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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 8
Datum: 03.08.1894
Umfang: 8
für seine Partei an sich riß und möglichst entchristlichte, möglichst der „freisinnigen Moral ohne Religion" zu geführt, dafür Gottesfurcht und strenge christliche Erziehung als Wahn und Tyrannei verschrieen hat? Die liberale Partei soll doch nicht ihr eigenes Werk verleugnen! Damit wurde das Gewissen in jedem Anhänger dieser modernen Richtung eingeschläfert und schon das Kind in der Neuschule an die freie Willkür und den Eigennutz der Leidenschaften ge wöhnt. „Freiheit nach eigenem Gutachten!" ruft demgemäß

werden. Diese moderne Jugend, deren wachsende „Verwilderung" die „Reichenberger Zeitung" so laut beklagt, ist die Frucht der liberalen Volks erziehung, der confessionslosen Staatsschul bildung, der Beispiele der liberalen Mustermänner in Stadt und Dorf. Wir wundern uns, daß der liberalen Partei und ihrer Presse jetzt vor diesen — ihren Früchten graut. Seit 25'Jahren haben wir in Oesterreich doch in allen Tonarten von dieser Seite prahlen hören, welch' herrliche Leistungen die liberale Schul- und Volksbildung

schon der liberale Schulbube daheim: so ruft er gegenüber dem Lehrer und so gegenüber dem Meister. Er thut dann im Namen dieser Frei heit", was der Fleischeskitzel, die Habsucht oder Ehr sucht ihm vortheilhaft erscheinen lassen. Denn Gottes Gesetz hat ihm ja der liberale Vater, der liberale Lehrer, Bürgermeister, Fabrikant und Beamte durch Wort und tägliches Vorbild als Ammenmärchen miß achten gelehrt. Das ist — um den albernen Jargon der liberalen „Reichenberger Zeitung" nochmals zu eitleren

— nur für „fromme Conservative"! Damit werden freilich die Schulbuben schon altkluge „Liberale" in Worten und Thaten, infolge des Fortschrittsgesetzes aber werden sie bald So eia- listen, denen ihre Lüste Wegweiser sind, die über Gott, Kirche und Religion, über Kaiser, Staat und Gesetz, über Fabrikant, Eigenthnm und Vorgesetzte frech hohnlachen, die aus den kleinen sozialistischen Winkelblättern ihr neues Evangelium, ihre Welt- Verbesserungs-Recepte beziehen und die anmaßendsten Hetzer und Schimpfer

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 24
Datum: 29.11.1901
Umfang: 24
Zur Landtagswahl in den unterinn- thalischen Städten. II. Selbstverständlich stellt auch die liberale Partei einen Candidaten für die unterinnthalischen Städte auf, die sie so lange als ihre Domäne be herrscht hat. Doch halt! Wir sagten: Die li berale Partei; das ist nicht ganz richtig. Eine liberale Partei gibt es eigentlich nicht mehr; die ist zu Grunde gegangen, an ihren eigenen Sünden gestorben. Zur liberalen Partei will sich heute Niemand mehr zählen; man würde das als eine Schande

empfinden. So sehr hat sie abgehaust, nicht blos in Tirol, wo sie nie recht lebensfähig war — außer in einigen Städten und Städtchen— sondern in ganz Oesterreich. Aber es ist der Fluch der bösen That, dass aus einer solchen immer Schlim meres entsteht. Wohl ist die liberale Partei elen diglich verkracht und zusammengebrochen; allein der schlechte Same, den sie ausgesäet, ist in die Halme geschossen und trägt nun seine Früchte. Statt der einen liberalen Partei gibt es nun deren mehrere

