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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 08.11.1924
Umfang: 8
zurückging, obwohl die Stimmenzahl stieg. — Der neue Mi nisterpräsident Baldwin hatte nach dem Be kanntwerden der Wahlergebnisse erklärt, diese Wahl bedeute dis Ausschaltung des Sozialismus in England auf unabsehbare Zeit. Die Wichtigkeit öes Hanöels- vertrages mit Deutschland. Das nüchterne Zahlenthema von Handelsver tragsverhandlungen ist bisher meist zwischen den in teressierten Industrien und Wirtschaftskreisen einer seits und den Regierungen anderseits erledigt wor- oen, während die Öffentlichkeit

davon im allgemei nen erst nach vollzogenen Tatsachen erfuhr. Die Handelsvertrags-Verhandlungen aber, die demnächst auch zwischen Italien und Deutschland beginnen wer den, scheinen in die öffentliche Diskussion gezogen werden zu sollen, woraus man bereits schließen kann, daß im Lande selbst verschiedene Interessen ge gensätzlich' über dieses Thema denken. Der Wider streit der Anschauungen ist dabei begründet einerseits durch die Forderungen der italienischen Landwirt schaft, die mit großer Ungeduld

darauf wartet, den ehemaligen Absatzmarkt nach Deutschland wiederzu gewinnen, und anderseits durch die hier erst in und nach dem Kriege entwickelte Industrie, die sich davor schützen möchte, daß Deutschland wiederum, wie vor dem Kriege, die Kompensation für seine umfangreiche Einfuhr italienischer landwirtschaftlicher Erzeugnisse in der Ausfuhr von Jndustrieartikeln nach Italien suche. Die italienische Landwirtschaft er wartet die Oeffnung der deutschen Zollpforten, sei es in Erinnerung

an die früheren goldenen Zeiten, de ren Reminiszenz in der besonderen Sympathie er kenntlich wird, die man auf dem italienischen Lande für Deutschland hat, sei es infolge der verringerten eigenen Aufnahmefähigkeit, die besonders der Wein bau beklagt, da die gewaltigen aufgestapelten Wein vorräte, selbst nach der Aufhebung der nach dem Kriege eingerichteten Verbrauchsabgabe für das In land, die Ausbeutung der neuen Ernte immer mehr ^hindern. ^ Der deutsche Warenabsatz nach Italien* wiederum

ist, wie auch in den anderen ehemaligen Hauptabsatzländern Deutschlands, in ge waltiger Weise zurückgegangen. Im letzten Vor kriegsjahre stand Deutschland auf beiden Seiten des italienischen Außenhandels als Führer da, indem es 13.6 Prozent der gesamten italienischen Ausfuhr im Werte von 343 Millionen Lire aufnahm und 17 Prozent der italienischen Gesamteinfuhr für 612.7 Millionen Lire deckte. Die deutsche Metallindustrie, die chemische Industrie, aber auch die Gewerbe, die 7ür den täglichen Bedarf des Haushalts, der Beklei dung

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 22.07.1916
Umfang: 8
'Seite 4 Eine Jährt mit dem Untersee- schiss „Deutschland'. Eine Fahrt mit der „Deutschland' wird in der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung' beschrieben. ES heißt in dem Artikel: Die „Deutschland' hat eine Güterlast verstaut. die dem Fassungsvermögen von siebzig Eisenbahngüterwagen oder zwei ganzen Güterzügen von je 35 Wagen entspricht. Für ein „Boot' demnach eine starke Zumutung, Weshalb „Untersecschiff' schon seine Wesensart richtiger be zeichnet. Als Frachtschiff tritt die „Deutschland

' ihre erste Ausreise ohne weitere Feierlichkeit und Mitwissen Neugieriger an. Weserabwärts hat „Deutschland' seine beiden Psahlmasien mit Funksprucheinrichtung aufgerichtet und läßt im leichten Winde seine Ree- dereiflaqge in den bremischen Farben mit dem „Schlüssel zur Meeresfreiheit' als Sinnbild darin und am Heckflaggenstock die deutsche Handelsflagge freiheitssroh ausflattern. Breiter wird die Wösermündung und breiter, eS kommt rasch Seegang auf^ „Deutschland' stampft schwer urd rollt gleichzeitig

gegen Seekrankheit, welch verlockende Zu- knnftsbilder steigen da vor unseren Augen aus! II Schiff „Deutschland' hat inzwischen die au- Hersten deutschen Vorposten schiffe und die englische Blockadelinie Passiert und die Nordsee hinter sich. Wir steigen höher und schieben vorsichtig die Seh rohre aus. Der Atlantische Ozean liegt in seiner Majestät sonnen bestrahlt vor uns. Ringsum keine Rauchfahne zu sehen, also beste Gelegenheit zum Austauchen und mit neuem Kurs dem fernen Ziel entgegen. Auf der Kommandobrücke

oder einer geschlossenen größeren Eisdecke hin- wegzufahren, wenn eS nur jenseits davon wieder freies Waffer findet. Für Rußlands Seeschiffahrt Verlockende Aussichten. - H-Schiff „Deutschland' hat inzwischen den Ozean glücklich durchquert und taucht vor der Küste von Virginien unter, um nicht von feindlichen Kreu zern belästigt zu werden. Hier muß es warten, um nicht bei Nacht in amerikanischen Gewässern aufzU' tauchen. Wir sind hier in fisch- und ganz besonders austernreichen Gewässern und malen

uns während der Wartezeit aus, wie schön es wäre, wenn wir sie mit dem Scheinwerfer durchleuchten könnten. Die freie Flora und Fauna ist auch in geringen MeereStiefen noch nicht an Ort und Stelle erforscht, und dies nachzuholen, wäre ebenfalls eine Friedens- ausgäbe des Unterseesorschungsbootes. Mit Tagesgrautü? taucht II- Schiff „Deutschland' innerhalb der amerikanischen Neutralitätszone vor der langen, vielfach verzweigten Chesapeakebai auf, nimmt den schon auf sie wartenden Lotfen an Bord, und Kap Henry funkt

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 16.12.1922
Umfang: 8
Seite 4 Tiroler Bokksblatt 16. Dezember 1923 Die Katastrophe in Deutschland und die oertagte KMeresz. Wie schlimm die wirtschaftliche Lage Deutsch lands ist, wissen die Deutschen immer noch nicht. Die meisten meinen, wenn es nur gelänge, die von den vereinigten Siegerstaaten aufgezwungenen Tri bute auf ein paar Jahre zu stunden, so werde es Deutschland nicht allzuschwer fallen, seine Wirtschast wieder gesund zu machen, seinen Haushalt in Ord nung zu bringen, den Stand der Mark im Weltver kehr

, und damit auch ihre Kaufkraft im Innern zu festigen und auf gleicher Höhe zu halten. Das ist aber nicht wahr. Selbst wenn diese Voraussetzung zuträfe, woraus vorläufig gar keine Aussicht ist, selbst wenn Deutschland in seinem heutigen Zustand nicht eine Papiermark abzuliefern hätte, könnte es sich ohne sehr ausgiebige fremde Hilfe auf die Dauer nicht über Wasser halten und dem Zusammenbruch nicht entgehen. Die 60 Millionen Reichsdeutsche von heute leben in viel größerer Enge als die 68 Millionen im alten Kaiserreich

. Landwirtschaftliche Überschußgebiete, wie Posen und Westpreußen, sind Deutschland fast ganz entrissen. Die reichen Kohlen gruben der Saar und Oberschlesiens sind ganz oder zum größten Teil in feindlicher Hand. Die Erze Lothringens und das Kali des Elsaß dienen den Franzosen. Und nun soll dieses verstümmelte Deutschland nicht nur die Bürger ernähren, die in seinen neuen Grenzen immer siedelten, sondern auch die vielen aus den geraubten Provinzen und aus dem Ausland ins Innere Gedrängten. Die Tatsache bleibt

