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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 07.12.1852
Umfang: 4
. (Aus der Deutschen Volkshalle.) Vor sieben Jahren waren die Tories und die Whigs oder Conservativen und Liberalen, wie man sie auch zu nennen pflegt, fast die beiden einzigen Parteien im Parlament: der Führer der ersteren war der verstorbene Sir Robert Peel, der Führer der letz teren Lord John Russell. Kurz vor dem Rücktritt seines Cabinets entschied sich aber Peel für die Aufhebung der Kornzölle, ^ eine Maßregel, welche von seiner Partei bis dahin lebhaft bekämpft war, und veranlaßte dadurch eine Spaltung

unter den Tories. Sein Antrag wurde nur von einem Theil feiner bisherigen Partei und von den Whigs unterstützt, der andere Theil der Tories stimmte dagegen und tadelte die Maßregel Peel's als einen Verrath an seiner Partei. Bald nachher wurde Peel's Cabinet bei Gelegenheit der irischen „Zwangsbill' gestürzt und die Whigs kamen nun unter Lord I. Russell an's Ruder; Peel aber versprach denselben seine Unterstützung, und mit seiner Hilfe fetzte Russell 1846 die Auf hebung der Zuckerzölle durch. DaS Unterhaus

zählte also nun drei große Parteien, die WhigS, die alten TorieS oder, wie sie von nun an bezeichnender genannt wurden, die Protectionisten, und die Pee- liten. Der Kampf drehte sich nun hauptsächlich um die Kornzölle; daneben kamen auch die Zuckerzölle und die Schiffsahrtsgesetze zur Sprache. Die Whigs und Peeliten gingen in dieser Frage zu sammen und bildeten eine starke Majorität; die Partei der Pro- tectionisten war zwar im Oberhause, wo Lord Stanley, der jetzige Graf von Derby, an ihrer Spitze

stand, bedeutend, im Unterhause aber schwach und namentlich fehlte eS ihr an einer guten Organi sation und bedeutenden Staatsmännern und Rednern, da die talent vollsten und einflußreichsten Mitglieder der alten Tory-Partei, wie Sir I. Graham, Gladstone, Cardwell, Sidney Herbert, ihrem alten Führer Peel treu blieben. Daß die protectionistische Partei wieder zu einer solchen Stärke gelangte, daß sie im vorigen Jahre die Zügel der Regierung ergreifen konnte, hat sie fast allein einem damals wenig

geachteten Parlaments - Mitgliede zu danken, dem jetzigen Schatzkanzler Benjamin Difraeli. Anfangs als radikaler Candidat bei einer Parlamentswahl durchgesallen, trat er später als Mitglied der conservativen Partei, und zwar der jetzt verschol lenen Fraction „Jung-England', in das Unterhaus ein. Bei sei ner ersten Rede wurde er ausgelacht, sprach aber schon damals irr zürnender Zuversicht: „Die Zeit wird schon kommen, wo ihr mich anhören werdet.^ Sie kam bald: Peel's Uebertritt zu den Frei handels

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 22.06.1852
Umfang: 4
. Wir sehen dort die liberale Partei im Besitze der Macht ' Und im Genusse verfassungsmäßiger Freiheiten, um derentwillen Belgien bis jetzt von mancher Seite her beneidet worden war. Daß mit denselben aber nicht zugleich auch das Wohl und die Zu- friedenheit deS ganzen Volkes verbürgt ward: beweist der heiße Pärteikampf, der neulich auS Anlaß der Wahlen entbrannte und auS welchem die liberale Partei zwar noch mit einer Majorität, aber jedenfalls einer bedeutend zusammengeschmolzenen, hervorging

