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Autor: Gruber, Paul [Hrsg.] ; Lechner, Gaudenz / hrsg. von Paul Gruber mit Beitr. von Gaudenz Lechner ...

Seite 255 von 570

Eggemanns Tod 1716 VII 15 dem Ordinariat und legte auch die Sekretur (Versiegelung) an die zeitliche Verlassenschaft des Verstorbenen. Pfarrer Martin Moser von Rodeneck übergab die vorhandene Barschaft, die etwa gegen 2.000 fl betrug, in einem eigens versiegelten Trühele dem Herrn Peintner 41 ). Als die Nachricht von diesem Todesfall in Brixen eingelangt war, wurde Dominicus An ton von Altspaur (gest. 1718 XII 6) 42 ) zum Kommissär für die Vermögensabhandlung und Teilung ernannt 43 ). Der Domherr

, Scholastikus, Hofrat und Kommissär v. Altspaur waltete seines Amtes 1716 VIII 6/8 44 ) und zog dazu den Gerichtsschreiber Baltsacher (Waltsacher) als Aktuar und den Pfarrer Martin Moser von Rodeneck als Assessor bei. Eggemann hatte bereits 1705 III 13 sein Testament abgefaßt. Er besaß eine reichhaltige Bibliothek, die er den Franziskanern von Innichen vermachte, räumte jedoch dem Geistlichen Jakob Paron auf Meransen, der zu den geistlichen Verrichtungen anstatt Eggemann öfters nach Sergs gegangen

, Hanns und Felicita, von denen Niclaus mit Eva Achornerin verheiratet und Bürger und Schuhmachermeister zu Innichen war und sechs Kinder hatte, Hanns Bürger und Seiler zu Inni chen war und drei Kinder hatte, und Felicita auch drei Kinder hatte. Franz Ludwig (Provisor) 1716 VII 15 wurde dem Supernumerar (Hilfspriester) und Koadjutor Franz Xav. Ludwig die Interims-Provision von Niedervintl aufgetragen 45 ). Biographische Daten s. unter „Hilfspriester”. Martin Weiller Martin Weiller stammte von Weill

nieren lassen; 1716 VIII 5 47 ) wurde er dafür als „habilis” (fähig) befunden. 1716 VIII 9 48 ) stellte Kanonikus und Konsiliarius v. Altspaur, der zu jener Zeit wegen der Verlassenschaftsabhandlung des Priesters Peter Eggemann noch in Vintl weilte, Martin Weiller als neuen Kuraten in Niedervintl vor und nahm ihm dort auch die Professio fidei (Glaubensbekenntis) und das Juramentum fidelitatis (Treueeid) ab. Die Gemeinde Niedervintl nahm den vorgestellten Kuraten mit Dank an und versprach ihm Gehorsam

49 ). Diesem Kuraten führte Christina Schenckin die Wirtschaft 50 ). 1720 IX 4 berichtete Pfarrer Martin Moser von Rodeneck dem Ordinariat, er habe das Begräbnis des kurz vorher verstorbenen Kuraten Martin Weiller in Niedervintl 1770 VIII 30 halten lassen. Er wurde in der (alten) Kirche be graben. Der Siebte und Dreißigste (Gedenktag) wurde auf Bitten der Verwandtschaft verschoben. Die Barschaft von 49 fl nahm Herr Peintner in Verwahrung 5I ). Die Inventur seiner Verlassenschaft erfolgte 1720 IX 19/20 vor Pfarrer

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Geschichte , Südtiroler Dorfbücher

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1981

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Seite 274 von 570

” nicht ge stattet wurde. Der „brave Hilfspriester ” Anton Huber wurde 18 2 8 X 3 0 472 ) nach Pfunders versetzt. Nach Pfun- ders diente er in Ampezzo, Bruneck, Mühlbach und Buchenstein 473 ). 1836 III 21 wurde ihm die Kuratie Nieder vintl verliehen, die er bis 1853 VIII 5 innehatte, wo ihm die Pfarre Antholz verliehen wurde. Er starb dort 1870 IX 13 (s.o.). Joseph Verginer Geb. 1803 XI 15 zu Sottrü in St. Martin in Thurn 474 ). Priesterweihe 1829 VIII 2. Es wurde ihm eigens gestattet, die Primiz unter freiem

