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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 10
Datum: 19.02.1897
Umfang: 10
an Raum in Ihrem Blatte. Ich muß mich daher auf das Röthigste beschränken, indem ich vor Allem betone, daß diese Versammlung volle Klarheit darüber gebracht hat, wem wir Unterländer bei der Reichsrathswahl unsere Stimme zu geben haben. Zwei Kandidaten traten vor die Wähler: Professor Dr. Ambros Mayr aus Söll und der Landtagsabgeordnete Benedikt Hofer aus Kufstein. Mit klaren Worten und gewandter Rede stellte sich Professor Mayr vor und machte sichtlich Eindruck auf die Kopf an Kopf stehende

oder sitzende Versammlung. Er versprach, all' sein Können zum Besten des Bezirkes und seiner Wähler einzusetzen, ohne sich viel in Einzelheiten zu ergehen. — Für Benedikt Hofer da gegen führte der liberale, oder besser gesagt, deutsch- nationale Cementfabrikant Buchauer von Ebbs das große Wort und förderte dabei eine solche Menge von Un richtigkeiten zu Tage, daß die anwesenden Herren aus Inns bruck , Abgeordneter Dr. W a ck e r n e l l und Redakteur Dr. Jehly, sich vielfach mit deren Richtigstellung

kommen. Erspielt eine Doppelrolle. Wie er für den Städtebezirk seinen deutsch nationalen Bundesbruder, Dr. Jung herumsührt (siehe Kufstein und Kitzbühel) und als Kandidaten anpreist, so macht er es den Bauern gegenüber mit Benedikt Hofer, der doch bisher konservativ war, als Konservativer gewählt wurde und dem konservativen Land tagsklub angehört. Mit einem dieser Beiden m u ß Buchauer falsches Spiel treiben. Daß es ihm, dem Deut sch natio nalen, mit Dr. Jung Ernst ist, liegt auf der Hand

; also treibt er mit Benedikt Hofer ein falsches Spiel — und auch mit den Bauern. Das hat die sonntägliche Ver sammlung klar bewiesen, und darum können wir dem Bene dikt Hofer unsere Stimme nicht geben. Wir sollten ja mit diesem Letzteren getäuscht und auf den Leim geführt werden, und das lassen wir uns nicht gefallen. — Allgemein bedauert aber wird, daß Benedikt Hofer sich so blindlings zu dieser Täuschung, zu diesem Bauernfang hergibt. Als Mann von Charakter, als welcher er bisher galt

hat gegen ihn entschieden; daran kann er selbst nicht zweifeln und der Wahltag wird es ihm noch klarer machen. Unser Kandidat ist Professor Dr. Ambros Mayr! Von Benedikt Hofer aber muß man sagen: Es thut mir in der Seele weh', daß ich dich in der Gesellschaft seh'. Verschiedene Nachrichten. (Ernennungen.) Der Ackerbauminister hat den Rech nungsrevidenten in Wien Ferdinand, Spatlauck zum Rech- nungsrathe der Domänen-Direktion in Innsbruck und die Forstinspektions-Adjunkten Johann Neye r, Josef Schlechter und Alois Tost

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Unterinntaler Bote
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Seite 18 von 20
Datum: 29.06.1912
Umfang: 20
hinter dem Mond drein, der anstvoll vor ihnen floh, und bissen ihn an, bis er von einem gähnenden Schlund ganz verschlungen wurde. Und das Fell der hungrigen Wölfe säumte sich mit Gold. Dem Benedikt war cs, als hielte sein Arm einen zitternden Strahl umschlungen und schütze ihn vor dem Wolfsrudel des wilden Jägers, der da durch die Alp gerast war... Wie Andacht kam es über ihn, als er sah, daß die Fremde eingeschlummert war. So ein „sonniges" Gewitter hatte er auf der Alp noch nie erlebt! * * * Wie atmete

bilden sollte. Auf dem Wipfel der vom Blitz getroffenen Wetter tanne sang eine Drossel, und mit rhythmischem Ruderschlag flog ein Weih aus und sank lang sam dem Tale zu, bis er nur noch ein über dem See schwebender schwarzer Punkt war. Sie malte bis zum Abend. Der alte Geo loge und die Mädchen kamen und staunten über die Fortschritte des Bildes. Nur das Ge sicht des Betrufers war noch unfertig und verschwommen. Als der Benedikt kam und die „Volle" an die Lippen setzte und das altehrwürdige Gebet

