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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 03.05.1924
Umfang: 8
, dem Matthias Huber in die Hände. ..Matthias Huber hatte näm» lich im Einvernehmen mit den Hausleuten vor dem Hause Aufstellung genommen, um die Flucht der Diebe zu verhindern. Unmittelbar nach dem Ab sprung aus dem Fenster faßte Huber den Haller am Oberarm und versetzte diesem drei Messerstiche in den Nucken, die Haller in seiner Aufregung gar nicht empfand. Dem Haller gelang es vielmehr, sich von Huber loszureißen und zu entfliehen. Matthias Huber gab ohneweiterS zu, dem Haller einige Messerstiche

Schulterblatt, zwei davon drangen bis in den Brustraum und waren nach ärztlichem Gutachten lebensgefährlich; der dritte war leichter Natur. Ein tragischer Irrtum. Als Josef Hallcr sich von Huber losgerissen hatte und entfloh, eilte ihm Kuber einige Schritte nach,- konnte ihn aber nicht mehr einholen. Bei einer Straßenbiegung» etwa 20 Schutte vom Lowenwirts- hause entfernt, an welcher Stelle des Weges auf ver einen Sejte ein Transformatorenhäuschen und auf der anderen Seite der Gruberhof des Jo sef Gamper

steht, stieß Huber mit den gerade von emem Besuch bei einem Bauern in Algund auf den Heimweg nach Meran befindlichen Maler Johann Nabanser zusammen, der mit dem DiebstahlSver- k ^ ^ Löwenwirtshause gar nichts zu tun hatte. Huber, der den Rabanser für einen der Einbrecher hielt, versetzte auch diesem zwei Messerstiche in den Nucken. Der Vorfall hatte keine Zeugen; Huber Mlderte ihn wie folgt: Als er eilenden Schrittes Mm erwähnten Transformatorenhäuschen gekom- sei hinter diesem hervor und ebenfalls

plötz lich von einen Unbekannten niedergestoßen worden. Erst am Boden liegend habe er lvahrgenommen, daß er nicht mehr imstande sei, sich zu erheben. Wie er verletzt worden sei,- konnte er nicht angeben, weil alles sehr rasch vor sich ging. Es seien dann Leute gekommen, die ihn am Boden liegen sahen und sag ten, so, jetzt haben wir den Richtigen. Er habe den ihm entgegenkommenden Huber in keiner Weife bedroht oder angegriffen, er habe dazu weder Anlaß noch Zeit gehabt, weil er schnell nach Hause

kommen wollte. Huber und Rabanser wurden auch einander gegenübergestellt. Hiebet erklärten die beiden, ein ander nicht zu kennen. Als Huber bei dieser Ge genüberstellung die Aussagen des Rabanser ver nahm. zog er selbst in Zweifel, von Rabanser ange griffen worden zu sein. Nach dem Ueberfalle wurde Johann Rabanser vom Wirte Johann Thoma, der ebenfalls zur Tatstelle gekommen war, zum Löwen wirtshause geschleppt. Man vermutete in den Ver letzten allgemein den zweiten Diebskomplizen

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 02.02.1910
Umfang: 8
, die christlich-soziale Partei werde für den liberalen Kandidaten Huber eine wohl wollende Haltung einnehmen; ob sie selbst einen Kandidaten aufstelle oder nicht, wisse sie noch nicht' und die „N. T. St.' erklären, im Falle einer Ab leugnung Zeugen hiefür bringen zu können, so hätte das Vorgehen des Professor Dr. Schöpfer bezw. der christlich-sozialen Parteileitung bis zur schließ- lichen Stichwahlparole, die aber nur teilweise Be achtung sand, tatsächlich bei bestem Willen nicht besser als es geschehen

Dr. Schöpser wollte den Beweis erbringen, er sei imstande, in kurzer Zeit niederzureißen, was Msgr. Glatz sel. mit seinen Freunden durch Jahrzehnte aufgebaut und gehalten haben, und habe Herrn Walser und verschiedene andere wohlmeinende Christ- lich-Soziale zu diesem Zwecke mißbrauchen wollen. Noch müssen wir einige Behauptungen richtig stellen, die in den christlich-sozialen Zeitungen aus. scheinen und breit getreten werden. Es wird immer wieder betont, daß der „Meraner' Dr. Huber über den „Kälterer

' gesiegt habe, daß ein katholischer Meraner den freisinnigen Meraner leichter über wunden hätte. Das ist völlig unrichtig. Kein anderer Kandidat, auch kein liberaler, hatte so günstige Verhältnisse für sich gehabt, wie Dr. Huber. In Meran gilt bekanntlich derjenige am meisten, der nicht viel leistet, dabei aber jeder mann brav die Hand drückt, überall sich zeigt, wo ein blauer Rauch aufgeht. Das sagen auch die Freifinnigen unter vier Augen, wie oft mans haben will, daß sie von Dr. Huber eine Tätigkeit

nicht er warten. An den Stellen, wo er voran ist, erfährt man das zur Genüge. Aber ihm standen Hilfs mittel zur Verfügung, die ihm die vielen Stimmen bringen mußten. Der Großteil der Meraner Wähler, die für Huber stimmten, stimmten für ihn nicht aus Interesse für Meran — sie bleiben hier ein, zwei Jahre und ziehen wieder fort — auch nicht für die Person des Dr. Huber, sondern weil sie halt von rücksichtslosen Agitatoren zur Wahl geschleppt, wenn's sonst nicht ging, im Automobil oder Wagen geworfen

