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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1856
Ueber die älteste Bevölkerung Oesterreichs und Bayerns : mit einem die ausschweifenden Richtungen in der österreichischen Geschichtspflege beleuchtenden Anhang
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Seite 65 von 164
Autor: Koch, Matthias / Matthias Koch
Ort: Leipzig
Verlag: Voigt und Günther
Umfang: 160 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Bayern ; s.Ureinwohner<br />g.Österreich ; s.Ureinwohner
Signatur: II 102.276
Intern-ID: 265179
Sprache überall wo sie gewohnt und geherrscht haben, aus, die Lettische aber bestand neben der deutschen noch eine geraume Zeit in jenen deutschen Ländern fort, wo die einheimische Bevölkerung ursprünglich und unter der Römerherrschast eine celtische war, weil dieser Volksstamm selbst unter den Deutschen sich erhielt, und nur zuletzt, wie häufig der slavische, unter ihnen aufging. Man findet ihn aber deßhalb in der deutschen Geschichte nicht sogleich heraus

, weil das Abhängigkeitsverhältniß, in welches die Celten unter den Deutschen gerathen waren, sie politisch erdrückte, und zu den nie deren und niedrigsten Beschäftigungen des Lebens (unter welche nach germanischen Begriffen auch die nach dem Aussterben der Celten häufig von den Juden übernommenen Künste und Gewerbe gehörten) ver dammte. Bon römischen Provinzialen sanken die Celten im letzten Zeit räume ihres Bestehens zu Sclaven und Knechten der das römische Besitz- thum an sich gerissenen Deutschen herab, tu deren Interesse die Erhal tung

der einheimischen celtischen, Ackerbau und Industrie pflegenden Bevölkerung augenfällig lag. Das ist der Gang und Verlauf des Schicksals des celtischen Volks- stammes in Bayern und Oesterreich, an den, nebst den früher angeführ ten Ermnerungm, auch das älteste bayerische Gesetzbuch mahnt. Fast bei jedem Abschnitte desselben stößt man auf eigcnthümliche Aus drücke, deren Erklärung aus dem Deutschen theils bestimmt verfehlt, theils unbefriedigend, oder auch in den neuesten Sprachwcrken ganz weg gelaffen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1856
Ueber die älteste Bevölkerung Oesterreichs und Bayerns : mit einem die ausschweifenden Richtungen in der österreichischen Geschichtspflege beleuchtenden Anhang
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Seite 74 von 164
Autor: Koch, Matthias / Matthias Koch
Ort: Leipzig
Verlag: Voigt und Günther
Umfang: 160 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Bayern ; s.Ureinwohner<br />g.Österreich ; s.Ureinwohner
Signatur: II 102.276
Intern-ID: 265179
, so geschah es ebensowohl aus Rücksicht für die eeltische Bevölkerung, als aus Wohlgefallen der Deutschen an einem Namen, der sie als streitbare Männer Lezeichnete. Auch für ihre Rationalität lassen sich historische Zeugnisse anführen. Paul. Diaconus erwähnt, daß die Bojoarier und Longobarden eine und dieselbe Sprache redeten. Indessen ist dabei zu bemerken, daß er die Bayern wohl nur vom Hoflager her kannte, und in Bayern nie ge wesen zu sein scheint. Dies verräth sich aus seiner Unbekanntschaft

mit Pannonien. Für die deutsche Abstammung jenes Theilcs der Boioa- rin, welcher das herrschende Volk in Bayern war, zeugt am besten die Sprache. Da es Niemand mehr einfallen kann die Einerleiheit der celtifchen und deutschen Sprache zu behaupten, so müßte man an eine durch Zauberkünste bewirkte Verwandlung der Celten in Deutsche glau ben, um eine Erklärung für die Erscheinung zu ermitteln, daß ein ganz deutsch redendes Volk nicht aus Deutschen bestehe. Wiewohl dieses eine Extrem abgethan

wieder heraus- fmden, da die Fragen: wo kamen die alten noch zu Severins Zeit dage- wesenenLaàsbewohnerhin, wnn die Bojoarier durchweg aus Deutschen bestanden, und, gab es nie Celten in Bayern, woher so viel Celtisches in der Sprache, fammi allem klebrigen was in dieser Schrift behandelt worden ist, bald wieder aus dem Hintergründe, in welchen man es zu rückgedrängthat, hervortreten werden. Kömmt dann auch die Frage über die Herkunft der deutschen Bojoarier zur Verhandlung, so dürfte es wohl einigermaßen

