. „Es ist Dir heute doch nichts Unangenehmes begegnet, Ella?" fragte der junge Mann mit besorgten Mienen. „Nichts Unangenehmeres als gewöhnlich," erwiderte sie. „O, Paul, beeile Dich, reich zu werden, damit wir diese stille, einfache Hütte ver lassen können!" Sein Antlitz ward bleich, als er diese Worte vernahm. „Mein theures Weib, mir ist dies zierliche Landhaus weit lieber, als ein Palast. Das macht, weil ich Dich so unaussprechlich liebe und es unsere Woh nung ist." „Ja!" versetzte sie mit einschmeichelnder
aus. Wenn wir aber reich wären und in der großen Welt lebten, würdest Du vielen anderen angehören, andere würden sich an Deinem Liebreiz weiden und Dich mit ihren faden Schmeicheleien überhäufen. Ich möchte es um alles nicht, dass mein Weib von jedermann bewundert werde. Ich bin eifersüchtig, Ella, und möchte Dich immerdar allein besitzen." „Eben das würde mich ergötzen," sagte sie. „Wie mein Herz sich sehnt nach dieser herrlichen, großen Welt, welche Du verachtest. Der Gedanke, mein lebenlang in dieser Einsiedelei
jetzt sanken seine Arme kraftlos nieder. Sie sah ihn von neuem mit bezauberndem Lächeln an und äußerte: „Wie lange wird es währen, bis Du reich bist?" „Das kann ich nicht sagen, Ella. Vor der Hand bietet sich mir dazu geringe Aussicht. Ich bin Lord Schosield's Verwalter und beziehe als solcher gerade so viel Gehalt, als unser Lebensunterhalt erfordert — nicht mehr." „Aber," lenkte sie ein und ihre Augen füllten sich dabei mit Thränen, — „Du erzähltest mir doch, dass Du einst Dein Glück machen würdest
ich, wenn ich reich werden würde, be fürchten müsste, Dich 'zu verlieren und siehe Ella, die ganze Welt würde mir nicht den Verlust auch nur eines Atoms Deiner Zuneigung er setzen können!" „Du denkst an nichts anderes als an Liebe," murmelte sie, — „ich dagegen an tausend Nebendinge." Er sah sie mit zweifelhafter Miene an. „Geld und Luxus haben keinen Reiz für mich," sagte er. „Sie erschließen mir eine ueue Welt, Paul. Fürwahr, ich liebe Dich auf's innigste, doch würdest Du mir noch weit lieber