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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 12.04.1919
Umfang: 8
ihr das er- haltene Geld, 200 Kr. ein, damit sie es im gemein samen Haushalte verwende. Am Morgen des 5. Dezember 1918 wurde die Kuh vori Oberrauch und Apollonia geschlachtet und das Fleisch und Fell verwertet. Simon Mayr, Besitzer in Quirain, der von den Viehkäufen seines Bruders Kenntnis hatte, forderte den Hausknecht Stanislaus Aichner auf, mit dem Unbekannten, der die Ochsen bringe, zu kommen, er möchte auch billiges Fleisch haben. Aichner führte den Fischer bald darauf zum Simon Mayr. Dieser bewirtete

die Beiden und eS wurde nun ausgemacht, daß Fischer Vieh bringen soll und daß er, wenn er damit komme, nur am rückwertigen Fenster zu klopfen brauche. Mayr zeigte dem Fischer das Fenster, es war an der Rückseite des Hofes. Fischer mußte aber versprechen, daß er früher Botschaft sende, bevor er Vieh bringe, es müsse rasch gehandelt werden, weil er, Mayr, eine fremde Person zum Melken habe, die nichts wissen dürfe. Sie sollen etwas Gescheides bringen, fette Rinder, am liebsten wären ihm Schweine

, weil er diese in seinem Keller gleich verarbeiten könne. Durch diese Besprechung wurde Leopold Fischer notwendig zu neuen Diebstählen angeregt und er teilte das Gespräch mit Simon Mayr auch gleich dem Josef Gallmetzer viit. In dieser Zeit wurde Leopold Fischer mit Franz Vitzany, der bei Anton Mayr wohnte, bekannt. Am 19. Dezember 1918, abends kam Fischer, Gall metzer und Vitzany in der Wohnung der Ruedl zusammen und verabredeten dort einen Diebstahl lür die kommende Nacht, um das gestohlene Vieh dem Simon Mayr zu bringen

. Die drei^ Burschen begaben sich um Mitternacht zum Stall des Philipp Rosenthal, Köselegut in Gries, erbrachen die Stall tür und entwendeten die zwei schönsten Kühe, die 6000 Kr. wert waren. Eine 6 Jahre alte, weiß-graue Kuh war seit sieben Monate trächtig. Beide Kühe trieben sie zum Aichbergerhof, wo Fischer den Simon Mayr durch „Klopfen am Fenster' weckte. Simon Mayr führte die beiden Kühe, die noch die Stallhtte trugen, so gleich in den Siall. Er fragte hierauf den Fischer, was er für die Kühe

verlange und woher sie seien, worauf Fischer erklärte, „von. Sarntal'; den Vitzany forderte er auf mit Mayr zu verhandeln. Vitzany sagte dem Simon Mayr, woher die Kühe eigentlich seien und verlangte als Kaufpreis 1500 Kr. Mayr sagte hierauf, er würde die Kühe gern nehmen, er habe aber keinen Platz hiefür, da die Waschküche wegen Wäsche nicht frei sei, im Stalle könne er die Kühe nicht einstellen, weil sie sonst von der fremden Fütterin gesehen würden und diese Wirde dann Lärm

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 29.06.1923
Umfang: 8
. Den Verhandlungsvorsitz führte Oberlandesgerichtsrat Baron Riccabona, die An klage vertrat Anwalt des Königs Dr. Reiter, die Verteidigung hatten die Rechtsanwälte Dr. Kersch- baumer und Dr. Tessadri inne. D-r Mord aus der VillnöllerltrM. Wie Gottfried v. Fäckl ums Leben kam. Am 27. Juni 1923 begann vor dem Schwurge richte in Bozen der auf zwei Tage anberaumte Pro« zeß gegen Johann Hinteregger, geboren 1893 in Innsbruck, nach Villnöß zuständig, Taglöhner, Karl Mayr, geboren 1891 in Feldthurns, nach Rit ten zustäudig

nur bis Mai 1919, hernach arbeitete er zeitweise auf der Bahnstrecke Villnöß—Klausen. Während dieser Zeit verkehrte Gottfried v. Fäckl hauptsächlich mit den heutigen An-' geklagten Hinteregger, Mayr und Mayrl, die alle drei in der Nähe der Bahnhaltestelle Villnöß ihre Wohnorte hatten. Die vier Burschen trafen sich häufig im Gasthause „zum Rößl', auch „beim Put zer' genannt, in der Haltestelle Villnöß. Das letzte nmal waren die vier Freunde am Abende des 20. -^uni 1919 dort beisammen. Sie verließen

v. Fäckl höchst selten nach ^au^e schrieb. Mordgerüchte nach 2 Jahren. ^ Sommer 1921, also zwei Jahre nach Verschwinden Fäckls, wurde in der Villnösser ^gend herumgesprochen, daß Gottfried v. Fäckl fordet worden sein soll. Der vorgenannte Joh. ^3ger soll seinem Vormunde Zosef Pramsoh- dessen Frau Klementine, sowie dem Serafin ^ ^ Villnöß erzählt haben, daß Gottfried opw ?? ^ Anton Mayrl und Karl Mayr Leben gebracht worden sei. Die f^s ^ Vereine mit FäcK verschiedene Dieb-- .^^geführt

am 1. Oktober 1921 in Stilfes verhaftet. Anton Mayrl und Karl Mayr hatten- sich bald nach dem Verschwinden Fäckls ins Ausland geflüchtet. Mayr wurde in Garching bei München, wo er unter dem falschen Namen Johann Rieser als Kutscher eiue Anstellung gefunden hatte, am 28. Februar 1922, Mayrl in München am 1. März 1922 verhaftet. Am 26. Juni '1922 erfolgte die Auslieferung der beiden an das Tribunal in Bozen. Ein Mitwisser, der die Täter verrät. Johann Hinteregger gab bei seiner Verhaftung den Carabinieri

an, daß sowohl Mayr als auch Mayrl ihm erzählt hätten, daß sie in einer Nacht vom Samstag auf den Sonntag im Juni 1919 den Gottfried v. Fäckl in den Villnösser Bach geworfen hätten, daß Fäckl durch deu Sturz uur leicht ver letzt, aber von ihnen durch Steinwürfe getötet wor den sei. Ein oder zwei Nächte später hätten sie die Leiche des Fäckl am Tatorte geholt, zum Eisack ge schafft und in diesen Fluß geworfen. Die Tat sei deshalb geschehen, weil Fäckl den Anton Mayrl, der als Viehhändler nieist viel Geld

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 08.03.1922
Umfang: 8
in Mcran^ Das Schwurgericht verhandelte am 7. März über den Marktfahrer Franz Mayr, gebogen 1887 in Brixen, dort zuständig, zuletzt in Unter mais wohnhaft, welcher des Verbrechens des Totschlages und Vergehens des Tragens verbo tener Waffen angeklagt war. Tatbestand: Am Sonntag, den 4. Dezember 1921 g^en 6 Uhr abends kam der Gelegenheitsarbeiter Alois Zeschgi in die Gaststube des Gasthofes „Zum ro ten Adler' in Meran, Rennweg und setzte sich -an einen Erkertisch, wo der Wirt Josef Pranter mit ewigen

Gästen Karten spielte. Alois Zeschgi nahm am Spiel ebenfalls teil, da er aber ver spielte, geriet er mit dem Wirte alsbald in einen Seite 3 vorübergehenden Wortwechsel. Unterdessen wa ren die Marktfahrer Franz Mayr — der heutige Angeklagte — und Alois Wichelm in die Gast stube getreten und hatten an einem Tische Platz genommen. Alois Zeschgi trat nun an den Tische wo sich Mayr und Wilhelm niedergelassen hat ten und Wilhelm, der der Meinung war, Zeschgi wolle sich eine Zigarette anzünden