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1856
Ueber die älteste Bevölkerung Oesterreichs und Bayerns : mit einem die ausschweifenden Richtungen in der österreichischen Geschichtspflege beleuchtenden Anhang
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Seite 24 von 164
Autor: Koch, Matthias / Matthias Koch
Ort: Leipzig
Verlag: Voigt und Günther
Umfang: 160 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Bayern ; s.Ureinwohner<br />g.Österreich ; s.Ureinwohner
Signatur: II 102.276
Intern-ID: 265179
und Kunst und sah in der Beschäftigung damit Sklavenarbeit. Diese Anschauung erhielt sich selbst nach der ger manischen Staatengründung eine geraume Zeit hindurch, und ist der wahre Erklärungsgrund der mittelalterlichen Barbarei. Wie tief ins Mittelalter hatten die Deutschen sich hinemgelebt, bis ste anfingen den Mönchen die Beschäftigung mit Kunst und Wissenschaft abzunehmen? Wenn aber die Bronce- und Goldprodukte der römtsch-ccltifchen Epoche germanische Hervorbringung sind, so möge

man doch den gänzlichen Formenwechsel in den ältesten selbstständigen deutschen Ar beiten nach der eingetretenen deutschen Staatenbegründung erklären? Die Verschiedenheit der Formen und die Art der Ausführung ist bei den deutschen Arbeiten der ältesten Periode so bedeutend, daß man von der Plumpheit ans Betriebs-Vernachlässigung und vom Formenwechsel aus eine nur durch Rationalitäts-Verschiedenheit sich erklärende Abweichung vom keltischen Typus schließen muß. Dieser hätte schon seines langen Bestandes

im germanischen Zeitalter wegen, und sodann wegen seines ausgebildeten Geschmacks mehrere Jahrhunderte bei den Deutschen fort* leben müssen, hätten sie mit der Kunst sich beschäftigt, wäre er ihr na tionaler Typus gewesen. Sein Verschwinden mit dem Untergänge der keltischen Bevölkerung drückt der bloß noch in der Erde erhaltenen, ihm entsprechenden Produktion ein unverkennbares Merkmal auf, und da mit demselben die Angaben der Alten übereinstimmen, da sie z. B. von Len Letten, den Bergwerksbetrieb

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1856
Ueber die älteste Bevölkerung Oesterreichs und Bayerns : mit einem die ausschweifenden Richtungen in der österreichischen Geschichtspflege beleuchtenden Anhang
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Seite 67 von 164
Autor: Koch, Matthias / Matthias Koch
Ort: Leipzig
Verlag: Voigt und Günther
Umfang: 160 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Bayern ; s.Ureinwohner<br />g.Österreich ; s.Ureinwohner
Signatur: II 102.276
Intern-ID: 265179
„tenit impetum,“ Etorcartea, Etergarta, wird von Du Cange er#- klärt, wie folgt: Ecornare, a Gallico Gcornrr, angulumTei cnjusvis frangere. Ethaliers apud Cenomannos vocantur virgulorum fas ces, quibus agri clauduntur. Genauer gibt cs das Bretomsche durch Etco morceau de bois brùlé par un bout, und Varz = Haie, clbture, faite d‘ dp ine. (Gonidec.) — Wer gab beni Bindeholz des Zauns den eeltischen Namen, und weßhalb behielten die Deutschen noch im 7,Zahrh. ihnbei? Dit. XIII, S. 62. „Angarias cum

carrg faciunt (Coloni) usque quinquaginta leuca s .“ Karr (Gonidec) — Cbar- rette, von welchem unser deutscher Karren herkömmt. Die Leura ist bekanntermaßen Benennung der gallischen Meile von 1500 röm. Fuß. Einführung des eeltischen Meilenmaßes in Bayern durch die Deutschen und nur für Deutsche! Ist das wahrscheinlich? — Tit. II, ©. 76. „Si quis seditionem suscitaverit contra ducem suum quod paiu- uarii carmulum dicunt etc.“ Carmulurn, nirgend erklärt, ist zusammen gesetzt aus rar — a turn, ebange