Himmel abzuhalten 475 ). 1830 VII 19 476 ) wurde er zum Supernumerar in Niedervintl be stimmt. 1830 XI 8 477 ) wurde er als Supernumerar nach Enneberg versetzt. Er starb 1861 IX 26 als Dekan und Pfarrer in Enneberg 478 ). Martin Graf Geb. 1802 IV 3 in Brixen. Priesterweihe 1830 VIII 1 479 ). Der Supernumerar Martin Graf in Mauls wurde 1830 XII 31 in der gleichen Eigenschaft nach Niedervintl geschickt, wo er 1831 18 einstand 480 ). 1831 IX 19 481 ) wurde er von Vintl als Supernumerar nach St. Martin

in Gsies versetzt. Er starb 1849 IX 25 als Expositus in Kalchstein 482 ). Joseph Weißsteiner Geb. 1804 II 11 in Brixen. Priesterweihe 1830 VIII 1 483 ). 1831 IX 19 wurde Joseph Weißsteiner, Hilfspriester zu St. Martin in Gsies, in der gleichen Eigenschaft in die Kuratie Niedervintl verordnet, wo er 1831 X 11 einstand 484 ). 1832 VIII 6 wurde er von Vintl als Hilfspriester nach Lüsen versetzt, wo er 1832 IX 1 einstand 485 ). Er starb 1878 XI 9 als Expositus in Tschötsch 486 ). Johann Strele Geb. 1806

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1981

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Seite 286 von 570

Bald nach dieser letztwilligen Verordnung begab sich Johann Oberhueber mit all seinen Sachen von Obervintl in seinen Heimatort Niedervintl, wo er dann starb und begraben wurde, ohne zu beachten, daß er die 50 fl zum Be gräbnis in der Kirche Obervintl gestiftet hatte, was erst 1714 III 12/13 bekannt wurde, als dieses Testament vor Pfarrer Martin Moser von Rodeneck, Anwalt Christian Peintner und Gerichtsschreiber Johann Waltsacher ver lesen und die Erbschaft aufgeteilt wurde 747 ). Vom Kommissar

Martin Moser wurde den Erben vorgeschlagen, man solle diese 50 fl für einen Jahrtag in der Kirche zu Niedervintl, wo er, seine Eltern und Verwandten begraben liegen, stiften. Die endgültige Entscheidung wurde schließlich dem Bischof überlassen. Als sich die Verwandten dann doch für diesen Vorschlag entschieden, daß die von Johann Oberhueber legierten 50 fl der Kirche von Nie dervintl zugewiesen werden sollten, wurde 1716 X 3 748 ) vom Konsistorialpräsidenten der Stiftsbrief einer jährli chen Messe

tung nicht ausreichend war, wurde diese Stiftung zuerst von der Kirchenvorstehung zu Niedervintl nicht ange nommen, sondern erst, als die Erben noch 30 fl addierten. Bei der Inventur der Verlassenschaft des Kuraten zu Niedervintl Martin Weiller von 1720 IX 19/20 75 °) wurde be kannt, daß dieser Priester aus einer Schuld des Anton Peintner 100 fl zu einem Jahrtag in der Kirche von Nieder vintl gestiftet hatte. 17 20 X 19 751 ) forderte das Konsistorium den Pfarrer Martin Moser zu Rodeneck

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Seite 268 von 570

, in dem er als Supernumerar nach Stilfes verordnet worden war. Dieses De kret wurde 1774 VII 3 0 307 ) dahin abgeändert, daß er zum Supernumerar in Niedervintl bestimmt wurde. 1774 VIII 17 stand Bernardi in Niedervintl ein 308 ). 1774 XII 13 309 ) wurde er als Supernumerar in die Kuratie Wengen versetzt. Er starb 1811 VII 22 als Kurat in Thurn 31 °). Joseph Anton/Martin Wenzl Geb. 1743 VI 3 in Dietenheim 311 ). In den Diözesanschematismen wird er als „Brunopolitanus” geführt. Seine Eltern waren Johann Martin Wenzl

von Ragen, Kirchegg und Getreuenstein und Maria Rosa von Freising. Er studierte 1761 und 1762 in Innsbruck. Priesterweihe 1769. Er war zuerst Priester des Dominikanerordens. 1773 V 22 nahm Bischof Leopold v. Spaur in Brixen P. Martin Wenzl OP (Dominikaner) als Weltpriester in die Diözese Brixen auf 312 ). 1774 III 3 wurde Joseph Martin Wenzl als Supernumerar nach Ridnaun und 1774 XI 19 von Rid- naun nach Prettau verordnet 313 ). 1774 XII 13 314 ) wurde er als Supernumerar nach Niedervintl dekretiert

