10 liegen hatte, überwucherten, besonders in der ersten Hälfte; später ermüdete fein Sammelfleiß glücklicher Weise, so daß das Alte mehr und mehr Raum gewann. Dieses Me aber, das er bewahrte, schöpfte er aus einer vorzüglichen Quelle: entweder aus der Urschrift des Tiroler Passions selbst oder aus einer Abschrift, die derselben sehr nahe gestanden war. 13 ) Und das verleiht dieser jüngsten Handschrift ihren größten Werth: ihr Text ist an jenen Stellen wichtiger
, nicht weniger als dreizehn Bearbeitungen jenes ursprüng lichen Tiroler Passions begegnet, von denen sieben noch erhalten sind. Es fällt vielleicht auf, daß unter den Städten Innsbruck nicht er scheint. So weit bis jetzt ermittelt, tritt dasselbe erst in den Vierziger jahren des XVI. Jahrhunderts in den Entwicklungskreis des tirolischeu Drama's, welches sich hier unter der Sonne der Hofgunst entfaltete. Es waren zunächst alttestamentliche Spiele, welche zur Aufführung kamen, zu denen alsbald Jesuitenspiele
und italienische Opern traten, während Erzherzog Ferdinand DL selbst das erste Drama in deutscher Prosa dichtete. Schon diese weite örtliche Verbreitung utib. die vielen Bearbeitungen ' legen nahe, die Entstehung des ursprünglichen Tiroler Paffions ziemlich weit zurückzusetzeu. Die genauere Altersbestimmung jedoch müssen wir aus anderem Wege zu gewinnen suchen. Zunächst läge die Untersuchung der Sprache und Metrik. Leider kommen wir damit nicht zum Ziele,/ denn unsere Grammatiken sind über das Sprachleben