gewesen sein, wenn sich Leute aus allen Gegenden Tirols daran be theiligten. Es waren Etfchländer, Bozner, Passeirer, Ultner, Meraner, Vintschgauer, Eisackthaler, Jnnthaler und Pusterer; man sah Alte und Junge, Arme und Reiche, Vornehme und Bürgerliche; man bemerkte bei diesen Landesvertheidigern die verschiedensten Waffen: Stutzen, Sensen, Aexte, Picke u. s. w. In der Mitte dieser bunten, von einem zahlreichen, überall herbeige laufenen, neugierigen Volke umgebenen Menge befand sich der ritterliche Andreas Hofer
warfen, mußten die Bozner abermals in großer Angst und Furcht leben, weil vom Süden herauf immer noch schlimme Nachrichten kamen und einige Reisende sogar behaupteten, daß die Franzosen von Trient gegen Sa- lnrn heranrücken. Es wurde daher am 18. August vom Commandanten Franz Lang der Stadtrath einberufen und ersucht zwei neue Compagnien zur Vertheidigung des Südens auszuheben. Die versammelten Stadtväter, welche bisher alle Opfer gebracht hatten, um die Stadt und das Land zu vertheidigen
, antworteten, daß sie bereit wären auch dieses, wenn auch äußerst schwere Opfer zu bringen, wenn es „auf Anordnung der Ober behörde, nämlich des Landrichters' geschehen müsse. Bevor aber noch ein diesbezüglicher Befehl dem Ma gistrat übermittelt wurde, entstand in der Nacht des 18. August in der Stadt ein furchtbarer Lärm. Alles lief aus den Häusern und rannte wirr und confus durch die Stadt. „Die Franzosen kommen, die Fran zosen kommen' hieß es. Arme Bozner! die durch einen solchen blinden Lärm ans
dem süßen Schlummer auf geweckt wurden! Denn, sagt v. Hepperger, „man ver muthete nicht ohne Grund, daß erwähnte zwei Bauern Commandanten (Torggler und Lang nämlich), absichtlich Allarm geschlagen baben, um dadurch einige Compagnien zu erzwingen.' Trotzdem mußten auf Anordnung des Landrichters sogleich vier Compagnien ausgerüstet werden, von denen zwei die Bozner, eine die Griesner und eine die Malgreien aufzustellen hatten. Vorderhand hatte jedoch die Ausstellung und Ausrüstung dieser Compag nien wenig