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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 11.03.1896
Umfang: 8
liken aber bis in die tiefste Seele hinein empören mußten, sind v»rüber, sie sind wenigstens nach Außen hin abgeschlossen. Rußland hat sein langerstrebtes Ziel erreicht und Bulgarien in die Ketten seiner Gefolgschaft geschlagen. DaS Schisma hat einen katholischen Prinzen ver schlangen, und die Signatarmächte des Berliner Ver trages haben den Prinzen Ferdinand als Fürsten vo» Bulgarien anerkannt. , Der ehrgeizige Coburger steht somit am Ziele seines nach dem Hermelin hungernden StrebenS und Lebens

. Prinz Ferdinand ist bekanntermaßen vermählt mit Maria Louisa, Prinzessin von Parma. Diese. Ehe kam nur durch die seitens des CoburgerS schriftlich und mündlich abgegebene Garantie zu Stande, daß alle z Kinder, Enkelkinder, kurz alle Nachkommen des Prinzen Ferdinand und seiner Gemahlin Maria Louisa katho lisch getauft und in der katholischen Religion erzogen werden. Dleses Schriftstück befindet sich heute noch in 6en Händen des Herzogs von Parma. Man braucht nun nicht gerade vom Adel, noch weniger

—200 Zentner Copra hintereinander abwiegen und dann den Verkäufern ein zeln auszahlen, bevor er weitere Posten einhandelt; ist liche Recht, hier handelt es sich um die Wahrheit, um das Heil einer Seele; darum hat weder der Herzog von Parma, noch der Prinz von Coburg das Recht> die katholisch getauften Kinder umtaufen zu lassen und sie um des wackeligen bulgarischen Thrones willen dem Schisma auszuliefern. Wenn der Prinz Ferdinand daS nicht weiß — und er scheint es nicht zu wissen — dann gehört

hatten. Dem Prinzen Ferdinand war das Hermelin mehr werth, als Mannes ehre und Manneswort, mehr als das Glück der Fa milie, mehr als das Heil seiner und seines Sohne» Seele. Für ihn schien es nur ein Ziel zu geben: Ein Sa trap Rußlands zu werden. Diese unmännliche, ja ge radezu charakter- und ehrlose Haltung des Cod«rger'S ist fast unbegreiflich; — unverzeihlich bleibt sie auch dann, wenn man die Charakterschwäche der Orleans, denen Ferdinand mütterlicherseits entstammt, ihm zu Gute hält

. Wenn «an die schwächliche, eines Fürsten unwürdige Haltung des Urgroßvaters unseres traurige» bulgarischen Helden studirt, wird man sagen müssen: Im Prinzen Ferdinand von Bulgarien ist die Feigheit, Schwäche und Wortbrüchigkeit des Herzogs LouiS Egalite von Orleans in der Weltgeschichte wieder er schienen. — Louis Philipp Egaiite hat. zur Zeit der französischen Revolution aus Feigheit und Herrschsucht seinen Verwandten Ludwig den XVI. zum Tode ver urtheilt. Und der Urenkel desselben, Prinz Ferdinand hat sein eigenes

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 14.07.1923
Umfang: 8
r'. Arbeitete mit an der Bauernzeituig („Bauernschutz'). Zog im Lande umher, warb für eine erst aufkommende Bauernpartei. Vereinigte sodann die verschiedenen Bauernzeitungen in eine. Wurde Hauptredakteur dieser Zeitung. Bescheiden, unendlich bescheiden waren damals die Forderungen der Bauern: Herabsetzung der Staatsausgaben, Minderung der Ausgaben des Hofes, Volksmiliz. Aber zu Ferdinandschen Zeiten war das schon viä. Ferdinand, der gewohnt war, die schwachen bürger lichen Parteien zu beherrschen, grollte

schon, stützte sich noch fester auf die Generale. Stambulinski kam als Abgeordneter in die Sobranje (1908). Gleich in der ersten Sitzung Zusammenstoß mit Ferdinand. . Zar Ferdinand hatte die Gewohnheit, die Sobranje sitzend und mit bedecktem Haupte zu eröffnen. Während die ganze Sobranje stand, fetzte sich diesmal Stambulinski mit seinen Parteifreunden demonstrativ. Ferdinand stutzte, verlas rasch und unsicher die Thronrede. Ms er die Sobranje verließ, stockte einen Augenblick fein Fuß

, und er musterte in verbissener Wut Stambulinski. Der kehrte ihm den Rücken.' In Tirnawo, bei der Eröffnung der fünften großen Sobranje (sie nahm eine Verfassungsrevison vor) bestritt Stmbulinski Ferdinand das Recht, diese autonome Versamm lung, die ja auch über den Zaren verfügen konnte, zu eröffnen. Geschow, der damalige Ministerpräsi dent, entgegnete: „Wenn der Zar die große Sobranje einbrufen kann, kann er sie auch eröffnen.' Stam bulinski: „Also hat auch der Gemeindediener, der zu den Gemeindesitzungen

einberuft, das Recht, die Gemeindeversammlungen zu eröffnen!' Der Vor sitzende: „Bitte, nicht eine so unanständige Sprache!' Der Kampf ging um Aenderung des Artikels 17 der Verfassung, und Ferdinand wollte das Recht aus selbständigen Abschluß von Verträgen mit fremden Staaten haben (Geheimverträge, die Verträge für den Balkanbund), Er setzte es durch. Das Rad des bulgarischen Geschickes hatte sich unglücklich gedreht. Ferdinand hatte (1913) den zweiten Balkankrieg, der für Bulgarien Mazedonien erringen

sollte, verloren. Der Weltkrieg sollte die Scharte auswetzen. Abwendung also von Rußland, das Serbien protegierte, Abwendung von den En tentemächten, die an der Seite Serbiens standen, Front gegen Serbien. Mazedonien war das Schlag wort. Radoslawow Ministerpräsident, seine Partei für Ferdinands Ziele. Dagegen die Partei der Malinow (Demokrat), Geschow (Narodjak), Naitadcho Zanow (Radikal), Danew (Zankowist), Stambulinski (Bauernpartei). Audienz der Opposi tion bei Ferdinand am 28. August 1915 am Abend

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 13.07.1887
Umfang: 8
in der 2. Strofe einer Umänderung. Das Lied ist in wenigstens Nie Kiacki Kozen. Bon ?. ArchangeluS Simeoner, Gymn.-Prof. - VI. Maximilian I. und seine Nachfolger bis zum 30jährigen Krieg 14S0-1K18. (53. Fortsetzung.) Kaiser Ferdinand l. theilte 1564 seine Länder unter seine drei Söhne: Maximilian II., Ferdinand und Karl. Haupt und Regent war Maximilian, der die österreichischen Länder erhielt, während Karl mit Steier- wark und Ferdinand mit Tirol betraut wurde. Der neue Landessürst von Tirol richtete

sein Augen- Merk besonders auf den Protestantismus, der auch in diesem Lande bereits Eingang gefunden hatte. Seine diesbezüglichen Erlässe z. B. die Polizei- und Sitten ordnung und andere dergleichen schärften allen Unter thanen die katholische Religion als die alleinig wahre ein. Ferdinand sah in den lutherischen Büchern, deren es im Lande sehr viele gab, ein Haupthinderniß in seinen Bestrebungen und befahl ans das schärfste, die selben aufzusuchen, zu verbrennen oder zu entfernen