und mit dem Huber-Stimmzettel versehen inS Wahl lokal gesteckt wurden. Andere wurden für Huber gewonnen dadurch, daß unser Kandidat als „welscher Bauer' in einemfort verschrien wurde, obwohl weder sein Vater italienisch verstand, noch er selbst eS ver steht. Wenn unter einem italienisch klingenden Namen immer ein Italiener stecken müßte, was wäre dann z. B. ein Herr Dr. Settari, der gar so eiftig gegen den „welschen Abkömmling' agitierte? DaS Schlagwort „welscher Bauer' hat viele ver führt. Sehr günstig sür

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 26.01.1910
Umfang: 10
: Dissertori (konservativ) Dr. Huber^(liberal) Kaltern: Dissertori Huber 46 (48) 31 (28) 463 (396) 77 (81) Tramin: Dissertori 192 (187) Huber 30 (22) Meran: Dissertori 295 (235) Huber 897 (672) Im ganzen wurden 2031 Stimmen abgegeben. Dissertori vereinigt S96 Stimmen auf sich und Dr. Hnber 1O3F. Es erscheint also Dr. Huber mit einer Majorität von 39 Stimmen als gewählt. Da es zum Nachdenken anregt, so lassen wir an dieser Stelle auch das Resultat des ersten Wahl ganges nochmals folgen: Dissertori 866

Dr. Huber 803 Walser 146 Veit 59 Die MMags-Ergiinsungswahl im Bezirke Glurns-Meran-Kaltern- Tramin. Die Schlacht ist geschlagen. Es war ein heißes und erbittertes Ringen, ein Anspannen der Kräfte bis zum letzten Moment. Der Kampf hat mit dem Siege der Liberalen geendet. Kein Mensch wird den Konservativen vor werfen können, daß sie nicht bis auf den letzten Mann ihre Pflicht getan. Die Konservativen sühlten nur zu gut, um was eS sich in diesem Kampfe handle. Im verflossenen Jubeljahre hat die Welt

. Aber man kann sich trösten mit dem Gedanken, daß der Kern der Wähler, die den Dr. Huber auf dem Schild erhoben, ein inter nationales Publikum war, „das gekommen nach Meran, um zu machen ä Geschäft.' In diesen Adern rieselt kein tirolisches Blut. Diesen Leuten gefällt das Tirolertum sehr gut, weil es als farben frohes Schaustück dient und sich zu wirksamer Reklame recht gut gebrauchen läßt. So wards ein fremdes Element, das diesmal die bodenständige Bevölkerung im eigenen Lande niedergerungen. Aus diesem internationalen

den katholischen Kandi daten Joh. Dissertori zu stimmen. So stands auf dem Papier und nun wollen wir uns besehen, was in der Tat geschah. Zirka 12 Uhr mittags lief die erste Meldung ein: Glurns: Dissertori 46, Dr. Huber 31 Stimmen. Beim ersten Wahlgange hatte Dissertori 48, Doktor Huber 23 und Walser eine Stimme. Es fielen also von den konservativen Stimmen zwei sort und dem Dr. Huber zu, macht 30 -j-1 christlich-soziale Stimme ist 31. Das war der erste Verrat der Christ lich-Soziale» an der katholische» Sache

an diesem Tage. Die zweite Nachricht kam aus Tramin: Disser tori 192, Huber 30 Stimmen. Am 18. Januar war das Stimmenverhältnis folgendermaßen: Dissertori 187 (also diesmal um 5 mehr), Huber 22, Walser 8 Stimmen. Man zähle nun zusammen 22-^-8—30 Stimmen. Das stimmt so haargenau, daß es geradezu frappierend ist. Hier begegnen wir de« zweiten Verrat der Christlich-Sozialen. In Ka ltern, wo die Begeisterung ihrer Höhe punkt erreichte, errang diesmal Dissertori 463 und Huber 77 Stimmen. Dissertori

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 13.04.1907
Umfang: 10
' gegen den christlichen Reichsrats kandidaten der Städte Bozen und Meran, Herrn Vizebürgermeister Karl Hub er. Im Berichte über dessen Kandidatenrede beim „Eisenhut' in Bozen legt sie ihm Worte in den Mund, die jeder sofort als faustdicke Lügen erkennt, der nur halbwegs Gelegenheit hatte, die noble Gesinnung des Herrn Huber auch seinem schärfsten politischen Gegner gegenüber kennenzulernen. Vizebürgermeister Huber hat denn auch der „Bozner Zeitung' eine Berichti gung ihrer ärgsten Lügen zugesandt

. Da ich in diese Berichtigung Einsicht nehmen konnte, sei das Wesentlichste daraus angeführt. Die „Bozner Ztg.' behauptete, Huber habe erzählt, „er mußte in Meran in Not und Elend als Schneidergehilfe sein Dasein sristen. Durch Fleiß und Gottvertrauen und die Beihilfe Christi sei es ihm gelungen, die Meister schaft zu erreichen'. Die Wahrheit ist, daß Herr Huber davon gesprochen hat, daß es ihm fein Fort kommen betreffend ähnlich wie andern Arbeitern ergangen sei und Arbeit, Fleiß und Sparsamkeit es ihm ermöglichten