, wollte diesen in bereitwilliger Art ein Zündholz reichen. Zeschgi verbat sich diese Gefälligkeit und be schimpfte den Alois Wilhelm und den Franz Mayr aus gemeinste Weise und ging trotzdem, daß Wilhel'm und Mayr ihn zu beschwichtigen suchten, zu Drohungen mit niederschießen und dgl. über. Da Alois Zeschgi fortgesetzt Lärm machte und stänkerte, schaffte ihn der Wirt vor die Tür und damit war wieder Ruhe. Am Montag, den 5. Dezember 1921 ebenfalls um 6 Uhr abends erschien Alois Zeschgi wie derum in der vorerwähnten Gaststube

, und zwar in Gesellschaft des Maurers Peter Mischt und des Obersägers Matthias Parth. Bald daraus erschien «auch Franz Mayr und Alois Wilhelm! im Gastlokale und setzten sich zu Zeschai, Mischt und Parth, welche am Erkertisch Platz genom men hatten. Mayr und Milhelm sprachen mit Mischi und Parth ohne sich mit Alois Zeschgi ir gendwie einzulassen. Alois Zeschgi verhielt sich einige Zeit ruhig, beschimpfte aber dann den Mayr und Wilhelm mit dem Worte Schufte und ldgl., zog aus feiner rechten Rocktasche einen geladenen

Revolver hervor und hielt ihn Mayr und Wilhelm vor und machte hiÄiei bedrohliche Äußerungen, wie: „Schauts, daß ihr hinaus- ikommt, sonst krachts, einer muß heute noch hin werden usw. Parth und Mischi redeten be schwichtigend aus Zeschgi ein und dieser steckte! «seinen Revolver nun wieder in die Tasche. Als »sich nun Mayr und Wilhelm erhoben, um das Gastlokal zu verlassen, fing Zeschgi, welcher ebenfalls vom Tische aufgestanden war, neuer dings an, gegen Wilhelm und Mayr zu schimpfen und fuhr

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 20.03.1901
Umfang: 8
. Meineids. Aus der Anklagebank sitzt der 48jährige, ledige Schmiede gesell Josef M a ylr aus Lienz. Der Thatbestand ist folgender: Joses Mayr hatte vor 20, bezw. 17 Jahren mit einer gewissen Nothburga Stadler zwei Kinder, Jda und Joses, konnte aber der gesetzlichen Alimen- tationspflicht nicht nachkommen, weil er nur einen sehr geringen Verdienst hatte. Das eine der zwei Kinder kam im Alter von 7 Jahren zu Mayr's Vater, einem ziemlich wohlhabenden Manne, das andere übergab die Stadler ihrer Mutter

. Es ver gangen nun viele Jahre und die Stadler verlangte von Mayr nie einen Kreuzer, weil sie wusste, dass er keinen übrig hatte. Ende December 1899 aber starb Mayr's Vater und hinterließ seinem Sohne 2019 fl. Als nun die Stadler, welche um diese Zeit in Innsbruck weilte, von der Erbschaft des Mayr Kunde erhielt, wandte sie sich an die Ober vormundschaft der Kinder, welche den Mayr an feine Alimentations-, bezw. Entschädigungspflicht erinnerte. Da Mayr indessen behauptete, er habe der Stadler

gegenüber keinerlei Verpflichtungen, weil das eine Kind von seinem (Mayr's) Vater ernährt und die Mutter der Stadler, welche das andere Kind auszog, von seinem, Mayrs, Vater mit Geld unterstützt worden sei, da sich Mayr mit einem Worte gegen jede Zahlung sträubte, so for derte die Obervormundschaft die Nothburga Stadler zum Procefs auf, mit dem Bemerken, sie solle recht hohe Forderungen stellen, Mayr werde sich bei der Verhandlung schon wehren. Diese Verhandlung fand am 18. Jänner 1900

vor dem Bezirksgerichte in Lienz statt, aber unglücklicherweise versäumte Mayr diesen Tag und wurde infolgedessen zu einer Zahlung von 1056 fl. verurtheilt; so hoch war nämlich die Forderung, welche Nothburga Stadler gestellt hatte, wobei sie freilich selber dachte, kaum die Hälfte dieser Summe zu erhalten. Am nächsten Tage, am 19. Jan., erschien Mayr bei Gericht und als er hörte, dass er verurtheilt worden sei, da fragte« er die Gerichtsbeamten, was er machen solle und musste ersahreu, dass

es gegen ein civilgerichtliches Urtheil keinen Recurs und überhaupt gar kein Mittel gebe, wenn man die Tagsatzung versäumt habe. Mayr wurde wüthend, betheuerte der Stadler nichts schuldig zu sein und erklärte,' dass er ihr nichts zahlen werde. Mayr beglich nun verschiedene Schulden, begab sich dann auf Reisen und warf sein Geld mit beiden Händen hinaus, bloß um der Stadler nichts zahlen zu müssen, wie die Anklage behauptet. Die Stadler aber erfuhr davon und ließ bei Mayr Execution vor nehmen, wodurch sie indessen

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 03.10.1900
Umfang: 12
im Blut. k>. kl. Peter Mayr ein Keld vom Jahre 1809. Der Schreiber dieser Zeilen hatte im Hochsommer Gelegenheit, im bairischen Hochlande einem Sänger concerte beizuwohnen, wo vor einer zahlreichen Zuhörer schaft die verschiedensten Nationallieder in ausgezeichneter Weise zu Gehör gebracht wurden. Die Schlussnummer bildete das tirolische Andreas Hoferlied, das von Seite des Auditoriums unt großem Jubel aufgenommen wurde. Ich muss gestehen, bei dieser Gelegenheit hat mein Tirolerherz stürmischer

der Vergessenheit zu entreißen und der jetzigen Generation Tirols zu zeigen, zur Bewunderung seiner Heldengröße und zur Nachahmung seines großen Beispieles. Es gil ein religiös-patriotischer Meisterschuss, dass man einen unserer Besten in diesen Tagen der Oesfentlichkeit, dem Volke von Tirol zeigt, damit jeder, der am Peter Mayr-Denkmal vorübergeht, dort stillstehe und Hinblicke auf den großen Mann von anno 9, damit jeder sich spiegle und ein Beispiel nehme, wie man eintreten soll für Wahrheit und Recht

, die man heutzu tage in den Boden stampfen will. Das Land Tirol hat eine alte Ehrenschuld gegenüber einem seiner besten Söhne abgethan, es hat endlich in Marmor gegrabeu, was von Mund zu Mund fortleben soll, solange man von der Ruhmeszeit Tirols spricht. Der schlichte, ein fache Wirt an der Mahr hat nach 90 Jahren ein Andenken erhalten, das seine Heldengeschichte den Söhnen Tirols verewigen wird. Peter Mayr hat auch eine Erinnerung verdient, denn was dieser Mann geleistet hat, ist nicht Alltagswerk, nein

und der Krug gieng zum Brunnen bis er sprang. Am 11. Ahris 1809-lag mit einem Schlage die ganze BmernwirtschafA am Böden, und mit schlotternden Knien sahen sich die aufgeklärten Lichtköpse der Beamten einem zürnenden Volksstamme gegenüber, der mit diesen Herren ganz gewaltig ins Gericht gegangen ist. Die ersten Kämpfe im April und Mai 1809 hat Peter Mayr als einfacher Kämpfer mitgemacht, aber schon damals hat er sich durch seine Tapferkeit bekannt ge macht. Im August war er schon Anführer der Eisack

- thaler, und als solcher verdiente er sich den Ruhmes zweig als tirolischer Kriegsheld. Er war ein intimer Freund Hofers und ?. Haspingers, die auf ihn große Stücke hielten. Lefebre stürmte mit ungeheurer Macht über den Brenner herein. In Sterzing stand Hofer, umgeben von einer rathlosen Schar, schwankend und unschlüssig in einem so furchtbaren Augenblicke. Da stand Peter Mayr auf. Er sammelte seine Eisakthaler und drang gegen Brixen vor. „Schlechter als es ist, können wir's doch nimmer machen', hieß