, weil er, wie er selbst sagt, fest entschlossen war, die alte katholische Religion wieder einzuführen. In Kitz- büchel wurden z. B. 227 lutherische Bücher eingezogen, in Rattenberg über 400, inKusstein 265; in Sterzing entdeckte man so viele ketzerische Bücher, daß man ein Protokoll von acht Folioseiten ansüllen konnte. Eine mächtige Stütze hatte Ferdinand an seiner frommen Gemahlin. Er war bekanntlich mit der edlen und schonen Philippine Welser, der Tochter des reichen Franz Welser, Bürgers in Augsburg und der Anna Adler

vermählt. Die Ehe zwischen Philippine und Ferdinand mußte anfangs, weil Philippine nicht vom fürfl. Blute war, geheim gehalten werden und wurde erst später von Kaiser Ferdinand I. anerkannt. Beide Eheleute, fromm und liebenswürdig wie sie waren, arbeiteten, nachdem sie sich in Tirol niedergelassen hatten eisrig daran, das Volk materiell und geistig glücklich zu machen. Ferdinand war ein wahrer Landesvater, welcher mit ganzer Seele an seinem Volke hing und sür dasselbe arbeitete. Schon im Frühjahre 1566

zu diesem Zwecke ausgehoben wurden. Des Lucas Römer Bmder Hans Jacob, Freiherr von Marötsch, war ebenfalls ein tüchtiger Patriot und machte sich auch um die Geschichte sehr verdient, weil er bereits 1552 das bei der Töll- brücke an der Grenze von Vintschgau entdeckte römische Straßenmonument käuflich an sich brachte, nach seinem Edelsitze Marötsch bei Bozen» überbringen und 1570 dort aufrichten ließ. Die Inschrift beginnt mit den Worten: Olauäius Kassar, ^ugustus.' Erzherzog Ferdinand konnte

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 03.09.1902
Umfang: 10
). 4. Karl Widner, Sterzing. 5. Johann Marchetti, Jnnichen. 6. Ferdinand Stuflesser, Gröden. 7. Peter Paßler, Kiens. 8. Josef Ruprechter, Brandenberg. 9. Alois Wieser, Bozen. 10. Anton Oberlechner, Klausen. 11. Johann Gamper, Bahrn. 12. August Beilage z Valentin, Brixen. 13. Josef Tinkhauser, Brixen. 14. Sebastian Breitenberger, Lana. 15. Hecm. Schwarz, Bolders. 16. Josef Garbislander, Franzensfeste. 17. Johann Radinger, Alpbach. 18. Justin Wieser, Sterzing. Ehrenbeste: '1. Ehrenbest Karl Nägele, Meran

. 2. Johann Geier, Tramin. 3. Karl Widner, Stetzing (Spenden Sr. Majestät des Kaisers). 4. Johann Marchetti, Jnnichen (die goldene Uhr; Spende Sr. k. u. k. Hoheit Erzherzog Franz Ferdi nand). 5. Ferdinand Stuflesser, Gröden (Spende Sr. k. u. k. Hoheit Erzherzog Eugen). 6. Peter Paßler, Kiens. 7. Jsidor Mauracher, Schwaz (Spenden des I. Andreas Hofer-Vereins in Wien). 8. Josef Ruprechter, Brandenberg (Spende des Herrn General v. Guggenberg). 9. Alois Wieser, Bozen. 10. Anton Oberlechner, Klausen. 11. Joh

. Gamper, Bahrn. 12. Johann Ehrharter, Brixen. 13. August Valentin, Brixen. 14. Joses Tinkhauser, Brixen. 15. Ferdinand Flor, Neumarkt. 16. Engel bert Trebo, Bozen. 17. Hermann Schwarz, Vol- ders. 18. Josef Garbislander, Franzensfeste. 19. Johann Radinger, Alpbach. 20. Justin Wieser, Sterzing. 21. Jngenuin Ritzl, Zell am Ziller. 22. Andrä Lackner, Schwaz. 23. Johann Pupp, Vahrn. 24. Franz Bacher, Franzensseste. Schleckerbeste: 1. Schleckerbest Aug. Valen tin, Brixen. 2. Ferdinand Flor, Nenmarkt. 3. Ant

. Geier, Natters. 4. Wilhelm Kirchlechner, Mitterbad. 5. Anton Oberlechner, Klausen. 6. Alois Kreidl, St. Jodok. 7. Josef Tinkhauser, Brixen. 8. Peter Pattis, Bozen. 9. Rudolf Äußerer. Eppan. 10. Joh. Gasser Mn., Brixen. 11. Johann Erharter, Brixen. 12. Ferdinand Stuflesser, Gröden. 13. Johann Ra- dinger, Alpbach. 14. Gustav Kuprian, Landeck. 15. Anton Verocai, Neumarkt. 16. Anton Herrenhoser, Kältern. 17. Wilhelm Kirchlechner, Mitterbad. 18. Bartl Sopelsa, Mühlbach. Serien beste: 1. Serienbest

Engelbert Trebo, Bozen (44 Kreise). 2. Ferdinand Stuflesser, Sanct Ulrich (43). 3. Karl Nägele, Meran (43). 4. Joh. Prem, Stum (43). 5. Jngenuin Ritzl, Zell a. Z. (43). 6. Adler Simon, Achenkirchen (43). 7. Rud. Kantioler, Klausen (42), 8. Anton Verocai, Neu markt (41). 9. Alois Kreidl, St. Jodok (41). 10. Franz Ritzl, Fügen (41). 11. Anton Herrenhoser, Kältern (40). 12. Joh. Geier, Tramin (40). Prämien beste: I. Tages-Schleckerschwarz- Prämie am 14. August: 1. Andrä Lackner, Schwaz. 2. Joses Gsader

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 01.05.1880
Umfang: 10
Beilage zum „Tiroler Volksblatt' Nr. 35 SamStag, dev R. Mai R88O. Die dritte Saeularfeier der nordtirolischen Franzis kaner-Provinz. (Forschung.) Günstiger gestalteten sich die Verhältnisse - als nach dem Tode Ferdinand I. sein zweitgeborner Sohn Erzherzog Ferdinand LandeS- fürst in Tirol wurde. Nicht als ob Ferdinand, sein kaiserlicher Vater, etwa in Religionssachen indifferent oder kalt gewesen wäre, er war»! vielmehr sehr eifrig und-Hatte öfters erklärt, daß er lieber Leib un5 ^ Leben lassen