. '. Die katholische Partei hat daselbst mächtige Fortschritte gemacht. Wenn nichts alle Zeichen trügen, so gehört die Zukunft ihr. Ihr gebührt in jedem Falle das Verdienst, zuerst das Land auf die Ge fahren aufmerksam gemacht zu haben, welche die unbeschränkte Ent wicklung der in der belgischen Verfassung liegenden, abstrakt demo kratischen Prinzipien nach sich ziehen müßte. Daß die letzteren ganz geeignet sind, den festesten Staats- OrganiSmuS endlich zu zersetzen: darüber war unsere Ueberzeugung schon lange

praktischen Ausdruck zu verleihen. Das Land selbst, der gesunde Sinn der Bevölkerung selbst hat ÜnS diese Mühe erleichtert. Wenn Hr. Verhaegen, der Präsident der Repräsentantenkammer, in ziemlich hochtrabendem Tone erklärt : „Wir werden die Ideen hochtragen, voranschreiten und stets vor wärts gehen,' so scheint die katholische Partei jetzt fest entschlossen, diesem Vorwärtsschreiten in daS Bodenlose ein mäßigendes Halt zu gebieten. . Der Kampf, welcher in Belgien begonnen, hat, wurzelt

nicht in vorübergehenden Schwierigkeiten, nicht in Differenzen, um ein zelner GefetzgebungS- und Verwaltungsgegenstände willen. Er ist entschieden principiell. ES handelt sich um die gesammte. Zukunft beS Landes; beide Parteien vertreten Interessen, deren Bedeutung weit über die Gränzen desselben hinausreickt. ES handelt sich hauptsächlich darum, ob der Grundsatz der Erhaltung in Belgien zur Anerkennung zu bringen sei, öder ob es der liberalen Partei überlassen bleiben solle, die in der belgischen Verfassung nieder

gelegten demokratischen Doktrinen bis zu ihren gefährlichsten Spitzen auszubilden. . ' Die Solidarität des Katholicismus und der konservativen Mei nungen bewährt sich auch bei diesem Anlasse wieder. Die katholi sche Partei Belgiens ist nicht verfassungsfeindlich; allein sie sträubt sich gegen die Truglehren der Demokratie Und der Volkssouveraini- tät. Sie will mit einem Worte die Schicksale Belgiens nur solchen Männern anvertraut wissen, welche eS nach ihrer Ueberzeugung 'mit dem religiösen Glauben

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 31.05.1851
Umfang: 4
Consolidation der Zustände Deutschlands allem Anscheine nach ausgehen wird, und weil sie von ihm die Kreuzung ihrer finstern Pläne befürchten, die immer ' noch dahin gerichtet sind, alle deutschen Throne in Trümmer zu schlagen und auf einer labula rasa ihr utopisches Deutschland zu errichten. Zum Glücke ist diese Auffassung, ist djeses Streben nicht vor wiegend in Deutschland, zum Glücke gibt es der besonnenen und einsichtsvollen Vaterlandsfreunde noch viele, welche mit Entrüstung von jener Partei

sich abwenden und den Absichten der Regierungen vertrauend entgegenkommen. ^ ’ ! Freilich ist die Gothaer Partei in der letzten Zeit von den Prinzipien der Mäßigung, zu welcher sie sich scheinbar bekannte, entschieden abgefallen und hat die Reihen der radikalen Gegner des Bestehenden vermehrt. . Es mag dieser Verlust zu beklagen sein ; allein er ist nicht unersetzlich. Die Gothaer Partei hätte mit sich selbst darüber in das Klare kommen müssen, daß in ihren Prin zipien ein innerer Widerspruch lag

und wenn sie diesen überwun den, hätte sie herüber treten müssen auf die Seite der erhaltenden Partei. Jedenfalls aber brachte es der Laus der Dinge mit sich, daß sie als geschlossene und selbstständige Partei sich auflösen mußte> So viel steht unläugbar fest, der Beistand der Halben, der Unent schiedenen und Schwankenden ist für jede Regierung, die sich darauf stützen zu können glaubt, eher bedenklich als heilsam.. Eine unbefangene Betrachtung der Verhältnisse, zeigt, daß der vielverläumdete Bundestag weit eher