und Farbstock beiseite legte und die Schönheit des Abends und die Nähe des Jungburschen still auf sich einwirken ließ. Wie der Atem der Weide strich der Duft von Orchis und Weißenzen umher. „Es ist, als schwinge ein unsichtbarer Chor knabe ein Weihrauchfaß mit brennenden wür zigen Kräutern hoch über der Hohlichtsluh.. sagte Vera. Der Benedikt meinte nur: „Jst's nicht schön bei uns?" „Herrlich!" sprach sie, wie traumverloren, und ließ die Blicke in die Tiefe schweifen, wo die Lichter der Dörfer aufzublitzen

be gannen, wie die Juwelen um den Nacken des Sees. Unweit des Felsenvorsprunges, wo sie saßen, ging das Anneli, hing die luftige Sennen wäsche an die Scharrhäge und sang dabei: „Susanneli, Susanneli, Wo hescht du djni Chüeli? Z'Lauerz inne, z'Lauerz inne Han' is ufem Flüehli." „Seht, Benedikt, die Sterne sind ins Was ser gefallen und lachen noch aus der Tiefe herauf ... Da sinkt wieder einer . . ." sprach die Fremde, und sie deutete nach der gol denen Furche, die eine Sternschnuppe am Firmament zog

. Er rückte ihr näher, um all diese Wunder durch ihre Augen zu sehen . . . Wenn sie so mit singendem Tonfall seinen Namen aussprach : Benedikt! war es ihm im mer, als strichen weiche Finger durch sein Kraushaar. Sie lehnten fast Schulter an Schulter . . . Da bog er sein Haupt seitwärts und blickte sie von unten herauf mit stummer Eindring lichkeit an. Sie mußte auf ihn schauen, er hatte sich in ihren Gesichtskreis, zwischen Him mel und Erde gedrängt. War es das Gefühl, das ihn beseelte, oder das volle

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Unterinntaler Bote
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Seite 10 von 20
Datum: 29.11.1913
Umfang: 20
in Empfang zu nehmen — sie steht schon zu Ihrer Ver fügung. In der angenehmen Erwartung Ihres Besuches zeichne hochachtungsvoll Richard, Notar in D., Landstraße. Klaudia hob die Augen — Mutter Prudhon weinte vor Freude, Vater Prudhon strich sich den Schnauzbart, und Anna, die Magd, lachte mit dem ganzen Gesicht. Nur Benedikt saß da, als sei ihnl ein großes Unglück geschehen. „27 387 Kronen!" brach Vater Prudhon endlich das Schweigen. „Na, Mädchen, jetzt bist du aller Sorgen ledig bis ans Ende deiner Tage

hat ein gutes Schul zeugnis: hat sie ein schönes Kleid an und Geld in dem Handtäschchen, so ist sie ebensogut ein Fräulein wie jede andere. Was meinst du, Benedikt?" „Du hast recht, Vater", antwortete Benedikt kurz. Und er ging hinaus. „Nun," begann Mutter Prudhon nach kurzem Schweigen, „das Geld .... sie muß es wohl selbst holen?" „Selbstverständlich," antwortete der Vater, „und zwar so bald wie möglich! Heute abend noch packt Klaudia ihre Sachen und fäbrt morgen früh mit der Post zum Bahnhof. Unser Vetter

sie sich an und schämten sich über einen schlechten Gedanken, der ihnen beiden zugleich kam und den sie nicht zu verjagen | vermochten Die folgenden Tage waren still und traurig. Klaudia hatte noch nicht geschrieben. Nur der Onkel teilte kurz mit, es ginge alles gut. Mutter Prudhon schaltete und waltete allein im Hause — liebevoller zu dem alten Vater, der sich sichtlich grämte, und mütterlicher zu Benedikt, der seil Klaudias Fortreise verstört dreinsah und kaum die Kraft zu haben schien, sich an seine Arbeit

: Klaudine! .... Ja. Klaudine. Doch nicht in Stadtkleiduna, sondern die wirkliche Klaudia mit dem weißen Häubchen und b&t J leinenen Schürze. Mutter Prudhon weinte vor Freude, d»: Vater wirft sich ihr in die Arme und Benedikt grüßt linkisch und verleaen und reicht ihr die zitternde Hand .... O, wie die Suppe mit einem Male schmeckt! Wie safii« ist doch der Speck! Im Nu sind Teller und Schlüsseln leer. Klaudia ist ja wieder da. Sie redet und erzählt ihre E'- lebniise, diese ewiaen Schreibereien! Und rübmt

