. Diese Maßregel soll eine Reihe von Schlechtig keiten verhindern, zu denen jetzt erfahrungsgemäß die Mittagspause benützt werde, auch will man damit dem gesundheitsschädlichen Essen in der von Textilstaub er füllten Arbeitsstätte ein Ende machen. Ein amerikanisches Hotel. Paul Bourget hat in seinem Werke „Jenseits des Oceans' (Verlag von L. Frankenstein, Breslau) ein glanzvolles Gemälde des Amerikaners, feiner Eigenart und seiner Leistungen entworfen, wie eS kaum farber^ prächtiger und strahlender gedacht
werden kann. Freilich ist neben dem vielen Licht in dem Bilde der amerikani schen Nation, wenn von einer solchen gesprochen werden kann, auch viel. Schatten zu sehen, aber selbst der Schatten dient dem Werke nur zur grelleren Hervor hebung dessen, was im amerikanischen Volksleben glän zend erscheint. Vor allem ist alles, was der Amerikaner unternimmt, im größten Style und aufs praktischeste und bequemste angelegt. Besuchen wir nur einmal ein New-Iorker Hotel. In einem Wagen fahren wir vor. Ein Neger in Livree
, worauf ein großes Stück Eis schwimmt, denn es ist Sommer und heiß. Dann harrt er unserer Befehle, ob wir ihm ein Telegramm zu besorgen, einen Wagen zu bestellen oder eine Zeitung zu holen austragen. Sehen wir uns nun das Hotel selbst an. Ein Riesen gebäude ist es, das 10, 13, ja 14 Stockwerke enthält. In Chicago nennt man derlei Hotels „Himmelkratzer' oder „Wolkenschieber'. Im Erdgeschosse befindet sich meistens eine mehr oder weniger glänzend ausgestattete Marmorhalle
, von welcher aus man in ein Restaurant, eine Trinkstube (Bar) und Magazine gelangt. Eine gemalte Hand verweist uns zur Barbierstube des im Hotel selbst wohnenden Friseurs. Dort ist der Raum für die Lists, die für mehrere Personen bestimmten Auf züge, die mit Blitzesschnelle in die Höhe gehen, sodass nicht wir, sondern die Stockwerke zu fliegen scheinen. Ueppigkeit ist der Charakter der Hotelausstattung. Nur die Treppen zeigen den nackten Marmor, sie werden ja auch von niemanden benutzt; selbst für die Hotel bediensteten
, die auch auf den Tischen liegen, der Salon ist meist holzgetäfelt, der Boden mit den schwersten Teppichen belegt. Unter den Möbeln fehlt niemals der dem Amerikaner unentbehr liche Rohrschaukelstuhl, die Wände sind mit Stichen und Bildern bedeckt. Derlei Salons und Zimmer enthält ein großes ameri kanisches Hotel 200. und noch mehr. Alle Räumlichkeiten des Hotels werden mittelst eines Systems von Metall röhren geheizt, in welche heißes Wasser ein- und aus geleitet wird, alle sind elektrisch beleuchtet