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 13.12.1850
Umfang: 4
: Befestigungsarbeit. -Altona: Willisen hat abgedankt-und v. d. Horst an seine-Stelle. Freiburg: Mission. . Dänemark. Rußland. »Frankreich. Schweiz. Italien. Amerika. Gin französisches Urtheil über die Friedens-Frage. Das Pariser „Univers', freilich auch ein „Partei-Blatt', wie der „Tiroler. Böthe' die „Tiroler Zeitung' bezeichnet, macht unter dem 6. d. aus Anlaß des Votums der Pariser Nationalversamm lung- für die Verstärkung des Heeres folgende Bemerkungen':. „Die Wechsel fälle zu Gun sten eines Krieges scheinen

zu treffen. Herr Bouvet hat die Politik in Berquins Kinderfreund und in den Erzählungen der Mad. Deshouliercs 'studirt; mein Gott! die Tribune widerstrebt solchen Kindereien. Wir wollen unS nicht da- bei aufhalten. Nur im Vorbeigehen wollen wir auf die verschiede-- nen Schattirungen des Berges (d. h. der äußersten Revolutions partei) aufmerksam machen, vom kriegerischen Herrn Mathieu bis zum friedfertigen Herrn Bouvet! Aber im Augenblicke der Ab-- stimmung herrscht da die rührendste Eintracht. Sobald

diese em pfindsamen Menschenfreunde die Staatsgewalt desorganisirt haben und sie ihrerseits sich von der Anarchie bedroht sehen, dann sind- sie die Ersten, die sich aus den Spruch werfen: Daß daö Heil der Völker das oberste Gesetz ist! Wir brauchen uns nicht auf' die Geschichte zu berufen, sie lebt in Aller Gedächtniß.' So das Pariser „Ünivers' und so auch wir! Daher nehmen, wir die Bezeichnung: „Partei-Blatt' von dem ministeriellen „Tiroler Bothen' sehr gleichmüthrg hich Wir halten unS zur- Partei der Kirche

unddes Kaisers und. vertreten kein Mi nisterium und kein System; darum sind wir ein „Partei- Blatt'!!

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 2 von 4
Datum: 22.12.1852
Umfang: 4
der katholi schen Fraction liegt der „Kreuzzeitung' wie ein schwerer Stein im Magen. Statt aber zu versöhnen, reizt das Organ der britischen Propaganda, indem eS Mangel an preußischem Patriotismus als Entstehungsgrund der Partei angibt. Sie sagt: „Die Katholiken haben allerdings Pflichten gegen ihre Kirche. Dadurch wird aber ihre Stellung keineswegs abforbirt. Sie sind zugleich Preußen und haben als solche eben so gewichtige Pflichten gegen ihren König und ihr Vaterland. Die Verkennung dieser Aufgabe

der Stadt in die gesetzmäßigen Wahlbezirke, was bei den vielen Straßen, in welchen keine Urwähler erster Classe zu finden sind, hinreichende Schwierigkeiten bietet, so dürfte nach der Ungiltigkeits-^ Erklärung der dortigen Wahlen sich die katholische Partei eines vollständigen Sieges zu erfreuen haben.' Berlin, 13. Dec. Die „Leipz. Ztg.' schreibt von hier: Dis deutsche Emigranten - Propaganda in London und Paris ist durch den Kölner Communistenproceß nichts weniger alö eingeschüchtert: sichere Anzeichen

deuten vielmehr darauf, daß sie ihr unseliges Agitationswerk nach wie vor fortsetzt. Die in London lebenden Flüchtlinge lassen es sich besonders angelegen sein, den Kölner Proceß zu Gunsten ihrer Partei auszübeuten. Liebknecht, der in dem Proceß als Verfasser des Originalprotokollbuchs der „Londoner Communisten - Gemeinde' figurirt, ließ einen gewissen Hirsch vor ' dem Magistrat von Bowstreet eine Urkunde ausfertigen, daß er daS Protokollbuch verfaßt und Liebknechts Unterschrift gefälscht