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Volksblatt
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Seite 9 von 12
Datum: 29.09.1900
Umfang: 12
Beilage z«m „Tiroler BoUSblatt' Nr. 79. vom Mittwoch. S Oktober 1S0« Rede des k. k. Universitätsprofessor Dr. Josef Hirn bei der Euthülluug des Veter Mayr-Denkmals in Kozen am 30. September 1LXX). Als um die Mitte des 16. Jahrhunders der deutsche Kaiser den Insassen eines jener stattlichen Bauernhöse aus dem Ritten, den Brüdern genannt die Mayr auf dem Kölhof, einen Wappenbrief verlieh, so geschah eS, wie das Pergament weist, in Anbetracht ihrer Ehrbarkeit, Redlichkeit, guten Sitten, Tugend

Stärke und un beugsamen Rechtssinnes in sich, der sich dann im Enkel als Todesmuth für das Heiligste, das der Mann in seiner Brust trägt, die Wahrheit, entfaltete? Denn dasjenige, um derentwillen der Mann gefeiert wird, dessen Andenken uns heute hier zusammengeführt hat, steht durchaus nicht in einem Gegensatze zu dem, was wir von der Gesammtheit seiner Altvordern wissen, sondern ist nur wie das bestätigende Siegel auf den Brief, der von ihren Tugenden spricht. Der Name Peter Mayr ist ein Specificum

des unoergesslichen Jahres neun. Auch bei unserem Mayr würde es sich ähnlich verhalten. Allein bei ihm bildet das patriotische Moment nur die eine Hälfte seiner Erinnerung, die andere, welche ihn zum Heros und Blutzeugen der Wahrheit stempelt, bildet das Besondere an ihm, das ihn aus der Schar seiner Schicksalsgenossen leuchtend heraushebt. Beides will an ihm gleichmäßig gewürdigt sein, und eben dieser doppelten Würdigung gelte auch ein Theil der feierlichen Stunde, die uns hier zu seinem Gedächtnisse vereint

Sturmbann das Augenmerk seiner Ge nossen noch insbesondere auf sich gelenkt, ob man ihn als angesehenen Gastgeber nicht längcr übergehen wollte, wir wissen es nicht. Aber soniel ist erkennbar, dass Mayr, sobald er mit einer leitenden Charge betraut ist, sogleich seinen Platz gewinnt mitten unter den ersten Volks- führern. Kein anderer als Pater Rothbart und Speck bacher sind von nun an seine unzertrennlichen Mit streiter im heißesten Kampfgewühl. Um die militärische Leistung unseres Helden

, als die Mannschaften der Klausener Gegend nach Nor den.eilten, um den Feind in den Eisakengen aufzuhalten. Das Trifolium Mayr, Haspinger und Speckbacher hat dem Feinde in der Portiunculawoche dieses zweite Pontlatz bereitet. Da hat es gegolten, blutigen Ablass zu ge winnen. Es war eine der grauenvollsten Katastrophen des ganzen Volkskrieges, denn da in Oberau, wo die herandrängenden Felsenhänge kaum dem schäumenden Bergstrom und der Straße Raum gewähren, hatte sich der Feind auf ein Terrain gewagt

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 12.10.1910
Umfang: 8
abzuschütteln, im April und Mai 1809, da war auch Peter Mayr dabei, noch kein Kommandant, kein An führer, aber wohl ein eisriger Landstürmer. Sein Ansehen scheint dabei noch gestiegen zu sein; denn als man daran ging, die Landes verteidigung zu organisieren, da war Peter Mayr auch in die dazu berufene Kommission gewählt als Vertrauensmann der Stadt und Umgebung Brixen. Als dann Anfang August 1809 wieder die Sturmglocke ertönte und Hoser seine Getreuen zum Kampfe rief, da sammelte Peter Mayr im Vereine

des linken Flügels und trug mit seinen Scharen wesentlich zum glorreichen Siege bei. Er verfolgte noch die fliehenden Franzosen bis Schwaz und als er dort die greulichen Verwüstungen sah, welche die Feinde angerichtet hatten, da zerriß Mitleid sein Herz und er leitete Sammlungen ein sür die vom Unglücke so hart betroffenen Bewohner. Als dann Andreas Hofer in Innsbruck re gierte, war Peter Mayr, den er zum Unter- Ammandanten ernannt hatte, bei ihm wohl ge litten und viel gab er auf seinen Rat. Vielleicht

Andreas Hofers stand Peter Mayr in diesen letzten Kämpfen; im Ge fechte an der Mühlbacher Klause bewies er wieder seinen Mut und seine Tüchtigkeit; auch Ende November, als die von Kolb entsachten unnützen Kämpfe in der Umgebung von Brixen entbrannt, war Peter Mayr noch dabei; aber es scheint doch, daß ihm langsam die Augen aufgingen, daß weiteres Kämpfen vergebens sei, und der zum Frieden mahnende Brief des Fürst bischofs von Brixen scheint ihm die Augen darüber vollends geöffnet zu haben; denn er zog

, in welchem er so gut und lange verborgen blieb, daß er sich schon sicher wähnte. Aber da sand sich der Verräter. Ein sicherer Johann Pichler,Wöhmauerer in Feld thurns, war es, ein übel beleumundeter Mensch, den der ausgesetzte Preis verlockte. Er führte, selbst mit einer Mistgabel bewehrt, die französi schen Soldaten zum entdeckten Verstecke. Peter Mayr wurde ergriffen und gefangen nach Bozen in die Fronfeste St. Afra gebracht. Bald auch wurde das Todesurteil gegen ihn gefällt. Auf die Kunde davon eilte das brave

Weib Mayrs mit den Kindern nach Bozen, warf sich dem kommandierenden General Grafen Baraguay d'Hilliers zu Füßen und flehte um sein Leben. In der Frau des Grasen, bei welcher sich die edle Freifrau Anna vonGiovanelli für die Unglückliche verwendet hatte, fand sie eine eifrige Fürsprecherin und so ließ sich der General erweichen und kassierte wegen eines Formfehlers das Urteil und ordnete ein neues Kriegsgericht an. Dem Peter Mayr aber ließ man durchblicken, daß wenn er angebe, er habe das Patent

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 04.07.1925
Umfang: 8
Feier statt zu Ehren eines um Schule und Gemeinde verdienten Mannes. Der Gefeierte des Tages war der alte Lehrer von Schenna, Herr P eter Mayr. Im Jahre 1853 zu Dölsach im Puster tal geboren, stand Herr Peter Mayr seit 1880 im Schuldienste: zuerst in Tisens und Mon- t a n und rion 1883 bis 1908 ununterbrochen in Schenna. Im Jahre 1908 trat er in den Ruhestand, ist aber seit dort als Gemeindesekre tär tätig und arbeitet heute noch trotz seiner 73 i Jahre unverdrossen zum Wohle der Gemeinde

. - Und so fand am. Montag nachmittag (an seinem Namenstage) im Gasthaus Pföstl die obge- nannte Feier statt, für deren Zustandekommen sich die Gemeinde verdient gemacht hat. Erschie- ^ nen waren der Herr Vorsteher G.ufler mit ? einigen Mitgliedern der Gemeindevertretung, ! die Seelsorgsgeistlichkeit, eine Vertretung des ! kathol.-pädagog. Vereines (Herr Mayr ist seit mehr als 40 Jahren Mitglied und war durch eine Reihe von Jahren auch dessen Obmann), Herr Schulleiter Wurnig, eine Abordnung des Kirchenchores

und ehemalige Schüler des Ge feierten. Herr Vorsteher Gufler begrüßte die Er schienenen', besonders Herrn Lehrer Mayr, worauf der Obmann des kath.-päd. Vereines, Herr Lehrer Mali, das Wort ergriff zu seiner Festrede. Er beglückwünschte den Gefeierten im Namen des kath.-päd. Vereines zu seinem Namenstage, wür digte seine Verdienste und dankte ihm im Namen aller für die viele segensreiche Arbeit, die er im kath.-päd. Vereine getan hat, besonders als Ob mann. Redner stellte Herrn Peter Mayr als ein leuchtendes