,' im Jahre 1869 ein eigenes Schneidergeschäft zu eröffnen und zu einem der ersten in Meran emporzubringen. Nach dem Lügen- blatte hätte Huber gesagt: „Versorgungshaus, Spital, Raiffeisenkasse, Spar- und Vorschußkasse und andere Schöpfungen habe er in Meran geschaffen, ohne ihm wäre das alles nicht zustandegekommen.' Herr Huber hat von einer Raiffeisenkasse nicht ge sprochen, da eine solche in Meran gar nicht existiert. Bezüglich der anderen genannten Schöpfungen hat er seine tätige Mitwirkung

zur Erstellung derselben betont, weil er tatsächlich in der Gemeindevertretung sich energisch dafür eingesetzt hat, daß die Stadt das neue Spital erbaue und das frühere in ein Versorgungshaus umgestalte, und weil er seinerzeit seine Parteigenossen bestimmte, der Spar- und Vor schußkasse sich anzuschließen. Eine faustdicke Lüge der „Bozner Zeitung' ist es, daß Herr Huber „Aus fälle gegen den verdienten Bürgermeister von Meran' machte und behauptet habe: „In Meran ruhe alle Arbeit auf seinen (Hubers) Schultern

; er sei täglich 11 Stunden im Magistrat. Er müsse alles machen, ,denn der andere führt nur den Titel, aber machen tut er nichts'.' Wahr ist, daß Herr Huber diese Worte nicht gesagt, keinerlei Ausfälle auf den Bürgermeister gemacht, von demselben in keiner Weise gesprochen, wohl einen drei-, aber nicht elfstündigen Dienst in der Magistrats- kanzei erwähnt und gesagt hat, daß er (Huber) einen großen Teil der internen Amtsgeschäfte zu leiten habe, nicht aber, daß er alles machen müsse und daß alle Arbeit

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Seite 9 von 10
Datum: 17.09.1910
Umfang: 10
-Ministerium mit der Kaiser-JubiläumS-Erinerungsmedaille beteilten Veteranen und Schützenfähnrichs Herrn Matthias Huber in Terlan, Besitzer der Kriegsmedaille und der 1843er, 1359er und 1866er Gedenkmünze. Ehrenscheibe (Matthias Huber): 1. Ladurner Matthias, Meran (123 Teiler). 2. Tribus Simon. NalS (525). 3. Streiter Anton, Terlan (1157). 4. Schraffl Alois, Terlan (1699). 5. Pernthaler Franz, Bozen (1370). 6. Bauer Matthias, Tirol (1898). 7. Gänsbacher Franz, Sarnthein (2041). 8. Trenkwalder Johann

, Tabland (2053). 9. v. Egen Alexander, Terlan (2321). 10. Runer Heinrich, Terlan (2383). 11. Mauracher Karl, Girlan (2352). 12. Rieper Anton, Lana (2926). 13. Neuhauser Alois, Terlan (3093). 14. Mayr Anton, Lehrer, Terlan (3122). 15. Pristinger Franz, Nals (3210). 16. Höller Alois, Kardaun (3499). 17. Senn Martin, Meran (3614 18. Elsler Josef, Terlan (3621). 19. Marchetti Emil, Terlan (3719). 20. Huber Karl, Terlan (3965 . 21. Winkler Heinrich, Terlan (4090). 22. Bifinteiner Franz jun., Terlan (4091

(302^/z). 13. Ladurner Matthias, Meran (313). 14. Federer Anton, Lengmoos (879). 15. Höller Alois, Kardaun (897). 16. Senn Martin, Meran (913i/z). 17 Pristinger Franz. Nals (928). 18. Gäns bacher Franz, Sarnthein (1043). 19. Zischg Heinrich, Bozen (1092). 20. Bauer Matthias, Tirol (1216). 21. Huber Karl, Terlan (1222). 22. Rauch Heinrich, NalS (1265). 23. Kreidl Alois, Brixen (1330). 24. Götsch Dr. Josef, Terlan (1672). 25. Abram Luis, Terlan (1782). Serienscheibe: zu 5 Kreise: 1. Pattis Eduard

(351. 17. Mayr Anton. Terlan (34). 13. Matha Josch Nals (33). 19. Federer Anton, Lengmoos (32). 20. Götsch Dr. Josef, Terlan (32). Armee-Scheibe (Terlan): 1. Runer Heinrich, (272 Teiler) 2. Lintner Johann, Legar (425). 3 Götsch Dr. Josef, (1260) 4. Mayr Anton, Lehrer (1827). 5. Gruber Franz, Gratlwirt, (2237). 6. Huber Eduard, (2319) 7. Huber Johann. Schattenthaler (2814). 8. Neuhauser Alois (2871). 9. Huber Karl, (3360). 10. Stocker Alois. (2460). 11. Ber- tolini Alois, (3488). 12. Adami Anton

