Tirols Landes-Vertheidigung oder bisher größtentheils noch unbekannte Biographien, Skizzen und Anekdoten merkwürdiger Tiroler Landesvertheidiger ....
1S3 feilt, daß wir Windisch-Matreier zur Zeit des lèPen Krieges österreichische Unterthamn waren. Ich wurde von der mir von meinem Monarchen Vorgesetzten Obrigkeit zu den Waffen ge rufen, leistete pflichtmäßig Gehorsam , denn ich kämpfte nicht gegen meinen Monarchen, sondern für denselben. Er setzte durch drei Viertelstunden verschiedene Fragen, und meine zwar grobartigen aber natürlichen, festen Antworten mach ten meinen Richter endlich freundlicher. Ich zeigte ihm meinen Vorweis und sagte
, daß ich nur in Windisch-Matrei vollkom men sicher sei; daß ich aber in Mühlbach zu bleiben wünsche, weil ich dort mehr Arbeit und Verdienst finde. Die Gerichts diener, die, mit den Ketten in der Hand, vor Begierde-, mich zu packen, völlig zitterten, staunten nicht wenig, als mir der Richter Herweg in meinen Vorweis schreiben ließ: ,,Vidit hat sich-Panzl in Kürze nach Windisch-Matrei zu verfügen, oder^ von ' daher einen gerichtlichen Revers zu bringen, daß er von seiner ursprünglichen Wohnortsgemeinde jederzeit
wieder ausgenommen wird.' Dich geschah den 11. April 1811. Ich begab mich nach Windisch-Matrei, erhielt dort den ver langten Revers, richtete meine Werkstätte zusammen und brachte alles über den Thauern zum Klaußner Hieß; hörte, daß der Richter beim äußern,Brauer zu.Mitterfill sei,, und ich begab mich dahin. Der Gerichtsdiener meldete mich, und führte mich sodann beim Richter auf. Ich mußte vor der Thüre bleiben, und den Revers abgeben. „ Darauf kam der Gerichtsdiener heraus und äußerte: „Der Herr Landrichter
davon gekommen, und jetzt, da du dich freiwillig, in der besten Absicht, stellst, sollst du dich einstecken lassen? Aber, überlegte ich weiter, vielleicht will dich der Land richter nur prüfen, ob du, als sein Unterthan, Wohl gehorchen könnest. Ich beschloß, mich zu fügen; deyn daß der alte Gerichtsdie ner nicht im Stande gewesen wäre, mich zu liefern, wenn ich