Vorbild für alle Vereinsmitglieder hin, denn er war ein fleißiger Konferenzbesucher. Vor allem aber würdigte er die Arbeit, die Peter Mayr in der Schule geleistet hat. Peter Mayr war nicht nur ein Lehxer, der bloß Kenntnisse vermittelt hat, sondern sein Hauptgewicht legte er auf eine echt christliche Erziehung der Jugend. Möde daher auch der göttliche Kinderfreund es ihm reichlich vergel ten. Um ihm aber für seine treuen Dienste einiger maßen z°u danken, ernannte ihn der kath.-päd. Ver

ein zu seinem Ehremnitgliede und zum Schlüsse der Rede überreichte ihm Obmann Mali als sichtbares Zeichen der Anerkennung und Dankbarkeit das Ehrensiplom. Mit einem dreifachen Hoch auf den Gefeierten schloß Obmann Mali seine Worte. Herr Peter Mayr Dankte tief gerührt für diese — wie er in seiner großen Bescheidenheit 'hinzufügte — nicht verdiente Ehrung. Er erinnerte sich mit Freuden an die Zeiten, wo er noch im kath.-päd. damit die Stenogramme nicht erst in Kurrent schrift übertragen werden mußten. Eine rasche Her

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 09.04.1919
Umfang: 8
bei einem Bauer in Dorf, - Gallmetzer früher wohnte. Sie wollten sich jedoch eines Abnehmers, versichern. Sie begaben sich des halb zu Anton Mayr und dieser war einverstanden, daß sie etwas bringen. Er händigte dem Fischer den Schlüssel zum Glashaus ein, damit das Vieh gleich versorgt fei, und sagte: „SchautS, daß ihr glücklich durchkommt uud uicht aufkommt!' A»ch wurde deu Dieben durch Stanislaus Aichuer gesagt daß Anton Mayr eine Kuh brauche. A» 2^. No vember 1918 um Mitternacht führten Gallmetzer, Fischer

nnd Marie Ruedl deu Diebstahl aus, in dem sie aus dem Stall des Perlbauer Josef Na- melter iu Dorf eine Kuh im Werte von 300V Kr^ entwendeten und in das Glashaus deS Auton Mayr überstellten. Der Stiefsohn des Aayr,i Vigil Sepp, melkte am nächsten Morgen die Kuh und bekam 6 bis 7 Liter Milch. Anton Mayr und fein Bruder Simon Mayr besichtigten die Kuh und erklärte Anton Mayr,c daß er die Kuh behalte, obwohl er sich kaum getraue von diesen Bursche» fortwährend Vieh zu kaufen. Der Kaufpreis Vurde

mit 900 Krouen vereinbart. Am Nachmittag erklärte Auton Mayr plötzlich, er werde die Kuh nicht kaufen uud verständigte hievon den Gallmetzer und Fischer. Stanislaus Aichner und Vigil Sepp waren darüber ungehalten und meinte«, man könnte die Kuh schlachten, wenn sich Mayr des Befitzs fürchte. Die Kuh wurde tu der folgenden Nacht nach vorausgegangener Übereinkunft durch die Diebe uud Matthias Apollonia auf den Hof des Franz Mayr, einem Bruder des Anton Mayr, getrieben. Dieser hatte die Kuh um 1500 Kro

»e» gekauft, weil Franz Oberrauch, genannt Perl, i« Zwischenhandel einen bedeutenden Aufschlag machte. Frauz Mayr schlachtete die „prächtige' Milchk«h am nächsten Tage. Die Haut wurde versteckt. Franz Mayr leugnet, die diebische Herkauft der Kuh gekannt zu haben,. obwohl ihm sein Bruder Anton sagte, wo die Kuh gestohlen würde.' Kür den 2. Dezember 1918 vereinbarte»

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 23.02.1910
Umfang: 8
Hofer und Peter Mayr konnten sich nicht entschließen, das Land zu Verlasien, die heimat liche Scholle hielt sie festgebannt. In der unwirtlichen Gegend der Pfandleralpe hatte Hofer sein Versteck gewählt; der getreue Sweth und später auch seine Frau und sein junger Sohn teilten mit ihm die Einsamkeit in der winterlichen Bergwildnis. Nicht lange sollte ihr Versteck ver borgen bleiben. Der ungewohnte Rauch der Hütte verriet ihren Aufenthalt und in der Person des Jo- Hann Raffl fand sich der Verräter

den auf ihn ge richteten Gewehren der französischen Grenadiere gegenüber. Aufrecht, die Augen unverbunden, er- teilte er selbst das Kommando zu den tötlichen Schüssen, die seine Brust durchbohren sollten. Propst Manifest!, der Erzpriester von Mantua, der Andreas Hoser auf seinem letzten Gange bei gestanden hatte, sagte von ihm: Voll Trost und Er bauung bewunderte ich einen Mann, der als christ licher Held zum Tode ging, und ihn als uner schrockener Märtyrer erlitt. . Auch den Mahrwirt Peter Mayr ereilte sein Schicksal

herbei, warf sich dem General Grafen Baraguay zu Füßen und dieser, durch die Fürbitte seiner Gemalin und der edlen Frau Marie v. Giovanelli zur Milde gestimmt, ließ sich erweichen. DaS Urteil wurde kassiert, eine neue Untersuchung angeordnet und dem Peter Mayr bedeutet, wenn er angebe, er habe daS Patent des Vizekönigs, welches zur Niederlegung der Waffen aufgefordert hatte, nicht gekannt, so werde er frei werden. Der ihm bestellte Verteidiger stellte ihm den Ausweg nahe, seine Frau und seine Kinder

be stürmten ihn mit Bitten; alles vergebens. Peter Mayr hatte das Patent gekannt, er wollte nicht sein Leben durch eine Lüge erkaufen. Zuoberst der Bindergasse, im Erkerzimmer des alten Regierungsgebäudes, tagte wieder daS Kriegs gericht. Peter Mayr wird vorgeführt; die verhäng nisvolle Frage wird an ihn gerichtet, aller Augen hängen an seinen Lippen; tieses Schweigen herrscht im Raum. Ruhig und gesaßt erwidert Peter Mayr: »Ja, ich habe es gewußt!' Sein Schicksal war damit besiegelt. TagS darauf führte

ein Zug französischer Soldaten Peter Mayr durch die Straßen der Stadt hinaus über die Talferbrücke. Auf der alten Holzreise, ungefähr dort, wo heute der dritte Raum der Promenade steht, machen sie „Halt', die Soldaten bilden einen Halbkreis, Peter Mayr wird an die Mauer gestellt und aufrechtstehend, die Augen unverbunden, ganz wie zur selben Stunde Andreas Hofer im fernen Mantua, kommandiert er „Feuer!' und sinkt hin unter den Kugeln des Feindes. „Da lag von den Kugeln dahingestreckt, Ein Leben

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Seite 1 von 12
Datum: 09.10.1907
Umfang: 12
eine ausdrückliche Kündigung desselben nicht erfolgt, gilt als AbonnementsVerpflichtnng. iL 8z Bozen, Mittwoch, 9- Oktober OO?. XI Vl. Jahrgang. Die Politik der Verblendung. Obwohl der Erguß des Abgeordneten Dr. M. Mayr bereits in den „Neuen Tiroler Stimmen' und im „Tiroler Volksblatt' eine kurze Erwiderung gefunden hat, müssen wir doch etwas eingehender darauf zurückkommen. Der Artikel ist so rücksichtslos, daß weder er noch sein Schreiber eine Schonung Verdient. Mit solchen Titeln sind wir von „christ licher