, als die katholische Religion in seinen Ländern preis- gebm wolle. Aber er war als Kaiser zu vielfach beschäftigt und von allen Seiten zu sehr gedrängt.^ Aus des Kaisers Worten an den Sohn Ferdinand leuchten des Letzteren Tugendhaftigkeit und frommer Sinn recht deutlich hervor. Nachdem der Kaiser seinem Erstgebornen, Max, der damals zum Lutherthum ziemlich stärk hinneigte, -in einem längeren Schreiben vaterliche Mahnungen und ernste Wahrheiten und Warnungen an's Herz gelegt hat, wendet er sich in demselben Briefe

auch an den Zweitgebornen und schreibt: „Du aber, o Ferdinand, wolle in solchen Fällen deinen Bruder nicht nachahmen; vielmehr, sollte er sich darin nicht bessern wollen, was ferne sei, so erinnere ihn. brüderlich, und hüte Dich vor Äehnlichem, und schreite vor, wie Du angefangen hast,, von Tugend zu Tugend.' Dieser Erzherzog trat 1567 die Regierung unseres Landes an. 1570 wurde Jakob von Boimont und Payrsberg, ein fein Erzogener und viel be reister Edelmann, der zu Schwanburg in Nals sein Schloß

hatte, als - Statthalter nach Innsbruck berufen. Dein Freund Wilhelm ll. von Trostburg-Wolkenstein .ward Landeshauptmann an der Gsch. Beide waren fest katholisch. Der »eue Statthalter verfaßte eine Denkschrift an Ferdinand, worin er im Einverständnisse mit der Geistlichkeit, auf strenge Scheidung der protestantisch gesinnten Tiroler und Nichttiroler aus dem tirolischen Staatsverbande und Grundbesitze dringt. Er meint: „daß es kein festeres Band gebe, die Herzen der. Menschen zu sammenzuhalten als Einigkeit

in der Religion. Wie Gott der All mächtige einig sei, so mißfalle ihm auch nichts mehr als Uneinigkeit in Sachen, welche die Grundfeste unserer Seligkeit, den katholischen Glauben betreffen. Schon der Ausdruck ^zwei Religwnen' iveissagb eine furchtbare Scheidung der Gemüther. Aüch den Knappen dürfe man keine Concession mache», denn ließe man diesen die lutherische Religion, so müßte bald eine Ansteckung des ganzen Landes erfolgen'. Aus diese Vorstellung sprach Ferdinand die Unverträglichkeit der lu therischen

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 04.07.1917
Umfang: 8
Publikums die feierliche Ent hüllung des Sühnedenkmals für weiland Erzherzog- Thronfolger Franz Ferdinand Und Gemahlin an der Attentatsstelle an der Lateiuerbrücke stattge funden. Landeschef Freiherr v. Sarkotic hielt an Feld marschall Erzherzog Friedrich eine Ansprache, in der er sagte: Das Bewußtsein unermeßlicher Dankesschuld unserer Länder führte einen Angehörigen unserer Wehrmacht, Major Piffl, zur Anregung, der un auslöschlichen Erinnerung an weiland Erzherzog Franz Ferdinand und höchstdessen

reliefbild weiland des Erzherzogs Franz Ferdinand und seiner Gemahlin. In den Sockel ist eine Nische eingehauen, in der eine bronzene Muttergottesstatue steht. Das Denkmal erhebt sich am Kopfe der La teinerbrücke links, während rechts eine steinerne Ruhebank angebracht ist mit der Inschrift: „State Viatores'. Die Ereignisse des 28. Zum 1914. Am 28. Juni jährte sich wieder der Tag, an dem Erzherzog Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo ermordet wurde. Hiezu erzählt der Mit arbeiter des „Tagblatt', Adelt

, neue Einzelheiten: Als der Erzherzog Franz Ferdinand sich auf dem Wege nach Sarajewo in Trieft einschiffen wollte und den Kai entlang fuhr, hatte er eine deut liche Vorahnung seines Todes. Wiederholt streifte sein Blick die hohe Häuserfront, wie als wenn er fürchtete, daß aus den Fenstern eine Bombe auf ihn herabgeworfen werde. An der Eumajabrücke in Sarajewo warf Eabrinowitsch eine Bombe, die auf das zurückgeschlagene Verdeck des erzherzoglichen Automobils fiel und vom Thronfolger geistesgegen

wärtig mit der Hand nach rückwärts abgestreift wurde. Sie fiel zu Boden und beschädigte explo dierend das dritte Automobil, wobei der Adjutant Oberstleutnant Graf Merizzi verwundet wurde. Nach Beendigung des offiziellen Aktes im Rathaus fragte Franz Ferdinand entgegen anderen Äußer ungen: „Was machen wir jetzt? Sollen wir uns jeA weiter totschießen lassen?' Darauf erwiderte Feldmarschall Potiorek: „Es gibt zwei Möglich keiten, entweder die Stadt strafen, indem wir das Programm absagen

geschildert, indes sind noch manche Details der Oeffentlichkeit unbekannt, geblieben, die der „Az Est' nun auf Grund seiner aus erster Quelle ge schöpften Informationen veröffentlicht. Die Infor matoren, deren einer heute einen weltbekannten Namen hat, waren alle Teilnehmer des tragischen Ereignisses. Auf dem Wege nach Sarajewo reiste Franz Ferdinand durch Trieft. Als er über den Kai zur Ladungsstelle fuhr, um das Schiff zu besteigen, fühlte er seinen Tod. Unruhig gleitete sein Blick über die hohen

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 11.09.1909
Umfang: 10
Gäste in Messeritsch haben ein färben- prächtiges Bild entrollt. Am 7. d. M. sind nach mittags die Erzherzoge Karl Franz Josef, dann der Thronsolger in Messeritsch eingetroffen, die am Bahnhof von den BeHorden und Honoratioren emp fangen und vom Volk aufs Freudigste begrüßt wurden. Am 8. September ist Se. Majestät unser Kaiser um 1 Uhr ebendort eingetroffen unter Hellem Jubel der Bevölkerung. Auf dem festlich geschmückten Bahnhofe hatten sich zum Empfange eingefunden: die Erzherzoge Franz Ferdinand

in Ihrer Mir treuergebenen Stadt weilen zu können.' — Dann nahm der Kaiser die Vorstellung einzelner der Erschienenen entgegen und zeichnete mehrere Persönlichkeiten durch Ansprachen aus. Hieraus fuhr der Monarch mit dem Erzherzog Franz Ferdinand in das Ab steigequartier im Harrächschen Schlosse. Im Schloß- Hose wu rde der Monarch vom Erzherzog Leopold Salvator, von dem^ Kriegsminister, dem Landes verteidigungsminister. den dienstsreien Offizieren der Manöverleitung begrüßt und vom Grafen Franz Harrach

in die AppartemenS geleitet, wo der Mo narch alsbald den ErzherzogDranz Ferdinand und den Chef des GeneralstabeS Mpfing. Erzherzog Franz Ferdinand hat sich dann um 2 Uhr nachmittags mit Auwmobil zum Empfange des deutschen Kaisers nach Ig lau begeben, wo Kaiser Wilhelm um 4 Uhr nachmittags eingetroffen ist. Auf dem Perron des Bahn hofes hatten sich zur Begrüßung eingefunden: Erz herzog Frauz Ferdinand mit Gefolge, der dem deutschen Kaiser zugeteilte Ehrendienst, ferner Statt halter Freiherr v. Hainold

, der StationSkomman- dant von Jglau, der deutsche Konsul in Brünn, der Bürgermeister und der Bezirkshauptmann. Als der Hofsonderzug hielt, entstieg Kaiser Wilhelm in österreichisch-ungarischerGeneralsunisorm dem Salon wagen, trat auf den Erzherzog Franz Ferdinand zu und begrüßte ihn in überaus herzlicher Weise und küßte ihn auf die Wange. Der Bürgermeister richtete an den Kaiser eine Begrüßungsansprache. Der Kaiser reichte dem Bürgermeister die Hand und dankte sür den freundlichen Willkommgruß. Mit dem Kaiser

, die dem Kaiser mit ihren Taschentüchern zuwinkten. Die Fahrt ging dann im beschleunigten Tempo nach Großmeseritsch. Der Empsang des deutschen Kaisers in Groß-Meseritsch gestaltete sich zu einer spontanen, herzlichen Kundgebung sür den Verbündeten unseres Kaisers. Als das Automobil mit dem deutschen Kaiser und dem Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand die Stadtgrenze ^6 Uhr passierte, erschollen brausende „Heil!'-, „Slawa!'- und „Hurra!'-Rufe, die sich auf dem ganzen Wege fortsetzten. Im Schloßhofe