, daß jetzt weniger Naum und Nahrung ist für jeden Bürger des Deutschen Reiches. Vor dem. Kriege mußte Deutschland für 2 Milliarden Gold- mark mehr Nahrungsmittel und Vieh ein- als aus führen, um seine Bewohner ernähren zu können. Das war nötig bei einer weit ertragreicheren Land wirtschaft als heute, denn die Getreideernte ist in zwischen um den fünften oder gar den vierten Teil gesunken. Und der MißwaM des letzten Sommers wird diese Ziffern Wohl noch schlimmer gestalten. Vor dem Kriege konnte Deutschland große

selbst ver schwunden, und der Frachtlohn der deutschen Han delsschisfahrt ist schwerlich auf die Hälfte der früheren Höhe zu schätzen. Selbst wenn also heute jedermann in Deutschland erheblich weniger äße als vor dem Kriege, könnte das deutsche Volk auf die Dauer nicht aus eigener Kraft ernährt werden. Aus der Nah rungsknappheit droht Hungersnot zu werdeu. Wenn es bisher gelungen ist, das Äußerste zu verhüten, so lag das daran, daß das Reich noch im Ausland Abnehmer für seine Papiergeldzettel fand

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 09.07.1924
Umfang: 8
f. 9. Juli 1S24 fÄn'nz-S chutz! Wie gerade Frankreich dies Wort Grenzpolizei' auslegt, habe Deutschland bereits 1021 erfahren, als General le Rond sc gar die Ab wehr der räuberischen Polenbanden Korfantys den Deutschen untersagte und Frankreich schon diesen Versuch mit offener Drohung als Kriegsursache Nun haben in diesen Tagen der englische und der französische Ministerpräsident — allerdings in ei ner Form, die sehr wohltuend absticht von den Rü peleien der letzten Jahre — aufs neue die Zulas

sung der militärischen Kontrollkommissionen gefor dert, „oa die angeblichen deutschen Rüstungen, den Frieden gefährden'. Wie ist diese neuerliche Forderung samt ihrer Begründung in Einklang zu Dringen mit der feierlichen Erklärung des früheren englischen Ministerpräsidenten Lloyd George, Deutschland habe abgerüstet und könne in seinem gegenwärtigen Zustande keinem seiner Nachbarn ge fährlich werden; es befänden sich zwar noch Waffen in Händen der Bevölkerung, die aber höchstens eine Bedrohung sür

Deutschlands innere Ruhe bedeute ten? Und wie ist die neue Klage mit der histori schen Feststellung des Generals Castelnau zu ver einigen, die er nach dem Einmarsch in die Ruhr machte:. „Deutschland ist militärisch ent mannt wo^en, politisch entmannt worden-, wir wollen, daß es nunmehr auch wirtschaftlich ent mannt werde'? Aber noch weit mehr als solche al lerdings sehr einwandfreie Belege von Feindesseite her: der Bewei s für Deutf ch lands Ent waffnung ist bereits 'geschichtlich er bracht. Oder glaubt

ein Mensch, das; Deutschland wenn es genügend Waffen besäße, ruhig mit ange sehen hätte, daß französische Divisionen im Jänner 1923 mitten im Frieden und ohne Kriegser klärung nach Art der Hunnen oder Tartaren früherer Jahrhunderte iv das völlig wehrlose Nuhr- gebiet einfielen? Glaubt man, daß umgekehrt Frankreich je gewagt hätte, den Fuß auf dieses Ge biet zu setzen, wenn es nicht gewußt hätte, daß Deutschland seiner schweren Artillerie, seinen Tank- und Luftgeschwadern nichts — geschweige

denn Ebenbürtiges — entgegenzusetzen habe? Glaubt man, daß Deutschland sonst die Vergewalti gung und Zerstörung seines wertvollsten Gebietes, die schamlose Ausplünderung und Folterung der Bevölkerung, ja die Abschlachtung ungezählter Bür ger geduldet hätte? Was sollen denn gegenüber sol chen traurigen und erdrückenden Beweisen von Teutschlands Wehrlosigkeit ein paar lumpige Ge wehre, die vielleicht da und dort noch versteckt sein mögen? Frankreichs Beweggründe sind durchsichtig ge nug: es ist einmal immer

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Seite 2 von 8
Datum: 27.08.1924
Umfang: 8
Seite 2 27. August 1924 dorte doch Lord Cunliff Jahreszahlungen von 28.8 Milliarden, der gewesene französische Finanzminister Klotz von 18 Milliarden Goldmark^ Die alliierten und assoziierten Staaten hatten ihre Reparations ansprüche anzumelden. Alle haben ihre Rechnungen vorgelegt, auch Staaten, von denen man eigentlich erst beim Abschlüsse des Friedensvertrages erfuhr, daß sie sich mit Deutschland im Kriegszustande be fanden. Liberia Kuba, Haiti u. Peru, alle wollten einen Anteil

den. Jp Brüssel berieten dann Finanzexperten. Diese empfahlen für die nächsten fünf Jahre Durch schnittsjahreszahlungen von 3 Milliarden Gold mark, die tatsächlichen Jahreszahlungen sollten stei gend zunehmen. Zu Beginn 1922 traten dann in Paris die Regierungen neuerlich zu einer Konferenz zusammen, bei der die Zahlungsverpflichtungen Deutschlands formuliert werden, allerdings, die Empfehlungen der Sachverständigen der Brüsseler Konferenz werden nicht beachtet. Nach den Pa riser Beschlüssen sollte Deutschland

vor allem stei gende fixe Jahresraten zahlen, die sich 1921 bis 1923 auf 2 Milliarden Goldmark belaufen und bis 1923 eine Erhöhung auf 6 Milliarden erfahren soll ten. Dieser Betrag von 6 Goldmil liarden hätte während eines Zeit raumes von 31 Jahren, bis 1963 ge- zahltwerden sollen. Neben diesen festen Zah lungen wurden von Deutschland einzelne berechen bare Jahresraten im Ausmaße von 1 2 Prozent des Wertes feiner Ausfuhr verlangt. Deutschland wurde aufgefordert, diese Vorschläge anzunehmen

oder Gegenvorschläge einzubringen. Der damalige deutsche Außenminister Dr. Simon legte der ersten Londoner Konferenz einen Zah lungsplan vor« der unbesehen von den Alliierten abgÄehnt wurde. Den Deutschen wurde ein Ulti matum gestellt: Annahme der Pariser Beschlüsse oder Sanktionen, da Deutschland mit seinen Lei stungen im Verzuge sei. Die Verhandlungen wur den abgebrochen und die Sanktionen traten in Kraft. Fast zwei Monate lang stockten die Ver handlungen. Durch Vermittlung der Vereinigten Staaten legte

angenommen wurde. Die Zahlungsverpflich tung Deutschlands hatte feste Formen erhalten. Diese Deutschland auferlegte' Schuldverpflichtung wurde in drei Kategorien zerlegt. Verzinsung der A- und B-Bons (50 Milliarden Goldmark), sollten sofort,,die der C-Bons (82 Milliarden Goldmark) erst in einem Zeitpunkte aufgenommen werden, m dem dies die wirtschaftlichen Verhältnisse Deutsch lands gestatten würden. An Jahreszahlungen sollte Deutschland leisten: Feste Annuitäten von zwei Mil liarden jährlich