' Seite wohl selten bedacht worden. Also reden wir auch deutsch und offen. Abg. Dr. Mayr nennt die Haltung der „Altkonservativen' eine „Verblendung'. Der Herr Professor behandelt seine konservativen Wähler und Gesinnungsgenossen bereits von oben herab. Er weiß, daß alle früheren konser vativen Tiroler Reichsratsabgeordneten und alle kon servativen Landtagsabgeordneten und alle konserva tiven Gesinnungsgenossen mit der jetzigen Haltung der konservativen Tiroler Presse einverstanden

und das christlich-soziale Reichsprogramm annehmen mußten. Der Herr Professor möge sich doch gütigst die Mühe nehmen und alle konser vativen Blätter, welche über diese Angelegenheit geschrieben haben, nachlesen, und dann sagen, ob sie ein einziges Mal das katholische Bewußt sein, die katholische Gesinnung des Dr. Eben hoch und konservativen Gesinnungsgenossen ange zweifelt haben. Wir erwarten von ihm so viel Ehrlichkeit, daß er diese Verdächtigung öffentlich widerruft. Dr. Mayr behauptet ferners, das christlich

soziale Reichsprogramm sei vollkommen katholisch und die Annahme desselben sei keine „programmatische' Preisgabe der katholischen Grundsätze. Vom christlich sozialen Programm, dys am 10. März l. I. sest- gestellt und publiziert ist, stellsn wir das ganz entschieden in Abrede. Wenn Professor Mayr behauptet, daß „christlich-deutsche Gesittung durch Jahrhunderte vom katholischen Standpunkte aus das höchste religiöse Ideal darstellte', so wird er damit hoffentlich doch nicht sagen wollen, daß „das höchste

deutschen Konfessionen aufgefaßt wird. Uebrigens wissen wir einen guten Rat. Wenn Dr. Mayr ein anderes christlich-soziales Reichs- programm als das mit der „christlich-deutschen Gesittung' hat, so möge er dasselbe nicht uur zwischen vier Wänden einer Zeitungsredaktion, son dern der ganzen „altkonservativen' Partei zeigen. Und wenn es wirklich katholisch ist, wie Dr. Mayr behauptet, dann ist der Streit aus. . Bis dorthin behaupten wir, daß die Reichspartei ein katholisches Programm

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Seite 2 von 12
Datum: 19.02.1910
Umfang: 12
lag, zur Freiheit zu VerHelsen. Wie Hofer, ließ sich auch Mayr die Augen nicht verbinden, wie Hofer, küßte auch Mayr zum letzten Mal das Kreuz; wie Hofer kommandierte Mayr selbst „Feuer!'; wie Hofer mußte auch Mayr die Bitterkeit erfahren, um Judaslohn verraten worden zu sein. So singt auch schon der Dichter: . . . „Am selben Tag ist euer Blut geflossen. Im Leben einig, — einig auch im Tode, Im Leben groß, doch größer noch im Sterben. Wars nur ein Wahn, für den ihr es vergossen? Nein, — euer Blut

—, es war Befreiungsbote, Befreiung euch — und eures Mutes Erben!' ?. Ferdinand v. Scala 0. v. (f 3. Mai 1906 zu Innsbruck.) Peter Mayr war das letzte Opfer, welches 1810 auf tirolischem Boden gefallen. „ES war edles Blut, welches da gekeltert wurde.' Und eine Hand schrieb mit blutigen Lettern ins Trauungsregister von Atzwang, unter die Namen der Hochzeiter (vom 22. April 1799), Maria Fuchs und Peter straße. Die Fersina—Avisiostraße. Gerlosstraße. Tilliacherstraße. Pitztalerstraße. Grödnerjochstraße. Die Kosten

Dr. Schopfer legt fein Kandes- ansfchnßmandat zurück. In der donnerstägigen Sitzung überraschte der Herr Landeshauptmann die Abgeordneten mit der Mitteilung, daß Dr. Schöpfer sein Mandat als Landesausschuß zurücklege. Das christlich soziale Organ, der „T. A.', schreibt hiezu: Mayr, folgende Worte: „Erschossen in Bozen als Wirth an der Mahr, 20. Februar 1810.- Im Bozner Sterbebuch deS JahreS 1810, Fol. 4, steht geschrieben: „februar 22:^) Mayr Peter, Wirth in der Mahr bey Brixen, von Siffian, Gericht Ritten

keine Hilse zu erwarten haben. Daß durch die Privatweinsteuer die Wohlhabenderen getroffen werden, ist wohl ureigene Erfindung — aber nicht gerad eine besonders intelligente des Herrn Abge ordneten Siegele. Wenn man in Nordtirol das Vieh besteuern würde, wer muß denn dann jdie Steuer aushalten, der Bauer oder der Händler? Eine Preisfrage für den Abgeordneten Siegele. gelassen wurde, verlor sich die Spur des Grabes Peter MayrS; nur seine Enkelin, Maria Peer (Tochter der Maria Mayr), wußte noch davon

, sondern auch der Erinnerung an die Freiheitskämpfer von anno neun gewidmet ist, und für Speckbacher (f 18S0), und Haspinger (f 1858) zur Ruhestätte geworden, so sollte auch das in Bozen dem Wahrheitshelden Peter Mayr errichtete Grabdenkmal, das Andenken an seine, im Dezember 1809 in Bozen erschossenen Tiroler-Krieger bewahren helfen. Eine an der Ost wand deS Peter-Mayr-Denkmals angebrachte Wid mung heißt: „Kampfgenossen Peter Marys am 21. Dezember 1809, zu Bozen auf der Tuchbleiche von den Franzosen erschossen: Franz

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 23.06.1888
Umfang: 8
. Wie sich die Bozner für Andreas Hofer bei den französischen Behörden verwendeten, so thaten sie es auch sür Peter Mayr, da er nicht bloß ein eifriger Patriot war und für das liebe Land Tirol alles ein gesetzt hatte, sondern auch Vater einer zahlreichen Fa milie, die durch seinen Tod ins größte Elend gestürzt worden wäre. Auch die edle Gemahlin des Generals Baraguay verwendete sich für ihn, wie früher für Hofer, und bat ihren Gemahl flehentlichst, diese arme Familie nicht ganz unglücklich zu machen. Baraguey nahm

nun das über Peter Mayr bereits gefällte Todesurtheil unter dem Vorwande eines Formfehlers zurück. Bekanntlich for derte der Vicekönig von Italien durch das Dekret vom 12. Nov. 1809 die Tiroler auf, die Waffen niederzulegen und sich ruhig zu verhalten, widrigenfalls er mit schweren Strafen gegen sie vorgehen müßte. Hätte nun Peter Mayr, der auch nach dem 12. November gegen die Franzosen noch kämpfte, dieses Dekret nicht gekannt, so würde er vom Tode freigesprochen worden sein; der Wirth wußte aber um das Dekret