habe.' Man hofft, durch diesen Coup in. Deutschland Sensation und Theil nahme für das Schicksal und die Tendenzen der Partei zu wecken. Auch in Paris schlummert die Hydra nicht und richtet ihr Augen merk ganz besonders auf Süddeutschland, seitdem die Vollendung der Eisenbahn nach Straßburg die Communication so ungemein erleichtert. Polizeirath Stieber befindet sich gegenwärtig in Paris,' um die Machinationen zu überwachen und sich zugleich in Betreff anderer Angelegenheiten mit der Pariser Polizei-Präfectur

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 10.05.1851
Umfang: 4
Hiebei aus. Die Theilnahme der Bevölkerung an dem ganzen Feste war nicht sehr groß, und mehr die der Neugierde als gerade der Begeisterung. Ruhestörungen irgend einer Art sind nicht im mindesten vorgekommen, da die besonders in Straßburg unter dem Arbeiterstand sehr verbreitete demokratische Partei vcrher an alle ihre Anhänger die strengste Weisung halte ergehen lassen, jeden Tumult und namentlich jede Collision mit der bewaffneten Macht auf das sorgfältigste zu vermeiden. England« London, 3. Mai

Land wälzte und die Grundfesten der Regierung umstürzte. Schon in den Tagen des Bruderkampses zwischen Don Pedro und Don Carlos war Oporto der Punkt, von wo die zu Lissabon residirenden Gewalten angegriffen und abwechselnd aus dem Sattel gehoben wurden. Mit dem Aufstande von Oporto tritt die revolutionäre Bewegung in Portugal in das Stadium der entscheidenden Krisis; die nächsten Wochen, vielleicht schon die nächsten Tage werden bestimmen, welche Partei, welches Programm und welches System

aus weisen können. Allerdings gibt es dorr gewaltige und brennende Leidenschaften in Fülle; aber es fehlt am gefährlichsten Zündstoffe dieser Partei, am SozialismuS, der bestimmt in einem Lande nicht gedeihen kann, wo die üppige Fruchtbarkeit des Bodens den Man gel fernhält, die große Industrie nur unbedeutende Schößlinge bis jetzt getrieben hat, und mäßiger Fleiß zu gesicherter Eristenz ver- hilft. — (Lith. öst. Corr.) Rußland. Von der polnischen Gränze, 30.April. Gestern Mor gens sind die in der Gegend

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 3 von 4
Datum: 11.06.1851
Umfang: 4
, und ihr Verkehr mit höheren Regierungsbeamten deuten darauf hin, daß eine Verständigung mit der altconservativen Partei im Werke ist. Die Berathungen des Reichsraths über die zu ergreifenden Finanzmaßregeln sollen beendigt sein und dieser Tage dem Ministerrath zur Schlußfassung vorgelegt werden. Das Publikum sieht dem Resultat mit großer Spannug -entgegen. Wünschenswerth wäre es jedenfalls, wenn die Veröffent lichung nicht lange auf sich warten ließe, da der Zustand der Un gewißheit, in dem man sich befindet

ungarischen Altconservativen, die gewiß die geschlossenste und 'rührigste Partei Oesterreichs sind, gesellen sich auch neuerdings die böhmischen Adeligen, eine mächtige Korporation, die dem Proviso rium nicht länger mehr gleichgültig zusieht. Die nächsten Wochen müssen Entscheidendes bringen. — Wie man hier erwartet, soll das jetzige Ministerium in Kopenhagen nächstens entlassen werden. Man spricht sogar von bevorstehenden Demonstrationen, von dem Erscheinen einer russischen Flotille vor Kopenhagen

der Partei beizustehen, der er vordem selbst gedient habe. — Die „Kreuzztg.' vom 5. Juni meldet aus „zuverlässiger Quelle,' daß das Cabinet von St. Petersburg unverholen ausge sprochen hat, das jetzige dänische Ministerium sei conservatlven Inter essen und Strebungen nicht förderlich. Köln, 4. Juni.. Eine Haussuchung folgt hier der anderen. Vorgestern war der als Dichter in-weiteren Kreisen bekannte Eeuard Schulte an der Reihe. Eine Broschüre, wegen deren er in Unter-