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Seite 4 von 8
Datum: 13.04.1921
Umfang: 8
Seite 4 Ein Ultimatum Frankreichs an Deutschland? In diplomatischen Kreisen werden die Beziehun gen, die sich zwischen Frankreich und Deutschland entwickelt haben, als sehr ungünstig bezeichnet. Es kann kaum mehr einem Zweifel unterliegen, daß die französische Regierung am 1. oder 2. Mai ein Ultimatum an Deutschland richten wird, das eine kurze Frist bestimmt, binnen welcher Deutschland die 20 Milliarden Goldmark, zu deren Bezahlung es nach dem Friedensvertrag von Versailles bis zum 1. Mai 1921

verpflichtet wäre, zu leisten hat. Im Falle der Nichterfüllung dieser Forderung würde Frankreich sehr ernste Maßregeln treffen, um Deutschland zur Zahlung zu zwingen. Die ersten Tage des Monates Äai werden also Ereignisse von ernster Bedeutung bringen. Im französischen Senat sprach gestern der Admiral Gouy über den Feldzugsplan gegen Deutschland. Das Gebiet längs des Rheins und der Ruhr müsse besetzt werden und die Engländer müßten die Hand 'aus das deutsche Kohlenbecken legen. Ferner müßte das Gebiet

stark. Die Sozialisten selber waren gegen Neuwahlen; einer ihrer lautesten Wortführer, Adg. Modigliani, hat uoch in der letzten Sitzung der Kammer Regierung und Krone in wenig sanfter Weise davor gewarnt. Tiroler Lolksblatt. Die neue Politik der Vereinigten Staaten. Sonderfriede mit Deutschland. — Kein Beitritt zum Kerfailler Frieden» aber Sei, behaltnng aller Vorteile der ».Sieger'. Washington, 5. April. „United Telegraph' meldet: Präsident Harding hat, wie in unterrich teten Kreisen verlautet

, nunmehr bas endgiltige Programm für die Kundgebungen der amerikanischen Außenpolitik bestimmt. Diese Politik weist folgende Punkte auf: 1. Erledigung der Resolution Knox' zur Her stellung eines Sonderfriedens mit Deutschland. 2. Keine Ratifikation des Vertrages von Ver sailles. 3. Kein Einfluß der' Vereinigten Staaten im gegenwärtigen Völkerbund. 4. Unterstützung der Alliierten in der For derung, Deutschland für den Weltkrieg als verant wortlich zu erklären. ' 5. Keine bindende Zusage

einer politischen oder militärischen Allianz mit Europa, jedoch im Rahmen der Knox-Resolution Abgabe'der Erklärung daß die Vereinigten Staaten durch eine Bedrohung des europäischen Friedens gleichzeitig den eigenen Frieden und die eigene Freiheit bedroht erachtet fühlen und bestrebt sein werden,. Mittel ausfindig zu machen, um eine derartige Bedrohung zu ver hüten. 6. Wiederherstellung der diplomatischen Be ziehungen zu Deutschland und Oesterreich sowie Einleitung von Verhandlungen zur Erzielung neuer Abkommen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 11.04.1925
Umfang: 8
gedauert, als es im vaterländischen Interesse erwünscht sein konnte. Die Parteiführer haben sich weder durch ein großes taktisches Geschick, noch durch rasche Entschlußfähigkeit «ausgezeichnet. Man hätte wünschen müssen, daß sie sich an der Linken ein Beispiel genommen hätten. Nun aber ist der Handel vorbei und nun ist Einigkeit vonnöten. Einigkeit und nichts anderes. Das Volk kann und muß sich sammeln im Zeichen Hindenburgs. Wenn ein Masnn in Deutschland lebt, der auf den Ehrentitel eines getreuen

u. a.: Da wir die Verteilung der Parteien in Deutschland kennen, so wissen wir, woran wir uns zu halten haben: die Hälfte oder beinahe die Hälfte derselben ist imperialistisch, die andere Hälfte ist demokratisch. Die Republik steht also auf ziemlich schwachen Füßen. Wir können und dürfen das nicht vergessen, wenn wir mit Deutschland verhandeln, um die durch den Ver trag von Versailles geschaffene Situation zu ver bessern. Aber wir werden auch nicht den Fehler begehen, das Schicksal der 'deutschen Republik

und der Verpflichtungen dieser gegen die Alli ierten von diesem oder jenem Ausfall der Präsi dentenwahlen abhängig zu machen. Renaudel, der parlamentarische Führer der Sozialisten, findet hingegen, es handle sich bei dieser Wahl in Deutschland darum, die Re publik zu retten oder sie zugrunde gehen zu lassen. Wir haben der deutschen Sozialdemokra tie keine Ratschläge zu geben, aber wir glauben, daß sie weise handeln würde, wenn sie auf ihren eigenen Kandidaten verzichtete und ihre Stim men dem Kandidaten gäbe

Par tei, spricht sich noch deutlicher aus. Es sei klar, daß es im Interesse der Deutschen liegt, den an deren Nationen noch mehr Vertrauen einzuflö ßen als bisher, und das werden sie nicht errei chen, wenn sie ihr Staatsoberhaupt aus den Reihen der Rechten wählen. Wir in Frank reich wünschen, ohne uns in die inneren Fragen Zwischen den Parteien in Deutschland einmengen (?) zu wollen, natürlicherweise den Erfolg eines Kandidaten der Lin ken. Was werden diese französischen Räte in Deutschland

für Wirkung haben? Mäßigung gegenüber SeutjHlanö. In einer Auslegung des deutschen Wahlergeb nisses vom 29. März kommt der ehemalige englische Ministerpräsident Lloyd George zu dem Ergebnis, eine Politik der Mäßigung gegenüber Deutschland zu empfehlen. Die Gedankenreihe und Auffassung, welche Lloyd George seinen.Lesern auftischt, wird in Deutschland nicht ohne Widerspruch bleiben, sie ist auch gar nicht bestrebt, der Politik der Reichspar teien Verständnis und Gerechtigkeit . entgegen zu bringen

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 27.06.1923
Umfang: 8
begründeten das Urteil mit der Gefahr für die Armee von seiten „jener Individuen, die das Volk gegen diese Armee aufreizen.' Das hätte allenfalls, wie August Fournier richtig sagt, einen Sinn ge habt im Kriege und in Feindesland, hier aber im Frieden und in verbündeten Ländern, war es nackte Grausamkeit. Und so wirkte es auch in ganz Deutschland. Was 1804 die Hin richtung des Herzogs von Enghien, des über ^ die Grenze geschleppten Bourbon, für die Für- ' sten gewesen, das wurde die Ermordung Palms

für die Völker. Mehr als an einer anderen Missetat hat sich der deutsche Franzosenhaß an dieser genährt. Deutschland denkt heute wieder an den Mann, der. wie Schlageter, mannhaft und gottergeben den Schergen des Tyrannen seinen Leib darbot. Anders lag der Fall Staps. Man kann sich wohl wundern, daß auf den großen Schlach tenmeister, der Hunderttausende nutzlos auf die Schlachtbank geführt hat, fast niemals ein At tentat verübt worden ist. Das einzige, das ein Deutscher unternahm, war harmlos genug

des Attentats an den Polizeimeister Fouche: „Ich hoffe, daß nichts davon durchdrin gen wird; sollte es doch geschehen, so müßte man den Menschen für irrsinnig ausgeben.' Dennoch wurde die Sache bekannt, und bald wurde Staps in Deutschland als ein zweiter Teil ge feiert. Vermutlich hat Schillers Drama ihn zu seiner Tkt angeregt. Napoleon aber, der Ver ächter aller Schwärmer, hatte in jener Unter redung wohl eine stille Macht sich gegenüber ge sehen, deren er, der Gebieter über Millionen, nicht Herr

, zu erklären, daß jener ubsch^u- liche Vertrag, jener Banditensrieden, jenes un ehrliche, verrückte, grausame Dieb es abkom men, das absolut unerfüllbar ist, und das vom Tage der Unterzeichnung die Ursache gewe'en ist von Haß, Fauchen, Hunger und Tod, ein gerechter Friede sei, während es sich in Wirk lichkeit nur um Brutalität und Macht Manzell Wir kommen jetzt zu Deutschland. Die jenigen, die noch immer glauben, daß Deutsch land allein für den Krieg verantwortlich ist, daß -es den Krieg geplant

hat und die .In dern Ländern unvermutet angriff, gehören in den Kindergarten. Diejenigen, welche die zielten und nicht offiziellen Dokuments gelesen haben, die feit dem Waffenstillstand veröffentlicht sind, wissen, daß Frankreich und Rußlan-i Schuld am Kriege haben als Deutschland. Dr. Purdy sagt, Deutschland hätte den Krieg gewollt, weil es eifersüchtig auf England niar. Jeder, der die Verhältnisse kennt, weiß, datz England viel eifersüchtiger auf Deutschland mar als umgekehrt. Deutschland machte bedeutende