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Seite 252 von 570

eines Kuratbenefizi- ums zu Niedervintl eine weitere Versammlung abgehalten. Dabei waren erschienen: Weih bischof, Domdekan und Generalvikar Jesse Perkhofer, Pfarrer Ulrich Pfänner (1658- 1660) von Rodeneck, Georg Mairhofer von Khoburg zu Niedervintl, Martin Miller, Rich ter zu Niedervintl, Christan Peintner, Anwalt zu Niedervintl, Hans Holzer und Martin Specker, in Vertretung für Niedervintl, Sergs, Priel und Haslach, und für Obervintl Ma thias von Gagers, Richter zu Schenegg, Balthasar Troyer zum Pambgart

bezogen hatte, trafen sich 1660 VI 21 und 1660 X 25/26 25 ) vor dem Richter Martin Miller zu Niedervintl, der bei all diesen Zusammenkünften das Protokoll führte, Georg Mairhofer von Khoburg, Christan Peintner, Anwalt, Christan Hueber, Wirt, An- dree Tulp, Georg Alphreider, Schmied, Martin Specker, Peter Hofer, Tschaveller, Andree

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Seite 259 von 570

während dieser Provisur zu senden. Gest. 1797 VIII 27 in Niedervintl. Franz Martin Ploner (Planer) (Provisor) Geb. 1773 VIII 15 in Klausen. Priesterweihe 1796. Benefiziat zu den hll. Oswald und Christophorus im Dom zu Brixen seit 1797 V 13 133 ). Da der Provisor der Kuratie Niedervintl Anton Florian von Mayr mit schwerer Krankheit befallen worden war, wurde dem Dombenefiziaten und Professor der Rhetorik Franz Martin Ploner 1797 VIII 25 134 ) die Provision von Niedervintl übertragen. 1797 VIII 27 berichtete Provisor

Ploner nach Brixen, daß der 1797 VIII 22 vom Supernumerar Johann Hofer zu Niedervintl als „gefährlich krank darniederliegend” gemeldete Provisor Anton Florian v. Mayr inzwischen 1797 VIII 27 um 21.45 h in Niedervintl verstorben sei 135 ). Franz Martin Ploner selbst starb als Benefiziat in Brixen 1845 VII 13 136 ). Stephan Styr Geb. 1738 XII 7 in Tarrenz. Vom Dezember des Jahres 1758 bis zum Jahr 1761 studierte er in Innsbruck. 1763 er hielt er die Subdiakonats- und 1764 die Priesterweihe von Bischof

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Seite 253 von 570

Pirgstaller, Gregori Velder, Veit Unterhueber und Andree Oberhueber und versprachen noch einmal, die jährliche Priestersteuer von 25 fl. um Martini abzuliefern. Sie berechne ten das nötige Holz für den Kuraten auf 36 Fuder und sicherten die Lieferung auf das eine Jahr, abwechselnd mit der Gemeinde Obervintl, zu. 1661 V 22 26 ) versammelten sich Kurat Peter Eggeman, Martin Miller, Richter, Georg Mairhofer, Christan Peintner, Christan Hueber, Hans Holzer, Andree Tulp, Martin Specker, Georg

Peter Eggeman in Niedervintl änderten, verfaßte Dr. Jo hann Martin Creuzweger, Pfarrer zu Rodeneck (1687-1703 III 13) 27 ), als verordneter Kommissär des Konsistoriums, auch für Niedervintl einen neuen Stiftsbrief, d.h. ein neues Kalendarium und Urbarium. Diese Instruktion wurde 1701 IX 9 von der Gemeinde zu Nie dervintl angenommen, worauf der Pfarrer Creuzweger und der Richter Franz Weinperger das Dokument unterschrieben und siegelten. 1702 I 11 ratifizierte und konfirmierte das Geistl. Offizium