, die sich verschiedene, mehr oder weniger deutsch oder wohlklingende Namen geben, unter sich wie Hund und Katz in den Haaren liegen, aber in einem Punkt durchaus einig sind: im Hass gegen die kath. Kirche oder wie manche aus ihnen beschönigend sa gen, gegen den Clericalis mus, die clericale Partei. Das ist aber gehupft wie gesprungen. Außer dem unterscheiden sich diese Parteien noch in Bezug auf den Grad ihres Patriotismus. Die Social demokraten z. B., eine echte Frucht des Libera lismus und sein Schreckenskind

diese neue Partei ist und sein wird, das zeigt die ebenso 'lange, als kirchenseindliche Rede, welche der genannte Herr als Abgeordneter der nordtirolischen Städte am 14. November d. Js. im Reichsrathe zu Wien gehalten hat. Wir brauchen über diese Rede nichts zu sagen; wer sie gelesen hat. der hat genug daran. Nur das Eine wollen wir bemerken: Von einem Dr. E r l e r hätte man besseres erwarten sollen. — Außer dieser Partei, die ja nur die altliberale ist, wie sie leibte und lebte

, nur etwas verschlechtert, gibt es in Innsbruck eine Partei — sie hört aus den Namen des Vicebürgermeisters Dr. Wen in — diezwischen den Extrem-Radicalen oder Alldeutschen und den Erler-Leuten hin- und herpendelt. Sie weiß noch nicht, wohin sie sich wenden soll, und vielleicht gibt Die deutsche Krisis 1866 und die Legion Klapka. Von Prof. P. Max Straganz. s» Napoleon III. selbst äußerte sich später (in einem Schreiben an seinen Minister des Auswärtigen Drouyn de Lhuys vom 11. Juni) über diese Idee folgendermaßen

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 12
Datum: 20.03.1897
Umfang: 12
und 2 Mitglieder der polnischen Volks- partei. — Am Mittwoch 17. ds. wurden von den Landgemeinden in Steiermark gewählt 5 conser- vative Deutsche, 3 conservative Slovenen und 1 Deutschnationaler; in Böhmen wurde u. A. der bekannte ehemalige Ritter von Schönerer gewählt und zwar in den Landgemeinden von Eger; der Sozialisten-Führer Dr. Adler ist auch in den Reichenberger Landgemeinden durchgesallen; ebenso der berüchtigte Pernerstorfer in Tetschen; im Übrigen sind Jungczechen, Deutschnationale, Deutsch liberale

Steiermark drei Konservativerer vierte kon servative Kandidat, Universitätsprofessor Dr. Gut- jahr, unterlag in Graz bei der Stichwahl am Mon tag 15. ds. mit 18.0000 Stimmen dem Sozialde mokraten, Schneidergesellen R esel, der 21.000 Stim men erhielt und für den auch Liberale und Deutschnationalen stimmten. — In Böhmen, das in der V. Curie 18 Mandate zu vergeben hat, wur den am gleichen Tage gewählt: ganze 2 Deutsch liberale und diese erst in der Stichwahl mit Hilfe der Deutschnationalen

, 9 Jungczechen (einer davon in Prag selbst, in der Stichwahl gegen einen Sozi aldemokraten) und 7 Sozialdemokraten. Nach dem auch in Brünn (Mähren) bei der Stichwahl ein Sozialdemokrat gewählt wurde, werden diese 14 Mann hoch in's Abgeordnetenhaus einziehen. Bei den Landgemeindewahlen am Mon tag 15. ds. wurden in Niederösterreich 7 Christlich-Soziale und einer von der deutschen Volks partei, in Oberösterreich 7 Konservative, in Schlesien 2 Deutschnationale und ein Polnisch- Klerikaler, in Salzburg

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Seite 2 von 8
Datum: 31.08.1894
Umfang: 8
gewürdigt werden." — Möge schon bei den Vorbe reitungen zu diesem Katholikentage, welcher gewiß auch zahlreich aus anderen Ländern Oesterreichs be sucht werden wird, Alles geschehen, um die so dringend nothwendige Einigkei t bestens zu fördern! Zur Beleuchtung der inuerpolitischem Lage erinnert die Salzburger „Katholische Kirchenzeitung" an das, was der liberale Abg. Professor Sueß im Februar vorigen Jahres im Abgeordnetenhause ein bekannt hatte. Er sagte offen und klar heraus, was die „liberale" Partei

