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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 12.04.1913
Umfang: 10
aber dem bäuerlichen Mittelstand zum ärgsten Schaden gereiche: die un bedingte Freiheit, namentlich die Freiteilbarkeit (gegen die nur in Tirol und sonst nirgends in Oesterreich eine Schranke stehen geblieben war) und das freie Einströmen des Kapitals, der unver mittelte Kontakt, in den die moderne Geldwirt schast zu Grund und Boden getreten war. In der bäuerlichen Not spielte die Schuldnot die Haupt rolle. Bei uns in Tirol war wenigstens noch ein Gutes: die tirolische Landwirtschaft war im Großen und Ganzen

durch Vogelsang, gegen die Hypothek als Rechtseinrichtung Front zu machen. Man fand die Verbindung, die das Kapital in der Form der Hypothek mit Grund und Boden einging, unnatürlich, widersinnig, ja beinahe gegen das kirchliche Sittengesetz ver stoßend, wobei man auf das bis zum Beginn des 19. Jahrhunderte? wiederholt eingeschärfte kirchliche Verbot, vom Geldkapital Zinsen zu nehmen, Be- zug nahm. Also: Aushebung des Hypothekar-Pfand- rechtes sür die Zukunft, Entlastung des landwirt schaftlichen Bodens

von den darauf in der Ver gangenheit bestellten Hypotheken. Nirgends wurde für dieses Programm so energisch Propaganda gemacht, wie in Tirol. Be reits im Jahre 1896, als der Tiroler Landtag über agrarpolitische Anträge des Abgeordneten Dr. v. Grabmayr Beratungen pflog, vertrat der Abgeordnete Dr. Schöpser ein Minoritätsvotum folgenden Inhaltes: „Die hohe Regierung wird aufgefordert, ehestens agrarrechtliche Maßnahmen zu treffen, um a) zunächst die weitere Hypothekarverschuldung von Grund und Boden

werden. 3. Diese Wurzel ist im letzten Grunde keine andere als die hypothekarische Verschuldbarkeit von Grund und Boden.' Dies wird sodann kurz begründet, worauf es heißt: „5. Der Agrartag erkennt deshalb die ein- zige Rettung des Bauernstandes darin, daß a) durch gesetzliche und Verwaltungsmaßregeln die Verschuldung von Grund und Boden aufgehalten wird; d) die allmähliche Entlastung des bäuerlichen Grundbesitzes unter vorläufiger Feststellung einer Verschuldungsgrenze angebahnt und durchgeführt wird; e) Grund

und Boden gesetzlich als unver- schuldbar erklärt wird.' Ein ähnlicher Beschluß erhielt in einer Sektion des Salzburger Katholikentages im Jahre 1896 die Majorität: „Als Ziele der Reform deS Rechtes aus Grund und Boden sind zu bezeichnen: die Entlastung deS Bodens von den darauf lastenden Schulden und die Aushebung des Hypothekarpfandrechtes auf Grund und Boden.' Diesem Schöpferschen Programm, das die Un verschuldbarkeit von Grund und Boden als Prinzip statuierte, trat mit der ihm eigenen Lebhaftigkeit

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 03.09.1913
Umfang: 8
«s«l»«« g««^äh^ r 1» —. <K«H-d»« Na m«e^ lt ^ We A.b»«tz«» >«» Kwtt»». s-U»»G« »w< «»«»»SMich» AS»^i»»»U Nsssstve» »icht »M «l» Nr. 71 Bozen, Mittwoch, 3. September 1913 52. Jahrgang, Spielhöhlen in Oesterreich. Gegenwärtig geht in Oesterreich eine Entwick- lung vor sich, die das Grauen jedes anständig denkenden braven Ocsterreichers erregen muß. Wir sind Plötzlich in eine Spielhöhlenära hineingeraten. Wie Pilze nach langem schweren schwülen Regen, so schießen nun diese unheimlichen Einrichtungen aus dem Boden. Sie find im wahren Sinne

gelang, hat das Bei spiel von Grado rasch Nachahmung gesunden. An allen Orten schießen jetzt die Spielbanken wie Pilze aus dem Boden, oder besser gesagt, wie die Diebe in die Wohnung, nachdem sie sich von der „Wachsamkeit' des Besitzers überzeugt haben. In Karlsbad wird bereits Roulette gespielt. In Salz burg soll die Bank demnächst eröffnet werden und im Kurorte Baden wird in geradezu schamloser Weise über die bevorstehende Eröffnung und Ren tabilität einer Spielbank in offener GemeinderatS- debatte

unter der Aegide des Bürgermeisters debattiert. Ein Wiener Montagsblatt schrieb dieser Tage über diesen österreichischen Spielbankskandal: „Die Zeitungen sind von Nachrichten voll; wo man hin blickt. liest man Berichte über Spiel und Spiel- klnbS. Man erörtert nicht mehr ihre Gesetzlichkeit, sondern nur ihre Zweckmäßigkeit. Eine so gründ liche Mißachtung von Sitte und Gesetz war seit Menschengedenken bei uns zulande nicht da. Schon wird das Ausland aufmerksam. Spielunternehmer, denen draußen der Boden zu heiß