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Seite 330 von 570

eines eigenen Kurat-Benefiziums auch für Obervintl errichtet. Zur Aufrichtung dieser Kuratie stiftete Martin Empacher, Kaplan im Königl. Stift zu Hall und gewesener Pfarr- herr zu Rodeneck, 1.000 fl gegen eine Wochenmesse und 100 fl, daß die armen und kran ken Leute ohne weitere Stolreichung versehen werden sollten. Dieses Kapital von 1.100 fl übernahm die Gemeinde und versprach, davon dem Kuraten die jährlichen Zinsen zu erle gen. Es wurde in folgender Weise aufgeteilt: Caspar Balthasar Töpsl 150

bisher jedes zweite Jahr geliefert hatten. Wenn der Kurat Schule hält, wird er dafür von den Eltern der Kinder besoldet. Für den neuen Kuratenhausbau versprachen Peter Eggemann, bisheriger Kurat, und Andree Hittaler, ge wesener Lechner am Getzenberge, je 50 fl zu geben. Diese Abmachungen wurden 1701 VIII 27 in Obervintl vom Pfarrer Johann Martin Creuzweger von Rodeneck als Kommis sar und vom Richter Caspar Stainer von Schennegg unterschrieben und gesiegelt. Das Or dinariat in Brixen überließ 1701 XII

10 dem Pfarrer zu Rodeneck, in Anbetracht der Großzügigkeit des gewesenen Pfarrers Martin Empacher, das Präsentationsrecht, das Pfarrer Creuzweger auch gleich ausübte. 1702 II 15 ratifizierte das Geistliche Offizium des Bischofs Johann Fanz v. Khuen die Aufrichtung dieser neuen Kuratie zu Obervintl 10u ). Zugleich mit Niedervintl wurde im Jahre 1891 auch Obervintl zur Pfarrei erhoben. 2. Grenzen und Dekanatszugehörigkeit Das Visitationsprotokoll von 1752 VII 26 1012 ) enthält eine lateinische

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1981

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Seite 332 von 570

Franz Praundorner (Provisor) Kurze Zeit war auch Fr. Praundorner als Provisor in Obervintl tätig. Barthlmä Samson Remich (Provisor u. Kurat) Geb. in Kronmetz, Weihen in Brixen, 1705 IX 19 Subdiakonat, 1705 XII 19 Diakonat, 1706 II 27 Presbyterat, 1711 Provisor in Lajen, Substitut, bzw. Provisor in Obervintl nach Franz Ludwig. 1714 IV 7 1019 ) präsentierte ihn Pfarrer Martin Moser für die Kuratie Ober vintl, nachdem er sie bereits als Provisor zur allgemeinen Zufriedenheit versehen

hatte. Es war zwar bereits Ignaz Philipp Prugger für diese Kuratie ausersehen, er glaubte aber we gen des zu geringen Einkommens dort nicht bestehen zu können. Remich wurde nicht mit einem Investiturakt, sondern nur mit einfacher Admissio in sein Amt eingeführt. Er starb in Obervintl 1727 IV 6 zwischen 22 und 23 h , 102 °) nachdem er an diesem Tage noch Messe gelesen und die Palmen geweiht hatte. Martin Hofer (Provisor) 1727 IV 7 l021 ) setzte Pfarrer Georg Nägele von Rodeneck seinen Kooperator Martin Hofer zum Provisor

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Seite 393 von 570

pflichtungen der jeweiligen Kuraten bestimmt. Doch wurde noch kein ordentliches Stift buch verfaßt. Kurat Martin Kröll schrieb ein kleines Stiftbuch, das noch im Wi- dum aufliegt. Es hat die Unterschrift: „Die 3 Martii 1732, Martin Kröll im 34 sten Jahr Ku rat’’ und es trägt das Siegel. 1774 wurde endlich unter dem Kuraten Christian Michaeler das ordentliche Stiftslibell von der Kurie aufgesetzt und bestätigt. Darin wer den die Einnahmen angeführt, die aus Stiftmessen, Andachten, Zinsen für ein von der Kir