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 24.01.1923
Umfang: 8
34. Vmn er 1923 Tiroler Volksblatt Seite 7 P^mebiet als einen Mißbrauch des Sieges, AWeich fei wieder einmal auf den niederge- A^enen Körper Deutschlands losgesprungen ^. M'sew^n Stob seine Wsätze m ihn g-. was zu beiden Seiten des Atlantischen ^n 's Tauseyde Herzen mit Abscheu erfiil- 8^wird Da Deutschland durch die äußerste An- ^nnuna der vereinten Kräfte Amerikas. Ita- des ganzen britischen Reiches und Frank- ^ck'nach einem gewaltigen Ringen überwun- ^n und entwaffnet wurde und da.ihm

.. Wenn auch Deutschland vorderhand die Mehrkosten trägt, so müssen die Auslagen am Ende die Repara- tionSfumme vermindern, also doch auf die Sie oer selbst fallen. Wie viele von denen, die das Reparations problem durchforschten, haben sich je die Mühe genommen, festzustellen, in welchem Maße die Erhaltung der alliierten Okkupationsarmee die Kittel Deutschlands schon angegriffen hat? Mit den direkten Zahlungen, den Unterhaltsikosten, -den Auslagen für Arbeit und Material beim Bau der riesigen Baracken

haben diese Armeen Deutschland bereits sechs Milliarden Goldmark Mostet, das sind 1^ Milliarden Dollar oder über 300 Millionen Pfund. Um wieviel besser wäre es gewesen, dieses Geld für den Aü fbau der zerstörten Gebiete zu verwenden! Es ist nicht ohne Bedeutung, sich jetzt, wo Alf Deutschland herumgetrampelt wird, in Er innerung zu bringen, daß die Deutschen durch die Auslagen für die Okkupationsarmee und durch die bisherigen Reparationsleistungen den Alliierten schon das dreifache der Gesamtsumme

erdrückend sein. Was im Augen blick für das Laienauge bemerkbar ist, ist die Tatsache, daß die Mark den französischen und vekgrschen Frank auf ihrem Wege nach abwärts mitreißt, ein ban kro t tes Deutschland kann vom größten Optimisten nicht als geeignete Quelle zur Ausfüllung des französischen Defi zits angesehen werden. Sobald das dem französischen Bauern nur ^ klar wird,'wird er sich nichtmehr so bereit willig von seinen Ersparnissen trennen und ^ann werden die wirklichen Schwierigkeiten

. Kein noch so be- ^AAer Zoll- und Steuertarif kann mit der T^^tsstürzenden Mark Schritt halten. Man Sicherheit prophezeien, daß der Vor- französischer Truppen auf deutschem Ge- getroffene Mark nicht stärken Sturz nicht aushalten wird. Was wird ^Ä<ch^svat 6uf erneuerte Zahlung Die einzige Möglichkeit einer Wiederauf- w- Zahlungen lag darin, Deutschland ^ Ordnung seiner Finanzen zu verhalten und genügende Zeit zu lassen. Und die ein- ^ eine Anleihe für Deutsch st verhandeln und Frankreich so in der ?ngung der- Auslagen

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 30.12.1922
Umfang: 8
Artikel über Deutschland veröffentlicht, worin den Sie vern die bittersten Wahrheiten gesagt und be treffs ihrer Heucheleien der Spiegel vorgehalten wird. ' Die deutsche Republik habe ihren Ursprung .nicht in einem Verlangen nach Brüderlichkeit und Gleichheit wie einst die Vereinigten Staa ten. Und in der Tat sprachen sich, ehe sie sich konstituiert hatte, nicht einmal die Sozialisten vorbehaltlos für sie aus. Die deutsche Republik entstand aus einem Zusammenbruch der Hoffnungen. Die Deutschen

bildeten sich ein, daß, wenn Deutschland Repu- ! blik geworden fei, der Feind Entgegenkommen zeigen würde, und sie erwarteten,' daß nicht nur der Friede, sondern auch internationale Verstän- digung und Lebensmöglichkeiten für alle die ^ Folgen einer solchen Umbildung sein würden. Die Alliierten hatten wiederholt erklärt, daß sie Mit dem deutschen Volk keinen Streit hätten, sondern nur zu dem Zweck Krieg führten, um die kaiserliche AutokrÄie zu stören. Und das . politisch naive deutsche Volk

war nicht argwöh- . misch genug, >um zu erkennen, daß!die politisch j Heuchelei, 'die man während der friedlichen - Jahre am Ende des 19. Jahrhunderts mehr oder ! weniger aus dem Auge verloren hatte, im 20. eine herrliche Wiedergeburt erfahren hatte. - Der Friede von Versailles öffnete den deut- ! scheu Republikanern die Augen. Sie erkannten, ' daß die Friedensbedingungen nicht schlimmer hätten sein können, wenn Deutschland das alte 1 Regime beibehalten hätte, wobei dieses zum ! wenigsten noch den Vorzug

, als das des früheren Kaisers. Als im Jahre 1871 Deutschland französisches Gebiet besetzte, taten der Befehlshaber der deut schen Truppen General Manteuffel und der Prä- ^ sident der französischen Republik Thiers alles, was in ihrer Macht stand, um Reibungen zu ver hüten. die Besetzung so wenig lästig wie mög lich Zu snachen und ihre Dauer abzukürzen, wie nur möglich. Frankreich beeilte sich, die fünf Milliarden zu zahlen, und die Deutschen zogen alsbald ihre Armee Zurück. Heute dagegen fehlt es bei den Beziehungen

zwischen der französi- Tiroler Volksblatt sehen Besatzungsarmee und den deutschen Be hörden vollkommen an Höflichkeit und Urbanen Formen. Außerdem sinddie Bedingungen für diese Besatzung so verrückt, daß die riesigen Summen, die Deutschland Frankreich zahlt, durch die Kosten sür diese nutzlose Armee ver schlungen werden. Nichts bleibt von den deut schen Zahlungen übrig für den Wiederaufbau der verwüsteten Gebiete. Diese hätten fast ga n z wieder aufgebaut werden können mit der Hälfte von -dem, was Deutschland

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 13.06.1925
Umfang: 8
erwiderte bester Laune: Sie sehen, es ist so schönes Wetter, wir sind zusammen spazieren gegangen, wie hätten wir uns nicht verstän digen sollen. Auf die Frage, welchen Inhalt die Note habe, erwiderte Chamberlain. es ist doch besser, wenn der Empfänger einer Note deren Inhalt zu erst kennen lernt. Hierauf folgte eine neue Frage: Was glauben Sie, ob Deutschland die Note annimmt? Briand erwiderte: Ich glaube es mit aller Be stimmtheit. Es ist meine tiefinnerste Ueberzeugung, daß die Note so abgefaßt

ist, daßfie von Deutschland angenommen werden kann und angenommen wer den wird. Ich kann Ihnen weiter sagen, daß dieser von uns geschlossene Pakt, wennihmDeutsch- land beitritt, ein Instrument des Frie dens sein wird, und die Welt so weit vorwärts bringen wird, wie man es nur hoffen kann. Chamberlain fügte hinzu: Ich muß Ihnen sa gen, daß ich mich diesen Worten meines Freundes Briand voll anschließe. Auch ich bin voll guter Hoffnung. Auf eine weitere Frage, ob der Völkerbund eine Rolle