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Seite 5 von 12
Datum: 12.03.1897
Umfang: 12
derselbe sein Regierungsprogramm. Hienach will sich Mac Kinley hauptsächlich wieder aus die weitestge hende Schutz- und Trutz-Zöllnerei gegen das Aus land verlegen. Betreffs auswärtiger Zwistigkeiten empfiehlt er Schiedsgerichte einzusetzen und betont die Friedensliebe der Union. Correspondenzen. Wörgl, 8. März. Ein recht heiteres Stückchen aus der berüchtigten Versammlung dahier muß ich den Lesern des „Unterinnthaler Boten" noch mittheilen. Vor Beginn der Versammlung übergab Benedikt Hofer, dem es vor Allem darum zu thun

war, semen Gegencandidaten Dr. Am bros Mayr gar nicht zum Wort kommen zu lassen, einem Bekannten — der Name steht zur Verfügung — von dem er annehmen zu können glaubte, daß derselbe ihm in jeder Beziehung zu Willen sein würde, einen Zettel, worauf un gefähr geschrieben stand: die anwesenden Bauern seien voll und ganz mit Benedikt Hofer einverstanden, blieben un entwegt bei ihm und verzichteten darauf, den Professor Dr. Mayr anzuhören. Diesen Zettel sollte der Betreffende noch vor Beginn der Versammlung

konnten. Einige behaupten, dieselben seien der Kunst des Lesens überhaupt nicht kundig gewesen, und das scheint wohl das Richtigste zu sein; denn wenn auch bei der bekannten geringen Geläufigkeit, die Benedikt Hofer im Schreiben bekunden soll, die Annahme nicht ausgeschlossen ist, daß sie eben seine Schrift nicht lesen konnten, wird doch von anderer Seite behauptet, der Zettel sei nicht von Bene dikt Hofer, sondern von seinem „Schutzengel", dem Cement- fabrikanten B u ch a u e r, geschrieben

gewesen, was viel Wahr scheinlichkeit für sich hat. Denn auf dieser Versammlung spielte nicht Benedikt Hofer, sondern sein Leibgardist Buch au er die erste Violine. Somit wird auf dem Holz knecht aus Sch., der eigens zum Krackehlen mitgenommen worden war, und auf feinen Kameraden der kleine Makel haften bleiben, daß sie überhaupt — nicht lesen konnten, aber doch wenigstens mit Schreien und Stampfen politisieren wollten. Kramsach, 10. März. Am 3. ds. M. verunglückte im Messingwerk Achenrain der Arbeiter Michael

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Seite 15 von 20
Datum: 29.06.1912
Umfang: 20
203 „Benedikt klingt doch schöner . . . Bene dikt!" Jetzt war die Reihe an ihm aufzublicken. So hatte man seinen Namen noch nie ausge sprochen . . . Wie die silberne Schelle in der .Hand des Chorknaben am Sonntag! Sie hatte sich gewandt und schaute auf den See herab, der, von einem leichten Wind stoß gekräuselt, tiefblau zwischen dem Föhren schleier schimmerte. Es rauschte, als werde der Wald lebendig. Und davor standen an der Lichtung ein be häbiger Eschenbaum und eine dicke Tanne

zu leben strebte. So erging es Vera Nolten, die in einer neuen Welt aufzugehen schien. In der Stadt waren ihr schon Speise und Kleidung neben sächliche Begriffe des Lebens, und hier fielen sie gleichsam weg. Sie trug nur ein fuß freies Wollröckchen mit einer weißen Hemd bluse mit bauschigen Aermeln. Die Haare hatte sie leicht geknotet unter dem Strohhut mit dem wehenden Schleier. Dem Benedikt war es, als sei ihm die Fremde einige Stufen näher gerückt, als er sie so anspruchslos daherkommen

war ihr ganz ergeben. Sie zeichnete ihn auch aus, in jeder Weise. „Benedikt, heute morgen stehen Sie mir wieder Modell . . . Ohne Sie kann ich ja gar nichts tun." „Ja ... ich muß zuerst die Streu vom Birchboden hinunterholen." Er stellte sich gleichgültig, nach der Art der Nid-waldnerburschen ihren Mädchen gegenüber. Er entäußerte sich nie eines fernfreundlichen Wesens und antwortete auf ihre Neckereien mit witzigen Bemerkungen, die knatterten wie grünes, brennendes Holz in einem Hirtcn- feuer

