Stefan — stand im Ge fechte von Monte Libretti. alS sein Freund und Waffenbruder Frederik auS Tilburg (Provinz Nord-Brabant), mit dem er sonst täglich seine Gebete zu verrichte» pflegte (jetzt aber im Heldenmuthe wetteiferte) von einer Kugel in die Wange getroffen wurde. Ein heißer Blut strom stürzte aus der Wunde hervor. Stefan knöpfte eiligst seine Zuavenjacke auf, um Verbandzeug, daS er auf der Brust trug, her vorzuholen. Im selben Augenblicke durchbohrte das tödtliche Blei

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Seite 6 von 8
Datum: 22.11.1871
Umfang: 8
Kurven-- am seichten Gestade, gelangt dann an der Festung deS Monte Brionesvotüder, gleich nach Riva, das sich sachte an den Berg, hinkauert. Zn' der Schlucht'an der nach Riva führenden, bequemen Straße liegt das große Dorf. Mori. Das anschwellende Terrain von Mori bis an den kleinen, reizenden, smaragdgrünen See von Loppio ist ein wahrer-Fruchtgarten mit ungemeiner Produktivität deS Bodens. Der See mit seinen zwei'kleinen Inseln ist die Gränze zwischen zwei ganz verschiedenen Landschafts-Typen

, und Italien ist.' Die Stadt Riva zählt nur 2000 Einwohner, während Toscolano und Tremosine eine Bevölkerung von 2670 und 2196 Seelen haben. Im Süden streckt sich die eine Stunde lange, schmale Landzunge Sermione weit in den See hinein. Auf dieser Insel hat Katull seine Lieder gedichtet. Am östlichen Ufer des See's liegen Malcesine mit 2.008 Ein- wohnern/ Garda mit 1212 Einwohnern am Einflüsse des von Monte Baldo kommenden Tefino, von dem der Gardasee seinen Namen hat, Bardolino (m. 2233 Seelen), Lazise

(m. 2603 Seelen) und Peschiera (m. 1969 Seelen). Am östlichen Ufer steigt langgedehnt der Monte Baldo hinan. „Die-Urwasser scheinen hier von beiden Seiten gegen einander in ungeheuern Strömungen gewirkt und diesen kolossalen Kieseldamm aufgeführt zu haben. Fruchtbares Erdreich ward in ru higeren Epochen darüber geschlemmt; aber der Ackersmann ist doch stets aufs neue von den immer wieder hervordringenden Geschieben geplagt.- Göthe. Scherz und Ernst, Was macht'Hie Dame Avftria? Sie treibt

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Volksblatt
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Seite 7 von 10
Datum: 04.05.1898
Umfang: 10
Söhuchen des Ministers Zu den we nigen Menschen, vor denen die Spielbank von Monte Carlo Angst hat, gehört Carlo di Rudini, der Sohn und Erbe des italienischen Ministerpräsidenten. In früheren Jahren hat der junge Rudini so erkleckliche Summen verspielt, dass sein Vater sogar vorzog, ihn eine Forschungsreise nach Afrika unternehmen zu lassen, was auch gerade kein wohlfeiles Vergnügen ist. Der junge Rudini kam aber bloß bis nach Aden, ließ dort seine Forschungsexpedition im Stiche und kehrte an Bord

eines französischen Dampfers nach dem geliebten Monte Carlo zurück. Darauf stellte ihn sein Vater als Parlamentscandidat in seinem sicilianischen Wahlkreise auf, obwohl der junge Herr das hiezu erforderliche Alter noch nicht erreicht hatte. Er wurde trotzdem ge wählt, aber diese Wahl erwies sich sür den Minister präsidenten noch kostspieliger als die afrikanische For schungsreise seines Sohnes, denn der junge Rudini machte seinem Vater für gewöhnlich die wüthendste Op position und verkaufte ihm bei kritischen

Abstimmungen seine Stimme nur gegen horrende Summen. Zum Glücke ist der Herr di Rudini einer der reichsten Män ner Italiens. Die Osterserien des italienischen Parla ments hat der junge Rudini wieder zu einem Abstecher nach Monte Carlo benützt. Er hatte diesmal ein ganz erstaunliches Glück. Obwohl er jeden Tag nur eine halbe Stunde spielte, hat er doch den Directoren der Spielbank arge Kopsschmerzen verursacht und derartig gewonnen, dass er seinem Papa auf Monate hinaus — keine „Opposition' mehr

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