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Seite 9 von 10
Datum: 06.07.1898
Umfang: 10
, Elisabeth Amalia, Maria Anna, Maria Henriette und Erzherzog Ernst, Ihre königl. Hoheiten Herzog Ernst August und Herzogin Tyra von Cumberland, die Prinzessinnen Marie Louise, Alexandra, Olga und die Prinzen Christian und Ernst August von Cumberland, Prin zessin Mary von Hannover, Gräfin Bardi und Prin zessin Beatrix von Bourbon. Im Parterre waren in Jägertracht erschienen: Ihre kais. Hoheiten, die Herren Erzherzoge Franz Ferdinand von Oestereich-Este, Otto, Ludwig Victor, Leopold Fer dinand, Joses

Ferdinand, Peter Ferdinand, Heinrich Ferdinand, Franz Salvator, Friedrich und Josef August. Lebhafte Bewegung gieng durch die Reihen der Weid männer, als um 11 Uhr die Ankunft Sr. Majestät des Kaisers angezeigt wurde. Inmitten des Platzes vor dem Schlosse hatte das Festcomit6 im Halbrund Aus stellung genommen. Se. kais. Hoheit Franz Ferdinand von Oesterreich - Este stand im Mittelpunkte, einige Schritte hinter dem Herrn Erzherzog dessen Oberst hofmeister Graf von Abensperg - Traun, welcher die Cassette

hielt, in welcher der aus schwerem Golde ge triebene Eichenbruch lag, der Sr. Majestät dem Kaiser überreicht werden sollte. Tausendstimmige, brausende Hochrufe und die Kaiser-Jagdsansare klangen durch die Luft, als Se. Majestät auf dem Balcon erschien und die tcppichbelegte Freitreppe hinabstieg. Se. Majestät der Kaiser trug ebenfalls Jagdcostüm. Als der Kaiser vor dem Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich-Este erschienen war, hielt höchstderselbe mit weithin deutlich vernehmbarer Stimme

!' klangen nach der Erwiderung des Kaisers donnernd durch die Lust, die Hüte wurden geschwenkt, das Herz jedes Weidmannes schlng höher und die weihevollste Stimmung bemächtigte sich aller Anwesenden. An der Seite Sr. kais. Hoheit des Herrn Erzherzogs Franz Ferdinand von Oesterreich - Este begaben sich Se. Majestät der Kaiser mit dem Obmanne des engeren Comites, Fürsien Auersperg, dem Oberstjägermeister Freiherrn v. Gudenus, dem Generaladjutanten General der Cavallerie Grasen Paar und dem Flügeladjutanten

. hatten sich beim Hauptportale der Festhalle eingefunden: der Protector des Jubiläumsschießens Erzherzog Franz Ferdinand mit dem Obersthofmeister Grafen Abensperg - Traun, Ministerpräsident Graf Thun, Kriegsminister G. d. C. v. Krieghammer, Statt halter Graf Kielmansegg, Trnppen-Jnspector FZM. Prinz Ludwig zu Windisch-Grätz, Corps-Commandant G. d. C. Graf Uexküll-Gyllenband, Bürgermeister Dr. Lueger :c. Das Präsidium, die Mitglieder desCentral- comitss, die Vertreter der auswärtigen Städte, die Functionäre

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Seite 5 von 15
Datum: 29.07.1914
Umfang: 15
man nie vergessen — in Schlernhexen verzaubert waren. Aufruf zur Errichtung der Erzherzog Franz Ferdinand- Sühnkirche Md deS Sophienheimes in Sarajevo. Die möderischen Kugeln, welche in Sarajevo unseren geliebten Thronfolger und dessen erlauchte Gemahlin durchbohrt^ haben auch jedes H.'rz ge troffen, welches noch schlägt sür Gott, Kaiser Und Vaterland. Unsagbares Weh geht durch alle Lande und die Liebe der Völker beweint mit dey bittersten Tränen den Tod der edlen Märtyrer. Diese Völkerliebe

und dieses Völkerlci'. will in Sarajevo den hehren Lichtgestalten ein würdiges Denkmal setzen: eine Erzherzog Franz Ferdinand« Sühnkirche und in Verbindung damit ein Jugend heim, daS den Namen „Sophienheim' tragen soll. Ein schöneres und dem frommen Sinne deS hoch seligen PaareS entsprechenderes Denkmal kann eS nicht geben. DaS „Sophienheim' soll der Ausbau deS schon bestehenden, von der Gesellschaft Jesu ge gründeten Jugendheimes sein, dessen Protektorin die verewigte Herzogin von Hohenberg war. Sie besuchte

Kenner der Situation in Bosnien derzeit daS erste und dringendste Bedürfnis; war es doch gerade ein ver führter Student, der daS Attentat verübte, und ein junger, irregeleiteter Arbeiter, der die Bombe warf. Wie das „Sophienheim' der Jugendfürsorge, so soll auch die dazugehörende Erzherzog Franz Ferdinand-Sühnkirche zunächst der so wichtigen Jugendseelsorge dienen und ein Gotteshaus für alle katholischen Mittelschüler Sarajevos werden. Zugleich wird die Kirche der Garnison behuss Militärseelsorge

zur Versügung gestellt werden, was in Sarajevo von einer besonderen Bedeutung ist, da eS dort für daS zahlreiche Militär keine genügend große Kirche gibt. Endlich soll die Erz herzog Franz Ferdinand Sühnkirche auch der all gemeinen Seelsorge dienen und daher an einem Platze errichtet werden, wo Mangel an Kirchen ist. Dieses Denkmal gereicht gewiß Gott zur Ehre, den hohen Verstorbenen znm Tröste, dem Bater lande zum Heile und den Spendern zum Ver dienste. Deshalb wird jedermann, ob reich oder arm, gerne

mitbauen am Doppelmonumente, welches dieses edle Heldenpaar verewigen soll. ' . DaS Aktionskomitee zur Erbauung der Erzherzog Franz Ferdinand- Sühnekirche und deS Sophienheims in Sarajevo: ?. Superior Karl Andlav, 3. ?.; Emmerich Bjelik, Bischof von ThasoS, Apoftol. Feldvikar; Exz. Gras Harrach; Stadtrat Johann Heindl, Wien; Kon- ' stantin Hörmann, SektionSches a. D., Intendant deS LandeSmuseumS in Sarajevo; Dr. Eduard Prinz von und zu Liechtenstein; Ferdinand Zdenko Fürst Lobkowitz; Franz Sa!. Povse