Tä lern in die lichtvollen Höhen des Friedens entführen . . . Denn auf einem Felsenvorsprung, in fast hieratischer Haltung, erhob sich, wie am Bug eines Schiffes, der Loobeni mit der „Volle" an den Lippen, und der Klang seines; „Zue Lobe! Ho Lobe! In Gottes Namen! Lobe!" sollte es aus dem großen Schweigen heraus tönen mit mystischer Eindringlichkeit. Jeden Abend, wenn der Benedikt seines Amtes als Betrufer der Sommerweiden wal tete, hing der Blick Vera Noltens mit ge spannter Aufmerksamkeit

gewürdigt wurden. Sie hätte oft in ihrem Unvermögen den Pinsel in den Goldton des Westens, ins satte Grün der Mulden, in die zitternde Luft tauchen mögen, um die Abstu fungen des Lichtes wiederzugeben! Der Benedikt kam herzu mit unkundigen Auge. Er sah im entstehenden Bilde nur das Bunte, das ein Md am Bilderbogen erfreut, und er sagte: „Das wird schon fein . . . aber ähnlich getroffen bin ich noch lange nicht . . ." „Ja, Sie wollen mir auch nie stille sitzen, Benedikt", schmollte sie, „bitte

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 8
Datum: 06.12.1895
Umfang: 8
dem Studium der Kirchenväter, nament lich des hl. Thomas von Aquin, dessen 8uinmu theologica er sozusagen am kleinen Finger hat, sowie er sich auch eine gründliche Kenntnis des Kirchenrechtes erwarb. Von Säben wurde Haller als Pfarrer nach Lajen befördert, wo er nur wenige Jahre verblieb, denn schon am 30. Juni 1871 wurde er als Domherr in Trient installiit. Da der Gesundheits zustand des Fürstbischofs Benedikt v. Riccabona sich stetig verschlimmerte und Generalvikar Boghi auch erkrankte, so erfolgte

die Ernennung Hallers zum Generalprovikar, in welcher Eigenschaft er bis zum Tode Boghi's (1874) die Diözese verwaltete. Nun wurde Msgr. Haller zum Dom propste des Kathedralkapitels in Trient und von Sr. Heil igkeit zum Bischöfe von Adra und Koadjutor des kranken Fürstbischofes Benedikt ernannt. Vier Jahre lang regierte Msgr. Haller als Bischof koadjutor die Kirche des hl. Virgilius, schuf Verbesserungen in der Verwaltung, gründete das Diözesanblatt, das Knaben konvikt „Johanneum" in Meran und besuchte

alle 25 Dekanate der Diözese. Nach dem am 31. März 1878 er folgten Tode des Fürstbischofs Benedikt wurde Bischof Haller zum Kapitelvikar erhoben, als welcher er bis zum Einzug des Fürstbischofs Dellabona sel. (19. März 1880) fungirte. Papst Leo XIII. ernannte sodann Bischof Haller zum Dom propste und Weihbischof von Salzbnrg, nachdem er bereits früher vom hl. Stuhle durch Ernennung zum päpstlichen Hausprälaten und Thronassistenten ausgezeichnet worden war. In ähnlicher Weise werden nun die Einwirkungen

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Seite 19 von 20
Datum: 29.06.1912
Umfang: 20
, und ein Kollege schrieb ihr: „Was sollen Sie länger unter den Schweizer Küherbuben... Sie gehören in unsere Mitte... Kehren Sie bald zurück... zu Ihrem..." Sie drängte heim. Sie verstand es, an jenem Abend jeden Annäherungsversuch des Loobeni zu vereiteln, und wich nicht von Annelis Seite. Später schützte sie Vorbereitungen vor und ging auf ihr Kämmerlein. Da sah sie, wie der Benedikt mit verdüster ten Zügen das Jagdgewehr von der Waud riß und in die anbrechende Dämmerung hinausstapfte. Sie fing

an, sich ordentlich vor ihm zu fürchten, denn es wetterleuchtete in seinen Augen, wenn er sie unter den gesenkten Wimpern ansah. - 207 - Die Fremde bat das Anneli, man solle ihr nur den Lielisepp als Packträger mit geben . . . Sie kenne ja den Weg. In der Dunkelheit vernahmen sie Schüsse, die das Mädchen erschreckten wie damals die Donnerschläge. Und als die Bewohner der Hütte am Morgen hinaustraten, hing ein großer Weih mit ausgebreiteten Flügeln über der Tür festgenagelt. . . Der Benedikt aber, der die Nacht

um die dräuende Schroffe zu gehen. Er achtete nicht darauf . . . und als sie ihm nahe war, sprach er rauh, fast in ihren Nacken hinein: „Warum gehst fort . . . Meitli?" Sie drehte sich halb um: „Wie meinen Sie . . . Loobeni?" Sie sagte nicht mehr Benedikt... Er empfand es wie einen Stich . . . Jetzt zog keine weiche Hand durch sein Kraushaar . . . etwas Hartes griff ihm ans Herz. „Ich mein' . . . gefoppt hast du mich . . . sag', du! Jst's wahr oder nicht?" Sie hatte sich scheu nach ihm gewandt