, der von freiwilli gen Beiträgen der Gemeinde lebte. Diese mußte der Kurat alljährlich um Lichtmeß in allen Häusern einsammeln. Sie betrugen um diese Zeit ungefähr 140 bis 150 fl. Als sich der Prie stermangel stärker bemerkbar machte, lief Weitental Gefahr, den Hilfspriester zu verlie ren. Infolgedessen überredete Kurat Martin Kröll die Gemeinde zur Stiftung eines zweiten Priesters. Zu diesem Zwecke hatte schon der Kurat Josef Stampfer vorgearbeitet, da Anna Weissteiner, Lechnertochter, eine große Summe

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1981

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Seite 399 von 570

gemacht wurden, daß auswärts gespendete Nottaufen vom Priester ,,sub conditione” wiederholt wurden und daß schon damals im Winter Taufen im Widum gespendet wurden, obwohl es nicht erlaubt war. Am 2. Oktober 1712 ist eine Wundergeschichte eingetragen. An diesem Tage wurde dem Andreas Mayr, Unterberger, und seiner Ehefrau das sechzehnte Kind geboren, jedoch tot. Der Vater erbat vom Kuraten Martin Kröll die Erlaubnis, sein totes Kind zur schmerzhaf ten Muttergottes zum Sigmunder Stöckl tragen zu dürfen

, da dort öfters totgeborene Kin der getauft, gezeichnet und christlich begraben wurden. Der Kurat gab ihm die schriftliche Erlaubnis, die er dem Pfarrer von Kiens vorzeigte. Am 4. desselben Monats wurde das Kind zur Gottesmutter gebracht und aufgelegt. Da schwitzte es fünf Vaterunser lang aus dem linken Äuglein Blut, bald hernach auch aus dem rechten Auge und veränderte die Farbe. Bei diesen Zeichen wurde es durch Bernard Neckar, Kooperator in Kiens, getauft und in St. Sigmund christlich begraben. Als Martin

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Seite 354 von 570

1701 wurde die Kuratie Obervintl gestiftet (s. Kuratie). Diese Stiftung schloß auch die Stif tung einer wöchentlichen Messe an jedem Freitag für den Mitstifter Martin Empacher und dessen Versehgangsstiftung mit ein 1128 ). Das Testament des Kuraten Eggemann von 1705 III 13 enthielt die Verfügung, daß VIII 1 für ihn in Obervintl eine Messe gelesen werde, weil er die 50 fl, die ihm sein Vetter Peter Aichner, Zimmermann auf Terenten, schuldete, der Kirche von Obervintl überließ. 1716 VII 3 erhielt

) wurde die Jahrtagsstiftung des Urban Mayr konfirmiert. Die Kirchenrechnung von 1727 erwähnt eine Jahresmesse für Martin Pacher, gewes. Bene- fiziat zu Hall. 1736 IX 6 wurde die Jahrtagsstiftung der Witwe Maria Hoferin, gewes. Mesnerin in Nie- dervintl, in der Kirche von Obervintl konfirmiert. 1737 XI 25 bezahlte Hanns Oberhammer, Mayr in Pamgarten, die durch seine Schwester Katharina, verehel. gewes. Grienpacherin und Untermayrin zu Stainhaus sei., zur Öllam pe beim Höchsten Gut gestifteten

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Seite 300 von 570

848 ). 1972 V 10-21 hielten die Redemptoristenpatres Martin Zepf aus Forchheim und Sebastian Redl aus Ingolstadt in Niedervintl eine Mission ab 849 ). 8. Bruderschaften und Bündnisse Im Jahre 1664 ging man daran, in Niedervintl die Rosenkranzbruderschaft zu errichten. P. Adam Haim OP zu Bozen wurde gebeten, daß er sie in die Erzbruderschaft eingliedere und auch zu Niedervintl einsetze. Man versprach, einen Rosenkranzaltar zu errichten, eine eigene Fahne anzuschaffen, die gewöhnlichen Umgänge

der Rosaribruderschaft übergeben hatten, daß zur Ehre der Muttergottes alle Sonntage der Rosenkranz gebetet werde (s. Stiftungen). — Kurat Martin Weiller von Niedervintl ersuchte das Konsistorium, daß ihm anstatt der 3 fl, die dem je weiligen Kuraten von der Rosaribruderschaft als Remuneration (Belohnung) gereicht wer den, ein besseres Emolumentum geschöpft werden wolle, da er mit geringen Einkünften versehen sei und die genannte Bruderschaft ihm große Extramühen auflade. 1720 V 4 frag te das Konsistorium beim