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 28.10.1911
Umfang: 10
herausarbeiten, so würden sie bei der bis her üblichen Auszuchtweise noch weniger Ochsen auf ziehen und noch weniger mästen. Inlanck. Austritt des Erzherzogs Ferdinand Karl aus dem Kaiserhause. Erzherzog Ferdinand Karl, der Bruder des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand hat, wie verlautet, dem Kaiser die Bitte um die Zustimmung zur Niederlegung aller Würden zukommen lassen, und der Kaiser hat diese Zustimmung im Prinzips bereits genehmigt. Die Veröffentlichung dieser kaiserlichen Entschließung dürfte

ist die Trauung des Erzherzogs mit Frl. Czuber bereits im April deS vorigen JahreS vollzogen worden. Der Erzherzog wohnt, wie eS in der Meldung heißt, mit seiner Frau in Znigl bei Salzburg unter dem Namen Freih. Ferdinand Karl Ludwig von Rotten- stein. Da unterdessen auch die Familie Czuber nach Salzburg übersiedelt war und die Tochter bei ausströmt, verbindet noch mehr beide Gruppen und scheint das Herrenwort zu begleiten. Die Wirkung zeigt sich in der Feder; aus dieser zucken Blitze und Jahren

der Umstand beigetragen haben, daß die Figuren mit ihren ge- ihrer Mutter Wohnung nahm, konnte die vollzogene Trauung solange verborgen bleiben. Der Hofstaat des Erzherzogs ist in Konsequenz dieser Ereignisse bereits aufgelöst worden, der Kammervorsteher Freih. v. Schleinitz wurde seines Postens enthoben und zum 2. Tiroler Kaiserregiment transferiert. Erzherzog Ferdinand Karl steht im 43. Lebensjahr. Er ist der jüngste der drei Söhne deS Erzherzogs Karl Ludwig, deS Bruders deS Kaisers, aus dessen zweiten

Ehe mit Erzherzogin Maria Annunziata. Erzherzog Ferdinand Karl wird künftig den Namen Ferdinand Karl Burg führen. Nuslanck. KSutg Nikolaus von Montenegro «der Kaiser Franz Josef. König Nikolaus, der Fürst der schwarzen Berge, wie Montenegro gewöhnlich genannt wird, unter nahm kürzlich eine Rundreise zur Besichtigung der Grenzen seines Reiches. Wahrscheinlich dachte er sich, eS werde gut sein, wenn dort alles in Ordnung ist, da vor den Toren des Reiches die Waffen klirren. Bei dieser Gelegenheit

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 13.07.1887
Umfang: 8
Alles aufzubieten, um das arme und gedrückte Menschenherz zu versöhnen, es blühte und keimte auf den Feldern recht schön und mit einer sicht lichen Freude schaute der Landmann der Zukunft ent gegen. Doch! der Mensch denkt und Gott lenkt. Im Wie unsere Leser bereits wissen hat die konstituirende Nätional-Versammlung der Bulgaren mit SAmmeneinhelligkeit den Prinzen Ferdi nand, Herzog von Koburg-Gotha zu ihrem Landesfürsten erwählt. Prinz Ferdinand oder —wie fein vollständiger Name -lautet — Prinz- Ferdinand

Maximilian Karl Leopold Mana von Kobur g, Herzog zu Sachsen, ist am 26. Febmar 1861 zu Wien geboren und steht mithin derzeit im 27. Lebensjahre. Er ist katholischer Con- fession,. der jüngere Bruder des Prinzen Philipp von Coburg, des Schwagers Sr. kaiserl. Hoheit des Kronprinzen Rudolf, und ein Sohn detz am 26. Juli 1881 verstorbenen Prinzen August von Sachsen-Coburg und der Prinzessin Marie Clementine, geb. Prinzessin von Orleans. Der Vater des Prinzen Ferdinand war österreichischer Generalmajor

, und der Bruder des Prinzen August kam durch die Heirat mit der Königin Maria II. da Gloria auf den portugiesischen Thron. Prinz Fer dinand .ist ein Neffe der Königin Victoria von England, des Herzogs Ernst von Coburg und ein Vetter des Königs von Portugal ; durch diesen Letzteren ist er auch mit dem italienischen Herrscherhause verwandt. Seine Jugenderziehung erhielt Prinz Ferdinand im Theresianum zu Wien. Nach beendigten Studien und den mit bestem Erfolgs bestandenen Prüfungen widmete sich der Prinz, gleich

stinem zu jener Zeit verstorbenen Vater, dem österreichischen Militärdienste. Zuerst ein Jahr lang Lieutenant im k. k. ll? Husaren-Regiment, ließ er sich sodann zum 3. Feldjagerbataillon nach Linz übersetzen, von welcher Zeit an den Prinzen ök^ innigste Freund schaft mit Sr. k. Hoheit dem Herrn Erzherzog Johann, Truppendivisionär in Linz, verbindet. Bei den Dreier- Jägern hat Prinz Ferdinand das beste Andenken zurück gelassen. Als im Jahre 1885 die großen Manöver zwischen St. Pölten und Tnlln

stattfanden, denen der Kaiser und der Kronprinz beiwohnten, machte Prinz Ferdinand die Manöver mit seinem Bataillon von An fang bis zu Ende durch, und er fungirte als Comman dant einer Abtheilung, die er selbst als Recruten aus gebildet hatte. — Im Juli 1886 ließ sich Prinz Fer dinand mit Rücksicht auf sein ungarisches Jndigenat, zur Honvedarmee übersetzen, und zwar zu den Honved- Husaren, ik welcher Truppe er zum Oberlieütenänt vor rückte! . „Die Bulgaren konnten' — so schreibt die Wiener „Presse

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 28.03.1896
Umfang: 8
und der Papst den Uebertritt verweigerte, was dann? u Der Fürst langte mit einem Gefolge von zwanzig Personen am 27. Jänner in Rom an und stieg im Hot?! „London' als Graf Muranyi ab. Am folgenden Tage wurde er vom Papst in Audienz empfangen. Als Ferdinand in den Vatican fuhr, ^den sch»n größere Fürsten vor ihm mit Zögern und heiliger Scheu be treten, war er trotz seines strengen Jncognito mit Orden geschmückt. Glaubte er damit dem Oberhaupte der ka tholischen Kirche imponieren zu können?! Der heilige Vater

empfieng den Fürsten, im kleinen Saale stehend, mit ernster Miene. Der Fürst brachte nun mit stockender, zitternder Stimme sein Anliegen vor: das päpstliche Zugeständnis zum Uebertritt des Prinzen Boris zum bulgarischen Schisma. Der Papst blickte ihn an und sagte mit fester Stimme: „Sie wollen, daß ich den Tod Ihres Sohnes erlaube, den Tod seiner Seele? denn der Uebertritt zum Schisma bedeutet dies im katholischen Sinne.' Ferdinand rang nach Worten, er wollte dem heiligen Vater die Gründe darlegen

die Schmach der Excommunication nicht kosten lassen. „Wenn Sie Ihren Sohn Boris dem Schisma überantworten, sind Sie ipso kaeto excom- municiert.' Nun bat Ferdinand mehrmals um den Segen, den der hl. Vater eben so oft standhaft verweigerte. Vollständig gebrochen verließ Ferdinand den Vatican. .Seine ersten Entschlüsse giengen dahin, die Umtaufe ' vorläufig zu verschieben. Die Familie des Fürsten hatte von dieser Audienz erwartet, daß sie genügen werde, um Ferdinand von der Umtaufe des Prinzen Boris

gänzlich abzubringen. Der Fürst war aber eines solchen mannhasten Entschlusses nicht fähig. Er hatte überdies b's zum letzten Augenblick geglaubt, der heilige Vater werde sich umstimmen lassen. (!) Woher Ferdinand diese Hoffnung schöpfte, kann gar nicht errathen werden. Auf der Rückfahrt von Rom nach Sofia hatte der Fürst nur mehr einen Wunsch: der Czar möge die Pathenschast bei dem Prinzen Boris ab lehnen. Vom Fürsten und seinem Gefolge strömte eine Fluth von Depeschen nach Sofia. Das Ministerium

den Kopf kosten. Im Hintergrunde zeigte man ihm das drohende Bild des beleidigten Czaren, den man zu einer Taufe geladen, die nun nicht stattfände. Man schilderte Ferdinand in malerischer Pracht die Freuden des Herrscherthums, das Recht über Tod und Leben, den Besitz der Prmee, die Macht des Besehlens. Durch das Entgegenkommen des Czaren war die Anerkennung des Fürsten in die nächste Zu kunft gerückt, und in einer weiteren Zeit zeigte man ihm das herrliche Funkeln der Königskrone — den Traum des Lebens