um ihr Leben und Wut über seinen verpfuschten Frieden stritten in ihm, und wie im Selbstgespräch haderte er mit ihr: „Siehst ... die Geister aus der Tiefe verlangen nach dir . . . Bei uns oben wird nicht ungestraft Verrat geübt am Heiligsten, was wir haben ... Du ver logenes Meitli du...! Zum Narren hast mich halten wollen . . . mich, den Benedikt Anderhalden! Das Schöntun behalte für eure „Galantili" in der Stadt . . . wir Aelp- ler sind's nicht gewohnt . . . Von den Lauenen lassen wir uns ins Gesicht

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Unterinntaler Bote
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Seite 5 von 12
Datum: 26.02.1897
Umfang: 12
vom 14. ds. dahier gieng auch die Rede von einer Petition, welche die Vorsteher des Bezirkes Kufstein an den heurigen Landtag gerichtet haben. Dabei wurde als auffällig hervor gehoben, daß gerade der liberale Bürgermeister von Kuf stein, Dr. Praxmarer, dazu ausersehen wurde, diese Pe tition zu verfassen. Herr Benedikt Hofer venheidigte sein Vorgehen damit, daß der genannte Advokat diese Abfassung unentgeltlich besorgt habe. Das glauben wir aufs Wort; denn der liberale Herr hat sich sicher geschmeichelt gefühlt

Spitze Bürgermeister Dr. Praxmarer stand, Sr. Majestät dem Kaiser überreicht. Dieses Gesuch hatte den gewünsch ten Erfolg. Die Festung Kufstein wurde nicht verkauft, sondern der Stadt Kufstein übergeben. Ein eigenhändiges, recht warm gehaltenes Schreiben des Bürgermeisters von Kufstein dankte dem Prof. Dr. Mayr für seine Mühe waltung und erkannte rückhaltslos die Verdienste desselben um Kufstein an. Die Sache steht also so: Benedikt Ho fer wendet sich mit seinen Anliegen an Dr. Praxmarer

und Dr. Praxmarer mit dem seinen an Dr. Mayr, und Dr. Mayr hat Erfolg. Den Reim darauf kann sich Jedermann selbst machen. Gewiß hatte der Bauer Recht, der bei der Versammlung hier zu Professor Dr. Mayr sagte: „Wir wissen es wohl; während der „Diktl" (Benedikt Hofer) in Wien uns ein Stück erwirkt, erwirken Sie uns fünf Stück!" Demselben Bauer war es eben auch gut bekannt, daß Prof. Dr. Mayr durch seine persönlichen Bemühungen in Wien die für seine Heimatsgemeinde Söll so wichtige Haltestelle im Bruckhäusel (Söll

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 4
Datum: 05.02.1916
Umfang: 4
Vormarschversuch auf Erzerum vollständig zum Stehen gekommen, und in Kut-el-Amara am Tig ris, wo noch immer ein Teil der englische Trup pen des Generals Townshend von den Türken eng eingeschlossen ist, scheiterten bisher alle un ter dem Schutze von Monitoren unternommenen englischen Entsatzversuche, so auch, einer am 28. Jänner. Benedikt XV. für die österreichischen Gesänge ncn in Italien. Nachdem der Papst sich nachdrücklichst der in Italien internierten Geistlichen angenommen hat, ihnen Breviere

, Meßstipendien, Geldunter stützungen zugesandt und für ihre würdige Auf- Aufnahme in geistlichen Häusern gesorgt hat, hat er jetzt verschiedene Schritte unternommen, um das Los der von Serbien in so erbarmungswür digem Zustande nach Italien verschleppten öster reichischen Gefangenen zu erleichtern. Bereits im Juli hat Benedikt XV. bei der schweizerischen Kapuzinerprovinz anfragen lassen, ob einige Patres bereit wären, die Pastoration der öster reichischen Internierten auf der Insel Sardinien zu übernehmen

. Telegraphisch sind jetzt vier Patres erbeten worden für die Seelsorge der österreichischen Gefangenen auf der Insel Asinara, die nach Nordwesten eine Fortsetzung der Insel Sardinien bildet. Als Superior dieser Mission, deren Kosten Benedikt XV. persönlich übernom men hat, zum Seelcntrost unserer gefangenen Landsleute auf der Felseninsel Asinaria, wurde Generalsekretär Pater Th. Borter bestimmt, den die Patres Paul, Zölestin und Zeno begleiten werden. Japans chinesische Pläne. Das japanische Kabinett

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