es, daß wir in manchen Jahren kein Obst bekommen. Manche Zahre tritt ein solches Wetter früher, manche später ein, und dies ist die Ursache, daß wir von der einen oder andern Obstgattung doch etwaS bekommen. Deshalb soll es Sorge eines jeden Land- Wirthes sein, verschiedene Obkgattungen zu kultiviren, wo er immer einen hierzu tauglichen Grund und Boden besitzt. Es dürfte mir der Eine oder Andere einwenden, er habe wohl seine liebe Freude zur Obstkultur, allein auf seinem Grund und Boden wolle ein Obstbaum nicht recht
fortkommen, seine Mühe bleibe unbelohnt. Dies glaube ich gerne; doch daran ist nicht so sehr der Boden schuld, als vielmehr die stark verbreitete Annahme, daß für einen Obstbaum jeder Boden, sei er noch so sehr ausgesogen, tauglich sei. Aber so wenig wird ein ausgesogener Boden einem Obst-, ja jedem andern Baum entsprechen. Die erste Sorge des ObstbaumzüchterS soll daher sein, den Boden zur Aufnahme der Pflänzchen oder deS SamenkerneS gehörig zuzubereiten, dann aber die nöthige Aus wahl.der
Fruchtbaumgattung zutreffen. Jeder Landwirth, der sich nur ein wenig mit der Kultur von Obstbäumen abgibt, und nicht gedankenlos dabei zu Werke geht, wird wissen, daß z. B. der Apfelbaum einen schwächern Boden besser verträgt und darauf besser gedeiht, als andere Fruchtbäume. Der Apfelbaum bedarf nämlich beim Setzen der Kerne keiner großen Sorgfalt, während mau B. die Birn- und Quittenkerne vor dem Einlegen in die rde durch einige Zeit einweichen und auf einem hölzernen Siebe, einer Reiter, gut durcharbeiten
Andern. Der in eine solche Grube gepflanzte Baum treibt die Wurzeln in der guten Erde und wächst recht üppig und erfreulich, so lang er eben aus der guten Erde den erforderlichen Nahrungsstoff bekommt; aber die Wurzeln treiben nicht in die Breite, sondern sie dringen in die Tiefe in daS todte Erdreich; hier finden sie keine auSgiebige Nahrung mehr. In wenigen Jahren fängt der Baum an zu welken und zu kränkeln und stirbt ab.*) ') Die Tief« der Wurzel-Setzung, also auch der Grube richtet sich unter Anderem nach dem Boden
, je nachdem dieser kalt oder warm, feucht oder trocken ist Der sogenannte „Wurzelstock*, aus welchem der Baumschast sich erhebt, soll am. unterste« Ende in gleicher Höhe mit dem Boden der Wiese zu sieben kommen, auf unsern kalten und oft bewässerten Wiesen im .Gruz'gegen reifer« und auf den Ärteser Wiesen „kalt* im Verhältniß zu den wärmern Lagen der Weingärten auf der