: „Sein oder Nichtsein' schreckt Gilles Normand seine Landsleute. Diesem etwas dunklen Ausruf läßt er folgende lichtere Erklärung folgen: „1870 wurden in Frankreich noch mehr als 1,134.000 Kinder geboren, 1900 nur noch 880.000, 1922 nur noch 759.000. Das Sinken ist so, «daß wir 1926 kaum mehr als 500.000 Geburten erwarten können. Wir steuern der Null entgegen; mit Riesen schritten laufen wir darauf zu. Das Kii>d, das heute in Frankreich geboren wird, riskiert, wenn es nicht der Sklave eines anderen Volkes
, Pslegt zu sagen: „aber s p ä t e r ? !' Er denkt dabei an Deutschlands wirtschaftliche Fähigkeiten, vor denen er eine große Achtung hat. Cr denkt aber vor allem an die Ent wicklung der Bevölkerung. Frankreich hat jetzt (mit Elsaß-Lothringen) ungefähr 39.5 Mil lionen Menschen. Deutschlm»^ aber wird jetzt trotz der GebietsberaubUngen eine Einwohnerzahl von 64 Millionen erreicht haben. Nicht lange wird es, so meinen die Franzosen, dauern und Deutschland wird d o p pe lt s o st a r k sein wie Frankreich
für Frankreich wäre, wenn es nicht gelänge, die Entwaffnung Deutschlands auf recht zu erhalten oder auf ^andere Weise hinreichend Sicherheit zu erwerben. Von 1920 ab hat Frankreich nach den Kriegs jahren wieder einen kleinen Geburtenüberschuß, und zwar 1922 einen Ueberschuß von rund 70,000. Die letzten amtlichen Veröffentlichungen geben den Ueberschuß für 1923 auf rund 95,000 an — ein Ueberschuß, der in der Hauptsache den Landschaften im Norden und Nordosten, der Bretagne und der Insel Korsika zu verdanken
ist, während in den Landschaften im Süden vielfach die Sterbefälle die Geburten überwiegen. Unter diesen Umständen würde Frankreich mehr als zehn Jahre brauchen, um seine Bevölkerung auch nur um eine Million zu vermehren, und ungefähr 20 Jahre würde es dauern, bis das jetzige französische Gebiet die Bevölkerung zählt, die es vor dem Kriege hatte. Deutschland dagegen hat in den Jahren 1920, 1921 und 1922 trotz der wirtschaftlichen Notlage einen Geburtenüberschuß von insgesamt 1,884 Millionen also in nur drei Jahren
einen Ueberschuß von fast zwei Millionen gehabt, einen stärkeren als selbst Italien und England aufzuweisen haben. In jedem Jahre tauchen in Frankreich neue Vor schläge auf, um die Geburtenzahl zu heben. Dem französischen Bürger wird vorgerechnet, daß eine stärkere Bevölkerung das Leben verbilligen und die Steuern mildern wurde, denn viele Einrichtungen, wie Eisenbahn und Post, würden, so wird dabei ar gumentiert, jetzt nicht genügend ausgenützt. Tat sache ist, daß Frankreich jetzt schon der Hilfe italie