. Nun sollte Peter Mayr be haupten, das Dekret nicht gekannt zu haben, da ihn ja Niemand der Kenntniß desselben überweisen konnte; hätte er dies gethan, so würde er vom Tode gerettet worden sein. Allein der wahrheitsliebende Mann wollte diese Lüge, auf keinen Fall aussprechen, obwohl seine Bekannten und Verwandten ihn eindringlich baten, das Leben seiner Familie zu erhalten. Am 14. Februar wurde nun über Peter Mayr neuerdings Kriegsgericht der Orientunruhen rechnen. — Gerüchtweise verlautet, Puttkamer solle

bestand, um das Patent des Vicekönigs gewußt zu haben, wurde das Urtheil definitiv nicht ausgesprochen, sondern bis auf weiteres verschoben. Am 19. Februar wurde der Kriegsrath wiederum ein berufen und Mayr abermals vor demselben zum Verhör gezogen. Mittlerweile hatte man auch gerichtliche Zeug nisse von Brixen, Feldthurns und andern Orten verlangt, die aber alle gegen Mayr lauteten, wie er selbst ganz offen und frei erklärte, daß er bei den meisten Aufständen dabei war und „bey der letzten Bloquade

und sein Gerechtigkeitssinn, zu diesem Zwecke ein ver botenes Mittel —' eine Lüge —zu gebrauchen. Doch Peter Mayr wankte nicht, sondern gebot seinen Gefühlen Halt und sprach ruhig und gelassen! „Ich will melN Leben durch keine Lüge erkaufen.' Großes Wort! Bewunderungswürdiger Mann, der es mit so!chA Freimuthe und unter solchen Umständen aussprach! Mit diesem Worte fällte sich Mayr das Uhrtheil selbst, denn nun konnte das Kriegsgericht nicht mehr anders han deln und verhängte wirklich unter dem Vorsitze des Obersten Leviö

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 24.05.1922
Umfang: 8
mit der Reparationskommission aus Paris nach Berlin kommt. Eine allerdings nicht bestätigte Meldung sagt auch, der italie nische Vertreter in der Reparationskommission habe erklärt, die Verhandlungen würden sicher in den nächsten Tagen zu einem Übereinkam- Dr.kN. Napr, Sunöeekanzler a.d.^. Bundeskanzler a. D'. Dr. Michael Mayr ist am Sonntag 10 Uhr abends in Waldneukirchen in. Oberösterreich, infolge eines Schlagflusses Mstorberr^Die 'Leiche wird nach Innsbruck überführt und dort beerdigt. Dr. Mayr ist am 10. April 1864 in Adlwang

. Bundeskanzler Dr. Mayr war eine ganz un geheure Arbeitskraft und feine Arbeits- - lust kannte gleichfalls keine GrenzeM Das ist ' der charakteristische Zug seiner Persönlichkeit.' Keine Aufgabe war ihm zu hart und zu groß,' daß er sich ihr nicht mit Bereitwilligkeit unter-^ zogen hätte. Wo man den Verstorbenen in den t Sattel gesetzt hat, dort ist er auch geritten, und-5 zwar mit Geschick. Das hat es mit sich gebracht, ^ daß sein Namd immer wieder austauchte, wo es ^ galt, in Krisenzeiten

für eine schwierige Auf gabe und einen schwierigen Posten den geeig- . neten Mann zu finden. Wir fanden Dr. Mayr nach Kathreins Tode ebenso als in Betracht kommenden Mann für den Landeshauptmann posten in Innsbruck genannt, wie später zu hei- keln diplomatischen Sendungen in das Aus land verwendet oder an die Spitze der Regie rung berufen. Auch bei der gegenwärtigen Schober-Krise wurde er an erster Stelle als der kommende Mann bezeichnet. Dabei war Dr. Mayr von einer persönlichen Liebenswürdig keit

und einer Bereitwilligkeit jedermann jeden persönlichen Dienst zu tun, eine Gefälligkeit zu erweisen, ja auch mit mühvoller Arbeit zu hel fen, daß man sich nicht genug wundern konnte, wie Dr. Mayr es nur alles zu leisten vermochte. Ein Beispiel für Südtirol sind die archivalischen Vorarbeiten und Eingaben, welche er für die Gemeinde Latsch im Vinschgau leistete, um ihre Erhebung zur Marktgemeinde in die Wege zu leiten. Die dankbare Marktgemeinde hat dann in der Folge den Abgeordneten Dr. Mayr zum Ehrenbürger ernannt

. Dr. Mayr war Inhaber vieler Orden, Ehren mitglied der Allgemeinen und Geschichtsfor- schenden Gesellschaft in Bern sowie der histo risch-antiquarischen Gesellschaft in Chur, Mit glied verschiedener anderer wissenschaftlicher Gesellschaften, auch die ehemals „k. k. Akade- mia degli Agiati' in Rovereto zählte ihn zu ihrem korrespondierenden Mitglieds. Hofrat Dr. Mayr war mit Sophie v. Gsteu, einer Tochter des vor Jahren in Innsbruck ver storbenen Hosrates v. Gsteu, vermählt. Seine Ehe blieb kinderlos

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 28.09.1895
Umfang: 8
waren in der Wesenheit geständig und wurden schuldig gesprochen. Das^ Urtheil lautete für Michael Meyer auf 5 Zahre schweren Kerkers und für Ludwig Widmayr auf 4 Jahre schweren Kerkers. Am 24. September fand unter Vorsitz des Herrn L.-G.-R. Paul Freiherr v. Biegeleben die Verhandlung gegen die Taglöhner Josef Mayr und Jofef Plaßinger von Andrian, beide 42 Jahre alt und zuletzt wohnhaft in Gries, wegen des Verbrechens des Betrüge? statt. Als öffentlicher Ankläger fungirte Staatsanwaltssubstitut Dr. Juffmann

als Vertheidiger die Advokaten Dr. v. Grabmayr und Dr. v. Hepperger. Mayr und Plaßinger hatten im Frühjahr dieses Jahres einen unredlichen Viehhandel im Einverständ- niß miteinander geführt, wodurch 4 Personen, nämlich Lorenz Tribus, Metzger in Lana, Carl Seebacher, Bauer in Campidell, Sebastian Reiterer, Bauer in Vöran und Alois Gamper, Pächter in Tisens (bei Lana), empfindlich geschädigt sind, indem die Ge nannten zusammen 635 fl. verlieren. Die beiden Schwindler operirten folgendermaßen: Während Mayr

den vermöglichen Mann spielte und als solcher die Viehmärkte und Stallungen der Bergbauern besuchte, war Plaßinger der Unterhändler, welcher durch schlaue lügnerische Vorspielungen die Viehbesitzer bewog, dem Mayr als reichem Bauern Credit zu gewähren. Die auf Berg zuweilen nur mit geringer Anzahlung ge kauften Kühe wurden um einen minderwerthigen Preis gleich weiter verkauft, damit beide zu Geld kommen sollten. Beide sind vermögenslos, jedoch . besitzt die Frau des Josef Mayr ein kleines Weingut

, auf dessen Werth Plaßinger' als Unterhändler die Bauern auf merksam machte, damit sie dem Mayr Credit geben. . Dieser, ein stupider Mensch, ließ sich von Plaßinger zu all diesen Schwindeleien verleiten. Beide sind im Wesentlichen geständig, wollen aber kzine betrügerische Absicht gehabt haben und den Glauben erregen, als ob die Frau des Mayr einverstanden gewesen und zum Zahlen bereit sei. In Wirklichkeit aber machte diese ihrem Manne stets Vorwürfe und äußerte: Der kommt schon noch ins Loch

mit seiner Handelschaft.' Die Ge schwornen erkannten einstimmig Mayr und Plaßinger des Verbrechens des Betruges schuldig, reducirten aber die Schadensziffer von 685 auf 625 fl. Der Gerichts hof verurtheilte den Mayr zu einem Jahre und den Plaßinger zu 18 Monaten schweren und verschärften Kerkers. Chronik. Ernennungen. Der Leiter des Justizministeriums ernannte den Bezirksrichter in Silz, Moses Festner, zum Landesgerichtsrathe mit Belassung an dem derzei tigen Dienstposten, sowie den Bezirksrichter Walther Paoli