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Seite 377 von 570

17) Oswald Haid (1669-1675) aus Mühlbach 1665 Kooperator in Rodeneck, 1667 Kooperator in Täufers, 1675-1699 Pfarrer in Innervillgraten — dort gestorben. 18) Christoph Gietl (1675-1698) geb. in Sillian - Pr. 05.04,1658 1661-1675 Pfarrer in Innervillgraten 1698 als Kurat in Weitental gestorben. Unter ihm wurde die Kuratie Pfunders errich tet (1680) 19) Martin Kröll (1698-1747) Pr. 23.12.1690 Er stammte aus Brixen. 1684-1687 Studium der Philosophie und Theologie in Inns bruck, 21.07.1688 Eintritt

in das Seminar. Am 01.10.1698 als Kurat nach Weitental, dort gestorben am 12.04.1747. Aus seinem Leben: Er war 8 Jahre Kooperator in Rodeneck. Da Kurat Gietl in Wei tental schwer krank war, wurde Martin Kröll zunächst als Provisor angestellt, 1698 wurde er wirklicher Kurat. Er war, wie er von sich in der Bittschrift um die Kuratie schreibt, ein Sohn des gewesenen fürstlichen Leibkutschers in Brixen. Im Totenbuch vermerkte er alle benachbarten Kuraten, deren Leiche er zum Grabe begleitet hatte. Er stiftete

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Seite 395 von 570

kauft und an die Armen verteilt. Als die Bäcker dieses Geld selber eintreiben mußten und manche unwillig zahlten, wollten sie das Brot nicht mehr liefern. So beschloß die Gemein de, daß jeder Hof anstatt des Geldes am Pfingstsonntag eine gewisse Anzahl langer Krap fen bringen solle, um sie nach der Prozession zu verteilen (zur Zeit des Pfarrers Demattia nicht mehr im Gebrauch). Auch der Umgang ist ein alter Brauch. Er ist in dem von Martin Kröll verfaßten Ka- lendar um 1700 erwähnt, die Spende

sind in der Chronik 49 verzeichnet. Der älteste Jahrtag stammt aus dem Jahre 1631. Er war von Christian Mayr, Edenhuber, für sich und für seine Schwester gestiftet worden. Stiftämter: Georg Oberhuber stiftete im Jahre 1817 ein Amt und drei Predigten für die Wohltäter des 40stündigen Gebetes. Für den 4. Juli, Ulrichstag, war im Jahre 1630 ein Wetteramt mit den vier Evangelien gestiftet worden. Am 10. September 1710 stiftete Martin Kröll, Kurat in Weitental, ein Lobamt zu Ehren des hl. Nikolaus von Tolentin (früher

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Seite 415 von 570

. in Innsbruck, Benefiziat in Feldthurns, 1724 Kurat in Meransen (durch Tausch), 08.08.1736 Kurat in Mühlbach, gestorben 21.05.1762. 7) Josef Trendl (1717-16.01.1726 gest.) geb. in Brixen, 1702-1705 stud. phil. et theol. in Innsbruck, 04.08.1708 Eintritt in das Seminar, mit 25 Jahren Kooperator in Latzfons, als Kurat in Pfunders gestorben. Provisor: Martin Hofer (1726; Jänner-Mai) geb. in Arzl 29.10.1695, Pr. 31.03.1724, gestorben als Kooperator in Sterzing am 07.10.1732. 8) Ingenuin Albuin Sailer (1726-1731

) geb. in Hall, 1695-1700 stud. phil. et theol. in Innsbruck, 05.01.1702 Eintritt in das Seminar, Pr. 20.09.1704, 1717 Kurat in Steinegg, gestorben als Benefiziat in Steinach 28.08.1733. 9) Martin Hofer (1731-1733) geb. 12.11.1699, 1717-1720 stud. phil. in Innsbruck, Pr. 18.10.1722, 20.05.1724-1730 (resignierter) Kurat in Abfaltersbach, 1730 zur Pfarre Dölsach (Diözese Salzburg) präsentiert. Dispens von 13 Monaten durch Apost. Breve.