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 14.12.1912
Umfang: 12
, sondern hübsch am Boden allgemeinen Verständnisses bleiben. So sagen wir eS denn rund heraus, daß man sowohl dies- als jenseits der Leitha der Ansicht ist, daß ein Gutteil der Verantwortung sür die offensicht liche Reserve, welcher sich die Monarchie befleißigt, der Erzherzog Thronsolger Franz Ferdinand von Oesterreich Este auf sich nehmen müsse. Man unterstreicht natürlich in der Meinung des Volkes diese Note mit der gleichzeitigen Rand bemerkung, daß es zwischen Sr. Majestät unserem geliebten Kaiser

doch nicht ein Erfolg der Lehren allein, die von Allerhöchster Stelle ausging, sondern eS liegt nicht zuletzt in der Individualität des kaiserlichen Prinzen, welcher be rufen ist. unserem Monarchen einen Prozentsatz der schweren Lasten abzunehmen oder doch tragen zu helfen. Gerade heute aber, wo es einen harten Sturm gegen den Völkerfrieden Europas zu trotzen gilt, dünkt es uns nützlich, mit einigen markanten Strichen die Persönlichkeit unseres Erzherzog Thron- folgers Franz Ferdinand Este zu charakterisieren

und damit vielleicht manchem unvermittelt eine Frage zu beantworten, die er längst stellen wollte. Seit nahezu 24 Jahren steht Erzherzog Franz Ferdinand als nächster Agnat neben dem Thron und ebensolange weiß die Bevölkerung der Krön- länder zumeist nichts weiter, als daß der Tbron- succedent zur Disposition deS Allerhöchsten Ober- besehles des österreichisch-ungarischen Heeres als General der Kavallerie und Admiral im Militär status geführt wird, der Inhaber eines Infanterie-, eines Kavallerie

- und eines Artillerieregimentes ist und von Sr. Majestät dem Kaiser bei Erwägung aller bedeutungsvollen militärischen wie politischen Fragen sallweise zur Abgabe seiner persönlichen Ansicht veranlaßt wird. Nur soviel scheint außer- halb der Kaiserstadt an der Donau bekannt zu sein und auch in dieser weiß man nichts Besonderes mehr. In keinem Großstaate wird so wenig von dem Kronprinzen des eigenen Reiches gesprochen als in Oesterreich.Ungarn von Erzherzog Franz Ferdinand, der nach dem Heimgange deS kaiserlichen SohneS Rudolf

: Wann werden diese Riesenschiffe in blutigem Ringen mit anderen Schiffstitanen sich messen und ihre brutale schaurige Kraft und grausame Kunst in blutige Wirklichkeit umsetzen müssen? Friedens und ungetrübter normaler Verhältnisse. Seither ist vieles anders geworden; Kaiser Franz Joseph I., welcher trotz der 82 Jahre ungebeugt und mit sprichwörtlichem Pflichteifer daS Szepter führt, hat zu verfügen geruht, daß Erzherzog Franz Ferdinand mit den leitenden Staatsmännern in ständiger Fühlung bleibe

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 30.09.1891
Umfang: 8
streitbaren Behauptung, daß die Grafen von Görz das Lörgetrecht einem Herrn v. Kurz oder Kurz! um 30 Pfund Pfeffer verkaust hätten. Dies war auch lange die allgemeine Meinung Jetzt aber scheint der Pfeffer auf einmal verrochen oder gar zu stark in die Nase ge stiegen zu sein. Daher jetzt ein anderer Beweisversuch. Nach diesem soll Kaiser Ferdinand dieses Recht an BlasinS Steinzl in BrnneS im Jahre 1581 als Lehen verliehen haben. Von diesem soll eS an Kurz, von diesem an seine Frau Pussinitz

und von dieser au I. Franz Mayr in Bozen übergegangen sein. Alles recht; nur hat eS im Jahre 1581 keinen Kaiser Ferdinand gegeben, wohl aber einen Kaiser Rudolf ll. von 1576 bis 1612. Kaiser Ferdinand I. hat im Jahre 1564 seine Erbländer unter seine drei Söhne Maximilian, Ferdinand und Karl vertheilt. Ferdinand, der Erz herzog und nicht Kaiser, erhielt Tirol und Vorder österreich. Kaiser Ferdinand II. von 1619—1637 war ein Sohn obigen Karls. „Auf den Namen kommt eS nicht darauf an' sagt man ost. Jedoch

bei einem so tiefgreifenden Prozesse und bei so weittragenden offi ziellen Aktenstücken sollte man schon doch etwas vor sichtiger zu Werke gehen.. Eine alte Urkundensammlung sagt, daß schon Kaiser Maximilian (1493—1519). „der immer in Geldverlegenheiten war, das (Bericht Michels- bürg, Schöneck und Uttenheim an das Stist Brixen gegen eine Schuldabrechnung von 24.000 fl. verpfändet habe.' Oben angeführter Erzherzog Ferdinand löste die Herrschaft 1570 wieder ein; doch schon 1581 wurden diese Gerichte

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 27.07.1918
Umfang: 8
Linie eine französische, gleichzeitig auch eine britische und europäische Frage. Aus der Vorgeschichte des Friedens mit Rumänien. Das k. k. Korrespondenzbureau berichtet: Wie aus dem Haag gemeldet wird, veröffent licht die iu Newyork erscheinende „Evening Post' den Text eines angeblich an König Ferdinand von Rumänien gerichteten Privatbriefes Kaiser Karls, der in der zweiten Februarhälfte abgesendet worden sei und der die Haltung Rumäniens in der Frie densfrage entscheidend beeinflußt

haben soll. Wie daS Blatt meldet, sei der Brief einem Vertreter der Mssociated Preß' in Jassy durch einen Ver trauensmißbrauch bekannt geworden. In diesem Briefe habe Kaiser Karl den König Ferdinand mit herzlichen Worten auf die großen Gefahren auf merksam gemacht, die aus der über den Osten hereinbrechenden sozialistischen Welle für alle mo narchischen Staatswesen hervorgeht. Der Kaiser habe darin die Gefahren geschildert, die bei Aus breitung des Bolschewikismus über die russischen Grenzen für Oestereich-Ungarn

entstünden und die in gleicher Weise das rumänische Könighaus be drohen würden. Deshalb sei Kaiser Karl in dem Briefe dafür eingetreten, sich mit ihm und anderen Monarchen Europas zum Kampfe gegen die Anar chie zu verteidigen. Auch habe der Kaiser versprochen, daß, falls König Ferdinand die Alliierten verlasse, Oesterreich-Ungarn und Deutschland ihn in der Wahrung seines Thrones unterstützen würden. Kaiser Karl habe in dem Briefe dargelegt, daß Rumänien von den Alliierten verlassen sei

und habe auf dessen hilflose Lage gegenüber den Mächten der zentralen Kaiserreiche hingewiesen. Seinen Brief habe der Kaiser mit folgendem Satze geschlossen: „Dies ist eine Zeit in der die Könige zusammen stehen müssen.' Die vorstehende Mitteilung über einen angeb lichen, und wie hier gleich festgestellt sei, in Wirk lichkeit nicht existierenden Privatbrief des-Kaisers und Königs an den König Ferdinand ist vielfach unrichtig. Der Sachverhalt ist folgender: . Einem im Einvernehmen mit den Verbündeten gestellten Antrag

des Ministers des Aeußern Grafen Czernin entsprechend, hat Seine k. u. k. Apostolische Majestät im Februar l. I. einen österreichischmn- garischeu Stabsoffizier beauftragt, dem König Ferdinand von Rumänien auf mündlichem Wege eine Mitteilung zugehen zu lassen. ' In jener Zeit hatten die Mächte des Vier bnndeS bereits einen Waffenstillstand mit Rumänien abgeschlossen. Der Friedensvertrag mit der Ukraine stand in jenem Zeitpunkte in seinen Grnndzügen fest und die Friedensverhandlungen mit Rußland befanden