, revolution und mit = opposite, ex adverso. (Biet, scoto-celt. und Armstrong.) Wenn das gegen das Verbrechen des Aufstandes erlassene Gesetz nur für Deutsche bestimmt war, weßhalb eine dem Lateinischen und Deutschen fremde Bezeichnung? Liegt in dieser nicht die Andeutung, daß man es mit diesem Gesetze hauptsächlich auf die unterjochte alte Bevölkerung abgesehen hatte, da' zunächst von dieser eine Auflehnung gegen die neue deutsche Herrschaft zu befürchten war? Bojoarier hießen Alle, vorzugsweise aber find

dieje nigen unter ihnen Celten, aus welche für ein Verbrechen ein eeltischer Name angewendet wird, denn schon in der ältesten Gesetzgebung geschah die Aufnahme eigenthümlicher Bezeichnungen, um Ausreden und Mißver ständnisse zu vermeiden; kein Zweifel übrigens, daß die deutschen Bojoa- rier das undeutsche Wort Carmulum ganz gut verstanden. Mederer bemerkt : „Ich möchte fast glauben, Earmulum sei slavonischen Ursprungs, „indem es auch bei den Kärnthnern unter der nämlichen Bedeutung „üblich

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1856
Ueber die älteste Bevölkerung Oesterreichs und Bayerns : mit einem die ausschweifenden Richtungen in der österreichischen Geschichtspflege beleuchtenden Anhang
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Seite 115 von 164
Autor: Koch, Matthias / Matthias Koch
Ort: Leipzig
Verlag: Voigt und Günther
Umfang: 160 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Bayern ; s.Ureinwohner<br />g.Österreich ; s.Ureinwohner
Signatur: II 102.276
Intern-ID: 265179
sind Slaven, Eingang zu verschaffen, so ist es auch gelungen, in ihnen die Urbewohner und als solche die Herren der Kronländer Steiermark, Kärnthen und Kram, denen die Deutschen die Herrschaft entrissen haben, glauben zu machen. Aus solchen Consequenzen müssen allmählrg divergirende Bestrebungen mit Recht und Wahrheit und mit den bestehenden Verhältnissen sich entwickeln, es müssen aus diesen schie fen Richtungen zuletzt die — Swornoste herausreifen. Ich beschuldige nicht H.Terstenjak

hat auch noch eine andere rabenschwarze Seite. Es gebiert und unterhält den nationalen Haß zwischen Slaven und Deutschen, ungefähr in der nämlichen Weise, wie wir in Deutschland den confessionellen zu beklagen Ursache haben. Aber die Kluft, welche der Haß zwischen den beiden in Jnnerösterreich vermischt lebenden Stammen bereitet, schadet nicht dm Deutschen, sondern nur den Slaven, denn statt die angestrebte Geltung neben ihnen zu erlangen, entfernen ste sich von diesem Ziele durch die Herausforderung zu Beschwerden immer mehr

. Besonnene und wohlmeinende Slavm sehen dies ganz gut -ein und ver dammen diese Hetzereien ihrcc Gelehrten, doch kann von ihnen verlangt werden, daß sie offen dagegen aufireten und namentlich die schädlichen Jrrthümerbekämpfen, deren Ablagerungs-Stätte die slavischen Zeit schriften sind. • • In diesen keinen geringen Einfluß auf die slavische Jugend aus übenden Organen hat das Parteigetriebe den freiesten Spielraum, denn da die Deutschen der slavischen Sprachen unkundig