in dem Sicherheitspakt spiele, sagte Briand wieder lächelnd: Glauben Sie ernstlich, daß wir uns Genf dazu ausgesucht haben, um einen Pakt abzu schließen, nur um den Völkerbund auszuschließen. Der ganze Pakt atmet die Luft des Völkerbundes. Der ganze Pakt will nur das eine, den Fri^en sichern. Auch hier schloß sich Chamberlain den Wor ten Briands vollinhaltlich an. Auf eine neue Frage, ob Deutschland dem Völkerbund beitreten werde, erklärte Briand, Deutschland Habe wiederholt seine Absicht, dem Völkerbunde

beizutreten, kundgetan. Wir ha ben dies mit großer Befriedigung aufgenommen und wir hoffen, daß gerade der Sicherheitspakt für Deutschland noch mehr A n z i eh u n qs kr a f t be deuten wird, dem Völkerbunde beizutreten. Wir werden Deutschland willkommen heißen und Deutschland wird, sohoffenwir, in unserem Kreise eine wertvolle Bereicherung bedeuten. Weiteren Fragen entzog sich Briand mit der Be merkung, er und Chamberlain würden ihr möglich stes tun, um die Note tunlichst rasch nach Deutsch land gelangen

zu lassen, damit die Wißbegierde aller befriedigt werde. * Die vorstehenden Bilder und Schiiderungen stammen aus deutschen Zeitungen. Eine äußert sich über den Eindruck ganz elegisch und meint, die manchenorts in Deutschland gehegten Hoffnungen, daß England jetzt ein anderer Geist, als der des Versailler Vertrages beseele, seien am Montag in Genf wohl für lange Zeit zu Grabe getragen wor den. Josef Glatz von Lana-Völlan, Pfarrer, Lengmoos. Simon Moriggl von Burgeis, Gymnasialprofessor in Innsbruck

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Seite 6 von 8
Datum: 26.09.1923
Umfang: 8
, ohne welche keine Wäh rungsreform möglich ist. Darum, wenn man das österreichische Beispiel auf Deutschland übertragen.will, so darf man diese Voraussehung nicht vergessen. Wenn der papierne Widerstand an der Ruhr sein unvermeidliches Ende gefunden hat, so werden die Franzosen vorläufig auf einige Jahre in der Ruhr bleiben. Deutschland aber darf sich unter keinen Umständen dazu her geben, diesen Zustand, welchen England offiziell für illegal und vertragswidrig erklärt hat, in irgend einer Form zu legalisieren

, uud jetzt deckt der eingehende Ertrag den Staatsbedarf Österreichs. Das größere Deutschland hätte sich zum Ziel zu setzen, ohne Auslandsaltleihe und dadurch auch ohne Finanzkontrolle seine Wäh rungsreform zu machen. Denn die Finanzkontrolle, welche die Folge der Verschuldung an das Ausland ist, würde in Deutschland eilt ganz anderes Aus sehen bekommen. Es würden sich die Politischen Lei denschaften der konkurrierenden Weltmächte gan? anders störend hineinmischen, und es würden sicb auch voit unten

in Deutschland der Gegenstand des Mitleides. Heute ist die Mark nur der dreitausendste Teil einer Krone. Oesterreich und Polen. Kanzler Seipel war letzter Tage in Polen. Wirtschaftliche Vereinbarungen wurden ange bahnt. im übrigen Freundschaftsversicherungen. Wie wenig oder wie viel ist davon zu halten? Was ist an den freundschaftlichen Versiche rungen und der herzlichen Begrüßung der öster reichischen Vertreter durch die polnische Oeffent- lichkeit wahr? Ist daraus irgend ein Wert zu legen? Darauf antwortet

Rußland als größte Gefahr für Polen ansieht. Anderseits wird auf die französischen Klagen verwiesen, daß für Frankreich der wirtschaftliche Wert des Bünd nisses mit Polen ganz verloren sei, wenn Po len 60 Prozent seiner Ausfuhr nach Deutsch land schickt. Kurzum das künftige Verhältnis Polens zu Rußland und Frankreich gibt mehr als ein Rätsel auf. Dazu kommt die Annähe rung Deutschlands an Nußland, die als sehr ge fährlich empfunden wird. Man weiß, datz Deutschland sich wieder erheben

wird. Was dann? Es gibt in Polen verständige Männer, die in der Aussöhnung mit Deutschland, in friedlicher Annäherung, Schonung der Deut schen in Polen, die Sicherung der Zukunft Po lens erblicken. Feindlich sind Polen die anderen Nachbarstaaten, mit Ausnahme Rumäniens» Was bedeutet das aber gegenüber der Feind schaft der Tschechoslowakei, die als Hort und Brennpunkt des gefährlichen Panslawismus gilt? Voincires Ssott. Paris, 24. Sept. (Ag. Br.) Ministerpräsi dent Poineare hat gestern bei Kriegerdenk malenthüllungen

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 02.05.1925
Umfang: 8
ganzjährig L. 36.—. — Einzelne Nummer 30 Centesimi. Die ssrtlaufende Abnahme des Blattes gilt als Abonnementsverpflichtung. Nr. ZS Samstag, 2. Mai 1H2S b4. Jahrgang. Zur Wahl in Deutschland. Die zuerst mitgeteilten Wählziffern ^ haben bisher keine merkliche Korrektur erfahren. Hin denburg ist.mit relativer Mehrheit gewählt. Die absolute Mehrheit hat er nicht erreicht. Den 14,639.399 Stimmen Hinidenburgs stehen die 15.684.131 Gesamtstimmen des Marx undThael- mann gegenüber. Die Rechtsblätter hielten

. Der „Seren a' bemerkt, daß-die Befürchtungen über diese Wahl berech tigte seien. — Für die „Voce Republi- can a' bedeutet der Wahlausgang weniger ei nen Si^ der Rechtsparteien als vielmehr einen, -pvrsönlichkeitsersolg Hindenburgs. Die „Epoca' (faschistisch) glaubt nicht daran, W Hindenburg sich einer Abenteurerpolitik wwmen werde. — Der „Mondo' ist der An- 15. daß >der Sieg Hindenburgs eine Folge der ?6lmng der Kommunisten in Deutschland und ver RiÄhtsparte-ien (Poincare) in Frankreich ist. . Die „Trib

u n a' bringt einen Artikel, ,in SM gesagt wir<d, der Erfolg Hindenburgs be- Deutschland beinahe reif sei, sein Ge- ^^st 6u bestimmen. Deutschland denke daran, seine Handlungen am zMatz- seiner Feinde zu messen. Die Wahl könne ? ^ keinerlei Bedenken erregen und die M- nIe brauche darob sich nicht zu alarmieren. — „Popolo d Itaki a' weist ^auf <die Vor gange in Bulgarien und an die Wahl Eaillaux hin und .glaubt, daß der Ausgang der Wajhl in Deutschland furchtbare Wirkungen haben werde. Von der französischen

Presse. ? „E chodePar i s' schreibt zur Wahl Hinden burgs: Entgegen der Annahme der Engländer, Amerikaner und des unintelligenten Herriot gibt es kein neues Deutschland. Wenn der Wahltag vom 26. April diesen eigentlich ein wenig brutalen Be weis erbracht hat, dann können wir wenigstens nicht sagen, daß er nach aller Hinsicht ungünstig gewesen sei. Man kann uns nicht mehr von einem gegenseitigen Schutzvertrag und allen anderen Hirn gespinsten sprechen, wie dies noch am Samstag Baldwin getan

' gerechnet. Ich glaube, daß der erste Schritt Hindenburgs der sein werde, Österreich zu annektieren. Alles in allem er warten wir qber keine wesentliche Aenderung aus dem Gebiete der äußeren- Politik. Wir hof fen, daß Deutschland die glatte Durchführung des Dawes-Plantzs nicht unterbinden werde. Es ist aber möglich, daß es notwendig sein wird, die Militärkontrolle in Deutschland fortzusetzen. Da .anzunehmen ist, daß der neue Präsident einige von seinen alten militärischen Kameraden zu seinen Beratern