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 12.10.1910
Umfang: 8
, daß ich als Ur enkel Peter Mayrs im Namen des jetzigen Köhl- Hofbesitzers Georg Mayr einige Worte des Dankes an Sie Alle, verehrte Anwesende, richte. Aus Port Artkur erhebt sich ein hoch in die Lust ragender Turm, den die Japaner als Siegesdenkmal ihres Vaterlandes zu Ehren ihrer Landessöhne, die an 20.000 vor den Mauern dieser stärksten russischen Seefestung siegreich den Heldentod gefunden, erbaut und in seinem Innern mit den Siegestrophäen und geschicht lichen Dokumenten ihrer unsterblichen Großtaten geschmückt

. Ein solches Ruhmes- denkmal haben sich die Tiroler durch ihre todes mutigen Freiheitskämpfe im Jahre 1809 in der Geschichte für alle Zeiten, von allen Nationen der Erde bewundert, besonders sür Deutschland vorbildlich gesetzt. Als Wahrzeichen besonderer Standhaftigkeit und Treue und gewissenhafter Wahrheitsliebe ragen die heroischen Gestalten eines Hofer, Speckbacher, Hafpinger und beson ders die unseres Urahnen Peter Mayr hervor, der wie ein leuchtender Stern, wie ein glänzendes Meteor aus dem vorigen

, die eine Ausnahme machen, die nämlich um so deutlicher und kräftiger aus der Geschichte hervortreten, je mehr sie der Vergangenheit an gehören. Und solcher Art waren die Kriegsereig nisse vom Jahre Neun, solcher Art sind die Taten unserer Vorsahren, die Schicksale der einzelnen Täler Tirols. Wo ist heute ein Tal, ein Ort, wo nicht auf schlichte Tiroler Art durch Festlichkeiten der eine oder andere Held verherr licht wurde? Soll da jene Stätte zurückbleiben, wo unser Peter Mayr daS Licht der Welt er blickte

? Sie ist ja auch die Heimat unserer Großeltern und unseres nun in Gott ruhenden VaterS Josef Mayr, der in schweren Zeiten durch viel Fleiß, Arbeitsamkeit und Strebsam keit die Heimat auf diesem Stand, wie sie jetzt ist, erhalten Hai, und als leuchtendes strahlendes Vorbild im Handel und Wandel, Tun und Lassen die Traditionen seiner Vorsahren nicht nur hoch haltend, sondern selbe auch in die Herzen seiner Kinder zu vererben bemüht war. Diese Stätte hat nun der Obmann des Militärveteranenver eines von Bozen, Herr Bogner

, durch Mühe, Fleiß und Opfer im Vereine mit unserem Vetter Alois Mayr in Klobenstein durch Anbringung dieser schönen Gedenktafel für immerwährende Zeiten der Vergessenheit entrissen. Dasür sage ich nun im Namen der Verwandtschast Peter Mayrs, im Namen meines Bruders Georg Mayr, meinen wärmsten und aufrichtigsten Dank. Gleich falls danke ich für das uns ehrende Erscheinen Sr. Exzellenz des Herrn Divisionärs und kom mandierenden Generals von Bozen, Freiherrn von Kirchbach, sowie Herrn Bezirkshauptmann

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 27.05.1922
Umfang: 8
als Frankreich, hat sick iekt nach dem Kriege der Unterschied auf eine V2 Million vermindert. Zum Tode des Altbundeskanzlers Dr. M. Mayr. Dr. M. Mayr war Samstag nachmittags 4 Uhr nach Waldneukirchen Zum oberösterrei chischen Landtagsabgeordneten Peter Mandor- fer auf Besuch gekommen. Abends besuchte er seine Verwandten in Waldneukirchen, ging dann Sonntag früh nach Bad Hall, in der An nahme, dort den Landeshauptmann Hauser zu treffen, mit dem er über verschiedene politische Dinge konferieren

wollte; doch traf er den Lan deshauptmann nicht, da dieser in Linz weilte. Nachmittags ging Dr. M. Mayr wieder nach Waldneukirchen zurück, besuchte dort nochmals seine Verwandten und traf abends bei seinem Schwager Laufhuber, der im selben Orte wohnt, ein. Ungefähr um 9 Uhr abends setzte sich der Gast auf die Ofenbank, mit dem Bemerken, daß ihm sehr übel fei. Unmittelbar darauf ist er von der Bank herabgesunken und war auf der Stelle tot. Die Wiener Blätter britigen Nachrufe, in denen sie die Talente

und die Arbeitslust des Verstorbenen rühmen. Selbst die sozialdemo kratische „Arb.-Ztg.' gesteht zu, daß Mayr sein Amt ernst nahm und sich mit dem Staat iden tifizierte. Der „Tiroler Anzeiger' bringt Nach rufe aus der Feder des Tiroler Volksparteiob mannes Dr. F. Schumacher und des Mitarbei ters des Verstorbenen im Statthaltereiarchiv Hofrat Klaar. Im eigenen Nachruf des Blattes ist ein Kapitel, der diplomatischen Tätigkeit des Altbundeskanzlers gewidmet. Nachdem da auB von Südtirol die Rede ist; wird düs Gesagte

in unserer Gegend Interesse erwecken. Wie hoch ! schreibt den „A. T. A.', die hervorstechenden di plomatischer Fähigkeiten Dr. Mayrs geschätzt ' wurden,, erwies sich in den Sturmtagen des Zu sammenbruches. :Der Tiroler Nationalrat sandte, geängstigt von den Folgen des ungeordneten Rückflutens eines Millionenheeres. Dr. Mayr in die Schweiz, um von ihr Aushilfe an Lebens mitteln zu erbitten und zugleich Erkundigungen über die politische Lage einzuziehen. Der nun mehr Verstorbene wurde dem ihm gewordenen

Auftrag mit großer Geschicklichkeit gerecht. Es gelang ihm, wichtige Verbindungen herzustellen, denen allein es zu danken ist, daß die Propa gandaarbeit für Südtirol mit mehr Erfolg, als man. ihr ursprünglich in Aussicht gestellt hatte, sich entfalten konnte.. An jene Schweizer-Reise knüpften die Sozialdemokraten einen gehässi gen Feldzug gegen Dr. Mayr und seine Partei, indem sie vorgaben; er Habe daraufhin gewirkt, i daß die von der Front fliehenden Truvven durch, die Italiener gefangen genommen

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 31.08.1898
Umfang: 10
der von mir genannten Patrioten, Josef Kerschbaumer. Das Mahrwirtshaus liegt eine gute Wegstunde unter Velthurns. Josef Kerschbaumer war ein sehr guter Freund und Kampfgenosse des Peter Mayr. Ein Schlau kopf wie er war, leistete er dem Mahrwirt und den übrigen Tiroler Führern treffliche Dienste. Dieses war den Feindik sehr gut bekannt, daher war der gleiche Kopspreis aus , ihn, wie auf Peter Mayr ausgesetzt, nämlich 50 Gulden. Beide hielten sich, als nach ihnen gefahndet wurde, im gleichen Versteck verborgen

; als Peter Mayr er griffen wurde, gelang es dem Kerschbaumer, sich durch die Flucht zu retten. Josef Kerschbaumer war 1781 geboren. Er überkam von seinem Vater als Erstgeborener den Rofaserhof in Velthurns, während sein Bruder Johann das Leiterer- Contracte selbst gemacht ist, von dem stipulierten Zinse der Abzug gemacht werden, das Verhältnis muss aber aus der Anmerkung ersichtlich sein. Es wird nämlich in derselben z. B. bemerkt, die Wohnung Nr. . . ist zwar um 1000 fl. vermietet, da aber 6 Zimmer

sind durch die betreffenden Zinsparteien mitzufertigen.) Unterlässt er diese Anzeige, so wird diese Unterlassung als eine Ver heimlichung des Zinses behandelt. Anwesen in Velthurns an sich brachte. Josef hatte sich 1307 verheiratet und hinterließ bei seiner Flucht sein Weib und einen einjährigen Sohn. Peter Mayr und Josef Kerschbaumer machten die beiden ruhmvollen Besreiungskämpse im April und Mai mit, jedoch ohne einen höheren Rang zu bekleiden. „Entscheidend in den Vordergrund tritt indessen Peter Mayr erst

bei der dritten und glorreichsten Befreiung des Vaterland im August, und seiner kräftigen Initiative ist das fast wunderbare Gelingen vorzüglich zu verdan ken'. So das Büchlein: „Peter Mayr, der Wirt an der Mahr'. Peter Mayr's hervorragender Antheil wurde vom Obercommandanten Andreas Hofer dadurch gewürdigt, dass er ihn zum Untercommandanten ernannte. Mayr war nun äußerst thätig, die vom Kriege geschlagenen Wunden soviel als möglich zu heilen. An dem großen Erfolg der Hilfsaction des Peter Mayr erkannte