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 2 von 4
Datum: 03.03.1851
Umfang: 4
auszureisen befähigt wäre, dabei zählen sie darauf, daß es England wieder so gut wie anno 1847 gelingen werde, die Mächte zu bethören, um hier dem wiederge- riesenden Europa eine stets offene Wunde zu erhalten, ferner rechnen sie auf neue Revolutionen in Italien und Südveutschland, auf den Beistand Nordamerkka's und — vielleicht gar noch auf den türkischen Sultan! — Nur bezüglich Frankreichs sind^ ihre Hoffnungen dießmal ziemlich kleinlaut. — Daß diese Partei auf allfällige Noten nur Spott zu erwiedern

weiß, versteht sich von selbst, denn sie gedenkt siegesstolz wie gar oft schon in der Schweiz ungestraft den wohlmeinenden Mahnungen der Mächte Hohn ge boten werden konnte. Die Partei deS Bundesraths und die sogenann- „L egal-Radikalen' dagegen sind offenbar bekümmerter; die -Anschauungsweise dieser Leute hat unlängst der „Schattenbildner' An der Allg. Ztg.' richtig dargestellt, dieselben mögen wirklich oft das „Gespenst des Banquo' schaudernd neben sich auf den durch Meineid, Bundesbruch

sich die Haube über's Gesicht, um den Abgrund des krassesten Absolut-SocialismuS nicht zu sehen, dem die Schweiz' mit Riesenschritten zueilt; die Mehrzahl dieser, numerisch nicht starken aber reichen Partei ist zu dem specifisch protestantisch und darum lassen diese lieber AlleS gehen wie es geht, als zu wünschen, daß den katholischen Kan tonen auf dem Wege der Intervention wieder die Freiheit der Kirche und deren Institutionen wieder hergestellt und gesichert werde. Der Maßstab dieser Leckte

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Seite 3 von 4
Datum: 25.06.1852
Umfang: 4
, welche in Posieur eine Protestation gegen den Radikalismus erlassen, die 12,000 Luzerner, welche Amnestirung der SonderbundS-Großräthe verlangen, die vom großen Rath deS CantonS WalliS selbst angeregte Revision der 1848ger Verfassung, die bedeutende Erstarkung der conservativen Partei in Waadt bei den jüngsten Wahlen rc. — alle diese Thatsachen lassen einen Um schwung in der öffentlichen Meinung nicht verkennen. Ob und welche Folgen dieser Umschlag für die Schweiz haben werde, scheint ungewiß

ist, und Herr Louiö Veuillot könnte sehr gut, statt aller Antwort, diese für den Hrn. Bischof von OrleanS so schmeichelhaften, für das „UniverS' so beleidigenden Artikel dieser. Blatter den Katholiken vor Augen legen. Bis jetzt hat der erlauchte Prälat wenig Zustimmung bei dem französischen Clerus gefunden. Doch nennt man den Herrn Bischof von Angers, welcher sich nicht mehr auf die katholische Zeitung seiner Provinz abonnirt hat, weil diese Zeitung für daS „Univers' Partei ergriffen hat. Unter den Laien

durfte Hr. Dupin, der Erprocurator des GallicanismuS, nicht fehlen, um gegen die muthvollen Verbessern des classischen Unterrichts Partei zu nehmen. Er sagte: „Diese Leute da werden so weit gehen, daS Marsfeld umzutaufen und es Feld des Herrn der Heerschaaren zu nennen !' Wohlan, frage ich Sie, was wäre eö für ein Uebel, wenn die Katholiken diese Verbesserung bewirken könnten? Sie sehen aber, von welcher Stärke die Beweismittel der fanatischen Anhänger der heidnischen Literatur sind! (D. VolkSh