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 11.01.1922
Umfang: 8
George' Mäßigung zu predigen, wenn es sich darum handelt, Deutschland noch härtere Bedingungen zu stellen. Wer das sagt, verfällt der Anklage, die Sache und hie Interes sen der Alliierten Deutschland zu opfern und wird des Einverständnisses mit Deutschland be schuldigt. Ja, es ist richtig, Deutschland muß den angerichteten Schaden wieder gut machen, aber es ist dasür Sorge zu tragen, daß Deutsch land dabei nicht in russisches Caos zerfällt. Uber die fürchterlichen Folgen eines solchen Geschehens

der Well ist in ernstlicher Gefahr. Man müsse a? die Beseitigung dieser Gefahr denken. Wer sol diese Gefahr beseitigen, wenn nicht die Alliier ten? Es ist nötig, daß die Siegerre gierungen mutig die Verantwor tung übernehmen, andernfalls wirt das Verderben hereinbrechen. Wie und was mutz Deutschland zahlen? Cannes, 9. Jänner. Die Hauptpunkte, uir die sich die Beratungen der Sachverständigen M der Finanzminister über das Reparations problem drehen, sind folgende drei: 1. Soll Deutschland ein teilweises

Morat» rium gewährt werden? Wenn ja. so bleibt doä für Deutschland die Verpflichtung aufrecht, inner halb dieses Jahres 500 Millionen Goldmark Z!. zahlen, und zwar in vier gleichen Monatsraten P 125 Millionen Goldmark und überdies noch Na- turwerte im Betrage von 1750 Millionen Gold mark. Gegen diesen Vorschlag, der das Resultö der in London stattgehabten Beratungen zwischen Lloyd George und Briand ist. sträubt sich nm Belgien. 2. Wie sollen die 500 Millionen Goldmark, du Deutschland in Barem

zu leisten hat, unter di? Alliierten aufgeteilt werden? 3. Was geschieht mit den Sachleistungen, die Deutschland im Jahre 1922 im Werte von 175l Millionen Goldmark zu leisten hat? Im Wies badener Abkommen ist bestimmt, daß 1250 Milli onen Frankreich erhält und 500 Millionen die an deren Alliierten. Die Sachverständigen berate.' nun. ob die Alliierten überhaupt diese Warer. mengen aufnehmen können. Frankreich erklärt, daß es nicht leicht ist eine solche Warenmenge aufzunehmen und würk lieber

e-- von Deutschland angegriffen wird. Ferners er hielt Briand vom Obersten Rate den A u? trag, die deutsche Regierung einzuladen. Dele gierte nach Paris zu senden, die dort sich bere: halten sollen, nach Cannes zu kommen. Sie we? ^ den erst nach Cannes eingeladen werden, sobal- ^ die Alliierten sich über die Reparationsfrage ein'.; geworden sind. Die Delegierten werden ihre Be merkunpen über die deutsche Zahlungsfähig^; der Konferenz zur Kenntnis bringen und au? von der Konferenz Mitteilungen entgegenne^ men

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 19.04.1924
Umfang: 8
Seite 4 Tributleistungen gehalten werde», deren Höhe sie gar nicht kennen. Das „Reparations'-Problem ist überhaupt nicht lösbar, solange Frankreich am Rhein steht und Deutschland tvehrlos ist. Deutschland hat schon un ermeßliche Betrage „repariert', hat immer wieder neuen Diktaten unter dem Druck Frankreichs sich ge beugt, und ist von Unterschrift zu Unterschrift und von Angebot zu Angebot geschritten, um den auf der Schuldlüge ausgebauten Versailler „Vertrag' zu crsüllen. Am 29. Mai 1915

) hat Deutschland hundert Goldmilliarden angeboten — Elemenceau lehnte a b. In Spa wurde am 16. Juni 1920 erklärt, daß die Entente hier die „Reparations'-Frage nicht endgültig löscn könne; vielleicht, in Genf; aus Gens wurde nichts. Dann kamen die Pariser Beschlüsse vom 29. Juni 1921, die 22(5 Milliarden Goldmark' von Deutschland forderten; das Angebot Deutsch lands, die 226 in 42 Jahresraten zu zahlenden Mil liarden zurückzudiskontieren auf den Gegenwarts wert von 50 Milliarden, diese zu zahlen, neben ande rem

dcr Entenk eine Beteiligung an einer Besserung des deutschen Wirtschaftslebens zu sichern, wurde abgelehnt. Deutschland nahm das Londoner Ultimatum mit 132 Goldmilliarden und sonstigen Lasten an; Duisburg. DÜMldors, Ruhrort waren trotzdem besetzt worden! Die Konserenz von Cannes wurde ausgelost, die deutschen Angebote blieben unbeachtet. Am 28. Juni 1922 bot Deutsch land Leistungen an, die es tragen könne; u m- j o n st: Auch die Vorschläge eines von Deutschland gerufenen internationalen

Finanzkomitees blieb bei der Entente unbeachtet; die deutsche Note vom 8. November fand keine suchliche Beantwortung, ebenso N>enig wie das auf einem neuen ausländi schen Gutachten ausgebaute Angebot vom 14. Nov. 1922. Tie Ruhrbesetzung, aus die Frankreich systematisch l'ingcarbeitet hatte, kam doch. Noch während der Ruhrbesetzung bot Deutschland am 2. Mai 1923 30 Goldmilliarden an und Garantie der gesamten deutschen Wirtschaft; am 7. Juni 1923 er bot sich die Regierung, die Entscheidung

einer un parteiischen internationalen Instanz über die Höhe der Zahlungen anzunehmen. Wieder umsonst, trotz Garanticübernahme durch die gesamte deutsche Wirtschaft! Der Ruhrkampf wurde verloren. Die Regierung Stresemann übernahm die Angebote der Regierung Cuno. Alles u m s o n st . . . Heute sieht Deutschland wiedcr vor einer folgen schweren Entscheidung. Ein internationaler, aber nicht unparteiischer, Ausschuß hat Vorschläge an die- -Reparationskommiijion gemacht, von denen der Amerikaner Dawes behauptet

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 30.08.1922
Umfang: 8
, mit denen Auslandszahlungen geleistet werden könnten. Deutschland hat seine auslän dischen Wertpapiere abliefern müssen. Seine Handels- und Jndustrieunternehmungen im Auslande sind liquidiert worden; seine Han delsflotte mutzte zum eigenen Nachteil der alli ierten Schiffahrt abgeliefert werden. Die Kolo nien sind ihm weggenommen worden. Darüber hinaus wurde die deutsche Wirtschaft aufs schwerste geschädigt durch die Wegnahme wich tiger Kohlen- und wirtschaftlicher Gebiete, durch die Kohlen-, Holz

, durch deutsche Arbeitskräfte. Deutsch land wird ein internationaler Kredit verwei gert, sowohl von der Bank von England, als auch von der Bankierkommission mit der Be gründung, daß der Vertrag von Versailles und das Londoner Ultimatum Deutschland kreditun würdig machten. ' Die Beweisführung Poineares für die Behauptung, daß Deutschland die Entwertung der Mark selbst herbeiführte ist daher falsch. Der Reichskanzler hat erst kürzlich in einer An sprache an die ausländische Presse darauf hinge- ^ wiesen

, welche furchtbaren Folgen der Mark sturz und die Teuerung für Deutschland haben muß und daß es Wahnsinn von einer Regierung wäre, diese Folgen selbst herbeizuführen. Wenn man auf der Welt danach forscht, wer von der Markverschlechterung eigentlich Nut zen hat, findet man nur Frankreich und die französische Industrie. Diese Tatsache er klärt die sonst unverständliche französische Poli tik. Je mehr die Mark sinkt, desto billiger er hält Frankreich die deutsche Kohle. Während noch im Mai 1920 die deutschen Kohlen