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 12.12.1914
Umfang: 8
. — Dellay Cäsar, Kontorist. — Detschmann Valentin, Oberbauarbeiter. Figl Jakob Wilhelm, Schlosser. — Foppa Josef, Verschiebe?. — Gallazini Karl, Handlungsgehilfe. — Gober Anton, Postoffiziant. — Jungwirt Joh., Spengler. — Mair Florian, Krankenwärter. — Matscher Johann, Kellerarbeiter. — Micheler Joh., Verschiebe?. — Mock Alois, Knecht. — Mur Josef, Baumann.— NobiS HanS, Friseurgehilfe. — Perger LinuS, Tischlermeister.—Pintarelli Richard, Pflasterer. — Rath Ferdinand, Hoteldiener. — Rypka Franz, Wächter

Joses, Knecht. — Fraggelosch Alois, Reisendsr. — Frühwirt Ferdinand, Maurer. — Furgler Karl, Taglöhner. — Gaffer Johann. Heteldiener. — Gsader Josef, Expedient. — Gnllo Hektor, Drechsler. — Gruber Johann. Verschieber. — Gschwendt Heinrich, Masch. Techniker. — HoSp Franz, Krankenwärter. — Jandl Franz, Maschinen setzer. — Meisel Franz, Südbahnbeamter.—Moritz Alois, Goldarbeiter. — Oberrauch Anton, Hand langer. — Pechlaner Paul, Hoteldiener. — Plrcher Franz, Kellner. — Pircher Franz, Chauffeur

, Maler. — Menhofer Ferdinand, Lokomotivführer. — Nindl Martin, Magazinsdiener. — Oberheinricher Stefan, Kon dukteur. — Perfchan Franz, Wagner. — Pilz Anton, Bremser. — PiSkaeek Karl, Schneider. — Reich halter Josef, Bauernsohn. '— Seebacher Franz, Knecht. — Seethaler Franz, Kondukteur. — Singer Josef. Kutscher. — Schanung Jakob, Tischler. — Schwab Josef, Maurer. — Schweitzer Joh., Maga zineur. — Steinringer Karl, Verschiebe?. — Troi Peter, PostamtSdiene?. — Uhlic Alois, Schneide?. — Warum Jgnaz

. — Zanotti Engelbert, Arbeiter. — Zelger Heinrich, Taglöhner. — Zimmerhackl Paul, Baumeister. Jahrgang 1882: Stellungspflichtige 79, davon 29 Taugliche: Anderle Engelbert, Expedient. — Azzolini Heinrich, Kellermeister. — Delaze? Mansuet, Kon dukte»?. — Dinkhauser Dr. Franz. Advokat. — Endrizzi Josef, Handlanger. — Furgler Jakob, Schaffer. — Grandi Severin, Arbeiter.— Graziadei Quirin, Obsthändler.— Grimme Franz, Kondukteur. Hagen Ferdinand, Schankburfche. —Hammerl Ru dolf, Expedient. — HuSnelder Karl

. — Mathedi Ferdinand, Arbeiter. — Nernda Johann. Zimmermann. —Palla Josef, Schuhmacher. — Plant Josef, Inkassant. — Razik Anton, Friseur. — Röthel Josef, Hafner. — Seife? Engelbert, Schuhmacher. — Senter Heinr., Müller. — Schanung Josef. Hilfsarbeiter. — Schrenk Franz, Kaufmann. — Schwarzenbacher Martin, Tischler. — Tezzele Franz, Obsthändler. — Sommavilla Martin, Krankenkontrollor.—WinklerPeter, Tischler. — Wirtenberger Rudols, HilsSarbeiter. Jahrgang 1879: Stellungspflichtige 71, davon 32 Taugliche

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 08.07.1914
Umfang: 8
umschließt, so wisse, hohes Fürstenpaar, daß Tiroler Liebe bei deinem Grabe Schildwach steht, dein gedenkt, deines Beispiels denken wild, so lange der Berge glitzernd Häupter die Sonne grüßen werden. Erzherzog Franz Ferdinand und Sophie von Hohenberg Haber Dank, lebet wohl und ruht in GotteS heiligstem Frieden, wir aber denen es nicht vergönnt war, im Leben Euch zu begrüßen, wir schicken des Gebetes Tribut Euch nach inS Land der Ewigkeit!' Nach dem Pontisikalrequiem hielt Msgr. Propst daS feierliche

eine warme patriotische Ansprache und schilderte den schweren Verlust, der das Reich nnd die k. u. k. Armee durch diesen tief tragischen Trauersall betroffen. — Die ?. ?. Eucharistiner hatten eS ihrerseits nicht ver. gessen, daß Erzherzog Franz Ferdinand vor 15 Jahren im Namen Sr. Majestät des Kaisers bei der Einweihung der Herz-Jesu Kirche anwesend war, der ersten Aussetzung deS Allerheiligsten in feierlicher Weise beiwohnte und seither öfters allein oder mit seiner hohen Gemahlin die Kirche besuchte

. Sie hielten gleich nach Hinscheiden des Fürsten- paareS ein feierliches Requiem. (DienStag, den 20. Juni.) Bei der Predigt am Tag zuvor wurden die Gläubigen eingeladen, die hl. Kommunion für die dem Lande so jäh Entrissenen auszuopsern; zugleich wurde eine kleine Parallele zwischen Erz- Herzog Franz Ferdinand und dem vor 40 Jahren in ähnlicher Weise durch meuchlerische Hand er mordeten edlen Staatsoberhaupt der Republik Ekuador, Don Garcia Moreno gezogen. Bekanntlich lauteten die letzten Worte

hielt eine tiefempfundene, von allen Anwesenden stehend angehörte Trauerrede, welche der Herr Bürgermeister mit einem Hoch aus den Kaiser schloß. An die Kabinettskanzlei wurde eine Beileids- und Ergebenheitsdepesche abgesendet Kaltern, K. Juni. Wohl noch nie hatte Kaltern soviel Leute bei einer Versammlung gesehen, als bei der Trauerkunü- gebung sür den verstorbenen Thronfolger Franz Ferdinand und defsen ho^er Gemahlin. Gut 1200 Teilnehmer süllten den Saal, die Loge sowie das Vestibül des Kath

bei, trotz dringender Feldarbeit, womit wohl Kaltern am besten bekundete, daß Religion und Liebe zum Kaiser und Baterland daS Ideal ist. daS alles beseelt. Slobenstein, L. Juni. Heute fand in der Pfarrkirche zu LengmooS. zelebriert vom hochw. Herrn Pfarrer Spitaler. daS feierliche Requiem für weiland Erzherzog Franz Ferdinand und Gemahlin statt. Die Bevölkerung war trotz des Werktages zahlreich zum Trauer- gotteSdienste erschienen. Schützen und Feuerwehr waren ebenfalls in großer Zahl ausgerückt