. (3840. Schußprämien für die meisten Schleckerschüsse: 1. Plunger Franz, Lana (Kr. 8.). 2. Chiochettt Joses Bozen (Kr. 6.). 3. Pristinger Franz, NalS (Kr. 4.). 4. Sparrer Josef, Girlan (Kr. 2.) Schußprämien für die meisten Armeeschüfse: 1. Bisinteiner Franz, Terlan (Kr. 8). 2. Runer Heinrich, Terlan (Kr. 6). 3. Huber Johann, Schattenthaler, Terlan (Kr. 4). 4. Neuhauser Alois, Terlan (Kr. 2). Allen Schützenbrüdern aus Nah nnd Fern besten Dank und Schützengruß! Aufs Wiedersehen! gegenüber

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 20.06.1908
Umfang: 8
. Bei der Wahl des ersten Gemeinde rates, beziehungsweise Vizebürgermeisters vereinigten sich sämtliche 28 Stimmen auf Kaufmann Joses Gemaßmer. Als zweiter Rat wurde Buchhändler Anton Eberlin mit 20 Stimmen gewählt, 8 Stimmen entfielen auf den bisherigen Vizedürgermeister Karl Huber. Bei den folgenden Wahlgängen gab die Minderheit leere Stimmzettel ab, da ihrer Forde rung auf Wahl des Herrn Karl Huber zum zweiten Rat seitens der Mehrheit nicht entsprochen worden war. Es wurden gewählt: 3. Rat Advokat

Dr. Julius Wenter mit 18, 4. Rat Sparkaffeverwalter Joses Jenewein mit 18, 5. Rat Schlossermeister Josef Wieser mit 18, 6. Rat Hausbesitzer Karl Huber mit 19, 7. Rat Juwelier Josef Pritzi mit 18, 8. Rat Augenarzt Dr. Karl Bär mit 18, 9. Rat Kaufmann Joses Schreyögg mit 19, 10. Rat Hotelier Adolf Abart mit 17 Stimmen. Herr Dr. Wein berger erklärte die Wahl als Bürgermeister anzu nehmen. Die Programmrede werde er jedoch erst in der ersten Geschästssitzung halten, da er hoffe, daß sich bis dort die heute

herrschende Erregt heit gelegt haben wird. Von den gewählten Gemeinde räten lehnten die der konservativen Partei ange- hörigen Herren Buchhändler Eberlin, Kaufmann Josef Schreyögg und der bisherige Vizebürgermeister Karl Huber die Wahl ab. Bezüglich Eberlin und Huber sind gesetzliche Ablehnungsgründe vorhanden, betreffs Schreyögg wurden Zweifel geäußert, wes halb der Beschluß erfolgte, die Nachwahl zwar für drei Gemeinderäte vorzunehmen, doch hat in dem Falle, als Herr Schreyögg im Gemeinderate ver

ausschußmehrheit große Erregtheit. Die Herren haben sich direkt einen Wortbruch zuschulden kommen lassen. Es war mit der Minderheit vereinbart worden, den bisherigen Vizebürgermeister Karl Huber zum zweiten Rat und weiters die Herren Kaufmann Schreyögg und Hotelier Alois Walser als Räte zu wählen. Vor der Wahl erklärten die Freisinnigen, daß sie die Bestimmung der Personen, welche aus der Minderheit in den Gemeinderat kommen, selbst vornehmen. Die Minderheit hielt sich an der getroffenen Vereinbarung

und wählte Dr. Weinberger als Bürgermeister, Gemaßmer als ersten und Huber als zweiten Rat, gab aber bei den folgenden Wahlgängen, nachdem der Wortbruch der Freisinnigen klar war, leere Zettel ab. In weiterer Folge verzichteten die drei Räte der Minder heit auf die Wahl als solche. — Gestern regnete es fast den ganzen Tog, heute herrschte wider Er warten prachtvolles Wetter. Die Fronleichnams prozession wurde bei riesiger Beteiligung des Volkes in üblicher Weise gefeiert. Von der Mitnahme der großen

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Volksblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 06.12.1913
Umfang: 6
' wahr ist, dann hat Rußland große Sehnsucht nach dem Frieden. Altvizebürgermeister Karl Huber f. Meran, am 4. Dezember 1913. Einer unserer besten, geachtetsten Bürger ist gestern nachts ^1 Uhr in die Ewigkeit abberusen worden. Karl Huber war in Stein bei Fürsten- feld in Obersteiermark 1842 geboren, besuchte dort die zweiklassige Volksschule und trat mit 12 Jahren in die Lehre, um das ehrsame Schneiderhandwerk zu erlernen. Schon mit 15 Jahren ging er in die Fremde, kam nach Graz. Bruck. Klagenfurt

. Unser Herr Huber bekleidete eine > roße Zahl von Ehrenstellen. Er war auch mehrere Jahre Mitglied des Schulrates. Obmann des Spital-, Armen-, Polizei- und Straßen-Komites, 1885—19V8 Mit glied der Kurvorstehung. Obmann der Stadtbach- Jnteressentenschast; 1883 wurde er zum Vorsteher der Genosserschaft der Bekleidungsgewerbe gewählt, bei der Feuerwehr waren seine Chargen 1875 Sek- tionsführer, 1885 Magazinsverwalter, 1892 Ob- mann der Wassermannschaft und zuletzt jener der Ordnungsmannschast