in den Siebziger-Jahren ver säumt habe und darum nachholen müsse, sobald sie an's Ruder komme: „1. die Beeidigung der Bischöfe auf die Staatsgrundgesetze; 2. die Beseitigung der Jesuiten von der Innsbrucker theologischen Facnltät; 3. ein Klostergesetz; 4. ein Gesetz über die Heran bildung der Geistlichen;" vom letzteren Punkte sagte Sueß noch ausdrücklich, „daß man denselben der liberalen Partei bereits versprochen hatte." — Vor diesem Culturkampf auf Leben und Tod haben also die Conservativen Oesterreich

seither bewahrt; aber zu zerstören gibt es nach „liberalem" Recept in Oesterreich noch sehr viel. Unter diesen Uufftänden, so folgert daraus die „Katholische Kirchenzeitung", ist es denn doch begreiflich, wenn die katholisch-conser- vattve Partei sich mit dem Uebergang zur Opposition einigermaßen Zeit läßt. Möchten daher alle Katho liken sich enger zusammenschließen, statt sich über flüssig zu befehden, und gemeinsam das Volk auf klären über den hohen Werth des Christenthums und über die Schädlichkeit

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Seite 2 von 12
Datum: 22.11.1901
Umfang: 12
Oesterreich, und von Oesterreich gegenüber Preußen angeordneten militärischen Vorbereitungen für erschöpft allgemein bekannt, Dr. Hans Malfatti, gleich falls Universilätsprofessor in Innsbruck. Nach lan ger eingehender Berathung und nach Erwägung aller in's Gewicht fallenden Umstände hat sich die Ver- trauensmänner-Versammlung zu Rattenberg am 24. October, die von allen fünf Städten sehr gut be schickt war, für Dr. Malfatti als Candidaten ent schieden, und sie hatte Recht. Wenn die liberale Partei

achtzehn Jahre lang ihren Vertreter aus Innsbruck und von der dortigen Universität bezog, so kann es für die conservative Partei sicher kein Unrecht sein, wenn sie dasselbe thut und zum zweiten Male einen Universitätsprofeffor mit dem Mandate der unterinnthalischen Städte beehrt. Man spricht ja heutzutage soviel von Intelligenz, Intelli genz ist für liberale Seelen alles und uns Conser- vativen sucht man sie so häufig abzusprechen und uns der Rückständigkeit zu beschuldigen

der Altbürgermeister und Sparcasse-Direktor von Innsbruck, Dr. Heinrich Falk, und doch unterlag er. Damit war der Wahlkreis der unterinnthali- schen Städte für die conservative Partei gewon nen und blieb es auch bei der Neuwahl im Jahre 1895, bei welcher Universitätsprofessor Dr. Josef Hirn mit einer Mehrheit von 266 Stimmen über seinen liberalen Gegencandidaten, Kaufmann Atz- wanger von Rattenberg, den Sieg davontrug. Warum wir das alles erzählen? Einfach da rum, weil die Landtags wählen

. Dazu haben wir Conservative, wie man sieht, alle Ursache. Leider hat der bisherige Abgeordnete der unter innthalischen Städte, Professor Dr. Hirn, der am 6. November 1895 mit so großer Mehrheit in den Landtag gewählt worden war, wegen seiner inzwi schen erfolgten Übersiedelung nach Wien und wegen seiner Berufsgeschäfte es abgelehnt, das Mandat, das er so trefflich als eine Zierde des Landtages aus geübt, nochmals zu übernehmen, und die conservative Partei war darum genöthigt, an seiner Stelle