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 14.10.1914
Umfang: 8
an den Dreibund, ganz besonders on Oesterreich Ungarn und Deutsch- land, die Erfolge erzielen konnte, die es ganz be- sondetS während deS BalkankriegeS erreichte. Die wohlwollende Neutralität, die Rumänien bisher be. wahrte, ist vornehmlich seinem Einfluß und seiner Treue zu verdanken gewesen. Deshalb ist der Tod deS Königs Carol sür den Dreibund außerordentlich schmerzlich. ES ist nur zu hoffen, daß der bisherige Thronsolger und nunmehrige König Ferdinand Von Rumänien die Traditionen seines großen OnkelS

Ferdinand von Hohenzollern, zum Nach folger geregelt. Diä kluge Politik deS Verstorbenen feierte ihre letzten großen Erfolge in der Zeit des Balkan» kriegeS, wo Rumänien, wie bekannt eine führende Rolle spielte. König Ferdinand. Prinz Ferdinand ehelichte am 10. Januar 1893 Prinzessin Marie von Sachsen Koburg-Gotha, eine Tochter deS Herzogs von Edinburg; diesem Bunde find zwei Prinzen entsprossen. Am 1. Mai 1889 trat Prinz Ferdinand, nach einem feierlichen Einzug in Bukarest, in seine versassungSmäßige

, kcank. Ranzi Ferdinand, Unterj., Kj., Bozen, Schulterschuß. — Haiser Matthias. Kj.. TisenS, Brustschuß — Scherer Johann, Kj., Kortsch, krank. — Kaplita Franz. ZugSs., Lsch., Macklowitz, krank. — Pseiser Heinrich, Lsch , Bozen, krank. — Riedl Gustav, Lsch., Lichtenberg, krank. — Endhammer Johann, Ins., Kirchberg, krank. — Holzner Joses, Lsch., Sankt Pankraz. krank. — Juen Johann, Lsch.. Strengen, l. Handschuß. — Vlackevocki Johann, Lsch., Ferbitz, Bauchschuß. — Dona Jakob, Lsch., St. Felix, krank

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 28.07.1906
Umfang: 8
aus 10.000 Kr. geschätzt wird, ist teilweise zertrümmert. Die Leichen Sandoz' und der Leopoldine Klausegger werden gerichtlich obduziert. Selbstmord des Dichters Ferdinand v. Saar. Wie in unserer Dienstagnummer bereits telegraphisch berichtet wurde, hat der greise vater ländische Dichter Ferdinand v. Saar am Montag nachmittag einen Selbstmordversuch begangen und ist am Dienstag vormittags, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, gestorben. Ferdinand v. Saar beging den Selbstmordversuch in seiner Woh

nung, Döbling, Rudolfinergafse 6, im Zustande der Sinnesverwirrung. Ferdinand v. Saar hat sich das Projektil eines alten 9 Millimeterrevolvers in die rechte Schläfe gejagt. Er konnte noch vom hochw. Herrn Kooperator Joses Leitner mit der letzten Oelung versehen werden. Wie seine Angehörigen versicherten, waren bei ihm die Anzeichen beginnen der Sinnesverwirrung schon längere Zeit zu beob achten. Das Haus war den ganzen Abend über vom Publikum belagert, da sich die Nachricht in Döbling, wo klein

und groß den Dichter kannte, rasch verbreitete. Die Bewohner des Hauses wurden am Montag nachmittag gegen halb 6 Uhr durch Ruse der Bedienerin Ferdinand v. Saars erschreckt; sie erzählte den herbeikommenden Hausbewohnern, daß sich ihr Herr eingesperrt habe und daß sie ein Röcheln aus seinem Zimmer vernehme. Offenbar müsse er von einem Unwohlsein befallen worden fein. Man holte den Schlosser und den Hausarzt herbei und die Tür wurde aufgesprengt. Die Ein tretenden sahen Saar beim Schreibtische sitzen

dort unter halb des Scheitelbeines, vier Zentimeter oberhalb des Jochbeines, stecken. Der Pulsschlag schien an fangs nicht schlecht zu sunktionieren, doch wurde der Puls dann gegen 9 Uhr immer langsamer, so daß man jeden Augenblick den Eintritt der Kata strophe erwartete. Der Tod ist, wie gemeldet, erst Dienstag um ^19 Uhr vormittags eingetreten.— Der Dichter Ferdinand v. Saar ist nach überein stimmenden Meldungen aus Furcht vor einem lang samen Sterben freiwillig in den Tod gegangen. Oesters

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Seite 5 von 8
Datum: 30.06.1900
Umfang: 8
aus Tschifu vom 26. Juni: Laut hierher gelangter Meldung des russischen Oberosficiers ent setzten die russischen Landtruppen Tientsin. Die Ver luste betragen vier Todte und zwanzig Verwundete. Kleine Abtheilungen der anderen Mächte rückten in Tientsin mit russischer Arttillerie ein. TageSneuiglctten. Die Vermählung des Erzherzogs Franz Ferdinand. Dem „Fremdenblatt' wird über das Ceremoniell bei der Eidesleistung des Erzher zogs Franz Ferdinand (am 28. Juni) mitgetheilt: Der Kaiser wird an die versammelten

Erzherzoge und hohen Würdenträger eine Ansprache halten, um sie zu Zeugen bei der Eidesleistung aufzufordern. Hierauf wird Graf Goluchowski eine Urkunde verlesen, worauf sich Erzherzog Franz Ferdinand zum Crucifix verfügen wird, drei Finger der rechten Hand aus das vom Cardinal- Fürstbijchof Gruscha vorgehaltene Evangelium legen und die Eidesformel laut ablesen wird. Der Erzherzog wird sodann die in deutscher und ungarischer Sprache ver fassten Urkunden und die Eidesformel unterschreiben

und der Staatsnotar wird ihnen das Siegel des Erz herzogs aufdrücken. Die Vermählung des Erzherzogs Franz Ferdinand ist auf den 4. oder 5. Juli verschoben worden. Bei der Trauung in Reichstadt wird der Kaiser nicht anwesend sein. Die Erhebung der Gräfin Chotek in den Fürstenstand sieht fest, doch berichtet man unterm 26. d. wieder, dass sie den Titel „Fürstin Hohenberg' erhalten wird, also den Titel, den Erzherzog Ferdinand bei seinen Jncognitoreisen sührt. Die eidliche Erklärung wird in die ungarische

das Licht der Welt. Die hervorragenden Eigenschaften des Geistes und des Herzens eroberten ihr die Sympathien aller, die sie näher kennen lernten. Diese« nicht alltäglichen Gaben verdankte es die Gräfin, dass sie schon vor vielen Jahren zur Hofdame der Gemahlin des Erzher zogs Friedrich erkoren wurde, gleichwie ihre Schwester Sidvnie fchon früher zur Hofdame der Kronprinzessin- Witwe Stephanie erwählt worden war. Jr»t Hause des Erzherzogs Friedrich wurde Erzherzog Franz Ferdinand mit Comtesse Sophie

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