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Seite 99 von 570

Pitzinger Martin Jerenberger, Klamperer junior die zwei Niedermayer-Söhne Joseph Mayr, Moser Martin Holzer, Gstaller Peter Niederkofler, Schmid Franz Meusburger Peter Cafonara Andrä Lechner beim Alpegger Mit der großen Tapferkeitsmedaille wurde Peter Hueber, Gareiter bei St. Georgen, ausgezeichnet 2I ). Wir erfahren auch, daß die Sturmmannschaft des Gerichtes Niedervintl zu diesem Ab wehrkampf ausgerückt war. Der Richter von Niedervintl Anton Lorenz von Chizzali schickte nämlich dem Brixner Hofrat

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Seite 143 von 570

O b e r v i n t I Anton Leitner Siegfried Oberhofer Josef Steinhäuser Josef Putzer Alois Leitner gefallen in Wien am Ladogasee in Schlesien an den Kriegsstrapazen gest. in Bruneck vermißt in Odessa Augustin Oberhofer geb Pfunders . 1920 gefallen 17. 5.1941 Bari Josef Huber ? 5 1913 5 5 14.10.1942 Innsbruck Martin Ebner 5 5 1915 5 5 25.11.1943 Rußland Anton Mair 5 5 1920 5 5 23.12.1943 Finnland Paul Huber 1921 99 3. 1.1944 Rußland Alois Stampfl 5 5 1923 5 5 29. 3.1944 Rußland Engelbert Huber

> 5 1913 ” 13. 8.1944 Lettland Alois Unterkircher 5 > 1924 5 > 17. 8.1944 Rumänien Alois Oberhofer 5 5 1924 > 5 20. 9.1944 Lettland Josef Bergmeister 5 J 1920 5 > 26. 9.1944 Italien Alois Ebner 5 5 1925 5 5 8.10.1944 Frankreich Raimund Oberhofer 5 5 1925 5 5 15. 9.1944 Italien Franz Huber 5 5 1906 5 5 27. 1.1945 Schlesien Pius Steinhäuser 5 5 1927 5 5 ? 1945 Italien Florian Huber > ? 1910 vermißt 1943 Stalingrad Martin Huber 5 ? 1915 5 5 1942 Rußland Josef Obergolser 5 5 1915 5 5 1944 Rumänien Franz

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Seite 283 von 570

Martin Kröll, Johann Oberhäuser und Georg Santer, die auch mehrmals nach der Messe sogleich nach Weitental zurückkehrten und auf diese Weise gegen diese vermeintliche Obligation protestierten, vor allem dann, wenn sie „mit Unhöflichkeit degustiert” wurden. Wenn sie mit Höflichkeit darum ersucht wurden, hätten sie die Beichtaushilfe schon aus nachbarlicher Freundschaft immer geleistet. Schließlich gab sich Kurat Michael Schranzhofer 1766 IV 12 724 ) damit zufrieden, daß der Kurat von Weitental

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Autor: Gruber, Paul [Hrsg.] ; Lechner, Gaudenz / hrsg. von Paul Gruber mit Beitr. von Gaudenz Lechner ...

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, Messe für Maria Wäggerlin, Jahrtag für Bartholomäus Moser, Priel, VII 12 Messe für Christian Peintner sen., VII 26 Messe für Christian Peintner jun., Jahrtag für Blasius Zörhofer, Priester aus Niedervintl; im August: gegen Ende des Monats Jahrtag für den Kuraten Martin Weiller; im September: Jahrtag für Christian Peintner jun., am Dienstag in der Quatemberwoche Messe für Christian Prunner, Mayr in Pflang; im Oktober Jahrtag für Maria Holzerin, gew. Mayrhoferische Bestandsinhaberin; im November

Bücher

Kategorie:

Geschichte , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

1981

Autor: Gruber, Paul [Hrsg.] ; Lechner, Gaudenz / hrsg. von Paul Gruber mit Beitr. von Gaudenz Lechner ...

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