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Seite 4 von 8
Datum: 14.06.1895
Umfang: 8
gegen den Entwurf die liberale Presse, voran die „N. Fr. Pr." Sie erklärte ihn für absolut unbrauchbar und gänzlich verbesserungs unfähig, also abzuweisen, ohne nähere Prüfung des Details. Die linke Parteileitung ist offenbar in einer Klemme; denn einerseits drängen die schärfern Elemente und die Presse in die schroffste Opposition und malen die Gespenster des „Klerikalismus" und der „Reaktion" in den düstersten Farben, andererseits ist die Partei leitung selbst nicht in der Lage, positive Vorschläge

zu machen, welche eine Erweiterung des Wahlrechtes und zugleich einen Vortheil für die liberale Partei ergeben. Im weitern Verlaus der Wahlreform-Debatte im Ausschüsse sprach sich Abgeordneter Baron Di Pauli folgendermaßen aus: Wenn es sich um eine Interessen vertretung handle, gehören alle Arbeiter zusammen, ebenso alle Steuerträger; er werde für das Eingehen in die Specialdebatte stimmen, da er die Wahlreform redlich wolle. Klun spricht sich für die Einreihung der neuen Wähler in den bestehenden Kurien aus, geht

wie das „Vaterland", Linzer und Grazer Volksblatt äußern zwar keine Freude und Begeisterung über den Entwurf, halten ihn aber für einen annehmbaren Ausgleich zwischen den verschiedenen Partei-Interessen. Dabei ist sehr zu beachten, daß vorerst nur der Entwurf des Subcomites vorliegt und daß Aenderungen desselben nicht ausge schlossen sind. In diesem Sinne haben sich bis jetzt die Regierung, welche eine wesentliche Aenderung wünscht, sowie Graf Hohenwart und Graf Pininski ausgesprochen. Am heftigsten tobte

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Seite 1 von 18
Datum: 15.01.1910
Umfang: 18
dieses Mittel in seinen Agitationsreden nicht. Daß damit den seit einiger Zeit wieder angekündigten Annäherungsversuchen zwischen England und Deutschland keine Unterstützung ge bracht wird, ist auf der Hand liegend. Ob mit solchen Mitteln die Aussichten der von Balfour vertretenen Partei ge fördert werden, wird die nahe Zukunft lehren. Bei der Auflösung war die Zu sammensetzung des Unterhauses folgender maßen: Liberale und Radikale 385, So zialistische Arbeiterparteien 34, Irische Nationalisten

zu schaffen und zu schüren; aber es wird doch Niemanden geben, der einen Mann von der Bildungs stufe eines Theologieprofessors für so kurz sichtig hielte, daß er nicht einsähc, wohin in diesem Falle diese Sonderkandidatur führen muß: zur Gefährdung, wenn nicht zur Auslieferung dieses Wahlkreises. Und an wen? An einen Liberalen, der doch der Partei Schöpfers- gewiß weniger nahe steht als der Konservative. Ist so weit schon die Verblendung'gediehen, daß nur mehr der Haß gegen die konservative Partei

als leitendes Motiv gilt? — Es ist daher nur zu begreiflich, daß gerade die Bestgesinnten unter den Christlichso zialen für diese Haltung einer ihrer Führer lieber an der freilich abgeleugneten Erklärung sesthalten, als ob Schöpfer diesmal nur im Sinne und Aufträge der Regierung so arbeite, daß schließlich viel leicht doch der sonst ganz aussichtslose Liberale gewählt werde; sonst könnten sie diese Haltung eines katholischen Geistlichen nimmermehr begreiflich finden. Wir müssen ihnen recht geben

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Unterinntaler Bote
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Seite 7 von 12
Datum: 26.02.1897
Umfang: 12
zum Vortrage seines Programmes, das seine Hauptspitze gegen die liberale Partei richtete. In der Schulfrage vertrat er das liberale, in ge werblicher und wirthschaftlicher Beziehung stimmte er mit dem Programme der Conservativen so ziemlich überein; weiters betonte er den nothwendigen Vorrang der deutschen Nation in Oesterreich und enges Bündnis mit dem deutschen Reiche. Der langjährige Vertrauensmann der liberalen Par tei Herr Fabrikant Hußl trat dem Vorreder entgegen und obwohl er viele Fehler im eigenen