7
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1856
Ueber die älteste Bevölkerung Oesterreichs und Bayerns : mit einem die ausschweifenden Richtungen in der österreichischen Geschichtspflege beleuchtenden Anhang
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Seite 104 von 164
Autor: Koch, Matthias / Matthias Koch
Ort: Leipzig
Verlag: Voigt und Günther
Umfang: 160 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Bayern ; s.Ureinwohner<br />g.Österreich ; s.Ureinwohner
Signatur: II 102.276
Intern-ID: 265179
über die Bildung einzelner Völker, z. B. der Steiermärker, der Kärnth- ner und Krainer sein, die hinsichtlich ihres völkerschastlichen Typus sehr weit von einander ab stehen, und deren Abstammung doch nicht erkannt werden kann. Auf die Deutschen dieser Länder hat eine Vermischung mit dm Slave» in alterer Zeit unstreitig einen Einfluß ausgeübt, doch mag eben, das flavische Blut gewisse an den Oesterreichern und Süddeut schen überhaupt nicht wahrgenommene Eigenthümlichkeiten ihnen zugeführt

haben. Sind die Nachrichten, welche ich hinsichtlich der Stellung der Slaven zu den Deutschen in Znnerösterreich eingeholt habe, verläßlich, so find heutzutage Mischehen zwischen ihnen eine Seltenheit, auch erfahrt das Deutsche vom Slavischen keinen Abbruch. Wie in Bayern, so erhielt sich eben auch in Oesterreich, doch vor zugsweise in den AlpeMàrm ein Rest der alten keltischen Bevölkerung. Roch deutlicher'als bei Bayern geht dies aus Severins Leben hervor, auch führen Urkunden und andere Aufzeichnungen des Mittelalters

vom 7. bis zum 10. Jahrhunderte zu festen Wohn sitzen gelangten Deutschen diese Gebräuche überliefert, wenn die Celten nicht bis dahin fortbestanden hätten? Bon dm Slaven, die nie daran Theil nahmen, ist dies nicht vorauszusetzen. Hier folgt die Angabe einiger noch bestehender Gebräuche. — Die Fortschassung von Menschen und Lasten über die Alpen-Uebergänge, auf welchen man mit dem Fuhrwerk nicht fortkommen kann, geschieht mit **) In tiwlischeu Urkunden, des 13. und 14. Jahrh. fließ ich oft auf den Aus- (_ druck Rodel

und Nodal, in der Bedeutung von Gerichts-Anwalt. Im Celtischen besteht der gleichlautende Ausdruck in der nämlichen Bedeutung. Offenbar haben Cel tem, da sie als ehemalige römische Provinzialen der lateinischen Sprache und des römi schen Rechts kundig waren, ihre nachmaligen Herren, die Deutschen, vor Gericht ver treten. •— Die Anfeindung der Celten wird äußerst lächerlich, wenn man bei einigem Eindringen in die Zustände Deutschlands währnimmt, daß sie, nicht die Germanen, die Keime der Gesittung

8
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1856
Ueber die älteste Bevölkerung Oesterreichs und Bayerns : mit einem die ausschweifenden Richtungen in der österreichischen Geschichtspflege beleuchtenden Anhang
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Seite 3 von 164
Autor: Koch, Matthias / Matthias Koch
Ort: Leipzig
Verlag: Voigt und Günther
Umfang: 160 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Bayern ; s.Ureinwohner<br />g.Österreich ; s.Ureinwohner
Signatur: II 102.276
Intern-ID: 265179
jenen deutschen Ländern, wo der germanische Volksstamm entweder uranfänglich schon da war, oder wo er frühzeitig eindrang und darin der herrschende wurde, wo also deutscher Geschichte und Alterthumskunde kaum eine andere ältere vorangeht, unterläuft, als Folge einer das Be sondere mit dem Ganzen verwechselnden und sich selbst genügenden An schauung, der überaus schädliche Jrrthum, dem bloß auf solche einzelne Gebiete beschränkten exclusiven Germanenthume, eine unbedingte, alle deutschen Länder

umfassende Ausdehnung zu geben, und nur Germani sches darin zu sehen und gelten zu lassen. Es ist nützlich und zeitgemäß, aus diese Einseitigkeit aufmerksam zu machen, weil sie der Geschichtswissenschaft einen schiefen Fortbildungs gang bereitet, und durch widerstrebende Meinungen ihn hemmt. Der Grund dieser bedauerlichen Erscheinung ist im Kenntnißmangel der deut schen Specialgeschichte zu suchen. Mau weiß es nicht, oder hat es vergessen, daß nicht alle deutschcnLäuder ursprünglich von Deutschen

