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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 24.06.1922
Umfang: 8
in Klagenfurt ein Nachspiel. Angeklagt waren der gewesene Führerobmann An ton Lackner aus Heiligenblut und Peter Schneider, Führerobmann aus Kals. Die Anklage lautete auf Unterlassung zur Rettung der Touristen. Schneider hörte am Morgen des 23. ds. von der Glocknerspitze Hilferufe, stieg dann mit seinem Touristen über den Hofmannsweg, zur Pasterze ab und erzählte den Unfall im Franz Josefhaus, unter anderm auch dem um Uhr eingetroffenen Lackner aus Heiligen blut, mit der Bedeutung, daß die etwaige Rettung

den Kärntner Führern zukomme, da die Verun glückten auf der Kärntner Seite der Glocknerwand lägen. Lackner meinte aber, diese bösen Stellen seien nur von der Tiroler Seite zu erreichen, von unten sei es unmöglich, und nächtigte dann mit einem Touristen im Franz Josefhaus. Schneider stieg aber wieder mit seinem Fremden zur Adlers rühe. Irgend eine Vorkehrung zur Rettung wurde nicht getroffen. Anton Lackner hörte vom Unfall schon im Glocknerhaus und meldete ihn telephonisch an die Gendarmerie in Heiligenblut

. Nach seiner Darstellung war es nachmittags schon viel zu spät, um an eine Stelle zu gelangen, wo man die Ver unglückten gesehen hätte, die Entfernung betrug etwa 4 Stunden, bis zur Unfallstelle 6—7 Stunden. Am 24. August stand Lackner wieder am Glocknergivsel, hörte aber nicht mehr rufen, dann sei auch des Wet- terumschlages wegen eine Rettung nicht mehr mög lich gewesen. Die Verunglückten sind erst am 23. August „klein zerschlagen' aufgefunden worden. Sachverständiger Meletzky (Wien) erklärte

. Der Staatsanwalt erklärte, daß die Zeugen viel zugunsten der Angeklagten dar legten, doch muß diesen Roheit und Gewissenlosigkeit vorgeworfen werden, da Lackner bei Kenntnis des Unfalles, am 23. eine Tour aus zwei Tage, Schnei der eine aus einen Tag antrat. Unklar sei aller dings die Verpflichtung zur Hilfeleistung bei eigener i großer Gefahr. Der Verteidiger hält dieLührer beruslich für verpflichtet, auch bei eigener Gefahr Hilfe zu leisten. Er legte den Schwerpunkt auf den Nachweis, ob die Rettung

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 20.11.1920
Umfang: 8
gefangenschaft eingetroffen: Rössing Josef auSNeu- markt, Wellenzohn Johann aus Kortsch, der Zugsf. Prock Josef, Gries bei^ Bozen, Zangerle Karl, Algnnd. Vetr. Plattner Josef aus Terlan, Trebo Franz, St. Leonhard, Bez. Bruneck. Acht Stnnden i» der Gletscherspalte. AuS Heiligenblut wird geschrieben: Die Eis- welt des Tlockergebietes hätte dieser Tage auf ein Haar bald wieder ein Menscheuleben zum Opfer gefordert. Der 28 Jahre alte, in Heiligenblut ge borene Rupert Lackner aus Innsbruck

wollte am 6. d. in -Begleitung seines Schwiegervaters den Uebergang von Fernleiten nach Heiligenblut machen, u« an der Hochzeit seiner Schwester, die einen hiesigen Besitzer heiraten sollte, teilzunehmen. Da der Pfandelscharten-Gletscher mit Neuschnee bedeckt war, konnten die beiden die Spalten nicht gut sehen und Lackner, der vorausging, trat auf eine durch Neuschnee verhüllte. Spalte und verschwand plötzlich vor den Augen seines entsetzten Schwieger vaters in der Tiefe. Zum Unglück hatte dieser kein Seil

, den Verunglückten acht Stunden nach dem Unglück aus der 20. Meter tiefen Spalte herauszu bringen. Lackner hstte glücklicherweise außer Quet schungen und Hautabschürfungen keine schweren Verletzungen davongetragen, auch hatte ihn eine mildtätige Ohsmacht einige Stunden über seine schreckliche Lage hinweggeholfen. Groß war die Freude der Eltern und Geschwister, den schon Tot geglaubten wiederzusehen. Mit ihnen freute sich die ganze Bewohnerschaft von Heiligenblut über den glücklichen Ausgang des Vorfalles

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