- u. Koks- Iieferungen 18 bis 25 Goldmark für die Tonne wert gewesen sind und mit diesem Werte aus Reparationskonto gut gebracht wurden, und während damals Deutschland sogar noch eine Extraprämie von 5 Goldmark in bar gezahlt wurden, werden für die deutsche Kohle heute nur noch 4—5 Goldmark im ganzen für die Tonne auf Reparationskonto gutgeschrieben. Frankreich erzielt bei einem solchen Preis für sich selbst Milliardengewinne aus den deutschen Kohlen, die nach den Bestimmun gen des Vertrages

von Versailles Deutschland nicht gutgeschrieben werden. Es kann trotzdem seine Eisenindustrie mit so billiger Kohle ver sorgen, daß die übrigen Eisenindustrien damit nicht konkurrieren können. Die stillgelegten Hochöfen in den Vereinigten Staaten und in England und die Millionen Arbeitsloser in die sen beiden Ländern sind die direkten Folgen dieser französischen Politik. Der französische Ministerpräsident behauptete in Bar-le-Due weiter, Deutschland leistete bis zum Dezember 1921 an Barzahlungen

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 30.05.1925
Umfang: 8
SMe 4 30. Mai lyZtz Sicherheitsfrage. Englische Besorgnisse. Der Stand der Verhandlungen über die Siche rungsfrage wird an Londoner maßgebenden Stel len mit immer größerer Besorgnis verfolgt. Frank reich scheint die Warnung des englischen Kabinetts betreffend die Teile der Note an Deutschland, die nach englischer Ansicht einer Verständigung nicht förderlich waren, nicht gerade befriedigend beant wortet zu haben. Man verhehlt ferner in England nicht, daß der größte Deutschenfeind in Belgien

den Krieg bekom men wird. Die englische Regierung hält noch in elf ter Stunde daran fest, daß Frankreich sich mit Deutschland und England als Partner zu einem wirklichen Friedenspakt zusammenfinden wird, statt die allerverhängnisvollste Alternative zu wäh len, Mitglied einer antideutschen Kombination zu werden. Der diplomatische Berichterstatter des „Obser ver' weist ferner darauf hin, daß Frankreich in seiner Antwort an Deutschland verlangt, daß in den Sicherungspakt eine Bestimmung aufgenom men

n, da nach englischer Mei nung die Gerechtigkeit dieser Grenze bezweifelt wird. Frankreich hat jetzt zu wählen. Die Wahl liegt zwischen einein Frieden, den Deutschland, Frankreich, Italien und Broßbritannien auf Basis der Dauerhaftigkeit der gegenwärtigen Grenze im Westen garantieren, während die Ostgrenze nur innerhalb der Bestimmungen der Völkerbundsat zung zu.irgendeinem Zeitpunkt revidiert werden kann, oder Frankreich bildet einen europäischen Block gegen Deutsch land an dem Eng - land

Pakt zu Fall gebracht. Die Frage sei heute, ob Briand die Pläne, wie sie von Poincare entworfen seien, wieder aufleben lassen wolle. Wenn dies der Fall wäre, so wären die Bemühungen um einen Sicherheitspakt wohl vergeblich. Deutschland, das zum Wiederaufbau seiner militärischen Macht Jahre benötigen würde, könne nicht als unmittelbare Gefahr angesehen werden. Schwierigkeiten würden sich vielmehr im Stillen Ozean oder im Mittelländischen Meer ereignen können, als am Rhein oder Nordsee. Es sei

Mittel zur Regelung dieser Grenzen zu verzichten, würde es unange bracht sein, auf diese Frage im Augenblick zurück zukommen, da Polen ja durch eine Bestimmung geschützt sei, wonach eine freie Zustimmung aller Signatarmächte für die Abänderung der Verträge erforderlich ist. Wenn Deutschland im voraus mit geteilt würde, daß sein Ersuchen um eine schieds gerichtliche Entscheidung in irgend einer, von den Friedensverträgen vorgesehenen Fragen und be sonders in der der Ostgrenzen keinesfalls erwogen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 07.02.1923
Umfang: 8
gen operieren zu können, während der Mobilma-- chung die feindlichen Luftstreitkräfte angreifen und nrnichten sowie die feindliche Mobilmachung und den Aufmarsch stören. Im Äugenblick der Entschei dungsschlacht müssen sich die Kampfflugzeugmassen im Zusammenwirken mit den Armeen unmittelbar an der Schlacht beteiligen, während sie sich im übri gen gegen die feindliche Industrie wenden und die Maral der Bevölkerung zu erschüttern suchen. Gegenüber dieser gewaltigen Offensivkraft ist Deutschland

völlig wehrlos. Trotzdem hallt die Presse in Frankreich wieder von Alarmrufen über die von Deutschland drohende Fliegergefahr. Ein französischer Roman von Baudry mit dem Titel: „Wie Paris innerhalb sechs Stunden zerstört wird' beschreibt, wie die Deutschen eine mächtige Handels luftflotte überraschend gegen Paris loslassen. Die Flugzeugführer habe:: sich in: Frieden für den Bom benabwurf eingeübt, indem sie die Postpakete nach bestimmten Zielpunkten abwarfen! Die schnelle Um wandlung

der Verkehrsflugzeuge in Kriegsyierkzeuge ist angeblich genau vorbereitet. England, so heißt es, hat sich gesichert durch die Vernichtung der deut- säM Flotte. Frankreich muß sich durch eine starke Luftmacht schützen. Gegen wem muß es sich schütze::? Gegen Deutsch- . Deutschlaiü) hat sein ganzes militärisches AuMrät abliefern müssen und darf keinerlei Luft streitkräfte unterhalten. Deutschland ist durch das Londoner Ultimatum gezwungen worden, die Be stimmungen der Alliierten darüber anzuerkennen

. Jeder Schlag, den die Westmächte Deutschland versetzen, trifft indirekt auch ?iußland. Frankreich hat aber jetzt den schwer- NeR Streich gegen Deutschland geführt. ^ Schon aus wirtschaftlichen Motiven ist die tiefe '^Aegunz in Moskau infolge der Ruhrbesetzung zu klären. Noch ernster sind die rein politischen Sor- Aen. Das Frankreich Poincares ist der Hort der.rus- Achen Gegenrevolution. Weiß man, wie weite Aele sich Frankreichs Ehrgeiz und der Größenwahn ^emer Vasallen — Polen und der kleinen Entente

Bürgertum ^Ain Rußland gern als das schwache Rohr hin stellt, auf das das ruhebedürftige russische Volk mne Friedenssehnsucht nicht stutzen kann. Man IM »n Rußland, daß Deutschland nur noch zu wäh- A^.^t zwischen dem Untergang unter französischer ^abelherrschaft oder dem Anschluß an die .)^een Moskaus. Der Westen wie der Osten der Moskauer Korrespondent der „Münch, haben die Masken fallen lassen, der Franzose und die Kommunisten ^Äands stehen bereit, Deutschland zum Mchauplatz für die Eroberung der Welt

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 27.01.1923
Umfang: 8
Borah: Die erste Pflicht einer Nation ist es, ihr Leben zu beschützen, wenn sie angegriffen wird und die höchste Ehre und der höchste Ruhm im Siege ist es, gegen den besiegten Feind ge recht zu sein. Diese Regel unterscheidet wilde von zivilisierten Völkern. Es waren die ameri kanischen von Wilson verkündeten Grundsätze. Kraft deren der Waffenstillstand unterzeichnet wurde und Deutschland seine Waffen nieder legte. Es waren amerikanische Soldaten, die es möglich machten. Deutschland zu besiegen

und zu entwaffnen. Oft haben wir offiziell erklärt, daß wir mit dem deutschen Volk keinen Streit hätten, sondern Gefühle der Sympathie und Freundschaft sür das deutsche Volk hegten. Mit anderen Worten: Wir lieferten die Soldaten ulld die Grundsätze, auf die der Waffen stillstand aufgebaut wurde, der dazu führte, daß Deutschland hilflos gemacht wurde. Damit haben wir auch bestimmte Verpflichtungen bezüglich der Behandlung Deutschlands über nommen. Nach all diesem sehen wir nun deut sches Gebiet überfallen

und Deutschland der vernichtendsten und unbarmherzigsten Me thode des Militarismus einer willkürlich handelnden Macht ausgeliefert. Wir prote stieren nicht einmal. Auch haben wir Frankreich nicht in solcher Weise Andeutungen gemacht, daß es sich verpflichtet fühlte, von ir gend einem Plan Kenntnis zu nehmen. Wir sollten unsere Haltung klar legen und protestie ren. Das ist das Wenigste, was wir tun können, und wir sollten noch weit mehr tun. , ^etzt haben wir eine Lage/' so heißt es in der Erklärung