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 06.02.1852
Umfang: 4
gewähren lassen und in allen Fällen. nicht Partei nehmen für die allzeit unruhigen Köpfe an der Themse. Im Uebrigen ist es gut, England dem Feuer zu überlassen, das es so verrätherischer Weise angeschürt hat. Wenn der Socialismus es verzehrt, wenn Eng land jetzt die Aufmerksamkeit von dem Feiern seiner Arbeiter und den beunruhigenden Forderungen seiner neuen Organisatoren der Arbeit ablenken will, so ist es gut, daß Europa sich nicht auf seine Kosten täuschen lasse und nicht einem Ertrinkenden Hilfe

mittheilt: „Wenn das jetzige'Ministerium schwach ist, wer ist stark? Wenn eö schlecht ist, welches ist besser, ja welches andere ist möglich? Die Protectionisten? Im März wurde Lord Derby das Ministerium angeboten: er musterte seine Anhänger und erklärte, mit Einer Ausnahme seien sie zur Verwaltung un fähig. Die Peeliten haben bessere Grundsätze und bessere Männer; aber wenn die Protectionisten Soldaten ohne Generale sind, sind die Peeliten Generale ohne Soldaten, eher eine Clique, als eine Partei

. Die Manchester-Partei endlich denkt selbst nicht daran, jetzt die Regierung zu übernehmen.' London, 29. Jänner. Im „Telegraph' finden wir einige fragmentarische Notizen über das katholische Schulwesen in Manchester und London, welche zeigen, daß die Bedürfnisse und Anstrengungen der Katholiken groß, ihre Mittel aber gering sind. In der Diöcese Salford, zu der Manchester gehört, sind 200,000 unterrichtsbedürf- tige kath. Kinder, aber fast keine kaih. Schulen. In der Pfarre St. Augustin zu Manchester sind 2000

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 3 von 4
Datum: 13.05.1850
Umfang: 4
wird aber dann noch dem Worte glau ben, wenn daS Wort des Oberpriesters, so feierlich mit dem „Statuto' verpfändet, eine Lüge gewesen, wenn es unerfüllt geblieben sein wird, sobald die Umstände einer Partei dazu günstig erschienen? . .. — Es giebt keinen Mittelweg: ent weder eine Regierung der Gewalt und des Zwanges und da soll jeder ehrliche Mensch urtheilen, in wie ferne eine solche einem religiösen Fürsten gezieme: oder eine Regierung der Mei nung (un governo d’opinione) und dann muß nothwendig diese Meinung

sich aussprechen, und zwar in der einzigen Form, in der dieses regelmäßig geschehen kann, mittels eines Parlaments, wenn man nicht will, daß sie sich auf den Straßen ausspreche wie in den vergangenen Tagen.' t Wir haben diese Stelle ausgehoben, weil sie die Hart näckigkeit beurkundet, womit die revolutionäre Partei ihr heuch lerisches Spiel wieder aufnimmt und fortsetzt, den Papst zwi schen der angeblichen Unmöglichkeit ohne das Statuto und der wirklichen Unmöglichkeit mit demselben zu regieren in die -Enge

will: ob auf das willkürliche, dünkelhafte und wandelbare Meinen und Dafürhalten einer Partei, oder auf das Gewissen und das Rechts gefühl der Mas sen? Was im ersten Falle mit oder ohne Parlament heraus kommt, das hat die neueste Zeit zur Genüge gelehrt. Was im anderen Falle zu erwarten steht, das lehret die Geschichte. Aebrigens hat das „Statuto' in der Beziehung auch einen Wink gegeben, der nicht unbeachtet bleiben darf. Die große Schwierigkeit liegt allerdings in den Finanzen Auf diesem Gebiete hat sich in neuerer Zeit

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