Untersuchung wird wohl Licht in das Dunkel bringen. (Wähler-Versammlungen.) Um das Mandat der nord- tirolischen Städte und Orte wird heiß gestritten. Da sind die feindlichen Brüder, die Altliberaten und Deutsch- nationalen, dre sich wacker darum zanken; aber auch die konservative Partei macht nicht blos den müßigen Zu schauer bei dieser Katzenbalgerei, sondern ist rührig und thätig und ihr Kandidat Dr. Max Kapferer, hat bereits an vier Orten Wählerversammlungen gehalten und zwar, wie selbst die Gegner

, weil man wahrscheinlich zu Wodan's Zeiten so schrreb) zur Versammlung einlud, ver kündeten das Ereigniß und wirklich erschien zur angegebe nen Zeit Herr Dr. Jung, vorsichtshalber schon von einem guten Dutzend Gesinnungsgenossen aus Innsbruck und Hall begleitet, im Gasthaus zum rochen Thurm. Von Wählern aus Schwaz waren, wie uns ein Augenzeuge schreibt, viel leicht 60, vorwiegend der liberalen Partei Angehörige, er schienen. Herr Apotheker Dr. Würstl erhielt den Vorsitz und ertheilte dem Kandidaten das Wort

Lager zugeben mußte, bedauerte er die Trennung der liberalen und deutschnation alen Partei, die doch die gleichen Hauptprinzipien und den gemeinsamen Feind haben und bezeichnet es als unmännlich einer Partei den Rücken zu kehren, wenn sie in der Noch ist. Die Nationalen konnten diesem Standpunkt die Aner* kennung nicht versagen und glaubten, daß, wenn in Innsbruck die Liberalen in der gleichen noblen Kampfweise vorgegangen wären, eine Verständigung möglich gewesen wäre. Da der Streit

sich zwischen den beiden Parteien ziemlich in die Länge zog, blieben die Conservativen außer Spiel und wurde daher auch von dieser Seite keine Erklärung abgegeben. Jedenfalls war die Debatte nicht darnach angethan, für eine der beiden streitenden Parteien sich zu begeistern. Der Schlußeffekt der Versammlung wird trotz der kräftigen Abwehr von liberaler Seite, der sein, daß ein großer Theil der Liberalen die Stimme dem deutschnationalen Candidaten geben wird. Wer bei der Versammlung der konservativen Partei zugegen

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Seite 2 von 28
Datum: 15.11.1901
Umfang: 28
oder judenliberal geworden, so dass es wieder verchristlicht werden muss? Mit Nichten. Es hat nie aufgehört, den Liberalismus zu bekämpfen und hat gerade in der letzten Zeit noch schöne Siege über ihn errungen. War es nicht erst im Jahre 1897 den 20. März, dass die Landeshauptstadt Innsbruck und die unterinnthali- schen Städte mit 1451 gegen 1367 Stimmen zum ersten Male einen conservativen Vertreter in der Person des Dr. Max Kaps er er in den Reichsrath wählten? Damals gab es noch keine christlichsociale Partei

in Tirol, dieser glänzende Sieg wurde von den Conservativen erfochten, die christlichsociale Partei hat nicht den geringsten Antheil da ran. Dass Herr Dr. Kapferer, um das nebenbei zu be merken, der katholischen Volkspartei, auf deren Programm hin er candidierte, so bald den Rücken kehrte, ein Wilder wurde und jetzt mit an der Spitze der christlichsocialen Par tei steht, daran trägt eben die menschliche Wandelbarkeit Schuld Aber bitter ist es, dass durch solche Wandelbarkeit auch die Früchte

in Oesterreich ständig im Besitz hatten, erobert und es bei der Neuwahl 1895 glänzend behauptet? Die Conservativen und nur sie, und nicht die Christlichsocialen, die es noch nicht gab. Der Umschwung in Hall, wo eben durch die Conservativen die liberale Stadtvertretung gestürzt worden war, beziehungs weise im Stürzen war, hat bei Eroberung dieses Wahlkrei- Die deutsche Krisis 1866 und die Legion Klapka. Von Pros. P. Max Straganz. 37 Der italienische Kriegslärm ist verschieden aufgefasst worden. Das Werk