, er, der einfache Bauersmann aus dein Passeierthale — als oberster Herr im Lande und all des Kaisers statt'. („Peter Mayr'.) Dieser Zustand dauerte nicht lange, denn Oesterreichs Unglück auf den Schlachtfeldern hatte den Wiener Frieden vom 14. October zur Folge, der Tirol neuer-' dingS den Feinden überlieferte. Wohl versuchte das arme verlassene Land noch durch eine verzweifelte Ge genwehr im November 1809 sein Schicksal zu wenden; es unterlag jedoch endlich, mehr dem inneren Zwiespalt als der feindlichen

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Volksblatt
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Seite 3 von 12
Datum: 19.02.1910
Umfang: 12
statt, zu welchem an die Behörden und Aemter Einladungen ergangen sind. Nach dem Pontifikalamte, zu welchem eine Ehrenkompagnie des hiesigen Kaiserjäger-Regiments mit der Musik kapelle ausrücken und während der Hauptmomente der kirchlichen Feier die Ehrenbezeugung leisten wird, ziehen die Behörden und Vereine zum Peter Mayr- Denkmal, wo Herr Dr. Paul Krautschneider die Gedächtnisrede für die gefallenen Tiroler Helden halten und die Vertreter der Vereine vor dem Denkmale Kränze niederlegen

werden. An dieser patriotischen Gedenkfeier werden sich u. a. auch die Reservistenkolonne, der Militär-Veteranenverein, die Vorstehung des MuseumSvereinS, die Standschützen des k. k. Hauptschießstandes „Erzherzog Eugen', Bozen beteiligen. Die freiw. Feuerwehr Bozen wird die Spalierbildung besorgen. In den hiesigen Mittel- und Volksschulen wer den am Sonntag über Weisung des Unterrichts ministeriums Gedenkfeiern abgehalten. Die Schulen werden am Peter-Mayr-Denkmale Kranze nieder legen. Die an der ehemaligen Frohnfeste

St. Afra angebrachte Gedenktafel zur Erinnerung an An dreas Hofer und Peter Mayr, welche dort gefangen faßen, wird am Sonntag bekränzt werden. Zur Lehrergehaltsfrage. Wir erhalten folgende Zuschrift: In Nr. 13 des „Tirol?r VolksblatteS' vom 12. d. M. erklärt Jakob Nikolussi, Obmann deS kath. Tiroler Lehrervereines, daß im Bezirke Bozen am 20. Januar und in der ganzen Woche keine Lehrerkonserenzen stattgefunden haben und daß kaum der zehnte Teil der Lehrer dieses Bezirkes von von einer damals

sie ordentlich auf dem Freythofe beerdigt wurden. 1 Pr.' So ruhen sie nun, die Helden der Tiroler Freiheitskämpfe: Hof er, Speckbacher und Haspinger in der Hofkirche zu Innsbruck; Peter Mayr und seine Kampsgenossen unter dem Schatten dunkler Zypressen nächst der gothischen Pfarrkirche in Bozen. Unvergänglicher Lorbeer schmückt die Gruft jener Typen der Kaisertreue und deS GlaubenS- mutes, ruhmvoller Epheu schlingt sich um das Grab, unter welchem einer der edelsten Tiroler ruht: der Wahrheitsheld Peter Mayr

, Wirt an der Mahr. Ein Gedicht auS der Schweiz hat folgende Schlußstrophe: ... „Wo bleibst du, hochgeblähter Ruhm? — W o Siegesglanz und Heldentum? Sie sind im Wind zerflogen. Hier steht ein Held von echtem Erz! Wir Feiglinge, (die Hand aufs Herz), Wir hätten all' gelogen!' Ja wir, wir hätten alle gelogen. Aber der Held der Wahrheit ist Held geblieben. Karl Wolf hat „ihn' zu feinem Bühnenheld für die Meraner Volksschauspiele gemacht; ?. Ferdinand v. Scala ließ seinen „Peter Mayr' als Protagonist

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 04.09.1920
Umfang: 8
des Bozner Ernährungsamtes Herr HanS Forcher-Mayr von seinem Amte geschieden - nnd der Beamte des Zivilkommissariates Dr. von Lraitenberg mit der Leitung des Amtes betraut worden. In der Donnerstag Nummer vom 3. Sep tember bringt nun die „Libertä' in Trient unter dem Titel „Die Standale im Bozner ErnährungS- amte' heftige Angriffe gegen die Amtsführung des früheren Lorstandes und einiger Beamten unseres Hrnährnngsamtes. Wir müssen aus öffentlichem Interesse vom Angriffe Notiz nehmen

vorhanden; man brauchte sie nur zu bezahlen.) Hin gegen verschickte der Leiter des Ervährnngsamtes, der bekannte Alldeutsche Forcher-Mayr, heimlich den Großteil des Reises nach Innsbruck und Salzburg, wo er ihn zu weit höherem Preise als dem Ein kauf« werte verkaufte und so einen Rein gewinn von 400.0V0 Lire erzielte, den er und seine Genossen in die Taschen steckte. Außer den 25 Waggon Reis, für die er Hie Ausfuhrerlaubnis besaß, gingen noch weitere zehn Waggon Reis heimlich über den Brenner

. Eine andere Reisqeschichte wurde von Forcher- Mayr im Oktober 1919 arrangiert. Die Gemeinde Bruneck bedurfte dringend HeueS und pflog deshalb Verhandlungen mit einer Jnnsbrucker Firma, die gegen Kompensation von 5 Waggon Reis 25 Waggon Heu zu liefern. Die Stadt Brnneck wendete sich wegen das ReiseS an Forcher-Mayr, der die Lie ferung zusagte, worauf die Stadt die Ausfuhrbe willigung, die sie sich verschafft hatte, dem Genannten übergab. Letzterer schloß einen Vertrag mit einem Kauf mann in Bozen ab, der 84 200 Kilo Reis

sich heimlich aus Italien verschaffte und ihn Forchen- Mayr gegen Zahlung von 116 Lire per Zentner übergab. Die Jnnsbrucker Firma erhielt jedoch nicht die Ausfnhrerlanbnis für das Heu uud ließ des halb die Reissendung anuulliereu. Die Gemeinde Bruneck beauftragte sohin den Forcher-Mayr, den Reis zur Disposition der Gemeinde zu halten, zdie ihn au die eigene Bevölkerung verteilen wollte. Trotz des Auftrages von Bruneck sendete For cher-Mayr mit der in seinen Händen befindlichen AnSfuhrerlaubuiS den Reis

über den Brenner und erzielte so einen Reingewinn von 80.000 Lire. Auf die Vorstellungen deS Bürgermeisters von Bruneck hiu, leugnete er die Versendung nicht ihm gehöriger Ware und versicherte, daß der Reis für Bruneck sich noch in Bozen befinde; die Gemeinde Bruneck glaubte ihm jedoch nicht und beauftragte ihren An walt mit der Anzeige. Der Vertreter deS Forcher-Mayr, Rechtsanwalt Dr. Schlesinger, intervenierte jetzt und die Sache wurde beigelegt, „um einen Skandal unter Deutschen gegenüber den italienischen

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