, .im Gesellenverein 1864 Ordner, 1867 Senior durch 3 Jahre und 1893 Schutzvor stand. Im konservativen Bürgerklub kam Herr Huber 1885 in den Ausschuß, 1890 wurde er Obmann und mit wenigen Unterbrechungen hatte er diese Stellen bis zum heurigen Jahre inne. 1887 erhielt er auf der GeWerbeausstellung in Bozen die silb. Ausstellungsmedaille, 1898 von der Stadt Meran die Medaille für 30jährige Feuerwehr- Dienstleistung und 1899 von Sr. Majestät das goldene Verdienstkreuz mit der Krone. 1889 über nahm der nunmehr Selige

die Kassierstelle in der gewerbl. Spar- und Vorschußkasse und wurde gleichzeitig Direktionsmitglied der Kassa. 1900 er folgte dessen Wahl als Mitglied der Personal Ein kommensteuer-Berufungskommission in Innsbruck. Als Ehrenmitglied ernannten ihn der Gesellen- verein, der konferv. Bürgerklub, der Veteranenverein und die Reservistenkolonne. 1907 und 1909 kandi dierte unser Herr Huber für den Reichsrat und erzielte eine sehr große Stimmenzahl. Morgen um 3 Uhr ist daS Begräbnis dieses in allen Kreisen

Vinzenz, Bildhauer. St. Ulrich. Ebner August, Badebesitzer, Niederdorf. Foradori Eduard, Agent, Bozen. FrankFranz, Postoffiziali.P., Obermais. Gamper Leopold, Besitzer, Leisers. Gufler Nikolaus, Hotelier, St. Leonhard. Guggenberger Fr., Privat, Lienz. Harps Franz. Bäckermeister, Neustist, Hilber Johann, Bauer, Pfalzen. Hölzl Johann, Kaufmann, Jnnichen. Huber HanS, Holzhändler, Bozen. Kamaun Max, Handelsmann, Bozen. Karl ner Ambros, Hotelier, Glurns. Kerschbaumer Karl, Bäcker, Bozen. Kirchlechner

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Seite 2 von 8
Datum: 22.08.1896
Umfang: 8
Besichtigung des im Bau begriffenen Elektrizitätswerkes auf der Töll, über dessen Großartigkeit Herr Dr. Lueger sich sehr verwundert zeigte, fuhren die Herren nach Meran. Hier wartete eine Anzahl Personen vor dem Hotel „Sonne' schon durch einige Stunden und be grüßte den seltenen Gast sympathisch. Auch Herr Bürger meister Dr. Weinberg er fand sich dortselbst ein und machte Herrn Dr. Lueger seine Aufwartung. Hierauf begaben sich die Herren Dr. Lueger, Huber, Abart und der Wiener Gemeinderath

Platter (ein gebürtiger Partschinser, der den Wiener Vizebürgermeister auf seiner Tour begleitet hatte), zu Wagen nach Schenna. Nach Besichtigung des Schlosses und Mausoleums, wobei Lueger auch ein seltenes Kunstverständnis bekun dete, und nach Einnahme einer Jause im Gasthaus Prunner, wurde wieder nach Meran gefahren. Im Speisesaale des Hotels „Sonne' fand sich um 9 Uhr eine Gesellschaft zusammen, zu der auch Dr. Lueger erschien. Vizebürgermeister Huber begrüßte den popu lärsten Mann

auf Meran schloß. Im Lause des Abends stiegen noch verschiedene Toaste auf Herrn Lueger, Herrn Jakob Kofler und die Herren Vizebürgermeister Huber und Abart. Auch National- und sonstige Gesänge waren zu hören. Gestern vormit tags begab sich Dr. Lueger in die Pfarrkirche, besich tigte den Tappeinerweg, sodann den Marchetti--Garten und stattete Herrn Jakob Kofler in seinem Restaurations- Garten einen Besuch ab. Von dort fuhr er nach St. Valentin, wo er beim „Bauhofer' längere Zeit ver weilte

nachmittags an waren alle Tische vor dem Hotel von Verehrern des Volksmannes besetzt, um denselben bei der Ankunft zu begrüßen, darunter waren Studenten, Künstler und sehr angesehene Meraner Bürger. Vieebürgermeister Carl Huber und Postmeister Carl Abart fuhren dem hohen Gaste bis auf die Töll entgegen, um dem Wiener Vieebürger meister die Elektricitätswerke zu zeigen; so daß sich dessen Ankunft in Meran um 2 Stunden verzögerte. Aber die Verehrer Dr. Luegers hielten standhaft aus und bei dessen Ankunft

erschollen kräftige Hochrufe. Im Gasthofe begrüßte den wackeren Volksmann der Bürgermeister Dr. Weinberg er. Nach einem kurzen Imbisse führten die Herren Huber und Carl Abart den hohen Gast in einer eleganten Equipage nach Schönna .zur Besichtigung der erzherzoglichen Gruft und des Schlosses; auch hier erschollen bei der Abfahrt zahl reiche Hochrufe. Abends vereinigten sich zahlreiche Ver ehrer im Gasthofe zur „Sonne' und waren so glück lich, den gefeierten Redner zu hören. Es fehlte nicht an zahlreichen