Partei? Sie zeigte sich, wie man sieht, sehr lebens kräftig uud es hätte in ihr für den angeblichen Thatendrang gewisser Leute Platz genug gegeben; allein man musste sich trennen, musste eine neue Partei gründen und wozu? Ja, Wozu? um das fragt sich's ja eben, und darauf finde ich keine Antwort und andere Leute auch nicht. Doch halt! Vielleicht ist es wahr, dass die conser- v a t i v e Partei nichts für das Volk gethan hat und das Volk sehnsüchtig erst nach einem Mann, nach einer Partei ausschant

, und darum hat es zumeist gar kein Verlangen nach einer neuen Partei. Die Behauptung also, dass das Volk die neue, aus Wien importirte Partei stürmisch fordere, ist zum Mindesten eine Übertreibung und eine Verdrehung der That sachen. Schreier und Unzufriedene gibt es in jeder Partei und an jedem Orte; die sind aber nicht das Volk. Das Volk im Großen und Ganzen, wenn es nicht verhetzt wird und moralisch gesund ist, hält sich an die Thatsachen und rechnet mit ihnen. So steht es auch mit dem Volke von Tirol

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Seite 1 von 8
Datum: 31.03.1894
Umfang: 8
fl. nicht rückzahlbare und 32 Mill. 35.100fl. schwebende Schuld, zusammen 392 Mill. 372.581fl., d. i. jährlich 49 Mill. 46.573 fl. Schulden. Damit be gnügte sich indes die liberale Aera noch nicht: sie hat außer dem in der Zeit von 1867 bis 1879: 1. den bekannten ge- müthlichen kleinen Staatsbankerott gemacht; 2. Staatsgüter im Werte von 53 Mill. 450.000 fl. verschleudert und 3. Werte aus den Centralaktiven im Betrage von 23 Mill. 920.000 fl. veräußert. Der Ueberschuß von 2 Mill. 879.727 fl. des heutigen

Staatsvoranschlages ist die mühsam erzielte Frucht des jahrelangen conservativen Zusammenwirkens der Reichsrathsmajorität mit der Regierung, und es liegt im Interesse auch der liberalen Partei, diese Thatsache vor Augen zu behalten. Das Handelsministerium hat einen Erlaß an die Handelskammern gerichtet, in welchem darauf hingewiesen wird, daß seit den Durchführungs-Verordnungen zur Gewerbe novelle vom 8. Mürz 1885 der Wunsch nach einer Revision dieser Verordnungen erhoben sei. Insbesondere gilt

Gewerbe festgestellt wurde, nach Anhörung der betreffenden Genossenschaften ein Gut achten erstatten. Der Erlaß bestimmt als Termin für die Vorlage des Gutachtens den 1. Oktober d. I. Auf dem sogenannten s oziald emokr a tischen Partei tag, der in diesen Tagen in Wien abgehalten wird, wird un endlich viel geredet, d. h. leeres Stroh gedroschen. Der hauptsächlichste Gegenstand der Berathung war die Frage, ob die Sozialdemokraten Oesterreichs znr Erringung des all gemeinen Wahlrechtes die Arbeit überall

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Seite 3 von 20
Datum: 10.06.1911
Umfang: 20
war von über 200 Personen besucht und nahm einen bewegten, aber für die konservative Sache äußerst günstigen Verlauf. Die übergroße Mehrheit stellten hiezu die konser vativen Kreise von Hall (oder die Hautevolee, wie der „Tiroler Anzeiger" sich geschmackvoll ausdrückt.) Ein Häuflein Christlichsozialer mit einem Prohaska als Garnitur und Studenten besorgten als Claqueure bei dem Bierschwefel des Redakteurs Ongania den Beifall, den ihm sonst Niemand gespendet hätte. Auch Liberale und etliche Sozi waren anwesend