. Italienisch; Besorgnisse. Der röm. Korrespondent der Grazer „Tages post' schreibt seinem Blatte, man sei in Italien in Besorgnis, weil drohende Momente für den euro päischen Frieden überall auftauchen: am Rhein, wo die Spannung zwischen Deutschland und Frankreich zunimmt, am Baltischen Meer, wo die Litauer Memel beseht haben, in Thrazien, von wo man die Landung griechischer Truppen meldet, in Bessara- bien, wo bolschewikische Kräfte zusammengezogen werden, längs der Donau, da die Tschechoslowakei

-englische Block von selbst wieder bildet. Unter dieser Voraussehung könnten Deutschland und Rußland, auch wenn sie von der Türkei, Bulga rien und Ungarn nnterstüht würden, nie siegreich gegen Frankreich und England sein, die auf die Hilfe Polens, der Tschechoslowakei und Jugosla wiens rechnen können. Wie man aus dieser Erklä rung sieht, würde Italienin einem solchen Falle neutral zu bleiben suchen. Die Bolschewiki werden wahrscheinlich den Tür ken im Kampfe gegen England hilfreich zur Seite stehen, fei

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 24.06.1925
Umfang: 8
Seite 2 „Die deutsche Regierung dürste nicht in der Lage sein, aus die französische Note bald antwor ten zu können, denn die französischen Forderun gen bernhalten alle Fragen der deutschen Au ßenpolitik und haben so große Bedeutung, daß umfassende Studien erfordert sind.' Die deutsche Presse stellt sich durchwegs ab lehnend gegen die französischen Forderungen. Sie spricht von einer Absichtlichen Verdunke lung des deutschen Planes, von der Absicht der Franzose« Deutschland wieder der Schuld

des Unruhestifters zeihen zu können. Man bezwei felt sehr, ob eine konkrete Lösung dieser Frage erreicht werden kann. Unzufriedene Stimmen in Eng land. Nachdem erst die Londoner „Daily Expreß' ei nen scharfen Angriff auf die Paktpolitik der Regie- rungFerichtet hatte, äußert sich jetzt auch der „Eve- ning Standard' an leitender Stelle in gleichem Sinne. Es wäre nicht wahrscheinlich, daß Deutsch land den französischen Vorschlag annehmen werde. Deutschland könne auf die Dauer nicht mit der Re gelung der östlichen

Grenzsrage zufrieden sein. Wenn Frankreich auf Grund seiner Verträge mit Polen und der Tschechoslowakei zu Hilfe elle, so würde Großbritannien zum Eingreifen gezwungen sein, da es die westlichen Grenzen garantiert habe. Es würde alsdann entweder Frankreich oder Deutschland be kämpfen müssen. Gegenwärtig herrsche fast überall in Europa ein Zustand ständiger Kriegsgefahr. Ein Krieg über die östlichen Grenzen Deutschlands sei früher oder später nicht nur möglich, sondern wahr scheinlich

. Dieser werde nicht lokalisiert werden kön nen. Falls Deutschland den französischen Vorschlag annehme und später seinen Verpflichtungen nicht nachkomme, würde Frankreich sofort deutsches Ge biet betreteil. Falls Frankreich dann gewinne, so würde ein sehr ernster Zustand für England geschaf fen werden, denn England dürfe nicht wünschen, den Rhein als einen französischen Fluß und Bel gien praktisch in französischer Abhängigkeit zu sehen. Ablehnend. Der Berliner „Lokalanzeiger' hält es für ausgeschlossen, daß irgend

ein ernsthaft zu nehmen der Politiker oder politische Partei in Deutschland die Briandschen Bedingungen für das deutsche Volk erträglich finden könne. Das „Berliner Tageblatt' drückte die Be fürchtung aus, daß man mit dem Versuch, aus dies^ Weise die französische Eintreisungspolitik gegenüber Deutschland für ewige Zeiten festzulegen und Deutsch land selbst darin wie ein gefesseltes Tier zu verstrik- ken, eine Situation schaffe, die niKt dem Ausgleiche, sondern einer weiteren Entfremdung der Völker diene

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Seite 7 von 16
Datum: 30.04.1921
Umfang: 16
Schiedsrichter sein. 2. Sie forderten Deutschland auf, annehmbare Vorschläge zu forum- würden diese Vorschläge eventuell kn Verbündeten unterbreiten, damit diese mit Teutschland verhandeln. ist der erste Gedanke der tchtlgste. Dadurch, daß die deutsche Regierung oen amerikanischen Schiedsspruch augerufen habe, ^ be sie in Wirklichkeit die Vereinigten Staaten aufgefordert, den Vertrag von Versailles avzutasteu. ^ die Verbündeten Stellung zu nehmen. Aer V rtrag bestimmt, daß die gesamte Schuld T^lchlands

vom Wiederherstellungsausschuß fest setzt wird. Wenn also die deutsche Regierung vom Harding verlange, daß er die Summe ! '?kuen soll, die Deutschland zu bezahlen habe, ki», ^ ^ auf, eine wesentliche Be- ^ Vertrages zu zerreißen. Wenn die Wche Regierung ferner vom Präsidenten Har- N v^ange, er solle sich das Einverständnis der rvuudeteu zu einer derartigen Vermittlung geben an??' Amn wollte sie doch, daß er einen Druck ^ Verbündeten, besonders aber auf Frank- olsn ^ Hauptgläubiger,' ausübe. Man verstehe Hall-Regelung ^ Nolle

nicht habe spielen wollen. In ihrer Antwort forderten die Vereinigten Staaten Deutschland auf, Vorschläge zu unterbrei ten. Staatssekretär Hughes gebe aber auch zu, das Deutschland bis jetzt nur unannehmbare Vorschläge gemacht habe (!), deshalb wolle die amerikanische Regierung, da sie, wie Frankreich, den Frieden liebe, und da sie die Krise abkürzen wolle, Deutschland, ermutigen, seine Mentalität zu ändern. Deshalb biete sich die amerikanische Regierung an, die deutschen Vorschläge, wenn sie ernsthaft seien

. Die von den Ver einigten Staaten übermittelten Vorschläge würden also Vorschläge sein, die die Vereinigten Staaten garantierten. Diese Garantie, vorausgesetzt, daß sie klar ausgedrückt sei, werde vorteilhaft für die Gläubiger Deutschlands sein, sie könnten also die Hilfe der amerikanischen Regierung anrufen, drei ßig Jahre hindurch vielleicht, wenn Deutschland die Verpflichtungen nicht halte, die es durch die Ver mittlung und unter dem Schutz der Bereinigten Staaten angeboten habe. Der „Temps

zu empfehlen, daß er dann diese deutscheu Vorschläge als annehmbar erkläre. Dadurch führe er eine Vermittlerrolle. Die Um» stände zwingen ihn also dazu, zum Schiedsrichter einer Angelegenheit zu werden, die er in die Hand genommen habe. Karthago — Deutschland. Im Friedensschluß, der auf die Schlacht von Zama folgte, mußte Karthago au Rom alle über seeischen Besitzungen abtreten; sich verpflichten, 50 Jahre lang an Rom jährlich 200 Talente zu bezahlen; 490 von seinen 500 Kriegsschiffen an Rom ausliefern

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