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Seite 6 von 8
Datum: 27.05.1925
Umfang: 8
, der das Urteil ruhig hinnahm, zum Kerker in der Dauer von 30 Jahren verurteilt. Den Vorsitz führte Appellationsrat Baron Ric- cabona, die Anklage vertrat der Anwalt des Kö nigs Dr. Ferdinand Reiter und die Verteidigung hatte Dr. Paul Kofler inne. . Der vermißte Tourist Zranz Huber tot aufgefunöen. Die Befürchtungen, daß der seit Freitag ver mißte Tourist Franz Huber, Mechaniker bei der Bozner Firma Josef Mohr, welcher am Mittwoch abends eine Tour zur Santnerspitze unternommen hat, durch Absturz den Tod

gefunden Haben dürfte, haben sich leider bestätigt. Schon am Freitag nachmittags hat sich eine gut ausgerüstete Ret tungserpedition von Bozen mittelst Motdrrad bis Seis begebeil. Von dort wurde noch am selben Abend bis zum Einstieg zur Santnerspitze vorge drungen, wo im Schnee die sicheren Spuren des Vermißten gefunden wuxden. Da man trotz aller Rufe keine Antwort Erhielt, mußte man annehmen, daß Huber tödlich verunglückt sei. Am Samstag früh begann dann die Suche nach seiner Leiche. In treuer

Bergkameradschaft waren die Freunde des Vermißten herbeigeeilt, um ihren verunglückten Gefährten zu bergen. Um 10^ Uhr vormittags wurde etwa 60 Meter von der Enringerscharte die Leiche gefunden. Fünf Minuten früher war man bereits auf das erste Zeichen des Unglücks, auf den zerrissenen Nucksack des Huber gestoßen. Da Leute in Seis behauptet haben, sie hätten am Donnerstag um 1 Uhr mittags einen Touristen auf den Gipfel der Santnerspitze beobachtet, so dürfte Huber erst beim Abstieg im Wickenburg. Kamin

, Gramatic und Syntax mit Maria berg 1724 Neuss ^lulio errichteten Contract sel bigen Kloster zur Eröffnung der Schuellen ein gehendiget. . Huber wies an der rechten Schädelfeite «ine klaffende Kopfwunde am. Der Tod dürfte sofort ' eingetreten sein. . . Die Bergung der Leiche gestaltete sich ungemein schwierig. Während der Bergungsarbeiten,, die den ganzen Samstag über bis Sonntag nachmittags andauerten, herrschte fast ständig Nebel, dreimal fiel heftiger Hagel und mehrmals Regen. Die treuen

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Seite 3 von 12
Datum: 08.10.1910
Umfang: 12
bleibt — von den nahen Städten und Dörfern in Aussicht steht. Also, auf zum Glückstopf nach dem schönen St. Peter. Brune«?, 6. Oktober. (KöchinundOberst- leutnantsgattin.) Die bei der Oberstleutnants gattin Kornprobst im Dienst gestandene Köchin Huber hatte wiederholt kleinere Geldbeträge sür ihre Dienstgeberin ausgegeben, u. a. auch für eine Fahrt nach Cortina der Gnädigen das hiezu nötige Geld geborgt. Als die Huber ihre Stelle kündigte, forderte sie die von ihr ausgelegten Beträge, die in Summa

106 Kronen betrugen. Die Oberstleut nantsgattin wollte jedoch von einer solchen Schuld nichts wissen'und verweigerte die Bezahlung. Huber klagt? beim hiesigen Bezirksgericht, wurde jedoch kostenpflichtig abgewiesen — die G?richtskosten beliefen sich aus 50 Kronen — weil sie bis zum Vorjahre tv?gen Blödsinns unter Kuratel stand und sür un zurechnungsfähig erklärt wurde. Gegen dieses Ur teil meldete die Huber die Berufung an. Gestern fand vor dem Bozner Kreisgerichte die Berufungs verhandlung statt

, bei der die Huber unter Eid einvernommen wurde. Nach durchgeführter Verhan dlung wurden der Huber 40 Kr. zugesprochen, muß aber an Gerichtskosten 60 Kr. bezahlen! Bruneck, 6. Oktober. (Schadenfeuer. — Seelsorgerwechsel.) Gestern um die Mittagszeit kam aus Salle bei Oberolang in einem Futterhaus, wahrscheinlich durch Selbstentzündung des Heues, ein Feuer aus, das auch zwei Wohnhäuser ergriff und einäscherte. — Gestern hat der hochw. Chor herr Johannes Libiseller von seiner Pfarre Pfalzen, der er zehn Jahre

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Seite 4 von 8
Datum: 26.02.1908
Umfang: 8
der Stadt Meran eine Flugschrift in vielen hundert Exemplaren unter den hiesigen Wählern verteilt. Wissenschaftlich ist diese Flugschrift gar wenig „fortschrittlich', noch weniger aber klug gehalten. Sie ist offenbar für ein Publikum abgefaßt, das wenig denkt. So z.B. wird in dem Gespräche „zwischen zwei Perlaggern' den jeweiligen Lehrern Tirols nicht sehr geschmeichelt. Der „Schullehrer Huber' muß sich seines niedrigen Bildungsniveaus so recht bewußt sein, denn er sagt u. a.: „Dekan Glatz

wird nicht das wollen, was am meisten not tut, daß nämlich die Kinder ordentliche (so?) Lehrer erhalten und etwas Ordentliches lernen.' Und später sagt der Lehrer: „Er (Dr. Huber) weiß auch, daß man den Bauern und Gewerbeleuten Lehrer geben muß, die selbst was gelernt haben.' Damit sind wir Kon servativen vollkommen einverstanden! Weiter ver langt dann die „sortschrittliche' Partei „Hebung der Lehrerbildung'. Ganz einverstanden auch wir. Aber aus allen diesen Aussprüchen geht klar hervor, daß der heutige Lehrer zu wenig gebildet