, die arbeiten wollen und können, die tristen Verhältnisse bessern zu helfen, auf daß Oester reich wieder wirtschaftlich erstarke und jene Stell ung im Weltmarkt einnehmen könne, die ihm von Natur aus gebührt. Reicher Applaus lohnte die trefflichen Ausführungen des Herrn Mößl, der es unterlassen hat, gegen irgend eine Partei im Speziellen irgendwie Ausfälle zu machen oder persönlich zu werden. Der nächste Sprecher, Redakteur Ongania vom „Tiroler Anzeiger", anerkannte zuerst voll und ganz das Programm Mößl's

antisemitische Partei, dann die Geschichte der Mayr'schen Gegenkandidatur gegen Mößl und stellte die Christlichsozialen als das hin, was sie in Wirklichkeit sind: die Stören friede im Lande, die wegen ihrer Unnachgiebig keit gegen die Konservativen es zu keinem Frieden im Lande kommen lassen. Er verurteilte in scharfer Weise, oft vom lautesten Beifall unterbrochen, die Wirtschaft der Christlichsozialen im Lande und insbesonders auch die fehlende Arbeit der Landesausschüsse, der es zu verdanken

ist, daß der liberale Baron Sternbach ganz nach Willkür herrschen könne. Er macht die christ lichsoziale Landesausschußmehrheit dafür verant wortlich, daß die Irrenanstalt dahier die hiesigen Gewerbetreibenden in keiner Weise mehr berück sichtige, Mehl von ungarischen Juden, Eierteig- waren aus Trient und dergl. beziehe, eigene Metzgerei, Bäckerei, ja selbst Kracherlerzeugung eingeführt habe, so daß nicht nur hiesige Ge schäftsleute, sondern deutschlirolische Firmen über haupt fast nichts mehr

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Seite 5 von 12
Datum: 06.11.1896
Umfang: 12
Am 28. und 29. October als den beiden ersten Wahltagen wurden in 392 Wahlbezirken gewählt: 266 Anhänger der jüdisch-freimaurerifchen Regierungs partei, 37 Anhänger der Apponyi'schen National partei, 10 Parteilose, 46 Anhänger der Kossuth- Fraction, 6 Anhänger der Ugron-Fraction und 21 Mitglieder der Volkspartei. In 7 Bezirken müssen Stichwahlen vorgenommen werden und sind zwei Neuwahlen nothwendig. Mit unerhörten Gewalt akten hat sich das Ministerium Banffy diesen gro ßen Sieg errungen

, der enorme Summen Geldes kostete und dem auch Menschenleben zum Opfer fie len. In nicht weniger als 22 Bezirken war die katholrsche Volkspartei in der entschiedenen Mehrheit; durch rohe Gewalt wurde ihr dieselbe streitig gemacht und der liberale Candidat gegen alles Recht als ge wählt erklärt. Daß es die Volkspartei unter sol chen Umständen doch noch auf 21 Mandate gebracht hat, ist ein außerordentlicher Erfolg, ja ein halbes Wunder. Das Wiener „Vaterland" schreibt: „Die ungarischen Wahlen

machen das größte Aufsehen. Nicht wegen des erdrückenden Sieges Banffy's, den man bei der zunehmenden Bestechlichkeit im Lande und bei den unerhörten, direkt anbefohlenen Gemeinheiten und Gewaltthätigkeiten der Vewaltungsorgane gegen die ehrlichen Wähler voraussetzen mußte, sondern wegen des Anwachsens der radikalen Kossuth- Partei und ihrer greifbaren Förderung durch die Regierung. Conservative Politiker müssen ein sol ches Zusammenspiel von jedem Gesichtspunkte aus um so bedenklicher finden, als die Regierung