, was sie als Ergebuiß ihrer Thätigkeit erkennt. Es leuchtet wohl jedem Unbefangenen ein, daß dieses aus der Na tur der Sache geschöpfte Verfahren durch sie auch gerechtfertigt ist, und Jene mit der geschichtlichen Wahrheit in einen unverträglichen Wider spruch gerathen, denen eine ursprüngliche Ausbreitung und Lander-Er füllung der Germanen von der Eider bis zum adriatischen Meerbusen, vorschwebt. Indessen hat die Verläugmmg und Anfeindung, welche das mehr und mehr in der deutschen Geschichte mit Recht zur Geltung

9
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1856
Ueber die älteste Bevölkerung Oesterreichs und Bayerns : mit einem die ausschweifenden Richtungen in der österreichischen Geschichtspflege beleuchtenden Anhang
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Seite 128 von 164
Autor: Koch, Matthias / Matthias Koch
Ort: Leipzig
Verlag: Voigt und Günther
Umfang: 160 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Bayern ; s.Ureinwohner<br />g.Österreich ; s.Ureinwohner
Signatur: II 102.276
Intern-ID: 265179
_ m dm falschen Tätowirungs-Veweis, der es klar macht, wie das panslavi- stische Wissenschaststreiben die Mkenntniß des slavifchen Volkes anszu- beuten versteht. 7) Wenden wir uns vonJnnerösterreich nach Tirol, so begegnen wir hier dem verwandten, mit der Etruscomanic getriebenen, und von — Deutschen .unterstützten Unwesen, dessen Grundlage ebenfalls eine - falsche historische Irrlehre mit den äußersten politischen Couftqucnzen ist. ' „Weil die vom Norden nach Tirol eingewandcrten

wollen. Wir haben auch noch die spaten und hartnäckigen Widerstands-Anstrengungen der Wälsch-Tiroler und ihre Weigerung, den Landtag in Innsbruck zu be schicken, im Gedächtmß, und wissen sehr gut, wie es jetzt dort aussieht. Freilich kann man fragen, ob es denn mit dieser leidigen Sache und mit Ausrottung her deutschen Sprache im Ctschlande und auf dem Gebirg, je so weit gekommen wäre, wenn'jener historische Abtrünnigkeitsgrund vom Anfänge her eine gründliche, einleuchtende Abweisung erfahren hätte, und gegen die Wühlerei

seiner Gelehrsamkeit und seines Ansehens in Deutsch-Tirol, nicht so allgemein damit durch gegriffen, wäre er von O. Müllers und Nieb uhrs Hypothesen nicht wesentlich unter stützt worden. Ich will nicht untersuchen, ob es auf Rechnung des Man- ? ) Alles was die Slaven in Oesterreich verlangen können, ist Gl cichb ercch li - gung. Schreiten sie dießfalls aus, streben sie GcfchichtsfLIschung und Ausrottung der deutschen Sprache an, so werden sie wegen des dagegen erhobenen Protestes und der literarischen Gegenwehr