ist und zu wenig leistet. Diese Ansicht haben wir Konserva tiven doch nicht von unseren Lehrern. Das tut aber nichts zur Sache. Für dieses Kompliment sind Lehrer in Stadt und Land noch dankbar, schreiten zur Wahlurne und geben dem liberalen Kandidaten Dr. Huber ihre Stimme. „Mehr Licht!' (Goethe.) Weiter werden im „fortschrittlichen' Wahlaufruf „10 Gebote' für die christlich-sozialen Abgeord neten und Führer Tirols gegeben, in denen die Handlungsweise dieser Herren ohne Pardon charak terisiert

ist. Meran, 24. Februar. Die Landtagswahl vom 21. d. M. hat in Meran große Überraschungen gebracht, indem der freisinnige Wahlwerber Doktor Sebastian Huber einen Vorsprung von 289 Stim men gegen Msgr. Dekan Glatz errang. Dies wurde zum Teile durch eine skrupellose Agitation des Freisinns erreicht, welche aber auch gerichtliche Nachspiele haben dürfte. Im Wahllokale, ja selbst kurz vor Schluß der Wahlhandlung wurden noch zahlreiche Legitimationen ausgestellt an Personen, die in der Wählerliste

nicht aufschienen. Daß da auch Unberufene zum Wahlrecht kommen können, ist leicht denkbar. Uebrigens ist man auf Seite des Freisinnes mit dem Erfolge nicht zufrieden, denn man hatte mit dem Siege Dr. Hubers gerechnet. Während Msgr. Glatz sein Wahlrecht nicht aus übte, erschien Dr. Huber zur allgemeinen Verblüf fung an der Urne und gab drei Stimmen ab: für sich, die Kurvorstehung und als Vollmachtträger. Das entlockte selbst seinen intimsten Freunden ein bedenkliches Kopfschütteln, auf der Gegenseite löste

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Seite 4 von 10
Datum: 21.09.1912
Umfang: 10
mit der jugendlichen, aber lüderlichen Fabriksarbeiterin Maria Huber machte. Mit dieser machte er dann eine Reise in d'e Schweiz, wo er in Gemeinschaft mit seiner Begleiterin in der Zeit vom 20. Juni bis 12. Juli vier Einbruchsdiebstähle verübte. Ueber Veranlassung der österreichischen Gendarmerie wurden nun beide verhastet und wegen Falsch meldung abgestraft. Dem Mair gelang aber wieder die Flucht aus der Haft, und er traf mit der Huber, welche inzwischen wieder entlassen worden war, zusammen. Sie zogen

miteinander weiter und kamen noch einigen Tagen nach Thmingerberg in Vorarlberg, wo sie am 23 Juli zwei Diebstähle verübten und 220 Kr. und andere Gegenstände er beuteten. Mair wollte sich am gleichen Tage in Bludenz den Schnurrbart abnehmen lassen. Dadurch machte er sich aber verdächtig und er wurde mit der Huber wiederum in Hast genommen. Der Betrag oder Wert der von Mair und dessen Begleiterin gemeinschaftlich gestohlenen Sachen beträgt über 400 Kron'n. Bei der Hauptverhandlung waren die An geklagten

des Tatsächlichen alle geständig, nur in bezug aus die Höhe der ihnen in die Hände gesallenen Barbeträge machten sie einige abweichende Angaben. Nach durchgeführter Verhandlung haben die Geschwornen die ihnen vorgelegten zehn Schuld fragen und zwei Eventualfragen einstimmig mit Ja beantwortet. Im Sinne dieses Schuldspruches wurden verurteilt: Franz Mair zu sechs Jahren Johann Plttner zu vier Jahren schweren Kerkers mit einem Fasttage vierteljährlich, und Marie Huber zu sechs Monaten schweren Kerkers

mit einem Fasttage monatlich. Die Unter suchungshaft wird bei allen in Abrechnung gebracht. Für Marie Huber meldete der Verteidiger die Nichtigkeitsbeschwerde an. Dieselbe schien jeden Schamgefühles bar zu sein, da sie fortwährend zu den männlichen Zuschauern hinüberlächelte. Um 10 Uhr abends war die Verhandlung zu Ende. GW Freispruch. Der wegen Notzucht angeklagte 25 Jahre alte ledige Knecht Johann Gamper aus Naturns wurde sreigesprochen. Hiemit schloß die Schwurgerichtssession. Bozner Gemeinderat

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 27.04.1907
Umfang: 10
- schen und freisinnigen Partei hatten sich eingefunden. Zum Vorsitzenden wurde Kammerrat Schreyögg, zum Schriftführer Josef Peschsl gewählt. Vize- bürgermeister Huber, mit lebhaftem Beifall emp- fangen, entwickelte in einstündiger, oft von Applaus unterbrochener Rede sein Programm und erklärte, daß er seit jeher in wirtschaftlichen Fragen, sobald er es für die Gesamtheit als nützlich erkannt hatte, auch mit den Gegnern gearbeitet habe. Er bekannte sich als treuer Katholik und Gegner der „Freien