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Seite 2 von 8
Datum: 24.05.1895
Umfang: 8
Partei Siege erringt, hält uns eine übernommene Pflicht ferne den Waffen; wir sind durch gegebenes Wort gebunden, mit zwei anderen Parteien gemeinsam zu arbeiten. Nach reiflicher, gewissenhafter Erwägung aller Umstände hielten wir katholisch-conservativen Abgeordneten es für unsere Pflicht, diese Stellung zu beziehen, weil dadurch allein die große liberale Parlamentspartei in Schranken gehalten ist, weil ferner an der Spitze der Regierung ein Mann steht, an dessen streng katholischer Gesinnung

nach dem Wahlrecht der Militär- Pensionisten *) und speziell auch die Frage nach dem Com- petenzkreis der Reclamationscommission. Vielleicht komme ich in späterer Zeit auf dieses Thema noch einmal zu sprechen. Einstweilen nehme ich von Ihren Lesern Abschied und ver bleibe mit besten Grüßen Ihr stets bereiter Dr. X. Katholisch-conservative Partei. Der katholische Volksverein für Oberösterreich hat am 19. d. eine von Reichsraths- und Landtags abgeordneten, sowie Vertretern der Presse zahlreich besuchte Versammlung

abgehalten, die eine gewisse, schon in den Ankündigungen ihr zugesprochene pro grammatische Bedeutung hat. Am wesentlichsten ge langte diese in der Rede des Abg. Dr. Ebenhoch zum Ausdruck, wo er die Stellung der Katholisch- conservativen innerhalb der Coalition und gegenüber den Christlichsocialen umschrieb. Seine Worte sind: „Die katholisch-conservative Partei und ihre Führer insbesondere leben in einer Zeit schwerer Prüfung. Während eine junge, im allge meinen mit uns gleichgesinnte, aufstrebende

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Seite 1 von 8
Datum: 03.08.1894
Umfang: 8
5. August. Portiunkula. Donnerstag 9. August. Roman M. Montag 6. August. Verklärung Christi. Freitag IO. August. Laurentius M. Dienstag 7. August. Kajetan Bk. Samstag 11. August. Filomena I. M. Tie Verwilderung der Jugend. In der neuesten Nummer der Wiener „Christ lich-pädagogischen Blätter" wird auf einen Leit artikel verwiesen, welchen vor Kurzem die liberale „Reichenberger Zeitung" unter dem Titel gebracht hat: Die Jugend verwildert", und dem gegen über die „Oesterreichische Volkszeitung" schrieb

: Ein merkwürdiges Geständniß ist es, lvelches jenes liberale nordböhmische Blatt mit diesem Leitartikel machte. Schürfer und unzweideutiger kann man sich über die Thatsachen, die uns namentlich aus der schrecklich wachsenden Verbrecherstatistik der Kinder von: 8. bis 18. Jahre in Oesterreich, Deutschland, Frankreich, Italien entgegentreten, nicht mehr ausdrücken, als es das liberale Hauptorgan Nordböhmens thut. Hub tatsächlich lassen die wachsenden Beispiele von Roh heit, Anmaßung und Kinder-Selbstmorden

, die nament lich in liberalen Großstädten eine öffentliche Calamität werden, sich nicht verwischen; sie fordern gebieterisch Beachtung. — Die liberale „Reichenberger Zeitung" schreibt in jenem Artikel: „Es wird viel und über vieles geklagt in unserem aufgeklärten (!) und fortschrittlichen (!) Jahrhundert; aber keine von den vielen Klagen ist wohl häufiger und begründeter, als jene über die erschreckende Entartung und Verrohung der Jugend. Man ist das Schrecklichste von ihr bereits gewöhnt, so sehr gewöhnt

um 12 Percent. Und wer trügt die Schuld an dieser finsteren Zeitverschlimme- rung?" — Bei dieser ihrer Frage steckt die liberale „Reichenberger Zeitung" abwehrend beide Hände vor sich hin und ruft mit frivolem Hohne: „Der fromme Conservative betheuert mit himmel wärts gerichtetem Augenaufschlag, an der ganzen Entartung der Jugend sei nur der Mangel einer religiösen Erziehung in der Schule schuld. Und da diese Herren, beziehungsweise ihre Parteien sich gewöhnlich auch nicht ein Jota von ihrem Glauben nehmen

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