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1856
Ueber die älteste Bevölkerung Oesterreichs und Bayerns : mit einem die ausschweifenden Richtungen in der österreichischen Geschichtspflege beleuchtenden Anhang
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Seite 113 von 164
Autor: Koch, Matthias / Matthias Koch
Ort: Leipzig
Verlag: Voigt und Günther
Umfang: 160 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Bayern ; s.Ureinwohner<br />g.Österreich ; s.Ureinwohner
Signatur: II 102.276
Intern-ID: 265179
, und wenn sie dieser zum Trotz und Hohn dennoch damit fortfahren, so stacheln sie zuletzt einen Haß auf, der unge achtet der herrschenden literarischen Apathie in Oesterreich, am Ende doch eine unerbittliche Geißel-Schwingung, gegen welche sie mit unglei chen Kräften ankämpfm würden, herbeiführen müßte. Es laßt sich nicht läugnen, daß dieses Treiben den bis zur Geduld- Erschöpfung gediehenen Aufschwung nie erreicht hatte, wäre ihm von den deutschen Oesterreichern zur rechten Zeit und gemessen begegnet worden

; doch ist zu sagen, warum es unterblieb. Seit den Jahren Achtzehnhun dertund Zwanzig erkaltete, in Folge des damaligen Regierungs-Systems, die Privat-Jntelligenz von der Theilnahme an den öffentlichen Angelegen heiten auszuschließm, das Interesse an denselben in dem Maße, daß bei Anlässen, von denen im gesunden Zustande des Staats ein patriotisches Hervortreten eingeflößt wird, gerade umgekehrt ein merkliches Zurück treten erfolgte. Zu dieser Stimmung gesellte sich auch noch die Be schwerde der deutschen

die passive Haltung der deutschen Oesterreicher, doch verschuldete diese bei nicht ganz Wenigen der Hinter gedanke, „daß es nicht gerathen sei, es mit den Slaven zu verderben'. Unter dem Einflüsse solcher Elemente konnte wie begreiflich die Bildung einer deutsch-österreichischen Partei, die gegenüber der weitverzweigten Coaliiion der Slaven ein unabweisliches Bedürfnis war, (woran aber niemand Lachte) nimmermehr zu Stande kommen. — Aus dem Gesagten ergibt sich, daß die österreichische Passivität

13
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1856
Ueber die älteste Bevölkerung Oesterreichs und Bayerns : mit einem die ausschweifenden Richtungen in der österreichischen Geschichtspflege beleuchtenden Anhang
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Seite 159 von 164
Autor: Koch, Matthias / Matthias Koch
Ort: Leipzig
Verlag: Voigt und Günther
Umfang: 160 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Bayern ; s.Ureinwohner<br />g.Österreich ; s.Ureinwohner
Signatur: II 102.276
Intern-ID: 265179
„fort das nicht geringe Verdienst, durch Beibringung und Verwerthung „neuen Materials die Stammverwandtschaft der Etrusker und Rhäticr „außer Zweifel gesetzt zu haben. An einer sehr großen Menge „rhätischer Ortsnamen wie: Grelles, Madulein, Patsch, Sauters, „Tritts, Bendels, Ortles, die sich weder aus dem Deutschen und Ro- „manischen, noch aus dem Ccltischen naturgemäß erklären lassen, hat „Br, ©teufe nachgewiesen, daß sie rasenisch, d. i. gleichen Stammes mit „den Eigennamen der etrurischen

, auch et glauben müssen, daß Steub die Stammvcrwandtschaft der Tiroler mit den Etruskern au ß er Zw e i feI g è seHt hat. 22 h Schön, vortrefflich, nur fei die Frage gestattet, was von den Nachweisen bei jenen Ortsnamen zu halten ist, für welche die zur Vergleichung gewählte Urform nicht aus der etruskischen Epigraphik, sondern ganz von wo andersher genommen ist? Sind solche rhatische Ortsnamen auch rasenisch? 22s Also bei dem Zusammenhalten von Ciarfhialisa === Gretles, Arthalisa — Ortles, dessen deutschen

lateinischen und der deutschen Namen ein, von welcher die Herleitung aus dem etruskischen Amateure etwas schwäch unb hinfällig zu werden droht. Vielleicht erfährt der H. Referent durch die gewählten unglücklichen Beispiele selbst einige Erschütterung seines ticfwurzelnden rafenischen Glaubens. 2 *) „Man wird ihm ohne vorhergegangenen Verlust des Verstandes n i ch t bei-

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