Beifall folgte der zwar schlichten, aber desto wirkungsvolleren Kandi datenrede. — Der Senior des katholischen Gesellen vereines, Herr Josef Käfer, äußerte lebhafte Freude über die Kandidatur Hubers, der aus dem Gesellenverein hervorgegangen und sich stets als treuer Freund desselben gezeigt habe. Er ermun terte die christlichen Arbeiter, einmütig ihre Stimmen am 14. Mai sür Herrn Huber abzugeben. — Administrator Haid sprach im Auftrage einer größeren Anzahl katholischer Wähler aus dem Arbeiterstande

deren Zustimmung zu der Kandi datur Hubers aus und betonte, daß jeder zukünftige Reichsratsabgeordnete, der es mit dem Volke ehrlich meint, seinen Blick auf das große Interesse der Gesamtheit richten und nicht der Vertreter eines einzelnen Berufsstandes sein dürfe. Er muß das Volk, seine Bedürfnisse und Mühsale kennen, er muß ein offenes Ohr, ein warmes Herz für die arbeitenden Stände haben. Bei Herrn Huber treffen diese Eigenschaften eines richtigen Abgeordneten voll und ganz zu, er bietet volle

verspürt werde, daß das musikalische Gehör der neuen Abgeordneten etwas feiner gebildet ist und daß Pultdeckelkonzerte keinen Anklang finden. Wenn der freisinnige Kandidat — sagte Redner — die parlamentarische Erfahrung für sich als Empfehlung in Anspruch nimmt, dann können wir mit Fug und Recht für unseren Kandi daten die größere Lebenserfahrung beanspruchen. Herr Huber hat sich aus kleinen Verhältnissen zu einer geachteten sozialen Stellung emporgearbeitet, trotzdem ihm höhere Bildungsstätten

ein Menschenalter in der Stadt vertretung erfolgreich tätig und habe die ihm zuge wiesenen Aufgaben mit allem Pflichteifer und großem Verständnis erledigt, er sei auch befähigt, die Vertretung der Städte Bozen und Meran im Reichsrate zu übernehmen. Redner ersuchte, mit allen Kräften für die Wahl Hubers einzutreten und dessen Kandidatur zum Siege zu führen. Das auf Herrn Huber ausgebrachte „Hoch!' erweckte stürmische Begeisterung. Da sich niemand mehr zum Worte meldete, schloß der Vorsitzende mit herzlichen

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Seite 1 von 8
Datum: 24.03.1891
Umfang: 8
. — Pattis spricht sich für die Annahme des Antrages Zallingers aus. — Heinrich Wachtler glaubt, es sei natürlich, wenn Herr v. Trentini auch ohne förmliche DiSciplinar-Unter- suchung sich zufrieden gebe, weil ja die Enquete nichts findet, was auf ein Verschulden des ConttolorS hin deute. — Dr. Huber: Es ist Thatsache, daß der Abgang in der Stadtkammer nur der Defraudatiou zuzuschreiben ist und durch eine VertrauenScommissiou sei festgesetzt, daß hier Niemand eine Schuld daran trägt. Auch Herr

und über die Einleitung wei terer Erhebungen entscheiden. -- Wenn Herr v. Tren tini meinte, das Verschulden falle auch auf frühere Herren der Stadtvertretung, so hat er damit selbst Jene auch nicht frei von Schuld erklärt, welche frühere Zustände in der Verwaltung fortdauern ließen. — Wenn der Vertheidiger des Bürgermeisters und des Magistrates, Dr. Huber, entdeckte, daß der Abgang in der Stadtkammer nur der Defraudation zuzuschreiben sei, so hat er uns damit nichts Neues gesagt, das hat Niemand bestritten

Dr. Huber in dieser Gemeindestube nicht hoffähig gemacht werden, aber durch solche Anwürfe, welche wir uns im Interesse des guten Tones hier ver bitten, werden wir uns nicht abhalten lassen, unsere Pflicht als Gemeinderath zu thun, mag es den Herren bequem sei» oder nicht. Unsere Vorwürfe waren wohl begründet und . werden durch eine Vertheidignngsredt, wie die gehörte, nicht entkräftet. Wenn Sie nichts ver tuschen wollen, so wäre besser gewesen, meinen heute bei Beginn der Sitzung gestellten Antrag

und den Bericht einfach zur Kenntniß genommen! — Sollen Bürgermeister und Magistrat dafür wirklich gar nicht verantwortlich sein, wenn Zustände und eine Ge- schäftsgebahrung in der Stadtkammer geduldet werden, welche Nicht geeignet sind, Defraudationen hintanzuhalten, fondern solche erleichtern, um nicht zu sagen, dazu Anlaß geben, daß der Beamte zum Defraudanten wird? Wo bleibt da der § 67 des Bozner Gemeindestatutes? — Wenn da Herr Dr. Huber meint, ich hätte früher das Gebahren d»s Kämmerers

eine Tugend machen! — Wie hätte ich daS Gebahren des Kämmerers entdecken sollen, ich, der ich ihm so ferne stand! Selbst der Herr Dr. Huber wird mir doch im Ernste nicht zumuthen, daß ich ohne ein Mandat des Gemeinderathes Polizei oder Untersuchungs-Commissär in der Stadtkammer hätte spielen oder mich um die

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