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Unterinntaler Bote
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Seite 11 von 12
Datum: 31.12.1910
Umfang: 12
versenkte Uriel die Wurzeln der Wunderblume, damit den armen Verstoßenen doch die Blume des Glückes nicht fehle. Fünftausend und mehr Jahre sind seitdem verflossen. Adam und alle seine Nachkommen fanden die kostbare, wohlduftende Paradiesblume nicht. Wo hat sie Uriel hingepflanzt? Niemand wußte das. ien Mörderin geworden, eine gottesmörderische Stadt! Und die Erde bebt, und ein gewaltiger Riß öffnet sich am Fuße des Kreuzes. An jener Stelle aber hatte einst Uriel, der Erzengel, die Wurzeln

der Paradiesblume versenkt. Und das Blut vom Gekreuzigten dringt ein die Felsen spalte und neues Leben durchströmt die Wurzeln der Wunderblume; und sie sproßt und treibt wieder Blüten, wie einst im Paradiese. Und aus der Seitenwunde des Gekreuzigten fließt neues Blut herab auf die Erde. Und die Blume am Fuße des Kreuzes wird immer größer und schöner, aber ihr einst weißes, duftendes Kleid hat sich vom Blute rotgefärbt. Das ist die Wunderblume „Glück", die uns vom Paradiese noch geblieben. Weißt Du nun, lieber

Leser, wo das wahre Glück zu finden ist ? Im Schatten des Kreuzes blüht es, einzig und allein dort ist es zu finden. Im Seelenfrieden, den uns die Welt nicht geben, aber auch nicht nehmen kann, besteht das wahre Glück. Und fehlt Dir dieses Glück, gehe hin zum Fuße des Kreuzes und pflücke die Wunderblume aus dem Paradiese, dann wird Deinem Herzen nichts mehr fehlen, denn wer den Frieden der Seele hat, d e r hat das e r n z i g w a h r e Glück. Und dieses Glück wünsche ich Euch, liebwerte Leser

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