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 14.10.1914
Umfang: 8
wird eS sein, die Wiederholung eines Weltkrieges hint anzuhalten und die Kultur wird ruhig ihren Fort schritt machen können. Für die Germanifierung LittauenS und Polens wird da an das erhebende Vorbild des Deutschen Ritterordens gemahnt, der von Sachsen ausgehend Schritt für Schritt gegen Nordosten vordrang und den mit Blut erstrittenett Boden durch Herbeiführung deutscher Kolonisten deutsch machten. So ist ganz Schlesien, Branden- bürg, Mecklenburg, Pommern und Preußen deutsch gemacht worden. Diesmal soll daS Deutschtum

bis zu jener Linie gebracht werden, welche von der Düna und dem Dnjestr gebildet wird, daS sind ungefähr 13.000 Quadratmeilen, auf denen heute 38 Millionen Einwohner leben. ES ist ein gewaltiges Stück Boden im Vergleiche zu Oester reich, daS nur 11.300 Quadratmeilen umfaßt. Man will (nach diesem Vorschlage) vorerst besonders die Ostgrenze des Gebietes mit Deutschen besiedeln «nd dort eine Art Militärgrenze Herrichten, wie fie einst in Slawonien war. Eine Million deutscher und österreichischer Soldaten

sollte dort beständig die Grenze bewachen, jedoch zugleich die Kulturarbeit leisten: Bahnen und Festungen bauen, die Land arbeit verrichten. Dafür erhalten fie den Boden als Eigentum, müssen jedoch jederzeit bereit sein, zu den Waffen zu eilen, falls eS gälte,, den Feind ab zuwehren. DaS ganze Gebiet soll in Großfürsten tümer geteilt nnd unter deutfche und österreichische Der Einzug der Kusse« w Marmaros Sziget. ^ Ueber den Einzug und Aufenthalt der Russen in MarmaröS-Sziget gibt der Berichterstatter jdeS „Pesti

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Seite 1 von 10
Datum: 03.06.1911
Umfang: 10
HochgedantenS, voll geschlossener Einheit und Kraft, ist dasselbe Volk heute ein Spielball des Unfriedens, zer fahren und zerfallen, Bruder steht gegen Bruder, Sohn gegen Vater — Priester gegen Priester, ein Bild des Jammers und zum Weinen! Und wann begann dieseSElend? In jenen verhängnisvollen Tagen, als ein paar eigen- finnige Politiker eine fremde politische Bewegung uns in unsere Berge schmuggelten. Di echri st lich-sozialeJdee und Partei ist ein Wiener Großstadtkind. Nicht auS unserem Boden

die Christlich-Sozialen f leißig Luxusbahnen und ereifern sich für dle Land und Reich tief schädigende, wahnsinnige FleimStaldoppslbahn. Die Unzufriedenheit mit dieser Wirtschaft wuchs. Der Boden krachte unter den Füßen. Das fühlten die Christlich-Sozialen selbst nur zu gut und daher riefen jetzt plötzlich ste um Frieden. Die Konservativen zeigten aber mals das äußersteEntgegenkommen. Im Interesse des Friedens erklärten sie sich bereit zum Verzicht auf die Selbständigkeit, auf ihre Presse und Organisation

Zwistes von Tirol. Was nun? Volk von Tirol, merke es dir gut. Du wirst den Frieden nicht sinden, ehe- vor du ihn nicht suchst auf dem Boden der katholischen Grundsätze! Diejenigen aber, die in leichtfer tiger Weise ein braves katholisches Volk um seinen Frieden gebracht haben, werden der Gerech tigkeit nichtentgehen und di« Stunde für sie schlägt bald. Zur WMKmegimg. Knrortewahlbezirk. Graf Hartig in Brixen. Am Dienstag abends fand im Saale des Gasthauses „zum Stern' in Brixen eine Wähler- Versammlung

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 08.05.1912
Umfang: 10
, 7. April 1912. Ein greiser Gelehrter im schlichten Habit des hl. Franziskus ist am Samstag in ein besseres Jenseits hinübergeschlummert. Ein Neunzigjähriger! Eine seltene Zahl sür unser schnell- und leicht lebiges Geschlecht. Aber mit diesem steinalten Greise hatte selbst der Tod noch liebe Not. Gredler war einer aus der Schule der Oberinntaler. Da draußen aber ist harter Boden. Wer da leben und sich weiterbringen will, muß unverdrossen und unver wüstlich tagein, tagaus schwere Arbeit leisten, dars

gewesen, wenn er nicht selbst auch noch dem Tode Trotz geboten hätte. Erst nach hartem Ringen warf der Sensenmann den Neunzigjährigen zu Boden und aus dem Körper der so lange den Ge boten eines starken Geistes willig gefolgt, entfloh eine reine und hochsinnige Seele empor zu Himmels höhen, triumphierend: „Tod wo ist dein Stachel?' Mit ?. Vinzenz Maria Gredler verliert Tirol einen berühmten Sohn, einen Gelehrten, dessen Name weit über die Grenzen des Heimatlandes hinaus bekannt und hochgeachtet war. Er war aber nicht einer von der blessierten

und der Materie wurden zu Boden geschleudert und hell und klar wie die Sonne erstrahlte in dieser Seele das Licht des Glaubens. Jedem, gleich ob gläubig oder ungläubig, wird solch heißes Ringen tief im Innern des Herzens Bewunderung ab nötigen. ganz besonders aber sollten wir Katholiken diese Männer achten und ihrer nie vergessen, die trotz ihrer ungeheuren Schätze von Wissen und Können im wahren Sinne des Evangeliums „arm im Geiste' geblieben. Manche von uns sühlen den Zwiespalt nicht. Wie leicht

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